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Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum gesicherten Austausch von Daten zwischen einem Client und einem Server eines Internets.
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Das Internet, bspw. das World Wide Web, hat sich zu einem neuen Informations- und Geschäftsmedium entwickelt. Der Benutzer des Internets kann nahezu sämtliche Geschäfte über das Internet abwickeln. Neben der Durchführung von Geschäftshandlungen spielt auch die Beschaffung von Informationen und Daten aus dem Internet eine wichtige Rolle.
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Diese Möglichkeiten bergen jedoch auch nicht unerhebliche Gefahren. Über das Internet werden insbesondere bei der Abwicklung von Geschäften vertrauliche Informationen zwischen einem Client und einem Server innerhalb des Internets ausgetauscht. Der Austausch der Daten muss sicher erfolgen. Hierbei muss sichergestellt werden, dass kein Zugriff auf die vertraulichen Informationen während der Übertragung über das Internet möglich ist. Aus dem Stand der Technik sind sichere Übertragungsprotokolle bekannt, die eine Verschlüsselung der Daten umfassen, beispielsweise über das https-Protokoll. Das Dokument
US 6,081,900 offenbart in diesem Zusammenhang ein Verfahren, bei dem über ein unsicheres Protokoll wie http laufende Verbindungen auf ein sicheres Protokoll wie https umgesetzt werden können.
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Üblicherweise erfolgt ein sicherer Austausch der Daten über eine Identifizierung des Clients und des Servers durch entsprechende Codes. Durch die
DE 199 376 09 A1 ist bspw. ein Verfahren zur Übertragung von digitalen Daten mittels eines computergestützten Kommunikationssystems bekannt. An das Kommunikationssystem sind Clients (Datenempfänger), ein Informationssender und ein Daten-Server angeschlossen, wobei dem Client ein empfängerindividueller erster Code und dem Datensender ein senderindividueller zweiter Code zugeordnet sind, wobei der zu übertagenden Datenmenge ein individueller dritter Code zugeordnet ist und wobei wenigstens einer der ersten, zweiten oder dritten Codes von dem Server vergeben wird und wenigstens einer dieser Teilcodes in einem Betriebssystem der Datei des Empfängers abgelegt wird.
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Zum Schutz eines Clients ist es auch bekannt, dass der Datenfluss zwischen einem Client und dem Internet durch eine Firewall kontrolliert wird. Die Firewall hat auch die Funktion des Schutzes gegen Zugriffe Dritter über das Internet auf den Client. So vergleicht die Firewall, bspw. die IP-Adresse des Rechners, von dem ein empfangenes Datenpaket stammt, mit einer Liste erlaubter Sender, deren Daten passieren dürfen.
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Problematisch bei einer Firewall ist, dass diese stets gepflegt werden muss, um sicherzustellen, dass von außen kein Zugriff auf den Client erreicht wird. Ein weiteres Problem einer Firewall ist, dass diese mit nicht unerheblichen Investitionskosten verbunden ist, wenn ein hoher Sicherheitsstandard gefordert wird. Dies ist insbesondere dann notwendig, wenn auf dem Client bedeutsame persönliche und/oder geschäftliche Informationen abgelegt sind.
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Zur Vermeidung von Außenangriffen ist des Weiteren bekannt, dass die vom Client gewünschten Daten aus dem Internet dadurch beschafft werden, dass die Abfrage im Internet über einen externen Rechner erfolgt, der keine physikalische Verbindung zum Client hat. Die gewonnenen Daten aus dem Internet werden auf einem Speichermedium gespeichert und von dem externen Server mit Hilfe des Speichermediums, bei dem es sich bspw. um eine Diskette handeln kann, zum Client transportiert. Diese Vorgehensweise stellt eine sichere Abschottung des Clients vor Angriffen über das Internet dar. Der Aufwand ist jedoch nicht unerheblich. Dieser wächst umso mehr, je mehr Clients durch einen externen Server bedient werden müssen.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Zielsetzung zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung sowie ein Computerprogrammprodukt anzugeben, durch das bzw. durch die eine hohe Sicherheitsstufe des Clients vor Angriffen aus dem Internet erzielt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Austausch von Daten zwischen einem Client und einem Server eines Internets zeichnet sich dadurch aus, dass Daten, bei denen es sich auch um eine Anfrage handeln kann, von einem Client an einen internen Server gesendet werden. Diese Daten werden vom internen Server an einen externen Server über eine gesicherte Verbindung zwischen dem internen und dem externen Server weitergeleitet. Der externe Server kommuniziert mit einem Server eines Internets und tauscht mit diesem Daten aus. Die vom dem Server des Internets erhaltenen neuen Daten werden auf deren Inhalt mit Prüfdaten im externen Server verglichen. Die vom Server des Internets zum externen Server übermittelten und geprüften Daten werden an den internen Server über eine gesicherte Verbindung gesendet, wenn für die geprüften neuen Daten ein positives Prüfergebnis vorliegt, und dem Client bereitgestellt. Durch diese erfindungsgemäße Verfahrensführung wird ein sicherer Zugang eines Clients auf Daten, die im Internet gespeichert sind, erreicht. Das Besondere bei diesem Verfahren ist, dass der Client physikalisch vom Internet getrennt ist. Damit kann unmittelbar aus dem Internet kein irgendwie gearteter Zugriff auf den Client erfolgen. Alle Anfragen des Clients an das Internet werden auf den internen Server geleitet. Die gesicherte Übertragung dieser Anfragen vom internen Server auf den externen Server erfolgt vorzugsweise über ein nichttransparentes gesichertes Protokoll.
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Zur noch weiteren Erhöhung der Sicherheit gegenüber Zugriffen auf den Client durch das Internet wird vorgeschlagen, das der externe Server die Daten, insbesondere die Anfragen, in einer anonymisierten Form an den Server des Internets weiterleitet. Durch diese Verfahrensführung soll erreicht werden, dass der Client nicht als solcher im Internet erkennbar wird.
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Erfindungsgemäß werden die neuen Daten, die vom Server des Internets auf den externen Server übermittelt werden, mit Prüfdaten verglichen und lediglich die Daten, die ein positives Prüfungsergebnis liefern, an den internen Server weitergeleitet werden. Bei dieser Überprüfung kann es sich bspw. um eine Überprüfung hinsichtlich möglicher Viren handeln, die den Daten anhaften. Des weiteren kann eine Überprüfung der IP-Adresse des Servers des Internets erfolgen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass mehrere Clients mit einem internen Server verbunden sind und jedem Client ein empfängerindividueller Code zugeordnet wird, der durch den internen Server vergeben wird. Durch den empfängerindividuellen Code können den einzelnen Clients unterschiedliche Prioritäten zugeordnet werden, so dass die Abarbeitung der Abfragen entsprechend der Priorität der Clients erfolgt. Die einzelnen Clients können auch unterschiedliche Zugangsberechtigungen erhalten. Diese Zugangsberechtigungen können in dem empfängerindividuellen Code verschlüsselt hinterlegt sein.
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Gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass mehrere Clients wenigstens ein Intranet bilden. Bei dem Intranet kann es sich bspw. um ein Intranet einer öffentlichen Einrichtung handeln. Bei dem Intranet kann es sich auch bspw. um ein VPN (Virtual Private Network) handeln.
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Bevorzugt ist eine Verfahrensführung, bei der die Daten in ein Programm eingebettet werden. Es findet eine Übertragung der Daten mit dem Programm statt, so dass eine erhöhte Sicherheit des Systems erzielt wird. Die sichere Verbindung wird vorzugsweise durch eine Verschlüsselung wenigstens der Daten erreicht.
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Die erfindungsgemäß Vorrichtung, durch die die vorstehend genannte Aufgabe gelöst wird, enthält mindestens folgende Komponenten: einen Client, einen internen Server, eine Kommunikationsverbindung zwischen Client und internem Server, einen externen Server, eine gesicherte Kommunikationsverbindung zwischen internem und externem Server, einen Server eines Internets sowie eine Kommunikationsverbindung zwischen Server und externem Server.
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Vorzugsweise bilden mehrere Clients wenigstens ein Intranet.
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Gemäß noch weiteren erfinderischen Gedanken wird ein Computerprogrammvorgeschlagen, das eine Menge von Computerbefehlen codiert, wobei das Programm, wenn es in einem Computer abläuft, angepasst ist, die einem externen Server (ExterServ) zugeordneten Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen um eine sichere Verbindung zwischen dem externen Server und dem internen Server zu schaffen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert, ohne dass die Erfindung auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt wird.
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Es zeigen:
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1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung und
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3 ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In der 1 ist schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Der Client C1 ist über eine Kommunikationsverbindung mit einem internen Server Interserv verbunden. Durch die Kommunikationsverbindung 1 werden die Daten D, bei denen es sich bspw. um eine Abfrage handelt, an den internen Server InterServ übermittelt. Der interne Server InterServ ist über eine gesicherte Kommunikationsverbindung 2 mit einem externen Server ExterServ verbunden. Die Daten D werden vom internen Server InterServ über ein nichttransparentes gesichertes Protokoll auf den externen Server ExterServ weitergeleitet. Vom externen Server ExterServ folgt eine Weiterleitung der Daten an einen Server SERV des Internets. Hierzu ist der Server SERV des Internets mit dem externen Server ExterServ über eine Kommunikationsverbindung 3 verbunden. Der Server SERV des Internets liefert neue Daten ND an den externen Server ExterServ. Diese Daten werden vom externen Server ExterServ über die gesicherte Kommunikationsverbindung 2 an den internen Server InterServ weitergeleitet und dem Client C1 zur Verfügung gestellt. Hierbei besteht die Möglichkeit, dass der Client C1 diese Daten beim internen Server InterServ abfragt.
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Zwischen dem Client C1 und dem Server SERV des Internets besteht keine physikalische Verbindung, so dass eine hohe Sicherheitsstufe erzielt wird. 2 zeigt schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der prinzipielle Aufbau des Verfahrens und der Vorrichtung, wie sie in der 2 dargestellt ist, entspricht im Wesentlichen dem Aufbau des Verfahrens und der Vorrichtung nach 1. Die schematische Darstellung der Erfindung nach 2 zeigt, dass mehrere Clients C1, C2 ein Intranet bilden, welches mit dem internen Server Interserv über eine Kommunikationsverbindung 1 verbunden ist. Zwischen dem internen Server und dem externen Server ist eine gesicherte Kommunikationsverbindung 2 vorgesehen. Die Abfrage im Internet erfolgt über den externen Server, der mit dem internen Server verbunden ist. Der interne Server stellt die vom Internet kommenden Daten den einzelnen Clients C1, C2 zur Verfügung.
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Ein noch weiteres Ausführungsbeispiel zeigt die 3. Der prinzipielle Aufbau dieser Ausführungsform entspricht dem Aufbau und der Funktionsweise der Vorrichtung nach 1 bzw. 2. Im Unterschied zu 2 ist der interne Server Interserv mit mehreren Intranets, die unterschiedliche Anzahlen von Clients halten können, verbunden. Des Weiteren kann der interne Server mit einem einzelnen Client verbunden sein.
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Durch die Erfindung wird ein sicherer Zugang aus einem Intranet auf Daten, die im Internet gespeichert sind, vorgeschlagen.