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Die Erfindung betrifft ein höhenverstellbares Bauwerk
zum Schutz vor klimatischen Einflüssen, sich verändernde
Untergrundeigenschaften und Untergrundverhalten wie zum Beispiel
Schnee, Firn, Eis, Permafrostböden,
oder Sand, oder funktionellen Anforderungen, die sich aus der Nutzung
ergeben. Das Bauwerk bildet die Abdeckung einer künstlich
erstellten oder natürlich
entstandenen Vertiefung.
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Die erschwerenden Bedingungen für das Errichten,
Unterhalten und Nutzen von Gebäuden
im Falle einer Gründung
auf Schnee, Eis oder Firn in polaren Regionen werden in der Patentschrift
(
DE 3924631 C1 )
wie folgt beschrieben:
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- – Der
Niederschlag aus Schnee schmilzt nicht und führt dazu, dass oberirdische
Gebäude
zuschneien, während
unterirdische Bauwerke mit einer ständig wachsenden Schneedecke
belastet werden. In beiden Fällen
wird die Gebrauchsfähigkeit und
Lebensdauer der Gebäude
durch die Schneeakkumulation eingeschränkt und verkürzt.
- – Oberirdische
Gebäude
( EP 0 219 262 A2 )
stellen ein Hindernis für
den an der Oberfläche
driftenden Schnee dar und führen
zu Schneeverwehungen am Gebäude,
wodurch der Gebrauch stark behindert wird.
- – Oberirdische
Gebäude
sind in hohen Breiten starken Winden ausgesetzt und müssen entsprechend
aufwendig für
die Belastungen ausgelegt werden.
- – Der
Schnee- oder Eisuntergrund ist in aller Regel nicht formbeständig, sondern
unterliegt Zwängungen
aus der Bewegung als Gletscher oder Schelfeis, die zu Verformungen
(Pressung, Dehnung, Verdrehung oder Setzung) führen, deren statische und konstruktive
Berücksichtigung äußerst aufwendig
ist.
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Weiter erschweren folgende in der
Patentschrift (
DE 3924631
C1 ) nicht erwähnte
Bedingungen das Errichten, Unterhalten und Nutzen von Gebäuden bei
einer Gründung
auf Schnee, Eis oder Firn in polaren Regionen:
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- – Unterirdische
Gebäude
erhalten auch im polaren Sommer kein Licht und können daher die solaren Gewinne
(24h Sonnenschein) nicht nutzen.
Bei den Nutzern solcher Untenrdischen
Bauwerke (z.B. Forschungsstation) sind gehäuft Depressionserscheinungen
diagnostiziert worden, was auf den fehlenden Bezug zur Umgebung
und auf mangelndes Tageslicht zurückzuführen ist.
- – Oberirdische
Gebäude
können
den solaren Eintrag im Sommer nutzen, kühlen jedoch während der
Wintermonate verstärkt
aus, in denen es keinen Sonnenschein gibt (polarer Winter).
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Speziell die Fallwinde in der Antarktis
können
hohe Geschwindigkeiten erreichen und führen große Mengen Schnee und Eis mit
sich. Das mitgeführte
Eis kann zu erheblichen Beschädigungen
einer oberirdischen Gebäudehülle führen. Die
hohen Windgeschwindigkeiten führen
zudem zu einer verstärkten
Auskühlung
des Bauwerkes.
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Es ist weiterhin bekannt, dass den
oben geschilderten konstruktiven und umweltbedingten Problemen durch
folgende Maßnahmen
zu begegnen versucht wird. Die Patentschrift (
DE 3924631 C1 ) beschreibt
dies wie folgt:
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- – Die
Verlegung in den Untergrund, um die Schneeverwehungen und die Windbelastungen zu
vermeiden. Die Verformungen des Untergrunds und die zunehmende Belastung
aus der Überdeckung
sind dann in Kauf zu nehmen, und man versucht ihren zerstörerischen
Einfluß entweder
durch besonders flexible Schutzhüllen, zum
Beispiel aus Wellblechröhren,
oder durch besonders kräftige
Aussteifungen gering zu halten.
- – Die
Aufständerung
eines oberirdischen Gebäudes
auf Stützen,
um dem driftenden Schnee möglichst
wenig Widerstand zu bieten, oder die Errichtung des Gebäudes auf
einer an Stützen
höhenverschieblichen
Plattform. Mit letzterer Version kann dem Umstand des ständig anwachsenden Niveaus
der Oberfläche
Rechnung getragen werden, jedoch sind in beiden Fällen hohe
Aufwendungen zur Abtragung der Windkräfte erforderlich und die Stützen und
deren Fundamente sind den Verformungen des Untergrunds ausgesetzt.
Wegen der dadurch auftretenden Kräfte in der Stützenkonstruktion
versucht man, die Verformungen der Fundamente durch gegenseitiges
Verankern gering zu haften, jedoch ohne dauerhaften Erfolg.
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Die Patentschrift (
DE 3924631 C1 ) versucht die
Problematik wie folgt zu lösen:
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- – Die
Konstruktion einer Höhenverstellbaren
Halle ( DE 3924631 C1 ),
wobei eine auf Stützen
ruhende Flachdachkonstruktion so in der Höhe verstellbar ist, dass sich
deren Oberkante stets im wesentlichen auf gleicher Höhe mit der
Firn- oder Eisoberfläche
befindet. Das eigentliche Bauwerk wird dann in der Halle platziert.
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Es ist weiterhin bekannt, dass den
Problemen des eindringenden Flugschnees entlang der Gebäudekanten
durch folgende Maßnahmen
begegnet wird (siehe Patentschrift
DE 3924631 C1 )
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- – Die
Dachkonstruktion kann mittels einer senkrechten Seitenverschalung
an die Eis oder Schneekante gedrückt
werden. Zum Anheben der Konstruktion kann dieser Rand zurückgezogen werden.
- – Die
Seitenverschalung ist mit einer Beschichtung versehen, die die Reibung
zwischen Dachrand und anstehendem Firn oder Eis möglichst gering
hält.
- – Die
Seitenverschalung ist abgeschrägt.
- – Die
Seitenverschalung ist beheizt.
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Der Lösungsvorschlag bringt jedoch
viele ungelöste
Probleme mit sich. Die Anhebung des eingestellten Bauwerks in der
Halle ist nicht geklärt,
so dass neben der sehr zeitaufwendigen Anhebung der Halle weiter
aufwendige Arbeit und damit Zeit in die Anhebung des eigentlichen
Bauwerks investiert werden muss. Das Untertüllen der Stützen mit Schnee während des
Anhebens hat zur Folge, dass sich die gewünschte Hubhöhe nur schwer berechnen lässt, da
sich der Schnee erst in den folgenden Tagen setzt. Ungleich angehobene
Stützen
werden durch das gelenkig gelagerte System und die Partitionierung
der Decke in mehrere Elemente ausgeglichen. Dies ist aber nur eine
Verlagerung des Problems, da unterschiedliche Neigungen in der Decke
zu Verkürzungen
im Randbereich führen,
die wiederum Ursache für
eine unsaubere Schalung im Bereich des Dachanschlusses sind. Häufige Ausbesserungsarbeiten
an der Schneewand müssen
hierin Kauf genommen werden.
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Die solaren Gewinne, die während der
Sommermonate gemacht werden können,
werden vom System nicht genutzt, vielmehr führt die Sonneneinstrahlung
auch bei einer opaken Abdeckung zu einer Erwärmung der Halle, die sich negativ
auf die Eiswände
auswirkt. Dem kann nur durch eine zusätzliche, dauerhafte Kühlung der
Halle auf -3°C
und einer Dämmschicht
im Dachbereich Rechnung getragen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Bauwerkskonstruktion zu schafften und eine Bauweise zu finden, die
unempfindlich gegenüber
klimatischen Einflüssen,
Schneeakkumulation und Verformungen des Untergrundes ist. Werter
soll die Erfindung es ermöglichen,
solare Gewinne nutzbar zu machen, ohne sich dazu den widrigen Bedingungen an
der Oberfläche
auszusetzen. Außerdem
soll das Bauwerk aufgrund seiner Organisation an unterschiedliche
Nutzungen leicht angepaßt
werden können.
Das Bauwerk soll eine Abdeckung einer künstlich erstellten oder natürlich entstandenen
Vertiefung bilden, die in einer besonders bevorzugten Ausführungsweise,
im Anwendungsfall in polaren Regionen, als Abdeckung einer Eis-
bzw. Schneehalle (6) dient, die zum Beispiel als Fahrzeughalle
genutzt werden kann.
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In diesem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
(1) wird erfindungsgemäß diese Aufgabe
dadurch gelöst,
daß das
Gebäude
(1) ein höhenverstellbare
Abdeckung für
eine aus Eis oder Schnee erstellte Halle (2) bildet. Die
Oberkante des Gebäudes
ist im abgesenkten Zustand auf Höhe
des Schneeniveaus. Das Bauwerk ist im Eis (3) versenkt und
so gegen Beschädigungen,
anfallende Windbelastung, Verwehungen und eine verstärkte Auskühlung geschützt. Künstliche
Eiswände
verbessern die Gründung
des Gebäudes
(5). Im ausgefahrenen Zustand (2) gewährt das Gebäude einen Ausblick und somit
einen Bezug zur Umgebung. Solare Gewinne können genutzt werden. Um diese
zwei Stellungen der Station trotz des anwachsenden Schneeniveaus
beibehalten zu können,
sieht die Erfindung eine Anhebung in längeren zeitlichen Abständen zur Untertüllung des
Hebemechanismus vor. Weiter ist an ein Anheben und Absenken in kurzen
zeitlichen Abständen
gedacht um sich vor kurzfristigen Wetteränderungen wie Stürmen zu
schützen.
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In einem besonders bevorzugten Ausfΰhrungsbeispiel
ist vorgesehen, den Hebemechanismus über ein zusammenhängendes,
pneumatische Hebekissen mit großer
Auflagerfläche
zu betreiben (3).
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, den Hebemechanismus über mehrere, übereinander
angeordnete und parallel betriebene pneumatische Hebekissen mit
einer kleinen Auflagerfläche
zu betreiben. Eine Führungsstange
(7) sichert die horizontale Lage (4).
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, den Hebemechanismus mittels einer hydraulischen
oder mechanischen Hebeeinrichtung auszuführen.
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Der bevorzugte Hebemechanismus über pneumatische
Kissen bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber einer konventionellen Grünungsmethode. Das
Hebekissen (4) sitzt auf einer aus gemahlenem Eis erstellten
Wand (5). Diese Methode verbessert die Lastaufnahmefähigkeit
und führt
zu einer homogenen Einleitung der Lasten in den Untergrund, da auf
diese Weise die natürlich
bedingte unterschiedliche Dichte der oberflächennahen Schneeschichten umgangen
wird. Durch die geringe Masse der dünnen Begrenzungsfolien der
Kissen wird die durch Sonneneinstrahlung erzeugte Wärmstrahlung
gegenüber
geringen Bauteilen gering gehalten und Schmelzprozesse an den Auflagerflächen weitgehend
vermieden. Die technische Einfachheit der pneumatischen Funktionsweise
verringert die Wahrscheinlichkeit eines technischen Versagens gegenüber mechanischen
Geräten.
Wartungs- und Reparaturarbeiten bei extremen klimatischen Bedingungen können so
vermieden werden.
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Die Lasten werden über träger (8)
auf die Auflagerpunkte geleitet. Die Gebäudestruktur ist statisch so
ausgelegt, dass einzelne Hebekissen entlüftet werden können. In
diesem Zeitraum kann gemahlenes Eis in den Hohlraum zwischen entlüftetem Kissen
und Stützwand
eingebracht und so die Oberkante der Stützwand kontinuierlich erhöht werden.
Dieses System wird herangezogen, um neben dem permanenten Heben
und Senken den jährlichen Schneezutrag
auszugleichen, die Station also auf ein höheres Niveau zu bringen. Der
Hohlraum unter der überspannenden
Konstruktion/Bauwerk wird dann später mit Schnee nachgefüllt, um
dessen gewünschte
lichte Höhe
beizubehalten. Diese Art der Anhebung erneuert die geschalte Stützwand permanent,
so daß die
durch äußere Einwirkungen
entstehenden Verformungen (Wölbung)
der Stützwand nach
einigen Jahren im Hallenboden (1)
(6) verschwinden. Eine Ausbesserung der Stützwand ist
daher nicht oder nur in geringem Umfang notwendig. Dem kann mit
geeignetem Gerät
entsprechend Rechnung getragen werden.
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Um das pneumatisch gelagerte Gebäude in seiner
Lage zu halten, wird der Luftdruck über ein digitales BUS-System
gesteuert, oder über
eine direkte analoge Ansteuerung der Kissen geregelt. Ungleichmäßige Unterfüllung der
einzelnen Kissen, unterschiedliche Lastverteilungen in der Station,
Gewichtsverlagerungen, Winddruck und Windsog auf das Gebäude, unterschiedliches
Setzungsverhalten des Untergrunds oder Defekte einzelner Kissen
können
so ausgeglichen werden.
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Der Anschluß der Gebäudekonstruktion an die natürliche,
unebene Oberfläche
des Umgebenen Firn erfordert besondere Aufmerksamkeit, da vom Wind
mitgeführter
Driftschnee in sehr kleine Öffnungen
eindringen kann und dahinter befindliche Hohlräume gänzlich füllen kann. In einem werteren
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist die Dach- und die Bodenkante deshalb an ihrem
an den Firn oder Eis angrenzenden Rand mit einer Vorrichtung versehen, die
bestehende Fugen zwischen der Konstruktion und der Eiskante gegen
dnftenden Schnee abdichtet und zugleich die Schalung der neu zu
bildenden Eis- oder Firnkante bildet. Es ist vorgesehen, daß diese Kantenausbildung
in der angehobenen oder abgesenkten Endposition an die natürliche Eiskante
andichtet. Für
den Hebe- und Absenkvorgang läßt sich diese
abrücken.
Dieses wird durch eine pneumatische Verstellvorrichtung ermöglicht,
welche die Randkonstruktion der Dachund Bodenkante an den Eis- oder
Firnrand drückt.
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Die Erfindung schlägt dazu
vor, dies mittels eines geführten
Schalelementes (9) zu erreichen, das über einen oder mehrere Luftschläuche oder Luftkissen
(10) mit der Dach- oder Bodenkante verbundenen ist und über diese
durch Luftzufuhr oder Luftabfuhr in seiner Lage verändert werden
kann (5).
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Weiterhin können ein oder mehrere an der Dach-
oder Bodenkante befestigte Luftschläuche (11) oder Kissen
direkt an die Eis- oder Firnkante (3) durch Luftzufuhr
oder Luftabfuhr andichten (6).
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In einer weiteren Ausführungsvariante schlägt die Erfindung
vor, nur die Abdichtung pneumatisch zu regeln (12), während die
Schalungsfunktion (13) über
eine zweite, von der Abdichtung unabhängigen Konstruktion übernommen
wird (7).
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In einem besonders bevorzugten Beispiel (8). dichtet eine flügelförmige, veränderbare Konstruktion
durch eine Verformung des Flügelgestänges (14)
um ein Drehgelenkpunkt (15) im abgesenkten Zustand des
Bauwerks an die Eis- oder Schneekante (3) an. Im angehobenen
Zustand kann der Flügel
mit seiner flexiblen Hülle
(16) aerodynamische Funktionen übernehmen und bei steigenden Windgeschwindigkeiten
ein Andrücken
des Bauwerks an den Untergrund bewirken ( 9). Weiter wird der Wind entlang der
Bauwerksoberfläche
beschleunigt. Dies vermindert die Schneeablagerung an der Bauwerksoberfläche.
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Eine elastisch verformbare Randandichtung an
den umgebenen Firn vermeidet eine Reihe on Nachteilen, die sich
durch starre Anschlüsse
ergeben: Die solare Einstrahlung bewirkt an den Kontaktstellen der
oberflächennahen
Firnschichten mit massiven Bauteilen Schmelzprozesse selbst bei
Außentemperaturen
unter 0°C.
Durch diese Schmelzprozesse bilden sich an den Anschlüssen zu
massiven Bauteilen Fugen, die gegenüber dem driftenden Schnee große Undichtigkeiten
verursachen. Eine ständige
manuelle Nachjustierung der andichtenden Bauteile ist dadurch erforderlich.
Ein druckgefülltes, elastisches
Dichtelement gibt nach und passt sich automatisch der weichen, sich
verändernden
Kontur einer Schneekante an, so können keine offenen Fugen entstehen.
Zudem reduziert die dünne
Hülle der Dichtelemente
mit ihrer geringeren Speicherfähigkeit die
Schmelzprozesse. Durch das einblasen von Luft mit geringer Temperatur
kann der Schmelzprozess bei extremer Witterung zusätzlich verringert
werden. Das geringere Gewicht einer pneumatischen Andichtung reduziert
zudem Transport- und Materialkosten. Durch die pneumatische Steuerung
kann mit geringem technischen Aufwand die Andichtung nahezu automatisch
erfolgen, was bei mechanisch andichtenden Elementen mit größerem technischen
Aufwand verbunden ist oder manuell erfolgen muß. Dieser Aspekt ist insbesondere
in Zusammenhang mit der Höhenverstellbarkeit
des Gebäudes
von Vorteil. Zusätzlich
lassen sich beim Anheben des Gebäudes durch
absaugen der Luft die Dichtelemente von der Firnoberfläche lösen. Ein
starkes Anhaften des Materials an das Eis ist- anders als bei massiven
Bauteilen – aufgrund
der Elastizität
der Hülle
nicht zu erwarten. Bei der Verwendung eines solchen pneumatisches Elements
als Stellvorrichtung für
eine massive Andichtung reduziert sich die Störanfälligkeit aufgrund der einfachen
Funktionsweise erheblich. Die Kombination von massiven Schalelementen
mit pneumatischen Dichtelementen gewährleistet neben einer planen
Oberfläche
der geschalten Flächen
eine sichere Andichtung durch das pneumatische Dichtelement.
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Im Zusammenhang mit der Dichtigkeit
und Höhenverstellbarkeit
ist bei der Errichtung des Gebäudes
das Verfahren zur Herstellung eines unter einer Abdeckung durch
Eis- oder Firnwände begrenzten
Hohlraumes und seiner Wände
von Bedeutung.
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Das Verfahren schlägt vor,
(10) eine für die Gründung der
Abdeckung auf Schnee, Eis oder Firn notwendige Eiswand zu erstellen,
die eine homogene Einleitung der Lasten in den Untergrund gewährleistet.
Dazu werden zunächst
die oberen Firnschichten abgetragen (11).
Schließlich
werden unter den späteren
Auflagerpunkten der Abdeckung Gräben
bis zur gewünschten
Gründungstiefe
aus dem Schnee, Eis oder Firn ausgehoben oder gefräst (12). Anschließend wird
in die Gräben
gemahlener Schnee/Firn/Eis eingebracht (13). Nach einiger Zeit haben sich die
Eiskristalle miteinander verbunden und so verfestigt, dass damit
begonnen werden kann, die als Schalung verwendeten, inhomogenen
Firnschichten zwischen den erstellten Eiswänden zu entfernen (14).
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In der erstellten Vertiefung wird
dann eine Abdeckung (z.B. Gebäude)
errichtet (15) und auf
die Wände
aufgelagert (16). Das
darauffolgende Anheben der Abdeckung (17)
schafft einen Raum zwischen Abdeckung und Untergrund, der hoch genug
ist, um die weiteren Aushubarbeiten mit Maschinen durchführen zu
können
(18). Diese Abgrabung
kann bis kurz über
die Sohle der Eiswände
ausgeführt
werden (19). Es entsteht
ein in der Höhe
frei wählbarer
Hohlraum unter der Abdeckung, der als Unterstand genutzt werden
kann.
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Bei der Verwendung dieses Verfahrens
zeigen sich eine Reihe von Vorteilen: Bei der Gründung werden die nahe der Oberfläche liegenden
inhomogenen Schneeund Firnschichten und die damit verbundenen setzungsbedingten
Gründungsprobleme umgangen.
Durch die homogenen Wände
wird zudem eine gleichmäßigere und
höhere
Lastaufnahme gewährleistet.
Mit Verwendung von gefrorenem Wasser als Material ist eine solche
Konstruktion billig und stellt eine sehr geringe ökologische
Belastung dar, da mit Ausnahme der Abdeckung kein Rückbau notwendig
ist. Das umgebende Material dämpft
die klimatischen extreme der Umgebung. Es stellt sich so in dem
Hohlraum ein gemäßigtes Klima
mit geringen Temperaturschwankungen ein. Der entstandene Hohlraum
kann – abhängig von
der überspannenden Konstruktion – nahezu
beliebig groß und
stΰtzenfrei sein,
eine Aussteifung ist nicht erforderlich. Bei der Herstellung ist
keine Schalung oder Gerüst
erforderlich. Der geringe Materialaufwand reduziert zudem die Transportkosten
ganz erheblich – insbesondere in
die abgelegenen Eisregionen der Erde.
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In diesen Regionen bewirkt jedoch
die jährliche
Schneeakkumulation an der Oberfläche,
dass die Abdeckung mit dem darunter liegenden Hohlraum nach und
nach im Untergrund versinken würde. Ein
Verfahren sieht vor, durch Erhöhen
der aus Eis, Schnee oder Firn geschalten Wand die Schneeakkumulation
an der Oberfläche
zu kompensieren und dadurch die aufgelagerte Konstruktion an das
durch Schneezutrag anwachsende Niveau der äußeren Umgebung anzupassen.
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Wie in 20 zu
sehen, kann bei diesem Verfahren der aufgelagerte Hebemechanismus
partiell entfernt werden, um gemahlener Schnee/Eis/Firn (17)
für die
Erhöhung
der Auflagerfläche
einzubringen. Die noch gefüllten
Hebekissen neben dem entlüfteten
Kissen dienen als Schalelement ebenso wie die rückseitige Firnkante (3)
wie bei dem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel. Die Frontseite wird
mit einer herkömmlichen
Gleitschalung (18) geschalt, die an der Unterseite des
Bauwerks mitgeführt werden
kann und bei Bedarf an der unteren Eiskante und den jeweils seitlichen
Kissen durch anpressen andichten kann. Die Schalung kann in einem
weiteren Ausführungsbeispiel
auch an mehreren Seiten geführt
werden. Eine vom Bauwerk unabhängige Schalung
die temporär
angebracht wird ist ebenfalls denkbar.
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Eine Erhöhung der Eiswand bietet den
Vorteil, die aufgelagerte Konstruktion stets im Bereich der Geländeoberfläche zu halten,
ohne diese vor einer Erhöhung
vollständig
entfernen zu müssen. Durch
die schützende
Wirkung der darüber
liegenden Abdeckung können
die Arbeiten zu Erhöhung der
geschalten Wand ausgeführt
werden, ohne sich widrigen Klima- oder Wetterverhältnissen
aussetzen zu müssen.
Außerdem
kann die Erhöhung
in mehreren Schritten erfolgen. Eine gleichzeitige Erhöhung der
gesamten Auflagerfläche
ist nicht erforderich. Durch ein Einblasen der gemahlenen Füllmasse
in den verschalten Füllraum
kann schweres Arbeitsgerät
und schwere körperliche
Tätigkeit
vermieden werden.
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Für
den Betrieb des Hebemechanismus ist Energie zur Erzeugung des Überdruckes
erforderlich. Dieser Überdruck
kann zum Zeitpunkt des Bedarfs durch maschinelle Verdichtung erzeugt,
oder aus einem gefüllten
Druckspeicher direkt zugeführt werden.
Ebenso ist es möglich,
aus einem vorhandenen Überdruck
Energie z.B. maschinell zu gewinnen. Dazu sieht die Erfindung vor,
erzeugte Energie in Form von Überdruck
eines Mediums in einem Druckspeicher zu speichern.
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In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
besteht der Druckbehälter
aus einer schlauch- oder kugelförmig
verlegten reißfesten Membrane,
die durch Schneeakkumulation zunehmend in den umgebenden Untergrund
eingebettet wird. Das Eigengewicht und die plastischen Eigenschaften
von Eis bewirken in größeren Tiefen
mittelfristig ein Zuwachsen von Hohlräumen und üben dadurch einen wachsenden
Gegendruck auf die Hülle des
Speichers aus. Dadurch wird dessen maximale Druckbelastbarkeit kontinuierlich
erhöht
und die Effizienz des Speichers gesteigert. Die speicherbare Energiemenge
Höhe des
Speicherdruckes kann durch Materialwahl und Größe des Speichers beeinflußt werden.
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Diese Art der Energiespeicherung
bietet gegenüber
konventionellen Energieträgern
entscheidende Vorteile bezüglich
Umwekverträglichkeit,
Störungsanfälligkeit,
Wartungsaufwand, Haltbarkeit, Investitionsaufwand. Die Nutzung bietet
sich daher besonders für
unterentwickelte oder ökologisch
sensible Regionen der Erde an. Bei der Verwendung des Speichermediums
Luft ist die Verfügbarkeit überall gewährleistet.
Es muß nicht
erst erzeugt werden, wie z.B. in der Wasserstoffspeichertechnik.
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So bildet Die Verwendung eines Druckluftspeichers
den Vorteil bei dem Betrieb von druckluftbetriebenen Geräten die
bestehenden Rückumwandlungsverluste
des Speichermediums (wie z.B. bei Strom in Wasserstoff in Strom)
zu vermeiden. Da insbesondere die Erzeugung und Umwandlung von Strom
hohe Verluste bewirkt, wird in einer bevorzugten Variante der Überdruck
durch Verdichter erzeugt, die von Windrädern mechanisch angetrieben
werden.