DE10234987A1 - Piezoelektrischer Biegewandler - Google Patents

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    • H10N30/20Piezoelectric or electrostrictive devices with electrical input and mechanical output, e.g. functioning as actuators or vibrators
    • H10N30/204Piezoelectric or electrostrictive devices with electrical input and mechanical output, e.g. functioning as actuators or vibrators using bending displacement, e.g. unimorph, bimorph or multimorph cantilever or membrane benders

Abstract

Zur Bereitstellung eines Biegewandlers (1) mit sowohl möglichst großer Auslenkung als auch möglichst großer Blockierkraft ist ein Verbund aus mindestens zwei, bezogen auf eine Verbindungsfläche (4), zueinander parallel liegenden piezoelektrischen Schichten (2, 3) mit jeweils mindestens einer mit einem Elektrodenpaar (5a, 5b; 6a, 6b) kontaktierten Lage (L¶2n¶; L¶3n¶) vorgesehen, wobei infolge deren elektrischer Ansteuerung (U¶a¶) die erste Schicht (2) den d¶33¶-Effekt und die zweite Schicht (3) den d¶31¶-Effekt zeigt.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf einen Biegewandler mit einem Verbund aus mindestens zwei piezoelektrischen Schichten.
  • Bei einem derartigen Biegewandler wird der inverse oder reziproke piezoelektrische Effekt genutzt, bei dem aufgrund einer linearen elektromechanischen Wechselwirkung zwischen den mechanischen und den elektrischen Zuständen eines Kristalls ein äußeres elektrisches Feld eine den Kristall deformierende mechanische Spannung erzeugt. Die gängigsten piezoelektrischen Materialien werden auf der Basis des ferroelektrischen Kristalls Bleizirkonattitanat Pb(ZrxTi(1–X)O3 hergestellt. Für die Herstellung einer derartigen Keramik wird das piezoelektrische Material in polykristalliner Form verarbeitet.
  • Der piezoelektrische Biegewandler besteht aus mindestens zwei Lagen, wobei mindestens eine Lage piezoelektrisch aktiv ist (Single- oder Multilayertechnologie). Dabei werden Piezoaktoren mit einer passiven Lage und einer piezokeramischen Komponente als Mono- oder Unimorph und Systeme aus zwei piezokeramischen Komponenten sowie einer passiven Zwischenlage als Trimorph bezeichnet. Zwei oder mehr piezokeramische Komponenten ohne Zwischenlagen werden als Bimorph bzw. als Multimorph bezeichnet.
  • In der so genannten Singlelayertechnologie ist dabei die Piezokeramik aus einer Lage aufgebaut, während bei der Multilayertechnologie die piezokeramische Komponente aus mehreren aktiven piezokeramischen Lagen aufgebaut ist. So ist beispielsweise der multimorphe Biegewandler ein piezokeramischer Multilayer ohne passive Zwischenschicht.
  • Durch das jeweilige individuelle Design des Biegewandlers können Auslenkungen von einigen Millimetern und Kräfte bis zu einigen Newton sowie kurze Stellzeiten erzielt werden. Dadurch kann der Biegewandler als leistungsfähiges und schnelles Stellelement eingesetzt werden. Aufgrund des Sensor- und Aktorverhaltens der Piezokeramik ergibt sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen der Elektrotechnik, des Maschinenbaus, der Akustik, der Automatisierungstechnik, der Nachrichtentechnik, der Informationstechnologie und des Automobilbaus sowie in vielfältigen weiteren Einsatzgebieten.
  • Für diese Einsatzmöglichkeiten des Biegewandlers als piezoelektrisches Stellglied oder Piezoaktor sind dessen Leerlaufauslenkung und dessen Blockierkraft die ausschlaggebenden mechanischen Kenngrößen. In diesen Kenngrößen unterscheiden sich die beiden Hauptformen, nämlich der so genannte Stapelwandler und der Biegewandler, prinzipiell. So erzeugt ein Stapelwandler eine vergleichsweise geringe Auslenkung von typischerweise weniger als 100μm bei gleichzeitig vergleichsweise großer Blockierkraft von z.B. 2 kN. Demgegenüber erzeugt ein Biegewandler eine hohe Auslenkung von typischerweise größer 1mm bei vergleichsweise geringer Blockierkraft von maximal 0,5 kN.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen piezoelektrischen Biegewandler anzugeben, der einerseits eine möglichst große Leerlaufauslenkung, d.h. einen möglichst großen Auslenkungshub oder -weg und andererseits eine möglichst große Blockier- oder Stellkraft erzeugt.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1. Dazu ist ein Biegewandler mit einem Verbund aus mindestens zwei bezogen auf eine Verbindungsfläche zueinander parallel liegenden piezoelektrischen Schichten mit jeweils mindestens einer mit einem Elektrodenpaar kontaktierten Lagen vorgesehen, wobei bei deren elektrischer Ansteuerung in der ersten Schicht der so genannte d33-Effekt und in der zweiten Schicht der d31-Effekt genutzt wird.
  • Unter d33-Effekt oder Längseffekt wird hierbei die Übereinstimmung der infolge einer Ansteuerspannung erzeugten Feldrichtung und der Kraftwirkungs- und Dehnungsrichtung bezeichnet. Beim d31-Effekt oder Quereffekt verlaufen demgegenüber die Feldrichtung sowie die Kraftwirkungs- oder Dehnungsrichtung quer oder senkrecht zueinander. Dabei sind d33 und d31 der piezoelektrische Modul für den in der ersten Schicht realisierte Längseffekt bzw. für den in der zweiten Schicht genutzten Quereffekt; vgl. hierzu G. Pfeifer in "Piezoelektrische lineare Stellantriebe", "Wissenschaftliche Schriftreibe der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt", Juni 1982 (ISSN 0323/6374).
  • Mit anderen Worten: Während die beiden Schichten hinsichtlich deren intrinsischer Dehnungsrichtung zueinander sowie zu deren gemeinsamer Verbindungsfläche parallel liegen, verläuft bei der ersten Schicht deren kristallographische Normale und bei der zweiten Schicht deren kristallographische Grundebene parallel zur Verbindungsfläche. Bezogen auf ein kartesisches Koordinatensystem mit in der xy-Ebene liegender Verbindungsfläche und in x-Richtung verlaufender Längsseite des Verbundes erstreckt sich die Schichtdicke der zweiten Schicht in Übereinstimmung mit der Definition des d31-Effektes in z-Richtung. In diesem Koordinatensystem des Verbundes verläuft die der Definition des d33-Effektes zugrunde liegende z-Richtung der ersten Schicht in x-Richtung.
  • Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass eine besonders große oder hinreichende und damit moderate Leerlauf- oder Aktorauslenkung einerseits und eine besonders hohe Blockier- bzw. Aktorkraft andererseits erreicht werden kann, wenn der entsprechende Biegewandler stapelunterstützt ist. Dies wiederum kann erreicht werden, wenn ein d31-Aktor und ein d33-Aktor miteinander kombiniert werden. Die Kombination kann dann zu einem diese beiden Kriterien gleichzeitig erfüllenden Biegewandler führen, wenn innerhalb eines mehr schichtigen Verbundes mindestens eine nach Art eines Stapelaktors wirksame und in die Verbindungsebene gelegte oder gekippte Schicht vorhanden ist. Deren eine in Dehnungsrichtung verlaufende Längsseite bildet dann die Verbindungsfläche zur nach Art eines typischen Biegewandlers ausgebildeten und damit entsprechend wirksamen anderen Schicht.
  • Die erste aktivierbare Schicht umfasst zweckmäßigerweise eine Mehrzahl oder eine Vielzahl von zu einem Stapel gefügten Lagen, die auf der Verbindungsfläche des Verbundes senkrecht und somit in der Verbindungsebene nebeneinander stehen. Auch die Elektroden der ersten Schicht und somit die Elektrodenpaare deren Lagen verlaufen senkrecht zur Verbindungsfläche, so dass die Feldrichtung der ersten Schicht bei deren Ansteuerung mit einer elektrischen Spannung parallel zur Dehnungsrichtung verläuft.
  • Die Elektroden der zweiten aktivierbaren Schicht – und bei deren zweckmäßigerweise ebenfalls mehrlagigen Aufbau die Elektrodenpaare – verlaufen parallel zur Verbindungsfläche und damit senkrecht zu den Elektroden bzw. Elektrodenpaaren der ersten Schicht. Die durch die elektrische Spannung erzeugte Feldrichtung der zweiten Schicht verläuft somit quer zu deren Kontraktionsrichtung oder negativer Dehnungsrichtung. Aufgrund des in dieser Ausführungsform mehrlagigen Aufbaus des Verbundes und des damit gebildeten mehrlagigen stapelunterstützten Biegewandlers kann die erforderliche Ansteuerspannung reduziert werden.
  • Für die beiden Schichten des Verbundes können unterschiedliche piezoelektrische Materialien verwendet werden. Der Verbund kann dabei mittels Klebetechnik gefertigt sein. Vorteilhafterweise wird der Verbund jedoch monolytisch, d.h. durch einen gemeinsamen Sinterprozess hergestellt.
  • Zur Erzielung einer möglichst hohen Zuverlässigkeit ist zwischen die beiden piezoelektrischen und damit aktiven Schich ten des Verbundes eine nicht-piezoelektrische und damit inaktive Schicht eingefügt. Diese, nachfolgend auch als inaktive Zwischenlage bezeichnete Schicht besteht zweckmäßigerweise aus einem Faser- oder Faserverbundmaterial. Dieses Zwischenlagenmaterial wird dabei, insbesondere auch durch geeignete Dotierungen, derart gewählt, dass durch unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten der beiden aktiven Schichten bedingte störenden Eigenschaften des Verbundes minimiert werden. Insbesondere werden durch die inaktive Zwischenlage mechanische Spannungen im Bereich der gemeinsamen Verbindungsfläche durch Kompensation ggf. unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten der beiden Schichten reduziert, so dass der Verbund bei gleichzeitig langer Lebensdauer hohen Zug- und/oder Druckbelastungen standhält.
  • Die Verbindungsfläche zwischen den beiden aktiven oder aktivierbaren Schichten bzw. zischen diesen und der inaktiven Zwischenlage liegt wiederum in einer Ebene, zu der die Lagen der ersten Schicht senkrecht stehen und in der die Lagen nebeneinander angeordnet sind, während die Lagen der zweiten Schicht zu dieser Ebene parallel verlaufen.
  • In zweckmäßiger Weiterbildung sind die Elektroden gleicher Polarität jeder Lage der ersten Schicht und/oder jeder Lage der zweiten Schicht im Bereich der Verbindungsfläche zusammengeführt. Bei einem aus den beiden aktiven Schichten und der inaktiven Zwischenlage gebildeten Verbund sind dabei die Elektroden gleicher Polarität auf der der jeweiligen Schicht zugewandten Verbindungsseite der Zwischenlage jeweils über eine gemeinsame Kontaktierung miteinander elektrisch leitend verbunden. Die Aufbringung der im Verbund räumlich separierten Elektroden unterschiedlicher Polarität auf die Lagen der ersten bzw. der zweiten Schicht kann beispielsweise mit herkömmlicher Siebdrucktechnik erfolgen.
  • Eine erhebliche Vereinfachung der für die elektrische Ansteuerung erforderlichen Leitungs- oder Verbindungsflächen wird dadurch erreicht, dass die Kontaktierung der zweiten Schicht über eine Durchkontaktierung (vias) in der Zwischenlage auf die der ersten Schicht zugewandte Verbindungsfläche oder -seite geführt sind.
  • Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass mit einem Verbund aus einer nach Art eines Stapelaktors wirksamen piezoelektrischen ersten Schicht und einer mit deren Längsseite möglichst ganzflächig verbundenen zweiten piezoelektrischen Schicht bei elektrischer Ansteuerung beider Schichten ein hoch-effektiver Biegewandler bereitgestellt ist. Dabei können bei gleichzeitig hoher Zuverlässigkeit des Biegewandlers Auslenkhübe oder -wege von z. B. lmm und Blockier-, Aktor- oder Stellkräfte von z. B. ≥ 2kN realisiert werden. Dadurch können bisher eingesetzte konstruktiv aufwändige Kraft-Weg-Übersetzungen in Form geeigneter Hebelvorrichtungen ersetzt werden, zumal deren Zuverlässigkeit für die üblichen Anwendungen nicht ausreicht.
  • Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
  • 1 schematisch in einer Explosionsdarstellung einen piezoelektrischen Biegewandler mit einem d33-Aktor und einem d31-Aktor,
  • 2 in perspektivischer Darstellung einen mehrschichtigen und mehrlagigen Verbund aus einem Stapelaktor und einem zweilagigen Biegeaktor sowie einer inaktiven Zwischenlage,
  • 3 in Explosionsdarstellung einen Ausschnitt III aus 2 in größerem Maßstab mit einer Elektrodenanordnung zweier benachbarter Stapellagen, und
  • 4 in einer Darstellung gemäß 3 einen Ausschnitt IV aus 2 in größerem Maßstab mit einer Elektrodenanordnung der Wandlerlagen.
  • Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
  • 1 zeigt einen zweischichtigen Biegewandler 1 mit zwei piezoelektrisch aktiven oder aktivierbaren Schichten 2 und 3, die bei deren Verbindung über eine gemeinsame Verbindungsfläche 4 zu einem Verbund zusammengefügt sind. Zur elektrischen Ansteuerung mittels einer zweckmäßigerweise gemeinsamen Ansteuerspannung Ua sind die beiden Schichten 2 und 3 mit jeweils paarweise gegenüber liegenden Elektroden 5a, 5b bzw. 6a, 6b versehen.
  • Die Elektroden 5a, 5b der ersten Schicht 2 sind an deren Schmalseiten oder Stirnflächen 7a bzw. 7b angebracht. Die beiden Elektroden 6a, 6b der zweiten Schicht 3 sind an deren vergleichsweise großflächigen Längsseiten 8a bzw. 8b aufgebracht. Diese großflächigen Längsseiten 8a, 8b der zweiten Schicht 3 verlaufen dabei parallel zur gemeinsamen Verbindungsfläche 4, während hierzu die beiden Elektroden 5a und 5b ebenso wie die zugehörigen Stirnflächen 7a bzw. 7b der ersten Schicht 2 senkrecht stehen.
  • Bei Ansteuerung der zweckmäßigerweise aus einer piezoelektrischen Keramik auf der Basis von Bleizirkonattitanat bestehenden ersten Schicht 2 verläuft das dadurch erzeugte elektrische Feld E2 parallel zur infolge des reziproken Piezoeffektes resultierenden Dehnungsrichtung S2. Die erste Schicht 2 zeigt somit bei deren elektrischen Ansteuerung den sogenannten d33-Effekt mit d33·e2 = S2 > 0. Der Index „3" repräsentiert dabei im auf die erste Schicht 2 bezogenen kartesischen Koordinatensystem K1 die z-Achse oder z-Richtung.
  • Demgegenüber zeigt die zweite Schicht 3 den sogenannten d31-Effekt mit d31·e3 = S3 < 0. Die Indizes „3" und „1" repräsentieren dabei im auf die zweite Schicht 3 sowie auf den aus den beiden Schichten 2, 3 gebildeten Verbund bezogenen kartesischen Koordinatensystem K2 die z-Richtung bzw. die (–)x- Richtung. Dabei sind d33 und d31 der piezoelektrische Modul und e2 sowie e3 das Elastizitätsmodul der piezokeramischen ersten Schicht 2 bzw. der piezokeramischen zweiten Schicht 3.
  • Sind innerhalb des Verbundes oder Biegewandlers 1 die erste Schicht 2 und die zweite Schicht 3 über die Verbindungsfläche 4 miteinander fest verbunden, so verlaufen die intrinsischen Dehnungsrichtungen S2 und S3 der beiden Schichten 2 bzw. 3 zueinander sowie zur Verbindungsfläche 4 parallel. Bezüglich der zweiten Schicht 3 ist deren kristallographische Grundebene parallel zu der in der xy-Ebene liegenden Verbindungsfläche 4. Demgegenüber ist bezüglich der ersten Schicht 2 deren kristallographische Normale parallel zur Verbindungsfläche 4 und damit zur xy-Ebene des dem kartesischen Koordinatensystem K2 zugeordneten Verbundes. Die Richtung des infolge der elektrischen Ansteuerspannung Ua in der zweiten Schicht 3 erzeugten elektrischen Feldes E3 verläuft quer zur Dehnungsrichtung S3 der zweiten Schicht 3 und somit in z-Richtung des Verbundes.
  • Infolge der Ansteuerspannung Ua dehnt sich die obere erste Schicht 2 in der dargestellten Dehnungsrichtung S2 aus. Dabei resultiert aufgrund der möglichst ganzflächigen Fixierung der der zweiten Schicht 3 zugewandten großflächigen Längsseite oder Längsfläche 9b der ersten Schicht 2 im Bereich der gemeinsamen Verbindungsfläche 4 eine Biegung oder Wölbung der ersten Schicht 2. Analog bewirkt die Kontraktion der unteren zweiten Schicht 3 in Kontraktionsrichtung S3 (-x) ebenfalls eine Wölbung der zweiten Schicht 3 in dieselbe Richtung infolge wiederum der möglichst ganzflächigen Verbindung der zweiten Schicht 3 im Bereich der gemeinsamen Verbindungsfläche 4 zur ersten Schicht 2.
  • Bei Fixierung des Verbundes beispielsweise im Bereich der beiden schmalseitigen Seiten- oder Stirnflächen 7a und 10a der beiden Schichten 2 bzw. 3 und damit des Verbundes erfolgt eine Auslenkung auf der gegenüber liegenden Stirnseite 7b, 10b in Auslenk- oder Biegerichtung 11. Dabei sind sowohl der Biegehub als auch die Biegekraft im Vergleich zu einem herkömmlichen Aktor, d. h. einem Biegewandler oder einem Stapelaktor relativ groß.
  • 2 zeigt in perspektivischer Darstellung eine bevorzugte Ausführungsform eines stapelunterstützten Biegewandlers 1, dessen erste Schicht 2 aus einer Vielzahl von Stapellagen L21...L2n besteht. Auch die zweite Schicht 3 kann aus mehreren Lagen L3n bestehen und somit in Multilayertechnologie ausgeführt sein. Im Ausführungsbeispiel gemäß den 2 bis 4 ist die zweite Schicht 3 aus zwei Lagen L31 und L32 aufgebaut.
  • Der mehrlagige Biegewandler 1 gemäß den 2 bis 4 weist innerhalb dessen Verbundes eine inaktive Zwischenlage 12 auf, die aus einem Faserverbundmaterial, z. B. aus Kohle- oder Glasfasern, vorzugsweise jedoch aus Kunststoff- oder Aramitfasern besteht. Wesentlich dabei ist, dass der Ausdehnungskoeffizient der Zwischenlage möglichst gering, vorzugsweise sogar negativ ist. Dadurch ist der Verbund insgesamt auch bei Temperaturunterschieden oder -schwankungen stabil, vollzieht also keine allein temperaturbedingte und damit unbeabsichtigte Biegung.
  • Aus den 3 und 4 ist die Kontaktierung der Elektroden 5a, 5b bzw. 6a, 6b an den Ansteuerflächen der einzelnen Lagen L2n, L3n der ersten Schicht 2 bzw. der zweiten Schicht 3 schematisch dargestellt. 4 zeigt dabei eine gedrehte Ansicht auf die Kontaktierungsseite der Zwischenlage 12 in 1. Die Elektroden 5a und 5b der ersten Schicht 2 sind hinsichtlich deren Polarität getrennt und dabei mit auf der der ersten Schicht 2 zugewandten Verbindungsseite 13 der Zwischenlage 12 aufgebrachten Kontaktierungsabschnitten 14 und 15 elektrisch leitend verbunden. Diese Kontaktierungsabschnitte 14, 15 ragen über die erste Schicht 2 hinaus (1) und können dort als Anschlussflächen für entsprechende (nicht dargestellte) elektrische Verbindungsleitungen zum Anlegen der Ansteuerspannung Ua dienen.
  • Wie aus 4 ersichtlich ist, sind die Elektroden 6a und 6b der einzelnen Lagen L3n der zweiten Schicht 3 auf der dieser zugewandten Verbindungsseite 16 der Zwischenlage 12 ebenfalls mit entsprechenden Kontaktierungsflächen 17 bzw. 18 je Polarität elektrisch leitend verbunden. Dazu sind die Elektroden 6a, 6b der einzelnen Lagen L3n mit stirnseitigen Umkontaktierungen 19, 20 verbunden. Die beiden Kontaktflächen 17, 18 unterschiedlicher Polarität der zweiten Schicht 3 sind über auch in 1 angedeutete Durchkontaktierungen 21 bzw. 22 in der Zwischenlage 12 auf deren der ersten Schicht 2 zugewandten Verbindungsseite 13 geführt und dort mit den Kontaktbereichen 14 bzw. 15 der entsprechenden Polarität elektrisch leitend verbunden.
  • Somit sind zur Ansteuerung des die beiden aktiven Schichten 2 und 3 aufweisenden Verbundes und damit des piezoelektrischen Biegewandlers 1 lediglich zwei Anschlusskontaktierungen für die Ansteuerspannung Ua erforderlich.

Claims (10)

  1. Biegewandler (1) mit einem Verbund aus mindestens zwei bezogen auf eine Verbindungsfläche (4) zueinander parallel liegenden piezoelektrischen Schichten (2, 3) mit jeweils mindestens einer mit einem Elektrodenpaar (5a, 5b; 6a, 6b) kontaktierten Lage (L2n, L3n), wobei bei deren elektrischer Ansteuerung (Ua) in der ersten Schicht (2) der d33-Effekt und in der zweiten Schicht (3) der d31-Effekt genutzt ist.
  2. Biegewandler nach Anspruch 1, bei dem jede Lage (L2n) der ersten Schicht (2) auf der Verbindungsfläche (4) senkrecht steht.
  3. Biegewandler nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Elektrodenpaare (5a, 5b; 6a, 6b) der beiden Schichten (2, 3) zueinander senkrecht stehen.
  4. Biegewandler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die erste Schicht (2) eine Anzahl von in einem Stapel miteinander verbundenen Lagen (L2n) umfasst.
  5. Biegewandler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem der Verbund eine inaktive Zwischenlage (12) zwischen den beiden Schichten (2, 3) umfasst.
  6. Biegewandler nach Anspruch 5, bei dem die Zwischenlage (12) aus einem Fasermaterial besteht.
  7. Biegewandler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die Elektroden (5a, 5b; 6a, 6b) gleicher Polarität jeder Lage (L2n) der ersten Schicht (2) und/oder jeder Lage (L3n) der zweiten Schicht (3) im Bereich der Verbindungsfläche (4) zusammengeführt sind.
  8. Biegewandler nach Anspruch 7, bei dem die Elektroden (5a, 5b; 6a, 6b) gleicher Polarität auf der der jeweiligen Schicht (2, 3) zugewandten Verbindungsseite (13, 16) zur Zwischenlage (12) jeweils über gemeinsame Kontaktierungen (14, 15; 17, 18) miteinander elektrisch leitend verbunden sind.
  9. Biegewandler nach Anspruch 8, bei dem die oder jede Kontaktierung (17, 18) der zweiten Schicht (3) über eine Durchkontaktierung (21, 22) auf die der ersten Schicht (2) zugewandten Verbindungsseite (13) der Zwischenlage (12) geführt sind.
  10. Biegewandler nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem sich der Verbund (1) bei Anlegen einer elektrischen Spannung (Ua) infolge einer Dehnung der ersten Schicht (2) und einer Kontraktion der zweiten Schicht (3) bezogen auf ein kartesisches Koordinatensystem mit in der xy-Ebene liegender Verbindungsfläche (4) in parallel zur z-Richtung (11) verlaufender Auslenkrichtung (11) biegt.
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