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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät im Sinne der Ausgabe der Informationen auf einem Display des medizintechnischen Geräts.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein medizintechnisches Gerät aufweisend eine entsprechende Vorrichtung zur Anzeige von Informationen.
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Medizintechnische Geräte, wie beispielsweise Beatmungsgeräte, werden neben dem herkömmlichen Betrieb unter anderem in Arztpraxen, Krankenhäusern oder in der mobilen Notfallmedizin auch für die medizinische Versorgung in militärischen Einsätzen und vergleichbaren ggf. auch verdeckten Operationen verwendet.
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Derartige Einsätze bei militärischen oder vergleichbaren Operationen können bei Tag und bei Nacht stattfinden. Häufig ist es dabei erforderlich, dass der Anwender und das Gerät in ihrer Umgebung für andere Personen möglichst wenig wahrzunehmen sind. Dazu ist es bekannt, die Emissionen entsprechender medizintechnischer Geräte, beispielsweise in Form von akustischen oder optischen Ausgaben, soweit wie möglich zu reduzieren.
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Bei Nachteinsätzen in diesen Anwendungsbereichen werden häufig Nachtsichtgeräte verwendet, die durch eine Restlichtverstärkung für den Benutzer ein Sehen auch in der nächtlichen Dunkelheit ermöglichen.
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Bei der medizinischen Versorgung von Personen mit einem medizintechnischen Gerät durch einen Helfer ist es in der Regel für den Helfer erforderlich, Informationen im Hinblick auf erfasste Vitalparameter und/oder Einstellungen und Betriebsmodi des medizintechnischen Geräts von einem Display des medizintechnischen Geräts abzulesen, um Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der zu versorgenden Person und den Status bzw. Einstellungen des medizintechnischen Geräts zu erlauben. Anhand dieser Informationen muss der Helfer ggf. Anpassungen der Geräteeinstellungen bzw. des Betriebsmodus des medizintechnischen Geräts vornehmen oder anderweitige medizinische Versorgungsmaßnahmen einleiten.
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Die Anzeige von Informationen auf dem Display eines entsprechenden medizintechnischen Geräts erfolgt bei Nacht in der Regel in einem Nachtmodus, in dem die Helligkeit des Displays deutlich reduziert ist. Die Ablesbarkeit der Informationen von dem Display ist jedoch in allen verfügbaren Anzeigemodi auf das menschliche Auge angepasst.
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Die Restlichtverstärkung von Nachtsichtgeräten führt zu technischen Einschränkungen in der Darstellbarkeit von Lichtwellenlängen bzw. -farben. Insbesondere im Infrarotspektrum reagieren diese Geräte sehr empfindlich und führen zu einer starken Verstärkung, welche den Anwender blenden kann. In einem Einsatz unter der Verwendung von Nachtsichtgeräten ist es mit den bekannten medizintechnischen Geräten daher nicht uneingeschränkt möglich die relevanten Informationen vom Display abzulesen ohne das Nachtsichtgerät abzunehmen, zu deaktivieren oder zumindest Einstellungen anzupassen. Dies führt dazu, dass die Umgebung nicht mehr ausreichend wahrgenommen werden kann.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät anzugeben, die eine Ablesbarkeit eines Displays mit einem aktivierten Nachtsichtgerät ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein medizintechnisches Gerät anzugeben, dessen Display mit einem aktivierten Nachtsichtgerät ablesbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein medizintechnisches Gerät gemäß Patentanspruch 7 gelöst.
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Darüber hinaus ist es eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät anzugeben, das eine Ablesbarkeit eines Displays des medizintechnischen Geräts mit einem aktivierten Nachtsichtgerät ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 8 gelöst.
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In den abhängigen Patentansprüchen werden vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beansprucht.
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Die im Folgenden offenbarten Merkmale einer Vorrichtung und eines Verfahrens zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät sowie eines medizintechnischen Geräts sind in allen ausführbaren Kombinationen Bestandteil der Erfindung.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät ist zur Ansteuerung eines Displays des medizintechnischen Geräts derart ausgebildet, dass die absolute Helligkeit, das Kontrastverhältnis und/oder die Wellenlängen des vom Display des medizintechnischen Geräts bei der Anzeige von Informationen emittierten Lichts derart eingestellt ist/sind, dass die entsprechend angezeigten Informationen mit einem Nachtsichtgerät ablesbar sind.
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Dies wird erfindungsgemäß unter anderem dadurch erreicht, dass mithilfe der Vorrichtung zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät im laufenden Betrieb ein möglichst dunkler, idealerweise vollständig dunkler Hintergrund des Displays realisiert ist.
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Die absolute Helligkeit der zur Darstellung von Informationen genutzten Bildbereiche ist in bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung in einem Bereich von etwa 0,05 bis 0,1 Lux eingestellt, wobei die untere Grenze von etwa 0,05 Lux dem dunklen Hintergrund der Displayanzeige entspricht. Dies hängt damit zusammen, dass viele Displays aus technischen Gründen keine dunklere Anzeige erzeugen können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind mithilfe der Vorrichtung zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät die Wellenlängen des vom Display des medizintechnischen Geräts bei der Anzeige von Informationen emittierten Lichtes ohne oder nahezu ohne Infrarotanteile eingestellt.
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Die Darstellung von Informationen auf einem dunklen Hintergrund mit im Vergleich zum Hintergrund helleren Bereichen auf einem Display erfordert für die Gewährleistung einer Ablesbarkeit des Displays mit einem Nachtsichtgerät weitere technische Maßnahmen, um beispielsweise eine Blendung oder Irritation eines Nutzers zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß ist dazu das Kontrastverhältnis zwischen einzelnen zur Anzeige von Informationen hellen Bereichen auf dem Display und dem dunklen Hintergrund mithilfe der Vorrichtung zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät in einem Bereich von 1,9:1 bis 14:1 eingestellt.
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Zur Vergleichbarkeit der Kontrastverhältnisse wurde sich vorliegend an den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) orientiert. Diese regeln die Anforderungen an den Kontrast am Bildschirm. Hierzu wird der Kontrast als Kontrastverhältnis der zu vergleichenden Farben angegeben. Verglichen wird hierbei die relative Luminanz (Helligkeit) L der jeweiligen Farben. Diese lässt sich durch den relativen Hellbezugswert Y (CIE-Y) ausdrücken.
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Nach Vorgabe der WCAG wird eine Farbdarstellung im sRGB-Farbraum angenommen. Um das Kontrastverhältnis zweier Monitorfarben zu ermitteln, müssen die Farben zunächst vom sRGB-Farbraum in den CIE-XYZ-Farbraum konvertiert werden.
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Demnach ergibt sich das Kontrastverhältnis K durch den Quotienten aus (Y1 + 0,05) / (Y2 + 0,05), wobei Y1 der relativen Luminanz der helleren und Y2 der relativen Luminanz der dunkleren Farbe entspricht. Das Kontrastverhältnis kann grundsätzlich zwischen 1 und 21 liegen und wird üblicherweise in Bezug zu 1 ausgedrückt (21:1).
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Bei komplexeren Anzeigen mit verschiedenen Ausgaben von Messwerten, einer Menüstruktur, einer Nutzerauswahl in diesem Menü und Symbolen ist es für eine nutzerfreundliche Ablesbarkeit, insbesondere auch in Drucksituationen, nicht möglich und ausreichend nur ein einziges Kontrastverhältnis zwischen den hellen Anzeigebereichen und dem dunklen Hintergrund auf dem Display zu verwenden.
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In bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen sind die auf dem Display des medizintechnischen Geräts darzustellenden Informationen mithilfe der Vorrichtung zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät in verschiedene Gruppen unterteilt, die durch unterschiedliche Werteberrieche der jeweils zugeordneten Kontrastverhältnisse gekennzeichnet sind. Dabei ist es stets erforderlich den für die Ablesbarkeit der Informationen mit einem Nachtsichtgerät geeigneten Kontrastbereich einzuhalten.
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Durch die unterschiedlichen Kontrastverhältnisse für verschiedene Informationsgruppen kann der Nutzer auch unter Verwendung eines Nachtsichtgerätes sicher das erfindungsgemäße Gerät bedienen und die grafische Benutzeroberfläche ablesen. Statt Prioritäten und Unterscheidung von Werten wie üblich mit verschiedenen Farben zu realisieren, wird die Gewichtung der angezeigten Informationen erfindungsgemäß mit entsprechenden Kontrastverhältnissen realisiert. Eine solche Priorisierung der angezeigten Informationen ist ganz besonders für den Benutzer eines medizintechnischen Geräts von großer Bedeutung, um auch in einer Drucksituation die wichtigsten Informationen schnell wahrnehmen und entsprechend handeln zu können.
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In besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind die Elemente der darzustellenden Informationen in mindestens zwei verschiedene Gruppen eingeteilt, wobei jeder der Gruppen ein individueller Wertebereich für das Kontrastverhältnis zugeordnet ist.
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Eine erste Gruppe ist dabei in Ausführungsformen der Erfindung die primäre Ausgabegruppe. Dies ist eine Gruppe, der die am höchsten priorisierten Ausgabeinformationen zugeordnet sind. Für das Beispiel eines Beatmungsgeräts ist dies vorzugsweise etwa der Messwert für den Beatmungsdruck, bei einem Defibrillator und/oder EKG-Monitor beispielsweise die Pulsfrequenz. Das Kontrastverhältnis für Elemente dieser primären Ausgabegruppe ist in Relation zum Hintergrund erfindungsgemäß in einem Bereich zwischen 13:1 und 14:1 gewählt. Dies ist gleichzeitig das höchste Kontrastverhältnis, das erfindungsgemäß für die Anzeige von Informationen genutzt wird, sodass die Anzeige der primären Ausgabegruppe in der größten absoluten Helligkeit erfolgt.
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Eine zweite Gruppe ist in Ausführungsformen der Erfindung die sekundäre Ausgabegruppe, die der Anzeige der weiteren medizinischen bzw. medizintechnischen Funktionalität des medizintechnischen Geräts, wie beispielsweise durch medizinische bzw. medizintechnische Funktionalitäten des Geräts repräsentierende Symbolik, dient. Dies können sekundäre Messwerte, wie beispielsweise der Sauerstoffgehalt und der Volumenstrom der zugeführten Atemluft sowie die Frequenz der Beatmung für ein Beatmungsgerät sein, oder für die medizinische Funktionalität des medizintechnischen Geräts eingestellte Parameter, wie beispielsweise der maximale Beatmungsdruck oder die minimale Beatmungsfrequenz bei einem Beatmungsgerät, sein. Weiterhin kann beispielsweise die Information über den ausgewählten Betriebsmodus dieser Ausgabegruppe zugeordnet sein. Das Kontrastverhältnis für Elemente dieser sekundären Ausgabegruppe in Relation zum Hintergrund ist erfindungsgemäß in einem Bereich zwischen 7,4:1 und 7,8:1 gewählt.
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Eine weitere Gruppe dient in Ausführungsformen der Erfindung der Anzeige einer Benutzerauswahl. Diese Funktionalität ist zur Auswahl von Feldern oder dem Anwählen von Menüpunkten erforderlich, um einem Benutzer anzuzeigen, welches Feld oder welcher Menüpunkt gerade ausgewählt ist (Cursor). Das Kontrastverhältnis von Elementen der Auswahl-Ausgabegruppe ist in Relation zum Hintergrund erfindungsgemäß in einem Bereich zwischen 1,9:1 und 4,7:1 gewählt.
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In vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung ist die Anzeige einer Benutzerauswahl zusätzlich mit einem Element aus einer Abgrenzungs-Ausgabegruppe ergänzt, das in entsprechenden Ausführungsformen vorzugsweise durch einen Auswahlrahmen um das Auswahlfeld herum realisiert sein kann. Das Kontrastverhältnis von Elementen der Abgrenzungs-Ausgabegruppe ist in Relation zum Hintergrund erfindungsgemäß in einem Bereich zwischen 7,4:1 und 8,9:1 gewählt.
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Eine weitere Gruppe dient in Ausführungsformen der Erfindung als eine gerätespezifische Ausgabegruppe. Dieser Ausgabegruppe sind Informationen über den Gerätestatus, wie beispielsweise Ladezustand eines Akkus, die Konnektivität oder zusätzliche Informationen wie die Uhrzeit, zugeordnet. Das Kontrastverhältnis von Elementen der gerätespezifischen Ausgabegruppe ist in Relation zum Hintergrund erfindungsgemäß in einem Bereich zwischen 4,7:1 und 5,3:1 gewählt.
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Eine weitere Gruppe dient in Ausführungsformen der Erfindung als eine Unterstützung-Ausgabegruppe. Dieser Ausgabegruppe sind die menschliche Erfassung von Anzeigewerten unterstützende Informationen zugeordnet. Am Beispiel eines Beatmungsgeräts kann beispielsweise ein Druckmessbalken als ein solches Element der Unterstützungs-Ausgabegruppe zusätzlich zur Ausgabe des Zahlenwertes des Druckmesswertes als Element der primären Ausgabegruppe angezeigt werden. Das Kontrastverhältnis von Elementen der Unterstützungs-Ausgabegruppe ist in Relation zum Hintergrund erfindungsgemäß in einem Bereich zwischen 2,4:1 und 2,8:1 gewählt.
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Eine weitere Gruppe dient in Ausführungsformen der Erfindung als eine Kennzeichnungs-Ausgabegruppe. Diese Elemente dieser Ausgabegruppe dienen der Kennzeichnung von Ausgabewerten zur Abgrenzung dieser Ausgabewerte von andersartigen Ausgabewerten. Beispielsweise kann eine Schraffur ein Element der Kennzeichnungs-Ausgabegruppe sein und der Ausgabe von Messwerten der sekundären Ausgabegruppe zugeordnet sein, um diese optisch schnell von Einstellwerten unterscheidbar zu machen. Das Kontrastverhältnis von Elementen der Kennzeichnungs-Ausgabegruppe ist in Relation zum Hintergrund erfindungsgemäß als 1,9:1 gewählt, wobei die Elemente der Kennzeichnungs-Ausgabegruppe nicht uniform ausgebildet sein müssen, sondern aus Bereichen mit unterschiedlichen Helligkeiten zusammengesetzt sein können.
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Die vorstehend genannten Gruppen können in Ausführungsformen vollständig oder in beliebigen Unterkombinationen mithilfe eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät realisiert sein.
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Ein erfindungsgemäßes medizintechnisches Gerät weist mindestens ein Display und eine das Display bzw. mindestens eines der Displays ansteuernde erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät auf.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät weist folgende Eigenschaften auf:
- Es werden Informationen auf mindestens einem Display eines medizintechnischen Geräts angezeigt, wobei die absolute Helligkeit, das Kontrastverhältnis und/oder die Wellenlängen des vom Display des medizintechnischen Geräts bei der Anzeige von Informationen emittierten Lichts so eingestellt ist/sind, dass die angezeigten Informationen von einem Benutzer unter der Verwendung eines Nachtsichtgeräts ablesbar sind.
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Bei der Anzeige von Informationen auf dem Display eines medizintechnischen Geräts im laufenden Betrieb ist dabei vorzugsweise ein möglichst dunkler, idealerweise vollständig dunkler Hintergrund des Displays realisiert ist, sodass in der Regel Informationen durch im Vergleich zum Hintergrund helle Bereiche der Anzeige dargestellt werden.
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In bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die absolute Helligkeit der zur Darstellung von Informationen genutzten Bereiche der Anzeige in einem Bereich von etwa 0,05 bis 0,1 Lux eingestellt, wobei der untere Grenzwert von etwa 0,05 Lux einer Darstellung des dunklen Hintergrunds entspricht.
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In vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung wird zwischen den hellen Bereichen der Anzeige und dem dunklen Hintergrund ein Kontrastverhältnis zwischen 1,9:1 und 14:1 eingehalten.
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Vorzugsweise werden die jeweiligen Informationen entsprechend einer vordefinierten Menüstruktur bzw. Anordnung von Informationselementen in zugeordneten Feldern auf dem Display dargestellt. Jedes dieser Felder weist dabei einen Hintergrund auf, auf dem die jeweilige Information dargestellt wird.
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In besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind die Elemente der darzustellenden Informationen in mindestens zwei verschiedene Gruppen eingeteilt, wobei jeder der Gruppen ein individueller Wertebereich für das Kontrastverhältnis zugeordnet ist.
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Eine erste Gruppe ist dabei in Ausführungsformen der Erfindung die primäre Ausgabegruppe. Dies ist eine Gruppe, der die am höchsten priorisierten Ausgabeinformationen zugeordnet sind. Für das Beispiel eines Beatmungsgeräts ist dies vorzugsweise etwa der Messwert für den Beatmungsdruck, bei einem Defibrillator und/oder EKG-Monitor beispielsweise die Pulsfrequenz. Das Kontrastverhältnis für Elemente dieser primären Ausgabegruppe ist in Relation zum Hintergrund erfindungsgemäß in einem Bereich zwischen 13:1 und 14:1 gewählt. Dies ist gleichzeitig das höchste Kontrastverhältnis, das erfindungsgemäß für die Anzeige von Informationen genutzt wird, sodass die Anzeige der primären Ausgabegruppe in der größten absoluten Helligkeit erfolgt.
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Eine zweite Gruppe ist in Ausführungsformen der Erfindung die sekundäre Ausgabegruppe, die der Anzeige der weiteren medizinischen bzw. medizintechnischen Funktionalität des medizintechnischen Geräts, wie beispielsweise durch medizinische bzw. medizintechnische Funktionalitäten des Geräts repräsentierende Symbolik, dient. Dies können sekundäre Messwerte, wie beispielsweise der Sauerstoffgehalt und der Volumenstrom der zugeführten Atemluft sowie die Frequenz der Beatmung für ein Beatmungsgerät sein, oder für die medizinische Funktionalität des medizintechnischen Geräts eingestellte Parameter, wie beispielsweise der maximale Beatmungsdruck oder die minimale Beatmungsfrequenz bei einem Beatmungsgerät, sein. Weiterhin kann beispielsweise die Information über den ausgewählten Betriebsmodus dieser Ausgabegruppe zugeordnet sein. Das Kontrastverhältnis für Elemente dieser sekundären Ausgabegruppe in Relation zum Hintergrund ist erfindungsgemäß in einem Bereich zwischen 7,4:1 und 7,8:1 gewählt.
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Eine weitere Gruppe dient in Ausführungsformen der Erfindung der Anzeige einer Benutzerauswahl. Diese Funktionalität ist zur Auswahl von Feldern oder dem Anwählen von Menüpunkten erforderlich, um einem Benutzer anzuzeigen, welches Feld oder welcher Menüpunkt gerade ausgewählt ist (Cursor). Das Kontrastverhältnis von Elementen der Auswahl-Ausgabegruppe ist in Relation zum Hintergrund erfindungsgemäß in einem Bereich zwischen 1,9:1 und 4,7:1 gewählt.
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In vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung ist die Anzeige einer Benutzerauswahl zusätzlich mit einem Element aus einer Abgrenzungs-Ausgabegruppe ergänzt, das in entsprechenden Ausführungsformen vorzugsweise durch einen Auswahlrahmen um das Auswahlfeld herum realisiert sein kann. Das Kontrastverhältnis von Elementen der Abgrenzungs-Ausgabegruppe ist in Relation zum Hintergrund erfindungsgemäß in einem Bereich zwischen 7,4:1 und 8,9:1 gewählt.
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Eine weitere Gruppe dient in Ausführungsformen der Erfindung als eine gerätespezifische Ausgabegruppe. Dieser Ausgabegruppe sind Informationen über den Gerätestatus, wie beispielsweise Ladezustand eines Akkus, die Konnektivität oder zusätzliche Informationen wie die Uhrzeit, zugeordnet. Das Kontrastverhältnis von Elementen der gerätespezifischen Ausgabegruppe ist in Relation zum Hintergrund erfindungsgemäß in einem Bereich zwischen 4,7:1 und 5,3:1 gewählt.
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Eine weitere Gruppe dient in Ausführungsformen der Erfindung als eine Unterstützung-Ausgabegruppe. Dieser Ausgabegruppe sind die menschliche Erfassung von Anzeigewerten unterstützende Informationen zugeordnet. Am Beispiel eines Beatmungsgeräts kann beispielsweise ein Druckmessbalken als ein solches Element der Unterstützungs-Ausgabegruppe zusätzlich zur Ausgabe des Zahlenwertes des Druckmesswertes als Element der primären Ausgabegruppe angezeigt werden. Das Kontrastverhältnis von Elementen der Unterstützungs-Ausgabegruppe ist in Relation zum Hintergrund erfindungsgemäß in einem Bereich zwischen 2,4:1 und 2,8:1 gewählt.
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Eine weitere Gruppe dient in Ausführungsformen der Erfindung als eine Kennzeichnungs-Ausgabegruppe. Diese Elemente dieser Ausgabegruppe dienen der Kennzeichnung von Ausgabewerten zur Abgrenzung dieser Ausgabewerte von andersartigen Ausgabewerten. Beispielsweise kann eine Schraffur ein Element der Kennzeichnungs-Ausgabegruppe sein und der Ausgabe von Messwerten der sekundären Ausgabegruppe zugeordnet sein, um diese optisch schnell von Einstellwerten unterscheidbar zu machen. Das Kontrastverhältnis von Elementen der Kennzeichnungs-Ausgabegruppe ist in Relation zum Hintergrund erfindungsgemäß als 1,9:1 gewählt, wobei die Elemente der Kennzeichnungs-Ausgabegruppe nicht uniform ausgebildet sein müssen, sondern aus Bereichen mit unterschiedlichen Helligkeiten zusammengesetzt sein können.
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Die vorstehend genannten Gruppen können in Ausführungsformen vollständig oder in beliebigen Unterkombinationen mithilfe eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät realisiert sein.
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Die entsprechende erfindungsgemäße Gruppierung von darzustellenden Informationen in verschiedenen Kontrastbereichen ermöglicht auch einem Benutzer, der die jeweiligen Informationen mit einem Nachtsichtgerät vom Display eines medizintechnischen Geräts abliest, eine schnelle Priorisierung und Kategorisierung der angezeigten Informationen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät und/oder ein erfindungsgemäßes medizintechnisches Gerät verwendet.
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In Ausführungsformen der Erfindung wird die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anzeige von Informationen auf einem medizintechnischen Gerät durch die Auswahl einer entsprechenden Option (z.B. NVG-Modus) auf dem medizintechnischen Gerät aktiviert oder deaktiviert. Somit hat der Anwender je nach gewähltem Betriebsmodus (Tag, Nacht oder NVG) die Möglichkeit auszuwählen, weder akustischen noch optische Emissionen an die Umwelt abgegeben bzw. entsprechend reduzierte Emissionen. Der Bediener kann jederzeit optische und akustische Ausgaben in die gewünschten Zustände bringen.
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In besonders vorteilhaften Ausführungsformen wird vor dem Wechsel des Betriebsmodus der Anwender aus Sicherheitsgründen aufgefordert diesen zu bestätigen.
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Insbesondere unter Stress stellt ein erfindungsgemäßes Gerät in bevorzugten Ausführungsformen sicher, immer mit einem definierten Verhalten zu starten, damit es nicht zu einer ungewollten akustischen oder optischen Emission kommt. Beispielsweise startet ein erfindungsgemäßes Gerät bei entsprechender Konfiguration immer im NVG-Modus, um ggf. unerwünschte Emissionen beim Start stets zu unterbinden. Ein Wechsel des Modus im laufenden Betrieb durch den Benutzer ist aber ermöglicht.
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In der nachfolgend erläuterten Figur ist beispielhaft eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
- 1: Eine Anzeige eines erfindungsgemäßen medizintechnischen Geräts auf einem Display.
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In 1 ist beispielhaft eine Displayanzeige eines erfindungsgemäßen medizintechnischen Geräts dargestellt. Das medizintechnische Gerät ist in diesem Beispiel als ein Beatmungsgerät ausgebildet, sodass entsprechende Informationen im Zusammenhang mit der Beatmung eines Patienten dargestellt sind. Die dargestellten Informationen sind dabei in sieben verschiedene Ausgabegruppen unterteilt, die jeweils verschiedene Kontrastwerte aufweisen.
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Zur druckfähigen Darstellung der Elemente der einzelnen Ausgabegruppen sind diese in der Zeichnung mit verschiedenen Schraffuren dargestellt, wobei jeweils eine Schraffur einem bestimmten Kontrastverhältnis entspricht. Je stärker bzw. dunkler die jeweiligen Elemente dargestellt sind, desto geringer ist das Kontrastverhältnis zum dunklen Hintergrund. In der realen Anwendung der Erfinder sind die Anzeigeelemente mit Ausnahme der Elemente der Kennzeichnungs-Ausgabegruppe in der Regel nicht schraffiert dargestellt, sondern werden mit einer uniformen Helligkeit ausgegeben. Dennoch ist es in Ausführungsformen der Erfindung auch möglich, die Elemente der einzelnen Ausgabegruppen jeweils mit Bereichen unterschiedlicher Helligkeiten beispielsweise in Form einer Schraffur oder eines Schachbrettmusters darzustellen.
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Als ein Element der primären Ausgabegruppe (1) ist der Druckmesswert dargestellt. Dieser weist in der dargestellten Anzeige das größte Kontrastverhältnis zum dunklen Hintergrund auf und ist somit für den Benutzer des medizintechnischen Geräts optisch als besonders wichtig hervorgehoben.
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Als Elemente der sekundären Ausgabegruppe (2) sind Messwerte des Sauerstoffgehalts und des Volumenstroms der dem Patienten zugeführten Atemluft der Beatmungsfrequenz sowie die vom Anwender eingestellten Werte für den maximalen Beatmungsdruck, die minimale Beatmungsfrequenz, das Tidalvolumen, die Triggerstufe, den Differenzdruck und den PEEP auf der Anzeige dargestellt. Auch der eingestellte medizinische Betriebsmodus, vorliegend „PRVC+PS“ für eine druckgeregelte und volumenkontrollierte Beatmung mit Druckkontrolle als Beatmungsmodus für ein Beatmungsgerät, ist der sekundären Ausgabegruppe zugeordnet.
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Als Element der Auswahl-Ausgabegruppe (3) ist der Cursor dargestellt, der vorliegend das Feld „PEEP“ als ausgewählt markiert. Ist ein Feld bzw. Menüpunkt ausgewählt, so erfolgt die Darstellung nicht mehr gemäß der ursprünglich dieser Information zugeordneten Ausgabegruppe, sondern gemäß des Kontrastverhältnisses der Auswahl-Ausgabegruppe. Dabei wird vorliegend der dem ausgewählten Feld zugeordnete Hintergrund hell in dem jeweiligen Kontrastverhältnis und die Ausgabe der in dem Feld darüber hinaus angezeigten Information wird dunkel angezeigt.
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Der Abgrenzungs-Ausgabegruppe (4) ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein das Auswahlfeld umgebender Auswahlrahmen zugeordnet.
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Der gerätespezifischen Ausgabegruppe (5) sind als Elemente Informationen über den Füllzustand der angeschlossenen Sauerstoffquelle, das Vorhandensein einer SIM- oder Speicherkarte, die Aktivierung von Kommunikationsschnittstellen wie Bluetooth und WLAN, ein Flugmodus mit deaktivierten Kommunikationsmodulen, den Netzempfang, die Uhrzeit und den Ladezustand eines Speichers für elektrische Energie, hier des Geräteakkus, zugeordnet.
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Der Unterstützung-Ausgabegruppe (6) ist als Anzeigeelement ein Balken zur unterstützenden visuellen Wiedergabe des Druckmesswerts zugeordnet. Die zugehörige Druckskala ist der sekundären Ausgabegruppe zugeordnet. In anderen Ausführungsformen der Erfindung ist auch eine entsprechende Darstellung anderer Messwerte mit einer entsprechenden Skala möglich.
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Der Kennzeichnungs-Ausgabegruppe (7) sind die Hintergründe der Felder der der sekundären Ausgabegruppe zugeordneten Messwerte zugeordnet. Diese sind jeweils durch ein schraffiert bzw. gestreift ausgeführtes Element von den übrigen Werten der sekundären Ausgabegruppe abgehoben.