DE102022100056A1

DE102022100056A1 - Kit of parts, treatment set and orthodontic treatment device with jaw correction function

Info

Publication number: DE102022100056A1
Application number: DE102022100056.7A
Authority: DE
Inventors: gleich Anmelder Erfinder
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2022-01-03
Filing date: 2022-01-03
Publication date: 2023-07-06

Abstract

Es werden ein Herstellungsverfahren, ein Teilesatz, ein Behandlungsset sowie eine kieferorthopädische Behandlungseinrichtung (1) zum Tragen auf ersten Zähnen (10a) eines ersten Kiefers (I, II) eines Patienten vorgeschlagen. Die kieferorthopädische Behandlungseinrichtung (1) umfasst einen ersten Oberflächenbereich, welcher eingerichtet ist, an den ersten Zähnen (10a) mittels Hinterschnitt befestigt zu werden und einen zweiten Oberflächenbereich (2), welcher eingerichtet ist, einen zweiten Kiefer (II) des Patienten gegenüber den ersten Zähnen (10a) im Zuge einer Herstellung einer okklusalen Stellung der beiden Kiefer (I, II) zueinander aus einer pathologischen Position in eine therapeutische Position zu verbringen, wobei die kieferorthopädische Behandlungseinrichtung (1) ein additiv oder subtraktiv gefertigtes Teil aufweist.A manufacturing method, a set of parts, a treatment set and an orthodontic treatment device (1) for wearing on first teeth (10a) of a first jaw (I, II) of a patient are proposed. The orthodontic treatment device (1) comprises a first surface area which is arranged to be attached to the first teeth (10a) by means of an undercut and a second surface area (2) which is arranged to position a second jaw (II) of the patient opposite the first teeth (10a) in the course of establishing an occlusal position of the two jaws (I, II) relative to one another from a pathological position to a therapeutic position, the orthodontic treatment device (1) having an additively or subtractively manufactured part.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Teilesatz, ein Behandlungsset und eine kieferorthopädische Behandlungseinrichtung zum Tragen auf ersten Zähnen eines Kiefers eines Patienten. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine kieferorthopädische Behandlungseinrichtung, umfassend eine Baugruppe, mittels welcher eine Kieferstellung des Patienten korrigiert werden kann.The present invention relates to a kit of parts, a treatment set and an orthodontic treatment device for wearing on first teeth of a patient's jaw. In particular, the present invention relates to an orthodontic treatment device, comprising an assembly by means of which a jaw position of the patient can be corrected.

Im Stand der Technik sind kieferorthopädische Hilfsmittel zur Stellungskorrektur von Zähnen von Patienten seit langem bekannt. Aktuell besonders beliebte Exemplare werden aus einem transparenten Material bzw. aus einer transparenten Materialkombination gefertigt, welche im Mund des Patienten optisch besonders unauffällig getragen werden können. Diese sogenannten „Aligner“ werden beispielsweise von der Firma Align Technology Switzerland GmbH unter dem Namen „Invisalign“ angeboten. Die Aligner werden in einem Teilesatz geliefert, wobei sich zeitlich unmittelbar aufeinander folgend zu tragende Paare (für Ober- und Unterkiefer) von Alignern jeweils nur leicht zueinander unterscheiden und im Zuge eines Behandlungsfortschritts nacheinander, insbesondere nur für wenige Tage, im Mund des Patienten getragen und anschließend durch den nächstfolgenden Satz Aligner ausgetauscht werden. Die Aligner sind derart exakt an die Zähne des Patienten angepasst, dass jeder Zahn in einer einzelnen Tasche angeordnet und von der Tasche großflächig und enganliegend umfasst wird. Die Materialstärke der Aligner ist im Stand der Technik grundsätzlich über die verschiedenen Taschen bzw. Zahnpositionen unveränderlich. Dies schließt nicht aus, dass Materialverdickungen insbesondere im Bereich der Zahnzwischenräume dadurch auftreten können, dass stark konkave Oberflächenbereiche entstehen und insbesondere einen mehrschichtigen Aufbau eine höhere Deckschichtdicke aufweisen können.Orthodontic aids for correcting the position of patients' teeth have long been known in the prior art. Currently particularly popular specimens are made of a transparent material or a transparent combination of materials, which can be worn in the patient's mouth in a particularly unobtrusive manner. These so-called "aligners" are offered, for example, by the company Align Technology Switzerland GmbH under the name "Invisalign". The aligners are supplied in a set of parts, whereby pairs of aligners to be worn in immediate succession (for the upper and lower jaw) differ only slightly from one another and are worn in the patient's mouth one after the other as the treatment progresses, in particular only for a few days and then exchanged for the next set of aligners. The aligners are so precisely adapted to the patient's teeth that each tooth is arranged in an individual pocket and is encompassed by the pocket over a large area and close-fitting. In the prior art, the material thickness of the aligners is fundamentally unchangeable across the various pockets or tooth positions. This does not rule out the possibility that material thickening can occur, particularly in the area of the interdental spaces, due to the fact that strongly concave surface areas arise and, in particular, a multi-layered structure can have a greater top layer thickness.

Um die gezielten Zahnverschiebungen möglichst rasch und für den Patienten komfortabel ausführen zu können, ist ein regelmäßiges Wechselintervall der Aligner vorteilhaft. Beispielsweise können die Aligner jeweils fünf Tage bis sieben Tage vom Patienten getragen werden und anschließend durch den nächstfolgenden Satz (ein weiteres Paar) ersetzt werden. In order to be able to carry out the targeted tooth shifts as quickly as possible and comfortably for the patient, it is advantageous to change the aligners at regular intervals. For example, the aligners can be worn by the patient for five to seven days at a time and then replaced with the next set (another pair).

Auf der vorgenannten Technologie baut die vorliegende Erfindung beispielhaft auf, so dass die oben offenbarten Merkmale -soweit nicht anders ausgeführt- auch an der Erfindung wiederzufinden sein können.The present invention is based on the aforementioned technology by way of example, so that the features disclosed above—unless stated otherwise—can also be found in the invention.

Fehlstellungen des Kiefers können zudem eine Kieferstellungkorrektur erfordern, wozu zumindest in einer Okklusionsstellung (Kiefer ist geschlossen) eine therapeutische Position der beiden Kiefer zueinander gewissermaßen erzwungen wird.Malpositions of the jaw can also require a correction of the jaw position, for which purpose a therapeutic position of the two jaws relative to one another is forced to a certain extent, at least in an occlusal position (jaw is closed).

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Behandlungserfolg, die Behandlungsdauer und die Stabilität sowie die Fertigung kieferorthopädischer Behandlungseinrichtungen des Standes der Technik zu optimieren.It is an object of the present invention to optimize the success of the treatment, the duration of the treatment and the stability as well as the production of orthodontic treatment devices of the prior art.

Offenbarung der ErfindungDisclosure of Invention

Die vorstehend identifizierte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine kieferorthopädische Behandlungseinrichtung zum Tragen auf oder an ersten Zähnen eines ersten Kiefers eines Patienten gelöst. Die kieferorthopädische Behandlungseinrichtung kann als Fremdkörper im Mund des Patienten getragen werden, um die Stellung der Zähne und/oder des Kiefers des Patienten zu therapieren. Der Kiefer kann ein Oberkiefer oder ein Unterkiefer des Patienten sein. Die Behandlungseinrichtung kann als Aligner ausgestaltet sein oder einen solchen umfassen. Die kieferorthopädische Behandlungseinrichtung weist einen ersten Oberflächenbereich auf, welcher eingerichtet ist, an den ersten Zähnen des ersten Kiefers des Patienten mittels Hinterschnitt befestigt zu werden. Mit anderen Worten weist die kieferorthopädische Behandlungseinrichtung im Bereich des ersten Oberflächenbereiches eine elastische Struktur oder ähnliches auf, durch welche ein Hinterschnitt mit den Zähnen des Patienten in einer therapeutischen Position erzielt wird. Beispielsweise kann der elastische Abschnitt mit dem ersten Oberflächenbereich zusammenfallen. Der erste Oberflächenbereich kann auch als die Innenseite einer Tasche oder einer Vielzahl von Taschen der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung verstanden werden, in welche die Zähne des ersten Kiefers des Patienten eingebracht werden. Wenn im Rahmen der vorliegenden Offenbarung von ersten Zähnen oder zweiten Zähnen eines Patienten die Rede ist, so ist hierbei keine Bezugnahme auf mit fortschreitendem Alter wachsende Zahngenerationen (Milchzähne, zweite Zähne oder dritte Zähne im Sinne eines Zahnersatzes) zu verstehen, sondern lediglich eine begriffliche Zuordnung der Zähne zu dem ersten Kiefer bzw. dem zweiten Kiefer beabsichtigt. Mittels des ersten Oberflächenbereiches wird die kieferorthopädische Behandlungseinrichtung also gewissermaßen an Ort und Stelle bzw. an einer vordefinierten Position des ersten Kiefers des Patienten fixiert. Ein zweiter Oberflächenbereich der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung ist nun eingerichtet, zweite Zähne eines zweiten Kiefers des Patienten gegenüber den ersten Zähnen des ersten Kiefers im Zuge einer Herstellung einer okklusalen Stellung der beiden Kiefer zueinander aus einer natürlichen bzw. pathologischen Position in eine therapeutische Position zu verbringen/zu zwingen. Der zweite Oberflächenbereich ist somit eingerichtet, beim Schließen des Mundes zumindest in einem der okklusalen Stellung nahen Bewegungsverlauf derartig Kontakt mit den zweiten Zähnen des Patienten oder einer auf den zweiten Zähnen des Patienten angeordneten weiteren kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung derart zusammenwirken, dass die beiden Kiefer in die therapeutische Position gebracht oder verschoben werden. Auf die Gestalt der Oberflächenbereiche wird nachfolgend noch genauer eingegangen. Die kieferorthopädische Behandlungseinrichtung setzt sich dadurch vom Stand der Technik ab, dass sie ein additiv oder subtraktiv gefertigtes Teil aufweist. Insbesondere kann hierfür ein 3D-Druck-Verfahren verwendet werden, wobei bezüglich der verwendbaren Materialien auf die von der Anmelderin zu einem früheren Zeitpunkt eingereichte deutsche Patentanmeldung mit dem amtlichen Aktenzeichen 102021129601.3 verwiesen wird. Das additiv oder subtraktiv gefertigte Teil kann insbesondere dasjenige sein, welches den zweiten Oberflächenbereich, alternativ oder zusätzlich auch den ersten Oberflächenbereich der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung aufweist. Mit anderen Worten ist der zweite Oberflächenbereich additiv oder subtraktiv gestaltet, also durch einen spanabtragenden Prozess oder ein computergestütztes Hinzufügen geschmolzenen oder pulverförmigen Materials gestaltet. Dies schließt nicht aus, dass abschließend eine Beschichtung zur Oberflächenveredelung auf das additiv oder subtraktiv gefertigte Teil aufgebracht wird, um beispielsweise Abriebfestigkeit, Formstabilität oder Haptik zu verbessern. Somit kann durch die vorliegende Erfindung eine kieferorthopädische Behandlungseinrichtung bereitgestellt werden, welche auf Basis eines 3D-Scans des Mundraumes eines Patienten und leichte Modifikationen eines Oberflächenmodells der Zähne auf Basis des 3D-Scans erstellt und im Bedarfsfall modifiziert werden kann. Eine Therapie einer pathologischen Kieferposition ist auf diese Weise nicht nur kostengünstig und zeiteffizient, sondern auch parallel zu einer beabsichtigten Zahnstellungskorrektur (wie diese durch sog. „Zahnspangen“ oder „Aligner“ bezweckt wird) möglich.The object identified above is achieved according to the invention by an orthodontic treatment device for wearing on or on first teeth of a first jaw of a patient. The orthodontic treatment device can be worn as a foreign object in the patient's mouth in order to treat the position of the patient's teeth and/or jaw. The jaw can be an upper jaw or a lower jaw of the patient. The treatment device can be designed as an aligner or include one. The orthodontic treatment device has a first surface area adapted to be undercut attached to the first teeth of the patient's first jaw. In other words, the orthodontic treatment device has an elastic structure or the like in the area of the first surface area, through which an undercut with the teeth of the patient in a therapeutic position is achieved. For example, the elastic section can coincide with the first surface area. The first surface area can also be understood as the inside of a pocket or a plurality of pockets of the orthodontic treatment device into which the teeth of the patient's first jaw are placed. If, in the context of the present disclosure, the first teeth or second teeth of a patient are mentioned, then no reference to tooth generations that grow with advancing age (milk teeth, second teeth or third teeth in the sense of a denture) is to be understood, but only a conceptual assignment of the teeth intended for the first jaw and the second jaw. The orthodontic treatment device is thus fixed in place or at a predefined position of the patient's first jaw by means of the first surface area. A second surface area of the orthodontic treatment device is now set up to bring second teeth of a second jaw of the patient opposite the first teeth of the first jaw in the course of establishing an occlusal position of the two jaws relative to one another from a natural or pathological position to a therapeutic position force. The second waiter surface area is thus set up, when closing the mouth, at least in a course of movement close to the occlusal position, such contact with the patient's second teeth or another orthodontic treatment device arranged on the patient's second teeth interact in such a way that the two jaws are brought into the therapeutic position or be moved. The shape of the surface areas will be discussed in more detail below. The orthodontic treatment device differs from the prior art in that it has an additively or subtractively manufactured part. In particular, a 3D printing process can be used for this, with reference being made to the German patent application filed earlier by the applicant with the official file number 102021129601.3 with regard to the materials that can be used. The additively or subtractively manufactured part can in particular be that which has the second surface area, alternatively or additionally also the first surface area of the orthodontic treatment device. In other words, the second surface area is designed additively or subtractively, ie designed by a machining process or a computer-assisted addition of melted or powdered material. This does not rule out the possibility of finally applying a surface refinement coating to the additively or subtractively manufactured part, for example to improve abrasion resistance, dimensional stability or haptics. Thus, the present invention can provide an orthodontic treatment device that can be created based on a 3D scan of the oral cavity of a patient and slight modifications of a surface model of the teeth based on the 3D scan and can be modified if necessary. In this way, therapy for a pathological jaw position is not only cost-effective and time-efficient, but also possible in parallel with an intended tooth position correction (as is the case with so-called “dental braces” or “aligners”).

Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.The dependent claims show preferred developments of the invention.

Wie eingangs ausgeführt, kann der erste Oberflächenbereich eine Mehrzahl von Taschen aufweisen, welche insbesondere miteinander verbunden sind. Die Taschen bewirken eine bestmögliche Passung der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung im Mundraum des Patienten und dennoch eine komfortable reversible Applikation/Entnahme, wodurch die Alltagstauglichkeit und Anwenderakzeptanz erhöht wird. Die Taschen können gewissermaßen durch Engstellen zwischen einer vorderen und einer hinteren Flanke der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung optisch und funktional gegeneinander abgegrenzt sein, ohne dass die Zahnzwischenräume tatsächlich durch Strukturen der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung durchragt werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Formschlussstruktur zur Verschlüsselung der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung mit einer korrespondierenden Struktur einer weiteren kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung vorgesehen sein. Die Formschlussstruktur kann somit dafür sorgen, dass der in die okklusale Stellung strebende zweite Oberflächenbereich derartig mit einem zweiten Oberflächenbereich der weiteren kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung zusammenwirkt, dass die therapeutische Position der Kiefer zueinander erzielt wird. Hierbei können der zweite Oberflächenbereich bzw. die zweiten Oberflächenbereiche eine variable Materialstärke aufweisen, welche im Zuge des additiven oder subtraktiven Fertigungsverfahrens sichergestellt wird. Hierbei können beispielsweise rampenförmige Strukturen oder flügelartige Strukturen hergestellt werden, welche insbesondere im Bereich der sog. „Backenzähne“ (Vierer- oder Fünfer-Zähne) angeordnet ist. An dieser Position weisen aufgrund der Unterkiefertrajektorie kiefergelenk-nahe Bereiche einen vergleichsweise geringen Abstand zueinander auf, so dass die zweiten Oberflächenbereiche bezüglich ihrer Abmessungen kompakt gehalten werden können und den Patienten beim Sprechen, Trinken oder Atmen geringstmöglich behindern.As stated at the outset, the first surface area can have a plurality of pockets which are in particular connected to one another. The pockets bring about the best possible fit of the orthodontic treatment device in the patient's mouth and yet comfortable, reversible application/removal, which increases suitability for everyday use and user acceptance. The pockets can be optically and functionally delimited from one another to a certain extent by bottlenecks between a front and a rear flank of the orthodontic treatment device, without structures of the orthodontic treatment device actually protruding through the interdental spaces. Alternatively or additionally, a form-fit structure for encrypting the orthodontic treatment device with a corresponding structure of a further orthodontic treatment device can also be provided. The positive-locking structure can thus ensure that the second surface area striving for the occlusal position interacts with a second surface area of the further orthodontic treatment device in such a way that the therapeutic position of the jaws relative to one another is achieved. In this case, the second surface area or the second surface areas can have a variable material thickness, which is ensured in the course of the additive or subtractive manufacturing process. Here, for example, ramp-shaped structures or wing-like structures can be produced, which are arranged in particular in the area of the so-called “back teeth” (four or five teeth). At this position, due to the lower jaw trajectory, areas close to the jaw joint are at a comparatively small distance from one another, so that the dimensions of the second surface areas can be kept compact and impede the patient as little as possible when speaking, drinking or breathing.

Die kieferorthopädische Behandlungseinrichtung kann grundsätzlich die Funktion eines Aligners zur Zahnstellungskorrektur umfassen oder einen solchen Aligner aufweisen. Der Aligner kann zur Korrektur der Positionen einzelner Zähne zueinander ausgestaltet sein und/oder einstückig oder mehrteilig bezüglich des zweiten Oberflächenbereiches bzw. des additiv oder subtraktiv gefertigten Teils der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung ausgestaltet sein. Im Falle einer mehrteiligen Ausführung kann der Aligner Formschluss- oder Raststrukturen aufweisen, welche mit dem additiv oder subtraktiv gefertigten Teil und/oder mit dem zweiten Oberflächenbereich wahlweise in Eingriff gebracht oder von diesem gelöst werden können. Ein solcher Vorgang kann auch als Verschlüsselung, Formschluss, Steckschluss, o.ä., bezeichnet werden.The orthodontic treatment device can basically include the function of an aligner for correcting the position of teeth or have such an aligner. The aligner can be designed to correct the positions of individual teeth in relation to one another and/or be designed in one piece or in multiple parts with respect to the second surface area or the additively or subtractively manufactured part of the orthodontic treatment device. In the case of a multi-part design, the aligner can have form-fitting or latching structures, which can be selectively engaged with or released from the additively or subtractively manufactured part and/or the second surface area. Such a process can also be referred to as encryption, form closure, plug closure, or the like.

Bevorzugt ist der zweite Oberflächenbereich im Bereich eines kiefergelenknahen, insbesondere kiefergelenknächsten, Abschnitt der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung angeordnet und/oder eingerichtet, mit Zähnen des Patienten und/oder einer weiteren kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung, welche der Patient am zweiten Kiefer trägt, zusammenzuwirken. Während das Zusammenwirken mit einer Oberfläche der Zähne des Patienten eine besonders flexible und gegebenenfalls komfortable Art der Therapie ermöglicht, kann beim Zusammenwirken mit einer zweiten kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung bzw. einem zweiten Oberflächenbereich derselben eine größtmögliche Gestaltungsfreiheit der Kiefertrajektorien zueinander erzielt werden und Abnutzungen der Zahnoberflächen durch Reibwirkung dem zweiten Oberflächenbereich verringert bzw. vermieden werden.The second surface area is preferably arranged and/or set up in the area of a section of the orthodontic treatment device near the jaw joint, in particular closest to the jaw joint, to interact with the patient's teeth and/or another orthodontic treatment device which the patient wears on the second jaw. While interacting with a surface of the teeth of the allows patients a particularly flexible and possibly comfortable type of therapy, when interacting with a second orthodontic treatment device or a second surface area of the same, the greatest possible freedom of design of the jaw trajectories relative to one another can be achieved and wear on the tooth surfaces due to friction on the second surface area can be reduced or avoided.

Der zweite Oberflächenbereich kann zumindest teilweise im Bereich einer Kaufläche bzw. in einem eine äußere und eine innere Flanke der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung verbindenden Bereich angeordnet sein. Hierbei kann verhindert werden, dass die Lippen oder die Zunge des Patienten stärker als notwendig aus ihrer natürlichen Lage verdrängt werden. Alternativ oder zusätzlich kann der zweite Oberflächenbereich an einer äußeren oder inneren Flanke (Zahnflanke) der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung angeordnet sein. Hierdurch kann eine bestmögliche Okklusion der Kiefer des Patienten gewährleistet werden, da die Rampe nicht zwischen den Kauflächen der Zähne angeordnet werden muss. Da jedoch vergleichsweise hohe Kräfte durch den Kiefermuskel ausgeübt werden können, kann eine höhere Materialstärke im Bereich der zweiten Oberflächenbereiche erforderlich sein, um die Kräfte adäquat in die Flanken der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung(en) einzuleiten. Dies ist jedoch insbesondere bei der Verwendung additiver oder subtraktiver Fertigungsmethoden technisch gesehen wenig herausfordernd, so dass insbesondere der Tragekomfort für den Patienten die Abmessung des zweiten Oberflächenbereiches begrenzt.The second surface area can be arranged at least partially in the area of a chewing surface or in an area connecting an outer and an inner flank of the orthodontic treatment device. This can prevent the patient's lips or tongue from being pushed out of their natural position more than necessary. Alternatively or additionally, the second surface area can be arranged on an outer or inner flank (tooth flank) of the orthodontic treatment device. This ensures the best possible occlusion of the patient's jaws, since the ramp does not have to be arranged between the occlusal surfaces of the teeth. However, since comparatively high forces can be exerted by the jaw muscle, a greater material thickness in the area of the second surface areas may be required in order to adequately introduce the forces into the flanks of the orthodontic treatment device(s). From a technical point of view, however, this is not very challenging, especially when using additive or subtractive production methods, so that the size of the second surface area is limited in particular by the wearing comfort for the patient.

Wie bereits ausgeführt, kann der zweite Oberflächenbereich bzw. das additiv oder subtraktiv gefertigte Teil, welches den zweiten Oberflächenbereich aufweist, eine Rampe oder eine schiefe Ebene oder sog. „Flügel“ aufweisen, welche eine variable Stärke aufweisen. Insbesondere kann auch zur Vermeidung einer Kerbwirkung zwischen dem zweiten Oberflächenbereich und der umliegenden Oberfläche der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung eine kontinuierliche Materialstärkenabnahme vorgesehen sein, so dass die auftretenden Kräfte im Zuge einer Okklusion breitestmöglich in die kieferorthopädische Behandlungseinrichtung und die Zähne/den Kiefer des Patienten eingeleitet werden können. Optional kann vorgesehen sein, dass der Anwender durch die Bereitstellung der zweiten Oberflächenbereiche als Interponat bzw. austauschbare Interponate selbstständig und reversibel wählen kann, ob der zweite Oberflächenbereich im Bereich einer Kaufläche und/oder im Bereich einer Flanke (innere Flanke, äußere Flanke oder hintere Flanke im Bereich des Kiefergelenks) angeordnet werden soll. Hierzu können jeweilige Ausnehmungen und/oder Rast- und/oder Steckschlussstrukturen im Bereich eines Aligners bzw. im Bereich der ersten Oberflächenbereiche sowie an dem den zweiten Oberflächenbereich aufweisenden additiv oder subtraktiv gefertigten Teil vorgesehen sein. Insbesondere kann hierbei eine Steckrichtung vorgesehen sein, welche im Zuge einer Okklusion der Kiefer des Patienten ohnehin forciert wird. Mit anderen Worten kann die Steckrichtung dergestalt orientiert sein, dass sie parallel zu oder in Richtung von der Kaufläche eines Zahns in Richtung seiner Wurzel verläuft. In umgekehrter Richtung kann das den zweiten Oberflächenbereich aufweisende Teil im Bedarfsfall von dem den ersten Oberflächenbereich aufweisen Teil der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung abgenommen werden.As already explained, the second surface area or the additively or subtractively manufactured part which has the second surface area can have a ramp or an inclined plane or so-called “wings” which have a variable thickness. In particular, to avoid a notch effect between the second surface area and the surrounding surface of the orthodontic treatment device, a continuous reduction in material thickness can be provided, so that the forces that occur in the course of an occlusion can be introduced as broadly as possible into the orthodontic treatment device and the teeth/jaw of the patient. Optionally, it can be provided that by providing the second surface areas as an interposition or interchangeable interpositions, the user can independently and reversibly choose whether the second surface area is in the area of a occlusal surface and/or in the area of a flank (inner flank, outer flank or rear flank in the area of the jaw joint) should be arranged. For this purpose, respective recesses and/or latching and/or plug-in structures can be provided in the area of an aligner or in the area of the first surface areas and on the additively or subtractively manufactured part having the second surface area. In particular, an insertion direction can be provided here, which is forced in any case in the course of an occlusion of the patient's jaw. In other words, the insertion direction can be oriented in such a way that it runs parallel to or in the direction from the occlusal surface of a tooth in the direction of its root. In the opposite direction, the part having the second surface area can, if necessary, be removed from the part of the orthodontic treatment device having the first surface area.

Bevorzugt kann das additiv oder subtraktiv gefertigte Teil aus einem Kunststoff hergestellt werden oder alternativ oder zusätzlich mit einem Kunststoff beschichtet sein. Insbesondere sind transparente Kunststoffe zu bevorzugen, da sie optisch unauffällig im Mund des Patienten getragen werden können.The additively or subtractively manufactured part can preferably be made of a plastic or alternatively or additionally be coated with a plastic. In particular, transparent plastics are to be preferred since they can be worn in the patient's mouth without being noticeable.

Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Teilesatz vorgeschlagen, welcher eine erste kieferorthopädische Behandlungseinrichtung (z.B. für den Oberkiefer des Patienten als erster Kiefer) und eine weitere kieferorthopädische Behandlungseinrichtung (z.B. für den Unterkiefer als zweiter Kiefer) des Patienten aufweist. Der Teilesatz ist sozusagen für die zeitgleiche Anwendung im Mundraum des Patienten vorgesehen und derart ausgestaltet, dass die jeweiligen zweiten Oberflächenbereiche eingerichtet sind, einender zugewandt im Mund eines Patienten angeordnet zu werden und zumindest in der natürlichen, okklusalen bzw. pathologischen Position miteinander zu korrespondieren/zu kollidieren, so dass die therapeutische Position als neue Zwangslage sozusagen automatisch durch ein Zusammenwirken der zweiten Oberflächenbereiche miteinander hergestellt wird. Die erste kieferorthopädische Behandlungseinrichtung kann einstückig oder mehrstückig aus zumindest anteilig additiv oder subtraktiv gefertigten Teilen ausgestaltet sein, wobei ein erstes Teil den ersten Oberflächenbereich und ein zweites Teil beispielsweise den zweiten Oberflächenbereich aufweist. Entsprechendes gilt für die weitere kieferorthopädische Behandlungseinrichtung und deren Bestandteile (sofern nicht integral gefertigt). Auf diese Weise kann eine zeitgleiche Zahn- und Kieferstellungskorrektur bewerkstelligt werden und durch eine besonders komfortable Anwendung eine größtmögliche tägliche Tragedauer durch den Patienten gewährleistet werden.According to a second aspect of the present invention, a set of parts is proposed which has a first orthodontic treatment device (e.g. for the upper jaw of the patient as the first jaw) and a further orthodontic treatment device (e.g. for the lower jaw as the second jaw) of the patient. The set of parts is intended, so to speak, for simultaneous use in the patient's oral cavity and is designed in such a way that the respective second surface areas are set up to be arranged facing one another in the patient's mouth and to correspond/to each other at least in the natural, occlusal or pathological position collide, so that the therapeutic position is automatically produced as a new predicament, so to speak, through the interaction of the second surface areas with one another. The first orthodontic treatment device can be designed in one piece or in several pieces from at least partially additively or subtractively manufactured parts, with a first part having the first surface area and a second part having the second surface area, for example. The same applies to the further orthodontic treatment device and its components (if not manufactured integrally). In this way, the tooth and jaw position can be corrected at the same time, and the patient can wear them as long as possible every day thanks to particularly comfortable use.

Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Behandlungsset vorgeschlagen, welches mehrere Teilesätze gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt, insbesondere jedoch zeitlich aufeinanderfolgend zu tragende kieferorthopädische Behandlungseinrichtungen gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt aufweist. Ein erster Teilesatz des Behandlungssets ist sozusagen für eine Verwendung in einem ersten Zeitraum (z.B. vier bis acht Tage) vorgesehen, während ein zweiter Teilesatz des Behandlungssets für einen darauffolgenden Zeitraum (z.B. ebenfalls vier bis acht Tage) vorgesehen ist. Während die beiden Teilesätze unterschiedliche Schritte im Zuge einer globalen Zahnstellungskorrektur begleiten/bewirken, kann dies ebenso für die zweiten Oberflächenbereiche der ersten kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung des ersten und zweiten Teilesatzes gelten. Insbesondere für den Fall, dass eine progressive Justage der Kieferstellung indes nicht erforderlich ist, können die zweiten Oberflächenbereiche der beiden Teilesätze des Behandlungssets jedoch auch derart ausgestaltet sein, dass ihre Position bezüglich des ersten Oberflächenbereiches stets im Wesentlichen identisch ist. Mit anderen Worten sind durch die unterschiedlichen Teilesätze des Behandlungssets jeweils identische / therapeutische Positionen der beiden Kiefer des Patienten zueinander adressiert. Es versteht sich von selbst, dass das Behandlungsset weitere Teilesätze (z.B. mehr als 10, mehr als 20, mehr als 30 oder gar mehr als 40 Teilesätze mit jeweiligen Paaren kieferorthopädischer Behandlungseinrichtungen) aufweisen kann. Die Merkmale, Merkmalskombinationen und die sich aus diesen ergebenden Vorteile des erfindungsgemäßen Behandlungssets sowie des erfindungsgemäßen Teilesatzes ergeben sich derart ersichtlich in entsprechender Weise, dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Ausführungen bezüglich des erstgenannten Erfindungsaspektes zur kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung verwiesen wird.According to a third aspect of the present invention, a treatment set is proposed gene, which has several sets of parts according to the second-mentioned aspect of the invention, but in particular orthodontic treatment devices to be worn consecutively according to the first-mentioned aspect of the invention. A first set of parts of the treatment set is intended for use in a first period (eg four to eight days), while a second set of parts of the treatment set is provided for a subsequent period (eg also four to eight days). While the two sets of parts accompany/effect different steps in the course of a global tooth position correction, this can also apply to the second surface areas of the first orthodontic treatment device of the first and second set of parts. However, particularly in the event that a progressive adjustment of the jaw position is not required, the second surface areas of the two sets of parts of the treatment set can also be designed such that their position relative to the first surface area is always essentially identical. In other words, identical/therapeutic positions of the patient's two jaws are addressed to one another by the different sets of parts of the treatment set. It goes without saying that the treatment set can have further sets of parts (eg more than 10, more than 20, more than 30 or even more than 40 sets of parts with respective pairs of orthodontic treatment devices). The features, feature combinations and the resulting advantages of the treatment set according to the invention and the parts set according to the invention are evident in a corresponding manner that, to avoid repetition, reference is made to the explanations regarding the first-mentioned aspect of the invention relating to the orthodontic treatment device.

Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigt:

1 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels zweier kieferorthopädischer Behandlungseinrichtungen; und
2 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung.

Further details, advantages and features of the present invention result from the following description of exemplary embodiments with reference to the drawing. It shows:

1 a perspective view of an embodiment of two orthodontic treatment devices; and
2 a flow chart illustrating steps of an embodiment of a method according to the invention for the production of an orthodontic treatment device.

1 zeigt einen Oberkiefer I und einen Unterkiefer II als ersten und zweiten Kiefer eines Patienten, dessen Zahnstellung und Kieferstellung im Zuge einer Therapie optimiert werden sollen. Am Oberkiefer I trägt der Patient eine erste orthopädische Behandlungseinrichtung 1 in Form eines erfindungsgemäß modifizierten Aligners, welcher Taschen 4 aufweist, welche eingerichtet sind, eine elastische hinterschneidende Verbindung mit den Zähnen 10a einzugehen. Entsprechendes gilt für eine zweite kieferorthopädische Behandlungseinrichtung 11 als erfindungsgemäß modifizierter Aligner, welchen der Patient am Unterkiefer II trägt. Rechts im Bild sind gefräste oder additiv gefertigte Flügel 13 an die äußeren Flanken der Aligner angebracht, welche eine Rampe als zweiten Oberflächenbereich 2 bzw. 3 aufweisen. Durch die zweiten Oberflächenbereiche 2, 3 strebt der Unterkiefer II im Zuge einer Okklusion gegenüber dem Oberkiefer I nach vorne (in Richtung eines Unterbisses). Auch wenn die Flügel 13 in 1 lediglich rechts im Bild dargestellt sind, versteht sich von selbst, dass korrespondierende Strukturen auch links im Bild (Bereich des jeweils anderen Vierers oder Fünfers) vorgesehen sein könnten. 1 shows an upper jaw I and a lower jaw II as the first and second jaw of a patient whose tooth position and jaw position are to be optimized in the course of therapy. On the upper jaw I, the patient wears a first orthopedic treatment device 1 in the form of an aligner modified according to the invention, which has pockets 4 which are designed to form an elastic undercut connection with the teeth 10a. The same applies to a second orthodontic treatment device 11 as an aligner modified according to the invention, which the patient wears on the lower jaw II. On the right in the picture, milled or additively manufactured wings 13 are attached to the outer flanks of the aligners, which have a ramp as the second surface area 2 or 3 . Due to the second surface areas 2, 3, the lower jaw II strives forward in the course of an occlusion in relation to the upper jaw I (in the direction of an underbite). Even though the wings are 13 in 1 are only shown on the right in the picture, it goes without saying that corresponding structures could also be provided on the left in the picture (area of the respective other four or five).

Links im Bild ist hingegen eine alternative Ausführung und Anordnung erfindungsgemäß vorgesehener additiv gefertigter Teile in Form von Rampen 12 auf den Kauflächenbereichen der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung 11 vorgesehen. Die Rampen 12 weisen zweite Oberflächenbereiche 2, 3 auf, welche derart ausgestaltet sind, dass der Unterkiefer beim Okkludieren in eine hintere Stellung (Überbiss-Stellung) strebt. Die Rampen 12 sind besonders stabil, da die jeweilige Kaufläche die bei der Okklusion auftretenden Kräfte unmittelbar aufnimmt. Hingegen kann je nach Gebiss des Patienten eine okklusale Stellung der Kiefer I, II behindert oder verhindert werden. Auch wenn in 1 die in den Kauflächenbereichen angeordneten Rampen 12 lediglich in der linken Bildhälfte dargestellt sind, versteht sich von selbst, dass in der Praxis üblicherweise eine im Wesentlichen symmetrische Anordnung infrage käme, bei welcher auch auf der rechten Bildhälfte Rampen 12 im Bereich der Vierer und/oder Fünfer vorgesehen wären.On the left in the picture, on the other hand, there is an alternative embodiment and arrangement of additively manufactured parts provided according to the invention in the form of ramps 12 on the occlusal surface areas of the orthodontic treatment device 11 . The ramps 12 have second surface areas 2, 3, which are designed in such a way that the lower jaw tends to move into a rearward position (overbite position) during occlusion. The ramps 12 are particularly stable since the respective occlusal surface directly absorbs the forces occurring during occlusion. On the other hand, depending on the patient's dentition, an occlusal position of the jaws I, II can be impeded or prevented. Even if in 1 the ramps 12 arranged in the occlusal surface areas are only shown in the left half of the figure, it goes without saying that in practice an essentially symmetrical arrangement would usually be possible, in which ramps 12 in the area of four and/or five also on the right half of the figure would be provided.

2 zeigt Schritte eines Herstellungsverfahrens einer kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung, wie sie in 1 dargestellt worden ist. In Schritt 100 wird eine pathologische Position eines Kiefers sowie eine therapeutische Position des Kiefers des Patienten ermittelt. Dies kann beispielsweise mittels eines 3D-Scanners erfolgen, welcher handgeführt durch den Mundraum des Patienten geführt wird. Hierbei werden die Positionen der Zähne des Patienten zueinander sowie die aktuelle (pathologische) relative Position der Kiefer zueinander aufgenommen. Dies schließt nicht aus, dass die Kieferstellung auch unter Verwendung eines Röntgen- oder CT-Verfahrens (oder ähnlich) ermittelt werden kann. In Schritt 200 wird ein digitales 3D-Modell des Kiefers des Patienten angefertigt. Dieser Schritt kann einhergehen mit dem Scan des Kiefers bzw. dem Ermitteln der pathologischen Position des Kiefers sowie der therapeutischen Position des Kiefers. Auf Basis dieser Informationen wird in Schritt 300 ein digitales 3D-Modell einer kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung angefertigt, wobei das 3D-Modell der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung einen Datensatz repräsentiert, welcher zur Herstellung einer kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt (s. auch 1) verwendet werden kann. Mit anderen Worten weist das 3D-Modell des Kiefers einen ersten Oberflächenbereich zur Festlegung der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung an den ersten Zähnen des Patienten mittels Hinterschnitt auf. Zudem weist das 3D-Modell der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung einen zweiten Oberflächenbereich auf, welcher bei der Herstellung einer okklusalen Stellung der beiden Kiefer des Patienten eine pathologische Position verhindert und eine therapeutische Position erzwingt. Der zweite Oberflächenbereich kann beispielsweise im Zuge eines letzten Zentimeters beim Schließen des Kiefers und/oder im Bereich zweier letzter Zentimeter im Zuge eines Schließens des Kiefers des Patienten Kontakt zu Zähnen oder einer korrespondierenden Oberfläche einer weiteren kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung erlangen und eine vordefinierte Trajektorie des Kiefers im weiteren Verlaufe des Schließens erzwingen. In einem letzten Schritt 400 wird auf Basis des digitalen des 3D-Modells der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung zumindest ein Teil der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung, insbesondere ein gesamter Korpus (incl. oder excl. einer Oberflächenbeschichtung) additiv oder subtraktiv gefertigt. Mit anderen Worten wird der wesentliche raumgreifende Bereich des Teils, welches den zweiten Oberflächenbereich aufweist, insbesondere auch der übrige raumgreifende Bereich der kieferorthopädischen Behandlungseinrichtung gefräst oder mittels additiver Verfahren gefertigt. Derartige Verfahren können auch als 3D-Druck oder Rapid Prototyping bezeichnet werden. Ein anschließender Beschichtungsschritt kann die Oberfläche mit besonderen günstigen Eigenschaften (Haptik, mechanische Stabilität, chemische Stabilität und optische Erscheinung) versehen. 2 shows steps of a manufacturing method of an orthodontic treatment device as shown in 1 has been presented. In step 100, a pathological position of a jaw and a therapeutic position of the patient's jaw are determined. This can be done, for example, by means of a 3D scanner, which is hand-guided through the patient's oral cavity. Here, the positions of the patient's teeth relative to one another and the current (pathological) relative position of the jaws to one another are recorded. This does not rule out that the jaw position can also be determined using an X-ray or CT method (or similar). In step 200, a digital 3D model of the patient's jaw is made. This step can be accompanied by scanning the jaw or determining the pathological position of the jaw fers and the therapeutic position of the jaw. Based on this information, a digital 3D model of an orthodontic treatment facility is produced in step 300, with the 3D model of the orthodontic treatment facility representing a data set which is used to produce an orthodontic treatment facility according to the first-mentioned aspect of the invention (see also 1 ) can be used. In other words, the 3D model of the jaw has a first surface area for fixing the orthodontic treatment device to the patient's first teeth by means of an undercut. In addition, the 3D model of the orthodontic treatment device has a second surface area, which prevents a pathological position and forces a therapeutic position when the patient's two jaws are in an occlusal position. The second surface area can, for example, come into contact with teeth or a corresponding surface of another orthodontic treatment device in the course of a last centimeter when closing the jaw and/or in the area of the last two centimeters in the course of closing the jaw of the patient and a predefined trajectory of the jaw further on Force closure history. In a final step 400, at least part of the orthodontic treatment device, in particular an entire body (including or excluding a surface coating), is produced additively or subtractively on the basis of the digital 3D model of the orthodontic treatment device. In other words, the essential space-consuming area of the part that has the second surface area, in particular also the remaining space-consuming area of the orthodontic treatment device, is milled or manufactured by means of additive processes. Such methods can also be referred to as 3D printing or rapid prototyping. A subsequent coating step can provide the surface with particularly favorable properties (haptics, mechanical stability, chemical stability and visual appearance).

BezugszeichenlisteReference List

11: kieferorthopädische Behandlungseinrichtungorthodontic treatment facility
2, 32, 3: Ramperamp
44: TascheBag
10a10a: Zähne des Oberkiefersteeth of the upper jaw
10b10b: Zähne des Unterkiefersteeth of the lower jaw
1111: kieferorthopädische Behandlungseinrichtungorthodontic treatment facility
1212: additiv oder subtraktiv gefertigtes Teiladditively or subtractively manufactured part
100 bis 400100 to 400: Verfahrensschritteprocess steps
II: Oberkieferupper jaw
IIII: Unterkieferlower jaw

Claims

Orthodontic treatment device (1) for carrying on first teeth (10a) of a first jaw (I, II) of a patient comprising • A first surface area adapted to be attached to the first teeth (10a) by means of an undercut and • A second surface area (2), which is set up, a second jaw (II) of the patient opposite the first teeth (10a) in the course of establishing an occlusal position of the two jaws (I, II) to one another from a pathological position to a therapeutic one To spend position, wherein the orthodontic treatment device (1) has an additively or subtractively manufactured part.

Orthodontic treatment facility claim 1 , wherein the first surface area has a plurality of pockets (4), in particular one for each of the first teeth (10a) of the first jaw (I), and/or a form-fitting structure for encryption with a corresponding structure of a further orthodontic treatment device (11), in particular an aligner.

Orthodontic treatment facility claim 1 or 2 , wherein the orthodontic treatment device (1, 11) comprises an aligner for tooth position correction or is set up to be brought into engagement with such an aligner.

Orthodontic treatment device according to one of the preceding claims, wherein the second surface area (2) is arranged and set up at least partially in the area of a section of the orthodontic treatment device (1) close to, in particular closest to the jaw joint, with a further orthodontic treatment device (11) which is set up to be carried on the second teeth (10b).

Orthodontic treatment device according to one of the preceding claims, wherein the second surface area (2) is arranged at least partially in the area of a chewing surface and/or a tooth flank of the first teeth (10a).

Orthodontic treatment device according to one of the preceding claims, wherein the additively or subtractively manufactured part has a variable thickness over a surface of the first teeth (10a) and/or the second teeth (10b), the variable thickness being in particular in the form of a ramp or a sloping level is designed.

Orthodontic treatment device according to one of the preceding claims, wherein the additively or subtractively manufactured part is made of a plastic and/or is coated with a plastic.

Parts set comprehensive - A first orthodontic treatment device (1) according to any one of the preceding claims and - a further orthodontic treatment device (11) according to any one of the preceding claims, wherein the respective second surface regions (2, 3) are arranged to be placed facing each other in a patient's mouth and to correspond to each other in the natural position.

Treatment set comprising a first orthodontic treatment device (1) according to one of the above Claims 1 until 7 a first set of parts and a first orthodontic treatment device (1) according to any one of the preceding Claims 1 until 7 of a second set of parts, wherein the first orthodontic treatment device (1) of the second set of parts is to be worn after the first orthodontic treatment device of the first set of parts, the second surface area (2) of the first orthodontic treatment device (1) of the first set of parts and the second surface area (2 ) of the first orthodontic treatment device (1) of the second set of parts are set up, in particular one and the same, to bring about the forced position of the jaws (I, II).

Manufacturing method for an orthodontic treatment device (1, 11) for correcting the position of a jaw (I, II) of a patient, comprising the steps: - determining (100) a pathological position of the jaw (I, II) and a therapeutic position of the jaw (I, II), - Making (200) a digital 3D model of the patient's jaw (I, II), - Production (300) of a digital 3D model of an orthodontic treatment facility (1, 11) based on the 3D model of the jaw (I, II), the 3D model of the orthodontic treatment facility (1, 11) representing: - a first surface area adapted to be attached to the first teeth (10a) by means of an undercut and - A second surface area (2), which is set up to move a second jaw (II) of the patient opposite the first teeth (10a) in the course of establishing an occlusal position of the two jaws (I, II) to one another from a pathological position to a therapeutic one to spend position, and further comprehensive the step: - Additive or subtractive manufacturing (400) of a part of the orthodontic treatment device (1) on the basis of the digital 3D model of the orthodontic treatment device (1, 11).