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Diese Erfindung bezieht sich auf den Bereich der Fahrerassistenzfunktion (ADAS). Konkret gesagt bezieht sich diese Erfindung auf ein Verfahren zur Implementierung adaptiver ADAS-Funktionen auf der Basis von Fahrzeugfahrdaten sowie auf ein System zur Implementierung adaptiver ADAS-Funktionen auf der Basis von Fahrzeugfahrdaten.
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Fahrerassistenzsysteme sind heute eine wichtige Entwicklungsrichtung der Automobilbranche. Fahrerassistenzsysteme können dem Fahrer dabei helfen, Fahrstress zu reduzieren, denn im Betrieb mit deren Verwendung kann effizient die Fahrsicherheit gewährleistet werden. Im Zuge der zunehmenden Elektrifizierung von Fahrzeugen verfügen Fahrzeuge über immer mehr elektrische Funktionen, auch die ADAS-Funktionen werden immer vielfältiger. Zu den derzeit üblicherweise zum Einsatz kommenden ADAS-Funktionen gehören der adaptive Tempomat (ACC), der Fahrspurassistent (LKA), der Stauassistent (TJA), der aktive Spurwechselassistent (ALC), der Notbremsassistent (EA) und/oder das Kollisionsvermeidungssystem (CAS) etc. Bei Fahrerassistenzsystemen können die Fahrzeuginsassen über eine Mensch-Computer-Interaktionsschnittstelle (HMI) die wählbaren Modi der ADAS-Funktionen einstellen, wobei der Fahrstil und/oder die Fahrgewohnheiten von Fahrern aufgrund ihres unterschiedlichen Alters und Geschlechts sowie der unterschiedlich langen Fahrpraxis erhebliche Unterschiede aufweisen und außerdem auch in unterschiedlichen Fahrumgebungen der Fahrstil und/oder die Fahrgewohnheiten angepasst werden müssen. Um dafür zu sorgen, dass Fahrerassistenzsysteme breite Anwendung finden, sind die Menüs der HMI-Systeme mehrstufig aufgebaut und relativ komplex. Nur mittels komplizierter Bedienung des mehrstufigen HMI-Menüs kann der Fahrer die erforderlichen Einstellungen der ADAS-Funktionen vornehmen, beispielsweise muss der Fahrer in der HMI des aktiven Abstandsassistenten den Fahrmodus, die Komfortstufe und dynamische Informationen wählen, um die Brems-/Beschleunigungskonfiguration des Fahrzeugs vorzunehmen, außerdem muss noch der Fahrzeuggeschwindigkeitsregelungsmodus (beispielsweise Geschwindigkeitsregelung auf Basis der Route) ausgewählt werden, um die Konfiguration der Geschwindigkeitsregelung vorzunehmen. Dies wirkt sich zweifelsohne äußerst negativ auf das Nutzererlebnis in Bezug auf die Fahrerassistenzsysteme aus und kann folglich dazu führen, dass der Fahrer die Funktionseinstellungen weniger häufig an den Bedarf seines Fahrerassistenzsystems anpasst, so dass dieses Sicherheitsunfälle nicht wirksam reduzieren kann.
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Aus diesem Grund ist die Frage, wie der Fahrer ohne komplizierte Bedienung und ein mehrstufiges Menü in adaptiver Weise die ADAS-Funktionen einstellen kann, aktuell eine allgemeine technische Herausforderung.
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Das Ziel dieser Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Implementierung adaptiver ADAS-Funktionen auf der Basis von Fahrzeugfahrdaten sowie eines Systems zur Implementierung adaptiver ADAS-Funktionen auf der Basis von Fahrzeugfahrdaten, um die gemäß dem aktuellen Stand der Technik bestehenden Probleme zu lösen. Das Kernkonzept dieser Erfindung besteht in der Einrichtung eines Steuermoduls zur Analyse des Fahrverhaltens (Driving behavior analysis, DBA) im zentralen ADAS-Steuergerät, wobei mithilfe des besagten Steuermoduls zur Analyse des Fahrverhaltens Fahrzeugfahrdaten erfasst und analysiert werden, um so eine Reihe von Einstelldaten der ADAS-Funktionen mit potenzieller Korrelationsbeziehung herauszubilden, und dann auf Basis der besagten Einstelldaten die zu implementierenden ADAS-Funktionen anzupassen, um eine Anpassung an den Fahrstil des Fahrers vorzunehmen. Mithilfe der Gestaltungslösung dieser Erfindung wird wirksam das Problem gelöst, dass Fahrer mit unterschiedlichen Fahrgewohnheiten in unterschiedlichen Fahrumgebungen unterschiedliche Anforderungen an das Fahrerassistenzsystem haben, so dass der Fahrer ohne komplizierte Bedienung eines mehrstufigen-Menüs auf seine Fahrgewohnheiten abgestimmte ADAS-Funktionen einstellen kann.
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Gemäß einem ersten Aspekt dieser Erfindung wird ein Verfahren zur Implementierung adaptiver ADAS-Funktionen auf der Basis von Fahrzeugfahrdaten bereitgestellt. Das besagte Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- Schritt 1: Erfassung von Fahrzeugfahrdaten;
- Schritt S2: Verarbeitung der besagten Fahrzeugfahrdaten, um die Einstelldaten der ADAS-Funktionen herauszubilden;
- Schritt S3: Ausgabe der Einstelldaten der besagten ADAS-Funktionen;
- Schritt S4: Auf Grundlage der ausgegebenen Einstelldaten Anpassung der besagten ADAS-Funktionen;
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Im Sinne dieser Erfindung umfassen die besagten Fahrzeugfahrdaten Daten in Zusammenhang mit der Bedienung durch den Fahrer, Informationen zum Fahrzeugstatus, Karteninformationen, Informationen zur Fahrzeugumgebung und/oder Signale und/oder Informationen zur Interaktion zwischen dem Fahrzeug und der Fahrzeugumgebung etc.
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Wahlweise umfassen die besagten Daten in Zusammenhang mit der Bedienung durch den Fahrer beispielsweise Daten zur Steuerung des Fahrzeugs durch den Fahrer, vom Fahrer über die HMI eingegebene Daten etc., wobei die vom Fahrer über die HMI eingegebenen Daten die Routenaufzeichnungen des Navigationsmoduls, den aktuellen Aktivierungsstatus der ADAS-Funktionen und/oder die Einstellparameter der ausgewählten ADAS-Funktion etc. umfassen.
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Wahlweise umfassen die besagten Informationen zum Fahrzeugstatus beispielsweise Bremsstatus, Drosselklappenöffnung, Quergeschwindigkeit, Längsgeschwindigkeit, Querbeschleunigung, Längsbeschleunigung, Lenkradwinkel, Lenkradmoment und/oder Blinkersignal etc.
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Wahlweise umfassen die besagten Karteninformationen beispielsweise Fahrbahnbreite und/oder Straßenkrümmung etc.
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Wahlweise umfassen die besagten Informationen zur Fahrzeugumgebung beispielsweise den Abstand des vorausfahrenden Zielfahrzeugs, die relative Längsgeschwindigkeit des vorausfahrenden Zielfahrzeugs, die relative Längsbeschleunigung des vorausfahrenden Zielfahrzeugs, den Abstand zur linken Fahrbahnmarkierung, den Abstand zur rechten Fahrbahnmarkierung, den Krümmungsradius der Kurve und/oder die Anzahl der Fahrzeuge innerhalb eines vorgegebenen Bereichs.
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Wahlweise umfassen die besagten Signale und/oder Informationen zur Interaktion zwischen dem Fahrzeug und der Fahrzeugumgebung beispielsweise Informationen zur Interaktion zwischen dem Fahrzeug und dem vorausfahrenden Zielfahrzeug und/oder Informationen zur Interaktion zwischen dem Fahrzeug und Einrichtungen am Straßenrand etc.
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Wahlweise umfasst das besagte Verfahren noch den folgenden Schritt:
- Schritt S21: Beurteilung, ob die Einstelldaten der besagten ADAS-Funktionen einem festgelegten Kriterium entsprechen, wobei es, wenn die Einstelldaten der besagten ADAS-Funktionen dem festgelegten Kriterium entsprechen, mit Schritt S3 weitergeht, und, wenn die Einstelldaten der besagten ADAS-Funktionen nicht dem festgelegten Kriterium entsprechen, es mit Schritt S2 weitergeht.
- Wahlweise besteht das besagte festgelegte Kriterium in Schritt S21 darin, dass die Einstelldaten der ADAS-Funktionen für einen festgelegten Zeitraum innerhalb eines festgelegten Bereichs bleiben.
- Wahlweise wird in Schritt S2 mithilfe eines auf Basis der besagten Fahrzeugfahrdaten trainierten Modells die besagte Verarbeitung ausgeführt.
- Wahlweise umfasst das besagte Verfahren noch den folgenden Schritt:
- Schritt S31: Visueller und/oder akustischer Hinweis mithilfe eines Informationsanzeigemoduls auf Basis der ausgegebenen Einstelldaten.
- Wahlweise erfolgt in Schritt S4 durch Einstellung der den ADAS-Funktionen entsprechenden Einstellparameter des Aktuators und/oder des Steuergeräts die Anpassung der besagten ADAS-Funktionen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt dieser Erfindung wird ein System zur Implementierung adaptiver ADAS-Funktionen auf der Basis von Fahrzeugfahrdaten bereitgestellt. Das besagte System umfasst ein zentrales ADAS-Steuergerät, wobei das besagte zentrale ADAS-Steuergerät ein Steuermodul zur Analyse des Fahrverhaltens umfasst, wobei das besagte Steuermodul zur Analyse des Fahrverhaltens zur Ausführung der Verfahrensschritte gemäß dieser Erfindung eingerichtet ist.
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Im Folgenden wird diese Erfindung durch Heranziehen von Figuren näher beschrieben, so dass das Prinzip, die Besonderheiten und die Vorteile besser verstanden werden können. Die Figuren zeigen Folgendes:
- 1 zeigt ein Arbeitsablaufdiagramm des Verfahrens zur Implementierung adaptiver ADAS-Funktionen auf der Basis von Fahrzeugfahrdaten gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung;
- 2 zeigt ein Arbeitsablaufdiagramm des Verfahrens zur Implementierung adaptiver ADAS-Funktionen auf der Basis von Fahrzeugfahrdaten gemäß einem anderen beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung;
- 3 zeigt ein Arbeitsablaufdiagramm des Verfahrens zur Implementierung adaptiver ADAS-Funktionen auf der Basis von Fahrzeugfahrdaten gemäß einem anderen beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung;
- 4 zeigt in schematischer Darstellung den Aufbau der Funktionen des Systems für die Interaktion zwischen Fahrzeug und Nutzer gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung.
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Um das mit dieser Erfindung zu lösende technische Problem, die technische Lösung sowie die vorteilhaften technischen Auswirkungen noch deutlicher zu erläutern, wird diese Erfindung im Folgenden mithilfe der beigefügten Figuren und mehrerer beispielhafter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass mit der hier erfolgenden Beschreibung der konkreten Ausführungsbeispiele diese Erfindung lediglich erläutert werden soll und sie keinesfalls zur Einschränkung des Schutzbereichs dieser Erfindung dient.
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1 zeigt ein Arbeitsablaufdiagramm des Verfahrens zur Implementierung adaptiver ADAS-Funktionen auf der Basis von Fahrzeugfahrdaten gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung.
In Schritt 1 werden Fahrzeugfahrdaten erfasst. Im Sinne dieser Erfindung umfassen die besagten Fahrzeugfahrdaten Daten in Zusammenhang mit der Bedienung durch den Fahrer, Informationen zum Fahrzeugstatus, Karteninformationen, Informationen zur Fahrzeugumgebung und/oder Signale und/oder Informationen zur Interaktion zwischen dem Fahrzeug und der Fahrzeugumgebung etc.
Die besagten Daten in Zusammenhang mit der Bedienung durch den Fahrer umfassen beispielsweise Daten zur Steuerung des Fahrzeugs durch den Fahrer, vom Fahrer über die HMI eingegebene Daten etc., wobei die vom Fahrer über die HMI eingegebenen Daten die Routenaufzeichnungen des Navigationsmoduls, den aktuellen Aktivierungsstatus der ADAS-Funktionen und/oder die Einstellparameter der ausgewählten ADAS-Funktion etc. umfassen.
Die besagten Informationen zum Fahrzeugstatus umfassen beispielsweise Bremsstatus, Drosselklappenöffnung, Quergeschwindigkeit, Längsgeschwindigkeit, Querbeschleunigung, Längsbeschleunigung, Lenkradwinkel, Lenkradmoment und/oder Blinkersignal etc.
Die besagten Karteninformationen umfassen beispielsweise Fahrbahnbreite und/oder Straßenkrümmung etc. Es gilt zu verstehen, dass diese Karteninformationen vom Cloud-Server und auch aus einer fahrzeugseitig gespeicherten Karte erhalten werden können.
Die besagten Informationen zur Fahrzeugumgebung umfassen beispielsweise den Abstand des vorausfahrenden Zielfahrzeugs, die relative Längsgeschwindigkeit des vorausfahrenden Zielfahrzeugs, die relative Längsbeschleunigung des vorausfahrenden Zielfahrzeugs, den Abstand zur linken Fahrbahnmarkierung, den Abstand zur rechten Fahrbahnmarkierung, den Krümmungsradius der Kurve und/oder die Anzahl der Fahrzeuge innerhalb eines vorgegebenen Bereichs. Die besagten Signale und/oder Informationen zur Interaktion zwischen dem Fahrzeug und der Fahrzeugumgebung umfassen beispielsweise Informationen zur Interaktion zwischen dem Fahrzeug und dem vorausfahrenden Zielfahrzeug und/oder Informationen zur Interaktion zwischen dem Fahrzeug und Einrichtungen am Straßenrand etc. Es gilt zu verstehen, dass die besagten Informationen zur Fahrzeugumgebung und die besagten Signale und/oder Informationen zur Interaktion zwischen dem Fahrzeug und der Fahrzeugumgebung jeweils mithilfe von Sensoren (zum Beispiel Radarsensor, Kamera etc.) erfasst werden können
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In Schritt S2 werden die besagten Fahrzeugfahrdaten verarbeitet, um die Einstelldaten der ADAS-Funktionen herauszubilden. Es gilt zu verstehen, dass die Daten in Zusammenhang mit der Bedienung durch den Fahrer und die Informationen zum Fahrzeugstatus dazu verwendet werden können, das Fahrverhalten des Fahrers zu analysieren und den Fahrstil des Fahrers zu bestimmen, um so die Einstellparameter der ADAS-Funktionen festzulegen. Beispielsweise kann anhand von Informationen zum Fahrzeugstatus, wie dem Bremsstatus, der Drosselklappenöffnung und dem Lenkradmoment etc. analysiert werden, ob der Fahrstil des Fahrers gemütlich, stabil oder sportlich ist, und darauf basierend der Fahrstil der ADAS-Funktionen festgelegt werden. Der festgelegte Fahrstil kann beispielsweise als Einstellparameter des Fahrspurassistenten (LKA) dienen, um das Fahrzeug dabei zu unterstützen, beim Fahren in der Fahrspur in Querrichtung die Spur zu halten. Und es kann beispielsweise anhand der Längsgeschwindigkeit des Fahrzeugs und des Abstands des vorausfahrenden Zielfahrzeugs der vom Fahrer für gewöhnlich eingehaltene Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug analysiert werden, so dass folglich der für die Gewohnheit des Fahrers geeignete Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug festgelegt werden kann. Der festgelegte Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug kann beispielsweise als Einstellparameter des adaptiven Tempomaten (ACC) dienen, um das Fahrzeug dabei zu unterstützen, die eingestellte Geschwindigkeit oder den eingestellten Abstand beizubehalten, und er kann beispielsweise auch als Einstellparameter des Stauassistenten (TJA) dienen, um bei dichtem Verkehr die Fahrt des Fahrzeugs in Quer- und Längsrichtung zu unterstützen. Darüber hinaus kann anhand der Informationen zur Interaktion zwischen dem Fahrzeug und dem vorausfahrenden Zielfahrzeug der tatsächliche Bedarf in der aktuellen Fahrumgebung analysiert werden (beispielsweise sendet das vorausfahrende Zielfahrzeug ein Signal, dass ein Stau folgt), und es können die Einstelldaten der ADAS-Funktionen adaptiv eingestellt werden.
Wahlweise kann mithilfe eines auf Basis der besagten Fahrzeugfahrdaten trainierten Modells die besagte Verarbeitung ausgeführt werden. Konkret gesagt können Modelle mithilfe von maschinellem Lernen oder künstlichen neuronalen Netzen trainiert werden, was nicht im Fokus dieser Erfindung steht, weshalb hier nicht näher darauf eingegangen wird. Es gilt zu verstehen, dass die trainierten Modelle die Korrelationsbeziehungen zwischen diesen Fahrzeugfahrdaten voll und ganz berücksichtigen können. Beispielsweise besteht eine enge Beziehung zwischen dem Abstand zur linken Fahrbahnmarkierung und dem Abstand zur rechten Fahrbahnmarkierung und der Fahrbahnbreite.
Anschließend werden in Schritt S3 die Einstelldaten der besagten ADAS-Funktionen ausgegeben, und in Schritt S4 auf Grundlage der ausgegebenen Einstelldaten die ADAS-Funktionen angepasst. Im Sinne diese Erfindung kann „Anpassung der ADAS-Funktionen“ wie folgt verstanden werden: Da verschiedene ADAS-Funktionen mithilfe verschiedener Aktuatoren und/oder Steuergeräte implementiert werden, werden folglich in Abhängigkeit von den zu implementierenden ADAS-Funktionen jeweils die den ADAS-Funktionen entsprechenden Parameter des Aktuators und/oder des Steuergeräts eingestellt.
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2 zeigt ein Arbeitsablaufdiagramm des Verfahrens zur Implementierung adaptiver ADAS-Funktionen auf der Basis von Fahrzeugfahrdaten gemäß einem anderen beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung. Im Folgenden werden nur die Unterschiede zu dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel beschrieben, identische Schritte werden, um es kurz zu halten, nicht noch einmal beschrieben.
Nach Verarbeitung der besagten Fahrzeugfahrdaten in Schritt 2 können die erhaltenen Einstelldaten der ADAS-Funktionen nicht unbedingt unmittelbar zur Anpassung der ADAS-Funktionen verwendet werden. Folglich wird nach Schritt S2 Schritt S21 hinzugefügt, um zu beurteilen, ob die Einstelldaten der besagten ADAS-Funktionen einem festgelegten Kriterium entsprechen. Entsprechen die Einstelldaten der besagten ADAS-Funktionen dem festgelegten Kriterium, geht es mit Schritt S3 weiter; entsprechen die Einstelldaten der besagten ADAS-Funktionen nicht dem festgelegten Kriterium, geht es mit Schritt S2 weiter. Auf diese Weise erfolgt so lange eine zyklische Verarbeitung der Fahrzeugfahrdaten, bis das festgelegte Kriterium erfüllt ist, erst dann werden die Einstelldaten der ADAS-Funktionen ausgegeben.
Es gilt zu verstehen, dass jede ADAS-Funktion über ihre eigenen spezifischen Einstellparameter verfügt, beispielsweise kann der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug auf die Stufen 1 bis 4 eingestellt werden, der Fahrstil der ADAS-Funktionen kann auf gemütlich, stabil oder sportlich eingestellt werden, und die Warnzeit des CAS kann auf früh, mittel oder spät eingestellt werden. Hierbei kann jede mögliche Kombination von Einstellparametern jeder ADAS-Funktion zu einem Einstelldatenset zusammengefasst werden. Beispielsweise wird die Kombination aus einem Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug der Stufe 1, einem gemütlichen Fahrstil der ADAS-Funktionen und einer frühen CAS-Warnung zu einem ersten Einstelldatenset zusammengefasst; beispielsweise wird die Kombination aus einem Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug der Stufe 2, einem stabilen Fahrstil der ADAS-Funktionen und einer späten CAS-Warnung zu einem zweiten Einstelldatenset zusammengefasst, und immer so weiter. Es gilt zu verstehen, dass, da ein Einstelldatenset den Einfluss mehrerer Einstellparameter berücksichtigt, die Veränderung eines Einstelldatensets gleichzeitig der Veränderung mehrerer Einstellparameter entsprechen kann. Beispielsweise kann das erste Einstelldatenset für einen Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug der Stufe 1, einen gemütlichen Fahrstil der ADAS-Funktionen und eine frühe CAS-Warnung stehen, so dass folglich in Schritt S4, wenn die ADAS-Funktionen auf Grundlage des ersten Einstelldatensets angepasst werden, für die Einstellparameter sämtlicher zu implementierender ADAS-Funktionen ein Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug der Stufe 1, ein gemütlicher Fahrstil der ADAS-Funktionen und eine frühe CAS-Warnung eingestellt werden können.
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Zwecks Gewährleistung der Konsistenz der Funktionen besteht das besagte festgelegte Kriterium darin, dass die Einstelldaten der ADAS-Funktionen für einen festgelegten Zeitraum innerhalb eines festgelegten Bereichs bleiben. Wenn beispielsweise auf einem Bus mit einer Signalperiode von 20 ms die Einstelldaten der ADAS-Funktionen für 500 Frames (das heißt 500*20 ms, Zeitraum von 10 s) stabil in einem festgelegten Bereich bleiben, dann können die ADAS-Funktionen als dem festgelegten Kriterium entsprechend erachtet werden.
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3 zeigt ein Arbeitsablaufdiagramm des Verfahrens zur Implementierung adaptiver ADAS-Funktionen auf der Basis von Fahrzeugfahrdaten gemäß einem anderen beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung. Im Folgenden werden nur die Unterschiede zu dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel beschrieben, identische Schritte werden, um es kurz zu halten, nicht noch einmal beschrieben.
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Damit der Fahrer in Echtzeit die aktuelle Einstellung der ADAS-Funktionen erfahren kann, kann in Schritt S31 ein visueller und/oder akustischer Hinweis mithilfe eines Informationsanzeigemoduls auf Basis der ausgegebenen Einstelldaten erfolgen. Beispielsweise kann über die HMI-Anzeige ein visueller Hinweis oder ein visueller Hinweis mit einem akustischen Hinweis gesendet werden, um den Fahrer über Einstellparameter wie die Stufe des Abstands zum vorausfahrenden Fahrzeug, den Fahrstil der ADAS-Funktionen und/oder die CAS-Warnzeit zu informieren. Auf diese Weise hat der Fahrer volle Kenntnis vom aktuellen Status des Fahrzeugs, so dass beispielsweise, wenn der Fahrer die Fahrspur wechseln möchte, der Komfort des aktiven Spurwechselassistenten (ALC), da dem Fahrer der aktuelle Fahrstil der ADAS-Funktionen bereits voll und ganz bekannt ist, erheblich verbessert werden kann. Ist der Fahrer mit den gemeldeten Einstellparametern nicht zufrieden, kann er darüber hinaus direkt im HMI-Eingabemodul die gewünschten Einstellparameter ausgeben. Dies bedeutet eine deutliche Verbesserung des Nutzererlebnisses bei der Verwendung der ADAS-Funktionen.
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4 zeigt in schematischer Darstellung den Aufbau der Funktionen des Systems für die Interaktion zwischen Fahrzeug und Nutzer gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung. Das System gemäß dieser Erfindung umfasst ein zentrales ADAS-Steuergerät 1, wobei das besagte zentrale ADAS-Steuergerät 1 ein Steuermodul zur Analyse des Fahrverhaltens (DBA) 2 umfasst und das besagte Steuermodul zur Analyse des Fahrverhaltens zur Ausführung der Verfahrensschritte gemäß dieser Erfindung eingerichtet ist. Außerdem kann das besagte zentrale ADAS-Steuergerät 1 noch weitere Funktionsmodule, wie ein Abstandssteuerungsmodul und ein Geschwindigkeitssteuermodul etc., umfassen. Aus Gründen der Einfachheit und Klarheit und da diese Funktionen nicht im Fokus dieser Erfindung stehen, sind diese Funktionsmodule in den Figuren nicht dargestellt.
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Bei den Eingabedaten für das zentrale ADAS-Steuergerät 1 handelt es sich um die Fahrzeugfahrdaten 3. Konkret gesagt kann es sich bei den Fahrzeugfahrdaten beispielsweise um vom Fahrer über die Haupteinheit (Head Unit) eingegebene Daten, um aus dem Kartenmodul abgerufene Karteninformationen, um Informationen zum Fahrzeugstatus und/oder mithilfe von Sensoren erfasste Informationen zur Fahrzeugumgebung etc. handeln.
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Bei den Ausgabedaten des zentralen ADAS-Steuergeräts 1 handelt es sich um die Einstelldaten 4. Auf Grundlage der ausgegebenen Einstelldaten können die den ADAS-Funktionen entsprechenden Einstellparameter des Aktuators und/oder des Steuergeräts 5 angepasst werden, um so die Einstellung der zu implementierenden ADAS-Funktionen anzupassen. Beispielsweise handelt es sich bei dem besagten Aktuator und/oder Steuergerät 5 um eine Antriebsstrang-Vorrichtung, die Fahrdynamikregelung und/oder die elektrische Servolenkung. Mithilfe verschiedener Aktuatoren und/oder Steuergeräte 5 können verschiedene ADAS-Funktionen implementiert werden.
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Es gilt zu beachten, dass in diesem Text die Begriffe „erstens“, „zweitens“ etc. lediglich zu Beschreibungszwecken dienen und nicht als eine relative Bedeutung angebend oder andeutend auszulegen und auch nicht als impliziter Hinweis auf die Anzahl der angegebenen technischen Besonderheiten zu verstehen sind.
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Zudem ist zu beachten, dass die Nummern der hier beschriebenen Schritte keineswegs notwendigerweise für eine Reihenfolge stehen, sondern lediglich Bezugszahlen der Figuren darstellen, so dass die Reihenfolge je nach konkreter Situation geändert werden kann, solange das technische Ziel dieser Erfindung erreicht werden kann.
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Zwar wurden hier detailliert spezifische Ausführungsbeispiele dieser Erfindung beschrieben, diese wurden jedoch lediglich zum Zwecke der Erläuterung angeführt und dürfen nicht als den Schutzbereich dieser Erfindung einschränkend erachtet werden. Unter der Voraussetzung, dass das Kernkonzept und der Bereich dieser Erfindung nicht verlassen werden, können jedwede alternativen Lösungen und Modifikationen vorgebracht werden.