DE102021213614A1 - Method for determining a state of wear of an electric drive system, computer program product, data carrier, electric drive system and motor vehicle - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines Verschleißzustands eines elektrischen Antriebssystems (1), insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer elektrischen Maschine (2), die einen Rotor mit einer Rotorwelle (4) aufweist, und mit einem mit der Rotorwelle (4) wirkverbundenen Getriebe (5), wobei ein erster und ein zweiter Anschlag der Rotorwelle (4) erkannt wird, wobei in Abhängigkeit von dem ersten und dem zweiten Anschlag ein ein Spiel ausgleichender Drehwinkel (a) der Rotorwelle (4) bestimmt wird, und wobei zumindest ein Indikator für den Verschleißzustand des Antriebssystems (1) in Abhängigkeit von dem ersten und/oder zweiten Drehmoment (M1,M2) und/oder von dem das Spiel ausgleichenden Drehwinkel (a) der Rotorwelle (4) ermittelt wird. The invention relates to a method for determining the state of wear of an electric drive system (1), in particular for a motor vehicle, having an electric machine (2) which has a rotor with a rotor shaft (4) and a rotor which is operatively connected to the rotor shaft (4). Transmission (5), with a first and a second stop of the rotor shaft (4) being detected, with a play-compensating angle of rotation (a) of the rotor shaft (4) being determined as a function of the first and the second stop, and with at least one indicator for the state of wear of the drive system (1) as a function of the first and/or second torque (M1, M2) and/or of the angle of rotation (a) of the rotor shaft (4) compensating for play.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines Verschleißzustands eines elektrischen Antriebssystems, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer elektrischen Maschine, die einen Rotor mit einer Rotorwelle aufweist, und mit einem mit der Rotorwelle wirkverbundenen Getriebe.The invention relates to a method for determining a state of wear of an electric drive system, in particular for a motor vehicle, with an electric machine that has a rotor with a rotor shaft, and with a transmission that is operatively connected to the rotor shaft.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt, das das obenstehende Verfahren durchführt, wenn das Computerprogrammprodukt auf einer Computereinrichtung ausgeführt wird. Außerdem betrifft die Erfindung einen Datenträger mit einem derartigen Computerprogrammprodukt sowie ein elektrisches Antriebssystem mit der Computereinrichtung, die speziell dazu hergerichtet ist, das Computerprogramm beziehungsweise das oben genannte Verfahren auszuführen. Schließlich betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit dem elektrischen Antriebssystem.Furthermore, the invention relates to a computer program product that carries out the above method when the computer program product is executed on a computer device. The invention also relates to a data carrier with such a computer program product and an electric drive system with the computer device that is specially designed to execute the computer program or the above-mentioned method. Finally, the invention relates to a motor vehicle with the electric drive system.
Stand der TechnikState of the art
Aus dem Stand der Technik sind Kraftfahrzeuge mit elektrischen Antriebssystemen der eingangs genannten Art bekannt. Bekannte Antriebssysteme weisen beispielsweise eine elektrische Maschine, eine Leistungselektronik zum Ansteuern der elektrischen Maschine und ein Getriebe in einem gemeinsamen Gehäuse auf. Häufig besteht das verwendete Getriebe aus einer festen Übersetzung ohne Gangstufen, ohne Kupplung und ohne Torsionsdämpfer. Aufgrund der hohen Dynamik des elektrischen Antriebssystems wirkt sich das Getriebespiel stark auf die Fahrbarkeit des Kraftfahrzeugs aus. Für das Getriebespiel müssen vorgegebene Toleranzanforderungen über die gesamte Lebensdauer des Kraftfahrzeugs eingehalten werden.Motor vehicles with electric drive systems of the type mentioned at the outset are known from the prior art. Known drive systems have, for example, an electric machine, power electronics for controlling the electric machine and a transmission in a common housing. The transmission used often consists of a fixed ratio without gears, without a clutch and without a torsion damper. Due to the high dynamics of the electric drive system, the gear backlash has a major impact on the drivability of the motor vehicle. Predetermined tolerance requirements for the gear backlash must be complied with over the entire service life of the motor vehicle.
Darüber hinaus ist bei elektrischen Maschinen die Temperatur im Wesentlichen von einer Leistungs- oder Drehmomentanforderung abhängig. Gerade längere, hohe Stromanforderungen führen zu einer starken Erhitzung der elektrischen Maschine, die beispielsweise bei einer permanenterregten Synchronmaschine zu einer zumindest teilweisen Entmagnetisierung der Permanentmagnete führen kann. Als Folge kann sich die Performance der elektrischen Maschine über ihre Lebensdauer hin verändern.In addition, in the case of electrical machines, the temperature is essentially dependent on a power or torque requirement. Longer, high current demands in particular lead to strong heating of the electrical machine, which can lead to at least partial demagnetization of the permanent magnets, for example in the case of a permanently excited synchronous machine. As a result, the performance of the electrical machine can change over its service life.
Offenbarung der ErfindungDisclosure of Invention
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 zeichnet sich dadurch aus, dass die elektrische Maschine mit einem ersten elektrischen Strom angesteuert wird, um die Rotorwelle mit einem ersten, aus dem ersten Strom resultierenden Drehmoment in eine erste Drehrichtung zu beaufschlagen, dass die Ansteuerung in die erste Drehrichtung beendet wird, sobald das erste Drehmoment ein vorgegebenes maximales erstes Drehmoment erreicht und dadurch ein erster Anschlag der Rotorwelle erkannt wird, dass die elektrische Maschine mit einem zweiten elektrischen Strom angesteuert wird, um die Rotorwelle mit einem zweiten, aus dem zweiten Strom resultierenden Drehmoment in eine zweite Drehrichtung, die entgegengesetzt zu der ersten Drehrichtung ist, zu beaufschlagen, dass die Ansteuerung in die zweite Drehrichtung beendet wird, sobald das zweite Drehmoment ein vorgegebenes maximales zweites Drehmoment erreicht und dadurch ein zweiter Anschlag der Rotorwelle erkannt wird, dass in Abhängigkeit von dem ersten und dem zweiten Anschlag ein ein Spiel ausgleichender Drehwinkel der Rotorwelle bestimmt wird, und dass zumindest ein Indikator für den Verschleißzustand des Antriebssystems in Abhängigkeit von dem ersten und/oder zweiten Drehmoment und/oder von dem das Spiel ausgleichenden Drehwinkel der Rotorwelle ermittelt wird. Dadurch ist eine besonders vorteilhafte Möglichkeit zum Bestimmen und Auswerten verschleißrelevanter Parameter des Antriebssystems geschaffen. Insbesondere ist dadurch vorteilhaft eine Diagnose und Erkennung des eingangs genannten Getriebespiels über die Lebensdauer des Kraftfahrzeugs sichergestellt. Die beiden Anschläge werden also erfasst, um beispielsweise durch Verwendung von üblicherweise ohnehin vorhandenen Sensoren, wie Winkelgebern, das Getriebespiel zu bestimmen, das sich aus dem ersten und dem zweiten Anschlag ergibt. Ebenso ist eine vorteilhafte Möglichkeit zur Erkennung von Veränderungen der eingangs genannten Parameter der elektrischen Maschine, speziell der Magneteigenschaften, geschaffen. Weiter bevorzugt werden dabei auch Reibungsverluste in dem elektrischen Antriebssystem ermittelt. Besonders bevorzugt wird das Kraftfahrzeug auf einen Stillstand überwacht, und das Verfahren erst dann durchgeführt, wenn der Stillstand erkannt wurde. Beispielsweise wird auch ein Bedarf zum Heizen eines Innenraums des Kraftfahrzeugs oder einer dem elektrischen Antriebsystem zugeordneten Batterie ermittelt, und bei der Durchführung des Verfahrens entstehende Wärmeverluste zielgerichtet zum Heizen verwendet. Insbesondere wird eine Feststellbremse des Kraftfahrzeugs betätigt, um sicherzustellen, dass sich das Kraftfahrzeug während der Durchführung des Verfahrens nicht bewegt. Vorzugsweise wird während der gesamten Drehbewegung der Rotorwelle in die erste und die zweite Drehrichtung ein Verlauf des Drehmoments über den erfassten Drehwinkel erfasst, wobei der Verlauf anschließend zum Ermitteln eines oder mehrerer Indikatoren ausgewertet wird. Beispielsweise werden dazu zu dem Drehmoment proportionale Phasenströme der elektrischen Maschine erfasst. Zum Erfassen des das Spiel ausgleichenden Drehwinkels wird insbesondere durch einen der Rotorwelle zugeordneten Winkelgeber die Drehposition der Rotorwelle ermittelt. Besonders bevorzugt wird die Ansteuerung der elektrischen Maschine zum Beaufschlagen der Rotorwelle mit dem ersten und zweiten Drehmoment in die beiden Drehrichtungen mehrmals wiederholt. Insbesondere wird zumindest die Ansteuerung in die erste Drehrichtung wiederholt, nachdem die Ansteuerung in die zweite Drehrichtung erstmals durchgeführt wurde, weil dann vorteilhaft sichergestellt ist, dass die Drehbewegung an dem zweiten Anschlag startet und insoweit der maximal mögliche Drehwinkel durchfahren wird, wie bereits bei der Ansteuerung in die zweite Drehrichtung, bei der an dem ersten Anschlag gestartet wird. Weiter bevorzugt werden Mittelwerte der erfassten Größen Drehwinkel und Drehmoment gebildet. Vorzugsweise wird das Verfahren über die Lebensdauer des Antriebssystems wiederholt, um die Veränderung der Indikatoren zu erkennen. Insbesondere ist das elektrische Antriebssystem nicht zum direkten Antrieb eines Kraftfahrzeugs ausgebildet, sondern beispielsweise zum Antreiben anderer Komponenten des Kraftfahrzeugs wie einer Lenkung. Alternativ ist das Antriebssystem beispielsweise zum Antrieb einer Industriemaschine ausgebildet.The method according to the invention with the features of
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Drehwinkel von dem ersten zu dem zweiten Anschlag zum Bestimmen eines Getriebespiels des Getriebes zwischen den beiden Anschlägen als Indikator ermittelt wird. Durch das Ermitteln des Drehwinkels ist vorteilhaft ein einfacher Vergleich des erfassten Getriebespiels mit dem oder einem vorgegebenen Toleranzwert oder Maximalwert ermöglicht. Bevorzugt wird jeweils in der ersten und der zweiten Drehrichtung eine absolute Drehposition der Rotorwelle an dem ersten und dem zweiten Anschlag erfasst, und das Getriebespiel durch Bildung der Differenz der beiden Drehpositionen ermittelt. Alternativ wird der Drehwinkel nur in der zweiten Drehrichtung ermittelt. Vorzugsweise wird das derart bestimmte Getriebespiel bei verschiedenen Funktionen zur Verbesserung der Fahrbarkeit des Kraftfahrzeugs, wie zum Beispiel einer Anti-Ruckel-Dämpfung, berücksichtigt. Wird die Ansteuerung der elektrischen Maschine in die beiden Drehrichtungen mehrmals wiederholt, wie vorstehend beschrieben, so wird daraus vorzugsweise ebenfalls ein Mittelwert des Getriebespiels gebildet. Insbesondere ist das Getriebe ein Mehrgang-Getriebe. Das erfindungsgemäße Verfahren wird dann vorzugsweise in jedem möglichen eingelegten Getriebegang durchgeführt, insbesondere wenn die Rotorwelle selbst mit einer Ausgangswelle des Getriebes kraftübertragend verbunden ist, und so für jeden Getriebegang ein individuelles Getriebespiel ermittelt.According to a preferred development of the invention, it is provided that the angle of rotation from the first to the second stop is determined as an indicator for determining a gear backlash of the gear between the two stops. By determining the angle of rotation, a simple comparison of the detected gear backlash with the or a predetermined tolerance value or maximum value is advantageously made possible. An absolute rotational position of the rotor shaft at the first and the second stop is preferably detected in each case in the first and the second direction of rotation, and the gear backlash is determined by forming the difference between the two rotational positions. Alternatively, the angle of rotation is only determined in the second direction of rotation. The gear play determined in this way is preferably taken into account in various functions for improving the drivability of the motor vehicle, such as anti-judder damping. If the control of the electrical machine is repeated several times in the two directions of rotation, as described above, a mean value of the gear backlash is preferably also formed from this. In particular, the transmission is a multi-speed transmission. The method according to the invention is then preferably carried out in every possible engaged transmission gear, in particular if the rotor shaft itself is connected in a force-transmitting manner to an output shaft of the transmission, and an individual transmission play is thus determined for each transmission gear.
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass ein erstes lokales Maximum eines bei der Drehbewegung erfassten Drehmoments der Rotorwelle zum Bestimmen einer Haftreibung des Getriebes als Indikator ermittelt wird. Durch das Ermitteln des ersten lokalen Maximums des Drehmoments ergibt sich der Vorteil, dass die Haftreibung des Getriebes sicher bestimmt ist. Zu Beginn der Ansteuerung in der ersten und/oder der zweiten Drehrichtung wird dazu der Drehmomentanstieg beziehungsweise die Drehmoment-Differenz überwacht, sobald die Rotorwelle der elektrischen Maschine sich beginnt zu drehen, also die Haftreibung überwindet. So werden insbesondere die Haftreibungen in die erste Drehrichtung und in die zweite Drehrichtung bestimmt. Auch dieses ermittelte Drehmoment wird insbesondere über mehrere Messungen gemittelt, optional in Abhängigkeit von einer Lebensdauer des Kraftfahrzeugs oder einer Kilometerlaufleistung gespeichert und ausgewertet. Weil auch die Temperatur der elektrischen Maschine selbst einen Einfluss auf die Reibung des Getriebes hat, wird das Drehmoment insbesondere in Abhängigkeit von der aktuellen Temperatur des elektrischen Antriebssystems erfasst. Besonders bevorzugt wird die so ermittelte Reibung auch bei einem Verlustmodell für das Getriebe und/oder die elektrische Maschine berücksichtigt. Derartige Verlustmodelle dienen üblicherweise dazu, Temperaturen innerhalb des Getriebes und/oder der elektrischen Maschine zu bestimmen beziehungsweise in Abhängigkeit von einer aktuellen Belastung vorherzusagen. Durch die Berücksichtigung der ermittelten Haftreibung wird diese Temperatur mit höherer Genauigkeit bestimmt. So ist vorteilhaft sichergestellt, dass beispielsweise bei zu hoher Temperatur die Antriebsleistung rechtzeitig reduziert wird, bevor Schäden auftreten.Provision is particularly preferably made for a first local maximum of a torque of the rotor shaft detected during the rotary movement to be determined as an indicator for determining static friction of the transmission. Determining the first local maximum of the torque results in the advantage that the static friction of the transmission is reliably determined. At the start of activation in the first and/or the second direction of rotation, the increase in torque or the difference in torque is monitored as soon as the rotor shaft of the electrical machine begins to rotate, ie overcomes the static friction. In particular, the static friction in the first direction of rotation and in the second direction of rotation are determined. This determined torque is also averaged over a number of measurements, optionally stored and evaluated as a function of the service life of the motor vehicle or the mileage covered. Because the temperature of the electrical machine itself also has an influence on the friction of the transmission, the torque is recorded in particular as a function of the current temperature of the electrical drive system. The friction determined in this way is particularly preferably also taken into account in a loss model for the transmission and/or the electric machine. Such loss models are usually used to determine temperatures within the transmission and/or the electric machine or to predict them as a function of a current load. By considering the determined static friction, this temperature is determined with greater accuracy. This advantageously ensures that, for example, if the temperature is too high, the drive power is reduced in good time before damage occurs.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein erstes lokales Minimum eines bei der Drehbewegung erfassten Drehmoments der Rotorwelle zum Bestimmen einer Gleitreibung des Getriebes als Indikator ermittelt wird. Durch das Ermitteln des ersten lokalen Minimums des Drehmoments ergibt sich der Vorteil, dass die Haftreibung des Getriebes sicher bestimmt ist. Zu Ende der Ansteuerung in der ersten und/oder der zweiten Drehrichtung wird dazu der Drehmomentanstieg beziehungsweise die Drehmoment-Differenz überwacht, sobald das Drehmoment nach einer längeren konstanten Phase wieder ansteigt, also kurz bevor der erste oder zweite Anschlag erreicht ist. Die Rotorwelle der elektrischen Maschine überwindet dann die Gleitreibung. So werden insbesondere die Gleitreibungen in die erste Drehrichtung und in die zweite Drehrichtung bestimmt. Auch dieses ermittelte Drehmoment wird insbesondere über mehrere Messungen gemittelt, optional in Abhängigkeit von einer Lebensdauer des Kraftfahrzeugs oder einer Kilometerlaufleistung gespeichert und ausgewertet. Besonders bevorzugt wird auch diese so ermittelte Reibung bei einem Verlustmodell für das Getriebe und/oder die elektrische Maschine berücksichtigt, wie vorstehend beschrieben. According to a preferred development of the invention, it is provided that a first local minimum of a torque of the rotor shaft detected during the rotary movement is determined as an indicator for determining a sliding friction of the transmission. Determining the first local minimum of the torque results in the advantage that the static friction of the transmission is reliably determined. At the end of the activation in the first and/or the second direction of rotation, the increase in torque or the torque difference is monitored as soon as the torque increases again after a longer constant phase, i.e. shortly before the first or second stop is reached. The rotor shaft of the electrical machine then overcomes the sliding friction. In particular, the sliding friction in the first direction of rotation and in the second direction of rotation are determined. This determined torque is also averaged over a number of measurements, optionally stored and output as a function of the service life of the motor vehicle or the mileage covered evaluates. This friction determined in this way is particularly preferably also taken into account in a loss model for the transmission and/or the electric machine, as described above.
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Rotorwelle durch eine Anregung mit einem dritten Drehmoment in die erste Drehrichtung derart beaufschlagt wird, dass die Rotorwelle sich auf eine mittige Drehposition zwischen den beiden Anschlägen einschwingt, und dass eine Eigenfrequenz der Rotorwelle zum Bestimmen einer Magnetfeldstärke eines Magnetfelds des Rotors und/oder eine Abklingzeit der Rotorwelle zum Bestimmen einer Reibung des Rotors als Indikator ermittelt wird. Durch das Anregen der elektrischen Maschine, das Ermitteln der Eigenfrequenz und/oder der Abklingzeit ergibt sich der Vorteil, dass Änderungen der eingangs beschriebenen Parameter der elektrischen Maschine im Hinblick auf sich verändernde Magnetfeldstärken und aufgrund von Verschleiß zunehmenden Reibungen sicher erkannt werden. Durch Kenntnis dieser Parameter wird eine vorteilhaft genauere Drehmomentvorgabe oder Ansteuerung der elektrischen Maschine, beispielsweise durch eine ihr zugeordnete Leistungselektronik, erreicht. Ebenso wird vorteilhaft eine Schädigung der Magnete bereits frühzeitig erkannt, die beispielsweise durch zu hohe Temperaturen, Korrosion oder Alterung entstanden sind. Insbesondere wird die Anregung direkt im Anschluss an die Ansteuerung in die zweite Drehrichtung durchgeführt, sodass der zweite Anschlag den Startpunkt bildet. Es erfolgt nun vorzugsweise ein möglichst schlagartiges Drehen eines Stromzeigers, also eine Ansteuerung mit einem hohen Gradienten für die elektrischen Phasenströme, um das halbe Getriebespiel in die mittige Drehposition zwischen den beiden Anschlägen, um eine Oszillation des Rotors um diese mittige Drehposition anzuregen oder zu ermöglichen. Es handelt sich hier insoweit um einen sogenannten Schwingversuch, wobei die Rotorwelle ein Drehpendel ist. Der Stromzeiger wird während der Drehbewegung möglichst schnell bewegt, jedoch insbesondere nur so schnell, dass die Rotorwelle auf jeden Fall noch folgen kann, also sich bis in die mittige Drehposition dreht. In der mittigen Drehposition wird der Stromzeiger insbesondere für die Dauer des Versuchs, beispielsweise einige Sekunden, mit konstantem Winkel und konstant hohem Strom ausgeführt. Die Dimensionierung des Stromzeigers beziehungsweise die elektrischen Phasenströme sind dabei vorzugsweise gerade so hoch, dass der andere Anschlag während des Einschwingvorgangs nicht erreicht wird. Anschließend werden Rotorlageinformationen oder Phasenströme während des Auspendelns ausgewertet, nämlich in Form von Eigenfrequenz, Schwingungsdauer und/oder Abklingzeit. Wird die Eigenfrequenz bestimmt, so wird sie anschließend vorzugsweise mit vorgegebenen Grenzwerten verglichen. Dabei ist die Eigenfrequenz eines Drehpendels proportional zur Wurzel aus dem Verhältnis von Trägheitsmoment zu Federsteifigkeit. Die Federsteifigkeit ist proportional zur Änderung der magnetischen Flussdichte über dem Drehwinkel und proportional zu dem Durchmesser der Rotorwelle. Zu kleine Eigenfrequenzen indizieren insoweit einen Defekt der Magnete, weil eine Änderung des Rotorträgheitsmomentes praktisch ausgeschlossen ist. Wird die Abklingzeit bestimmt, so wird sie anschließend ebenfalls vorzugsweise mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen. Eine sehr kurze Abklingzeit der Schwingung, eine ausbleibende Schwingung und/oder ein Kriechen indizieren eine zu hohe Reibung, also insbesondere einen Getriebe- oder Lagerdefekt. Alternativ wird anstelle der vorstehend beschriebenen Sprungantwort ein Frequenzgang in der mittigen Drehposition gemessen. Dabei wird der Stromzeiger innerhalb des Getriebespiels drehwinkeloszillierend mit konstantem Strom und abfallender oder ansteigende Frequenz generiert und die Winkelamplitude aufgezeichnet. Vorzugsweise wird dabei die Eigenbeziehungsweise Resonanzfrequenz und/oder die Dämpfung bestimmt. Auch hier gilt analog, je größer die Dämpfung, desto wahrscheinlicher ein Defekt. Beispielsweise wird ein Grenzwert für die Dämpfung festgelegt, der einer Verschleißgrenze entspricht. Insbesondere werden auch die vorstehend genannten Indikatoren wiederholt über die Fahrzeuglebensdauer ermittelt, wie bereits vorstehend beschrieben. Vorzugsweise werden auch Temperaturen der elektrischen Maschine und/oder des Getriebes mitberücksichtigt.Provision is particularly preferably made for the rotor shaft to be subjected to an excitation with a third torque in the first direction of rotation in such a way that the rotor shaft oscillates to a central rotational position between the two stops, and that a natural frequency of the rotor shaft is used to determine a magnetic field strength of a magnetic field of the Rotor and / or a decay time of the rotor shaft for determining a friction of the rotor is determined as an indicator. Exciting the electrical machine, determining the natural frequency and/or the decay time has the advantage that changes in the parameters of the electrical machine described above are reliably detected with regard to changing magnetic field strengths and increasing friction due to wear. By knowing these parameters, an advantageously more precise torque specification or activation of the electric machine, for example by means of power electronics assigned to it, is achieved. Damage to the magnets, for example caused by excessive temperatures, corrosion or aging, is also advantageously detected at an early stage. In particular, the excitation is carried out directly after the actuation in the second direction of rotation, so that the second stop forms the starting point. A current vector is now preferably turned as abruptly as possible, i.e. a control with a high gradient for the electrical phase currents, by half the gear play into the central rotary position between the two stops, in order to stimulate or enable an oscillation of the rotor about this central rotary position. In this respect, this is a so-called oscillation test, in which the rotor shaft is a rotating pendulum. The current indicator is moved as quickly as possible during the rotary movement, but in particular only so fast that the rotor shaft can still follow, i.e. rotates to the central rotary position. In the central rotary position, the current pointer is run at a constant angle and constantly high current, in particular for the duration of the test, for example a few seconds. The dimensions of the current vector or the electrical phase currents are preferably just high enough that the other stop is not reached during the transient process. Rotor position information or phase currents are then evaluated during the swinging out, namely in the form of natural frequency, period of oscillation and/or decay time. If the natural frequency is determined, it is then preferably compared with specified limit values. The natural frequency of a torsional pendulum is proportional to the square root of the ratio of moment of inertia to spring stiffness. The spring stiffness is proportional to the change in magnetic flux density over the angle of rotation and proportional to the diameter of the rotor shaft. Natural frequencies that are too low indicate a defect in the magnets because a change in the rotor moment of inertia is practically impossible. If the decay time is determined, then it is also preferably compared with a predetermined limit value. A very short decay time of the vibration, a lack of vibration and/or creep indicate that the friction is too high, i.e. in particular a gear or bearing defect. Alternatively, instead of the step response described above, a frequency response is measured at the central rotational position. The current vector is generated within the gear play, oscillating in terms of rotation angle, with a constant current and decreasing or increasing frequency, and the angle amplitude is recorded. The natural or resonant frequency and/or the damping is preferably determined in this case. Here, too, the same applies: the greater the damping, the more likely a defect is. For example, a limit value for the damping is set, which corresponds to a wear limit. In particular, the indicators mentioned above are also determined repeatedly over the life of the vehicle, as already described above. Temperatures of the electrical machine and/or the transmission are preferably also taken into account.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest einer der ermittelten Indikatoren mit einem Schwellenwert verglichen wird, und dass in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis der Verschleißzustand und/oder eine verbleibende Lebensdauer des Antriebssystems bestimmt wird. Dadurch ist vorteilhaft sichergestellt, dass beispielsweise eine durch ein zu hohes Getriebespiel oder eine Veränderung der eingangs beschriebenen Parameter elektrischen Maschine ausgelöste Fehlfunktion des elektrischen Antriebssystems sicher vermieden ist.According to a preferred development of the invention, it is provided that at least one of the determined indicators is compared with a threshold value and that the state of wear and/or a remaining service life of the drive system is determined as a function of the result of the comparison. This advantageously ensures that, for example, a malfunction of the electric drive system triggered by excessive gear play or a change in the parameters of the electric machine described above is reliably avoided.
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass bei Erreichen eines vorgegebenen Verschleißzustands, insbesondere bei Überschreiten (Getriebespiel, Reibung) oder Unterschreiten (Magnetfeldstärke) des jeweiligen Schwellenwerts, eine Mitteilung, insbesondere Fehlermeldung, ausgegeben wird. Durch das Ausgeben der Mitteilung ergibt sich der Vorteil, dass ein Benutzer das elektrischen Antriebssystems, beispielsweise ein Fahrer des Kraftfahrzeugs, über das Erreichen eines Verschleißzustands für das elektrische Antriebssystem informiert ist, sodass geeignete Maßnahmen, beispielsweise Wartungen oder Austausch der betroffenen Komponenten, ergriffen werden können. Beispielsweise wird die Fehlermeldung visuell, akustisch und/oder haptisch ausgegeben. Vorzugsweise ist der Schwellenwert derart niedrig gewählt, dass die Fehlermeldung bereits ausgegeben wird, bevor schwere Defekte auftreten und die Fahrbarkeit stark beeinflusst wird. Insbesondere wird ein Eintrag in einen Fehlerspeicher das Kraftfahrzeugs vorgenommen, wenn das Getriebespiel den Schwellenwert überschreitet. Wird die Ermittlung des Getriebespiels dann, wie vorstehend beschrieben, über die Lebensdauer des elektrischen Antriebssystems wiederholt durchgeführt, so wird vorzugsweise der jeweils ermittelte Wert für das Getriebespiel unabhängig von dem Erreichen des Schwellenwerts in einem Speicher abgelegt. Besonders bevorzugt wird dann ein Gradient der Änderung zur Diagnose herangezogen. Insbesondere wird bei langsamen Änderung eine übliche Alterung vermutet, bei schnellen Änderung wird von einer zunehmenden Schädigung ausgegangen.Provision is particularly preferably made for a message, in particular an error message, to be output when a predetermined state of wear is reached, in particular when the respective threshold value is exceeded (gear play, friction) or fallen below (magnetic field strength). Outputting the message has the advantage that a user of the electric drive system, for example a driver of the motor vehicle, is informed that the electric drive system has reached a state of wear, so that suitable measures, for example maintenance or replacement of those concerned, can be taken Components can be taken. For example, the error message is output visually, acoustically and/or haptically. The threshold value is preferably chosen so low that the error message is already output before serious defects occur and drivability is severely affected. In particular, an entry is made in an error memory of the motor vehicle when the gear backlash exceeds the threshold value. If the gear play is then determined repeatedly, as described above, over the service life of the electric drive system, the value determined for the gear play is preferably stored in a memory independently of whether the threshold value is reached. A gradient of the change is then particularly preferably used for the diagnosis. In particular, normal aging is assumed in the case of slow changes, and increasing damage is assumed in the case of rapid changes.
Das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt zur Ausführung auf einer Computereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8 zeichnet sich dadurch aus, dass es bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das erfindungsgemäße Verfahren ausführt. Es ergeben sich hierdurch die bereits genannten Vorteile.The computer program product according to the invention for execution on a computer device with the features of
Der erfindungsgemäße Datenträger mit den Merkmalen des Anspruchs 9 zeichnet sich durch das darauf gespeicherte erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt aus.The data carrier according to the invention with the features of
Das elektrische Antriebssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 10 weist eine elektrische Maschine, die einen Rotor mit einer Rotorwelle aufweist, und ein mit der Rotorwelle wirkverbundenes Getriebe auf. Das elektrische Antriebssystem zeichnet sich durch eine Computereinrichtung aus, die speziell dazu hergerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen oder das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt auszuführen. Auch hierdurch ergeben sich die oben bereits genannten Vorteile. Insbesondere ist das elektrische Antriebssystem in einem Kraftfahrzeug angeordnet. Vorzugsweise ist die Computereinrichtung dann ein in dem Kraftfahrzeug angeordnetes Steuergerät.The electric drive system with the features of
Das Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 11 zeichnet sich durch das erfindungsgemäße elektrische Antriebssystem aus. Auch daraus ergeben sich die bereits genannten Vorteile. Beispielsweise ist das Kraftfahrzeug ein Hybridfahrzeug, weist also zusätzlich zu der elektrischen Maschine auch eine Brennkraftmaschine zum Antreiben des Kraftfahrzeugs auf. Die elektrische Maschine und die Brennkraftmaschine sind dann insbesondere durch ein gemeinsames Getriebe mit den Rädern des Kraftfahrzeugs koppelbar. Insbesondere ist das Getriebe dabei ein Doppelkupplungsgetriebe. Alternativ ist das Kraftfahrzeug als rein elektrisch angetriebenes Kraftfahrzeug, insbesondere mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb, ausgebildet.The motor vehicle with the features of
Weitere bevorzugte Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich aus dem zuvor Beschriebenen sowie aus den Ansprüchen. Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dazu zeigen
-
1 ein elektrisches Antriebssystem in einer schematischen Darstellung, -
2 eine Detailansicht eines Getriebes des Antriebssystems, -
3 ein vorteilhaftes Verfahren zum Bestimmen eines Verschleißzustands des Antriebssystems, und -
4 ein Drehmomentverlauf des Antriebssystems während der Durchführung des Verfahrens.
-
1 an electric drive system in a schematic representation, -
2 a detailed view of a transmission of the drive system, -
3 an advantageous method for determining a state of wear of the drive system, and -
4 a torque curve of the drive system during the implementation of the method.
Die elektrische Maschine 2 weist einen Rotor mit einer Rotorwelle 4 auf. Mit der Rotorwelle 4 ist ein Getriebe 5 wirkverbunden.The
Dabei ist an der Rotorwelle 3 ein erstes Zahnrad 6 des Getriebes 5 drehfest angeordnet, das mit einem zweiten Zahnrad 7 des Getriebes 5 in Eingriff steht. Das zweite Zahnrad 7 ist wiederum an einer Ausgangswelle 8 des Getriebes 5 drehfest angeordnet. Die Ausgangswelle 8 ist beispielsweise zum Antrieb von Rädern eines nicht dargestellten Kraftfahrzeugs durch ein ebenfalls nicht dargestelltes Differential, oder zum Antrieb einer Industriemaschine ausgebildet.In this case, a
Dreht sich nun die Rotorwelle 4 in einer durch einen Pfeil A angedeuteten ersten Drehrichtung, in der vorliegenden Darstellung also im Uhrzeigersinn, so würde der erste Zahn 9 nach einer gewissen Drehbewegung an den zweiten Zahn 10 anschlagen beziehungsweise diesen berühren. Die Rotorwelle 4 hat damit einen ersten Anschlag innerhalb des Getriebes 5 erreicht.Now rotates the
Dreht sich die Rotorwelle 4 umgekehrt in einer durch einen Pfeil B angedeuteten zweiten Drehrichtung, in der vorliegenden Darstellung also gegen den Uhrzeigersinn, so würde der Zahn 9 ebenfalls nach einer gewissen Drehbewegung an den dritten Zahn 11 anschlagen beziehungsweise diesen berühren. Die Rotorwelle 4 hat damit einen zweiten Anschlag innerhalb des Getriebes 5 erreicht.Conversely, if the
In der
Im Folgenden wird mit Bezug auf
In einem Schritt S1 beginnt das Verfahren. Insbesondere werden die nachfolgend beschriebenen Schritte mittels der Steuereinrichtung 3 durchgeführt, die ein entsprechendes Computerprogrammprodukt ausführt. Besonders bevorzugt wird die Rotorwelle 4 auf einen Stillstand überwacht. Wird der Stillstand erkannt, so wird das Verfahren in einem Schritt S2 fortgesetzt.The method begins in a step S1. In particular, the steps described below are carried out using the
In dem Schritt S2 wird die elektrische Maschine 2 mit einem ersten elektrischen Strom angesteuert, um die Rotorwelle 4 mit einem ersten, aus dem ersten Strom resultierenden Drehmoment in die erste Drehrichtung zu beaufschlagen und ein Verlauf des ersten Drehmoments erfasst. Die Ansteuerung wird beendet, sobald das Drehmoment ein vorgegebenes maximales erstes Drehmoment erreicht. Es ist der erste Anschlag erreicht, bei dem, wie vorstehend beschrieben, der erste Zahn 9 des ersten Zahnrades 6 an dem zweiten Zahn 10 des zweiten Zahnrads 7 anliegt.In step S2, the
In einem Schritt S3 wird die elektrische Maschine 2 mit einem zweiten elektrischen Strom angesteuert, um die Rotorwelle 4 mit einem zweiten Drehmoment in die zweite Drehrichtung zu beaufschlagen und ein Verlauf des zweiten Drehmoments erfasst. Die Ansteuerung wird wiederum beendet, sobald das Drehmoment ein vorgegebenes maximales zweites Drehmoment erreicht. Vorzugsweise sind das maximale erste und zweite Drehmoment betragsmäßig gleich groß, unterscheiden sich also nur in ihrem Vorzeichen. Es ist nun der zweite Anschlag erreicht, bei dem, wie vorstehend beschrieben, der erste Zahn 9 des ersten Zahnrades 6 an dem dritten Zahn 11 des zweiten Zahnrad 7 anliegt.In a step S3, the
Zwischen dem Anliegen des ersten Zahns 9 an dem zweiten Zahn 10 und dem dritten Zahn 11 dreht sich die Rotorwelle 4 also innerhalb des Getriebespiels, sodass bei der Drehbewegung der Rotorwelle 4 in die zweite Drehrichtung das Getriebespiel vollständig durchlaufen wird, weil die Rotorwelle von dem ersten bis an den zweiten Anschlag gedreht wird.Between the contact of the
Optional wird der Schritt S2 wiederholt, um sicherzustellen, dass auch in der ersten Drehrichtung das Getriebespiel vollständig durchlaufen wird, also die Rotorwelle von dem zweiten bis an den ersten Anschlag gedreht wird. So werden die im Folgenden noch zu beschreibenden Indikatoren für den Verschleißzustand des Antriebssystems 1 besonders vorteilhaft und vollständig erfasst. Das Verfahren wird dann mit einem Schritt S4 fortgesetzt.Step S2 is optionally repeated in order to ensure that the gear backlash is also run through completely in the first direction of rotation, ie the rotor shaft is rotated from the second to the first stop. In this way, the indicators for the state of wear of the
In dem Schritt S4 wird in Abhängigkeit von den beiden Anschlägen der Drehwinkel α der Rotorwelle von dem ersten zu dem zweiten Anschlag zum Bestimmen der Größe des Getriebespiels als Indikator für den Verschleißzustand des Antriebssystems 1 ermittelt. Dazu wird der Winkel zwischen den beiden Anschlägen ermittelt. Insbesondere wird dazu ein jeweiliger absoluter Rotorwinkel der Rotorwelle 4 an jedem der beiden Anschläge ermittelt, und deren Differenz gebildet. Die Differenz entspricht dann dem Getriebespiel.In step S4, depending on the two stops, the angle of rotation α of the rotor shaft from the first to the second stop is determined to determine the size of the gear play as an indicator of the state of wear of the
Das Verfahren wird nun optional mit den Schritten S5 und/oder S6 fortgesetzt, wobei nur einer der beiden Schritte, oder auch beide Schritte nacheinander oder parallel durchgeführt werden. Die Schritt S5 und S6 können jedoch auch übersprungen werden. Das Verfahren dann mit einem Schritt S7 fortgesetzt.The method is now optionally continued with steps S5 and/or S6, with only one of the two steps or else both steps being carried out in succession or in parallel. However, steps S5 and S6 can also be skipped. The method then continues with a step S7.
In dem Schritt S5 werden die in den beiden Drehrichtungen erfassten Drehmomentverläufe ausgewertet, wobei ein erstes lokales Maximum zum Bestimmen einer Haftreibung des Getriebes 5 und/oder ein erstes lokales Minimum zum Bestimmen einer Gleitreibung des Getriebes 5 ermittelt werden, wie nachfolgend noch mit Verweis auf
In dem Schritt S6 wird die Rotorwelle 4 durch eine Anregung mit einem dritten Drehmoment in die erste Drehrichtung derart beaufschlagt, dass die Rotorwelle 4 sich auf eine mittige Drehposition zwischen den beiden Anschlägen einschwingt. Die Rotorwelle 4 wird also um das halbe Getriebespiel gedreht, sodass der Abstand des ersten Zahns 9 zu dem zweiten Zahn 10 und dem dritten Zahn 11 in der mittigen Drehposition jeweils gleich groß ist, also jeweils die Hälfte des Getriebespiels beträgt. Es wird nun eine Eigenfrequenz der Rotorwelle 4 zum Bestimmen einer Magnetfeldstärke eines Magnetfelds des Rotors und/oder eine Abklingzeit der Rotorwelle 4 zum Bestimmen einer Reibung des Rotors als Indikator ermittelt.In step S6, the
Daraufhin werden in dem Schritt S7 die vorstehend beschriebenen ermittelten Indikatoren mit einem Schwellenwert verglichen, und in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis der Verschleißzustand und/oder eine verbleibende Lebensdauer des Antriebssystems 1 bestimmt.Then, in step S7, the indicators determined above are compared with a threshold value, and the state of wear and/or a remaining service life of the
In einem Schritt S8 wird der ermittelte Verschleißzustand in einem Speicher abgelegt, und, wenn der ermittelte Verschleißzustand einen durch das Überschreiten des Schwellenwerts charakterisierten vorgegebenen Verschleißzustand erreicht hat, als Fehlermeldung, beispielsweise auf einer einem Benutzer des elektrischen Antriebssystems zugeordneten Anzeigeeinrichtung, ausgegeben. Das Verfahren endet nun.In a step S8, the determined state of wear is stored in a memory and, if the determined state of wear has reached a predetermined state of wear characterized by exceeding the threshold value, it is output as an error message, for example on a display device assigned to a user of the electric drive system. The procedure ends now.
Vorzugsweise beginnt das Verfahren, beispielsweise nach einer vorgegebenen zeitlichen Verzögerung, insbesondere nach Verstreichen einer vorgegebenen Betriebsdauer des elektrischen Antriebssystems 1, wieder mit dem Schritt S1.The method preferably begins again with step S1, for example after a predetermined time delay, in particular after a predetermined operating time of the
Bis zu einem Zeitpunkt t2 steigt das aus dem ersten Strom I1 resultierende erste Drehmoment M1 zunächst stetig an und erreicht ein erstes lokales Maximum M1'. Sobald erkannt wurde, dass sich die Rotorwelle 4 dreht, werden die Phasenströme entsprechend geregelt reduziert, sodass das Drehmoment M1 wieder abnimmt. Dieser Verlauf ist charakteristisch dafür, dass die elektrische Maschine 2 beziehungsweise das Getriebe 5 ihre jeweilige Haftreibung überwinden. Das erste lokale Maximum M1' ist damit ein vorteilhafter Indikator für die Größe der Haftreibung.Up to a point in time t 2 , the first torque M 1 resulting from the first current I 1 initially increases steadily and reaches a first local maximum M 1 ′. As soon as it has been recognized that the
Ab einem Zeitpunkt t2 bleibt das Drehmoment M1 dann bis zu einem Zeitpunkt t3 zumindest weitgehend konstant, die Rotorwelle 4 dreht sich weiter. Ab dem Zeitpunkt t3 steigt das Drehmoment M1 wieder steil an, bis zu einem Zeitpunkt t4 ein vorgegebenes maximales erstes Drehmoment (MS1), in der
Der Wert des Drehmoments M1 zwischen den Zeitpunkt t2 und t3 stellt insoweit ein erstes lokales Minimum M1" des Drehmomentverlaufs dar und charakterisiert die Gleitreibung der elektrischen Maschine 2 beziehungsweise der Rotorwelle 4.The value of the torque M 1 between the times t 2 and t 3 represents a first local minimum M 1 " of the torque curve and characterizes the sliding friction of the
Die Ansteuerung wird nun in einer zweiten Drehrichtung mit einem zweiten elektrischen Strom I2 wiederholt, bis die Rotorwelle 4 einen zweiten Anschlag erreicht. Zwischen den Zeitpunkten t5 bis t8 sind die gleichen charakteristischen Vorgänge zu beachten beobachten wie vorstehend beschrieben. Die Rotorwelle 4 beginnt also zu dem Zeitpunkt t5 wieder, sich zu drehen. Bis zu dem Zeitpunkt t6 steigt das aus dem zweiten Strom I2 resultierende zweite Drehmoment M2 zunächst stetig an und erreicht ein die Größe der Haftreibung in der zweiten Drehrichtung charakterisierendes zweites lokales Maximum M2'. Auch hier werden die Phasenströme wieder reduziert, sobald die Rotorwelle 4 dreht, sodass das Drehmoment M2 wieder abnimmt.The control is now repeated in a second direction of rotation with a second electric current I 2 until the
Bis zu dem Zeitpunkt t7 bleibt das Drehmoment M2 dann als ein ebenfalls die Gleitreibung charakterisierendes zweites lokales Minimum M2" konstant, bevor es wieder steil ansteigt, und zu einem Zeitpunkt t8 ein vorgegebenes maximales zweites Drehmoment MS2, in der
Der Rotorwinkel, den die Rotorwelle 4 zwischen den Zeitpunkten t5 und t8 zurücklegt, ist als Getriebespiel zu charakterisieren, weil die Rotorwelle 4 von dem ersten Anschlag an den zweiten Anschlag gedreht wird. Wie vorstehend beschrieben, wird die Größe des Getriebespiels insbesondere durch die absolute Drehstellung der Rotorwelle 4 ermittelt. Dazu wird die Differenz der absoluten Werte der Rotorwinkel zu den Zeitpunkten t4 und t8 gebildet.The rotor angle that the
Je nachdem, von welcher Ausgangslage, also von welcher Position zwischen den beiden Anschlägen, die Bewegung der Rotorwelle 4 in der ersten Drehrichtung beginnt, ist der durchfahrene Rotorwinkel kürzer oder länger. Sein Wert entspricht ebenfalls maximal dem Getriebespiel und damit dem Rotorwinkel in der zweiten Drehrichtung, wenn die Bewegung der ersten Drehrichtung an dem zweiten Anschlag beginnt. Ansonsten sind die Rotorwinkel in den beiden Drehrichtungen unterschiedlich. Nur bei der Bewegung in der zweiten Drehrichtung wird sicher das komplette Getriebespiel durchfahren. Um dies zu verdeutlichen, ist das Drehmoment M1 unterbrochen dargestellt.Depending on the initial position, ie the position between the two stops, from which the movement of the
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