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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Rotorblech, einen Rotor mit einer Mehrzahl von Rotorblechen und ein Verfahren zum Herstellen eines Rotors.
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In einem Rotor einer elektrischen Maschine entstehen aufgrund der Pressverbindung zwischen Rotorblechpaket und Rotorträger, Temperatur sowie Drehzahl mechanische Spannungen.
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Vor diesem Hintergrund schafft die vorliegende Erfindung ein verbessertes Rotorblech, einen verbesserten Rotor mit einer Mehrzahl von Rotorblechen und ein verbessertes Verfahren zum Herstellen eines Rotors gemäß den Hauptansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Durch das hier vorgestellten Rotorblech können vorteilhafterweise während des Betriebs des Rotors auftretende (mechanische) Spannungen im Rotorblech reduziert und dadurch irreversible Verformungen des Bleches auch bei hohen Drehzahlen des Rotors vermieden werden. Zudem besteht eine Reduzierung des Rotorgewichtes.
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Es wird ein Rotorblech zum Ausbilden eines Rotors einer elektrischen Maschine vorgestellt, wobei das Rotorblech mindestens eine Flussbarriere zum Unterbrechen eines Magnetflusses und mindestens einen Verbindungssteg zum Unterteilen der Flussbarriere in einen ersten Barrierenabschnitt und einen zweiten Barrierenabschnitt aufweist. Das Rotorblech ist dadurch gekennzeichnet, dass das Rotorblech mindestens eine lateral zu der Flussbarriere angeordnete Entlastungsöffnung zum mechanischen Entlasten des Verbindungsstegs aufweist. Bei dem Rotor kann es sich beispielsweise um einen Rotor einer elektrischen Maschine handeln, der zum Beispiel ein Blechpaket aus einer Mehrzahl von Rotorblechen umfassen kann. Das Rotorblech kann zum Beispiel unter Verwendung von siliziumhaltigen Stahl ausgebildet sein und mehrere Magnettaschen zum Aufnehmen von Magnetelementen zum Bilden eines Magnetflusses im Rotor aufweisen. Dabei können beispielsweise bei einer sogenannten rPSM zusätzlich zu Magneten sogenannte Flussbarrieren zum Unterbrechen dieses Magnetflusses eingesetzt werden, um mit möglichst geringem Magneteinsatz maximales Moment zu erzeugen. Bei den Flussbarrieren kann es sich zum Beispiel um Ausstanzungen, oder allgemeiner Öffnungen, im Rotorblech handeln, die im betriebsbereiten Rotor zum Führen von Luft ausgebildet sein können. Hierdurch können Magnetflusslinien entsprechend geleitet werden, sodass sie nicht durch die Flussbarrieren, sondern im Material neben den Flussbarrieren geführt werden. Zum Ausbilden des Rotors können die Rotorbleche beispielsweise in einer Pressverbindung miteinander verfügt werden, wobei bei Betreiben des Rotors, beispielsweise in einer elektrischen Maschine, zwischen Rotorblechpaket und Rotorträger, Temperatur sowie Drehzahl mechanische Spannungen entstehen können. Die dafür im Blech erforderlichen Magnettaschen und Ausstanzungen der Flussbarriere können für zum Teil lokale Spannungskonzentrationen sorgen. Die Spannungen können vor allem tangential wirken, weshalb es in tangential verlaufenden Verbindungsstegen zur hohen Spannungen kommen kann. Mittels der hier vorgestellten lateral zu der Flussbarriere angeordneten Entlastungsöffnung kann das sich in tangentialer Richtung befindliche Material gezielt geschwächt und dadurch der Verbindungsstück vorteilhafterweise entlastet werden. Dadurch kann das System elastischer und die Verformung zeitweise etwas größer, die Spannung aber geringer werden.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Entlastungsöffnung als Langloch ausgeformt sein. Dabei kann das Langloch beispielsweise in Ausmaßen und Anordnung den im Rotorblech angeordneten Flussbarrieren angepasst sein. Die Ausformung der Entlastungsöffnung als Langloch hat den Vorteil, dass es für die Herstellung des Rotorblechs einfach berechnet werden kann, sehr flexibel sein kann und eine solche zusätzliche Bohrung im Rotorblech keine oder nur geringe elektromagnetische Nachteile hervorruft.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Entlastungsöffnung im betriebsbereiten Zustand des Rotors auf einer einem Magnetelement gegenüberliegenden Seite der Flussbarriere angeordnet sein. Alternativ oder Zusätzlich kann die Entlastungsöffnung auf einer einer Öffnung zur Aufnahme eines Magnetelements gegenüberliegenden Seite der Flussbarriere angeordnet sein. Beispielsweise können das Magnetelement und der erste Barrierenabschnitt der Flussbarriere, beziehungsweise eine das Magnetelement aufnehmende Magnettasche und der erste Barrierenabschnitt, in einer Linie angeordnet sein. Die Entlastungsöffnung kann dabei auf der dem Magnetelement beziehungsweise der Magnettasche gegenüberliegenden Seite des ersten Barrierenabschnitt angeordnet sein. Vorteilhafterweise können dadurch tangential an der Flussbarriere verlaufende Spannungen verringert werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Rotorblech eine Mehrzahl von Magnetbereichen aufweisen, wobei jeder Magnetbereich mindestens ein Magnetelement und mindestens eine Flussbarriere umfassen kann, wobei zumindest zwischen zwei Magnetbereichen die Entlastungsöffnung sein kann. Beispielsweise kann das kreisförmig ausgeformt sein, wobei zum Beispiel eine Mehrzahl von Magnetbereichen in gleichmäßigen Abständen zueinander entlang der Kreisreform angeordnet sein können. Dabei kann jeweils zwischen zwei Magnetbereichen beziehungsweise zwischen zwei Flussbarrieren der jeweiligen Magnetbereiche jeweils eine Entlastungsöffnung angeordnet sein. Vorteilhafterweise kann dadurch das gesamte Rotorblech im betriebsbereiten Zustand des Rotors entlastet werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann jeder Magnetbereich mindestens zwei Flussbarrieren aufweisen, wobei die Flussbarrieren ausgehend von einem Zentrum des Rotorblechs hin zu einem Außenbereich abnehmende Abmessungen von einer radial innersten Flussbarriere zu einer radial äußersten Flussbarriere aufweisen können. Das hat den Vorteil, dass mit einem möglichst geringem Magneteinsatz ein maximales Drehmoment des Rotors erzeugt werden kann, wodurch Kosten eingespart werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Entlastungsöffnung zwischen einem Zentrierbereich zum Zentrieren des Rotorblechs und einem Außenbereich angeordnet sein, wobei der Zentrierbereich und die Entlastungsöffnung auf einer Achse ausgehend vom Zentrum des Rotorblechs angeordnet sein können. Beispielsweise kann der Zentrierbereich als Öffnung im Rotorblech ausgebildet sein, um beispielsweise ein Zentrierelement, wie zum Beispiel einen Metallstab, zum Zentrieren das Rotorblechs aufzunehmen. Dabei kann zum Beispiel jeweils ein Zentrierbereich zwischen zwei Magnetbereichen des Rotorblechs angeordnet sein, wobei der Zentrierbereich näher am Zentrum angeordnet sein kann als die Magnetbereiche. Somit können die Entlastungsöffnung und der Zentrierbereich entlang einer Achse zwischen dem Zentrum und dem Außenbereich angeordnet sein. Vorteilhafterweise können dadurch im Rotorblech entstehende Spannungen optimal reduziert werden.
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Zudem wird ein Rotor mit einer Mehrzahl von einer Variante des zuvor vorgestellten Rotorblech vorgestellt, wobei die Entlastungsöffnungen der Rotorbleche übereinander liegend angeordnet sind. Durch den Einsatz der Mehrzahl von Rotorblechen in einem Rotor können vorteilhafterweise alle zuvor genannten Vorteile optimal umgesetzt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform können die übereinander liegenden Entlastungsöffnungen ausgebildet sein, um Kühlflüssigkeit zu leiten. Beispielsweise können die Rotorbleche mittels einer Pressverbindung zu einem Blechpaket verbunden sein, wobei die übereinander liegenden Entlastungsöffnungen einen Kanal ausbilden können, der vorteilhafterweise zusätzlich zu seiner spannungsentlastenden Funktion ausgebildet sein kann, um Kühlflüssigkeit zum Kühlen des Rotors zu leiten.
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Zudem wird ein Verfahren zum Herstellen einer Variante des zuvor vorgestellten Rotors vorgestellt, wobei das Verfahren einen Schritt des Ausrichten von einer Mehrzahl von Rotorblechen aufweist, um den Rotor herzustellen.
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Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist, um den Schritt des hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
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Hierzu kann die Vorrichtung zumindest eine Recheneinheit zum Verarbeiten von Signalen oder Daten, zumindest eine Speichereinheit zum Speichern von Signalen oder Daten, zumindest eine Schnittstelle zu einem Sensor oder einem Aktor zum Einlesen von Sensorsignalen von dem Sensor oder zum Ausgeben von Daten- oder Steuersignalen an den Aktor und/oder zumindest eine Kommunikationsschnittstelle zum Einlesen oder Ausgeben von Daten aufweisen, die in ein Kommunikationsprotokoll eingebettet sind. Die Recheneinheit kann beispielsweise ein Signalprozessor, ein Mikrocontroller oder dergleichen sein, wobei die Speichereinheit ein Flash-Speicher, ein EEPROM oder eine magnetische Speichereinheit sein kann. Die Kommunikationsschnittstelle kann ausgebildet sein, um Daten drahtlos und/oder leitungsgebunden einzulesen oder auszugeben, wobei eine Kommunikationsschnittstelle, die leitungsgebundene Daten einlesen oder ausgeben kann, diese Daten beispielsweise elektrisch oder optisch aus einer entsprechenden Datenübertragungsleitung einlesen oder in eine entsprechende Datenübertragungsleitung ausgeben kann.
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Eine Vorrichtung kann ein elektrisches Gerät sein, das elektrische Signale, beispielsweise Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuersignale ausgibt. Die Vorrichtung kann eine oder mehrere geeignete Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein können. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil einer integrierten Schaltung sein, in der Funktionen der Vorrichtung umgesetzt sind. Die Schnittstellen können auch eigene, integrierte Schaltkreise sein oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, wenn das Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Draufsichtsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Ausschnitts eines Rotorblechs;
- 2 eine schematische Draufsichtsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Ausschnitts eines Rotorblechs;
- 3 eine schematische Draufsichtsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Rotorblechs;
- 4 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer elektrischen Maschine mit einem Rotor;
- 5 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Herstellen eines Rotors; und
- 6 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum Herstellen eines Rotors.
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In der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt eine schematische Draufsichtsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Ausschnitts eines Rotorblechs 100. Das Rotorblech 100 weist in diesem Ausführungsbeispiel einen Magnetbereich 105 auf, wobei der Magnetbereich 105 lediglich beispielhaft eine Mehrzahl von Magnetelementen 111, 112, 113, 114 und an den Magnetelementen angeordnete Flussbarrieren 115, 116, 117, 118, 119, 120 aufweist. So ist lediglich beispielhaft an einem ersten Magnetelement 111 eine erste Flussbarriere 115 angeordnet, die zum Führen von Luft ausgebildet ist, um einen Magnetfluss zu unterbrechen. Dabei ist die Flussbarriere 115 durch einen ersten Verbindungssteg 125 in einen ersten Barrierenabschnitt 127 und einen zweiten Barrierenabschnitt 128 unterteilt. Das erste Magnetelement 111 der erste Barrierenabschnitt 127 sind in diesem Ausführungsbeispiel annähernd linear zueinander angeordnet, wobei der zweite Barrierenabschnitt 128 lediglich beispielhaft in einem Winkel von annähernd 110° Grad zu dem ersten Magnetelement 111 und dem ersten Barrierenabschnitt 127 angeordnet ist. Auf einer der ersten Flussbarriere 115 gegenüberliegenden Seite des ersten Magnetelements 111 sind in diesem Ausführungsbeispiel ein zweites Magnetelement 112 sowie eine zweite Flussbarriere 116 angeordnet. Dabei ist die zweite Flussbarriere 116 gleich der ersten Flussbarriere 115 durch einen zweiten Verbindungssteg 130 in einen zweiten ersten Barrierenabschnitt 132 und einen zweiten zweiten Barrierenabschnitt 133 unterteilt. Der zweite zweite Barrierenabschnitt 133 ist dabei ebenfalls in einem Winkel von annähernd 110° Grad zu den auf einer Linie angeordneten ersten Magnetelement 111, zweiten Magnetelement 112 und dem zweiten ersten Barrierenabschnitt 132 angeordnet. Anders ausgedrückt die erste Flussbarriere 115 und die zweite Flussbarriere 116 eine Klammer um das erste Magnetelement 111 und das zweite Magnetelement 112, dieser Magnetelemente 111, 112 verlaufenden Magnetfluss zu unterbrechen. In ähnlicher Weise ist das dritte Magnetelement 113 in diesem Ausführungsbeispiel von einer dritten Flussbarriere 117 und einer vierten Flussbarriere 118 eingeklammert und das vierte Magnetelement 114 von einer fünften Flussbarriere 119 und einer sechsten Flussbarriere 120. Dabei weist das dritte Magnetelement 113 mit den daran angeordneten Flussbarrieren 117,118 lediglich beispielhaft geringere Abmessungen auf als die Kombination des ersten Magnetelements 111, des zweiten Magnetelements 112, der ersten Flussbarriere 115 und der zweiten Flussbarriere 116. Das vierte Magnetelement 114 wiederum weist in Kombination mit den daran angeordneten Flussbarriere an 119,120 geringere Abmessungen auf als das dritte Magnetelement mit den daran angeordneten Flussbarriere an 117,118. Mit anderen Worten weisen die Flussbarrieren 115, 116, 117, 118, 119, 120 in diesem Ausführungsbeispiel ausgehend von einem Zentrum des Rotorblechs, wie es in der nachfolgenden 3 beschrieben wird, hin zu einem Außenbereich 135 des Rotorblechs abnehmende Abmessungen von einer radial innersten Flussbarriere zu einer radial äußersten Flussbarriere auf.
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In diesem Ausführungsbeispiel entstehen bei einem Einsatz des Rotorblechs 100 in einer elektrischen Maschine zwischen Rotorblechpaket und Rotorträger, Temperatur sowie Drehzahl mechanische Spannungen. Die dafür im Blech erforderlichen Magnettaschen und Ausstanzungen der Flussbarriere 115, 116, 117, 118, 119, 120 sorgen für zum Teil lokale Spannungskonzentrationen. Diese Spannungskonzentrationen führen teilweise zu irreversiblen Verformungen des Rotorblechs 100. Besonders kritisch wirken hier hohe Drehzahlen. Im schlechtesten Fall kommt es zu einer Zerstörung des Rotors und damit der E-Maschine beziehungsweise des Antriebsstranges. Die Spannungen wirken vor allem tangential, weshalb es in tangential verlaufenden Verbindungsstegen 115, 130 zu hohen Spannungen kommt. Eine Verbreiterung der Stege, welche die Flussbarrieren 115, 116 durchbrechen, würde diese Spannungen reduzieren, aber zu elektromagnetischen Nachteilen führen.
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2 zeigt eine schematische Draufsichtsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Ausschnitts eines Rotorblechs 100. Das hier dargestellte Rotorblech 100 entspricht oder ähnelt dem in der vorangegangenen 1 beschriebenen Rotorblech, mit dem Unterschied, dass das hier dargestellte Rotorblech 100 eine Entlastungsöffnung 200 umfasst. Dabei weist das Rotorblech 100 wie in der vorangegangenen 1 beschrieben eine erste Flussbarriere 115 zum Unterbrechen eines Magnetflusses auf, die durch einen ersten Verbindungssteg 125 in einen ersten Barrierenabschnitt 127 und einen zweiten Barrierenabschnitt 128 unterteilt ist. Die Entlastungsöffnung 200 ist lateral zu der Flussbarriere 115 angeordnet und ausgebildet, um den Verbindungssteg 125 mechanisch zu entlasten. Hierfür ist die Entlastungsöffnung 200 lediglich beispielhaft auf einer dem ersten Magnetelement 111 gegenüberliegenden Seite der ersten Flussbarriere 115 angeordnet.
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Die Entlastung des Verbindungssteges 125 erfolgt also durch eine gezielte Schwächung des sich in tangentialer Richtung befindlichen Materials. Dadurch ist das System elastischer, damit die Verformung etwas größer, die Spannung insgesamt aber geringer. Mit anderen Worten erfolgt eine Reduzierung der Spannungen durch entfernen von überflüssigem Material. Diese gezielte Schwächung an geringer belasteten Bereichen des Rotorblechs 100 führt zu einer Spannungsumverlagerung, wobei elektromagnetisch nur geringe Nachteile bestehen, da sich die Bohrung in weniger ausgenutzten Bereichen des Bleches befindet. Durch die Entlastungsöffnung 200, die auch als Entlastungsbohrung bezeichnet werden kann, ist die Spannung reduzierbar ohne den Querschnitt des Steges zu vergrößern.
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3 zeigt eine schematische Draufsichtsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Rotorblechs 100. Das hier dargestellte Rotorblech 100 entspricht oder ähnelt dem in den vorangegangenen Figuren beschriebenen Rotorblech. Das Rotorblech 100 umfasst lediglich beispielhaft eine Mehrzahl von Magnetbereichen 105, 300, 301, 302, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310. Dabei ist jeder Magnetbereich 105 kongruent zu dem in der vorangegangenen 1 beschriebenen Magnetbereich ausgebildet, weshalb in der folgenden Beschreibung zur besseren Übersicht auf die Vergabe zusätzlicher Bezugszeichen innerhalb der Magnetbereiche 105, 300, 301, 302, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310 verzichtet wird. So ist in diesem Ausführungsbeispiel jeder Magnetbereich 105 mit einer Mehrzahl von Magnetelementen und Flussbarrieren, wie sie in den vorangegangenen Figuren beschrieben wurden, ausgebildet, wobei die Flussbarrieren der einzelnen Magnetbereiche 105 lediglich beispielhaft ausgehend von einem Zentrum 315 des Rotorblechs 100 hin zu einem Außenbereich 135 abnehmende Abmessungen von einer radial innersten Flussbarriere zu einer radial äußersten Flussbarriere aufweisen. In diesem Ausführungsbeispiel ist jeweils zwischen dem Magnetbereich 105 und einem weiteren Magnetbereich 300, 301, 302, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310 eine Entlastungsöffnung 200 angeordnet. Die Entlastungsöffnung 200 ist lateral zu der ersten Flussbarriere 115 des Magnetbereichs 105 und im gleichen Abstand lateral zu einer weiteren Flussbarriere 320 eines weiteren Magnetbereichs 300 angeordnet. Dabei ist die Entlastungsöffnung 200 ausgebildet, um den ersten Verbindungssteg 125 der ersten Flussbarriere 115 mechanisch zu entlasten, ebenso wie einen weiteren Verbindungssteg 325 der weiteren Flussbarriere 320. Lediglich beispielhaft ist die Entlastungsöffnung 200 hierfür als Langloch ausgeformt. In diesem Ausführungsbeispiel weist das Rotorblech 100 zudem einen Zentrierbereich 330 zum Zentrieren des Rotorblechs 100 auf. Lediglich beispielhaft ist die Entlastungsöffnung 200 zwischen diesem Zentrierbereich 330 und dem Außenbereich 135 angeordnet, wobei der Zentrierbereich 330 und die Entlastungsöffnung 200 auf einer Achse 335 ausgehend vom Zentrum 315 des Rotorblechs 100 angeordnet sind. Kongruent zu der hier beschriebenen Anordnung der Entlastungsöffnung 200 zwischen dem Magnetbereich 105, dem weiteren Magnetbereich 300 und dem Zentrierbereich 330 ist jeweils zwischen zwei Magnetbereichen 105, 300, 301, 302, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310 eine Entlastungsöffnung 200 angeordnet, die jeweils zwischen je einem Zentrierbereich 330 und dem Außenbereich 135 angeordnet ist. In einem anderen Ausführungsbeispiel können die Position, Anordnung, Kontur und Anzahl der Entlastungsbohrungen flexibel sein und an die Anforderungen des Rotors angepasst werden.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer elektrischen Maschine 400 mit einem Rotor 405. Der Rotor 405 umfasst Mehrzahl von Rotorblechen 100, wobei jedes hier dargestellte Rotorblech 100 dem in den vorangegangenen 2 und 3 beschriebenen Rotorblech entspricht oder ähnelt. Dabei sind die Rotorbleche 100 mit den Entlastungsöffnungen 200 übereinander liegend angeordnet. Lediglich beispielhaft sind die übereinander liegenden Entlastungsöffnungen 200 zudem ausgebildet, um Kühlflüssigkeit zum Kühlen des Rotors 405 zu leiten.
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5 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens 500 zum Herstellen eines Rotors, wobei das Verfahren 500 lediglich beispielhaft einen Schritt 505 des Bereitstellen der Rotorbleche aufweist. Lediglich beispielhaft werden die Entlastungsöffnungen der Rotorbleche hierbei durch Stanzen hergestellt. Auf den Schritt 505 des Bereitstellens erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel ein Schritt 510 des Ausrichtens von einer Mehrzahl von Rotorblechen. Dabei werden lediglich beispielhaft die Entlastungsöffnungen der einzelnen Rotorbleche übereinander ausgerichtet und bilden so einen Kanal, der lediglich beispielhaft auch zum Leiten von Kühlflüssigkeit geeignet ist. Im darauf folgenden Schritt 515 des Verbindens werden die ausgerichteten Rotorbleche in diesem Ausführungsbeispiel mittels einer Pressverbindung zu einem Blechpaket verbunden.
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6 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung 600 zum Herstellen eines Rotors gemäß einer hier vorgestellten Variante. Die Vorrichtung 600 umfasst eine Bereitstellungseinheit 605 zum Ansteuern eines Bereitstellens der Rotorbleche. Zudem umfasst die Vorrichtung 600 eine Ausrichtungseinheit 610 zum Ansteuern eines Ausrichtens von einer Mehrzahl von Rotorblechen und eine Verbindungseinheit 615 zu Ansteuern eines Verbindens der ausgerichteten Rotorbleche.
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Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden.
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Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“ Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so kann dies so gelesen werden, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Rotorblech
- 105
- Magnetbereich
- 111
- Erstes Magnetelement
- 112
- Zweites Magnetelement
- 113
- Drittes Magnetelement
- 114
- Viertes Magnetelement
- 115
- Erste Flussbarriere
- 115
- Zweite Flussbarriere
- 116
- Dritte Flussbarriere
- 117
- Vierte Flussbarriere
- 118
- Fünfte Flussbarriere
- 119
- Sechste Flussbarriere
- 120
- Siebte Flussbarriere
- 125
- Erster Verbindungssteg
- 127
- Erster Barrierenabschnitt
- 128
- Zweiter Barrierenabschnitt
- 130
- Zweiter Verbindungssteg
- 132
- Zweiter erster Barrierenabschnitt
- 133
- Zweiter zweiter Barrierenabschnitt
- 135
- Außenbereich
- 200
- Entlastungsöffnung
- 300
- Weiterer Magnetbereich
- 301
- Dritter Magnetbereich
- 302
- Vierter Magnetbereich
- 303
- Fünfter Magnetbereich
- 304
- Sechster Magnetbereich
- 305
- Siebter Magnetbereich
- 306
- Achter Magnetbereich
- 307
- Neunter Magnetbereich
- 308
- Zehnter Magnetbereich
- 309
- Elfter Magnetbereich
- 310
- Zwölfter Magnetbereich
- 315
- Zentrum
- 320
- Weitere Flussbarriere
- 325
- Weiterer Verbindungssteg
- 330
- Zentrierbereich
- 335
- Achse
- 400
- Elektrische Maschine
- 405
- Rotor
- 500
- Verfahren zum Herstellen eines Rotors
- 505
- Schritt des Bereitstellens
- 510
- Schritt des Ausrichtens
- 515
- Schritt des Verbindens
- 600
- Vorrichtung
- 605
- Bereitstellungseinheit
- 610
- Ausrichtungseinheit
- 615
- Verbindungseinheit