-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung einer Flächenheizung, ein Computerprogramm, ein Speichermedium, ein Regel- und Steuergerät, eine Heizungsanlage und eine Verwendung.
-
Flächenheizungen, beispielsweise in Form von Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen, sind eine energieeffiziente und komfortable Möglichkeit zur Raumheizung und kommen unter anderem häufig in Wohnräumen zum Einsatz. Hierzu werden Heizleitungen beispielsweise in einem Fußboden, einer Wand oder einer Decke eines Raumes angeordnet und mit einem Wärmeträger, wie Wasser, zur Wärmeübertragung beaufschlagt. Problematisch ist eine Erkennung von Leckagen insbesondere im Bereich der im Fußboden, Wand oder Decke angeordnete Heizleitungen. So sind diese für eine Überprüfung nur mit sehr hohem Aufwand zugänglich.
-
In der Regel kann eine undichte Heizung durch Indizien wie eine verlangsamte Erwärmung des Fußbodens, ein Abfall der Leistung der Fußbodenheizung, eine Geruchsveränderung und/oder Wasserflecken erkannt werden. Nachteilig ist, dass zum Zeitpunkt des Erkennens anhand der genannten Indizien häufig bereits eine relevante Menge Wärmeträger ausgetreten ist, einhergehend mit möglichen Folgeschäden an der Bausubstanz aber auch einem gesundheitlichen Risiko für Bewohner, beispielsweise durch Schimmelbildung.
-
Um eine frühzeitige Erkennung einer Leckage einer Fußbodenheizung zu erreichen, wird in der
CN 110 332 469 A ein System vorgeschlagen, das ein Wassereinlassventil, ein Wasserauslassventil und einen Drucksensor umfasst, wobei nach Schließen des Wasserauslassventils ein Druck erfasst wird, der einen Rückschluss auf die Dichtheit der Fußbodenheizung erlaubt. Nachteilig sind zur Umsetzung dieser Lösung eine Vielzahl von Einbauten an einer Fußbodenheizung vorzusehen, die Kosten verursachen und die Komplexität erhöhen, und eine Nachrüstung an bestehenden Anlagen erscheint nicht oder nur mit hohem Aufwand möglich.
-
Auch in der
CN 104 633 460 A wird ein System zur Überwachung einer Fußbodenheizung vorgeschlagen, die eine Einrichtung zur Durchflussmessung am Eingang und Ausgang einer Fußbodenheizung umfasst. Die Erkennung einer Leckage kann durch einen Vergleich der Durchflussrate am Eingang und am Ausgang der Fußbodenheizung erkannt werden. Nachteilig sind auch hier Einbauten vorzusehen, wobei Einrichtungen zur Durchflussmessung zudem häufig nur eine geringe Standzeit aufweisen und anfällig für Verschmutzungen sind.
-
In der
CN 210 771 473 U wird vorgeschlagen, eine Fußbodenheizung mit einem Magnetventil am Eingang und am Ausgang auszurüsten und für einen Messzeitraum beide Magnetventile zu schließen. Durch einen Vergleich des Druckabfalles im Messzeitraum mit einem Referenzwert kann auf eine Leckage der Fußbodenheizung rückgeschlossen werden. Auch bei dieser Lösung sind nachteilig zusätzliche Einbauten vorzusehen.
-
In der
CN 108 224 546 A wird ein System zur Feststellung von Leckagen einer Flächenheizung vorgeschlagen, das mehrere Tauchsonden umfasst, die im Bereich der Flächenheizung eingebracht werden und so eine Feststellung einer Leckage ermöglichen. Auch bei diesem System ist nachteilig einer erhöhter Installationsaufwand notwendig und eine Nachrüstung an bestehenden Systemen erscheint kaum, oder nur mit hohem Aufwand, möglich.
-
Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Überwachung einer Flächenheizung vorzuschlagen, das die geschilderten Probleme des Standes der Technik zumindest teilweise überwindet. Insbesondere soll das vorzuschlagende Verfahren eine sichere Überwachung einer Flächenheizung ermöglichen, ohne jedoch die Komplexität der Heizungsanlage wesentlich zu erhöhen.
-
Zudem soll eine Durchführung des vorzuschlagenden Verfahrens an bestehenden Anlagen mit geringem Aufwand möglich sein.
-
Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
-
Hierzu trägt ein Verfahren zur Überwachung einer Flächenheizung bei, umfassend zumindest die folgenden Schritte:
- a) Erfassen einer Temperatur am Eingang und am Ausgang eines Bereiches einer Flächenheizung,
- b) Ermitteln einer Kennlinie der Wärmekapazität und/oder der Wärmeleitung aus der in Schritt a) erfassten Temperatur,
- c) Vergleichen der in Schritt b) ermittelten Kennlinie mit einer Referenzkennlinie,
- d) Feststellen einer Leckage des Bereiches der Flächenheizung.
-
Die Schritte a), b), c) und d) werden bei einem regulären Verfahrensablauf mindestens einmal in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt. Es ist auch möglich Schritt a) mehrmals, bzw. für einen bestimmten Zeitraum durchzuführen und anschließend die folgenden Schritte. Gleichfalls möglich ist ein mehrmaliges Durchführen der Schritte a) und b) bevor die weiteren Schritte durchgeführt werden.
-
Grundsätzlich kann das Verfahren regelmäßig (stündlich, täglich) während des Betriebes einer Flächenheizung durchgeführt werden. Alternativ oder kumulativ kann das Verfahren auch bedarfsweise, oder zu bestimmten Zeitpunkten (nach Arbeiten an der Flächenheizung) eingesetzt werden.
-
Insbesondere kann das Verfahren gleichzeitig oder zeitlich versetzt für mehrere Bereiche (z.B. benachbarte Zonen) einer Flächenheizung durchgeführt werden. In vorteilhafter Weise können so alle Bereiche einer Flächenheizung durch ein hier vorgeschlagenes Verfahren parallel überwacht werden.
-
Die hier vorgeschlagene Lösung beschreibt insbesondere ein besonders einfaches und sicheres Verfahren zur (automatischen) Feststellung einer Leckage einer Flächenheizung bzw. eines Teiles oder Bereiches derselben.
-
Eine Flächenheizung ist allgemein eine Heizung, die in einer Fläche eines Raumes angeordnet ist, insbesondere in einem Fußboden, einer Wand oder eine Decke eines Raumes. Die Flächenheizung kann dabei Heizungsleitungen zum Transport eines (insbesondere flüssigen) Wärmeträgers umfassen, die in eine Fläche integriert sind, beispielsweise in einem Estrich eines Fußbodens oder einem Putz einer Wand oder Decke. Die Heizleitungen sind häufig mäander- oder schneckenförmig in der Fläche angeordnet.
-
Häufig sind Flächenheizungen in Bereiche oder Kreise unterteilt, wobei jeder Bereich oder Kreis einen (separaten) Eingang und einen (separaten) Ausgang aufweist. Ein Bereich kann dabei einen Raum charakterisieren, häufig sind auch (große) Räume in verschiedene Bereiche unterteilt. In der Regel kommen bei mehreren Bereichen oder Kreisen Verteileinrichtungen zum Einsatz, die mit einem Vor- und einem Rücklauf eines Heizkreislaufes verbunden sind und den Volumenstrom des Wärmeträgers auf die einzelnen Bereiche oder Kreise verteilen können. Somit kann jedem Bereich oder Kreis der Flächenheizung ein (einzelner) Eingang und ein (einzelner) Ausgang zugeordnet werden.
-
Ein Bereich kann auch nur ein Teil eines Kreises sein, beispielsweise indem eine Temperatur innerhalb eines Kreises erfasst wird und den Kreis so in zwei Bereiche unterteilt. Die innerhalb des Kreises erfasste Temperatur kann die Temperatur am Ausgang eines (ersten) Bereiches und gleichzeitig eine Temperatur am Eingang eines (zweiten) Bereiches sein.
-
Gemäß einem Schritt a) erfolgt ein Erfassen einer Temperatur am Eingang und am Ausgang eines Bereiches (oder Kreises) einer Flächenheizung. Das Erfassen kann beispielsweise als analoges Signal oder auch als diskrete Werte für einen definierten Zeitraum erfolgen.
-
Ein Erfassen einer Temperatur am Eingang und/oder Ausgang eines Bereiches kann beispielsweise mittels dort angeordneter Temperatursensoren erfolgen. Eine Übertragung der erfassten Temperatur an eine verfahrensdurchführende Einrichtung, beispielsweise ein Regel- und Steuergerät eines Heizgerätes, kann insbesondere über ein elektrisches Kabel oder eine Funkverbindung erfolgen. Vorteilhaft weisen Heizungsanlagen häufig bereits Temperatursensoren am Eingang und Ausgang verschiedener Kreise einer Flächenheizung auf, die mit einem Regel- und Steuergerät eines Heizgerätes verbunden sind. Bei derartigen Heizungsanlagen ist eine Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens ohne zusätzliche technische Einrichtungen möglich.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung können die Temperatursensoren in unmittelbarer Nähe einer Verteileinrichtung angeordnet oder in eine Verteileinrichtung integriert sein.
-
Gemäß einem Schritt b) kann anhand der in Schritt a) erfassten Temperaturen eine Kennlinie ermittelt werden. Die Kennlinie spiegelt den Zusammenhang zwischen der Temperatur bzw. einem (zeitlichen) Temperaturverlauf am Eingang und Ausgang des Bereiches, und damit eine Wärmekapazität und/ oder Wärmeleitung des Bereiches, wider.
-
Eine Kennlinie ermittelt aus einer Temperatur an dem Eingang und einer Temperatur an dem Ausgang eines Bereiches einer Flächenheizung ist charakteristisch für diesen Bereich und kann diesem eineindeutig zugeordnet werden, ähnlich einem Fingerabdruck. Die Kennlinie veranschaulicht insbesondere die Temperaturdifferenz am Eingang und Ausgang und damit auch, wieviel Wärme im Bereich abgegeben wurde. Veränderungen oder Abweichungen dieser Kennlinie können damit auf eine Leckage hinweisen.
-
Gemäß einem Schritt c) kann ein Vergleich einer in Schritt b) ermittelten Kennlinie mit einer Referenzkennlinie erfolgen. Eine Referenzkennlinie kann eine Kennlinie der Temperatur am Eingang und Ausgang des Bereiches sein, die im Vorfeld (z.B. bei einer Erstinstallation oder bei einer Referenz-Flächenheizung) ermittelt wurde.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann in einen Vergleich gemäß Schritt c) ein Toleranzbereich einbezogen werden, um Abweichungen auszuschließen, die beispielsweise aus Messfehlern bzw. -toleranzen resultieren.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Vergleich auch mit mindestens einer früheren gemäß Schritt b) ermittelten Kennlinie als Referenzkennlinie erfolgen. In vorteilhafter Weise kann so bei Abweichungen deren Entstehungs- bzw.
-
Änderungsgeschwindigkeit ermittelt werden, wodurch weitere Rückschlüsse auf ein Schadensbild und/oder eine Schadensentstehung ermöglicht werden.
-
Gemäß einem Schritt d) kann anhand des Vergleiches in Schritt c) festgestellt werden, ob eine Leckage vorliegt. Beispielsweise kann eine Leckage festgestellt werden bei einer Abweichung (außerhalb eines Toleranzbereiches) von Referenzkennlinie und in Schritt a) ermittelter Kennlinie.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann in einem Schritt e) eine Information über den Vergleich der ermittelten Kennlinie mit einer Referenzkennlinie gemäß Schritt b) und/oder über eine festgestellte Leckage gemäß Schritt d) angezeigt, als Nachricht versendet und/oder über eine Schnittstelle bereitgestellt werden.
-
Ein Anzeigen einer Information gemäß Schritt e) kann dabei in beliebiger Form erfolgen. In einer sehr einfachen Ausgestaltung kann ein optisches und/oder akustisches Signal ausgegeben werden. Alternativ oder kumulativ kann auch eine Ausgabe über eine Anzeigeeinheit erfolgen.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens kann eine Information in Schritt e) über eine Schnittstelle einem Netzwerk bereitgestellt oder als Nachricht über ein Netzwerk versandt werden. Das Netzwerk kann dabei insbesondere das Internet sein. Durch ein Bereitstellen über eine Schnittstelle oder ein Versenden einer Nachricht kann die Information unmittelbar einem Betreiber der Heizung oder einem Servicebetrieb zugänglich gemacht werden.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann nach einem Feststellen einer Leckage in Schritt d) in einem Schritt f) der Bereich der Flächenheizung, für den eine Leckage festgestellt wurde, vom Heizkreislauf ausgenommen werden. Das Ausnehmen bzw. Deaktivieren des Bereiches, in dem eine Leckage festgestellt wurde, kann beispielsweise durch Schließen eines Ventils am Eingang des Bereiches erfolgen. Das Ventil kann beispielsweise ein Magnetventil sein, das automatisiert durch eine Ansteuerung geschlossen werden kann. In vorteilhafter Weise kann so ein Fortgang der Schädigung durch die Leckage verhindert und ein Weiterbetreiben der Heizungsanlage ermöglicht werden.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Ventil zum Ausnehmen eines Bereiches der Flächenheizung vom Heizkreislauf in unmittelbarer Nähe zu einer Verteileinrichtung angeordnet oder in diese integriert sein. Zudem kann das Ventil elektrisch mit einer verfahrensdurchführenden Einrichtung, beispielsweise einem Regel- und Steuergerät eines Heizgerätes, verbunden sein, wodurch eine automatisierte Durchführung des Schrittes f) bei Feststellung einer Leckage in Schritt d) ermöglicht wird.
-
Einem weiteren Aspekt folgend wird eine Flächenheizung bzw. eine Heizungsanlage mit Mitteln vorgeschlagen, die geeignet sind, die Schritte des vorgeschlagenen Verfahrens auszuführen. Die Mittel können insbesondere aus folgender Gruppe ausgewählt sein: Temperatursensor(en), Netzwerk, Regel- und Steuergerät, elektronische Kommunikationsleitung (Kabel und/oder Funk), elektrische Signalleitung, Verteileinrichtung, Datenspeicher, Datenanalyseeinrichtung. Weiterführende Spezifizierungen zu diesen Mitteln können den Erläuterungen zum Verfahren entnommen werden.
-
Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm(-produkt), umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, ein hier beschriebenes Verfahren auszuführen.
-
Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen, auf dem das Computerprogramm gespeichert ist.
-
Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.
-
Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät insbesondere eines Heizgerätes oder einer Heizungsanlage vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens. Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen bzw. über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise das auf einem Speicher (des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen. Auf dem Speicher (des Regel- und Steuergeräts) können vorteilhaft auch eine oder mehrere Referenzkennlinien oder zu einem früheren Zeitpunkt ermittelte Kennlinien hinterlegt sein oder werden.
-
Nach einem weiteren Aspekt wird auch eine Heizungsanlage mit einem hier vorgestellten Regel- und Steuergerät vorgeschlagen. Das Regel- und Steuergerät ist häufig Bestandteil eines Heizgerätes der Heizungsanlage. Das Heizgerät kann insbesondere ein Gas- oder Ölheizgerät sein, oder auch eine Wärmepumpe umfassen. Die Heizungsanlage kann einen Heizkreislauf umfassen, der einen oder mehrere Bereiche einer Flächenheizung umfasst. Zum Transportieren eines Wärmeträgers im Heizkreislauf kann die Heizungsanlage zudem eine Umwälzpumpe aufweisen.
-
Nach einem weiteren Aspekt wird eine Verwendung einer Kennlinie ermittelt aus einer Temperatur am Eingang und am Ausgang eines Bereiches einer Flächenheizung zur Überwachung des Bereiches auf Leckagen.
-
Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgeschlagenen Computerprogramm, dem Speichermedium, dem Regel- und Steuergerät und/ oder der Verwendung auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
-
Hier wird somit ein Verfahren zur Überwachung einer Flächenheizung, ein Computerprogramm, ein Regel- und Steuergerät und eine Heizungsanlage zur Durchführung des Verfahrens sowie eine Verwendung einer Kennlinie angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen. Insbesondere tragen das Verfahren, das Computerprogramm, das Regel- und Steuergerät und das Heizgerät sowie die Verwendungen jeweils zumindest dazu bei, eine sichere Überwachung einer Flächenheizung auf Leckagen zu gewährleisten. Insbesondere benötigt das Verfahren keine, beziehungsweise einfach zu integrierende, zusätzliche Einrichtung zur Durchführung und erhöht die Komplexität einer Heizungsanlage damit nicht oder nur unwesentlich. Nicht zuletzt ist das Verfahren problemlos auch an bestehenden Anlagen durchführbar, bzw. eine Durchführung implementierbar.
-
In besonders vorteilhafter Weise werden für eine Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens lediglich Temperaturwerte herangezogen, da erfassende Temperatursensoren eine lange Standzeit aufweisen, kostengünstig und einfach nachzurüsten sind. Häufig sind Temperatursensoren an einem Eingang und einem Ausgang eines Bereiches (Kreises) einer Heizungsanlage bereits vorhanden und eine Implementation eines hier vorgeschlagenen Verfahrens kann beispielsweise lediglich durch Ausführung eines Computerprogrammes erfolgen.
-
Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
- 1: einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens, und
- 2: eine hier vorgeschlagene Heizungsanlage.
-
1 zeigt beispielhaft und schematisch einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens. Das Verfahren dient der Überwachung zumindest eines Bereiches einer Flächenheizung auf Leckagen in einer Heizungsanlage 1 mit mindestens einem Heizgerät 2. Die mit Blöcken 110, 120, 130, 140 150 und 150 dargestellte Reihenfolge der Schritte a), b), c), d), e) und f) kann sich bei einem regulären Verfahrensablauf einstellen.
-
2 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagene Heizungsanlage 1. Diese kann ein Heizgerät 2 aufweisen, beispielsweise ein Gasheizgerät. Das Heizgerät 1 kann ein Regel- und Steuergerät 16 aufweisen, das eingerichtet ist, ein hier vorgeschlagenes Verfahren durchzuführen. Das Regel- und Steuergerät 16 kann einen Prozessor und einen Datenspeicher aufweisen.
-
Mit dem Heizgerät 2 kann über einen Vorlauf 13 und einen Rücklauf 14 eine Verteileinrichtung 18 verbunden sein. Die Verteileinrichtung 18 kann mit einem Eingang 19 und einem Ausgang 21 eines ersten Bereiches 3 einer Flächenheizung 17 und einem mit einem Eingang 20 und einem Ausgang 22 eines zweiten Bereiches 8 einer Flächenheizung 17 derart verbunden sein, dass die Eingänge 19, 20 mit dem Vorlauf 13 und die Ausgänge 21, 22 mit dem Rücklauf 14 verbunden sind. Bei einem regulären Betrieb der Heizungsanlage 1 kann so ein durch das Heizgerät 2 erwärmter Wärmeträger über den Vorlauf 13 und die Verteileinrichtung 18 zum ersten und zweiten Bereich 3, 8 der Flächenheizung 17 strömen, dort Wärme abgeben und über die Verteileinrichtung 18 und den Rücklauf 14 zurück zum Heizgerät 14 strömen.
-
In Block 110 erfolgt gemäß Schritt a) ein Erfassen einer Temperatur am Eingang 19 und am Ausgang 21 eines ersten Bereiches 3 einer Flächenheizung 17, beispielsweise mittels eines Temperatursensors 4 am Eingang 19 des ersten Bereiches 3 und eines Temperatursensor 6 am Ausgang 21 des ersten Bereiches 3 der Flächenheizung 17.
-
In Block 110 kann gemäß Schritt a) gleichzeitig oder zeitlich versetzt ein Erfassen einer Temperatur am Eingang 20 und am Ausgang 22 eines zweiten Bereiches 8 einer Flächenheizung 17 erfolgen, beispielsweise mittels eines Temperatursensors 9 am Eingang 20 des zweiten Bereiches 8 und eines Temperatursensors 11 am Ausgang 22 des zweiten Bereiches 8 der Flächenheizung 17.
-
In vorteilhafter Weise können die Temperatursensoren 4, 6, 9, 11 in unmittelbarer Nähe der Verteileinrichtung 18 angeordnet oder auch in dieselbe integriert sein. Sollten bei einer bestehenden Heizungsanlage keine Temperatursensoren für die Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens vorhanden sein, könnten im Bereich einer Verteileinrichtung 18 auf einfache Weise Temperatursensoren integriert werden, beispielsweise Anlegefühler. Eine Übermittlung der erfassten Temperaturen kann über ein elektrisches Kabel oder eine Funkverbindung mit einer verfahrensdurchführenden Einrichtung, beispielsweise dem Regel- und Steuergerät 16, erfolgen.
-
In Block 120 erfolgt gemäß Schritt b) ein Ermitteln einer ersten Kennlinie (für den ersten Bereich 3 der Flächenheizung 17) aus den in Block 110 (Schritt a)) erfassten Temperaturen am Eingang 19 und am Ausgang 21 des ersten Bereiches 3 der Flächenheizung 17.
-
Zeitgleich oder zeitlich versetzt kann in Block 120 gemäß Schritt b) ein Ermitteln einer zweiten Kennlinie (für den zweiten Bereich 8 der Flächenheizung 17) aus den in Block 110 (Schritt a)) erfassten Temperaturen am Eingang 20 und am Ausgang 22 des zweiten Bereiches 8 der Flächenheizung 17 erfolgen.
-
In Block 130 erfolgt gemäß Schritt c) ein Vergleichen einer in Block 120 (Schritt b)) ermittelten ersten Kennlinie mit einer ersten Referenzkennlinie. Zeitgleich oder zeitlich versetzt kann in Block 130 gemäß Schritt c) ein Vergleichen einer in Block 120 (Schritt b)) ermittelten zweiten Kennlinie mit einer zweiten Referenzkennlinie erfolgen.
-
Sollte bei der Durchführung eines Vergleiches in Block 130 einer ermittelten Kennlinie mit der zugehörigen Referenzkennlinie eine Abweichung erkannt werden, insbesondere unter Einbeziehung eines Toleranzbereiches zum Ausgleich von Messtoleranzen der Temperatursensoren 4, 6, 9, 11, kann im in Block 140 gemäß Schritt d) eine Leckage festgestellt werden. Die Feststellung gemäß Schritt d) kann unabhängig für den ersten Bereich 3 und den zweiten Bereich 8 der Flächenheizung 17 erfolgen, wobei eine erste ermittelte Kennlinie mit einer ersten Referenzkennline und eine zweite ermittelte Kennlinie mit einer zweiten Referenzkennlinie verglichen werden (Schritt c)) und gegebenenfalls jeweils eine Leckage festgestellt werden kann.
-
In Block 150 kann gemäß Schritt e) eine Information über den Vergleich der ermittelten ersten oder zweiten Kennlinie mit der ersten oder zweiten Referenzkennlinie gemäß Schritt c) und/ oder über eine festgestellte Leckage gemäß Schritt d) angezeigt, als Nachricht versandt und/ oder über eine Schnittstelle bereitgestellt werden. Das Versenden der Information als Nachricht und/ oder das Bereitstellen der Information über eine Schnittstelle kann vorteilhaft über ein Netzwerk 15 erfolgen, beispielsweise dem Internet. Ein Versenden eine Nachricht mit einer Information gemäß Schritt e) (Block 150) kann beispielsweise an einen die Heizungsanlage 1 betreuenden Servicebetrieb erfolgen, der zeitnah einen Wartungstermin zur Prüfung der Heizungsanlage 1 vereinbaren kann.
-
In Block 160 kann gemäß Schritt f) nach einem Feststellen einer Leckage in Schritt d) der Bereich 3, 8 der Flächenheizung 17 für den eine Leckage festgestellt wurde, vom Heizkreislauf ausgenommen werden. Ein Ausnehmen des ersten Bereiches 3 vom Heizkreislauf kann beispielsweise erfolgen in dem ein Ventil 5 am Eingang 19 und/ oder ein Ventil 7 am Ausgang 21 des ersten Bereichs 3 der Flächenheizung 17 geschlossen wird, wodurch der erste Bereich 3 der Flächenheizung 17 nicht mehr vom Wärmeträger durchströmt wird und somit auch kein Wärmeträger an der gemäß Schritt d) festgestellten Leckage austreten kann. Das Ausnehmen des zweiten Bereiches 8 vom Heizkreislauf kann beispielsweise erfolgen in dem ein Ventil 10 am Eingang 29 und/ oder ein Ventil 12 am Ausgang 22 des zweiten Bereichs 8 der Flächenheizung 17 geschlossen wird, wodurch der zweite Bereich 8 der Flächenheizung 17 nicht mehr vom Wärmeträger durchströmt wird und somit auch kein Wärmeträger an der gemäß Schritt d) festgestellten Leckage austreten kann.
-
Vorsorglich sein angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter („erste, „zweite‟) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen, Kennwerten, Kennlinien oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/ oder Reihenfolge dieser Gegenstände, Größen, Kennwerte, Kennlinien oder Prozessen zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit und/ oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Heizungsanlage
- 2
- Heizgerät
- 3
- erster Bereich einer Flächenheizung
- 4
- Temperatursensor am Eingang
- 5
- Ventil
- 6
- Temperatursensor am Ausgang
- 7
- Ventil
- 8
- zweiter Bereich einer Flächenheizung
- 9
- Temperatursensor am Eingang
- 10
- Ventil
- 11
- Temperatursensor am Ausgang
- 12
- Ventil
- 13
- Vorlauf
- 14
- Rücklauf
- 15
- Netzwerk
- 16
- Regel- und Steuergerät
- 17
- Flächenheizung
- 18
- Verteileinrichtung
- 19
- Eingang erster Bereich Flächenheizung
- 20
- Eingang zweiter Bereich Flächenheizung
- 21
- Ausgang erster Bereich Flächenheizung
- 22
- Ausgang zweiter Bereich Flächenheizung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- CN 110332469 A [0004]
- CN 104633460 A [0005]
- CN 210771473 U [0006]
- CN 108224546 A [0007]