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Die Erfindung betrifft eine Funktionsanzeige zur selektiven Anzeige mindestens eines eine Schaltfunktion und/oder mehrere Schaltzustände repräsentierenden Symbols. Diese Funktionsanzeigen werden beispielsweise bei einem multifunktionalen Bedienelement zur Visualisierung der mit dem Bedienelement verbundenen Schaltfunktionalitäten und/oder Schaltzuständen benötigt. Dazu werden regelmäßig elektronische Pixelmatrixanzeigen verwendet. Diese sind jedoch vergleichsweise teuer, schränken aufgrund ihrer meist rechteckigen Form die gestalterische Auslegung und Platzierung ein. Darüber hinaus neigen elektronische Pixelmatrixanzeigen bei der Darstellung statischer Anzeigeinhalte oft zu einem „Einbrennen“, d.h. der Anzeigeinhalt bleibt auch bei ausgeschalteter Anzeige durch optisch wahrnehmbare Schädigungen der bildgebenden Schichten der Anzeige dauerhaft und unerwünscht sichtbar. Darüber hinaus ist der Stromverbrauch derartiger elektronischer Pixelmatrixanzeigen vergleichsweise hoch. Bei gewissen Anwendungen verbietet sich zudem aufgrund der Verletzungsgefahr beispielsweise bei einem Kopfaufprall die Verwendung üblicher elektronischer Pixelmatrixanzeigen. Als Alternative zu Pixelmatrixanzeigen ist es bekannt, das in eine Stirnfläche eines Lichtleiters eingekoppelte Licht einer Lichtquelle mittels Oberflächenstrukturen an einer als Anzeigefläche dienenden Hauptfläche gezielt auszukoppeln, wobei der mit Oberflächenstrukturen versehene Bereich lediglich bereichsweise vorgesehen ist und ein Symbol oder dergleichen wiedergibt. Nachteilig dabei ist, dass das Symbol meist optisch unauffällig ist und daher leicht vom Betrachter übersehen werden kann. Dies führt dazu, dass der Betrachter, insbesondere der Fahrzeugführer, beispielsweise den tatsächlichen Schaltzustand falsch einschätzt.
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Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Funktionsanzeige bereitzustellen, die eine Möglichkeit schafft, die Anzeigevielfalt zu erhöhen und damit den Aufmerksamkeit beim Betrachter zu erhöhen, insbesondere durch zusätzliche Darstellungsebenen eine Tiefenwirkung zu erzeugen und darüber hinaus preiswert herzustellen ist, energiesparend und zuverlässig ist und/oder das Verletzungsrisiko insbesondere bei einem Kopfaufschlag verringert. Diese Aufgabe wird durch eine Funktionsanzeige des Anspruchs 1 gelöst. Ein entsprechend vorteilhaftes Bedienelement, ein die Funktionsanzeige beinhaltendes Lenkrad sowie eine Anordnung aus mehreren Funktionsanzeigen sind jeweils Gegenstand der nebengeordneten Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der jeweils abhängigen Ansprüche. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
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Die Erfindung betrifft eine Funktionsanzeige zur selektiven Anzeige mindestens eines eine Schaltfunktion und/oder mehrere Schaltzustände repräsentierenden Symbols, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, Als selektive Anzeige wird nicht nur die wahlweise Anzeige unterschiedlicher Symbole aus einer Anzahl von vorgegebenen Symbolen verstanden, was bei der vorliegenden Lösung durch selektive Auswahl und elektrische Bestromung einer oder mehrerer Lichtquellen aus einer Vielzahl von Lichtquellen erreicht wird sondern auch das Einschalten und Ausschalten einer Lichtquelle, um selektiv ein Symbol durch die aktivierte Hinterleuchtung optisch für den Betrachter in Erscheinung zu bringen bzw. durch das Abschalten der Hinterleuchtung das Symbol für den Betrachter möglichst nahezu verschwinden zu lassen.
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Die erfindungsgemäße Funktionsanzeige weist einen Lichtleiterstapel auf, der bei bestimmungsgemäßer Anbringung der Funktionsanzeige eine einem Betrachter zugewandte Anzeigefläche ausbildet. Der Lichtleiterstapel ist aus mindestens zwei, in einer Stapelrichtung überlagert angeordneten, transparenten oder transluzenten, flächigen Lichtleitern ausgebildet, die durch eine transparente oder transluzente Schicht aus einem im Vergleich zu den angrenzenden Lichtleitern optisch dünneren Material, bevorzugt über einen Luftspalt, beabstandet angeordnet sind. Dabei weisen die Lichtleiter jeweils eine einem Betrachter zugewandte Hauptfläche und eine dem Betrachter abgewandte Hauptfläche auf. Bei mindestens einem Lichtleiter ist die dem Betrachter abgewandte Hauptfläche einem entgegen der Stapelrichtung nächstbenachbarten Lichtleiter zugewandt.
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Die erfindungsgemäße Funktionsanzeige kann optional eine äußere, zwischen dem Lichtleiterstapel und dem Betrachter angeordnete, transparente oder transluzente Deckschicht aufweisen, durch welche bei bestimmungsgemäßer Anordnung der Funktionsanzeige die vom Lichtleiterstapel definierte Anzeigefläche für den Betrachter sichtbar ist. Beispielsweise ist das Material oder die Materialien der Deckschicht und der Lichtleiter ein Kunststoff, bevorzugt ein Thermoplast, wie Polyethylen (PE), Polycarbonat (PC), Polystyrol (PS), Polyvinylchlorid (PVC), Polyamide (PA), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) oder Polymethylmethacrylat (PMMA) oder ein Glaswerkstoff.
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Erfindungsgemäß ist pro Lichtleiter mindestens eine Lichtquelle vorgesehen, die angeordnet ist, Licht über eine Stirnfläche des zugehörigen Lichtleiters in den jeweiligen Lichtleiter einzukoppeln. Die Lichtleiter weisen beispielsweise zwei gegenüberliegende, bevorzugt parallel zueinander verlaufende Hauptflächen auf, die über Stirnflächen, die mit den Hauptflächen des Lichtleiters gemeinsame Kanten ausbilden, beispielsweise an den Schmalseiten und an den Längsseiten des Lichtleiters, verbunden sind. Beispielsweise sind die Stirnflächen orthogonal zu wenigstens einer Hauptfläche oder beiden Hauptflächen des Lichtleiters.
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Bei der Lichtquelle handelt es sich beispielsweise um eine Leuchtdiode, insbesondere um eine solche in SMD-Bauweise. Zur Verbesserung der Lichteinkopplung und/oder zur Anpassung der Lichtabstrahlungscharakteristik der Lichtquelle an die für den Lichteintritt in den Lichtleiter bestimmte Stirnfläche ist bevorzugt zwischen dem Lichtleiter und der Lichtquelle jeweils eine Linse und/oder eine Blende und/oder ein Lichtkanal angeordnet. Die Blende oder der Lichtkanal sind beispielsweise ferner ausgebildet, den Lichtübertritt zum Betrachter, zu weiteren Schichten oder Lichtleitern neben dem zugeordneten Lichtleiter zu unterbinden.
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Erfindungsgemäß ist ferner pro Lichtleiter ein im oder auf dem Lichtleiter vorgesehener, mikrostrukturierter Symbolbereich vorgesehen, welche mehrere lichtbrechende und/oder lichtstreuende Mikrostrukturen umfasst. Der mikrostrukturierte Symbolbereich bildet alleine oder mit anderen mikrostrukturierten Symbolbereichen desselben Lichtleiters oder eines anderen Lichtleiters ein Symbol aus, welches bei aktivierter Lichtquelle für den Betrachter mittels des in den oder die jeweiligen Lichtleiter eingekoppelten Lichtes leuchtend sichtbar wird, aufgrund einer durch die mehreren Mikrostrukturen an der jeweiligen Mikrostrukturoberfläche bewirkten Lichtbrechung und/oder Lichtstreuung. Beispielsweise wird durch die Mikrostruktur ein Einfallswinkel des Lichtes auf die zugehörige Hauptfläche erreicht, der nicht die Totalreflexionsbedingung der Hauptfläche des Lichtleiters als Grenzfläche erfüllt, so dass das in den Lichtleiter eingekoppelte Licht den Lichtleiter wieder verlässt.
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Erfindungsgemäß ist ein auf der dem Betrachter abgewandten Seite des Lichtleiterstapels angeordneter, bevorzugt teiltransmissiver, d.h. teiltransparenter, Spiegel vorgesehen, der so ausgebildet ist, dass das in wenigstens einen der Lichtleiter eingekoppelte und nachfolgend aus dem Lichtleiter mittels der zugehörigen Mikrostrukturen ausgekoppelte Licht in Richtung des Betrachters reflektiert wird. Beispielsweise wird der Spiegel durch eine metallische Gasphasenabscheidung auf einem Substrat, insbesondere einem transparenten Substrat, wie einer Folie, einer Thermoplastschicht oder einer Schicht aus einem Glaswerkstoff erzeugt.
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Dadurch kann vergleichsweise einfach und kostengünstig eine Tiefenwirkung der Anzeigevorrichtung realisiert werden, indem der Spiegel für eine weitere, für den Betrachter gegenüber den Lichtleitern des Lichtleiterstapels nach hinten versetzte Darstellungsebene sorgt, die beispielsweise in der virtuellen Bildebene des Spiegels liegt. Diese Tiefenwirkung ist durch die alleinige Verwendung des Lichtleiterstapels nicht zu verwirklichen und sorgt für einen zusätzlichen optischen Reiz beim Betrachter.
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Erfindungsgemäß sind die Mikrostrukturen wenigstens eines mikrostrukturierten Lichtleiters ausgebildet, das in den jeweiligen Lichtleiter eingekoppelte Licht in Richtung des Betrachters, d.h. unter Umgehung des Spiegels, auszukoppeln. Hierdurch kann beim Betrachter je nach Aktivierung der Lichtquellen eine Tiefenwirkung durch unterschiedliche Darstellungsebenen oder gar der Eindruck einer Dreidimensionalität des angezeigten Symbols erreicht werden. Dies wird beispielsweise durch zeitgleiche Anzeige einer den Spiegel nutzenden Symbolbereichsanzeige und einer den Spiegel umgehenden, gleichen Symbolbereichsanzeige desselben oder eines weiteren Lichtleiters des Lichtleiterstapels realisiert, wobei die parallalaktische Verschiebung der Symbolbereiche dem zweiäugig Betrachtenden eine Dreidimensionalität des angezeigten Symbols suggeriert. Dadurch, dass in einer anderen Ausgestaltung beispielsweise die Anzeige zwischen einer den Spiegel nutzenden Symbolanzeige und einer den Spiegel umgehenden Symbolanzeige eines weiteren Lichtleiters des Lichtleiterstapels in zeitlicher Abfolge umgeschaltet wird, kann ferner die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Funktionsanzeige gelenkt werden, die sich durch den Wechsel der Darstellungsebenen der Funktionsanzeige ergibt. Durch selektives Aktivieren der Lichtquellen können vergleichsweise einfach unterschiedliche Schaltzustände oder Schaltfunktionen visualisiert werden. Die Funktionsanzeige ist einfach und kostengünstig zu realisieren und gibt dem Gestalter ein großes Maß an Gestaltungsspielraum, was auch die Platzierung der Funktionsanzeige betrifft. Die Funktionsanzeige zeigt so gut wie keine durch die Lichtabstrahlung bewirkte Alterungserscheinung und ist vergleichsweise energiesparend. Die Mikrostrukturierung gibt beispielsweise das Symbol positiv als Bild, als dessen inverse Darstellung oder als dessen Umriss wieder. Die zuvor genannte Tiefenwirkung kann beispielsweise durch den Abstand zwischen den Lichtleitern, beispielsweise die Luftspaltdicke, eingestellt werden. Beispielsweise liegt der Abstand im Bereich 1 bis 3 mm.
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Der mikrostrukturierte Symbolbereich kann durch Laserablation in den Lichtleiter eingebracht werden, beispielsweise dreidimensional durch Vitrographie, auch als Lasserinnengravur bezeichnet, oder auf einer dessen Hauptflächen aufgebracht werden. Bevorzugt ist der mikrostrukturierte Symbolbereich durch Prägen einer der Hauptflächen pro Lichtleiter ausgebildet, wodurch die Funktionsanzeige kostengünstig zu realisieren ist.
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Bevorzugt wird der mikrostrukturierte Symbolbereich aus mehreren gleichförmig ausgebildeten Mikrostrukturen ausgebildet, die jeweils zusammen einen zusammenhängenden mikrostrukturierten Symbolbereich für jeden Lichtleiter definieren. Als Mikrostruktur wird bevorzugt eine singuläre Erhebung auf der Hauptfläche oder eine singuläre Vertiefung in der Hauptfläche verstanden. Um die Sichtbarkeit mit dem blanken Auge weitgehend auszuschließen, liegt dabei eine Maximalabmessung jeder Mikrostruktur beispielsweise im Bereich 1 bis 50 µm, bevorzugt im Bereich 1 µm bis 25 µm. Bevorzugt sind die Mikrostrukturen gleichmäßig beabstandet über den gesamten mikrostrukturierten Symbolbereich Hauptfläche verteilt angeordnet. Beispielsweise sind die Mikrostrukturen pyramidenförmig oder prismatisch ausgeformt. Bevorzugt sind die Mikrostrukturen nicht nur gleichförmig, d.h. übereinstimmend ausgeformt, sondern weisen eine übereinstimmende Ausrichtung innerhalb des jeweiligen mikrostrukturierten Symbolbereichs auf. Eine übereinstimmende Ausrichtung ergibt sich beispielsweise bei einer ebenen Hauptfläche dann, wenn jede Mikrostruktur durch gedachte, ausschließlich translatorische Verschiebung auf eine benachbarte Mikrostruktur desselben mikrostrukturierten Symbolbereichs abgebildet werden kann. Noch bevorzugter sind die Mikrostrukturen so ausgebildet, dass sie ein aus dem Lichtleiter austretendes, kollimiertes Lichtbündel aus dem Licht erzeugen, welches von der Lichtquelle stammt und zuvor über die Stirnfläche in den Lichtleiter eingetreten ist.
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Bevorzugt liegt die mittlere Anzahldichte der Mikrostrukturen für jeden mikrostrukturierten Symbolbereich des Lichtleiterstapels im Bereich zwischen 500 bis 7.000 pro mm2, noch bevorzugter im Bereich zwischen 1000 bis 4000 pro mm2. Dadurch wird einerseits die Nicht-Sichtbarkeit bei ausgeschalteter Lichtquelle gewährleistet, während bei aktivierter Lichtquelle der Eindruck eines scheinbar gleichmäßig ausgeleuchteten Symbolbereichs für das „unbewaffnete“ Auge vorgetäuscht werden kann. Bevorzugter ist die mittlere Anzahldichte für jeden Lichtleiter im Wesentlichen gleich gewählt, wobei unter „im Wesentlichen gleich“ eine Maximalabweichung zwischen den Anzahldichten der Lichtleiter von unter 100 pro mm2 verstanden wird.
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Bevorzugt sind wenigstens zwei unmittelbar benachbarte Lichtleiter vorgesehen, deren Mikrostrukturierung ausschließlich auf den sich abgewandten Hauptflächen vorgesehen ist.
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Bevorzugt sind alle Lichtleiter außerhalb des mikrostrukturierten Bereichs transparent und der Spiegel teiltransmissiv, so dass ein großer Teil der Funktionsanzeige zumindest teildurchsichtig verbleibt und beispielsweise die Durchsicht durch die Funktionsanzeige gewährleistet ist, um dem Betrachter die Möglichkeit zu geben, durch die Funktionsanzeige hindurch andere Anzeigen, Instrumente oder den Straßenverlauf zu verfolgen. Dadurch ist beispielsweise die Platzierung der Funktionsanzeige an einem Lenkrad, beispielsweise im Bereich zwischen Lenkradnabe und Lenkradkranz möglich, ohne die Sicht auf das Armaturenbrett zu beeinträchtigen. Bevorzugt macht der Flächenanteil aller oberflächenstrukturierten Symbolbereiche an der Anzeigefläche weniger als die Hälfte aus.
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Der jeweilige Lichtleiter muss nicht zwingend einteilig ausgebildet sein, er kann aus mehreren Komponenten zusammengefügt werden. In einer Ausgestaltung weist der Lichtleiter jeweils mindestens eine Folie, wie einen mehrlagigen Folienschichtaufbau, auf. Beispielswese wird der Lichtleiter durch Hinterspritzen einer transparenten Folie, wie einer PC-Folie oder PE-Folie, mit dem ersten Material, insbesondere mit einem Thermoplast erzeugt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei der senkrechten Betrachtung auf die Anzeigefläche, insbesondere aus einer Position über dem geometrischen Mittelpunkt der Anzeigefläche, die mikrostrukturierten Symbolbereiche wenigstens zweier Lichtleiter des Lichtleiterstapels für den Betrachter nicht überlappen, bevorzugt beabstandet zueinander angeordnet sind.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei der senkrechten Betrachtung auf die Anzeigefläche, insbesondere aus einer Position über dem geometrischen Mittelpunkt der Anzeigefläche, die mikrostrukturierten Symbolbereiche wenigstens zweier Lichtleiter des Lichtleiterstapels für den Betrachter aneinandergrenzen, bevorzugt überlappen, bevorzugter deckungsgleich angeordnet sind.
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Zur Bereitstellung zusätzlicher Farbeffekte unterscheiden sich gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wenigstens zwei Lichtquellen in der Lichtfarbe.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Lichtleiter im jeweiligen Lichtverlauf von der Lichtquelle zu dem zugehörigen Symbol jeweils mindestens eine gekrümmte Grenzfläche aufweist, um mindestens ein fokussierendes Linsenelement auszubilden. Beispielsweise bildet der Lichtleiter an seiner Stirnfläche eine für die Licht der Lichtquelle vorgesehene gekrümmte Lichteintrittsfläche aus. In einer anderen Ausgestaltung weist der Lichtleiter einen oder mehrere Durchbrüche auf, die jeweils eine als Lichtaustritts- und eine Lichteintrittsfläche fungierende Grenzfläche aufweisen, von denen mindestens eine optisch fokussierend wirkend gekrümmt ist, bevorzugt beide optisch fokussierend wirkend gekrümmt sind.
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Um eine unerwünschte Lichtausbreitung im jeweiligen Lichtleiter insbesondere bei Fremdlichteinwirkung zu vermeiden, weist der jeweilige Lichtleiter gemäß einer bevorzugten Ausführungsform an mindestens einer der Stirnflächen, bevorzugt an der Stirnfläche, die der Lichtquelle zugewandten Stirnfläche gegenüberliegt, eine reflexionsmindernde Beschichtung auf, welche auch geläufig als Antireflexbeschichtung oder als Vergütung bezeichnet wird. Diese hat die Aufgabe, beispielsweise durch Lichtabsorption in der Beschichtung, die Menge des in den Lichtleiter an der beschichteten Stirnfläche reflektierten Lichtes gegenüber einer unbeschichteten Stirnfläche zu reduzieren. Diese kann umlaufend, beispielsweise abgesehen vom für das Licht der Lichtquelle vorgesehenen Lichteintrittsbereich aufgebracht sein. Diese reflexionsmindernde Beschichtung weist beispielsweise einen optischen Brechungsindex auf, der zahlenmäßig zwischen dem von Luft und dem des Materials des Lichtleiters bzw. der Verschleierungsschicht liegt.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Anordnung aus mehreren Funktionsanzeigen, die jeweils in einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen ausgebildet sind. Die Anordnung zeichnet sich durch mehrere, aus Sicht des Betrachters nebeneinander angeordnete Anzeigeflächen aus. Bei der Anordnung ist zumindest die Deckschicht und/oder zumindest ein Lichtleiter einstückig ausgebildet, um so beispielsweise eine gemeinsame Deckschicht bzw. einen gemeinsamen Lichtleiter auszubilden. Um ein Übersprechen des Lichtes von einem Lichtleiter der einen Funktionsanzeige in den Lichtleiter der anderen Funktionsanzeige der Anordnung trotz der Einstückigkeit zu unterbinden, sind beispielsweise Durchbrüche vorgesehen, die mit bezogen auf das Material des Lichtleiters optisch dünnerem Material, wie beispielsweise Luft, ausgefüllt sind.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Bedienelement, welches die Funktionsanzeige in einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen aufweist. Das Bedienelement weist beispielsweise einen Fuß zur Festlegung des Bedienelements an einer Fahrzeugkomponente, wie an einem Armaturenbrett, an einer Verkleidung einer Fahrgastzelle oder insbesondere an einem Lenkrad eines Kraftfahrzeugs, auf. Das erfindungsgemäße Bedienelement weist beispielsweise ferner ein eine Bedienfläche definierendes Bedienteil auf, das als mindestens ein freitragender Hebelarm ausgebildet ist. Der freitragende Hebelarm ist beispielsweise einseitig mittels eines Festkörpergelenks am Fuß gelagert, um bei Einwirken einer senkrecht auf die Bedienfläche einwirkenden Bedienkraft ein Verschwenken des Bedienteils um eine gedachte Schwenkachse entgegen einer Rückstellkraft relativ zum Fuß zu ermöglichen. Beispielsweise sind ferner Mittel vorgesehen, um ein Verschwenkmaß zwischen Bedienteil und Fuß zu detektieren. Als Festkörpergelenk bezeichnet man allgemein einen Bereich eines Bauteils, welcher ein Verschwenken zwischen zwei Starrkörperbereichen durch Biegung erlaubt. Durch das Festkörpergelenk wird eine spielfreie und damit klapperfreie Lagerung des Bedienteils am Fuß erreicht. Beispielsweise werden Fuß und Bedienteil aus einem Thermoplast, wie Polyethylen (PE), Polycarbonat (PC), Polystyrol (PS), Polyvinylchlorid (PVC), Polyamide (PA), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) oder Polymethylmethacrylat (PMMA) ausgebildet. Das erfindungsgemäße Bedienelement eignet sich insbesondere für solche Ausgestaltungen, bei denen das maximale Verschwenkmaß um die gedachte Schwenkachse aus der unbetätigten Ruhestellung in die betätigte maximale Schwenkstellung weniger als 10°, bevorzugt weniger als 5° beträgt.
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Bevorzugt ist die Anzeigefläche ein transluzenter oder transparenter Bereich einer Bedienfläche eines für eine Berührung oder eine Betätigung bestimmten Bedienteils des Bedienelements.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Lenkrad, beispielsweise mit einer Lenkradnabe, wenigstens einer Lenkradspeiche und mit einem durch die Lenkradspeiche getragenen Lenkradkranz. Das erfindungsgemäße Lenkrad weist ferner eine Funktionsanzeige in einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen auf. Bevorzugt ist die Funktionsanzeige Bestandteil eines am Lenkrad befestigten Bedienelements. Beispielsweise ist der Fuß des Bedienelements drehfest am Lenkradkranz festgelegt. Bevorzugt ist die Anzeigefläche der Funktionsanzeige zwischen dem Lenkradkranz und der Lenkradnabe bzw. einem die Lenkradnabe bedeckenden Pralltopf des Lenkrades angeordnet.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Es zeigen schematisch:
- 1 eine schematische Schnittansicht einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Funktionsanzeige 1;
- 2 eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Bedienelements 10 mit einer Funktionsanzeige;
- 3 eine Aufsicht eines erfindungsgemäßen Lenkrads mit einem eine Funktionsanzeige 1 beinhaltenden Bedienelements 10;
- 4 eine horizontale Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Anordnung aus zwei Funktionsanzeigen 1, 1';
- 5 eine horizontale Schnittansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Anordnung aus zwei Funktionsanzeigen 1, 1'.
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1 zeigt schematisch eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform der Funktionsanzeige 1. Die Funktionsanzeige 1 umfasst eine äußere, transparente oder transluzente, dabei jedoch nicht zwingend und nur optional vorgesehene, Deckschicht 23, welche eine bei bestimmungsgemäßer Anordnung der Funktionsanzeige 1 eine dem Betrachter B zugewandte Oberfläche definiert. Beispielsweise handelt es sich um eine Schicht aus einem Kunststoff, bevorzugt Thermoplast, wie Polyethylen (PE), Polycarbonat (PC), Polystyrol (PS), Polyvinylchlorid (PVC), Polyamide (PA), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) oder Polymethylmethacrylat (PMMA) oder aus einem Glaswerkstoff. Die Deckschicht 23 kann auch Teil eines Schichtaufbaus aus mehreren Schichten sein.
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Erfindungsgemäß zwingend umfasst die Funktionsanzeige 1 ferner einen Lichtleiterstapel aus mindestens zwei, überlagert angeordneten, transparenten oder transluzenten, flächigen, jeweils aus einer thermoplastischen Kunststoffschicht oder einer thermoplastischen Kunststofffolie ausgebildeten Lichtleitern 13, 14. Die Lichtleiter 13, 14 sind durch einen zwischen den Lichtleitern 13, 14 vorgesehene Schicht 24, hier einem Luftspalt, aus einem Material, hier Luft, mit einem Brechungsindex, der niedriger ist als das der benachbarten Lichtleiter 13, 14, separiert. Diese Schicht 24 aus Luft ist ebenfalls zwischen der Deckschicht 23 und dem nächstbenachbarten Lichtleiter 13 vorgesehen. Die Lichtleiter 13, 14 bilden jeweils mindestens eine dem Betrachter B zugewandte Hauptfläche H und eine dem Betrachter abgewandte Hauptfläche H' aus, während der obere, dem Betrachter B nähere Lichtleiter 13 eine dem Betrachter abgewandte Hauptfläche H' aufweist, die dem in Stapelrichtung nächstbenachbarten Lichtleiter 14 zugewandt ist.
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Den Lichtleitern 13, 14 ist jeweils eine Lichtquelle 12, nämlich eine Leuchtdiode in SMD-Bauweise, zugeordnet, die so angeordnet sind, dass das von ihnen erzeugte Licht über eine bezüglich der Stapelrichtung seitliche Stirnfläche S in den zugeordneten Lichtleiter 13, 14 eingekoppelt wird. Um dabei jeweils unerwünschten Lichtstreuung oder Lichtabstrahlung in die benachbarten Lichtleiter 13, 14 zu vermeiden, ist eine Blende 17 vorgesehen. An der gegenüberliegenden Stirnfläche ist eine reflexionsmindernde Beschichtung 33 auf den Stirnflächen der Lichtleiter 13, 14 aufgebracht, um Rückreflexionen in den jeweiligen Lichtleiter 13, 14 zu minimieren, während die Lichtleiter 13, 14 formschlüssig in einem Rahmen 25 gehalten sind. In wenigstens einer der Hauptflächen des Lichtleiters 13, hier in der dem Betrachter B abgewandten Hauptfläche H', sind mehrere, singuläre Mikrostrukturen 16 durch Prägen oder Ausformen eingebracht, die dafür sorgen, dass das in den Lichtleiter 13 eingekoppelte Licht L in Richtung des Betrachters B aus dem jeweiligen Lichtleiter 13 durch Lichtbrechung und/oder Lichtstreuung ausgekoppelt wird und einen die Mikrostrukturen 16 umfassenden, mikrostrukturierten Symbolbereich definieren. Dieser ergibt alleine oder in optischem Zusammenwirken mit anderen Symbolbereichen die Form eines Symbols wieder, welches bei entsprechender Aktivierung der zugehörigen Lichtquelle 12 für den Betrachter B leuchtend sichtbar wird.
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Die Mikrostrukturen 16 sind untereinander gleichförmig ausgebildet und weisen einen Maximaldurchmesser auf, der im Bereich von 1 bis 25 µm liegt. Der vom Betrachter B abgelegene Lichtleiter 14 weist in seiner dem Betrachter B zugewandten Hauptfläche H ebenfalls Mikrostrukturen 26 auf, die ebenfalls singulär und untereinander gleichförmig ausgebildet sind. Auch diese sind durch Prägen oder Ausformen in die zugehörige, hier dem Betrachter B zugewandte Hauptfläche H des Lichtleiters 14 eingebracht. Diese koppeln das in den Lichtleiter 14 eingekoppelte Licht L' in Richtung eines auf der dem Betrachter B abgewandten Seite des Lichtleiterstapels aus den Lichtleitern 13, 14 angeordneten Spiegels 27, hier in Form einer teiltransmissiven, metallischen Gasphasenbeschichtung auf einer transparenten Kunststoffschicht 28, der hier durch einen Luftspalt 24 beabstandet zum Lichtleiter 14 beabstandet angeordnet ist, alternativ wäre auch eine an den Lichtleiter 14 angrenzende Anordnung denkbar.
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Erst durch die Reflexion des Spiegels 27 wird das ursprünglich in den Lichtleiter 14 eingekoppelte Licht L' in Richtung des Betrachters B reflektiert. Hierdurch kann beim Betrachter B je nach Aktivierung der Lichtquellen 12 eine Tiefenwirkung durch unterschiedliche Darstellungsebenen oder gar der Eindruck einer Dreidimensionalität des angezeigten Symbols erreicht werden. Dies wird beispielsweise in einer Ausgestaltung durch zeitgleiche Anzeige einer den Spiegel nutzenden Symbolbereichsanzeige des unteren Lichtleiters 14 und einer den Spiegel umgehenden, gleichen Symbolbereichsanzeige des oberen Lichtleiters des Lichtleiterstapels realisiert, wobei die parallalaktische Verschiebung der Symbolbereiche dem zweiäugig Betrachtenden eine Dreidimensionalität des angezeigten Symbols illusioniert.
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Dadurch, dass in einer anderen Ausgestaltung beispielsweise die Anzeige zwischen einer den Spiegel nutzenden Symbolanzeige des unteren Lichtleiters 14 und einer den Spiegel umgehenden Symbolanzeige des oberen Lichtleiters 13 des Lichtleiterstapels in zeitlicher Abfolge umgeschaltet wird, kann ferner die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Funktionsanzeige 1 gelenkt werden, die sich durch den Wechsel der Darstellungsebenen der Funktionsanzeige 1 ergibt. Durch selektives Aktivieren der Lichtquellen können vergleichsweise einfach unterschiedliche Schaltzustände oder Schaltfunktionen visualisiert werden. Die Funktionsanzeige 1 ist einfach und kostengünstig zu realisieren und gibt dem Gestalter ein großes Maß an Gestaltungsspielraum, was auch die Platzierung der Funktionsanzeige 1 betrifft. Die Funktionsanzeige zeigt so gut wie keine durch die Lichtabstrahlung bewirkte Alterungserscheinung und ist vergleichsweise energiesparend. Der mikrostrukturierte Symbolbereich gibt beispielsweise alleine oder mit anderen zusammen das Symbol positiv als Bild, als dessen inverse Darstellung oder als dessen Umriss wieder. Die zuvor genannte Tiefenwirkung kann beispielsweise durch den Abstand zwischen den Lichtleitern 13, 14, beispielsweise die Luftspaltdicke, eingestellt werden. Beispielsweise liegt der Abstand im Bereich 1 bis 3 mm.
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Alle Lichtleiter 13, 14 sind außerhalb des mikrostrukturierten Bereichs transparent. Aufgrund der ferner vorgesehenen optischen Teildurchlässigkeit des Spiegels 17 verbleibt so ein großer Teil der Anzeigefläche 8 optisch durchlässig, so dass beispielsweise die Durchsicht durch die Funktionsanzeige hindurch gewährleistet ist, um dem Betrachter B die Möglichkeit zu geben, durch die Funktionsanzeige hindurch andere Anzeigen oder den Straßenverlauf zu verfolgen. Dadurch ist beispielsweise die Platzierung der Funktionsanzeige 1 an einem Lenkrad, beispielsweise im Bereich zwischen Lenkradnabe und Lenkradkranz möglich, ohne die Sicht auf das Armaturenbrett zu beeinträchtigen. Bei senkrechter Betrachtung der mikrostrukturierten Bereiche aller Lichtleiter 13, 14 auf die Anzeigefläche 8 überlappen die projizierten und mikrostrukturierten Symbolbereich der einzelnen Lichtleiter 13, 14 nicht, um die Darstellungsqualität der Symbole nicht zu beeinträchtigen.
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2 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bedienelements 1. Dieses weist einen Fuß 3 zur Festlegung des Bedienelements 1 an einer Fahrzeugkomponente, wie an einem Armaturenbrett, an einer Verkleidung einer Fahrgastzelle oder insbesondere an einem Lenkradkranz 11 eines Kraftfahrzeuglenkrads auf. Das erfindungsgemäße Bedienelement 10 weist ferner ein eine Bedienfläche 9 definierendes Bedienteil 2 auf, das als mindestens ein freitragender Hebelarm ausgebildet ist. Der freitragende Hebelarm ist jeweils einseitig mittels eines Festkörpergelenks 4 am Fuß 3 gelagert, um bei Einwirken einer senkrecht auf die Bedienfläche 9 einwirkenden Betätigungskraft ein Verschwenken des Bedienteils 2 um eine gedachte Schwenkachse A entgegen einer Rückstellkraft relativ zum Fuß 3 zu ermöglichen. Die Rückstellkraft ergibt sich beispielsweise aus der Verformung des Festkörpergelenks 4.
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Erfindungsgemäß sind ferner Mittel 6 vorgesehen, um ein Verschwenkmaß zwischen Bedienteil 2 und Fuß 3 zu detektieren. Das Festkörpergelenk 4 ist lediglich durch eine einstückige Verbindung zwischen dem Fuß 3 und dem Bedienteil 2 ausgebildet. Das erfindungsgemäße Bedienelement 1 eignet sich insbesondere für solche Ausgestaltungen, bei denen das maximale Verschwenkmaß um die gedachte Schwenkachse A aus der in 2 gezeigten unbetätigten Ruhestellung in eine maximal mögliche, betätigte Schwenkstellung weniger als 10°, bevorzugt weniger als 5° beträgt.
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Erfindungsgemäß ist ferner ein durch eine nicht dargestellte Ansteuerelektronik mit einem elektrischen Ansteuersignal beaufschlagbarer Aktuator 5 zur Erzeugung eines aktiven haptischen Feedbacks, auch haptisch wahrnehmbare Ausgabe genannt, vorgesehen, wobei der Aktuator 5 bevorzugt ausschließlich am Bedienteil 2 festgelegt ist. Bevorzugt handelt es sich bei dem Aktuator 5 um einen auf Trägheit beruhenden, motorbasierten Aktuator, wie einen Motor auf dessen rotierender Antriebswelle eine bezüglich ihres Schwerpunkts exzentrisch montierte Masse festgelegt ist oder einen Magnetspulen-Aktuator oder einen piezoelektrischen Aktuator oder einen linearen Breitbandaktuator, wie einen Tauchspulenaktuator (englische Bezeichnung; Voice-Coil-Actuator) oder einen linearen Resonanzaktuator. Bevorzugt ist der Aktuator 5 durch kraft- oder stoffschlüssige Verbindung am Bedienteil 2 festgelegt, beispielsweise durch Verschrauben oder Verkleben. Durch die ausschließliche Festlegung am Bedienteil 2 wird eine Körperschalleinkopplung in den Lenkradkranz 11 und damit in die Fahrzeugkomponente unterbunden oder zumindest minimiert.
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Die das Verschwenkmaß detektierenden Mittel 6 sind ausgebildet, das Verschwenkmaß zwischen dem Fuß 3 und dem Bedienteil 2 kapazitiv, optisch und/oder induktiv zu detektieren. Aufgrund der durch das Festkörpergelenk 4 realisierten spielfreien Lagerung des Bedienteils 2 in Zusammenwirken mit den das Verschwenkmaß, bevorzugt berührungslos, detektierenden Mittel 6 ergibt sich eine hysteresearme bis hystereselose Detektion der Betätigungskraft, die beispielsweise vorgesehen ist, eine Schalt- oder Steuerfunktion oder zumindest die Ausgabe einer optischen, akustischen oder einer haptisch wahrnehmbaren Ausgabe zu triggern.
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Die Bedienfläche 9 wird von einer transparenten Deckschicht 23 einer Funktionsanzeige 1 bereitgestellt, welche die Anzeigefläche 8 der Funktionsanzeige 1 überdeckt. Die Funktionsanzeige 1 ist teiltransparent ausgebildet, um die ungehinderte Sicht des Betrachters bzw. Bedieners durch die Funktionsanzeige 1 auf das dahinterliegende Bedienfeld, wie die Instrumente eines Armaturenbretts zu gewährleisten. Erfindungsgemäß umfasst die Funktionsanzeige 1 ferner einen Lichtleiterstapel aus drei, überlagert angeordneten, transparenten oder transluzenten, flächigen, jeweils aus einer thermoplastischen Kunststofffolie ausgebildeten Lichtleitern 13, 14, 15, Die Lichtleiter 13, 14, 15 sind jeweils durch einen zwischen den Lichtleitern 13, 14, 15 vorgesehene Schicht 24 aus Luft, welche somit jeweils einen Luftspalt zwischen zwei benachbarten der Lichtleiter 13, 14, 15 ausbildet, separiert. Diese Schicht 24 aus Luft ist ebenfalls zwischen der Deckschicht 23 und dem nächstbenachbarten Lichtleiter 13 vorgesehen.
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Die Lichtleiter 13, 14, 15 bilden jeweils mindestens eine dem Betrachter zugewandte Hauptfläche H aus, während die beiden oberen, dem Betrachter B näheren Lichtleiter 13, 14 jeweils eine dem Betrachter abgewandte Hauptfläche H' aufweisen, die dem entgegen der Stapelrichtung nächstbenachbarten Lichtleiter 14 bzw. 15 zugewandt ist. Den Lichtleitern 13, 14, 15 ist jeweils eine Lichtquelle 12, nämlich eine Leuchtdiode in SMD-Bauweise, zugeordnet, die so angeordnet sind, dass das von ihnen erzeugte Licht über eine bezüglich der Stapelrichtung seitliche Stirnfläche in den zugeordneten Lichtleiter 13, 14, 15 eingekoppelt wird. Um dabei jeweils unerwünschten Lichtstreuung oder Lichtabstrahlung in die benachbarten Lichtleiter 13, 14, 15 zu vermeiden, ist eine Blende 17 vorgesehen. An der gegenüberliegenden Stirnfläche 25 ist eine reflexionsmindernde Beschichtung 25 auf den Stirnflächen der Lichtleiter 13, 14, 15 aufgebracht, um Rückreflexionen in den jeweiligen Lichtleiter 13, 14, 15 zu minimieren. In wenigstens einer der Hauptflächen der Lichtleiter, hie die Lichtleiter 13, 14, ist ein durch mehrere Mikrostrukturen 16 ausgebildeter, mikrostrukturierter Symbolbereich durch Prägen eingebracht, die dafür sorgt, dass Licht in Richtung des Betrachters B aus dem jeweiligen Lichtleiter 13, 14 ausgekoppelt wird. Die Mikrostrukturen 16 sind jeweils gleichförmig ausgebildet und weisen einen Durchmesser auf, der im Bereich von 1 bis 25 µm liegt. Der Lichtleiter 14 sowie der Lichtleiter 15 weist ferner mehrere Mikrostrukturen 26 auf, die
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Der vom Betrachter B abgelegene untere Lichtleiter 15 und der mittlere Lichtleiter 14 weisen in ihrer dem Betrachter B zugewandten Hauptfläche H ebenfalls Mikrostrukturen 26 auf, die ebenfalls singulär und untereinander gleichförmig ausgebildet sind. Auch diese sind durch Prägen oder Ausformen in die zugehörige, hier dem Betrachter B zugewandte Hauptfläche H des jeweiligen Lichtleiters 14, 15 eingebracht. Diese koppeln das in den jeweiligen Lichtleiter 14, 15 eingekoppelte Licht in Richtung eines auf der dem Betrachter B abgewandten Seite des Lichtleiterstapels aus den Lichtleitern 13, 14, 15 angeordneten Spiegels 27, hier in Form einer rückwärtigen teiltransmissiven, metallischen Gasphasenbeschichtung auf einer transparenten Kunststoffschicht 28, der hier angrenzend an den untersten Lichtleiter 15 ist, alternativ wäre auch zu dem Lichtleiter 15 beabstandete Anordnung denkbar. Erst durch die Reflexion des Spiegels 27 wird das ursprünglich in den Lichtleiter 14 eingekoppelte Licht in Richtung des Betrachters B reflektiert. Hierdurch kann beim Betrachter B je nach Aktivierung der Lichtquellen 12 eine Tiefenwirkung durch unterschiedliche Darstellungsebenen oder gar der Eindruck einer Dreidimensionalität des angezeigten Symbols erreicht werden. Dies wird beispielsweise in einer Ausgestaltung durch zeitgleiche Anzeige einer den Spiegel nutzenden Symbolbereichsanzeige des unteren Lichtleiters 14 und einer den Spiegel umgehenden, gleichen Symbolbereichsanzeige des oberen Lichtleiters des Lichtleiterstapels realisiert, wobei die parallalaktische Verschiebung der Symbolbereiche dem zweiäugig Betrachtenden eine Dreidimensionalität des angezeigten Symbols vorgaukelt. Dadurch, dass in einer anderen Ausgestaltung beispielsweise die Anzeige zwischen einer den Spiegel nutzenden Symbolanzeige der Lichtleiter 14, 15 und einer den Spiegel umgehenden Symbolanzeige der Lichtleiter 13, 14 des Lichtleiterstapels in zeitlicher Abfolge umgeschaltet wird, kann ferner die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Funktionsanzeige 1 gelenkt werden, die sich durch den Wechsel der Darstellungsebenen der Funktionsanzeige 1 ergibt. Durch selektives Aktivieren der Lichtquellen können vergleichsweise einfach unterschiedliche Schaltzustände oder Schaltfunktionen visualisiert werden. Die Funktionsanzeige 1 ist einfach und kostengünstig zu realisieren und gibt dem Gestalter ein großes Maß an Gestaltungsspielraum, was auch die Platzierung der Funktionsanzeige 1 betrifft. Die Funktionsanzeige zeigt so gut wie keine durch die Lichtabstrahlung bewirkte Alterungserscheinung und ist vergleichsweise energiesparend. Der mikrostrukturierte Symbolbereich gibt beispielsweise alleine oder mit anderen zusammen das Symbol positiv als Bild, als dessen inverse Darstellung oder als dessen Umriss wieder. Die zuvor genannte Tiefenwirkung kann beispielsweise durch den Abstand zwischen den Lichtleitern 13, 14, 15, beispielsweise die Luftspaltdicke, eingestellt werden. Beispielsweise liegt der Abstand im Bereich 1 bis 3 mm.
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Alle Lichtleiter 13, 14, 15 sind außerhalb des mikrostrukturierten Bereichs transparent, so dass ein großer Teil der Anzeigefläche 8 transparent verbleibt und beispielsweise die Durchsicht durch die Funktionsanzeige 1 gewährleistet ist, um dem Betrachter B die Möglichkeit zu geben, durch die Funktionsanzeige hindurch andere Anzeigen oder den Straßenverlauf zu verfolgen. Dadurch ist beispielsweise die Platzierung der Funktionsanzeige 1 an einem Lenkrad, beispielsweise im Bereich zwischen Lenkradnabe und Lenkradkranz möglich, ohne die Sicht auf das Armaturenbrett zu beeinträchtigen. Bei senkrechter Betrachtung der Anzeigefläche 8 überlappen die mikrostrukturierten Symbolbereiche der Lichtleiter 13, 14, 15 zumindest teilweise, um durch Verwendung von Lichtquellen 12 mit unterschiedlicher Farbigkeit der Lichtabstrahlung mehrfarbige Symbole zu erzeugen, dir durch zeitgleiche Durchleuchtung mehrerer Lichtleiter 13, 14, 15 sichtbar gemacht werden. Um eine unerwünschte Lichtausbreitung im jeweiligen Lichtleiter 13, 14, 15 insbesondere bei Fremdlichteinwirkung zu vermeiden, weist jeder Lichtleiter 13, 14, 15 an mindestens einer der Stirnflächen, bevorzugt an der oder den Stirnflächen, die nicht der Lichtquelle 12 zugewandt sind, eine reflexionsmindernde Beschichtung 33 auf, welche auch geläufig als Antireflexbeschichtung oder als Vergütung bezeichnet wird. Diese hat die Aufgabe, beispielsweise durch Lichtabsorption in der Beschichtung 33, die Menge des in den Lichtleiter an der beschichteten Stirnfläche reflektierten Lichtes gegenüber einer unbeschichteten Stirnfläche zu reduzieren. Diese Beschichtung 33 kann annähernd umlaufend aufgebracht sein. Diese reflexionsmindernde Beschichtung 33 weist beispielsweise einen optischen Brechungsindex auf, der zahlenmäßig zwischen dem von Luft und dem des Materials des Lichtleiters 13, 14, 15 liegt. Die der Lichtquelle 12 jeweils abgewandten Enden der Lichtleiter 13, 14, 15 sind jeweils stoffschlüssig in einem Rahmen 25 gehalten.
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Die Erfindung betrifft ferner, wie in 3 gezeigt, ein Lenkrad 20. Das Lenkrad 20 weist einen eine Lenkradnabe bedeckenden Pralltopf 22, wenigstens eine Lenkradspeiche 21 und einen durch die Lenkradspeiche 21 getragenen Lenkradkranz 11 auf. Das erfindungsgemäße Lenkrad 20 weist ferner eine Funktionsanzeige 1 auf, die Bestandteil eines am Lenkrad 20 befestigten Bedienelements 10 ist und in das Bedienteil 2 integriert ist, welches schwenkbeweglich an einem Fuß des Bedienelements 10 gelagert ist. Dabei ist der Fuß des Bedienelements 10 drehfest am Lenkradkranz 11 festgelegt. Die weitgehend transparente Anzeigefläche 8 der Funktionsanzeige 1 ist zwischen dem Lenkradkranz 11 und der Lenkradnabe bzw. dem die Lenkradnabe bedeckenden Pralltopf 22 des Lenkrades 20 angeordnet. Bei selektiver Aktivierung der zur Funktionsanzeige 1 gehörenden Lichtquellen werden in Abhängigkeit dieser Selektion unterschiedliche Symbole 18 im Bereich der Anzeigefläche 8 für den Betrachter, d.h. Fahrer, sichtbar, während durch die Transparenz der Funktionsanzeige 1 im verbleibenden Bereich das für den Fahrer hinter dem Lenkrad 20 liegende Armaturenbrett bzw. dessen Instrumentierung sichtbar ist.
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4 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Anordnung aus mehreren Funktionsanzeigen 1, 1', die beispielsweise jeweils den Schnittaufbau, wie in den 1, 4 oder 5 gezeigt, aufweisen und aus Sicht des Betrachters nebeneinander angeordnet sind, um so nebeneinander angeordnete Anzeigeflächen 8, 8' auszubilden Die Anordnung zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest ein Lichtleiter 13 der einen Funktionsanzeige 1 einstückig mit dem Lichtleiter 13' der anderen Funktionsanzeige 1' einstückig ausgebildet ist, um einen gemeinsamen Lichtleiter auszubilden. Die hier weiteren nicht gezeigten und darunter liegenden Lichtleiter sind mit entsprechend identischen Abmessungen ausgebildet. Es sollen aber auch Ausführungsformen erfindungsgemäß umfasst sein, bei denen die Lichtleiter pro Funktionsanzeige 1, 1' bezüglich ihrer Außenabmessungen unterschiedlich ausgebildet sind. Um die wechselseitige Lichteinstrahlung von einer Funktionsanzeige 1 in die andere Funktionsanzeige 1' und umgekehrt zu minimieren, ist ein keilförmiger Durchbruch 29 im gemeinsamen Lichtleiter 13, 13' ausgebildet, der mit einem Material verfüllt ist, welches einen Brechungsindex aufweist, der kleiner ist als der des Materials des gemeinsamen Lichtleiters 13, 13'. Auch hier sind einige der Stirnflächen der Lichtleiter 13, 13' mit einer reflexionsminderndern Beschichtung 33 versehen.
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5 zeigt einen Schnitt durch eine weitere erfindungsgemäße Anordnung aus mehreren Funktionsanzeigen 1, 1', die beispielsweise jeweils den Schnittaufbau, wie in den 1, 4 oder 5 gezeigt, aufweisen und aus Sicht des Betrachters nebeneinander angeordnet sind, um so nebeneinander angeordnete Anzeigeflächen 8, 8' auszubilden Die Anordnung zeichnet sich ebenfalls dadurch aus, dass zumindest ein Lichtleiter 13 der einen Funktionsanzeige 1 einstückig mit dem Lichtleiter 13' der anderen Funktionsanzeige 1' einstückig ausgebildet ist, um einen gemeinsamen Lichtleiter auszubilden. Die hier weiteren nicht gezeigten und darunter liegenden Lichtleiter sind mit entsprechend identischen Abmessungen ausgebildet. Es sollen aber auch Ausführungsformen erfindungsgemäß umfasst sein, bei denen die Lichtleiter pro Funktionsanzeige 1, 1' bezüglich ihrer Außenabmessungen unterschiedlich ausgebildet sind. Um die wechselseitige Lichteinstrahlung von einer Funktionsanzeige 1 in die andere Funktionsanzeige 1' und umgekehrt zu minimieren, kann der Aus 6 bekannte, keilförmige Durchbruch im gemeinsamen Lichtleiter 13, 13' ausgebildet sein, der mit einem Material verfüllt ist, welches einen Brechungsindex aufweist, der kleiner ist als der des Materials des gemeinsamen Lichtleiters 13, 13'. Bei der in 5 gezeigten Ausführungsform wird auf diesen keilförmigen Durchbruch verzichtet. Bei der darin gezeigten Ausführungsform bildet der jeweilige Lichtleiter 13, 13' im jeweiligen Lichtverlauf von der Lichtquelle 12, 12' zu dem zugehörigen Symbol 18, 18' jeweils gekrümmte Grenzflächen 30, 32 aus, um so optisch wirksame, bevorzugt fokussierende Linsenelement auszubilden. Beispielsweise ist im Lichtleiter 13 eine bezüglich des Lichtleiters konkave Eintrittsfläche 30 in der äußeren Stirnfläche des Lichtleiters 13 vorgesehen, wohingegen der Lichtleiter 13' mehrere Durchbrüche 31 aufweist, die mit einem Material gefüllt sind, welches einen Brechungsindex aufweist, der kleiner ist als der des Materials des gemeinsamen Lichtleiters 13, 13'. Die durch die Durchbrüche 31 gebildeten Linsenelemente wirken ebenfalls fokussierend auf den Lichtverlauf von der Lichtquelle 12' zum zugehörigen Symbol 18'. Auch hier sind einige der Stirnflächen der Lichtleiter 13, 13' mit einer reflexionsminderndern Beschichtung 33 versehen.