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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft im Allgemeinen das Gebiet der Prozess- oder Fabrikautomation. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Messdatenvalidierungssystem zur Validierung von Messdaten eines Feldgeräts, ein Verfahren zur Messdatenvalidierung, ein Programmelement sowie ein computerlesbares Medium.
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Hintergrund
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In der Automatisierungstechnik werden Sensoren zum Erfassen einer Vielzahl von Prozessgrößen, wie etwa eines Füllstandes, einer Dichte, eines Durchflusses, einer Temperatur und/oder eines Druckes eines Mediums, in einer Vielzahl von unterschiedlichen Behältern mit unterschiedlichen Geometrien eingesetzt. Um ein mit dem Messgerät erfasstes Messsignal auswerten und um aussagekräftige Werte der zu ermittelnden Prozessgrößen bestimmen zu können, kann es erforderlich sein, eine für den jeweiligen Behälter und/oder eine für das darin bevorratete Medium geeignete Parametrierung in dem jeweiligen Messgerät durchzuführen.
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Ein Feldgerät kann somit individuell für einen bestimmten Behälter und eine bestimmte Messumgebung eingestellt werden. Sollte sich zum Beispiel die Art des Behälters, in welchem das Feldgerät seine Messung durchführt, ändern, so kann es vorkommen, dass das Feldgerät neu parametriert werden muss, damit es sich wieder um einen validen Messwert handelt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Mit Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung kann in vorteilhafter Weise die ausreichende Qualität und Messwertsicherheit der von einem Feldgerät gewonnenen Messdaten sichergestellt werden.
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Dies wird insbesondere durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche ermöglicht. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung.
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Ein erster Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Messdatenvalidierungssystem zur Validierung von Messdaten eines Feldgeräts. Das Messdatenvalidierungssystem weist ein Feldgerät, eine Positionserkennungseinrichtung und/oder eine Messstellenerkennungseinrichtung und einen Server auf. Das Feldgerät ist dazu eingerichtet, Messdaten einer Messstelle zu erfassen und die erfassten Messdaten an einen Server zu übertragen. Die Positionserkennungseinrichtung ist dazu eingerichtet, eine Position der Messstelle zu erfassen und die erfasste Position ebenfalls an den Server zu übertragen. Alternativ oder zusätzlich ist die Messstellenerkennungseinrichtung dazu eingerichtet, einen Messstellenparameter zu erfassen und den erfassten Messstellenparameter an den Server zu übertragen. Der Server ist dazu eingerichtet, die erfassten Messdaten, die Position der Messstelle oder den Messstellenparameter zu empfangen und basierend auf der erfassten Position und/oder dem erfassten Messstellenparameter die Messdaten zu überprüfen und/oder zu validieren und/oder basierend auf der erfassten Position und/oder dem erfassten Messstellenparameter das Feldgerät anzuleiten, Messdaten der Messstelle zu erfassen.
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Mit anderen Worten kann der Server, basierend auf der Position und/oder einem Messstellenparameter, die vom Feldgerät erfassten Messdaten validieren, auf Gültigkeit und/oder Genauigkeit prüfen oder überprüfen. Der Ausdruck „basierend auf” ist im Kontext der vorliegenden Offenbarung breit zu verstehen. Dieser Ausdruck kann beispielsweise „abhängig von“, „beeinflusst von“ oder „bedingt“ bedeuten. Alternativ oder zusätzlich kann der Server das Feldgerät anleiten Messdaten zu erfassen, wobei das Anleiten von der erfassten Position der Messstelle und/oder vom erfassten Messstellenparameter abhängen kann. Das kann beispielsweise bedeuten, dass geprüft wird ob die Messstelle korrekt positioniert ist oder einer vorgegebenen Position entspricht, und dass soweit die Position der Messstelle als korrekt oder richtig bewertet wird, das Feldgerät angeleitet werden kann Messdaten zu erfassen und/oder die bereits erfassten Messdaten validiert werden können.
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Alternativ oder zusätzlich kann geprüft werden, ob der Messstellenparameter korrekt ist oder einem vorgegebenen Messstellenparameter entspricht und soweit der Messstellenparameter als korrekt oder richtig bewertet wird, das Feldgerät angeleitet werden kann Messdaten zu erfassen und/oder die bereits erfassten Messdaten validiert werden können. Die Position der Messstelle kann mit der Positionserkennungseinrichtung erfasst werden. Der Messstellenparameter kann mit der Messstellenerkennungseinrichtung erfasst werden.
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Der Begriff „Messstelle“ ist im Kontext der vorliegenden Offenbarung breit zu verstehen. Dabei kann es sich um einen oder mehrere Behälter, um eine Lagerhalle, um ein Förderband, um einen Behälter oder ein Förderband oder im Allgemeinen um einen Bereich handeln. Es sei bemerkt, dass die Messstelle eine bewegliche oder mobile Messstelle sein kann. Bei den Messdaten kann es sich um jegliche Art von gemessenen Größen und/oder physikalischen Größen handeln. Alternativ oder zusätzlich können die Messdaten mit einer physikalischen Größe korrelieren oder von einer physikalischen Größe repräsentativ sein. So kann es sich beispielsweise um ein Messsignal handeln, welches von einem Füllstand eines Behälters repräsentativ ist. Die Messdaten können ebenso beispielsweise ein gemessener Druck, eine gemessene Temperatur oder Ähnliches sein.
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Bei der Position der Messstelle kann es sich um eine Orientierung, eine Neigung, eine geographische Position, einen Anstellwinkel, eine Höhe und/oder um eine Kombination von mehreren Positionsparametern der Messstelle handeln. Bei dem Messstellenparameter kann es sich im Allgemeinen um jegliche Art von Parametern handeln, welcher die Messstelle definiert, charakterisiert, beschreibt, auszeichnet, spezifiziert und/oder erkennbar macht. Der Begriff „Messstellenparameter“ ist im Kontext der vorliegenden Offenbarung breit zu verstehen.
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Beim Feldgerät kann es sich um einen Sensor oder mehrere Sensoren jeglicher Art handeln. Es kann sich dabei beispielsweise um einen Füllstandsensor, einen Drucksensor, einen Durchflusssensor, einen Temperatursensor, einen Analysesensor und/oder einen Grenzstandsensor handeln.
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Beim Server kann es sich im Allgemeinen um einen zentralen Server handeln. Der Server kann beispielsweise mit mehreren Feldgeräten kommunizieren bzw. Daten und/oder Signale austauschen. Beim Server kann es sich um einen Computer, eine Cloud, ein Steuergerät und/oder einen Controller handeln. Im Server kann eine Validierungsliste hinterlegt sein. Eine Validierungsliste kann beispielsweise aus mehreren Kriterien und/oder Bedingungen bestehen, welche jeweils negativ oder positiv erfüllt werden können. Alternativ oder zusätzlich können im Server vorgegebene Bedingungen hinterlegt und/oder gespeichert sein.
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Es sei bemerkt, dass das Validieren und/oder Überprüfen der Messdaten mittels des Servers oder direkt im Feldgerät automatisiert oder vorwiegend automatisiert durchgeführt werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Feldgerät ferner dazu eingerichtet, die erfassten Messdaten kabellos an den Server zu übertragen. Alternativ oder zusätzlich ist die Positionserkennungseinrichtung ferner dazu eingerichtet, die erfasste Position kabellos an den Server zu übertragen. Alternativ oder zusätzlich ist die Messstellenerkennungseinrichtung ferner dazu eingerichtet, den erfassten Messstellenparameter kabellos an den Server zu übertragen.
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Mit anderen Worten kann das Feldgerät über Funk, d.h. drahtlos, mit dem Server kommunizieren und/oder Daten austauschen. Alternativ oder zusätzlich kann die Positionserkennungseinrichtung und/oder die Messstellenerkennungseinrichtung über Funk, d.h. drahtlos, mit dem Server kommunizieren und/oder Daten austauschen. Es sei bemerkt, dass die Messdaten und/oder die Position alternativ auch drahtgebunden übertragen werden können.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Server ferner dazu eingerichtet, basierend auf der Überprüfung und/oder der Validierung der Messdaten eine Meldung abzusetzen. Der Server kann dabei ein Warnsignal, eine Fehlermeldung, eine akustische Meldung und/oder eine optische Meldung absetzen oder schicken. Bei der Meldung kann es sich im Allgemeinen um eine ereignisabhängige Meldung handeln. Die Meldung kann repräsentativ für die Überprüfung und/oder die Validierung sein. Dabei kann beispielsweise bei einer positiven Validierung der Messdaten ein grünes Licht abgesetzt werden. Es sei zudem bemerkt, dass der Server als Meldung ein Signal senden kann, welches das Weiterleiten der tatsächlichen Meldung an ein Gerät, wie etwa das Weiterleiten eines akustischen Alarms an ein Mobilgerät, beinhaltet oder auslöst.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Server dazu eingerichtet, die Messdaten mit einem Statussignal basierend auf der Überprüfung und/oder der Validierung der Messdaten zu versehen. Der Begriff „Statussignal“ ist im Kontext der vorliegenden Offenbarung breit zu verstehen. Es kann sich beispielsweise um einen „Flag“ handeln. Alternativ oder zusätzlich können die Messdaten im Allgemeinen erkennbar an den Server gesendet oder übertragen werden. Zur Erkennung der Messdaten können beispielsweise Technologien genutzt werden, wie z.B. RFID-Tags und Objekterkennungssysteme.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Server ferner dazu eingerichtet, basierend auf der Überprüfung und/oder der Validierung der Messdaten Validierungsergebnisse zu erzeugen. Zudem ist der Server ferner dazu eingerichtet, die Validierungsergebnisse an das Feldgerät und/oder an ein übergeordnetes System zu übertragen. Der Begriff „Validierungsergebnis“ ist im Kontext der vorliegenden Offenbarung breit zu verstehen. Es kann sich beispielsweise um eine Validierungsliste handeln, welche im Server hinterlegt sein kann. In einer solchen Validierungsliste kann gespeichert sein, ob die Messstelle richtig positioniert ist und/oder ob es sich bei dem Messstellenparameter um den richtigen Messstellenparameter handeln. Es sei bemerkt, dass die Begrifflichkeit „richtig“ bedeuten kann, dass die Position und/oder der Messstellenparameter eine erwartete, vordefinierte und/oder vorgegebene Position und/oder einem Messstellenparameter entspricht. Mit anderen Worten kann der Begriff „richtig“ ein Erfüllen einer vorgegebenen Voraussetzung bedeuten. Ob solche vorgegebenen Voraussetzungen erfüllt sind oder nicht, kann beispielsweise den Validierungsergebnissen entnommen werden.
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Es sei bemerkt, dass das übergeordnete System ein SPS-, PLS- und/oder SCADA-System sein kann.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Positionserkennungseinrichtung dazu eingerichtet, die Position der Messstelle basierend auf einem oder mehreren der folgenden gelisteten Verfahren, die etwa der Entfernungsmessung dienen können, zu erfassen: Induktive Näherungsverfahren, kapazitive Näherungsverfahren, NFC-Verfahren, optische und/oder magnetische Verfahren. Mit anderen Worten kann die Positionserkennungseinrichtung induktive Näherungsschalter, kapazitive Näherungsschalter, NFC Module und optische oder magnetische Sensoren aufweisen, etwa zur Erfassung der Distanz zum Behälter.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Messstellenerkennungseinrichtung und die Positionserkennungseinrichtung als eine einzige Einrichtung ausgeführt. Mit anderen Worten kann die Messstellenerkennungseinrichtung mit der Positionserkennungseinrichtung kombiniert sein. Die einzige Einrichtung kann dabei dazu eingestellt sein die Position der Messstelle und/oder den Messstellenparameter zu erfassen.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Messstelle einen Behälter und/oder ein Förderband. Die Messstelle kann im Allgemeinen einen Bereich und/oder eine Kombination mehrerer Gegenstände bezeichnen. Die Messstelle kann dabei mehrere Behälter gleicher Art oder unterschiedlicher Art aufweisen. Der Begriff „Art“ ist im Kontext der vorliegenden Offenbarung breit zu verstehen.
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Es sei bemerkt, dass eine Geometrie, wie etwa eine Behältergeometrie, eines Objekts auf dem Band und eine Position, wie etwa eine Behälterposition, des Objekts auf dem Band detektiert werden können und in dem Server, wie zum Beispiel in der Cloud, in Hinblick auf Messwertvalidierung bewertet werden können. Bei der Position des Objekts auf dem Band kann es sich beispielsweise um eine bestimmte Zone, welche erreicht werden sollte, handeln. Beim Band kann es sich um ein Förderband handeln.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Messstellenparameter ein Behälterparameter. Alternativ oder zusätzlich umfasst der Messstellenparameter eine Messstellengeometrie, eine Behältergeometrie, einen Behälterinhalt, und/oder eine Behälterspezifikation. Bei dem Behälterparameter kann es sich um den Behälterinhalt, ein Behältermaterial und/oder einen Behältertyp handeln.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Messstellenerkennungseinrichtung dazu eingerichtet, den Messstellenparameter basierend auf einem oder mehreren der folgenden gelisteten Verfahren zu erfassen: NFC-Verfahren, RFID-Verfahren und/oder optisches Verfahren. Mit anderen Worten kann die Messstellenerkennungseinrichtung NFC-Systeme, RFID-Systeme oder optischen Kamerasysteme aufweisen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Feldgerät ein Füllstandsensor, ein Grenzstandsensor oder ein Bereichsüberwachungssensor. Beim Feldgerät kann es sich ferner beispielsweise um einen Drucksensor, einen Durchflusssensor, ein Analysegerät, einen Grenzschalter, einen Temperatursensor, ein Ventil und/oder im Allgemeinen um einen Sensor der Prozess- oder Fabrikautomation handeln.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Verfahren zur Messdatenvalidierung aus dem Bereich der Prozess- oder Fabrikautomation. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- • Erfassen von Messdaten einer Messstelle mittels eines Feldgeräts;
- • Übertragen der erfassten Messdaten mittels des Feldgeräts an einen Server;
- • Erfassen einer Position der Messstelle mittels einer Positionserkennungseinrichtung; und/oder
- • Erfassen eines Messstellenparameters mittels einer Messstellenerkennungseinrichtung;
- • Übertragen der erfassten Position der Messstelle mittels der Positionserkennungseinrichtung an den Server; und/oder
- • Übertragen des erfassten Messstellenparameters mittels der Messstellenerkennungseinrichtung an den Server;
- • Empfangen der Messdaten, der Position und/oder des Messstellenparameters mittels des Servers; und
- • Überprüfen und/oder Validieren mittels des Servers der erfassten Messdaten basierend auf der erfassten Position und/oder dem Messstellenparameter.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Verfahren ferner folgenden Schritt auf:
- • Anleiten des Feldgeräts, Messdaten der Messstelle, basierend auf der erfassten Position und/oder dem Messstellenparameter zu erfassen oder etwa zu verwehren.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Programmelement, welches, wenn es auf einem Messdatenvalidierungssystem ausgeführt wird, das Messdatenvalidierungssystem anleitet, die folgenden Schritte durchzuführen:
- • Erfassen von Messdaten einer Messstelle mittels eines Feldgeräts;
- • Übertragen der erfassten Messdaten mittels des Feldgeräts an einen Server;
- • Erfassen einer Position der Messstelle mittels einer Positionserkennungseinrichtung; und/oder
- • Erfassen eines-n Messstellenparameters mittels einer Messstellenerkennungseinrichtung;
- • Übertragen der erfassten Position der Messstelle mittels der Positionserkennungseinrichtung an den Server; und/oder
- • Übertragen des erfassten Messstellenparameters mittels der Messstellenerkennungseinrichtung an den Server;
- • Empfangen der Messdaten, der Position und/oder des Messstellenparameters mittels des Servers; und
- • Überprüfen und/oder Validieren mittels des Servers der erfassten Messdaten, basierend auf der erfassten Position und/oder dem Messstellenparameter.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein computerlesbares Medium, auf dem ein Programmelement, so wie voranstehend beschrieben, gespeichert ist.
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Im Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung beschrieben. Werden in der folgenden Figurenbeschreibung die gleichen Bezugszeichen verwendet, so bezeichnen diese gleiche oder ähnliche Elemente. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
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Figurenliste
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- 1 zeigt ein Messdatenvalidierungssystem gemäß einer Ausführungsform.
- 2 zeigt ein Messdatenvalidierungssystem gemäß einer weiteren Ausführungsform.
- 3a / 3b zeigen ein Messdatenvalidierungssystem gemäß einer weiteren Ausführungsform.
- 4 zeigt ein Messdatenvalidierungssystem gemäß einer weiteren Ausführungsform.
- 5 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen
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1 zeigt ein Messdatenvalidierungssystem gemäß einer Ausführungsform. Das Messdatenvalidierungssystem 100 der 1 besteht aus einem Messgerät 102, wie etwa einem Füllstandsensor 102 oder einem Grenzstandsensor 102 und einem Server 110.
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Zudem kann das Messdatenvalidierungssystem entweder eine Positionserkennungseinrichtung 104 oder eine Messstellenerkennungseinrichtung 105 oder aber auch beide Einrichtungen 104, 105 aufweisen. Die Messstelle 114 der 1 weist einen Behälter 103 auf. Der Behälter 103 kann beispielsweise mit einem Medium, etwa einem flüssigen Medium oder ein Medium mit Schüttgut, gefüllt sein.
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Die Positionserkennungseinrichtung 104 kann vorerst erkennen ob der Behälter 103, bzw. die Messstelle 114, richtig positioniert ist indem die Positionserkennungseinrichtung die Position des Behälters 103 erfasst. Die erfasste Position kann an den Server 110 per Kabel oder drahtgebunden 112, d.h. über eine Leitung 112, übertragen werden. Es sei bemerkt, dass sowohl die Positionserkennungseinrichtung 104 als auch die Messstellenerkennungseinrichtung 105 über ein jeweiliges separates Kabel (in 1 nicht gezeigt), d.h. über eine separate Verbindung oder Leitung, Daten an das übergeordnete System 106 weiterleiten können. Gleichzeitig oder zeitlich versetzt, kann das Feldgerät 102 Messdaten erfassen und diese ebenso über eine Leitung 112 und ggf. über ein dazwischengeschaltetes übergeordnetes System 108, an den Server 110 übertragen. Der Server 110 kann die Position des Behälters 103 sowie die erfassten Messdaten empfangen und anhand der Position des Behälters 103 die Messdaten derart auswerten, dass der Server 110 die Messdaten überprüfen kann und/oder validieren kann. Denkbar ist dabei zum Beispiel, dass der Server 110 die Position des Behälters 103 mit einer im Server 110 hinterlegten „Soll-Position“ des Behälters 103, wie etwa eine vorgegebene Position, vergleicht. Basierend auf einem solchen Vergleich kann der Server 110 bewerten ob die Messdaten valide und/oder nutzbar sind. Mit anderen Worten kann der Server 110 basierend auf der Position der Messstelle 114 auswerten, ob die Messdaten wegen einer falschen oder ungenauen Position der Messstelle 114 kompromittiert sind, bzw. möglicherweise nicht nutzbar sein können.
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Alternativ oder zusätzlich kann ein Messstellenparameter von einer Messstellenerkennungseinrichtung 105 erfasst werden und an den Server 110 über eine Leitung 112 übertragen werden. Der Server 110 kann somit basierend auf dem erfassten Messstellenparameter die erfassten Messdaten überprüfen und/oder validieren. Beispielsweise kann es sich beim Messstellenparameter um einen vorgegebenen Inhalt handeln, welcher im Behälter 103 der Messstelle 114 zu finden ist. Dabei kann der entsprechend vorgegebene Messstellenparameter im Server 110 gespeichert sein oder vorgelegt sein. Stimmt der erfasste Messstellenparameter mit dem vorgegebenen Messstellenparameter überein, so kann der Server 110 zum Beispiel die Messdaten als gültig erachten und diese somit positiv validieren.
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Die Messdaten können als gültig oder nutzbar erachtet werden, wenn der Messstellenparameter vom Server 110 als richtig oder korrekt erachtet worden ist oder wenn die Position der Messstelle 114 als richtig oder korrekt erachtet worden ist. Alternativ können die Messdaten als gültig erachtet werden, d.h. positiv validiert werden, wenn beide, sowohl der Messstellenparameter als auch die Position der Messstelle 114 richtig sind.
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Ebenso denkbar ist, dass das Feldgerät 102 vom Server 110 angeleitet werden kann die Messdaten zu erfassen oder nicht zu erfassen, basierend auf dem erfassten Messstellenparameter und/oder auf der erfassten Position der Messstelle 114. Beispielsweise kann der Server 110 die Erfassung von Messdaten erst dann freigeben, wenn der Messstellenparameter als richtig oder korrekt erachtet worden ist oder wenn die Position der Messstelle 114 als richtig oder korrekt erachtet worden ist. Alternativ kann die Freigabe der Erfassung erst dann erfolgen, wenn beide, sowohl der Messstellenparameter als auch die Position der Messstelle 114, als richtig oder korrekt erachtet worden sind.
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Die Positionserkennungseinrichtung 104 und die Messstellenerkennungseinrichtung 105 sind in der Ausführungsform des Messdatenvalidierungssystems 100 der 1 zwei unterschiedliche Einrichtungen. Diese könnten in einer bestimmten Ausprägung auch als Kombigerät agieren.
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Das Messdatenvalidierungssystem 100 der 1 kann zudem ein System 108, wie etwa ein übergeordnetes System 108 aufweisen, welches dazu eingerichtet ist, vorerst Messdaten, Signale und/oder Informationen zu empfangen und an den Server 110 weiterzuleiten. Das übergeordnete System kann auch als lokales Leitsystem (PLS) oder speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) gesehen werden. Der Server 110 kann wiederum beispielsweise Validierungsergebnisse an ein weiteres System 106, wie etwa ein übergeordnetes System 106, weitergeben.
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2 zeigt ein Messdatenvalidierungssystem 100 gemäß einer weiteren Ausführungsform. Sofern nicht anders beschrieben, weist das Messdatenvalidierungssystem 100 der 2 dieselben Merkmale und Elemente auf wie das Messdatenvalidierungssystem 100 der 1. Die Übertragung der Messdaten, der Position der Messstelle und/oder des Messstellenparameters werden in der Ausführungsform der 2 kabellos, d.h. drahtlos, an den Server 110 übertragen. Der Server 110 kann wiederum beispielsweise Validierungsergebnisse an ein weiteres System 106 (wie in der 1 gezeigt) weitergeben. Die Übertragung der Messdaten kann ferner über ein Funknetzwerk 202 erfolgen. Hierzu können die Positionserkennungseinrichtung 104, die Messstellenerkennungseinrichtung 105, das Feldgerät 102 und/oder der Server mit einer entsprechenden Schnittstelle vorgesehen sein. Beispielsweise können die unterschiedlichen Komponenten eine Funk-Schnittstelle aufweisen. Es sei bemerkt, dass eine Kombination aus einer drahtlosen und einer drahtgebundenen Kommunikation zwischen den verschiedenen Komponenten, d.h. zwischen dem Feldgerät 102 und dem Server 110, zwischen der Positionserkennungseinrichtung 104 und dem Server 110 und/oder zwischen der Messstellenerkennungseinrichtung 105 und dem Server 110, denkbar ist.
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Die Positionserkennungseinrichtung 104 und die Messstellenerkennungseinrichtung 105 sind in der Ausführungsform der 2 als eine einzige Einrichtung ausgeführt. Es sei bemerkt, dass die Messstelle 114 des Messdatenvalidierungssystems 100 der 2 aus einem beliebigen Objekt bestehen kann, an welchem beispielsweise Daten erfasst werden können. Zudem kann es sich bei einer solchen Messstelle 114 nicht nur um das Objekt handeln, sondern auch um den allgemeinen Bereich um das Objekt. Es sei bemerkt, dass es sich beim Objekt 114 um einen Behälter mit einem Medium wie etwa Flüssigkeit handeln. In der Praxis können solche Behälter zum Beispiel IBC Container sein.
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3a und 3b zeigen jeweils ein Messdatenvalidierungssystem 100 gemäß einer weiteren Ausführungsform. Sofern nicht anders beschrieben, weist das Messdatenvalidierungssystem 100 der 3a und 3b dieselben Merkmale und Elemente auf wie das Messdatenvalidierungssystem 100 der 1 und 2. Der Server 110 und die dazugehörenden Kommunikationswege, drahtgebunden oder drahtlos, welche womöglich in der Praxis bereits vorhanden sein können, werden in den 3a und 3b aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen. Bei der Messstelle 114 der 3a und 3b ist zu erkennen, dass ein Behälter 103 gegen einen anderen Behälter 103' ausgetauscht wird. Die zwei Behälter 103, 103' können eine unterschiedliche Geometrie aufweisen und/oder beispielsweise mit einem anderen Medium befüllt sein. Bei einer unterschiedlichen Geometrie der Behälter 103, 103' kann es zu einer negativen Messstellenerkennung seitens der Messstellenerkennungseinrichtung 105 kommen. Möglicherweise kann die Positionserkennungseinrichtung 104 erkannt haben, dass in beiden Fällen der Behälter 103, 103' richtig positioniert ist. Der Server 110 kann jedoch derart eingestellt sein, dass beide Bedingungen, d.h. Position und Messstellenparameter der Messstelle, erfüllt sein müssen, um ein positives Validierungsergebnis erzeugen zu können und/oder um überhaupt die Messdaten positiv zu validieren.
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Die Messstelle 114 der 3a und 3b kann ferner ein Förderband 302 aufweisen. Der jeweilige Behälter 103, 103' kann beispielsweise mittels des Förderbands 302 bewegt werden. Denkbar ist jedoch, dass ein Behälter 103, 103' bereits ohne ein solches Förderband beweglich oder mobil ist. Die Position der Messstelle 114 kann beispielsweise als Position des Gegenstandes, d.h. des Behälters 103, 103' und/oder eines anderen Gegenstandes, auf dem Förderband verstanden werden.
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4 zeigt ein Messdatenvalidierungssystem 100 gemäß einer weiteren Ausführungsform. Sofern nicht anders beschrieben, weist das Messdatenvalidierungssystem 100 der 4 dieselben Merkmale und Elemente auf wie das Messdatenvalidierungssystem 100 der 1, 2, 3a und 3b. Der Server 110 und die dazugehörenden Kommunikationswege, drahtgebunden oder drahtlos, welche womöglich in der Praxis bereits vorhanden sein können, werden in der 4 aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen.
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Bei der Messstelle 114 des Messdatenvalidierungssystems 100 der 4 ist zu erkennen, dass der Behälter 103 nicht richtig positioniert ist. Die Ausführungsform des Messdatenvalidierungssystems 100 der 4 kann beispielsweise lediglich basierend auf der erfassten Position der Messstelle 114 die Messdaten validieren und/oder überprüfen. Dies kann sich zum Beispiel bei gleichartigen Behältern, wie etwa IBC-Behältern, als vorteilhaft erweisen. Alternativ oder zusätzlich kann der Server 110 (in 4 nicht gezeigt) basierend auf der erfassten Position der Messstelle 114 das Messgerät 102 anleiten die Messdaten zu erfassen. Im Fall der 4 wird der Server 110 die bereits erfassten Messdaten negativ validieren, bzw. als ungültig bewerten, da der Behälter 103 der Messstelle nicht richtig positioniert ist. Die Erfassung eines Messstellenparameters kann in diesem Fall wegfallen. Alternativ oder zusätzlich kann der Server die Freigabe an das Feldgerät 102 um Messdaten zu erfassen verweigern, da der Behälter 102 nicht richtig positioniert ist.
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Denkbar ist, dass der Server 110 eine Meldung absetzt, basierend auf der erfassten Position der Messstelle 114 und/oder basierend auf dem erfassten Messstellenparameter. Beispielsweise kann der Server 110 eine akustische oder visuelle Meldung, wie etwa eine rote Lampe absetzen, welche einen Benutzer informiert, dass der Behälter 103, bzw. die Messstelle 114, nicht richtig positioniert ist. Der Server 110 kann auch an ein Mobilgerät, wie etwa ein Mobiltelefon, eine Meldung (Email, SMS oder der Gleichen) übertragen, sodass ein Benutzer des Messdatenvalidierungssystems 100 informiert werden kann, ob die Messdaten positiv oder negativ validiert worden sind und/oder ob das Feldgerät 102 angeleitet worden ist, Messdaten zu erfassen.
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5 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Messdatenvalidierung aus dem Bereich der Prozess- oder Fabrikautomation gemäß einer Ausführungsform. In einem ersten Schritt S1 des Verfahrens werden Messdaten einer Messstelle 114 mittels eines Feldgeräts 102 erfasst. Die erfassten Messdaten werden in einem weiteren Schritt S2 mittels des Feldgeräts 102 an einen Server 110 drahtgebunden oder drahtlos übertragen oder weitergeleitet. In einem weiteren Schritt S3 wird eine Position der Messstelle 114 mittels einer Positionserkennungseinrichtung 104 erfasst. Alternativ oder zusätzlich kann eine Messstellenerkennungseinrichtung 105 in einem Schritt S4 einen Messstellenparameter erfassen. In den Schritten S5 und S6 werden die erfasste Position und/oder der erfasste Messstellenparameter an den Server 110 drahtgebunden oder drahtlos übertragen. Der Server 110 empfängt in einem weiteren Schritt S7 die Messdaten, die Position und/oder den Messstellenparameter. Daraufhin kann der Server in einem Schritt S8 die Messdaten basierend auf der erfassten Position und/oder dem Messstellenparameter überprüfen und/oder validieren.
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Alternativ oder zusätzlich kann in einem weiteren Schritt (in 5 nicht gezeigt) oder in einem Ersatzschritt das Feldgerät 102 vom Server 110 basierend auf der erfassten Position und/oder dem erfassten Messstellenparameter anleiten Messdaten zu erfassen.
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Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass „umfassend“ und „aufweisend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und die unbestimmten Artikel „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkungen anzusehen.