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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Wischblatt sowie eine Wischeinrichtung zur Reinigung einer Fahrzeugscheibe, die sich durch eine hohe aerodynamische Anpresskraft des Wischblatts bei einem in der Höhe im Bereich seines Wischblattadapters kompakt bauenden Wischblatt auszeichnet.
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Stand der Technik
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Ein Wischblatt zur Reinigung einer Fahrzeugscheibe mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 ist aus der
DE 10 2014 114 688A1 der Anmelderin bekannt. Das bekannte Wischblatt zeichnet sich durch einen aus zwei Adapterelementen bestehenden Wischblattadapter aus, der eine Kopplung zwischen dem Wischblattkörper und dem Wischarm ermöglicht. Die Verbindung zwischen dem Wischblatt und einem Wischarm erfolgt über einen im Verbindungsbereich einen U-förmigen Querschnitt aufweisenden Endabschnitt des Wischarms, der den Wischblattadapter teilweise aufnimmt. Weiterhin weist das bekannte Wischblatt an seiner Oberseite ein sich beidseitig des Wischblattadapters erstreckendes Spoilerelement zur Erzeugung einer aerodynamischen Anpresskraft in Richtung der Fahrzeugscheibe auf. Die von dem Wischblatt erzeugte Anpresskraft setzt sich dabei zum einen durch eine durch ein Federelement hervorgerufene, auf den Wischarm wirkende Kraft und der angesprochenen aerodynamischen Anpresskraft zusammen, die sich geschwindigkeitsabhängig erhöht.
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Offenbarung der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Wischblatt zur Reinigung einer Fahrzeugscheibe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass es bei einem in der Bauhöhe im Bereich des Wischblattadapters besonders kompakt bzw. niedrig bauenden Wischblatt eine besonders hohe aerodynamische Anpresskraft erzeugen kann. Darüber hinaus ist die aerodynamische Anpresskraft in Bezug auf die Längserstreckung des Wischblattkörpers besonders gleichmäßig bzw. homogen ausgebildet, sodass einerseits ggf. die benötigte, durch das Federelement erzeugte Federkraft auf das Wischblatt reduziert werden kann, ohne dass dadurch die Wischleistung beeinträchtigt wird. Dies wiederum hat dann zur Folge, dass der Wischerantrieb bzw. der Wischermotor eine geringere Leistung aufweisen kann. Weiterhin ermöglicht es das erfindungsgemäße Wischblatt, den Wischarm im Verbindungsbereich zum Wischblatt konstruktiv besonders einfach auszubilden.
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Zur Erzielung der oben genannten Vorteile schlägt es die Erfindung bei einem Wischblatt gemäß dem Anspruch 1 vor, das Wischblatt derart auszubilden, dass das mit dem Wischarm verbindbare zweite Adapterelement des Wischblattadapters dazu ausgebildet ist, einen im Querschnitt insbesondere rechteckförmigen, flachen Endabschnitt des auf der Seite des Wischblatts S-förmig geformten Wischarms aufzunehmen, und dass der Wischblattadapter auf der einer Vorderseite des Wischblattkörpers zugewandten Seite eine in einem schrägen Winkel verlaufende, geschlossene Seitenfläche zur Erhöhung einer aerodynamischen Anpresskraft in Richtung der Fahrzeugscheibe aufweist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Wischblatts zur Reinigung einer Fahrzeugscheibe sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Die vorteilhaften Ausgestaltungen betreffen insbesondere konstruktive Einzelheiten des Wischblattadapters, die mit Blick auf die gewünschte bzw. erforderliche aerodynamische Anpresskraft wie folgt erläutert werden:
- So ist es in einer ersten konstruktiven Variation des schrägen Winkels, mit dem die Seitenfläche des Wischblattadapters gegen die Vorderseite des Wischblattkörpers angestellt ist, vorgesehen, dass der schräge Winkel zwischen 30° und 60°, vorzugsweise etwa 45° beträgt.
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Eine weitere bevorzugte Anordnung der schrägen, geschlossenen Seitenfläche des Wischblattadapters sieht vor, dass die von dem Wischblattadapter erzeugte aerodynamische Anpresskraft den Bereich einer Wischlippe des Wischblattkörpers schneidet.
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Weiterhin ist es zur Optimierung bzw. Maximierung der Anpresskraft vorgesehen, dass sich die schräg verlaufende Seitenfläche über zumindest nahezu die gesamte Höhe des Wischblattadapters erstreckt.
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Da das mit dem Wischarm verbundene Adapterelement des Wischblattadapters aus konstruktiven Gründen eine bestimmte axiale Länge aufweisen muss, ist es weiterhin von Vorteil, wenn sich die Breite der Seitenfläche des Wischblattadapters über die Höhe des Wischblattadapters betrachtet in Richtung einer Oberseite des Wischblattadapters vergrößert. Dies erfolgt auch vor dem Hintergrund, dass der der Wischlippe zugewandte (untere) Bereich der Seitenfläche des Wischblattadapters ggf. nicht so stark dem Fahrtwind ausgesetzt ist wie der obere Bereich der Seitenfläche des Wischblattadapters. Weiterhin werden der Materialbedarf und das Gewicht des Wischblattadapters dadurch minimiert.
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Zur Erzielung eines beispielsweise gegenüber mechanischen Einwirkungen oder Schmutz robusten Wischblattadapters ist es darüber hinaus von Vorteil, wenn die Oberseiten der beiden Adapterelemente des Wischblattadapters zueinander fluchtend angeordnet sind und eine gemeinsame Oberseite des Wischblattadapters ausbilden.
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Um eine möglichst einfache Befestigung bzw. Fixierung des Endabschnitts des Wischarms im Bereich des zweiten Adapterelements des Wischblattadapters zu ermöglichen, ist es darüber hinaus vorgesehen, dass das zweite Adapterelement an seiner Oberseite ein bündig mit der Oberseite abschließendes, elastisch verformbares Rastelement in Form einer Rastzunge aufweist, das dazu ausgebildet ist, den Wischarm in Längsrichtung zu fixieren.
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Die Erzielung eines in der Bauhöhe besonders kompakt bauenden Wischblattadapters wird darüber hinaus ermöglicht, indem das mit dem Wischblattkörper verbundene erste Adapterelement eine in Längsrichtung des Wischblattkörpers verlaufende, im Querschnitt U-förmige Aufnahme für das zweite Adapterelement aufweist.
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Zur Erzielung einer maximalen und über die Länge des Wischblatts betrachtet möglichst homogenen aerodynamischen Anpresskraft ist es darüber hinaus von Vorteil, wenn der Wischblattkörper an seiner Oberseite ein Spoilerelement aufweist, das sich möglichst unmittelbar bzw. in geringem Abstand beidseitig an den Wischblattadapter anschließt.
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Weiterhin umfasst die Erfindung auch eine Wischeinrichtung zur Reinigung einer Fahrzeugscheibe, mit einem soweit beschriebenen erfindungsgemäßen Wischblatt, und mit einem Wischarm, der einen ersten Abschnitt aufweist, der auf der dem Wischblattadapter abgewandten Seite angeordnet ist, und einen zweiten Abschnitt, der zum Verbinden mit dem Wischblattadapter ausgebildet ist, wobei die beiden Abschnitte des Wischarms über einen vorzugsweise S-förmig ausgebildeten Verbindungsabschnitt miteinander verbunden sind, derart, dass die beiden Abschnitte zumindest nahe des Verbindungsabschnitts parallel zueinander verlaufen. Dadurch lässt sich ein besonders einfach zu fertigender Wischarm ermöglichen, der eine niedrige Bauhöhe im Bereich des Wischblattadapters ermöglicht.
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In Weiterbildung einer derartigen Wischeinrichtung ist es von Vorteil, wenn der Verbindungsabschnitt im Bereich des Wischblattkörpers nahe dem Wischblattadapter angeordnet ist. Dadurch wird eine Minimierung eines ggf. erforderlichen Ausschnitts eines Spoilerelements an der Oberseite des Wischblattkörpers erzielt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnungen.
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Figurenliste
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- 1 zeigt einen mit einem Wischblatt verbindbaren Endbereich eines Wischarms einer Wischeinrichtung in einer perspektivischen Ansicht und
- 2 eine Wischeinrichtung mit dem Wischarm gemäß 1 und einem mit dem Wischarm verbundenen Wischblatt in einer perspektivischen Teilansicht.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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In den Figuren ist eine Wischeinrichtung 100 zur Reinigung einer nicht dargestellten Fahrzeugscheibe, insbesondere einer Fahrzeugscheibe im Frontbereich eines Fahrzeugs, gezeigt. Die Wischeinrichtung 100 umfasst einen Wischarm 1, an dem ein Wischblatt 10 austauschbar bzw. lösbar befestigt ist.
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Der Wischarm 1 weist einen ersten Abschnitt 2 auf, der auf der dem Wischblatt 10 abgewandten Seite angeordnet ist. Über einen vorzugsweise S-förmig ausgebildeten Verbindungsabschnitt 3 geht der erste Abschnitt 2 in einen zweiten Abschnitt 4 des Wischarms 1 über. Die beiden Abschnitte 2, 4 sind zumindest nahe des Verbindungsbereichs 3 nahezu parallel angeordnet. Weiterhin bildet der zweite Abschnitt 4, der vorzugsweise, jedoch nicht einschränkend, einen rechteckförmigen Querschnitt aufweist, einen Endabschnitt 5 des Wischarms 1 zum Verbinden mit dem Wischblatt 10 aus. Hierzu weist der Endabschnitt 5 darüber hinaus beispielhaft eine Durchgangsöffnung 6 in Form einer Ausstanzung o.ä. auf.
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Das Wischblatt 10 ist in sogenannter Flachbauweise ausgebildet. Es weist einen aus gummielastischem bestehenden Wischblattkörper 12 auf, der sich entlang einer Längsachse 14 erstreckt. Auf der der Fahrzeugscheibe zugewandten Seite weist der Wischblattkörper 12 darüber hinaus eine Wischlippe 16 zur Anlage an die Fahrzeugscheibe auf. Zur Versteifung des Wischblattkörpers 12 einerseits, und zur vorteilhaften Verbindung des Wischblattkörpers 12 mit einem Wischblattadapter 20 andererseits weist der Wischblattkörper 12 darüber hinaus zwei sich parallel zur Längsachse 14 erstreckende metallische Federschienen 22 auf, wobei der Wischblattkörper 12 im Bereich der Federschienen 22 von Ausnehmungen 24 in Form von Längsnuten an dem Wischblattadapter 20 umgriffen ist, um eine Befestigung bzw. Kopplung des Wischblattkörpers 12 mit dem Wischblattadapter 20 zu ermöglichen.
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Oberhalb der Verbindung des Wischblattadapters 20 mit dem Wischblattkörper 12 weist der Wischblattkörper 12 darüber hinaus ein Spoilerelement 26 auf, das im Bereich des Wischblattadapters 20 eine Aussparung 28 aufweist, die vorzugsweise bis nahe an den Wischblattadapter 20 reicht, sodass sich das Spoilerelement 26 beidseitig des Wischblattadapters 20 in möglichst geringem Abstand zum Wischblattadapter 20 anschließt. Wie anhand der 2 erkennbar ist, verläuft in einer Betriebsstellung des Wischblatts 10 der erste Abschnitt 2 des Wischarms 1 knapp oberhalb des Spoilerelements 26 bzw. zumindest nahezu parallel zum Wischblattkörper 12.
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Der aus Kunststoff bestehende und im Spritzgussverfahren hergestellte Wischblattadapter 20 weist ein erstes, mit dem Wischblattkörper 12 verbundenes Adapterelement 31, und ein zweites, mit dem Endabschnitt 5 des Wischarms 1 verbundenes Adapterelement 32 auf. Die beiden Adapterelemente 31, 32 sind in einer Drehachse 33 schwenkbar zueinander angeordnet, um bei einer Entlangbewegung des Wischblatts 10 entlang der Fahrzeugscheibe insbesondere bei einer gewölbt ausgebildeten Fahrzeugscheibe eine stetige Anlage des Wischblattkörpers 12 mit der Wischlippe 16 zu ermöglichen, wie dies aus dem Stand der Technik an sich bekannt ist.
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Das erste Adapterelement 31 weist auf der einer Vorderseite des Wischblattkörpers 12 zugewandten Seite eine in einem schrägen Winkel α gegenüber der Horizontalen verlaufende, geschlossene und eben ausgebildete Seitenfläche 34 auf. Unter der Vorderseite des Wischblattkörpers 12 wird diejenige Seite des Wischblattkörpers 12 verstanden, die während des Betriebs der Wischeinrichtung 100 bzw. des Wischblatts 10 vom Fahrtwind angeströmt wird. Der schräge Winkel α beträgt vorzugsweise zwischen 30° und 60°, ganz besonders bevorzugt etwa 45°. Die schräg angestellte Seitenfläche 34 bewirkt, zusätzlich mit dem Spoilerelement 26, die Generierung einer aerodynamischen Anpresskraft F im Bereich des Wischblattadapters 20.
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Vorzugsweise ist die Anordnung sowie der Winkel α der Seitenfläche 34 derart gewählt, dass die resultierende Anpresskraft F des Wischblattadapters 20 den Bereich der Wischlippe 16 schneidet. Wie ferner anhand der 2 erkennbar ist, weist die Seitenfläche 34 eine Breite B auf, die sich in Richtung von der Wischlippe 16 zum Spoilerelement 26 hin vergrößert bzw. verbreitert. Näherungsweise weist die Seitenfläche 34 eine trapezförmige Form auf.
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Weiterhin weist das erste Adapterelement 31 an seiner dem Wischblattkörper 12 abgewandten Oberseite eine im Querschnitt U-förmige Aufnahme 36 zur schwenkbaren Aufnahme des zweiten Adapterelements 32 auf. Die Oberseite des ersten Adapterelements 31 bildet zusammen mit der Oberseite des zweiten Adapterelements 32 eine gemeinsame Oberseite 38 des Wischblattadapters 20 aus, die senkrecht zur Wischblattlängsebene bzw. parallel zum Endabschnitt 5 des Wischarms 1 verläuft. Weiterhin ist anhand der 2 erkennbar, dass die Oberseite 38 zumindest näherungsweise in etwa in Höhe der Oberseite 38 des Spoilerelements 26 verläuft.
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Das zweite Adapterelement 32 ist näherungsweise hülsenartig ausgebildet und weist eine dem Querschnitt des Endabschnitts 5 des Wischarms 1 formschlüssig angepasste Durchgangsöffnung 39 auf, die dazu ausgebildet ist, den Endabschnitt 5 des Wischarms 1 aufzunehmen. An der Oberseite des zweiten Adapterelements 32 ist ein Quersteg 41 angeordnet, von dem auf der dem ersten Abschnitt 2 des Wischarms 1 abgewandten Seite ein elastisch deformierbares Rastelement 42 in Form einer Rastzunge 44 ausgeht. Das Rastelement 42 bzw. die Rastzunge 44 weist auf der den Endabschnitt 5 zugewandten Seite eine in den Figuren nicht dargestellte Erhöhung in Form eines Rastnockens auf, die bei montiertem Endabschnitt 5 in die Durchgangsöffnung 6 des Endabschnitts 5 eingreift, um das Wischblatt 10 in Längsrichtung am Wischarm 1 zu fixieren. Weiterhin ist anhand der 2 erkennbar, dass der Verbindungsabschnitt 3 nahe dem zweiten Adapterelement 32 bzw. im Bereich der Aussparung 28 des Spoilerelements 26 angeordnet ist.
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Das soweit beschriebene Wischblatt 10 bzw. die Wischeinrichtung 100 können in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wischarm
- 2
- erster Abschnitt
- 3
- Verbindungsabschnitt
- 4
- zweiter Abschnitt
- 5
- Endabschnitt
- 6
- Durchgangsöffnung
- 10
- Wischblatt
- 12
- Wischblattkörper
- 14
- Längsachse
- 16
- Wischlippe
- 20
- Wischblattadapter
- 22
- Federschiene
- 24
- Ausnehmung
- 26
- Spoilerelement
- 28
- Aussparung
- 31
- erstes Adapterelement
- 32
- zweites Adapterelement
- 33
- Drehachse
- 34
- Seitenfläche
- 36
- Aufnahme
- 38
- Oberseite
- 39
- Durchgangsöffnung
- 41
- Quersteg
- 42
- Rastelement
- 44
- Rastzunge
- 100
- Wischeinrichtung
- α
- Winkel
- B
- Breite
- F
- Anpresskraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014114688 A1 [0002]