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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Sättigungspulses zur Unterdrückung von Signalen aus unerwünschten Bereichen im Rahmen von Aufnahmen von Messdaten aus einem Zielvolumen eines Untersuchungsobjekts mittels einer Magnetresonanzanlage.
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Die Magnetresonanz-Technik (im Folgenden steht die Abkürzung MR für Magnetresonanz) ist eine bekannte Technik, mit der Bilder vom Inneren eines Untersuchungsobjektes erzeugt werden können. Vereinfacht ausgedrückt wird hierzu das Untersuchungsobjekt in einem Magnetresonanzgerät in einem vergleichsweise starken statischen, homogenen Grundmagnetfeld, auch B0-Feld genannt, mit Feldstärken von 0,2 Tesla bis 7 Tesla und mehr positioniert, so dass sich dessen Kernspins entlang des Grundmagnetfeldes orientieren. Zum Auslösen von als Signale messbaren Kernspinresonanzen werden hochfrequente Anregungspulse (RF-Pulse) in das Untersuchungsobjekt eingestrahlt, die ausgelösten Kernspinresonanzen als sogenannte k-Raumdaten gemessen und auf deren Basis MR-Bilder rekonstruiert oder Spektroskopiedaten ermittelt. Zur Ortskodierung der Messdaten werden dem Grundmagnetfeld schnell geschaltete magnetische Gradientenfelder, kurz Gradienten genannt, überlagert. Ein verwendetes Schema, das eine zeitliche Abfolge von einzustrahlenden RF-Pulsen und zu schaltenden Gradienten beschreibt, wird als Pulssequenz(schema), oder auch kurz als Sequenz, bezeichnet. Die aufgezeichneten Messdaten werden digitalisiert und als komplexe Zahlenwerte in einer k-Raum-Matrix abgelegt. Aus der mit Werten belegten k-Raum-Matrix ist z.B. mittels einer mehrdimensionalen FourierTransformation ein zugehöriges MR-Bild rekonstruierbar.
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Ein bekanntes Konzept in der Magnetresonanzbildgebung sind Mehrschichtaufnahmen, die ein großes Zielvolumen mittels paralleler Schichten abdecken können. Es wird mithin eine Richtung vorgegeben, in der eindimensional anhand einer Schichtdicke eine Aufteilung des Zielvolumens in mehrere Schichten erfolgt (Schichtselektionsrichtung).
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Weiterhin ist auch eine Aufnahme von Zielvolumina insgesamt bekannt. Soll beispielsweise die Wirbelsäule als Zielvolumen aufgenommen werden, kann das Wissen genutzt werden, das mit Hilfe von zwei Hochfrequenzpulsen einer z.B. spinechobasierten Sequenz nicht nur in einer Dimension Schichten selektiert werden können, sondern auch in zwei Dimensionen Parallelogramme, indem die Schichtselektionsrichtung, beispielsweise bei einer Spinechosequenz, eines Anregungspulses gegen die eines folgenden Refokussierungspulses gedreht wird. Das so erzeugte Spinechosignal stammt aus der Schnittmenge der zwei gedrehten Schichten, die mit dem Anregungspuls bzw. dem Refokussierungspuls selektiert werden. Auf diese Weise ist es also möglich, beispielsweise im Falle der Wirbelsäule, das Zielvolumen als Gesamtobjekt aufzunehmen, im Gegensatz zu Mehrschichtaufnahmen, bei denen die einzelnen Schichten letztlich Subvolumina des Zielvolumens bilden.
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Weiterhin können Signale aus einem oder mehreren Bereichen des Untersuchungsobjektes bei MR-Messungen unterdrückt werden, z.B. zur Signalunterdrückung von Bereichen welche über und/oder unter einem interessierenden Zielvolumen liegen, insbesondere, um durch in das bzw. aus dem interessierenden Zielvolumen fließende Stoffe verursachte Artefakte zu vermeiden, oder auch zur Signalunterdrückung in Randbereichen einer aufzunehmenden Schicht, um z.B. die anzuwendende Phasenkodierung einschränken zu können. Dazu werden Sättigungspulse in das Untersuchungsobjekt eingestrahlt, die dafür sorgen sollen, dass aus den unerwünschten Bereichen zu einer Zeitspanne, in welche Messdaten aus dem Zielvolumen aufgenommen werden, keine oder nur geringe Signale erzeugt werden (z.B. Vorsättigung). Dabei wird für jeden unerwünschten Bereich ein Sättigungspuls vor der Aufnahme der gewünschten Messdaten eingestrahlt. Bei mehreren unerwünschten Bereichen werden somit mehrere Sättigungspulse eingestrahlt. Dies hat jedoch zur Folge, dass Signale in einem zunächst mittels eines Sättigungspulses gesättigten unerwünschten Bereich bis zu der Aufnahme der gewünschten Messdaten mehr Zeit haben zu relaxieren als Signale in einem zu einem späteren Zeitpunkt mittels eines späteren Sättigungspulses gesättigten weiteren unerwünschten Bereich, wodurch die Sättigung in den verschiedenen unerwünschten Bereichen während der Aufnahme der gewünschten Messdaten unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Darüber hinaus steigt mit der Anzahl der nacheinander für jeden unerwünschten Bereich einzustrahlenden Sättigungspulsen die vor einer Aufnahme von gewünschten Messdaten benötigte Präparationszeit, sodass sich die für die Aufnahme der gewünschten Messdaten mit der Präparation durch die Sättigungspulse geltende minimale Wiederholzeit (engl. „repetition time“) TR und damit die Messzeit insgesamt erhöht. Dies kann auch Einfluss auf den bei der Aufnahme der gewünschten Messdaten erreichbaren Kontrast haben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Aufnahme von gewünschten Messdaten aus einen Zielvolumen eine Signalunterdrückung aus mehreren unerwünschten Bereichen mit möglichst geringer Messzeit und möglichst gleich starker Signalunterdrückung in den unerwünschten Bereichen zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Bestimmung eines Sättigungspulses zur Unterdrückung von Signalen aus unerwünschten Bereichen im Rahmen von Aufnahmen von Messdaten aus einem Zielvolumen eines Untersuchungsobjekts mittels einer Magnetresonanzanlage gemäß Anspruch 1, ein Verfahren zur Aufnahme von Messdaten mittels einer Magnetresonanzanlage aus einem Zielvolumen eines Untersuchungsobjekts unter Unterdrückung von Signalen aus unerwünschten Bereichen gemäß Anspruch 9, eine Magnetresonanzanlage gemäß Anspruch 10, ein Computerprogramm gemäß Anspruch 11, sowie einen elektronisch lesbaren Datenträger gemäß Anspruch 12.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Bestimmung eines Sättigungspulses zur Unterdrückung von Signalen aus unerwünschten Bereichen im Rahmen von Aufnahmen von Messdaten aus einem Zielvolumen eines Untersuchungsobjekts mittels einer Magnetresonanzanlage umfasst die Schritte:
- - Laden der Charakteristika der unerwünschten Bereiche, aus welchen Signale unterdrückt werden sollen,
- - Bestimmen von Bereichssättigungspulsen zur Signalunterdrückung in je einem der unerwünschten Bereiche,
- - Bestimmen eines Sättigungspulses zur Signalunterdrückung in allen unerwünschten Bereichen auf Basis der bestimmten Bereichssättigungspulse.
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Durch die erfindungsgemäße simultane Unterdrückung von Signalen aus mehreren unerwünschten Bereichen wird die Bildqualität von aus nach dem erfindungsgemäßen Sättigungspuls aufgenommenen Messdaten rekonstruierter Bilddaten verbessert, da eine in den unerwünschten Bereichen gleichmäßige Sättigung erzielt werden kann und somit Artefakte vermieden werden können. Des Weiteren nimmt ein erfindungsgemäßer Sättigungspuls nur eine im Vergleich zu mehreren nacheinander durchzuführenden Sättigungspulsen kurze Zeitdauer in Anspruch, sodass eine insgesamte Messzeit mit Präparation durch einen erfindungsgemäßen Sättigungspuls und Aufnahme von Messdaten ebenfalls kurz gehalten werden kann.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Aufnahme von Messdaten mittels einer Magnetresonanzanlage aus einem Zielvolumen eines Untersuchungsobjekts unter Unterdrückung von Signalen aus unerwünschten Bereichen verwendet hierin beschriebene Sättigungspulse und umfasst somit die Schritte:
- - In einer Präparationsphase Einstrahlen eines erfindungsgemäßen Sättigungspulses zur Sättigung von Signalen aus den unerwünschten Bereichen,
- - Starten einer Aufnahme von Messdaten aus dem Zielvolumen zu einem Zeitpunkt am Ende der Präparationsphase, zu welchem Signale aus den unerwünschten Bereichen durch den Sättigungspuls verschwinden.
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Eine erfindungsgemäße Magnetresonanzanlage umfasst eine Magneteinheit, eine Gradienteneinheit, eine Hochfrequenzeinheit und eine zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildete Steuereinrichtung mit einer Sättigerbestimmungseinheit.
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Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm implementiert ein erfindungsgemäßes Verfahren auf einer Steuereinrichtung, wenn es auf der Steuereinrichtung ausgeführt wird.
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Das Computerprogramm kann hierbei auch in Form eines Computerprogrammprodukts vorliegen, welches direkt in einen Speicher einer Steuereinrichtung ladbar ist, mit Programmcode-Mitteln, um ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen, wenn das Computerprogrammprodukt in der Recheneinheit des Rechensystems ausgeführt wird.
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Ein erfindungsgemäßer elektronisch lesbarer Datenträger umfasst darauf gespeicherte elektronisch lesbare Steuerinformationen, welche zumindest ein erfindungsgemäßes Computerprogramm umfassen und derart ausgestaltet sind, dass sie bei Verwendung des Datenträgers in einer Steuereinrichtung einer Magnetresonanzanlage ein erfindungsgemäßes Verfahren durchführen.
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Die in Bezug auf das Verfahren zur Bestimmung eines Sättigungspulses angegebenen Vorteile und Ausführungen gelten analog auch für das Verfahren zur Aufnahme von Messdaten die Magnetresonanzanlage, das Computerprogrammprodukt und den elektronisch lesbaren Datenträger.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Die aufgeführten Beispiele stellen keine Beschränkung der Erfindung dar. Es zeigen:
- 1 ein schematisches Ablaufdiagram eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 2 schematisch zwei Bereichssättigungspulse für verschiedene unerwünschte Bereiche mit beispielhaften Parametern,
- 3 schematisch die Bildung eines erfindungsgemäßen Sättigungspulses für verschiedene unerwünschte Bereiche,
- 4 eine schematische Darstellung einer Präparationsphase zur Unterdrückung von Signalen aus unerwünschten Bereichen mit folgender Aufnahme von Messdaten,
- 5 eine schematisch dargestellte erfindungsgemäße Magnetresonanzanlage.
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1 ist ein schematisches Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmung eines Sättigungspulses zur Unterdrückung von Signalen aus unerwünschten Bereichen in Zusammenschau mit einem Verfahren zur Aufnahme von Messdaten mittels einer Magnetresonanzanlage aus einem Zielvolumen eines Untersuchungsobjekts unter Unterdrückung von Signalen aus unerwünschten Bereichen.
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Für eine Bestimmung eines Sättigungspulses zur Unterdrückung von Signalen aus unerwünschten Bereichen im Rahmen von Aufnahmen von Messdaten aus einem Zielvolumen eines Untersuchungsobjekts mittels einer Magnetresonanzanlage werden Charakteristika der unerwünschten Bereiche B1 ... Bn, aus welchen Signale unterdrückt werden sollen, geladen (Block 101). Die Charakteristika bestimmen z.B. die Position, Ausrichtung und Ausdehnung der unerwünschten Bereiche B1 ... Bn und ggf. auch welche Art von Signalen in den unerwünschten Bereichen B1 ... Bn unterdrückt werden sollen. Die Anzahl n der geladenen unerwünschte Bereiche b1 ... Bn ist mindestens n=2. Ein unerwünschter Bereich B1 ... Bn kann insbesondere eine Schicht sein, deren Schichtdicke der Ausdehnung des unerwünschten Bereichs B1 ... Bn entspricht.
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Anhand der Charakteristika werden Bereichssättigungspulse Sat1 ... Satn zur Signalunterdrückung in je einem der unerwünschten Bereiche bestimmt (Block 103).
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2 zeigt beispielhaft zwei Bereichssättigungspulse Sat1 und Sat2 (hier n=2) für verschiedene unerwünschte Bereiche B1 und B2 mit beispielhaften Parametern.
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Dabei ist für jeden Bereichssättigungspuls Sat1 und Sat2 oben in der Zeile „RF“ eine jeweilige Pulsform und ein jeweiliger Verlauf der Amplitude, in der Zeile „Ph“ eine jeweilige Phase, in der Zeile „Gs“ ein jeweiliger gleichzeitig mit dem zugehörigen Bereichssättigungspuls Sat1, Sat2 anzulegender Schichtselektionsgradient, und in der Zeile „Δt“ die jeweilige Laufzeit, hier t1, t2, der dargestellten Bereichssättigungspulse Sat1, Sat2, die invers proportional zu der durch den jeweiligen Bereichssättigungspuls Sat1, Sat2 abgedeckten Bandbreite ist, dargestellt. Die jeweils für einen unerwünschten Bereich B1 ... Bn bestimmten Bereichssättigungspulse Sat1 ... Satn können durch die unterschiedlichen Charakteristika der verschiedenen unerwünschten Bereiche B1 ... Bn, insbesondere ihrer jeweiligen Position und/oder Ausdehnung, unterschiedliche Werte in ihren Parametern, insbesondere in den zu schaltenden Schichtselektionsgradienten Gs und/oder in den durch die Pulsform festgelegten Frequenzen, oder auch in den linearen Phasen Ph, aufweisen. Liegen die unerwünschten Bereiche B1 und B2 hierbei parallel zueinander, können die jeweiligen Schichtselektionsgradienten Gs in dieselbe Richtung geschaltet werden.
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Für eine Bestimmung des Sättigungspulses Sat können die bestimmten Bereichssättigungspulse Sat1 ... Satn aufeinander abgestimmt werden, z.B. um ihre Kompatibilität zu gewährleisten und/oder um sie bezüglich eines ihrer Parameter zu optimieren und/oder um ihre Ausführbarkeit mit der Magnetresonanzanlage sicher zu stellen.
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Ein Abstimmen von Bereichssättigungspulsen Sat1 ... Satn kann somit insbesondere ein Abstimmen von zumindest einem der Parameter umfassend die Laufzeit Δt, die Bandbreite und die Phase der Bereichssättigungspulse Sat1 ... Satn sowie einen zeitgleich mit einem Bereichssättigungspuls Sat1 ... Satn zu schaltenden Schichtselektionsgradienten Gs umfassen.
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Es kann bei der Bestimmung der Bereichssättigungspulse zunächst ein erster Bereichssättigungspuls Sat1 für einen der unerwünschten Bereiche B1 bestimmt werden, und die weiteren Bereichssättigungspulse Sat2 ... Satn für die weiteren unerwünschten Bereiche Sat2 ... Satn in Abhängigkeit von dem ersten Bereichssättigungspuls Sat1 bestimmt werden. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass z.B. für alle Bereichssättigungspulse Sat1 ... Satn derselbe Schichtselektionsgradient Gs verwendet werden kann und/oder die Laufzeit des zu bestimmenden Sättigungspulses Sat durch geschickte Wahl des ersten Bereichssättigungspulses Sat1, von dem abhängig die weiteren Bereichssättigungspulse Sat2 ... Satn bestimmt werden, auf eine gewünschte maximale Laufzeit eingeschränkt werden.
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Der erste Bereichssättigungspuls Sat1, von dem abhängig die weiteren Bereichssättigungspulse Sat2 ... Satn bestimmt werden, kann derart gewählt werden, dass er denjenigen unerwünschten Bereich B1 der unerwünschten Bereiche B1 ... Bn sättigt, welcher unter den unerwünschten Bereichen B1 ... Bn die geringste Ausdehnung aufweist. Dadurch wird als erster Bereichssättigungspuls Sat1 ein Bereichssättigungspuls gewählt, der eine geringe, ggf. die geringste, Bandbreite unter den Bereichssättigungspulsen B1 ... Bn aufweist und somit eine unter den Bereichssättigungspulsen Sat1 ... Satn lange, ggf. die längste, Laufzeit Δt, die dann als kürzest mögliche Laufzeit des zu bestimmenden Sättigungspulses Sat verwendet werden kann.
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Beispielsweise kann basierend auf einem für den ersten Bereichssättigungspuls Sat1 bestimmten Schichtselektionsgradienten Gs die Bereichssättigungspulse Sat2 ... Satn zur jeweiligen Sättigung der unerwünschten Bereiche B2 ... Bn bzgl. ihrer Bandbreite, z.B. durch eine entsprechende Verlängerung ihrer Laufzeit Δt, adaptiert werden, um bei gleichem Schichtselektionsgradienten Gs die jeweilige Ausdehnung zu erzielen. Durch eine Verlängerung der Laufzeit Δt eines Bereichssättigungspulses Sat2 ... Satn kann gleichzeitig die Amplitude dieses Bereichssättigungspulses reduziert werden, um denselben Flipwinkel zu erreichen. Daher kann auch eine Belastung auf die die einzustrahlenden RF-Pulse erzeugende Hochfrequenzeinheit reduziert werden.
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Auf Basis der bestimmten Bereichssättigungspulse Sat1 ... Satn wird ein Sättigungspuls Sat zur Signalunterdrückung in allen unerwünschten Bereichen B1 ... Bn bestimmt (Block 105) .
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Die Bestimmung des Sättigungspulses Sat kann hierbei ein Addieren, insbesondere ein Addieren in der Zeitdomäne, der bestimmten Bereichssättigungspulse Sat1 ...Satn umfassen.
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Bei der Bestimmung des Sättigungspulses Sat auf Basis der bestimmten Bereichssättigungspulse Sat1 ... Satn können die zeitlichen Zentren der bestimmten Bereichssättigungspulse Sat1 ... Satn, insbesondere für eine oben genannte Addition, so gewählt werden, dass sie zeitlich zusammentreffen. Auf diese Weise wirken die Bereichssättigungspulse Sat1 ... Satn in dem bestimmten Sättigungspuls Sat optimal gleichzeitig.
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Ein veranschaulichendes Beispiel hierfür wird mit Bezug auf 3 beschrieben, die schematisch die Bildung eines erfindungsgemäßen Sättigungspulses Sat für verschiedene unerwünschte Bereiche B1, B2 darstellt.
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In 3 sind links zwei Bereichssättigungspulse Sat1 und Sat2, die jeweils einen unerwünschten Bereich B1 bzw. B2 sättigen, in ihrem zeitlichen Verlauf ihrer Pulsformen dargestellt. Obwohl die dargestellten Bereichssättigungspulse Sat1 und Sat2 unterschiedliche Laufzeiten aufweisen, wurden sie zeitlich derart angeordnet, dass ihre Zentren zu einem gleichen Zeitpunkt vorliegen. Dies ist gut ersichtlich in der Darstellung oben rechts in 3, in der die Bereichssättigungspulse Sat1, Sat2 überlagert dargestellt sind. Durch eine Addition der beiden Bereichssättigungspulse Sat1 und Sat2 in der dargestellten zeitlichen Domäne kann ein Sättigungspuls Sat bestimmt werden, der beide unerwünschten Bereiche B1 und B2 sättigt.
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Ein derartig bestimmter Sättigungspuls Sat zur Sättigung von Signalen aus den unerwünschten Bereichen B1 ... Bn kann in einer Präparationsphase Pph in das Untersuchungsobjekt eingestrahlt werden, welche einer Aufnahme A von Messdaten MD aus einem zu untersuchenden Zielvolumen vorausgeht (Block 107).
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Ein derartiges Vorgehen wird in 4 illustriert, die eine schematische Darstellung einer Präparationsphase Pph zur Unterdrückung von Signalen aus unerwünschten Bereichen mit einer darauffolgenden Aufnahme von Messdaten zeigt.
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Zu Beginn einer Präparationsphase Pph wird ein, z.B. wie oben beschrieben bestimmter, hochfrequenter (RF) Sättigungspuls Sat mit Hilfe einer Hochfrequenzeinheit erzeugt und in ein Untersuchungsobjekt eingestrahlt. Der Sättigungspuls Sat erzeugt eine Magnetisierung M der Spins in den unerwünschten Bereichen, deren Signal in der folgenden Aufnahme A von Messdaten unterdrückt werden soll. Im Laufe der Präparationsphase Pph zerfällt die durch den Sättigungspuls Sat erzeugte Magnetisierung M bis sie den Wert Null erreicht hat, und somit vollständig zerfallen ist. Sobald die Magnetisierung M vollständig zerfallen ist, kann die Präparationsphase Pph enden und eine Aufnahme A von Messdaten mit einer üblichen Magnetresonanztechnik erfolgen. Mit anderen Worten kann eine Aufnahme A von Messdaten MD aus dem Zielvolumen Si zu einem Zeitpunkt am Ende der Präparationsphase Pph gestartet werden, zu dem Signale aus den unerwünschten Bereichen durch den Sättigungspuls verschwinden.
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5 stellt schematisch eine erfindungsgemäße Magnetresonanzanlage 1 dar. Diese umfasst eine Magneteinheit 3 zur Erzeugung des Grundmagnetfeldes, eine Gradienteneinheit 5 zur Erzeugung der Gradientenfelder, eine Hochfrequenzeinheit 7 zur Einstrahlung und zum Empfang von Hochfrequenzsignalen und eine zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildete Steuereinrichtung 9.
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In der 5 sind diese Teileinheiten der Magnetresonanzanlage 1 nur grob schematisch dargestellt. Insbesondere kann die Hochfrequenzeinheit 7 aus mehreren Untereinheiten, beispielsweise aus mehreren Spulen wie den schematisch gezeigten Spulen 7.1 und 7.2 oder mehr Spulen bestehen, die entweder nur zum Senden von Hochfrequenzsignalen oder nur zum Empfangen der ausgelösten Hochfrequenzsignale oder für beides ausgestaltet sein können.
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Zur Untersuchung eines Untersuchungsobjektes U, beispielsweise eines Patienten oder auch eines Phantoms, kann dieses auf einer Liege L in die Magnetresonanzanlage 1 in deren Messvolumen eingebracht werden. Die Schicht oder der Slab Si stellt ein exemplarisches Zielvolumen des Untersuchungsobjekts dar, aus dem Daten aufgenommen und als Messdaten erfasst werden sollen. Beispielhaft sind parallel zu dem Zielvolumen Si angeordnete unerwünschte Bereiche B1 und B2 eingezeichnet, wobei der unerwünschte Bereich B2 eine geringere Ausdehnung aufweist als der unerwünschte Bereich B1.
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Die Steuereinrichtung 9 dient der Steuerung der Magnetresonanzanlage 1 und kann insbesondere die Gradienteneinheit 5 mittels einer Gradientensteuerung 5' und die Hochfrequenzeinheit 7 mittels einer Hochfrequenz-Sende-/Empfangs-Steuerung 7' steuern. Die Hochfrequenzeinheit 7 kann hierbei mehrere Kanäle umfassen, auf denen Signale gesendet oder empfangen werden können.
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Die Hochfrequenzeinheit 7 ist zusammen mit ihrer Hochfrequenz-Sende-/Empfangs-Steuerung 7' für die Erzeugung und das Einstrahlen (Senden) eines Hochfrequenz-Wechselfeldes zur Manipulation der Spins in einem zu manipulierenden Bereich (beispielsweise in zu messenden Schichten S) des Untersuchungsobjekts U zuständig. Dabei wird die Mittenfrequenz des, auch als B1-Feld bezeichneten, Hochfrequenz-Wechselfeldes in aller Regel möglichst so eingestellt, dass sie nahe der Resonanzfrequenz der zu manipulierenden Spins liegt. Abweichungen von der Mittenfrequenz von der Resonanzfrequenz werden als Off-Resonanz bezeichnet. Zur Erzeugung des B1-Feldes werden in der Hochfrequenzeinheit 7 mittels der Hochfrequenz-Sende-/Empfangs-Steuerung 7' gesteuerte Ströme an den HF-Spulen angelegt.
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Weiterhin umfasst die Steuereinrichtung 9 eine Sättigerbestimmungseinheit 15, mit welcher erfindungsgemäße Sättigungspulse zur Unterdrückung von Signalen aus unerwünschten Bereichen bestimmt werden können, die durch die Gradientensteuerung 5' und die Hochfrequenz-Sende-/Empfangs-Steuerung 7' umgesetzt werden können. Die Steuereinrichtung 9 ist insgesamt dazu ausgebildet, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen.
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Eine von der Steuereinrichtung 9 umfasste Recheneinheit 13 ist dazu ausgebildet alle für die nötigen Messungen und Bestimmungen nötigen Rechenoperationen auszuführen. Hierzu benötigte oder hierbei ermittelte Zwischenergebnisse und Ergebnisse können in einer Speichereinheit S der Steuereinrichtung 9 gespeichert werden. Die dargestellten Einheiten sind hierbei nicht unbedingt als physikalisch getrennte Einheiten zu verstehen, sondern stellen lediglich eine Untergliederung in Sinneinheiten dar, die aber auch z.B. in weniger oder auch in nur einer einzigen physikalischen Einheit realisiert sein können.
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Über eine Ein-/Ausgabeeinrichtung E/A der Magnetresonanzanlage 1 können, z.B. durch einen Nutzer, Steuerbefehle an die Magnetresonanzanlage geleitet werden und/oder Ergebnisse der Steuereinrichtung 9 wie z.B. Bilddaten angezeigt werden.
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Ein hierin beschriebenes Verfahren kann auch in Form eines Computerprogrammprodukts vorliegen, welches ein Programm umfasst und das beschriebene Verfahren auf einer Steuereinrichtung 9 implementiert, wenn es auf der Steuereinrichtung 9 ausgeführt wird. Ebenso kann ein elektronisch lesbarer Datenträger 26 mit darauf gespeicherten elektronisch lesbaren Steuerinformationen vorliegen, welche zumindest ein solches eben beschriebenes Computerprogrammprodukt umfassen und derart ausgestaltet sind, dass sie bei Verwendung des Datenträgers 26 in einer Steuereinrichtung 9 einer Magnetresonanzanlage 1 das beschriebene Verfahren durchführen.