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Die Erfindung betrifft Datenlogger zur Erkennung einer Lagerung wenigstens eines Transportgutes in oder an einem Bereich eines Flughafens und zur Datenübertragung und/oder Datenkommunikation und Verwendungen derartiger Datenlogger.
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Bei Nutzung von Mobilfunk im Flugverkehr, zum Beispiel zum Monitoring von Ladegut für weltweite Transporte, ist durch Gefahr von Irritationen der Steuerelektronik der Flugzeuge ein Betrieb von Mobilfunk während Start und Landung strikt verboten.
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Bei automatisch sendenden Geräten im Frachtverkehr muss die Abschaltung von Sendefunktionen durch den Betreiber gesichert werden. Der Personaleinsatz dafür ist unrentabel, fehleranfällig und teuer und somit indiskutabel. Deshalb muss die Vermeidung von Datensendungen per Mobilfunk zwischen Start- und Landung eines Flugzeuges möglichst von den Sendegeräten selbstständig erkannt und umgesetzt werden. Ein vorheriges Einprogrammieren von Flugzeiten ohne Mobilfunkeinsatz ist zwar möglich, jedoch beispielsweise bei Flugverschiebungen und Havarien nicht praktikabel.
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Die Druckschrift
WO 2013 181 509 A1 offenbart drahtlose Verfolgungssysteme und Verfolgungsvorrichtungen, um den Status von Flugzeugcontainern zu erfassen. Das System verwendet eine Sensortechnologie, um die Verfolgungs- oder Sendegeräte vor dem Start des Flugzeugs zu deaktivieren und die Geräte nach der Landung und noch vor dem Rollen wieder zu aktivieren. Die Verfolgungssysteme verwenden eine Reihe von Bildverarbeitungssensoren und/oder Trägheitssensoren, um zu bestimmen, wann das Gerät aktiviert und deaktiviert werden muss. Die Verfolgungssysteme können auch über Kommunikationsgeräte verfügen.
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Die Druckschrift
WO 01/75 472 umfasst eine Verfolgungsvorrichtung, die einem Frachtcontainer zugeordnet ist. Der Frachtcontainer dient zum Versand von Waren und Materialien. Die Verfolgungsvorrichtung enthält ein GPS zum Empfangen von Positionsinformationen bezüglich des Standorts des Frachtcontainers und ist angepasst, um den Standort des Frachtcontainers aus der Ferne zu übertragen. Weiterhin sind Sensoren auch betriebsmäßig mit dem Frachtcontainer und der Verfolgungsvorrichtung verbunden, um Informationen bezüglich der Umgebung des Frachtcontainers zu erfassen. Das Verfolgungsgerät empfängt diese Sensorinformationen und deaktiviert das Verfolgungsgerät, wenn sich der Frachtcontainer entweder innerhalb oder in der Nähe eines Flugzeugs befindet.
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Durch die Druckschrift
WO 2010 121 150 A1 ist eine drahtlos kommunizierende Vorrichtung bekannt, welche einen Sensor, der konfiguriert ist, um einen oder mehrere Umgebungsparameter zu messen, der oder die mit einer Änderung einer Flugsituation eines Flugzeugs assoziiert sind.
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Der in den Patentansprüchen 1 und 9 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nachverfolgung eines Transportgutes im Flugverkehr zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird mit den in den unabhängigen Patentansprüchen 1 und 9 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Die Erfindung betrifft Datenlogger zur Erkennung der Lagerung wenigstens eines Transportgutes in oder an einem Bereich eines Flughafens und zur Datenübertragung und/oder Datenkommunikation und Verwendungen derartiger Datenlogger. Diese zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass eine Lagerung eines Transportgutes in einem Bereich eines Flughafens erfassbar, dieser Zustand übermittelbar und somit der Transport im Flugverkehr nachvollziehbar ist.
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Dazu sind jeweils wenigstens eine erste Einrichtung zur Erfassung einer Geschwindigkeit, eine zweite Einrichtung zur Erfassung einer Raumlage, eine dritte Einrichtung zur Erfassung einer Bewegung und ein Sendeempfänger elektromagnetischer Wellen mit einem Datenverarbeitungssystem mit wenigstens einem Speicher mit dem Transportgut zugeordneten Daten und mit Daten von Bereichen mit Flughäfen so verbunden, dass der Sendeempfänger elektromagnetischer Wellen wenigstens ein Signal mit den Daten des Transportgutes und des Bereichs des Flughafens bei Ruhelage in einem Bereich eines Flughafens sendet.
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Vorteilhafterweise werden mittels des Datenloggers Messdaten, Daten am und/oder zum Transportgut und die Positionsdaten des Flughafens erst bei Lagerung des Transportgutes und damit verbundener Ruhelage übermittelt. Dadurch ist der Datenlogger und das damit ausgestattete Transportgut im Flugverkehr einfach nachverfolgbar. Die Messdaten und die Positionsdaten werden im Speicher des Datenverarbeitungssystems gespeichert.
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Ein Senden erfolgt in der Ruhelage des Transportgutes im Bereich des Flughafens, wobei insbesondere keine Geschwindigkeit, keine Vibration, keine Erschütterung, eine stabile Geoposition und keine Änderung der Raumlage mittels der ersten, zweiten und dritten Einrichtung erfasst worden ist. Das kann auch nach einer bestimmten Zeit nach Feststellung der Ruhelage erfolgen. Der Bereich des Flughafens ist durch die bekannten Positionsdaten der Flugplätze und der dazugehörigen Peripherie, wozu unter anderem auch Lagerhallen zählen, gegeben, wobei der Bereich des Flughafens festlegbar ist. Die Positionsdaten der Flugplätze sind dazu geografische Koordinaten, die mittels globaler Navigationssatellitensystem bestimmbar sind.
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In Ausführungsformen ist der Datenlogger als Mobilfunk-Sendeeinheit ausgebildet.
Der Datenlogger kann wenigstens einen weiteren Sensor beispielsweise zur Messung der Temperatur, der Luftfeuchte und/oder des Luftdrucks aufweisen, welcher mit dem Datenverarbeitungssystem verbunden ist. Die Messwerte können unabhängig vom Betriebszustand des Sendeempfängers nach bestimmten Bedingungen als Daten gespeichert werden. Damit können diese bei Betrieb des Sendeempfängers mitgesendet werden. In weiteren Ausführungsformen kann der Datenlogger derart ausgebildet sein, dass Geofencing möglich ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 bis 8 und 10 angegeben.
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Die erste Einrichtung zur Erfassung einer Geschwindigkeit kann ein Sensor zur Positionsbestimmung durch den Empfang von Signalen eines globalen Navigationssatellitensystems sein. Mittels eines derartigen Sensors kann aus den sich bei einer Bewegung ändernden Positionsdaten die aktuelle Geschwindigkeit über die Längen- und Breitengrade ermittelt werden. Der Sendeempfänger ist bei einer Bewegung, also einem Transport, ausgeschaltet. Das ist auch insbesondere beim Transport zum Flugzeug, im Flugzeug und aus dem Flugzeug der Fall. Erst bei Lagerung und damit verbundener Ruhelage übermittelt der Datenlogger die bestimmten Daten, welche insbesondere das Transportgut charakterisierende und dem Flugplatz zugeordnete Daten sind.
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Die zweite Einrichtung zur Erfassung einer Raumlage ist oder sind optional ein Magnetfeldsensor und/oder ein Beschleunigungssensor. Die Raumlage kann über die Messung des Neigungswinkels in drei Achsen zur Schwerkraft erfasst werden. Dazu kann ein Magnetfeldsensor mit dem Erdmagnetfeld als Messgröße verwendet werden, wobei der magnetoresistive Effekt genutzt wird oder Magnetoimpedanzelemente eingesetzt werden.
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Zur Messung der Winkel zur Schwerkraftwirkung können insbesondere Beschleunigungssensoren, beispielsweise als MEMS-Beschleunigungssensoren (MEMS für Micro-Electro-Mechanical System) genutzt werden, welche die Schwerkraftwirkung auf mechanische Sensorkomponenten in eine 3-dimensionale digitale Messgröße umwandeln. Zur Bestimmung der Raumlage wird dabei nur der statische Anteil der Beschleunigung durch Integration eines Tiefpassfilters verwendet. Der Einsatz des Sensors als Neigungssensor wird per Konfiguration des MEMS-Beschleunigungssensors festgelegt.
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Die dritte Einrichtung zur Erfassung einer Bewegung kann oder können ein Inertialsensor und/oder ein Gyrosensor sein. Dazu kann ein Erschütterungssensor mit einer dynamischen Beschleunigung als Messgröße verwendet werden. Geringste dynamische Beschleunigungsänderungen bewirken dabei die Bewegung eines mechanischen Teiles, welches einen elektrischen Schaltkontakt auslöst (rolling-ball-sensor). Die Zustandsänderung des Sensorschalters kann hochsensibel ausgewertet werden. Bei einem Gyrosensor ist die Messgröße die Winkelgeschwindigkeit bei Drehbewegungen. Der Gyrosensor ist ein MEMS-Beschleunigungssensor, welcher per Konfiguration die axiale Drehbewegung des Sensors erfasst. Ein Gyrosensor erfasst hochsensibel geringste mechanische Bewegungen und gibt die axiale Drehgeschwindigkeit in den drei Raumachsen als digitalen Messwert aus. Darüber hinaus kann auch ein MEMS-Beschleunigungssensor mit der dynamischen Beschleunigung als Messgröße eingesetzt werden. Dazu wird die Schwerkraftwirkung auf mechanische Sensorkomponenten in eine dreidimensionale digitale Messgröße umgewandelt. Zur Erfassung von Vibrationen, Stößen und Erschütterungen wird der dynamische Anteil der Beschleunigung durch Integration eines Hochpassfilters verwendet. Der Einsatz des Sensors als Erschütterungssensor wird per Konfiguration des MEMS-Beschleunigungssensors festgelegt. Weiterhin können auch Sensorkombinationen verwendet werden, welche zugleich Drehbewegungen von Objekten und dynamische Beschleunigungen erfassen.
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Die dritte Einrichtung ist oder sind optional ein Drehratensensor und/oder ein Beschleunigungssensor.
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In einer Ausführungsform sind die erste Einrichtung zur Erfassung einer Geschwindigkeit, die zweite Einrichtung zur Erfassung einer Raumlage, die dritte Einrichtung zur Erfassung einer Bewegung und der Sendeempfänger elektromagnetischer Wellen mit dem Datenverarbeitungssystem so verbunden, dass der Sendeempfänger elektromagnetischer Wellen das Signal mit den Daten des Transportgutes und des Bereichs des Flughafens bei durch eine Ruhelage bestimmter Lagerung in einem Bereich eines Flughafens nach einer bestimmten Zeit sendet.
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Die erste Einrichtung zur Erfassung einer Geschwindigkeit, die zweite Einrichtung zur Erfassung einer Raumlage, die dritte Einrichtung zur Erfassung einer Bewegung und der Sendeempfänger elektromagnetischer Wellen sind einer Ausführungsform mit dem Datenverarbeitungssystem so verbunden, dass der Sendeempfänger elektromagnetischer Wellen das Senden des Signals mit den Daten des Transportgutes und des Bereichs des Flughafens bei durch eine Ruhelage bestimmter Lagerung in einem Bereich eines Flughafens bei einer Bewegung des Transportgutes nicht sendet oder beendet.
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Der Datenlogger kann einen Energiespeicher als elektrische Energiequelle aufweisen, wobei wenigstens der Sendeempfänger und das Datenverarbeitungssystem mit dem Energiespeicher verbunden sind.
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Der erfindungsgemäße Datenlogger wird zur Erkennung einer Ruhelage wenigstens eines Transportgutes in oder an einem Bereich eines Flughafens verwendet, wobei der Sendeempfänger elektromagnetischer Wellen das Signal mit den Daten des Transportgutes und des Bereichs des Flughafens bei durch eine Ruhelage bestimmter Lagerung in einem Bereich eines Flughafens nach einer bestimmten Zeit sendet und der Sendeempfänger elektromagnetischer Wellen das Senden des Signals mit den Daten des Transportgutes und des Bereichs des Flughafens bei Ruhelage in einem Bereich eines Flughafens bei einer Bewegung des Transportgutes beendet.
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Mit dem Datenlogger können insbesondere die Lagerungsbedingungen eines Transportgutes in oder an einem Flughafenbereich, insbesondere im Lager, überwacht werden. Dabei übermittelt der Sendeempfänger Daten nur in Ruhelage des Transportguts im Flughafenbereich. Bei Bewegung ist der Sendeempfänger automatisch ausgeschaltet, um sicherzustellen, dass keine Datensendung per Mobilfunk bei Bewegung, insbesondere während des Starts und der Landung des Flugzeugs sowie während des Fluges, stattfindet.
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Der Datenlogger kann zur Erkennung der Lagerung des Transportgutes und zur Nahbereichsübertragung, zur Nahbereichskommunikation, zur netzbasierten Übertragung und/oder zur netzbasierten Kommunikation verwendet werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleich wirkenden Ausführungsformen. Ferner ist die Erfindung auch nicht auf die speziell beschriebenen Merkmalskombinationen beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sein, sofern sich die Einzelmerkmale nicht gegenseitig ausschließen, oder eine spezifische Kombination von Einzelmerkmalen nicht explizit ausgeschlossen ist.
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Ausführungsbeispiel
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung prinzipiell dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigt:
- 1 einen Datenlogger zur Erkennung der Lagerung wenigstens eines Transportgutes in oder an einem Bereich eines Flughafens und zur Datenübertragung und/oder Datenkommunikation in einer prinzipiellen Darstellung.
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1 zeigt einen Datenlogger zur Erkennung der Lagerung wenigstens eines Transportgutes in oder an einem Bereich eines Flughafens und zur Datenübertragung und/oder Datenkommunikation. Der Datenlogger besitzt ein Datenverarbeitungssystem 4, einen Sendeempfänger 5 elektromagnetischer Wellen und jeweils wenigstens eine erste Einrichtung 1 zur Erfassung einer Geschwindigkeit, eine zweite Einrichtung 2 zur Erfassung einer Raumlage und eine dritte Einrichtung 3 zur Erfassung einer Bewegung.
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Die erste Einrichtung 1 zur Erfassung einer Geschwindigkeit, die zweite Einrichtung 2 zur Erfassung einer Raumlage, die dritte Einrichtung 3 zur Erfassung einer Bewegung und der Sendeempfänger 5 elektromagnetischer Wellen sind mit dem Datenverarbeitungssystem 4 verbunden. Das Datenverarbeitungssystem 4 weist wenigstens einen Speicher mit dem Transportgut zugeordneten Daten und mit Daten von Bereichen mit Flughäfen auf. Die Daten von Bereichen mit Flughäfen basieren auf den bekannten Positionsdaten der Flugplätze, die als geografische Koordinaten mittels globaler Navigationssatellitensysteme bestimmbar und zuordenbar sind.
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Der Datenlogger weist weiterhin einen Energiespeicher als elektrische Energiequelle auf, welche wenigstens mit dem Sendeempfänger 5 und dem Datenverarbeitungssystem 4 verbunden sind.
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Die erste Einrichtung 1 zur Erfassung einer Geschwindigkeit ist ein Sensor zur Positionsbestimmung durch den Empfang von Signalen eines globalen Navigationssatellitensystems.
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Die zweite Einrichtung 2 zur Erfassung einer Raumlage ist oder sind ein Magnetfeldsensor und/oder ein Beschleunigungssensor.
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Die dritte Einrichtung 3 zur Erfassung einer Bewegung ist oder sind ein Inertialsensor und/oder ein Gyrosensor. In Ausführungsformen ist oder sind das ein Drehratensensor und/oder ein Beschleunigungssensor.
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Der Datenlogger mit der ersten Einrichtung 1 zur Erfassung einer Geschwindigkeit, der zweiten Einrichtung 2 zur Erfassung einer Raumlage, der dritten Einrichtung 3 zur Erfassung einer Bewegung, dem Sendeempfänger 5, dem Datenverarbeitungssystem 4 und dem Energiespeicher zur elektrischen Stromversorgung wird zur Erkennung der Lagerung des Transportgutes in oder an einem Bereich eines Flughafens verwendet, wobei der Sendeempfänger 5 das Signal mit den Daten des Transportgutes und des Bereichs des Flughafens bei Lagerung in einem Bereich eines Flughafens nach einer bestimmten Zeit sendet und der Sendeempfänger 5 das Senden des Signals mit den Daten des Transportgutes und des Bereichs des Flughafens bei Ruhelage in einem Bereich eines Flughafens bei einer Bewegung des Transportgutes beendet.
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Der Datenlogger wird so zur Erkennung der Lagerung des Transportgutes und zur Nahbereichsübertragung, zur Nahbereichskommunikation, zur netzbasierten Übertragung und/oder zur netzbasierten Kommunikation verwendet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Erste Einrichtung
- 2
- Zweite Einrichtung
- 3
- Dritte Einrichtung
- 4
- Datenverarbeitungssystem
- 5
- Sendeempfänger
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2013181509 A1 [0004]
- WO 0175472 [0005]
- WO 2010121150 A1 [0006]