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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen eines Datenelements zwischen einem ersten Steuergerät eines Fahrzeugs und einem zweiten Steuergerät des Fahrzeugs. Die Erfindung betrifft weiter ein computerlesbares Medium zum Übertragen eines Datenelements zwischen einem ersten Steuergerät eines Fahrzeugs und einem zweiten Steuergerät des Fahrzeugs, ein System zum Übertragen eines Datenelements zwischen einem ersten Steuergerät eines Fahrzeugs und einem zweiten Steuergerät des Fahrzeugs, und ein Fahrzeug umfassend das System zum Übertragen eines Datenelements zwischen einem ersten Steuergerät eines Fahrzeugs und einem zweiten Steuergerät des Fahrzeugs.
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Aktuelle Fahrzeuge sind mit einer Vielzahl von Steuergeräten ausgestattet, die zur Steuerung und Regelung verschiedener Fahrzeugfunktionen eingesetzt werden. Aus dem Stand der Technik sind zur Vernetzung der Vielzahl von Steuergeräten eines Fahrzeugs unterschiedliche Bustechnologien bekannt, die auf einer Kabelverbindung basieren. Eine kabelbasierte Vernetzung der Vielzahl von Steuergeräten kann, wenn hohe Datenraten, beispielsweise Datenraten im Bereich von 1 Gbit/s oder mehreren Gbit/s, zwischen zwei oder mehr Steuergeräten benötigt werden, zu zusätzlichen Kosten und/oder zu zusätzlichem Bauraumbedarf führen, da die hierfür verwendeten Kabel häufig eine zusätzlich Schirmung benötigen, die einen zusätzlichen Bauraumbedarf nach sich zieht.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Kommunikation zwischen wenigstens zwei Steuergeräten eines Fahrzeugs effizient zu verbessern. Insbesondere ist es eine Aufgabe der Erfindung eine Datenelement effizient zwischen wenigstens zwei Steuergeräten auszutauschen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Gemäß einem ersten Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Verfahren zum Übertragen eines Datenelements zwischen einem ersten Steuergerät eines Fahrzeugs und einem zweiten Steuergerät des Fahrzeugs. Das Verfahren kann ein computerimplementiertes und/oder ein steuergeräteimplementiertes Verfahren sein. Das Fahrzeug kann ein Kraftfahrzeug oder ein Motorrad sein. Insbesondere kann das Fahrzeug ein teil-, hoch-, oder vollautomatisiert fahrendes Kraftfahrzeug sein. Das erste Steuergerät und das zweite Steuergerät sind über wenigstens zwei Kommunikationskanäle miteinander gekoppelt.
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Das Verfahren umfasst ein Bestimmen eines Kommunikationskanalindikators eines ersten Kommunikationskanals der wenigstens zwei Kommunikationskanäle durch das erste Steuergerät, wobei der Kommunikationskanalindikator repräsentativ für zur Verfügung stehende Übertragungsressourcen des ersten Kommunikationskanals ist. Der Kommunikationskanalindikator kann zusätzlich oder alternativ repräsentativ für eine Qualität der zur Verfügung stehenden Übertragungsressourcen des ersten Kommunikationskanals sein. Zusätzlich oder alternativ kann der Kommunikationskanalindikator repräsentativ für die zur Verfügung stehenden Übertragungsressourcen der wenigstens zwei Kommunikationskanäle zwischen dem ersten und dem zweiten Steuergerät sein. Das Verfahren umfasst weiter ein Empfangen eines Datenelements von einer Datenquelle durch das erste Steuergerät. Die Datenquelle kann ein weiteres Steuergerät des Fahrzeugs, ein mit dem Fahrzeug gekoppeltes, mobiles Endgerät, und/oder ein fahrzeugexterner Server sein.
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Das Verfahren umfasst ein Ermitteln einer Priorität des Datenelements in Abhängigkeit einer Fahrzeuganwendung zugehörig zu dem Datenelement. Falls der Kommunikationskanalindikator des ersten Kommunikationskanals anzeigt, dass die zur Verfügung stehenden Übertragungsressourcen des ersten Kommunikationskanals nicht für die Übertragung des Datenelements ausreichen und die Priorität des Datenelements einen vorgegebenen Prioritätsschwellwert unterschreitet, speichert das Verfahren das Datenelement in einem Zwischenspeicher des ersten Steuergeräts für ein vorgegebenes Zeitintervall. Falls der Kommunikationskanalindikator des ersten Kommunikationskanals anzeigt, dass die zur Verfügung stehenden Übertragungsressourcen des ersten Kommunikationskanals für die Übertragung des Datenelements ausreichen und/oder die Priorität des Datenelements einen vorgegebenen Prioritätsschwellwert überschreitet, umfasst das Verfahren ein Zuweisen eines oder mehrerer Kommunikationskanäle der wenigstens zwei Kommunikationskanäle des ersten Steuergeräts in Abhängigkeit der Fahrzeuganwendung zugehörig zu dem Datenelement, und ein Übertragen des Datenelements über den zugewiesenen einen oder die zugewiesenen mehreren Kommunikationskanäle von dem ersten Steuergerät an das zweite Steuergerät.
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Vorteilhafterweise kann das Datenelement über einen oder mehrere Kommunikationskanäle übertragen werden, je nach Priorität und verfügbaren Übertragungsressourcen. Dies erhöht die Flexibilität bei der Übertragung des Datenelements zwischen dem ersten und dem zweiten Steuergerät. Weiter kann durch die Zuweisung der wenigstens zwei Kommunikationskanäle für die Übertragung des Datenelements effizient die Kommunikation zwischen den zwei Steuergeräten verbessert und/oder die Robustheit der Übertragung des Datenelements erhöht werden. Die Leistungsfähigkeit der Kommunikation zwischen den wenigstens zwei Steuergeräten kann somit effizient gesteigert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Kommunikationskanalindikator ein geschätzter Kommunikationskanalindikator sein, der repräsentativ für geschätzte zur Verfügung stehende Übertragungsressourcen des ersten Kommunikationskanals ist. Beispielsweise kann der Kommunikationskanalindikator anhand bekannter Verfahren auf Basis von Pilot- und/oder Datensignalen einer Übertragungstechnologie eines Kommunikationskanals geschätzt werden. Hiermit kann effizient die Qualität und/oder die Leistungsfähigkeit des Kommunikationskanals effizient bestimmt werden.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann ein erster Kommunikationskanal der wenigstens zwei Kommunikationskanäle ein drahtgebundener Kommunikationskanal sein und ein zweiter Kommunikationskanal der wenigstens zwei Kommunikationskanäle ein drahtloser Kommunikationskanal sein, oder kann ein erster Kommunikationskanal der wenigstens zwei Kommunikationskanäle ein drahtloser Kommunikationskanal sein und ein zweiter Kommunikationskanal der wenigstens zwei Kommunikationskanäle ein drahtloser Kommunikationskanal sein. Das Verfahren kann effizient einen drahtlosen Kommunikationskanal mit einem weiteren drahtlosen Kommunikationskanal oder einem drahtgebundenen Kommunikationskanal kombinieren, um das Datenelement zwischen den beiden Steuergeräten zu übertragen.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das erste Steuergerät ein erstes Telematiksteuergerät, und/oder das zweite Steuergerät ein zweites Telematiksteuergerät sein. Das erste Telematiksteuergerät und/oder das zweite Telematiksteuergerät können das Fahrzeug mit einem Mobilfunknetz verbinden. Dazu kann das erste Telematiksteuergerät und/oder das zweite Telematiksteuergerät eine Chipkarte zum Mobilfunkzugang, engl. embedded Subscriber Identity Module, kurz eSIM, aufweisen. Weiter kann der drahtlose Kommunikationskanal ein Kommunikationskanal eines drahtlosen, lokalen Netzwerks sein, und/oder kann der drahtgebundene Kommunikationskanal ein Kommunikationskanal eines Ethernet-Netzwerks sein. Hiermit kann die Kommunikation zwischen zwei Telematiksteuergeräten des Fahrzeugs effizient verbessert werden.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verfahren weiterhin ein Bestimmen eines Kommunikationskanalindikators eines zweiten Kommunikationskanals der wenigstens zwei Kommunikationskanäle durch das erste Steuergerät umfassen, wobei der Kommunikationskanalindikator des zweiten Kommunikationskanals vorzugsweise ein geschätzter Kommunikationskanalindikator ist, der repräsentativ für vorzugsweise geschätzte zur Verfügung stehende Übertragungsressourcen des zweiten Kommunikationskanals ist. Falls der Kommunikationskanalindikator des ersten Kommunikationskanals und der Kommunikationskanalindikator des zweiten Kommunikationskanals anzeigen, dass die vorzugsweise geschätzten, zur Verfügung stehenden Übertragungsressourcen des ersten Kommunikationskanals und des zweiten Kommunikationskanals nicht für die Übertragung des Datenelements ausreichen und die Priorität des Datenelements einen vorgegebenen Prioritätsschwellwert unterschreitet, kann das Verfahren das Datenelement in einem Zwischenspeicher des ersten Steuergeräts für ein vorgegebenen Zeitintervall speichern. Hiermit kann ein vorzugsweise niederpriorisiertes Datenelement zunächst zwischengespeichert werden, wenn die geschätzten Übertragungsressourcen der wenigstens zwei Kommunikationskanäle nicht für die Übertragung des Datenelements ausreichen und/oder ein höher priorisiertes Datenelement zur Übertragung ansteht und die geschätzten Übertragungsressourcen nicht für die Übertragung der niederpriorisierten Datenelements und des höherpriorisierten Datenelements ausreichen. Einer Überlastung der geschätzten Übertragungsressourcen der wenigsten zwei Kommunikationskanäle wird effizient verhindert.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verfahren weiterhin, falls der Kommunikationskanalindikator des ersten Kommunikationskanals anzeigt, dass die zur Verfügung stehenden Übertragungsressourcen des ersten Kommunikationskanals nicht für die Übertragung des Datenelements ausreichen und die Priorität des Datenelements einen vorgegebenen Prioritätsschwellwert überschreitet, ein Zuweisen von wenigstens zwei Kommunikationskanälen der wenigstens zwei Kommunikationskanäle des ersten Steuergeräts in Abhängigkeit der Fahrzeuganwendung zugehörig zu dem Datenelement, und ein Übertragen des Datenelements über die wenigstens zwei zugewiesenen Kommunikationskanäle von dem ersten Steuergerät an das zweite Steuergerät umfassen. Hiermit kann das Datenelement effizient über wenigstens zwei Kommunikationskanäle übertragen werden. Die Übertragung des Datenelements zwischen dem ersten und dem zweiten Steuergerät kann schneller erfolgen.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Zuweisen des einen oder der mehreren Kommunikationskanäle des ersten Steuergeräts in Abhängigkeit der Fahrzeuganwendung zugehörig zu dem Datenelement ein Empfangen eines Kommunikationsprofils, wobei das Kommunikationsprofil mit der Fahrzeuganwendung verknüpft ist, und ein Zuweisen des einen oder der mehreren Kommunikationskanäle der wenigstens zwei Kommunikationskanäle in Abhängigkeit des Kommunikationsprofils der Fahrzeuganwendung umfassen. Hiermit können die Kommunikationskanäle zwischen dem ersten und dem zweiten Steuergerät effizienter zugewiesen werden.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Kommunikationsprofil der Fahrzeuganwendung ein oder mehrere kommunikationskanalspezifische Parameter spezifiziert, die ein oder mehrere Kommunikationskanäle der wenigstens zwei Kommunikationskanäle des ersten Steuergeräts für die Übertragung des Datenelements der Fahrzeuganwendung mindestens erfüllen müssen. Hiermit kann das Zuweisen der wenigstens zwei Kommunikationskanäle effizient erfolgen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein computerlesbares Medium zum Übertragen eines Datenelements zwischen einem ersten Steuergerät eines Fahrzeugs und einem zweiten Steuergerät des Fahrzeugs, wobei das computerlesbare Medium Instruktionen umfasst, die, wenn ausgeführt auf einem Steuergerät oder einem Computer, das oben beschriebene Verfahren ausführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein System zum Übertragen eines Datenelements zwischen einem ersten Steuergerät eines Fahrzeugs und einem zweiten Steuergerät des Fahrzeugs, wobei das System dazu ausgebildet ist das oben beschriebene Verfahren auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Fahrzeug umfassend das oben beschriebene System zum Übertragen eines Datenelements zwischen einem ersten Steuergerät eines Fahrzeugs und einem zweiten Steuergerät des Fahrzeugs.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren allein gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung verwendbar.
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Im Folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Daraus ergeben sich weitere Details, bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung, Im Einzelnen zeigen schematisch
- 1 ein beispielhaftes Verfahren zum Übertragen eines Datenelements zwischen einem ersten Steuergerät eines Fahrzeugs und einem zweiten Steuergerät des Fahrzeugs, und
- 2 ein beispielhaftes System zum Übertragen eines Datenelements zwischen einem ersten Steuergerät eines Fahrzeugs und einem zweiten Steuergerät des Fahrzeugs.
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Im Detail zeigt 1 ein Verfahren 100 zum Übertragen eines Datenelements zwischen einem ersten Steuergerät eines Fahrzeugs und einem zweiten Steuergerät des Fahrzeugs. Das erste Steuergerät und das zweite Steuergerät sind über wenigstens zwei Kommunikationskanäle miteinander gekoppelt. Jeder Kommunikationskanal hat vorzugsweise eine unterschiedliche Übertragungstechnologie. Ein Kommunikationskanal kann ein drahtloser oder ein drahtgebundener Kommunikationskanal sein. Ein drahtloser Kommunikationskanal kann drahtlose, lokale Netzwerke wie beispielsweise WIFI oder Bluetooth als Übertragungstechnologie nutzen. Ein drahtgebundener Kommunikationskanal kann drahtgebundene, lokale Netzwerke wie beispielsweise ein Ethernet-Netzwerk oder fahrzeugspezifische Bussysteme als Übertragungstechnologie nutzen.
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Das Verfahren 100 kann einen Kommunikationskanalindikator eines ersten Kommunikationskanals der wenigstens zwei Kommunikationskanäle durch das erste Steuergerät bestimmen 102. Der Kommunikationskanalindikator ist vorzugsweise repräsentativ für zur Verfügung stehende Übertragungsressourcen des ersten Kommunikationskanals. Das Verfahren kann den Kommunikationskanalindikator kann für jeden drahtlosen Kommunikationskanal bestimmen. Beispielsweise können bekannte Verfahren zur Kanalschätzung anhand von Pilot- und/oder Datensignalen der jeweiligen drahtlosen Übertragungstechnologie eingesetzt werden, um den Kommunikationskanalindikator zu bestimmen. Vorzugsweise ist der Kommunikationskanalindikator repräsentativ für eine Qualität der zur Verfügung stehenden Übertragungsressourcen des Kommunikationskanals.
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Das Verfahren 100 kann ein Datenelement von einer Datenquelle durch das erste Steuergerät empfangen 104. Beispielsweise kann das Datenelement von der Datenquelle über eine Mobilfunkverbindung des ersten Steuergeräts empfangen werden.
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Um einen effizienten Datenaustausch des Datenelements zwischen dem ersten Steuergerät und dem zweiten Steuergerät zu ermöglichen kann das Verfahren 100 eine Priorität des Datenelements ermitteln und eine oder mehrere Kommunikationskanäle zuweisen, über die Datenelement schließlich übertragen wird. Zunächst kann das Verfahren 100 eine Priorität des Datenelements in Abhängigkeit einer Fahrzeuganwendung zugehörig zu dem Datenelement ermitteln 106. Dazu kann das Verfahren das Datenelements anhand einer Zeitkritikalität der Datenelements und/oder einer Relevanz des Datenelements für weitere Fahrzeuganwendungen in eine vorgegebene Servicequalitätsklasse einordnen. Mit jeder Servicequalitätsklasse ist eine Priorität verknüpft, die die Priorität des Datenelements festlegt. Beispielsweise kann mit der höchsten Servicequalitätsklasse auch die höchste Priorität verknüpft sein.
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Falls der Kommunikationskanalindikator des ersten Kommunikationskanals anzeigt, dass die zur Verfügung stehenden Übertragungsressourcen des ersten Kommunikationskanals nicht für die Übertragung des Datenelements ausreichen und die Priorität des Datenelements einen vorgegebenen Prioritätsschwellwert unterschreitet, kann das Verfahren 100 das Datenelement in einem Zwischenspeicher des ersten Steuergeräts für ein vorgegebenen Zeitintervall speichern 108. Falls der Kommunikationskanalindikator des ersten Kommunikationskanals anzeigt, dass die zur Verfügung stehenden Übertragungsressourcen des ersten Kommunikationskanals für die Übertragung des Datenelements ausreichen und/oder die Priorität des Datenelements einen vorgegebenen Prioritätsschwellwert überschreitet, kann das Verfahren 100 einen oder mehrere Kommunikationskanäle der wenigstens zwei Kommunikationskanäle des ersten Steuergeräts in Abhängigkeit der Fahrzeuganwendung zugehörig zu dem Datenelement zuweisen 110 und das Datenelement über den zugewiesenen einen oder die zugewiesenen mehreren Kommunikationskanäle von dem ersten Steuergerät an das zweite Steuergerät übertragen 112.
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2 zeigt ein beispielhaftes System 200 zum Übertragen eines Datenelements zwischen einem ersten Steuergerät 202 eines Fahrzeugs und einem zweiten Steuergerät 204 des Fahrzeugs. Das erste Steuergerät 202 und das zweite Steuergerät 204 können Telematiksteuergeräte sein. Der erste Steuergerät 202 und das zweite Steuergerät 204 können jeweils eine SIM-Karte und ein Netzwerkzugangsgerät, engl. Network Access Device, kurz NAD, umfassen (nicht in 2 gezeigt). Beispielsweise können das erste Steuergerät 202 eine Mobilfunkverbindung 206 für nutzerspezifische Anwendungen und das zweite Steuergerät 204 eine Mobilfunkverbindung 206 für fahrzeugspezifische Anwendungen bereitstellen. Die Mobilfunkverbindung 206 des jeweiligen Steuergeräts kann eine Datenquelle 208, 210 mit dem Fahrzeug verbinden. Von der Datenquelle 208, 210 kann das Fahrzeug über die jeweiligen Mobilfunkverbindungen 206 der Steuergeräte 202, 204 eines oder mehrere Datenelemente empfangen.
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Das erste Steuergerät 202 und das zweite Steuergerät 204 kann eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle 212 umfassen. Mittels der drahtlosen Kommunikationsschnittstelle 212 kann ein erster Kommunikationskanal 214 zwischen dem ersten Steuergerät 202 und dem zweiten Steuergerät aufgebaut werden. Der erste Kommunikationskanal 214 ist ein drahtloser Kommunikationskanal. Das erste Steuergerät 202 ist mit dem zweiten Steuergerät 204 über den ersten Kommunikationskanal 214 gekoppelt. Weiter kann das erste Steuergerät 202 und das zweite Steuergerät 204 eine drahtgebundene Kommunikationsschnittstelle 216 umfassen. Mittels der drahtgebundenen Kommunikationsschnittstelle 212 kann ein zweiter Kommunikationskanal 218 zwischen dem ersten Steuergerät 202 und dem zweiten Steuergerät 204 aufgebaut werden. Der zweite Kommunikationskanal 218 ist ein drahtgebundener Kommunikationskanal. Das erste Steuergerät 202 ist mit dem zweiten Steuergerät 204 über den zweiten Kommunikationskanal 218 gekoppelt.
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Das erste Steuergeräte 202 und/oder das zweite Steuergerät können eine Kanalschätzkomponente 220 aufweisen. Die Kanalschätzkomponente 220 kann einen geschätzten Kommunikationskanalindikator für die drahtlose Kommunikationsschnittstelle 212 des jeweiligen Steuergeräts 202, 204 und/oder den drahtlosen Kommunikationskanal 214 zwischen dem ersten Steuergerät 202 und dem zweiten Steuergerät 204 bestimmen. Der geschätzte Kommunikationskanalindikator kann repräsentativ für zur Verfügung stehende Übertragungsressourcen des drahtlosen Kommunikationskanals 214 sein. Die Kanalschätzkomponente kann den Kommunikationskanalindikator an eine Priorisierungskomponente 222 und an eine Zuweisungskomponente 224 bereitstellen.
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Die Priorisierungskomponente 222 des ersten Steuergeräte 202 oder des zweiten Steuergeräts 204 kann eine Priorität des von der jeweiligen Datenquelle 208, 210 empfangenen Datenelements ermitteln. Die Priorität des Datenelements kann in Abhängigkeit einer Fahrzeuganwendung und/oder eine Servicequalitätsklasse des Datenelements ermittelt werden.
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Falls der Kommunikationskanalindikator anzeigt, dass die zur Verfügung stehenden Übertragungsressourcen des drahtlosen Kommunikationskanals 214 zwischen dem ersten Steuergerät 202 und des zweiten Steuergeräts 204 nicht für die Übertragung des Datenelements ausreichen und die Priorität des Datenelements einen vorgegebenen Prioritätsschwellwert unterschreitet, kann die Priorisierungskomponente das Datenelement in einem Zwischenspeicher 226 für ein vorgegebenes Zeitintervall speichern. Nach Ablauf des Zeitintervalls kann die Priorisierungskomponente 222 erneut prüfen, ob ein aktueller Kommunikationskanalindikator für die Übertragung des Datenelements ausreichende Übertragungsressourcen anzeigt.
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Die Zuweisungskomponente 224 kann einen oder mehrere Kommunikationskanäle 214, 218 für die Übertragung des Datenelements zuweisen. Ein Kommunikationskanal 214, 218 kann ein Kommunikationsprofil aufweisen. Beispielsweise kann für jeden Kommunikationskanal eine Verfügbarkeit und/oder eine Zuverlässigkeit in dem Kommunikationsprofil spezifiziert sein. Weiter kann mit einer Fahrzeuganwendung eine Servicequalitätsklasse des Datenelements verknüpft sein. Die Fahrzeuganwendung und/oder die Servicequalitätsklasse können Anforderungen an den Kommunikationskanal festlegen. Durch einen Abgleich des Kommunikationsprofil mit den Anforderungen an den Kommunikationskanal der Servicequalitätsklasse kann die Zuweisungskomponente einen oder mehrere Kommunikationskanäle für die Übertragung des Datenelements zuweisen. Beispielsweise können Datenelemente der höchsten Servicequalitätsklasse über den bzw. die Kommunikationskanäle mit der höchsten Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit übertragen werden.
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Bei der Übertragung eines Datenelements, das eine hohe Anforderung an eine Bandbreite eines Kommunikationskanals hat, kann der drahtlose Kommunikationskanal 214 zu einer Aufweitung der Übertragungsressourcen des drahtgebundenen Kommunikationskanals 218 genutzt werden. Beispielsweise kann der drahtlose Kommunikationskanal einen Teil des Datenelements oder das komplette Datenelement übertragen. Eine Aufteilung des Datenelements bzw. der Datenelemente auf den drahtlosen Kommunikationskanal 214 und/oder den drahtgebundenen Kommunikationskanal 218 kann in Abhängigkeit der Fahrzeuganwendung zugehörig zu dem Datenelement erfolgen. Mit der Fahrzeuganwendung kann ein Kommunikationsprofil verknüpft sein. Das Kommunikationsprofil kann Mindestanforderungen an den Kommunikationskanal spezifizieren. Beispielsweise kann das Kommunikationsprofil der Fahrzeuganwendung eine Bandbreite, eine Latenz, Echtzeitanforderungen, Sicherheitsanforderungen und/oder Fehlerraten spezifizieren. Diese werden mit dem Kommunikationsprofil des Kommunikationskanal abgeglichen und bei der Zuweisung des Kommunikationskanals bzw. der Kommunikationskanäle berücksichtigt. Beispielsweise kann das Kommunikationsprofil der Fahrzeuganwendung festlegen, dass ein sicherheitsrelevantes Datenelement ausschließlich über den drahtgebundenen Kommunikationskanal übertragen wird, während ein Multimediadatenelement bevorzugt über den drahtlosen Kommunikationskanal übertragen werden soll.
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Vorteilhafterweise kann der Datenaustausch zwischen dem ersten Steuergerät 202 und dem zweiten Steuergerät 204 über unterschiedliche Wege der Datenübertragung effizient erfolgen. Die Kommunikation zwischen dem ersten Steuergerät 202 und dem zweiten Steuergerät des Fahrzeugs kann unter Beibehaltung einer anwendungsspezifischen Übertragungszuverlässigkeit effizient verbessert werden. Die anwendungsspezifische Übertragungszuverlässigkeit kann beispielsweise in dem Kommunikationsprofil der Fahrzeuganwendung festgelegt sein. Beispielsweise kann aus der anwendungsspezifischen Übertragungszuverlässigkeit eine Anforderung an eine Robustheit des Kommunikationskanals abgeleitet werden, der für die Übertragung der Datenelements verwendet werden muss. Dadurch kann die Kommunikation Durch die Verwendung eines drahtlosen Kommunikationskanals für die Übertragung der Datenelemente können weitere drahtgebundene Kommunikationskanäle und die hierfür benötigten Kabelleitungen effizient vermieden werden. Vorteile eines drahtgebundenen Kommunikationskanals können effizient mit Vorteilen eines drahtlosen Kommunikationskanal kombiniert werden, um ein Datenelement einer Fahrzeuganwendung effizient zwischen dem ersten Steuergeräte 202 und dem zweiten Steuergerät 204 zu übertragen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Verfahren
- 102
- Bestimmen eines Kommunikationskanalindikators
- 104
- Empfangen eines Datenelements
- 106
- Ermitteln einer Priorität
- 108
- Speichern des Datenelements in einem Zwischenspeicher
- 110
- Zuweisen eines oder mehrere Kommunikationskanäle
- 112
- Übertragen des Datenelements
- 200
- System
- 202
- erstes Steuergerät
- 204
- zweites Steuergerät
- 206
- Mobilfunkverbindung
- 208
- Datenquelle
- 210
- Datenquelle
- 212
- drahtlose Kommunikationsschnittstelle
- 214
- erster Kommunikationskanal
- 216
- drahtgebundene Kommunikationsschnittstelle
- 218
- zweiter Kommunikationskanal
- 220
- Kanalschätzkomponente
- 222
- Priorisierungskomponente
- 224
- Zuweisungskomponente
- 226
- Zwischenspeicher