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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Planetenradumlaufgetriebeanordnung und einen Antriebsstrangabschnitt mit mindestens einer solchen Planetenradumlaufgetriebeanordnung.
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Das Einsatzgebiet erstreckt sich auf Kraftfahrzeuge, bei denen ein Antriebsmoment über Getriebe geleitet und in diesen untersetzt oder übersetzt wird, sodass unterschiedliche Gänge zur Verfügung stehen. In den Getrieben können beliebige Architekturen, wie zum Beispiel Stufengetriebe, Planetengetriebe, Automatikgetriebe etc. eingesetzt werden.
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Planetengetriebe zeichnen sich durch eine kompakte Bauform aus und werden deshalb breit in der Kraftfahrzeugtechnik eingesetzt. Planetengetriebe umfassen in üblicher Bauform mindestens einen Planetenträger, an dem eine Mehrzahl von Planeten drehbar gelagert ist. Die Planeten kämmen wahlweise mit einem Hohlrad und/oder mit einem Sonnenrad des Planetengetriebes bzw. mit anderen Planetenrädern. Bei komplexeren Planetengetrieben werden Doppelplanetenräder oder sogar Triple-Planetenräder verwendet.
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Stand der Technik
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Aus der
EP 2 115 326 B1 geht eine gattungsgemäße Getriebeanordnung für ein Fahrzeug hervor, die eine Eingangsschnittstelle zur Ankopplung eines Elektromotors, eine Doppelkupplungseinrichtung und einen Getriebeabschnitt umfasst. Die Doppelkupplungseinrichtung weist einen Kupplungseingang und einen ersten sowie einen zweiten Kupplungsausgang auf, der mit der Eingangsschnittstelle wirkverbunden ist. Der Getriebeabschnitt ist als ein Planetengetriebe ausgebildet und mit dem ersten und dem zweiten Kupplungsausgang wirkverbunden.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Planetengetriebe bereitzustellen, das insbesondere eine effiziente Lagerung eines Planetenrades ermöglicht.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Aufgabe wird durch eine Planetenradumlaufgetriebeanordnung und einen Antriebsstrangabschnitt mit mindestens einer solchen Planetenradumlaufgetriebeanordnung nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen.
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Die erfindungsgemäße Planetenradumlaufgetriebeanordnung umfasst wenigstens eine Planeteneinheit mit mindestens einem ersten Planentenabschnitt und einem zweiten Planetenabschnitt mit unterschiedlichen Verzahnungsdurchmessern, einen Planetenträger zur Aufnahme der Planeteneinheit und eine erste Lagereinheit sowie eine zweite Lagereinheit zur Drehlagerung der Planeteneinheit. Der erste Planentenabschnitt und der zweite Planetenabschnitt sind drehfest miteinander verbunden und um eine Axialachse der Planeteneinheit drehbar angeordnet. Erfindungsgemäß ist die erste Lagereinheit dem ersten Planetenabschnitt mit Planetenrädern eines größeren Verzahnungsdurchmessers zugeordnet und als ein Festlager ausgebildet, wohingegen die zweite Lagereinheit als ein Loslager ausgebildet ist und dem zweiten Planetenabschnitt mit Planetenrädern eines relativ kleineren Verzahnungsdurchmessers zugeordnet ist. Jeder Planetenabschnitt besteht mindestens aus einem Satz Planetenräder. Ein Planetenabschnitt besteht dabei aus mindestens zwei Planetenrädern.
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Während ein Festlager eine Lagerstelle zur Drehlagerung einer Welle ohne axiale Verschiebbarkeit des Lagers darstellt, bildet ein Loslager eine hierzu korrespondierende Lagerstelle zur Drehlagerung mit axialer Verschiebbarkeit entlang der Wellenachse, um beispielsweise thermisch bedingte Bauteilspannungen in Wellenlängsrichtung zu vermeiden.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Planetenradumlaufgetriebeanordnung liegt insbesondere darin, dass eine Effizienz der Lagerung der Planeteneinheit erhöht werden kann. Die am Planetenträger angeordnete erste, axial feste Lagereinheit und die axial hierzu bewegbare zweite Lagereinheit stellen im Zusammenwirken eine sogenannte Fest-Los-Lagerung dar, die sowohl auf die Planeteneinheit wirkende Axialkräfte als auch eine auf die Planeteneinheit wirkende Radialkräfte aufnehmen. Demzufolge kann die bisher aufwändige und bei Verwindung des Planetenträgers anfällige Befestigung von klassischen Planetenbolzen vermieden werden.
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Die Planeteneinheit ist aus Doppel-, Triple- oder Mehrfachplanetenwellen gebildet. In anderen Worten kann die Planeteneinheit doppelstufenförmig, dreifachstufenförmig oder mehrfachstufenförmig ausgebildete Planetenräder aufweisen. Ein Doppelplanet besteht dabei aus zwei axial nebeneinander angeordneten Planetenrädern mit zueinander gleichen oder Planetenrädern oder sich hinsichtlich der Verzahnung unterscheidenden Planetenrädern. Ein Triple-Planet besteht aus drei axial nebeneinander angeordneten und drehfest miteinander verbundenen Planetenrädern. In einem Stufenplaneten unterscheiden sich die Durchmesser der Planetenräder der einzelnen Stufen. Im bevorzugten Fall nimmt bei einer Tripel-Planeten-Einheit der Verzahnungs-Durchmesser der Planetenräder von denen der ersten Stufe über die zweite Stufe bis hin zu denen der dritten Stufe ab. Die Verzahnung kann beispielsweise als eine Geradverzahnung oder eine Schrägverzahnung ausgebildet sein. Die Planetenräder sind untereinander fest verbunden oder einteilig-einmaterialig ausgebildet. Dabei kann die jeweilige Stufe einem Planetenabschnitt entsprechen. Die Planetenräder in dem ersten Planentenabschnitt und dem zweiten Planetenabschnitt können einstückig hergestellt sein oder ein erstes Planetenrad kann mit dem zweiten Planentenrad drehfest verbunden sein. Die Verbindung kann formschlüssig, kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig umgesetzt sein oder alternativ zusätzlich dazu durch einen Bolzen zusammengehalten werden. Alternativ sind die Planentenräder auf einer Welle angeordnet. Die Welle kann ein separates Bauteil oder ein mit dem ersten und/oder zweiten Planetenabschnitt einstückig hergestellter Abschnitt sein.
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An dem Planententräger kann mindestens eine Planeteneinheit, vorzugsweise eine Vielzahl von Planeteneinheiten in Umfangsrichtung des Planententrägers drehbar angeordnet sein. Die Planeteneinheiten können umfangsseitig auf einem gleichen Teilkreis oder mit sich voneinander unterscheidenden Achsabständen zur Zentralachse des Planetentriebs verteilt angeordnet sein. Der Planetenträger kann sich um seine Zentralachse drehen, wobei die Zentralachse des Planetenträgers eine Hauptachse der Planetenradumlaufgetriebeanordnung definieren kann.
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Der Planententräger kann als Gehäuse der Planeteneinheit dienen und die Stirnfläche und die Rückfläche, die kreisförmig oder ringförmig geformt sind und beispielsweise über einen Steg oder eine Mantelfläche miteinander verbunden sind, können einen Innenraum definieren, der die Planeteneinheit aufnimmt. Dabei kann die Planeteneinheit so im Planetenträger angeordnet sein, dass der erste Planentenabschnitt einer Innenseite der Stirnfläche des Planetenträgers zugewandt ist und der zweite Planentenabschnitt einer Innenseite der Rückfläche des Planetenträgers zugewandt ist. Die Planeteneinheit kann über die Welle, wie z.B. über die axiale Verlängerung des ersten und zweiten Planentenabschnitts an dem Planententräger aufgebracht sein.
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Um eine effiziente Lagerung des ersten Planentenabschnitts bzw. der axialen Verlängerung des ersten Planentenabschnitts zu ermöglichen, kann eine erste Lagereinheit an der Stirnfläche des Planetenträgers angeordnet sein. Gleichfalls um eine effiziente Lagerung des zweiten Planentenabschnitts bzw. der axialen Verlängerung des zweiten Planentenabschnitts zu ermöglichen, kann eine zweite Lagereinheit an der Rückfläche des Planetenträgers angeordnet sein. Die erste Lagereinheit kann als ein Festlager dienen und an der Stirnfläche des Planetenträgers befestigt sein. Die zweite Lagereinheit kann als ein Loslager dienen und an der Rückfläche des Planetenträgers verschiebbar angeordnet sein. Als Alternative kann die erste Lagereinheit als ein Loslager an der Stirnfläche des Planetenträgers bewegbar angeordnet sein und die zweite Lagereinheit kann als ein Festlager an der Rückfläche des Planetenträgers befestigt sein. Die am Planetenträger bewegbar angeordnete Lagereinheit kann relativ zur Axialachse der Planeteneinheit radial oder axial verschoben werden. Diese sogenannte Fest-Los-Lagerung ermöglicht die auf die Planenteneinheit axial oder radial wirkende Last flexibel zu lagern. Ferner kann durch die Fest-Los-Lagerung eine Verstellung oder eine axiale Versetzung im Verzahnungskontakt vermieden werden und Akustik der Planetenradumlaufgetriebeanordnung verbessert werden. Als Loslager ist im Sinne der Erfindung eine Lagerstelle zu verstehen, die radial stützt aber axial beweglich ist. Ein Festlager fixiert die Welle oder den Mehrfachplaneten dementsprechend axial.
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Der Planetenträger ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ringförmig ausgebildet und umfasst eine Stirnfläche und eine Rückfläche, die mindestens durch einen Steg miteinander verbunden sind. Der erste Planentenabschnitt der Planeteneinheit ist der Stirnfläche des Planetenträgers zugewandt und der zweite Planetenabschnitt der Planeteneinheit ist der Rückfläche des Planetenträgers zugewandt. Die erste Lagereinheit ist zur Lagerung des ersten Planetenabschnitts an der Stirnfläche des Planetenträgers befestigt und die zweite Lagereinheit ist zur Lagerung des zweiten Planetenabschnitts an der Rückfläche des Planetenträgers verschiebbar angeordnet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die erste Lagereinheit zum Abstützen einer relativ zur Axialachse der Planeteneinheit wirkenden Axialkraft und/oder zur zumindest teilweisen Lagerung einer relativ zur Axialachse der Planeteneinheit wirkenden Radialkraft gestaltet. In einem Betriebszustand kann eine Axialkraft relativ zur Axialachse der Planeteneinheit und/oder eine Radialkraft relativ zur Axialachse der Planeteneinheit entstehen.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die erste Lagereinheit ein Kugellager, vorzugsweise ein Rillenkugellager. Das Rillenkugellager umfasst eine Vielzahl von Kugeln, die durch entsprechend geformte Rillen zwischen einem Innenring und einem Außenring geführt sind. Durch einen Einsatz eines Rillenkugellagers können eine Radialbelastung und gleichzeitig auch axiale Belastungen am ersten Planentenabschnitt selbst bei hohen Drehzahlen aufgenommen werden. Auf diese Weise kann ein zusätzliches Lager, das die Planeteneinheit in axialer Richtung abstützt, vermieden werden, was auch zu einer Raumersparnis innerhalb der Planetenradumlaufgetriebeanordnung führt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Lagereinheit axial relativ zur Axialachse der Planeteneinheit verschiebbar und zur zumindest teilweisen Lagerung einer relativ zur Axialachse der Planeteneinheit wirkenden Radialkraft gestaltet. Falls sich die Planeteneinheit bzw. die Welle der Planeteneinheit aufgrund einer unterschiedlichen Wärmeausdehnung ausdehnt oder während des Betriebs bewegt, kann das Loslager auch in axialer Bewegung mit verschoben werden, um eine wechselnde Axialbelastung auszugleichen. Somit kann das Loslager die Planeteneinheit nicht in axialer Richtung, sondern nur in radialer Richtung lagern.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Lagereinheit ein Rollenlager, vorzugsweise eine Nadelhülse. Die Nadelhülse ermöglicht besonders preiswerte Wälzlagerungen mit hoher radialer Tragfähigkeit. Auf diese Weise kann die zweite Lagereinheit die auf den zweiten Planentenabschnitt der Planeteneinheit wirkende Radialkraft relativ zur Axialachse der Planeteneinheit möglichst ohne Verlust aufnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Planetenradumlaufgetriebeanordnung ferner mindestens ein erstes Sonnenrad, das zum Antreiben des ersten Planetenabschnitts gestaltet ist. Das erste Sonnenrad kann an einer ersten Antriebswelle drehfest angeordnet sein, die beispielsweise mit einem Elektromotor gekoppelt werden kann. Durch ein Betätigen der ersten Antriebswelle mittels des Elektromotors kann sich das erste Sonnenrad drehen und dabei mit dem ersten Planentenabschnitt der Planeteneinheit in Verzahnungseingriff stehen.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Planetenradumlaufgetriebeanordnung ferner einen dritten Planetenabschnitt zwischen dem ersten Planetenabschnitt und dem zweiten Planetenabschnitt und ein zweites Sonnenrad, das zum Antreiben des dritten Planetenabschnitts gestaltet ist. Die Planeteneinheit kann zwischen dem ersten Planetenabschnitt und dem zweiten Planetenabschnitt einen dritten Planetenabschnitt umfassen, dessen Planetenräder entweder einen kleineren oder einen größeren Durchmesser als die des ersten Planetenabschnitt bzw. der zweiten Planetenabschnitts aufweisen.
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Das zweite Sonnenrad kann auf einer zweiten Antriebswelle drehfest angeordnet sein, die auch mit dem Elektromotor gekoppelt werden kann. Die Planetenradumlaufgetriebeanordnung kann ferner eine Kupplungseinrichtung umfassen, die den Elektromotor zwischen der ersten Antriebswelle und der zweiten Antriebswelle zwischenschaltet. Auf diese Weise kann nur das erste Sonnenrad oder nur das zweite Sonnenrad mit dem Elektromotor selektiv gekoppelt werden. Durch ein Betätigen der zweiten Antriebswelle mittels des Elektromotors kann sich das zweite Sonnenrad drehen und dabei mit dem dritten Planentenabschnitt der Planeteneinheit in Verzahnungseingriff stehen. Die erste Antriebswelle und die zweite Antriebswelle können als Hohlwellen ausgebildet sein und zueinander konzentrisch und koaxial zu der Hauptachse, die durch den Planetenträger definiert werden kann, angeordnet sein.
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Gemäß einer Ausführungsform steht der zweite Planetenabschnitt zumindest teilweise mit einem Hohlrad in Eingriff. In anderen Worten kann der zweiten Planetenabschnitt mit dem Hohlrad kämmen. Das Hohlrad kann z.B. als ein stationäres Hohlrad ausgebildet sein. Das heißt, das Hohlrad kann beispielsweise mit einer stationären Umgebungskonstruktion, wie zum Beispiel einem Gehäuse oder dergleichen, insbesondere drehfest gekoppelt sein. Auf diese Weise kann eine Rotation der ersten oder zweiten Antriebswelle zu einer Rotation der Planeteneinheit führen, ohne das Hohlrad zu drehen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Planeteneinheit als eine Hohlwelle oder eine Vollwelle ausgebildet. Der erste, zweite und dritte Planentenabschnitt können um eine Axialachse zueinander drehfest verbunden sein. Die Planentenabschnitte können an einer Axialwelle befestigt sein oder als eine Welle einstückig geformt sein. Dabei kann der erste Planentenabschnitt in Richtung der Stirnfläche des Planetenträgers eine axiale Verlängerung umfassen, die als eine Welle geformt werden kann. Der zweite Planentenabschnitt kann in Richtung der Rückfläche des Planetenträgers ebenfalls eine axiale Verlängerung umfassen, die als eine Welle geformt werden kann. Auf diese Weise kann die Planeteneinheit als eine Welle ausgebildet sein, wobei die Axialachse der Planeteneinheit aus einem Vollmaterial hergestellt sein oder einen Hohlraum umfassen kann. Auf diese Weise kann die Planeteneinheit keinen Bolzen, der die Planentenabschnitte zusammenhält, benötigen, was zu einer Ersparnis von Bauteilen führt. Ferner kann durch einen Einsatz einer Vollwelle die Steifigkeit der Planenteneinheit erhöht werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Antriebsstrangabschnitt mit mindestens einer vorhergehend und nachfolgend beschriebenen Planetenradumlaufgetriebeanordnung, vorzugsweise mehreren Planetenradumlaufgetriebeanordnungen für ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug. Auf diese Weise kann der Antriebsstrangabschnitt trotz einer erhöhten Lagerleistung weniger Bauteile, wie z.B. Lager, Bolzen, benötigen, was zu einer Kostenersparnis führt.
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Figurenliste
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Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figur näher dargestellt. Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Planetenradumlaufgetriebeanordnung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Gemäß 1 ist eine Planetenradumlaufgetriebeanordnung 1 in einem nicht weiter dargestellten Antriebsstrangabschnitt eines elektrisch angetriebenen Fahrzeugs eingebaut.
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Die Planetenradumlaufgetriebeanordnung 1 umfasst mindestens eine Planeteneinheit 10, die einen ersten Planetenabschnitt 11, einen zweiten Planetenabschnitt 12 und einen dritten Planetenabschnitt 13 umfasst. In 1 ist nur eine Planeteneinheit 10 abgebildet. Üblicherweise sind jedoch mindestens zwei der Planeteneinheiten 10 vorgesehen. Jedes Planetenrad des jeweiligen Planetenabschnitts weist entlang seines Umfangs eine umlaufende Verzahnung auf. Der dritte Planetenabschnitt 13 ist zwischen dem ersten Planetenabschnitt 11 und dem zweiten Planetenabschnitt 12 angeordnet. Die Planetenräder der drei Planetenabschnitte 11, 12, 13 sind entweder einstückig geformt oder durch eine formschlüssige, kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung miteinander drehfest verbunden und um eine Axialachse A drehbar angeordnet.
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Die Planetenradumlaufgetriebeanordnung 1 umfasst ferner einen Planetenträger 20. Der Planetenträger 20 umfasst eine Stirnfläche 21 und eine Rückfläche 22, die mindestens durch einen Steg 23 oder eine umlaufende Mantelfläche miteinander verbunden sind. Auf diese Weise kann der Planetenträger 20 einen Innenraum bereitstellen, in den die Planeteneinheiten 10 aufgenommen sind. Die jeweilige Planeteneinheit 10 ist im Planetenträger 20 so angeordnet, dass der erste Planetenabschnitt 11 der Stirnfläche 21 des Planetenträgers 20 zugewandt ist und der zweite Planetenabschnitt 12 der Rückfläche 22 des Planetenträgers 20 zugewandt ist.
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Das jeweilige Planetenrad des erstes Planetenabschnitts 11 umfasst eine axiale Verlängerung, die sich entlang der Axialachse A der Planeteneinheit 10 in Richtung der Stirnfläche 21 des Planetenträgers 20 erstreckt. Das Planetenrad des zweiten Planetenabschnitts 12 umfasst ebenfalls eine axiale Verlängerung, die sich entlang der Axialachse A der Planeteneinheit 10 in Richtung der Rückfläche 22 des Planetenträgers 20 erstreckt. Auf diese Weise kann die jeweilige Planeteneinheit 10 eine Welle bilden, die entweder eine Vollwelle oder eine Hohlwelle ist. Somit benötigt die Planeteneinheit 10 keinen Planetenbolzen im klassischen Sinne.
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Die Planetenradumlaufgetriebeanordnung 1 umfasst pro Planeteneinheit 10 weiterhin eine erste Lagereinheit 31 und eine zweite Lagereinheit 32. Die erste Lagereinheit 31 kann beispielsweise ein Rillenkugellager sein, das zur Lagerung des ersten Planetenabschnitts 11 der Planeteneinheit 10 an der Stirnfläche 21 des Planetenträgers 20 sitzt. Die erste Lagereinheit 31 nimmt zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig eine relativ zur Axialachse A der Planeteneinheit 10 wirkende Axialkraft bzw. auf den ersten Planetenabschnitt 11 der Planeteneinheit 10 wirkende Axialkraft auf (Festlager). Zusätzlich lagert die erste Lagereinheit 31 zumindest teilweise eine relativ zur Axialachse A der Planeteneinheit 10 wirkende Radialkraft bzw. eine auf den ersten Planetenabschnitt 11 der Planeteneinheit 10 wirkende Radialkraft.
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Die zweite Lagereinheit 32 kann beispielsweise Nadellager mit einer Nadelhülse sein, die zur Lagerung des zweiten Planetenabschnitts 12 der Planeteneinheit 10 an der Rückfläche 22 des Planetenträgers 20 relativ zur Axialachse A der Planeteneinheit 10 in axialer Richtung verschiebbar angeordnet ist. Die zweite Lagereinheit 32 nimmt zumindest teilweise die relativ zur Axialachse A der Planeteneinheit 10 wirkende Radialkraft bzw. eine auf den zweiten Planetenabschnitt 12 der Planeteneinheit 10 wirkende Radialkraft auf. Die Nadelhülse des Nadellagers sitzt axial fest im Planetenträger 20. Axiale Bewegungen der Welle der jeweiligen Planeteneinheit 10 können durch „Durchrutschen“ der Welle durch den inneren Hüllkreis des Nadelkranzes in axialer Richtung ausgeglichen werden (Loslager)
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Auf diese Weise stellen die erste Lagereinheit 31 und die zweite Lagereinheit 32 eine sogenannte Fest-Los-Lagerung bereit, wodurch die relativ zur Axialachse A der Planeteneinheit 10 wirkenden Belastungen trotz einer thermischen Ausdehnung bzw. einer axialen Verschiebung der Planeteneinheit 10 ohne zusätzliches Lager zuverlässig gelagert werden kann.
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Die Planetenradumlaufgetriebeanordnung 1 umfasst weiterhin ein erstes Sonnenrad 41 und ein zweites Sonnenrad 42, die in Umfangsrichtung umlaufende Verzahnungen umfassen.
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Das erste Sonnenrad 41 steht mit den Planetenrädern des ersten Planetenabschnitts 11 der jeweiligen Planeteneinheit 10 im Eingriff und den ersten Planetenabschnitt 11 antreiben, wobei das erste Sonnenrad 41 über eine erste Antriebswelle 43 verbunden ist. Das zweite Sonnenrad 42 steht mit den Planetenrädern des dritten Planetenabschnitts 13 der Planeteneinheit 10 im Eingriff, wobei das zweite Sonnenrad 42 mit einer zweiten Antriebswelle 44 verbunden ist.
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Dabei können die erste Antriebswelle 43 und die zweite Antriebswelle 44 beispielsweise mit einem Elektromotor (nicht gezeigt) gekoppelt sein, wobei eine Kupplungseinrichtung (nicht gezeigt) zur selektiven Schaltung der Antriebswellen eingerichtet werden kann. Die erste Antriebswelle 43 und die zweite Antriebswelle 44 sind beispielsweise als Hohlwellen ausgebildet und zueinander konzentrisch und koaxial zu einer Hauptachse H angeordnet, die einer Axialachse des Planetenträgers 20 entspricht.
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Des Weiteren umfasst die Planetenradumlaufgetriebeanordnung 1 ein Hohlrad 5. Das Hohlrad 5 kann an seinem inneren Umfang eine umlaufende Verzahnung umfassen, die zumindest teilweise mit dem zweiten Planetenabschnitt 12 in Eingriff steht. Dabei kann das Hohlrad drehfest (also ortsfest zum Beispiel an einen Getriebegehäuse festgelegt) eingebaut sein, um eine Rotation der Planeteneinheit 10 durch den Antrieb des ersten oder zweiten Sonnenrades 41, 42 zu ermöglichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Planetenradumlaufgetriebeanordnung
- 10
- Planeteneinheit
- 11
- erster Planentenabschnitt
- 12
- zweiter Planentenabschnitt
- 13
- dritter Planentenabschnitt
- 20
- Planetenträger
- 21
- Stirnfläche
- 22
- Rückfläche
- 23
- Steg
- 31
- erste Lagereinheit
- 32
- zweite Lagereinheit
- 41
- erstes Sonnenrad
- 42
- zweites Sonnenrad
- 43
- erste Antriebswelle
- 44
- zweite Antriebswelle
- 5
- Hohlrad
- A
- Axialachse
- H
- Hauptachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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