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GEBIET
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen und Verfahren, die eine Messwertkalibrierung ermöglichen. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Vorrichtungen und Verfahren, die eine Messwertkalibrierung im Feld ermöglichen.
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HINTERGRUND
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Messwandler können produktionsseitig auf einen bestimmten Messwertbereich und/oder bestimmte Messwerte kalibriert sein. Bspw. kann produktionsseitig eine lineare Kalibrierfunktion vorgegeben werden, die Rohwerten kalibrierte Werte zuordnet. Weichen die im Feld vorliegenden Begebenheiten von den, für die produktionsseitige Kalibrierung getätigten Annahmen oder von den, in der produktionsseitigen Kalibrierung verwendeten Umgebung ab, kann es notwendig oder vorteilhaft sein, die Kalibrierung anwenderseitig im Feld an die vorliegenden Begebenheiten anzupassen.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Eine erste erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst einen Eingang, eingerichtet zum Einlesen eines analogen Signals, einen Analog-Digital-Umsetzer, ADU, eingerichtet zum Umsetzen des analogen Signals in einen digitalen Wert und einen Prozessor, eingerichtet zum Bestimmen eines digitalen Messwertes, wobei der Prozessor eingerichtet ist, aus dem digitalen Wert mittels einer linearen Kalibrierfunktion einen kalibrierten digitalen Wert abzuleiten und aus dem kalibrierten digitalen Wert mittels einer nicht-linearen Messfunktion den digitalen Messwert abzuleiten. Der Prozessor ist ferner eingerichtet, in Reaktion auf ein Kalibriersignal die lineare Kalibrierfunktion basierend auf einem Algorithmus, der auf der nicht-linearen Messfunktion basiert, und einer Anzahl vorgegebener Vergleichsmesswerte zu ändern.
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Dabei ist unter dem Begriff „Vorrichtung“, wie er in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendet wird, insbesondere ein Eingabe-/Ausgabe-Modul, E/A-Modul, zu verstehen. Unter dem Begriff „E/A-Modul“, wie er im Rahmen der vorliegenden Beschreibung verwendet wird, ist insbesondere ein an eine Kopfstation anreihbares bzw. angereihtes Modul zu verstehen, das eines oder mehrere Feldgeräte (bspw. einen Sensor und/oder einen Aktor) mit der Kopfstation und ggf. (über die Kopfstation) mit einer übergeordneten Steuerung verbindet. Ferner ist unter dem Begriff „Kopfstation“, wie er im Rahmen der vorliegenden Beschreibung und der Ansprüche verwendet wird, eine Komponente eines modularen Feldbusknoten zu verstehen, deren Aufgabe es ist, die Daten und/oder Dienste der an der Kopfstation angereihten E/A-Module über den Feldbus, an dem die Kopfstation angeschlossen ist, verfügbar zu machen.
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Ferner ist unter dem Begriff „Eingang“, wie er in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendet wird, insbesondere ein elektrischer Anschluss zu verstehen, über den elektrische Signale (bspw. Spannungs- und/oder Stromwerte) eingelesen (und somit in der Vorrichtung weiterverarbeitet) werden können. Des Weiteren ist unter dem Begriff „Analog-Digital-Umsetzer“, wie er in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendet wird, insbesondere eine Schaltung zu verstehen, die bestimmt, in welche einer Vielzahl an Wertebereichen ein Analogwert fällt und einen dem jeweiligen Wertebereich entsprechenden digitalen Wert ausgibt. Der digitale Wert kann bspw. als Bitfolge ausgegeben werden.
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Ferner ist unter dem Begriff „Prozessor“, wie er in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendet wird, insbesondere eine Schaltung zu verstehen, die eingerichtet ist, Befehle aus einem dem Prozessor zugeordneten Befehlssatz abzuarbeiten, wobei die Reihenfolge der Befehle (und die ggf. den Befehlen zugeordneten Argumente) durch den Algorithmus den der Prozessor ausführt, vorgegeben werden. Des Weiteren ist unter dem Begriff „nicht-lineare Messfunktion“, wie er in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendet wird, insbesondere eine nicht-lineare Zuordnungsvorschrift (bspw. eine Rechenvorschrift) zu verstehen, mittels der den digitalen Werten Messwerte zugeordnet werden können. Die Messwerte können bspw. eine quantitative Aussage über eine physikalische Größe treffen, z. B. die Höhe einer Temperatur an einem bestimmten Ort. Der Messwert kann bspw. ein numerischer Wert sein, der durch den Prozessor in digitaler Form bereitgestellt wird.
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Ferner ist unter dem Begriff „Kalibriersignal“, wie er in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendet wird, insbesondere ein Signal zu verstehen, das manuell, bspw. durch Drücken eines Tasters an einem Gehäuse der Vorrichtung ausgelöst oder über eine Datenschnittstelle empfangen werden kann und eine Kalibrierroutine startet.
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Die Vergleichsmesswerte können zwei analoge Signale umfassen, die bekannten Messwerten entsprechen.
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Bspw. kann ein Temperatursensor mit dem Eingang verbunden sein und der Temperatursensor (zeitlich nacheinander) zwei bekannten Temperaturen ausgesetzt werden, so dass die zu erzeugenden Messwerte (im Rahmen der Messgenauigkeit) feststehen und die lineare Kalibrierfunktion dazu genutzt werden kann, Abweichungen zu reduzieren oder auszugleichen.
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Das Ändern kann ein iteratives Anpassen der Kalibrierfunktion umfassen.
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Bspw. können Parameter der Kalibrierfunktion in kleiner werdenden Schritten angepasst werden, bis eine ausreichende Übereinstimmung zwischen den erzeugten Messwerten und den erzeugten physikalischen Werten erzielt wurde.
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Das iterative Anpassen kann abgebrochen werden, wenn eine vorgesehene Anzahl an Schritten erreicht wurde oder eine Abweichung zwischen dem jeweiligen bekannten und einem unter Verwendung der angepassten Kalibrierfunktion berechneten Messwert ein bestimmtes Kriterium erfüllt; oder wenn eine Aufforderung zum Abbruch empfangen wird.
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Bspw. kann abgebrochen werden, wenn eine Abweichung unterhalb der Messgenauigkeitsschwelle des Sensors liegt.
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Der Prozessor kann eigerichtet sein, die lineare Kalibrierfunktion zu ändern, indem in einer ersten Prozedur ein erster Wert bestimmt wird, mit welchem ein dem analogen Signal zugeordneter numerischer Wert multipliziert wird, und in einer zweiten Prozedur ein zweiter Wert bestimmt wird, welcher zu dem Produkt aus dem numerischen Wert und dem ersten Wert hinzuaddiert oder von dem Produkt abgezogen wird.
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In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Ordinalzahlen ,,erste(r,s)”, ,,zweite(r,s)”, etc. wie sie in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendet werden, keine zeitliche Reihenfolge festlegen, sondern nur der Unterscheidung von Merkmalen dienen.
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Bspw. kann zuerst in der zweiten Prozedur der zweite Wert bestimmt werden und dann in der ersten Prozedur der erste Wert.
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Der Prozessor kann ferner eingerichtet sein, den numerischen Wert mittels Multiplikation des digitalen Wertes mit einem dritten Wert und Addition oder Subtraktion eines vierten Wertes zu bestimmen.
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Die lineare Kalibrierfunktion kann somit durch zwei hintereinandergeschaltete Funktionen realisiert werden. Bspw. kann eine erste Funktion produktionsseitig fest vorgegeben sein und die Signalstrecke ab Eingang (d.h. den Messwandler) kalibrieren, wohingegen eine zweite Funktion die Signalstrecke bis zum Eingang kalibriert und im Feld anpassbar ist.
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Bspw. kann der Sensor ein Widerstandstemperaturfühler oder ein Thermoelement sein, bei dem eine Kalibrierung der Signalstrecke bis zum Eingang notwendig sein kann.
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Eine zweite erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Eingangsschaltung für einen Sensor, insbesondere für einen Temperatursensor, zur Ausgabe einer analogen Spannung, einen ADU zur Eingabe der analogen Spannung und zur Ausgabe eines digitalen Wertes, einen ersten Funktionsbaustein zu einer vom ADU abhängigen ersten Kalibrierung des digitalen Wertes basierend auf einer ersten Kalibrierfunktion zur Ausgabe eines ersten kalibrierten Wertes, einen zweiten Funktionsbaustein zu einer anwendungsabhängigen zweiten Kalibrierung des ersten kalibrierten Wertes basierend auf einer zweiten Kalibrierfunktion zur Ausgabe eines zweiten kalibrierten Wertes, einen dritten Funktionsbaustein zur Eingabe des zweiten kalibrierten Wertes und zur Ausgabe eines auf den zweiten kalibrierten Wert basierenden physikalischen Wertes des Sensors, einen vierten Funktionsbaustein zum Vergleichen des physikalischen Wertes des Sensors mit einem vorgebbaren Soll-Wert und Ausgabe eines Vergleichsergebnisses und einen Korrekturbaustein zur Änderung der anwendungsabhängigen zweiten Kalibrierfunktion basierend auf dem Vergleichsergebnis auf.
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Die Funktionsbausteine können mittels dezidierter Hardware, Software oder einer Kombination aus dezidierter Hardware und Software realisiert werden. Bspw. können die Funktionsbausteine mittels eines oder mehrerer Signalprozessoren realisiert werden.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Konfigurieren einer einem Sensor nachgeschalteten Messelektronik im Feld, welche aus einem Sensorsignal mittels einer linearen Kalibrierfunktion einen kalibrierten Wert und aus dem kalibrierten Wert mittels einer nicht-linearen Messfunktion einen Messwert ableitet, umfasst ein Ändern der linearen Kalibrierfunktion auf Basis eines ersten Sensorsignalwerts und eines zweiten Sensorsignalwerts, welche bekannten Messwerten entsprechen.
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Das Ändern kann ein iteratives Anpassen der Kalibrierfunktion umfassen, welches abgebrochen wird, wenn entweder eine vorgesehene Anzahl an Schritten erreicht wurde oder eine Abweichung zwischen dem jeweiligen bekannten und einem unter Verwendung der angepassten Kalibrierfunktion berechneten Messwert ein bestimmtes Kriterium erfüllt; oder wenn eine Aufforderung zum Abbruch empfangen wird.
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Das Ändern kann ein Bestimmen eines ersten Wertes umfassen, mit welchem ein dem zweiten Sensorsignalwert zugeordneter numerischer Wert multipliziert wird, und kann ein Bestimmen eines zweiten Wertes umfassen, welcher zu dem Produkt aus dem numerischen Wert und dem ersten Wert hinzuaddiert oder von dem Produkt abgezogen wird.
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Der numerische Wert kann mittels Multiplikation eines aus dem zweiten Sensorsignalwert bestimmten dritten Wertes mit einem vierten Wert und Addition oder Subtraktion eines fünften Wertes bestimmt werden.
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Der erste Sensorsignalwert kann null sein oder einem minimalen absoluten Ausgabewert des Sensors entsprechen.
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Bspw. kann der Sensorsignalwert so gewählt sein, dass der numerische Wert null oder der Absolutwert des numerischen Werts minimal wird.
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Ferner versteht es sich, dass die im Zusammenhang mit den Vorrichtungen beschriebenen Merkmale auch Merkmale des Verfahrens sein können, und umgekehrt.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird nachfolgend in der detaillierten Beschreibung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert, wobei auf Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen:
- 1 ein Blockdiagramm eines Feldbussystems zeigt, welches eine Vielzahl an modularen Feldbusknoten umfasst;
- 2 ein Blockdiagramm eines modularen Feldbusknotens zeigt, welcher eine Kopfstation und eine Vielzahl an E/A-Modulen umfasst, und an den E/A-Modulen angeschlossene Feldbusgeräte;
- 3 ein Blockdiagramm eines E/A-Moduls zeigt, welches mit einer Messelektronik versehen ist;
- 4a und 4b eine Prozedur zum Anpassen der Parameter einer linearen Kalibrierfunktion illustrieren; und
- 5 den Ablauf eines Verfahrens zum Konfigurieren einer (einem Sensor nachgeschalteten) Messelektronik im Feld zeigt.
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Dabei sind in den Zeichnungen gleiche oder funktional ähnliche Elemente durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.
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WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
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1 zeigt ein Blockdiagramm eines Feldbussystems. Feldbussystem 10 umfasst übergeordnete Steuereinheit 20 und modulare Feldbusknoten 100, die über Feldbus 30 miteinander (signaltechnisch) verbunden sind. Übergeordnete Steuereinheit 20 kann sowohl zur Überwachung als auch zur Regelung einer Anlage (nicht gezeigt) dienen, die durch Feldbussystem 10 gesteuert wird. Wenn übergeordnete Steuereinheit 20 eine Anlage überwacht, kann übergeordnete Steuereinheit 20 von Feldbusknoten 100 zyklisch oder azyklisch Zustandsdaten empfangen, die den Zustand der Anlage beschreiben und ein Fehlersignal oder ein Alarmsignal erzeugen, wenn der Zustand der Anlage von einem gewünschten/erlaubten Zustand oder Zustandsbereich (substantiell) abweicht. Wenn übergeordnete Steuereinheit 20 die Anlage (nicht nur überwacht, sondern auch) regelt, kann übergeordnete Steuereinheit 20 von Feldbusknoten 100 zyklisch oder azyklisch Zustandsdaten empfangen und unter Berücksichtigung der Zustandsdaten Steuerdaten ermitteln, die zu Feldbusknoten 100 übertragen werden.
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2 zeigt ein Blockdiagramm eines modularen Feldbusknotens. Feldbusknoten 100 umfasst Kopfstation 110 und zwei an Kopfstation 110 angereihte E/A-Module 120 und 130. Mit E/A-Modulen 120 und 130 sind Sensoren und Aktoren 140, 150, 160 und 170 signaltechnisch verbunden. Während des Betriebs lesen E/A-Module 120 und 130 Sensorsignale ein und erzeugen aus den Sensorsignalen Zustandsdaten, die über Lokalbus 180 an Kopfstation 110 übertragen werden. Kopfstation 110 kann die Zustandsdaten lokal verarbeiteten und/oder (ggf. in modifizierter Form) an übergeordnete Steuereinheit 20 weiterleiten. Übergeordnete Steuereinheit 20 (oder bei einer lokalen Verarbeitung Kopfstation 110) kann dann unter Berücksichtigung der Zustandsdaten Steuerdaten erzeugen.
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Die durch übergeordnete Steuereinheit 20 erzeugten Steuerdaten können dann über Feldbus 30 an (die gleiche oder) eine (andere) Kopfstation übertragen werden. Die zu Kopfstation 110 übertragenen (bzw. die durch Kopfstation 110 erzeugten) Steuerdaten werden dann (ggf. in modifizierter Form) an E/A-Module 120 und 130 weitergeleitet/übertragen. E/A-Module 120 und 130 empfangen die Steuerdaten und geben den Steuerdaten entsprechende Steuersignale an den Ausgängen, an denen die Aktoren angeschlossen sind, aus. Die Kommunikation von Daten zwischen den Komponenten von Feldbussystem 10, die Abbildung der Sensorsignale auf Zustandsdaten und die Abbildung der Steuerdaten auf Steuersignale kann dabei durch eine Konfiguration von Feldbusknoten 100 an unterschiedliche Einsatzszenarien angepasst werden.
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3 zeigt ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die als E/A-Modul ausgebildet ist. E/A-Modul 130 umfasst Eingänge 132 und 134. Sensor 150 ist über Eingang 134 mit E/A-Modul 130 verbunden. Sensor 150 kann bspw. ein Temperatursensor, z. B. ein Widerstandstemperaturfühler oder ein Thermoelement sein. Eingang 134 ist mit Eingangsschaltung 200 verbunden. Eingangsschaltung 200 kann eingerichtet sein, an Sensor 150 eine definierte Spannung anzulegen oder einen definierten Stromfluss durch Sensor 150 zu erzeugen. Eingangsschaltung 200 kann ferner eingerichtet sein, einen Stromfluss durch Sensor 150 zu erfassen oder einen Spannungsabfall über Sensor 150 abzugreifen bzw. eine zum Stromfluss oder dem Spannungsabfall proportionale analoge Spannung zu erzeugen. E/A-Modul 130 umfasst ferner ADU 300. ADU 300 ist eingerichtet, die analoge Spannung in einen digitalen Wert umzusetzen.
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Der digitale Wert wird durch Kalibrierbaustein 400 auf einen kalibrierten Wert abgebildet. Kalibrierbaustein 400 wendet dabei eine lineare Kalibrierfunktion k(x) an, d. h. eine Kalibrierfunktion der Form k(x) = a · x + b, wobei x einen dem digitalen Wert entsprechenden numerischen Wert repräsentiert. Kalibrierbaustein 400 kann Funktionsbausteine 410 und 420 umfassen, wobei Funktionsbaustein 410 eine erste lineare Kalibrierfunktion k1 = a1 · x + b1 auf den numerischen Wert anwendet und Funktionsbaustein 420 eine zweite lineare Kalibrierfunktion k2(k1(x)) = a2 · k1(x) + b2 auf den Ausgabewert von Funktionsbaustein 410, d. h. das Ergebnis der ersten linearen Kalibrierfunktion, anwendet.
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Die erste lineare Kalibrierfunktion k1(x) kann bspw. an ADU 300 angepasst sein, so dass das Ergebnis der ersten linearen Kalibrierfunktion (im Rahmen der Messgenauigkeit) keiner weiteren Kalibrierung bedürfen würde, wenn die Signalstrecke bis zu Eingang 134 störungsfrei wäre. Dementsprechend kann die zweite lineare Kalibrierfunktion k2(k1(x)) dazu vorgesehen sein, die Messelektronik von E/A-Modul 130 an die Signalstrecke bis Eingang 134 anzupassen. Alternativ kann anstatt einer Verkettung zweier linearer Kalibrierfunktionen auch nur eine lineare Kalibrierfunktion k(x) vorgesehen sein.
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Der kalibrierte Wert wird durch Funktionsbaustein 500 auf einen Messwert abgebildet. Der Messwert kann einer physikalischen Größe entsprechen, bspw. einer Temperatur. Die Abbildung erfolgt mittels einer nicht-linearen Messfunktion, bspw. einem Polynom zweiter oder höherer Ordnung m(y) = d + e · y + f · y2 + ··· mit y = k2(k1(x)). Die nicht-lineare Messfunktion würde, wenn die Signalstrecke bis zu Eingang 134 störungsfrei wäre, zu korrekten Messwerten führen, wenn a2 = b2 = 0 gilt. Wenn die Signalstrecke bis zu Eingang 134 jedoch störungsbehaftet ist, können diese Störungen durch entsprechende Wahl von a2 und b2 reduziert oder ausgeglichen werden. Daher ist E/A-Modul 130 eingerichtet, in Reaktion auf ein Kalibriersignal 700 die lineare Kalibrierfunktion basierend auf einem Algorithmus, der auf der nicht-linearen Messfunktion basiert, und einer Anzahl vorgegebener Vergleichsmesswerte zu ändern.
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E/A-Modul 130 kann mit Taster 136 versehen sein und Kalibriersignal 700 kann durch einen Inbetriebnehmer ausgelöst werden, indem Taster 136 betätigt wird. Alternativ oder zusätzlich kann E/A-Modul 130 auch so eingerichtet sein, dass Kalibriersignal 700 durch einen Inbetriebnehmer dadurch ausgelöst werden kann, wenn eine entsprechende Nachricht von E/A-Modul 130 (über Lokalbus 180) empfangen wird. Empfängt Vergleichs- und Korrekturbaustein 600 Kalibriersignal 700, verändert Vergleichs- und Korrekturbaustein 600 iterativ b2 und/oder a2 bis ein Abbruchkriterium erfüllt ist oder der Inbetriebnehmer die Prozedur abbricht.
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Vergleichs- und Korrekturbaustein 600 kann Funktionsbaustein 610 und Korrekturbaustein 620 umfassen. Funktionsbaustein 610 kann zum Vergleichen eines Messwertes mit einem vorgebbaren Soll-Wert und zur Ausgabe eines Vergleichsergebnisses eingerichtet sein. Korrekturbaustein 620 kann zur Änderung der (anwendungsabhängigen) zweiten linearen Kalibrierfunktion k2(k1(x)) basierend auf dem Vergleichsergebnis eingerichtet sein.
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Kalibrierbaustein 400, Funktionsbaustein 500 und Vergleichs- und Korrekturbaustein 600 können mittels dezidierter Hardware oder durch Software, die auf einem Prozessor 800 ausgeführt wird, realisiert sein.
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4a illustriert eine Prozedur, die zum Anpassen von a2 und b2 zwei Mal durlaufen wird, wobei in 4b der erste Durchlauf in der ersten Zeile und der zweite Durchlauf in der zweiten Zeile illustriert ist. Im ersten Durchlauf wird in Schritt 910 ein erster Vergleichswert 970 und in Schritt 920 ein Startwert für b2 festgelegt (bspw. b2 = 0). In Schritt 930 wird b2 erhöht. Die Erhöhung kann in jedem Schritt 930 geringer ausfallen. Bspw. kann die Erhöhung in jedem nachfolgenden Schritt 930 halb so groß sein, wie im vorhergehenden Schritt 930. Zudem kann zwischen den Schleifen eine Wartezeit (bspw. eine Sekunde) vorgesehen sein.
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Wird in Entscheidungsblock 940 erfasst, dass Messwert 972 größer als Vergleichswert 970 ist, wird in Schritt 950 die letzte Erhöhung zurückgenommen. Ist eine maximale Anzahl an Schleifen erreicht, kann die Prozedur in Schritt 960 abgebrochen werden. Ferner kann die Prozedur abgebrochen werden, wenn ein Abbruchsignal vom Inbetriebnehmer empfangen wird. Vergleichswert 970 kann, wie in 4b angedeutet, so gewählt sein, dass die Steigung der zweiten linearen Kalibrierfunktion k2(k1(x)), d. h. a2, einen möglichst geringen Einfluss auf die Kalibrierung des „Offsets“ hat. Bspw. kann Vergleichswert 970 so gewählt sein, dass k1(x) annähernd null ist (in 4b, erste Zeile, durch Kreise angedeutet). Dies kann bspw. dann der Fall sein, wenn der Sensorsignalwert null ist oder einem minimalen absoluten Ausgabewert des Sensors entspricht.
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Im zweiten Durchlauf wird in Schritt 910 ein zweiter Vergleichswert 980 und in Schritt 920 ein Startwert für den „Gain“ a2 festgelegt (bspw. a2 = 0). In Schritt 930 wird a2 erhöht. Die Erhöhung kann in jedem Schritt 930 geringer ausfallen. Bspw. kann die Erhöhung in jedem nachfolgenden Schritt 930 halb so groß sein, wie im vorhergehenden Schritt 930. Zudem kann zwischen den Schleifen eine Wartezeit (bspw. eine Sekunde) vorgesehen sein.
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Wird in Entscheidungsblock 940 erfasst, dass Messwert 982 größer als Vergleichswert 980 ist, wird in Schritt 950 die letzte Erhöhung zurückgenommen. Ist eine maximale Anzahl an Schleifen erreicht, kann die Prozedur in Schritt 960 abgebrochen werden. Ferner kann die Prozedur abgebrochen werden, wenn ein Abbruchsignal vom Inbetriebnehmer empfangen wird. Vergleichswert 980 kann, wie in 4b angedeutet, so gewählt sein, dass die Steigung der zweiten linearen Kalibrierfunktion k2(k1(x)), d. h. a2, einen möglichst großen Einfluss hat. Bspw. kann Vergleichswert 980 so gewählt sein, dass k1(x) annähernd maximal ist (in 4b, zweite Zeile, durch Kreise angedeutet). Dies kann bspw. dann der Fall sein, wenn der Sensorsignalwert maximal ist.
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5 zeigt den Ablauf eines Verfahrens zum Konfigurieren der Sensor 150 nachgeschalteten Messelektronik im Feld. Das Verfahren umfasst Schritt 1000 des Änderns der linearen Kalibrierfunktion k2(k1(x)) auf Basis zweier Sensorsignalwerte, die Messwert 972 und 982 entsprechen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Feldbussystem
- 20
- Steuereinheit
- 30
- Feldbus
- 100
- Feldbusknoten
- 110
- Kopfstation/Feldbuskoppler
- 120
- E/A-Modul
- 130
- E/A-Modul (Vorrichtung)
- 132
- Eingang
- 134
- Eingang
- 140
- Feldgerät
- 150
- Feldgerät
- 160
- Feldgerät
- 170
- Feldgerät
- 180
- Lokalbus
- 200
- Eingangsschaltung
- 300
- Analog-Digital-Umsetzer
- 400
- Kalibrierbaustein
- 410
- Funktionsbaustein
- 420
- Funktionsbaustein
- 500
- Funktionsbaustein
- 600
- Vergleichs- und Korrekturbaustein
- 610
- Funktionsbaustein
- 620
- Korrekturbaustein
- 700
- Kalibriersignal
- 800
- Prozessor
- 910
- Schritt
- 920
- Schritt
- 930
- Schritt
- 940
- Entscheidung
- 950
- Schritt
- 960
- Entscheidung
- 970
- Vergleichswert
- 972
- Messwert
- 980
- Vergleichswert
- 982
- Messwert
- 1000
- Schritt