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Die Erfindung betrifft einen Behälter zum Aufnehmen von Batteriezellen, ein Batteriemodul und ein Batteriepack für ein Elektrofahrzeug sowie einen Transportbehälter für Batteriezellen.
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Hintergrund
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Für die Bereitstellung der Antriebsenergie bei Elektrofahrzeugen sind Batteriemodule vorgesehen, bei denen in einer Modulbaugruppe in einem Gehäuse eines Behälters mehrere Batteriezellen angeordnet sind. Bei Automobilen mit Elektroantrieb werden solche Batteriemodule beispielweise möglichst niedrig am Fahrzeugchassis montiert, um den Schwerpunkt des Fahrzeugs tief zu halten.
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Bei den Batteriemodulen muss für mögliche Gefahrensituationen Vorsorge getragen werden, dahingehend, dass im Brand- oder sogar Explosionsfall in dem Gehäuse des Batteriemoduls entstehende Gase entweichen können. Hierzu ist es bei bekannten Batteriemodulen vorgesehen, Berstscheiben einzusetzen, die bei Übersteigen bestimmter Druckschwellwerte im Innenraum des Gehäuses bersten, sodass zum Beispiel Brandgase entweichen können. Hierbei handelt es sich um eine einmalig nutzbare Sicherheitseinrichtung.
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Bei batterieelektrischen Fahrzeugen, deren Batterien mit den Lithium-Technologien NCA oder NCM ausgestattet sind, besteht das Risiko eines sogenannten „Thermal runaways“. Ein elektrischer Mikro-Kurzschluss im Inneren einer Lithium-Batteriezelle kann dazu führen, dass in einem Lawinen-Effekt die gesamt gespeicherte elektrische Energie der Zelle in thermische Energie gewandelt wird. Die thermische Energie einer Zelle erhitzt benachbarte Zellen und Batteriemodule, sodass in der Regel die gesamte Batterie thermisch entladen wird. Bekannte Löschtechniken sehen das Löschen mit Wasser sowie ein nachfolgendes Kühlen des Batteriebereichs vor. Eine tatsächliche Löschung im Sinne des Lawinen-Effekts ist hiermit jedoch nicht sichergestellt. Richtlinien für Feuerwehren sehen nach dem Löschen der offenen Flammen, ein einseitiges Anheben des Elektrofahrzeugs und das weitere Kühlen des Fahrzeug-Bodenblechs mit Wasser vor. Der Zeitbedarf hierfür beträgt etwa zwei bis drei Stunden. Ein Öffnen des Batterieraumes mit Hydraulikscheren ist aufgrund der hohen Batterie-Spannungen von 400 bis 800 Volt nicht zulässig. Auch wurde das Eintauchen des gesamten Fahrzeugs in einen mit Wasser gefüllten Container empfohlen.
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Das Löschproblem im Gefahrenfall ist für Behälter zum Transport von gebrauchten oder beschädigten Lithium-Batterien noch größer, da ein Öffnen des Behälters zu einer Verpuffung oder einer Explosion aufgrund des schlagartig nachströmenden Sauerstoffs führen kann.
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Aus dem Dokument
US 3 939 866 A ist ein Sicherheitsventil für einen Behälter mit einem äußeren und einem inneren Ventilgehäuse bekannt. Mittels Federn sind eine erste und eine zweite Vorspanneinrichtung gebildet, die dem inneren Ventilgehäuse bzw. einer Ventilplatte am inneren Ventilgehäuse zugeordnet sind.
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Dokument
DE 41 08 491 A1 offenbart einen Bleiakkumulator mit immobilisiertem Schwefelsäure-Elektrolyten, der ein Entlastungsventil aufweist, welches bei einem durch eine Feder einstellbaren Überdruck nach außen und bei einem ebenfalls durch eine Feder einstellbaren Unterdruck nach innen öffnet. Beim Entlüften wird der Ventilteller gegen den Widerstand der vorgespannten Druckfeder von seinem Dichtungssitz auf der Dichtlippe abgehoben und ein Gasaustritt (nach oben weisende Pfeile) ermöglicht. Beim Belüften löst sich der Ventilstößel gegen den Widerstand der vorgespannten Druckfeder von seinem Dichtungssitz an der Gummidichtscheibe im Ventilteller ab und gibt der Außenluft durch Öffnung im Ventilteller den Eintritt in die Zelle frei.
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Dokument
DE 10 2013 021 416 A1 offenbart eine Hochvoltbatterie, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem nach außen hin hermetisch abgedichteten Gehäuse zur Aufnahme von galvanischen Zellen, wobei das Gehäuse Folgendes aufweist: zumindest eine Schnittstelle zum Anschließen von elektrischen Leitungen und zumindest eine Klappe und / oder ein Ventil zum Ausgasen im Falle eines Überdrucks im Gehäuse, wobei das Gehäuse zumindest eine weitere Schnittstelle zum Anschluss einer Löschvorrichtung aufweist, durch die Löschmittel in das Gehäuse der Hochvoltbatterie einbringbar ist.
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Zusammenfassung
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behälter zum Aufnehmen von Batteriezellen anzugeben, mit dem auch im Gefahrenfall eine hohe Sicherheit bereitgestellt ist. Weiterhin soll auch für ein Batteriemodul für ein Elektrofahrzeug sowie einen Transportbehälter für Batteriezellen die Sicherheit verbessert werden.
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Zur Lösung ist ein Behälter zum Aufnehmen von Batteriezellen nach dem unabhängigen Anspruch 1 geschaffen. Weiterhin sind ein Batteriemodul und ein Batteriepack für ein Elektrofahrzeug sowie ein Transportbehälter für Batteriezellen nach den nebengeordneten Ansprüchen 13 bis 15 geschaffen. Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Mithilfe des Sicherheitsventils werden für den Behälter zum Aufnehmen von Batteriezellen mehrere verschiedene Sicherheitsfunktionen bereitgestellt. Im Gefahrenfall, sei es aufgrund eines Brands oder sogar einer Explosion, werden im Innenraum eines Behälters mit Batteriezellen entstehende Gase nach außen abgeführt, wenn im Innenraum des Behälters ein Druck entsteht, der die Ventilplatte aus der geschlossenen in die geöffnete Stellung verlagert. Nachdem ein zumindest teilweiser Druckausgleich zur Umgebung hin stattgefunden hat, kehrt die Ventilplatte selbsttätig in die geschlossene Stellung zurück, was mittels der zweiten Vorspanneinrichtung bewirkt wird. Darüber hinaus ist das Sicherheitsventil mittels des Flanschanschlusses am äußeren Ventilgehäuse eingerichtet, ein Löschmittel einzuleiten, um so im Gefahrenfall einen Löschvorgang initiieren zu können. Der Zugang des Löschmittels von außen zum Innenraum des Behälters mit den Batteriezellen hin, also der erste Fluiddurchgang, wird freigegeben, wenn der Druck des Löschmittels in einer über den Flanschanschluss angeschlossenen Löschmittelleitung das innere Ventilgehäuse gegen die erste Vorspanneinrichtung aus der geschlossenen in die geöffnete Stellung verlagert, wodurch der erste Fluiddurchgang für das Löschmittel freigegeben ist. Somit ermöglicht das multifunktionale Sicherheitsventil im Gefahrenfall einerseits das Ausströmen von Brand- und / oder Elektrolysegasen von innen nach außen durch den zweiten Fluiddurchgang und andererseits das Einströmen des Löschmittels von außen nach innen durch den ersten Fluiddurchgang.
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Der Behälter, welcher mit dem multifunktionalen Sicherheitsventil ausgestattet ist, kann ein oder mehrere Batteriezellen aufnehmen. Die eine oder die mehreren Batteriezellen können in einem Batteriemodul oder einem Batteriepack angeordnet sein, welches in dem Behälter aufgenommen werden kann.
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Die Einström- und die Ausströmrichtung sind gegenläufig, wobei der erste und der zweite Fluiddurchgang zumindest abschnittsweise mit im Wesentlichen parallel verlaufenden Kanalabschnitten gebildet sein können.
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Mithilfe der Ventilplatte und der mit ihr zusammenwirkenden zweiten Vorspanneinrichtung an dem inneren Ventilgehäuse ist eine Rückströmung von Gasen, zum Beispiel Sauerstoff, von außen nach innen verhindert (Rückschlagventil). Die Ventilplatte kann zentriert in dem inneren Ventilgehäuse angeordnet sein. Eine mittels der Ventilplatte verschließbare Öffnung kann einen runden oder einen eckigen Querschnitt aufweisen.
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Das innere Ventilgehäuse kann im Querschnitt eine U- oder Topf-Form aufweisen.
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In einer Ausgestaltung können Bauteile des Sicherheitsventils, beispielsweise das innere und / oder das äußere Ventilgehäuse und wahlweise die Ventilplatte, mittels spanabhebender Verfahren hergestellt sein, zum Beispiel mittels Fräsen. Alternativ kann vorgesehen sein, Bauteile des Sicherheitsventils, insbesondere das innere und / oder das äußere Ventilgehäuse und / oder die Ventilplatte, mittels blechumformender Verfahren herzustellen, was kostengünstiger ist.
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Für einzelne oder alle Bauteile oder -elemente des multifunktionalen Sicherheitsventils können Materialien zum Einsatz kommen, die hochtemperaturfest und / oder säurebeständig sind. Die Hochtemperaturfestigkeit kann zum Beispiel bis zu einer Temperatur von etwa 600° C gegeben sein. Als hochtemperaturfestes Material kann in einer Ausführung Edelstahl vorgesehen sein. In einem Ausführungsbeispiel sind sämtliche Bauteile des multifunktionalen Sicherheitsventils aus dem hochtemperaturfesten Material. Es ist so ein hochtemperaturfestes Sicherheitsventil bereitgestellt, zum Beispiel bis zu Temperaturen von etwa 850°C. Als säurebeständiges Material kann Edelstahl verwendet werden. Hierbei kann vorgesehen sein, dass sämtliche Bauteile des multifunktionalen Sicherheitsventils der Säurebeständigkeit genügen.
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Das innere Ventilgehäuse kann im Wesentlichen vollständig in dem äußeren Ventilgehäuse aufgenommen sein. In der geschlossenen Stellung kann das innere Ventilgehäuse zum Schließen des ersten Fluiddurchgangs an einem umlaufenden Vorsprung am äußeren Ventilgehäuse dichtend anliegen. Im Kontaktbereich zwischen innerem Ventilgehäuse und äußerem Ventilgehäuse kann eine Dichtung vorgesehen sein.
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Die erste innenseitige Öffnung kann mit der zweiten innenseitigen Öffnung in Fluidverbindung stehen, derart, dass im Gefahrenfall das Brand- und / oder Elektrolysegas in der Ausströmrichtung durch die erste innenseitige Öffnung zu der zweiten innenseitigen Öffnung hin strömen kann.
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Die zweite außenseitige Öffnung kann mit der ersten außenseitigen Öffnung in Fluidverbindung stehen, derart, dass im Gefahrenfall das Brand- und / oder Elektrolysegas in der Ausströmrichtung durch die zweite außenseitige Öffnung zu der ersten außenseitigen Öffnung und von dort nach außen strömen kann.
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Der erste Fluiddurchgang in dem äußeren Ventilgehäuse kann mit einem Durchgangsabschnitt gebildet sein, welcher um das innere Ventilgehäuse herum gebildet ist. Der erste Fluiddurchgang kann hierbei zumindest abschnittsweise entlang einer äußeren Oberfläche des inneren Ventilgehäuses verlaufen, sodass im Löschfall das eingebrachte Löschmittel entlang der äußeren Oberfläche des inneren Ventilgehäuses strömt.
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Die erste Vorspanneinrichtung kann das innere Ventilgehäuse umgreifend angeordnet sein. Die erste Vorspanneinrichtung kann bei dieser oder anderen Ausführungen mit einem Federelement gebildet sein, zum Beispiel einer Spiralfeder. Das Federelement kann zumindest teilweise in dem ersten Fluiddurchgang angeordnet sein, durch welchen das Löschmittel im Gefahrenfall eingebracht wird.
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Die erste innenseitige Öffnung kann mit getrennten Teilöffnungen in einer radial umlaufenden Seitenwand des äußeren Ventilgehäuses gebildet sein. Die Teilöffnungen können radial umlaufend im Wesentlichen gleich beabstandet angeordnet sein. Alternativ oder ergänzend können ein oder mehrere Teilöffnungen im Bereich einer inneren Stirnseitenfläche (zum Beispiel Boden) des äußeren Ventilgehäuses ausgebildet sein. Mit den Teilöffnungen kann das äußere Ventilgehäuse eine Art Käfig oder Käfigabschnitt mit Durchbrüchen für das innere Ventilgehäuse bilden.
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An dem äußeren Ventilgehäuse kann eine Flanschplatte vorgesehen sein. Die Flanschplatte kann die erste außenseitige Öffnung umgeben. An die Flanschplatte kann sich auf der Rückseite (nach innen hin) ein Sockelabschnitt des äußeren Ventilgehäuses anschließen. Die radial umlaufende Seitenwand des äußeren Ventilgehäuses kann von der Rückseite der Flanschplatte oder von dem Sockelabschnitt ausgehen. Im Unterschied zur radial umlaufenden Seitenwand, die wahlweise die Teilöffnungen aufweist, kann der Sockelabschnitt frei von solchen Teilöffnungen sein. Ein Durchmesser des Sockelabschnitts einerseits und ein Durchmesser der radial umlaufenden Seitenwand andererseits können verschieden sein. In einer Ausgestaltung ist auf der Rückseite der Flanschplatte eine umlaufende Dichtung angeordnet, mit der beim Anordnen des multifunktionalen Sicherheitsventils in einer Öffnung eines Behälters zum Aufnehmen von Batteriezellen eine um die Öffnung umlaufende Dichtung ausbildbar ist.
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Die zweite Vorspanneinrichtung kann mit einem Vorspannelement gebildet sein, welches zwischen der Ventilplatte und einer Kappe angeordnet ist, die am inneren Ventilgehäuse unter Ausbildung der zweiten außenseitigen Öffnung angeordnet ist. Das Vorspannelement kann sich in einer Ausgestaltung über die Höhe der Teilöffnungen in der radial umlaufenden Seitenwand des äußeren Ventilgehäuses erstrecken. Die zweite Vorspanneinrichtung kann bei dieser oder anderen Ausführungen im Wesentlichen zentriert innerhalb des inneren Ventilgehäuses angeordnet sein.
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In einer Ausführung ist vorgesehen, dass die zweite Vorspanneinrichtung als Vorspannelement ein Federelement aufweist. In einer Ausgestaltung drückt das Federelement auf einer Innenseite gegen die Kappe und auf einer Außen- oder Deckseite gegen die Ventilplatte.
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Die Kappe kann eine U- oder Topf-Form aufweisen, wobei in einer Ausgestaltung vorgesehen sein kann, dass die U- / Topf-Form der Kappe einerseits und des inneren Ventilgehäuses andererseits in Bezug auf einer Durchgangsrichtung des Sicherheitsventils umgekehrt orientiert sind. Das Federelement kann eine Vertiefung an der Kappe, in welche es eingreift, im Querschnitt im Wesentlichen vollständig erfassend ausgebildet sein, wodurch ein Verkippen des Federelements verhindert ist.
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Die Kappe kann mittels einer Mehrbereichslagerung an dem inneren Ventilgehäuse angeordnet sein, wobei die zweite außenseitige Öffnung mit Durchbrüchen zwischen benachbarten Lagerungsbereichen gebildet ist. Die zweite außenseitige Öffnung kann mit mehreren Auslassöffnungen um die Kappe herum umlaufend gebildet sein, beispielsweise mit einer äquidistanten Beabstandung. In einer Ausgestaltung sind vier Lagerungsbereiche umlaufend vorgesehen. Alternativ kann eine Drei-Bereichslagerung vorgesehen sein. Aber auch mehr Lagerungsbereiche können gebildet sein. In den Lagerungsbereichen kann eine Punkt- oder eine Flächenlagerung ausgebildet sein, je nachdem, ob die aufeinander lagernden oder angeordneten Bauteile sich in einem Punktbereich oder einem flächigen Bereich berühren.
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Die Durchbrüche der zweiten außenseitigen Öffnung können zwischen Randabschnitten der Kappe und dem inneren Ventilgehäuse gebildet sein. Auslassöffnungen oder Durchbrüche der zweiten außenseitigen Öffnung sind hierbei begrenzt durch Wandabschnitte der Kappe und Ventilgehäuseabschnitte. Die entlang eines um die Kappe umlaufenden Kreisbogens von Auslassöffnungen oder Durchbrüchen einerseits und den Lagerungsbereichen andererseits jeweils erfasste Kreisbogenlänge kann für die Auslassöffnungen wenigstens doppelt so groß sein.
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In den Lagerungsbereichen können nach radial außen vorstehende Kappenabschnitte der Kappe an zugeordneten nach radial innen vorstehenden Gehäuseabschnitten des inneren Ventilgehäuses lagern. Die nach außen vorstehenden Kappenabschnitte und / oder die nach innen vorstehenden Gehäuseabschnitte können sich zum jeweiligen Verlagerungsbereich hin verjüngen. Bei dieser oder anderen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die an das innere Ventilgehäuse koppelnden Kappenabschnitte der Kappe dort in einer zugeordneten Schlitzführung oder -lagerung angeordnet sind.
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In einem Bereich, in welchem Ventilplatte und inneres Ventilgehäuse gegenseitig zur Anlage kommen, kann eine Dichtung vorgesehen sein. Die Dichtung kann umlaufend ausgebildet sein.
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Im Zusammenhang mit dem Batteriemodul und dem Batteriepack für ein Elektrofahrzeug und / oder dem Transportbehälter für Batteriezellen können die vorangehend beschriebenen Ausgestaltungen entsprechend vorgesehen sein.
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Figurenliste
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
- 1 eine schematische perspektivische Darstellung eines multifunktionalen Sicherheitsventils für einen Behälter zum Aufnehmen von Batteriezellen von schräg oben;
- 2 eine schematische perspektivische Darstellung des multifunktionalen Sicherheitsventils aus 1 von schräg unten;
- 3 eine schematische Darstellung des multifunktionalen Sicherheitsventils aus 1 von oben;
- 4 eine schematische Darstellung des multifunktionalen Sicherheitsventils aus 1 von der Seite;
- 5 eine schematische Darstellung des multifunktionalen Sicherheitsventils aus 1 von unten;
- 6 schematische Darstellungen eines inneren Ventilgehäuses des multifunktionalen Sicherheitsventils aus 1;
- 7 eine schematische Darstellung des multifunktionalen Sicherheitsventils aus 1 im Schnitt und von der Seite, wobei ein erster Fluiddurchgang zum Einbringen eines druckbeaufschlagten Löschmittels in einer Einströmrichtung geschlossen ist; und
- 8 eine schematische Darstellung des multifunktionalen Sicherheitsventils aus 1 im Schnitt und von der Seite, wobei ein erster Fluiddurchgang zum Einbringen eines druckbeaufschlagten Löschmittels in der Einströmrichtung geöffnet ist.
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1 bis 5 zeigen schematische Darstellungen eines multifunktionalen Sicherheitsventils 1 für einen Behälter zum Aufnehmen einer Batteriezelle. Bei der Verwendung an einem solchen Behälter (nicht dargestellt) wird das multifunktionale Sicherheitsventil 1 in einer Öffnung oder einem Durchbruch in einer Seitenwand des Behälters und diese(n) verschließend angeordnet. Kommt es in dem Behälter bei den hierin aufgenommenen Batteriezellen zum Brand- oder sogar Explosionsfalls, ermöglicht das multifunktionale Sicherheitsventil einerseits das Ableiten von Brand- und / oder Elektrolytgasen aus dem Behälter nach außen und andererseits das Einbringen oder Einleiten eines Löschmittels von außen in den Innenraum des Behälters, um den dortigen Brand zu löschen.
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Das multifunktionale Sicherheitsventil 1 weist ein äußeres Ventilgehäuse 2 sowie ein hierin angeordnetes inneres Ventilgehäuse 3 auf, welches in 6 getrennt von dem äußeren Ventilgehäuse 2 dargestellt ist.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist das äußere Ventilgehäuse 2 mit einer Flanschplatte 4, einem sich hieran rückseitig anschließenden Sockelabschnitt 5 sowie einer radial umlaufenden Seitenwand 6 gebildet. In der radial umlaufenden Seitenwand 6 sind umlaufend Teilöffnungen 7 angeordnet.
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Die Flanschplatte 4 weist vorderseitig Anschlusselemente 8 auf, die einen Flanschanschluss bilden und eingerichtet sind, einen Anschluss oder Stutzen einer Löschmittelleitung (nicht dargestellt) zum Einleiten eines Löschmittels anzukoppeln. Zur Aufnahme von Befestigungsmittelns, zum Beispiel Schrauben oder Bolzen, sind an der Flanschplatte 4 Durchbrüche 9 gebildet. Gemäß 2 ist an der Flanschplatte 4 rückseitig eine umlaufende Flanschplattendichtung 10 gebildet, die zum Beispiel aus einem temperatur- und / oder säurebeständigen Material ist.
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In dem äußeren Ventilgehäuse 2 ist ein erster Fluiddurchgang 11 gebildet, der sich zwischen einer ersten außenseitigen Öffnung 12 und einer ersten innenseitigen Öffnung 13 erstreckt und durch den ein Löschmittel von außen nach innen in einer Einströmrichtung E eingebracht werden kann.
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Das innere Ventilgehäuse 3 ist bei der dargestellten Ausführungsform vollständig in dem äußeren Ventilgehäuse 2 aufgenommen und steht mit einer ersten Vorspanneinrichtung 14, die bei der gezeigten Ausführungsform mit einem Federelement 14a gebildet ist, in Wirkverbindung, derart, dass der erste Fluiddurchgang 11 mittels des inneren Ventilgehäuses 3 verschlossen ist, welches dann gegen einen inneren Wandabschnitt 15 am äußeren Ventilgehäuse 2 anliegt. Wird von außen druckbeaufschlagt Löschmittel auf das multifunktionale Sicherheitsventil 1 gegeben, wird hierdurch das innere Ventilgehäuse 3 in der Einströmrichtung E verlagert, wodurch der erste Fluiddurchgang 11 freigegeben wird, um das Löschmittel einzuleiten.
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6 zeigt schematische Darstellungen für das innere Ventilgehäuse 3, welches dort getrennt von dem äußeren Ventilgehäuse 2 gezeigt ist. Eine Ventilplatte 16 verschließt eine zweite innenseitige Öffnung 17 und wird hierbei mittels einer zweiten Vorspanneinrichtung 18, die ein Federelement 18a aufweist, in der in 6 gezeigten geschlossenen Stellung gehalten. Auf der gegenüberliegenden Seite lagert das Federelement 18a auf der Innenseite einer Kappe 19.
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Entsteht im Innenraum eines Behälters mit Batteriezellen (nicht dargestellt) aufgrund eines Gefahrenfalls ein Überdruck, wird die Ventilplatte 16 in Richtung der Kappe 19 gedrückt, sodass die zweite innenseitige Öffnung 17 geöffnet wird. Auf diese Weise kann dann Brand- oder Elektrolysegas durch das innere Ventilgehäuse 3 in einer Ausströmrichtung A entlang eines zweiten Fluiddurchgangs 20 zu einer zweiten außenseitigen Öffnung 21 strömen und von dort dann durch die erste außenseitige Öffnung 12 am äußeren Ventilgehäuse 2 nach außen.
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Die Kappe 19 lagert gemäß 6 in Lagerungsbereichen 22 an dem inneren Ventilgehäuse 3. Radial nach außen vorspringende Kappenabschnitte 23 lagern an einem jeweiligen radial nach innen vorspringenden Gehäuseabschnitt 24. Hierbei können die Kappenabschnitte 23 in eine zugeordnete Schlitzführung am Ventilgehäuse eingreifen. Die Lagerungsbereiche 22 sind umlaufend äquidistant beabstandet. Zwischen den Lagerungsbereichen 22 sind Auslassöffnungen 25 zwischen einem Randabschnitt der Kappe 19 und einem zugeordneten Rand des inneren Ventilgehäuses 3 ausgebildet.
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7 und 8 zeigen schematische Darstellungen des multifunktionalen Sicherheitsventils 1 aus 1 im Schnitt und von der Seite, wobei der erste Fluiddurchgang 11 zum Einbringen eines druckbeaufschlagten Löschmittels in der Einströmrichtung E geschlossen oder geöffnet ist.
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In der in 7 gezeigten geschlossenen Stellung liegt das innere Ventilgehäuse 3 gegen einen Abschnitt 30 einer inneren Oberfläche 31 des äußeren Ventilgehäuses 2 dichtend an und verschließt so den ersten Fluiddurchgang 11, wobei das innere Ventilgehäuse 3 mittels des Federelements 14a der ersten Vorspanneinrichtung 14 gegen den Abschnitt 30 gedrückt wird. Die zweite innenseitige Öffnung 17 ist freigegeben, da die Ventilplatte 16 gegen die Vorspannung des Federelement 18a verlagert ist.
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Wird über die erste außenseitige Öffnung 12 das druckbeaufschlagte Löschmittel eingebracht, verlagert sich das innere Ventilgehäuse 3 gegen den Druck des Federelements 14a und gibt so den ersten Fluiddurchgang 11 zwischen der ersten außenseitigen Öffnung 12 und der ersten innenseitigen Öffnung 13 frei, so dass das Löschmittel einströmen kann. In der gezeigten Ausführung ist die zweite innenseitige Öffnung 17 mittels der Ventilplatte 16 verschlossen.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.