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GEBIET DER TECHNIK
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausgabe von Repräsentationen für den sicheren Betrieb eines Fahrzeugs relevanter Zustände, ein Computerprogrammprodukt, ein entsprechendes System bzw. dessen Komponenten, und ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen System.
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STAND DER TECHNIK
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Moderne Fahrzeuge sind mit einer Vielzahl von Sensoren und Unterstützungssystemen ausgestattet, die dem sicheren, zulassungskonformen und/oder komfortablen Betrieb der Fahrzeuge dienen. Wie bei allen technischen Systemen kann eine fehlerfreie Funktionsfähigkeit der Systeme oder ihrer Komponenten trotz aller Anstrengungen und Vorkehrungen beim Design der Systeme bzw. Komponenten und zur Qualitätssicherung bei der Herstellung und Systemintegration nicht zu einhundert Prozent garantiert werden. Bestimmte, insbesondere sicherheitsrelevante Systeme oder Komponenten können zur Erhöhung der Betriebsbereitschaft des Fahrzeugs redundant ausgelegt sein, allerdings ist dies aus Kostengründen häufig nicht möglich.
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In der Regel sind moderne Fahrzeuge so ausgelegt, dass sie auch bei Ausfall vieler Systeme oder Systemkomponenten noch eine eingeschränkte Funktion bieten. Sobald ein solcher Betriebsmodus oder -zustand vorliegt muss ein Fahrzeugführer dies erkennen können und das Fahrzeug entsprechend führen. Zur Information des Fahrzeugführers über Betriebszustände oder -modi und die ordnungsgemäße oder eingeschränkte Funktion bzw. den Ausfall von Systemen des Fahrzeugs sind in modernen Fahrzeugen eine Vielzahl von Ausgabegeräten im Wahrnehmungsbereich des Fahrzeugführers angeordnet.
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Diese Ausgabegeräte umfassen unter anderem Displays, auf denen eine Vielzahl von Informationen zeitgleich dargestellt werden kann. Die Displays können dazu eingerichtet sein, in einigen Bereichen bei normaler Funktion der Fahrzeugsysteme bestimmte Inhalte darzustellen, deren jederzeitige Wahrnehmbarkeit von untergeordneter Bedeutung für das sichere Führen des Fahrzeugs ist. Andere Bereiche des Displays können für die Darstellung von Inhalten reserviert sein, deren jederzeitige Wahrnehmbarkeit für das sichere Führen von Fahrzeugen gewährleistet sein muss. Dabei müssen die Inhalte nicht ständig sichtbar sein, es ist auch möglich, dass die Inhalte abhängig von einer Betriebsart des Fahrzeugs selektiv dargestellt oder nicht dargestellt werden. Aus ergonomischen Gründen ist es von Vorteil, bestimmte Inhalte stets an derselben Stelle des Displays in derselben Art und Weise darzustellen. Bei selektiv dargestellten Inhalten kann diese Stelle abhängig von der Betriebsart oder dem Betriebszustand auch leer sein.
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4 zeigt einige exemplarische Beispiele für auf einem Display ausgebbare Repräsentationen, die einen Fahrzeugführer über für den sicheren Betrieb des Fahrzeugs relevante Zustände informieren. Von oben links ausgehend sind zeilenweise Symbole dargestellt, die die Funktion bzw. Fehlfunktion einer Lenkunterstützungseinrichtung, des Antiblockiersystems, der Bremseinrichtung, der Airbags, der Motorsteuerung und eines elektronischen Fahrstabilitätsprogramms darstellen. In der letzten Zeile ist ein Symbol für den Motoröldruck dargestellt, der ebenfalls einen für den sicheren Betrieb eines Fahrzeugs relevanten Zustand betrifft.
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Wegen der Notwendigkeit, den Fahrzeugführer jederzeit über bestimmte Betriebs- und Systemzustände informieren zu müssen werden an die für diese Information notwendigen Systemkomponenten besondere Anforderungen gestellt, die beim Design der Systeme und Komponenten eingehalten werden müssen.
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Im Automotive-Umfeld sind Anforderungen bezüglich der funktionalen Sicherheit von Straßenfahrzeugen bspw. in der ISO 26262 standardisiert und in Sicherheitsstufen eingeteilt, die auch als ASIL bezeichnet werden. ASIL steht für „Automotive Safety Integrity Level“ und weist vier Stufen, A, B, C und D, auf. Die Stufe A steht dabei für die niedrigste Gefährdungsstufe und D für die höchste Gefährdungsstufe. Der Standard definiert funktionale Sicherheit als „die Abwesenheit eines unverhältnismäßigen Risikos aufgrund von Gefahren, die durch ein fehlerhaftes Verhalten der elektrischen oder elektronischen Systeme verursacht werden.“ Die ASIL-Stufen legen Sicherheitsanforderungen für Fahrzeugkomponenten und -systeme basierend auf der Wahrscheinlichkeit und der Hinnehmbarkeit von Schäden fest.
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Systeme wie bspw. Airbags, Antiblockiersysteme und Lenkunterstützungssysteme müssen dabei Sicherheitsanforderungen des ASIL D entsprechen, weil das Risiko des Eintritts eines Schadensfalls bei deren Ausfall am größten ist. Komponenten wie Rücklichter müssen dagegen nur den Anforderungen des ASIL A entsprechen. Bremsleuchten und Frontscheinwerfer müssen bspw. ASIL B Anforderungen entsprechen, und ein Geschwindigkeitsregelsystem den ASIL C Anforderungen.
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Die zuvor genannten Ausgabegeräte, die einen Fahrzeugführer über Betriebszustände und -modi sowie die ordnungsgemäße Funktion bzw. den Ausfall von sicherheitsrelevanten Systemen bzw. Komponenten des von ihm geführten Fahrzeugs informieren können demnach ebenfalls den ASIL-Anforderungen unterliegen, sobald über sie sicherheitsrelevante Informationen ausgegeben werden.
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Die für in Fahrzeugen die Information von Fahrzeugführern genutzten Systeme umfassen einen oder mehrere Sensoren, die für die Bestimmung des Betriebszustands erforderliche physikalische Messgrößen und/oder logische Zustände erfassen, ein oder mehrere Steuergeräte, welche die von dem einen oder den mehreren Sensoren gelieferten Messwerte auswerten und einen Betriebszustand oder -modus oder das ordnungsgemäße Funktionieren bzw. den Ausfall eines Systems oder einer Komponente des Fahrzeugs feststellen, einen Kommunikationskanal, bspw. ein Netzwerk, und das eigentliche Ausgabegerät.
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Wie zuvor erwähnt kann das Ausgabegerät bspw. ein Display umfassen, das mit einem Steuergerät verbunden ist, welches die auf dem Display anzuzeigenden Informationen berechnet und über eine Grafikschnittstelle an das Display sendet. Die auf dem Display anzuzeigenden Informationen können allgemeine Inhalte umfassen, deren Anzeige nicht einer ASIL-Anforderung entsprechen muss, und sicherheitsrelevante Inhalte, deren Anzeige oder Ausgabe ASIL-Anforderungen entsprechen muss. Die korrekte Einblendung von sicherheitsrelevanten Inhalten über oder anstelle eines anderen Inhalts muss von dem Steuergerät gewährleistet sein. Für die Anzeige von für den sicheren Betrieb des Fahrzeugs relevanten Zuständen, oder allgemeiner für die Anzeige sicherheitsrelevanter Informationen, muss das Steuergerät daher ASIL-Anforderungen entsprechen, d.h. die Hardware und die Software des Steuergeräts müssen den in der ISO 26262 spezifizierten Sicherheitsanforderungen entsprechen, weil dem Fahrer zu keiner Zeit falsche Informationen über bestimmte sicherheitsrelevante Betriebszustände, Betriebsmodi oder das ordnungsgemäße Funktionieren von Systemen bzw. Komponenten des Fahrzeugs vermittelt werden dürfen.
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Die für die Ansteuerung von Ausgabegeräten in Fahrzeugen eingesetzten Steuergeräte müssen eine zunehmende Anzahl von Sensorsignalen verarbeiten und zur Ausgabe bringen. Weil die Leistungsfähigkeit der in den Steuergeräten grundsätzlich nutzbaren Prozessoren stetig zunimmt stellt das aus Sicht der Rechenkapazität augenscheinlich kein Problem dar. Allerdings werden die Leistungssteigerungen üblicherweise mit Prozessoren erzielt, welche nicht aus dem Automotive-Umfeld stammen und daher nicht ASIL-Anforderungen entsprechen, so dass die Verwendung solcher leistungsfähigeren Komponenten nicht ohne weiteres möglich ist. Eine Anpassung der leistungsfähigeren Komponenten an die ASIL-Anforderungen wird wegen der verglichen mit anderen Industrien kleinen Stückzahlen im Automotive-Umfeld von den Herstellern nicht vorgenommen, oder ist wirtschaftlich nicht darstellbar. Außerdem muss die von dem Steuergerät ausgeführte Software ebenfalls den ASIL-Anforderungen entsprechen, so dass der Aufwand für die Entwicklung auch hier erheblich steigt.
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Zudem sind nicht alle der zusätzlich hinzukommenden Sensorsignale gleichermaßen relevant für den sicheren Betrieb eines Fahrzeugs. Wie zuvor erläutert müssen sicherheitsrelevante Informationen einem Bediener des Fahrzeugs unter allen Umständen übermittelt werden können, während dies bei für den sicheren Betrieb des Fahrzeugs nicht notwendigen Informationen nicht unbedingt erforderlich ist. Bei einer Auslegung des Steuergeräts gemäß der ASIL-Anforderungen müsste für alle im Betrieb hypothetisch möglichen Signalzustände auch von Sensoren, die nicht sicherheitsrelevante Daten liefern, geprüft werden, ob die korrekte Anzeige von sicherheitsrelevanten Informationen zu jeder Zeit gewährleistet ist. In Anbetracht der großen Zahl von Informationen, die nicht sicherheitsrelevant sind und der vergleichsweise kleinen Zahl von sicherheitsrelevanten Informationen stellt diese Prüfung einen nicht vernachlässigbaren Kostenfaktor dar.
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Das Festhalten an den bestehenden Systemen, die ASIL konform designt sind, und das Vorsehen von zusätzlichen Systemen in dem Fahrzeug, die keiner besonderen Sicherheitsanforderung unterliegen, könnte als eine naheliegende Lösung angesehen werden, mit den hinzukommenden, auf Ausgabegeräten auszugebenden Informationen umzugehen. Dies wird aber häufig unter anderem an Gestaltungswünschen und auch an Kostenvorgaben scheitern. Außerdem wird auch bei bestehenden, ASIL-konformen Systemen zu irgendeinem Zeitpunkt die wirtschaftliche Verfügbarkeit von zertifizierten Komponenten nicht mehr gegeben sein, so dass die naheliegende Lösung zwar einen Zeitaufschub bringt, aber nicht von großer Dauer wäre.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein alternatives Verfahren und ein dieses implementierendes System zur Ausgabe von sicherheitsrelevanten Inhalten bzw. Informationen an einen Fahrzeugführer durch ein Ausgabemodul eines Fahrzeugs anzugeben, welches eine größer Freiheit bei der Auswahl der Systemkomponenten sowie eine einfachere Erweiterbarkeit vor allem bzgl. nicht-sicherheitsrelevanter Signalausgaben bietet, ohne dass jede neue oder geänderte Komponente zwingend den ASIL-Anforderungen entsprechen muss.
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Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 angegebene Verfahren und das in Anspruch 5 angegebene System gelöst. Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Ausgabe einer Repräsentation eines für einen sicheren Betrieb eines Fahrzeugs relevanten Zustands durch ein Ausgabemodul des Fahrzeugs umfasst das Signieren eines Sensorsignals, das einer physikalischen oder logischen Größe entspricht, welche einen für den sicheren Betrieb eines Fahrzeugs relevanten Zustand repräsentiert, mit einer dem Sensor, dem Sensortyp und/oder dem Signal zugeordneten Signatur.
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Der Begriff Ausgabe einer Repräsentation kann sich auf eine Vielzahl von möglichen Ausgabearten beziehen, wenngleich in der vorliegenden Beschreibung der Fokus auf einer visuellen Ausgabe auf einem Display liegt. Eine auf einem Display ausgegebene Repräsentation eines für einen sicheren Betrieb eines Fahrzeugs relevanten Zustands kann bspw. ein Status- oder Warnsymbol bzw. -icon umfassen. Akustische Repräsentationen können bestimmte Signaltöne oder Signaltonfolgen umfassen.
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Eine physikalische Größe, welche einen für den sicheren Betrieb eines Fahrzeugs relevanten Zustand repräsentiert, kann bspw. durch einen Messwert eines Temperatursensors repräsentiert sein, der eine Maschinentemperatur oder eine Außentemperatur angibt, oder durch einen Messwert eines Pegelmessers, der einen Bremsflüssigkeits- oder Kühlwasserpegel angibt. Entsprechend kann eine logische Größe bspw. durch ein binäres Signal repräsentiert sein, welches die Funktion oder den Ausfall eines sicherheitsrelevanten Systems des Fahrzeugs angibt, bspw. eines Antiblockiersystems oder eines elektronischen Fahrstabilitätssystems.
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Der Begriff Sensorsignal wird hierfür ein über einen Kommunikationskanal übertragbares Signal verwendet, das einen Messwert der physikalischen oder logischen Größe transportiert. Das Sensorsignal kann direkt von einem mit einer entsprechenden Schnittstelle für den Kommunikationskanal ausgestatteten Sensor übertragen werden, oder von einem mit einer entsprechenden Schnittstelle ausgestatteten Sensorsteuergerät, welchem Messwerte mehrerer Messaufnehmer zugeführt sind.
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Das Verfahren umfasst außerdem das Senden des signierten Sensorsignals an ein mit dem Ausgabemodul verbundenes und zu dessen Ansteuerung eingerichtetes ein Ausgabesteuergerät über einen Kommunikationskanal, und entsprechend das Empfangen des signierten Sensorsignals in dem Ausgabesteuergerät.
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Das Verfahren umfasst ferner das Erzeugen einer von dem Ausgabemodul ausgebbaren Repräsentation des Bedeutungsinhalts des empfangenen Sensorsignals in dem Ausgabesteuergerät, das Senden der ausgebbaren Repräsentation und der mit dem Sensorsignal empfangenen Signatur von dem Ausgabesteuergerät an das Ausgabemodul und entsprechend das Empfangen der ausgebbaren Repräsentation und der Signatur in dem Ausgabemodul. Das Verfahren umfasst weiter das Prüfen, in dem Ausgabemodul, ob die ausgebbare Repräsentation zu der Signatur passt, und falls die ausgebbare Repräsentation und die Signatur zusammenpassen, das Ausgeben der ausgebbaren Repräsentation durch das Ausgabemodul, oder falls die ausgebbare Repräsentation und die Signatur nicht zusammenpassen, das Erzeugen einer wahrnehmbaren Fehlerreaktion.
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Die wahrnehmbare Fehlerreaktion kann bspw. eine Ausgabe einer von dem Fahrzeugführer wahrnehmbaren Information sein, die auf eine Fehlfunktion des Sensors oder einer an der Übertragung des Sensorsignals beteiligten Systemkomponente hinweist. Eine wahrnehmbare Fehlfunktion kann auch das erkennbare Abschalten des Ausgabemoduls umfassen.
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Der Schritt des Prüfens, ob die ausgebbare Repräsentation zu der Signatur passt, kann bei einer oder mehreren Ausgestaltungen das Berechnen einer eindeutigen Validierungsinformation aus der empfangenen ausgebbaren Repräsentation umfassen. Das berechnen der Validierungsinformation kann bspw. das Bilden einer Prüfsumme oder eines Streuwerts über Bilddaten eines empfangenen ausgebbaren Displayinhalts umfassen. Die berechnete Validierungsinformation kann dann mit einer zu der empfangenen Signatur in einem Speicher des Ausgabemoduls abgelegten Referenzinformation verglichen werden.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen ist in dem Speicher des Ausgabemoduls zu einer Signatur eine von dem Ausgabemodul ausgebbare Repräsentation gespeichert, bspw. ein Bild oder Icon. Außerdem können Ausgabeparameter der Repräsentation gespeichert sein, bspw. eine Position auf einem Display, an der die Repräsentation auszugeben ist, eine Dauer der Ausgabe der Repräsentation, eine intermittierende Ausgabe oder dergleichen. Das Ausgabemodul kann die empfangene ausgebbare Repräsentation oder eine in dem Speicher gespeicherte Repräsentation ausgeben, letzteres bspw. um unabhängig von einer in dem Ausgabesteuergerät erzeugten Repräsentation ein festgelegtes graphische Erscheinungsbild zu erhalten. In jedem Fall legen die Ausgabeparameter fest, dass die ausgebbare Repräsentation stets über jeglichem anderen ausgegebenen Inhalt ausgegeben wird.
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Wenn die ausgebbare Repräsentation ein Bild oder ein Icon ist, kann die Prüfung der Übereinstimmung von empfangener Repräsentation und gespeicherter Referenzinformation auch eine bildpunktweise Subtraktion der empfangenen und gespeicherten Bildinhalte voneinander umfassen. Bei völlig identischen Repräsentationen muss die von den Repräsentationen genutzte Fläche leer sein, bspw. die Helligkeits- oder Farbwerte jedes Bildpunkts 0 sein.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Signatur des Sensorsignals in einem Datenstrom mittransportiert werden, der auch das Sensorsignal überträgt. Die Signatur kann aber auch über eine separate Datenverbindung übertragen werden, wobei eine Zuordnung von Signatur und Sensorsignal bspw. über Zeitstempel oder Tags erfolgt. Sofern ein Sensorsignal in einem Steuergerät verarbeitet wird, wird die empfangene Signatur von dem Steuergerät dem Ergebnis der Verarbeitung wieder hinzugefügt bzw. mit diesem zusammen weitergesendet. Von dem Ausgabesteuergerät kann die Signatur an das Anzeigemodul über eine separate Schnittstelle übertragen werden, oder in einem Datenstrom, der den auszugebenden Inhalt überträgt, bspw. in einem Bilddatenstrom. Bei einer Übertragung in einem Bilddatenstrom kann die Signatur bspw. in zur Synchronisation vorgesehenen Datenfeldern übertragen werden, oder in auf einem Display nicht dargestellten Bildbereichen, bspw. in einem Overscan-Bereich eines Bildinhalts. Es ist ebenfalls möglich, die Signatur in der ausgebbaren Repräsentation zu übertragen, bspw. in einer am äußeren Rand einer Bitmap-Darstellung eines auszugebenden graphischen Symbols liegenden Zeile oder Spalte, die bei der Ausgabe weggelassen wird. Eine andere Möglichkeit ist, die Signatur durch für Menschen nicht wahrnehmbare Änderungen in Farben oder Helligkeiten einzelner Pixel eines auszugebenden graphischen Symbols zu übertragen. Sofern die Signatur nicht in gleicher Weise in der im Ausgabemodul gespeicherten Referenzinformation enthalten ist können die die Signatur enthaltenen Zeilen oder Spalten bei der Berechnung der Validierungsinformation ignoriert werden, oder es kann ein Verfahren genutzt werden, das geringfügige Abweichungen zwischen der berechneten Validierungsinformation und Referenzinformation toleriert.
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Ein erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt enthält entsprechend Befehle, die bei der Ausführung durch einen Computer diesen dazu veranlassen, eine oder mehrere Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen des vorstehend beschriebenen Verfahrens ausführen.
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Das Computerprogrammprodukt kann auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sein. Der Datenträger kann physisch verkörpert sein, bspw. als Festplatte, CD, DVD, Flash-Speicher oder dergleichen, der Datenträger kann aber auch ein moduliertes elektrisches, elektromagnetisches oder optisches Signal umfassen, das von einem Computer mittels eines entsprechenden Empfängers empfangen und in dem Speicher des Computers gespeichert werden kann.
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Ein erfindungsgemäßes Fahrzeugsystem, das zur Ausgabe einer Repräsentation eines für einen sicheren Betrieb eines Fahrzeugs relevanten Zustands eingerichtet ist, umfasst ein Ausgabemodul, einen oder mehrere Sensoren, ein mit dem Ausgabemodul verbundenes und zu dessen Ansteuerung eingerichtetes Ausgabesteuergerät und eine Kommunikationsvorrichtung, die einen Kommunikationskanal zwischen dem einen oder den mehreren Sensoren und dem Ausgabesteuergerät bereitstellt. Die Kommunikationsvorrichtung kann bspw. ein Netzwerk umfassen, wobei das Netzwerk mehrere miteinander verbundene Abschnitte aufweisen kann, die nach unterschiedlichen Standards festgelegte physische und/oder logische Eigenschaften aufweisen, bspw. CAN, Ethernet, FlexRay, etc.
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Der eine oder die mehreren Sensoren, das Ausgabesteuergerät und das Ausgabemodul des Fahrzeugsystems sind dazu eingerichtet, einen oder mehrere Schritte des vorstehend beschriebenen Verfahrens auszuführen.
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Im Betrieb ist das Fahrzeugsystem also dazu eingerichtet, mittels des einen oder der mehreren Sensoren eine physikalische oder logische Größe zu erfassen, die einen für den sicheren Betrieb eines Fahrzeugs relevanten Zustand repräsentiert. Die physikalische oder logische Größe kann bspw. eine Umweltbedingung oder einen Zustand einer Fahrzeugkomponente betreffen. Die erfasste physikalische oder logische Größe wird von dem jeweiligen Sensor oder einem Steuergerät, mit dem der jeweilige Sensor verbunden ist, in ein entsprechendes Sensorsignal umgesetzt, mit einer dem Sensor, dem Sensortyp und/oder der physikalischen oder logischen Größe zugeordneten Signatur versehen, und das signierte Sensorsignal wird über einen mit einer Sensorschnittstelle des Sensors verbundenen Kommunikationskanal an eine erste Steuergeräteschnittstelle eines Ausgabesteuergeräts übertragen. Der Kommunikationskanal kann ein Netzwerk umfassen, welches Daten über miteinander verbundene Abschnitte des Netzwerks transportiert. Die einzelnen Abschnitte des Netzwerks können entsprechend eines oder unterschiedlicher Standards realisiert sein. Das Ausgabesteuergerät empfängt das signierte Sensorsignal an der ersten Steuergeräteschnittstelle und erzeugt, basierend auf dem empfangenen Sensorsignal und der Signatur, eine von einem Ausgabemodul ausgebbare Repräsentation eines Bedeutungsinhalts des Sensorsignals. Die ausgebbare Repräsentation wird zusammen mit der empfangenen Signatur über eine zweite Steuergeräteschnittstelle des Ausgabesteuergeräts an eine Schnittstelle des Ausgabemoduls übertragen. Das Ausgabemodul empfängt die ausgebbare Repräsentation und die Signatur an seiner Schnittstelle und gleicht die empfangenen Daten mit in einem Speicher des Ausgabemoduls gespeicherten Validierungsinformationen ab. Wenn der Vergleich ergibt, dass die empfangene ausgebbare Repräsentation und die empfangene Signatur zusammenpassen gibt das Ausgabemodul die ausgebbare Repräsentation aus. Wenn die empfangene ausgebbare Repräsentation und die empfangene Signatur nicht zusammenpassen gibt das Ausgabemodul eine wahrnehmbare Fehlerreaktion aus.
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Ein Sensor des Fahrzeugsystems umfasst eine oder mehrere Sensoranordnungen, die zur Erfassung von physikalischen oder logischen Größen eingerichtet sind, welche für den sicheren Betrieb des Fahrzeugs relevante Zustände repräsentieren. Der Sensor umfasst außerdem ein Sensorsteuergerät, das zur Erzeugung eines Sensorsignals in Abhängigkeit von der erfassten physikalischen oder logischen Größe eingerichtet ist, und das außerdem dazu eingerichtet ist, das Sensorsignal mit einer dem Sensor, dem Sensortyp und/oder der physikalischen oder logischen Größe zugeordneten Signatur zu versehen. Die Sensoranordnung und das Sensorsteuergerät können räumlich voneinander beabstandet angeordnet sein, und das Sensorsteuergerät kann mit mehreren Sensoranordnungen zur Erfassung gleicher oder unterschiedlicher physikalischer oder logischer Größen verbunden sein. Der Sensor oder das Sensorsteuergerät weisen ferner eine Sensorschnittstelle auf, die zur Übertragung des signierten Sensorsignals über einen Kommunikationskanal an ein Ausgabesteuergerät eingerichtet ist.
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Ein Ausgabesteuergerät des Fahrzeugsystems umfasst eine erste Steuergeräteschnittstelle, die zum Empfang von signierten Sensorsignalen über ein Kommunikationsnetzwerk eingerichtet ist, und eine zweite Steuergeräteschnittstelle, die mit einem Ausgabegerät verbunden ist. Das Ausgabesteuergerät ist dazu eingerichtet, basierend auf empfangenen signierten Sensorsignalen und der Signatur eine von dem Ausgabemodul ausgebbare Repräsentation eines Bedeutungsinhalts des Sensorsignals zu erzeugen, und die Repräsentation zusammen mit der empfangenen Signatur über die zweite Steuergeräteschnittstelle an das Ausgabemodul zu übertragen. Der Ausdruck „Repräsentation eines Bedeutungsinhalts“ steht hierbei für eine Repräsentation, die einem menschlichen Empfänger eine Bedeutung der physikalischen oder logischen Größe in einem zugehörigen Kontext vermittelt. Eine logische Größe kann bspw. ein Flag sein, das eine fehlerhafte Funktion einer Fahrzeugkomponente signalisiert, bspw. einen Ausfall des ABS. Das entsprechende Sensorsignal kann bspw. ein Fehlercode sein, mit dem ein normaler Fahrzeugführer wenig anfangen kann. Die Repräsentation des Bedeutungsinhalts kann bspw. ein Symbol sein, das ein vereinfachtes Symbol einer Bremseinrichtung zeigt, ggf. mit den Buchstaben ABS, so dass der Fahrzeugführer sofort erkennen kann, dass ein für den sicheren Betrieb des Fahrzeugs wichtiges System nicht oder fehlerhaft funktioniert. Im Falle einer physikalischen Größe, bspw. einer Temperatur, wird ein von einer Sensoranordnung, also bspw. einem Messfühler, erfasster Messwert in einen Datenwert eines Sensorsignals umgewandelt, der einem menschlichen Empfänger nicht unbedingt unmittelbar eine Vorstellung von der Temperatur vermittelt. Die Repräsentation des Datenwerts kann bspw. eine Ausgabe der Temperatur in Grad Celsius oder Grad Fahrenheit umfassen, die einem menschlichen Empfänger in der Regel einen Eindruck von der Temperatur vermittelt. Bei tiefen Temperaturen kann bspw. auch eine Anzeige eines Schneeflockensymbols erfolgen, das in weiten Kreisen als Warnsymbol bspw. bei tiefen Außentemperaturen oder niedriger Motortemperatur akzeptiert ist. Graphisch ausgebbare Repräsentationen des Bedeutungsinhalts von Sensorsignalen können z.B. monochrome oder farbige Bitmaps oder andere Grafikformate umfassen.
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Ein Ausgabemodul des Fahrzeugsystems umfasst eine oder mehrere Schnittstellen, die zum Empfang einer von dem Ausgabemodul ausgebbaren Repräsentation und einer zu der ausgebbaren Repräsentation zugehörigen Signatur eingerichtet sind. Die ausgebbare Repräsentation und die Signatur können über dieselbe Schnittstelle oder über voneinander unabhängige Schnittstellen empfangen sein, es kommt vor allem darauf an, dass eine Signatur und eine ausgebbare Repräsentation für das Ausgabemodul erkennbar zueinander gehören. Das Ausgabemodul umfasst außerdem einen Speicher, der Referenzinformationen zu Signaturen von ausgebbaren Repräsentationen speichert, und eine Vergleichsvorrichtung, welche dazu eingerichtet ist, auf Basis der ausgebbaren Repräsentation Validierungsinformationen zu berechnen und mit zu der empfangenen Signatur gespeicherten Referenzinformationen zu vergleichen. Das Ausgabemodul ist außerdem dazu eingerichtet, abhängig von dem Ergebnis des Vergleichs die ausgebbare Repräsentation oder eine wahrnehmbare Fehlerreaktion auszugeben. Das Ausgabemodul umfasst außerdem eine Anordnung, die einem menschlichem Empfänger die ausgebbare Repräsentation und die Fehlerreaktion wahrnehmbar vermittelt, bspw. ein Monochrom- oder Farbdisplay, oder ein Lautsprecher zur Ausgabe von akustischen Repräsentationen von für den Betrieb eines Fahrzeugs relevanten Zuständen.
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Die vorliegende Erfindung trennt den Funktionspfad der Ausgabe einer Repräsentation eines für einen sicheren Betrieb eines Fahrzeugs relevanten Zustands durch ein Ausgabemodul des Fahrzeugs in die Phasen Erfassen des Zustands, Übertragen des Zustands an ein Anzeigesteuergerät und Ausgabe der Repräsentation. Dabei kann durch die Signierung der sicherheitsrelevanten Sensorsignale durch den Sensor und die Weiterleitung der Signatur zusammen mit den Sensorsignalen über alle an der Kommunikation und der Datenverarbeitung beteiligten Komponenten im Ausgabemodul eine Verifikation der auszugebenden Repräsentation erfolgen, so dass vor allem der Sensor und das Ausgabegerät ASIL-Anforderungen entsprechen müssen, während dies für andere Komponenten nicht notwendigerweise der Fall ist. Bei Sensorsignalen, die nicht zu der dazu empfangenen Signatur passen, können so Fehler in der Verarbeitungskette bis zum letzten Glied erkannt werden, und es können am Ende der Signalkette entsprechend wahrnehmbare Fehlerreaktionen ausgelöst werden. Dadurch ist das Verfahren und das System in besonders vorteilhafter Weise in Fahrzeugnetzwerken einsetzbar, in denen Netzwerke in Zonen mit eigenen Zonenservern eingeteilt sind. Durch die über die Signatur des Sensorsignals gewährleistete Absicherung der korrekten Ausgabe von sicherheitsrelevanten Inhalten ist es möglich, zwischen dem Sensor und dem Ausgabemodul liegende Komponenten nach dem üblichen QM-Standard zu entwickeln, ohne dass eine ASIL-Anforderung erfüllt sein müsste; nur die Sensoren und das Ausgabegerät müssen den ASIL-Anforderungen entsprechen. Da diese weniger komplexe Hardware und Software umfassen ist die Entwicklung der Sensoren und Ausgabegeräte nach den einschlägigen Sicherheitsstandards einfacher und günstiger.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren exemplarisch näher erläutert. Alle Figuren sind rein schematisch. Es zeigen:
- 1 ein exemplarisches Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 2 eine schematische Darstellung eines zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichteten Fahrzeugsystems,
- 3 eine weitere schematische Darstellung des zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichteten Fahrzeugsystems,
- 4 Beispiele von ausgebbaren Repräsentationen von für den sicheren Betrieb eines Fahrzeugs relevanten Zuständen, und
- 5 Beispiele von ausgebbaren Repräsentationen mit darin enthaltenen Signaturen.
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In den Figuren sind gleiche oder ähnliche Elemente mit denselben Referenzzeichen bezeichnet.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt ein exemplarisches Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens 100. In Schritt 102 wird ein Sensorsignal mit einer dem Sensor, dem Sensortyp und/oder dem Signal zugeordneten Signatur signiert, und in Schritt 104 an ein mit einem Ausgabemodul verbundenes Ausgabesteuergerät gesendet. Das Ausgabesteuergerät empfängt das signierte Sensorsignal, Schritt 106, und erzeugt in Schritt 108 eine von dem Ausgabemodul ausgebbaren Repräsentation des Bedeutungsinhalts des empfangenen Sensorsignals, das zusammen mit der Signatur in Schritt 110 an das Ausgabemodul gesendet wird. Das Ausgabemodul empfängt die ausgebbare Repräsentation in Schritt 112 und prüft in Schritt 114, ob die ausgebbare Repräsentation zu der Signatur passt. Die Prüfung kann das Berechnen einer Validierungsinformation aus der empfangenen ausgebbaren Repräsentation enthalten, Schritt 114a, und das Vergleichen der berechneten Validierungsinformation mit einer in einem Speicher des Ausgabemoduls gespeicherten Referenzinformation, Schritt 114b. Wenn der Vergleich ergibt, dass die Signatur zu der empfangenen ausgebbaren Repräsentation passt, „j“-Zweig von Schritt 114, gibt das Ausgabemodul sie aus, Schritt 116. Die Ausgabe kann das Auslesen von Ausgabeparametern umfassen, Schritt 116, welche bspw. angeben, an welcher Stelle auf einem Display eine ausgebbare Repräsentation darzustellen ist. Wenn der Vergleich ergibt, dass die Signatur nicht zu der empfangenen ausgebbaren Repräsentation pass, „n“-Zweig von Schritt 114, erzeugt das Ausgabemodul eine wahrnehmbare Fehlerreaktion, die bspw. darin bestehen kann, dass eine vorbestimmte Nachricht auf einem Display dargestellt wird, oder dass das Display abgeschaltet wird.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichteten beispielhaften Fahrzeugsystems 200. Fahrzeugsystem 200 umfasst ein Sensorsteuergerät 202, das ein Sensorsignal ausgibt, das einer physikalischen oder logischen Größe entspricht, welche einen für den sicheren Betrieb eines Fahrzeugs relevanten Zustand repräsentiert. Sensorsteuergerät 202 umfasst außerdem eine oder mehrere Sensoranordnungen 204, die physikalische oder logischer Größe erfassen und dem Sensorsteuergerät 202 zuführen. Sensorsteuergerät 202 ist dazu eingerichtet, Sensorsignale vor der Ausgabe mit einer dem Sensorsteuergerät 202, dem Sensortyp und/oder dem Signal bzw. der Signalart zugeordneten Signatur zu signieren. Sensorsteuergerät 202 sendet das signierte Sensorsignal über ein erstes Teilstück 206 eines Kommunikationskanals an einen optionalen Zonenserver 208. Zonenserver 208 ist mit mehreren Steuergeräten einer Zone des Fahrzeugs verbunden und leitet die Signale zusammen mit deren Signaturen über ein zweites Teilstück 210 des Kommunikationskanals an ein Ausgabesteuergerät 212 weiter. Ausgabesteuergerät 212 erzeugt aus dem empfangenen Sensorsignal und der Signatur eine von einem mit dem Ausgabesteuergerät 212 über ein drittes Teilstück 214 des Kommunikationskanals verbundenen Ausgabemodul 216 ausgebbaren Repräsentation des Bedeutungsinhalts des empfangenen Sensorsignals, und sendet sie an das Ausgabemodul 216. Ausgabemodul 216 umfasst eine Vergleichs- bzw. Prüfvorrichtung 218, die dazu eingerichtet ist, die empfangene ausgebbare Repräsentation darauf zu prüfen, ob sie zu der Signatur passt. Nur Sensorsteuergerät 202 und Ausgabemodul 216 sowie die Vergleichs- bzw. Prüfvorrichtung 218 müssen ASIL-Anforderungen entsprechen, angedeutet durch den schraffierten Hintergrund, weil nur diese Komponenten des Systems die Ausgabe eines einem sicherheitsrelevanten Zustand entsprechenden Inhalts oder Signals aktiv beeinflussen können. Die Vergleichs- bzw. Prüfvorrichtung kann durch ein entsprechendes Computerprogramm gebildet sein, welches in dem Ausgabemodul ausgeführt wird, und kann Hardware-Komponenten bzw. Teile davon umfassen. Ein oder mehrere Zonenserver 208, die Teile des Kommunikationskanals bilden, sowie das Ausgabesteuergerät 212, können zwar Inhalte übertragener Nachrichten verändern, jedoch würde diese Veränderung spätestens bei der Prüfung in dem Ausgabemodul 216 auffallen und eine Fehlerreaktion auslösen. Daher müssen die Zonenserver 208 und das Ausgabesteuergerät 212 nicht den strengen ASIL-Anforderungen genügen; es genügt hier, die etablierten QM-Anforderungen zu erfüllen.
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3 zeigt eine weitere schematische Darstellung des zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichteten Fahrzeugsystems 200. Die Darstellung entspricht im Wesentlichen derjenigen aus 2. In 3 sind beispielhafte unterschiedliche Teilstücke 206, 210, 214 des Kommunikationskanals dargestellt. Das erste Teilstück 206 kann bspw. eine Verbindung nach dem CAN-Bus Standard umfassen, über den Sensorsteuergerät 202 mit Zonenserver 208 verbunden ist. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt kann das Sensorsteuergerät 202 mit der eigentlichen Sensoranordnung 204, welche die physikalische oder logische Größe aufnimmt, in einem Bauteil vereint sein, oder mit mehreren räumlich getrennten Sensoranordnungen 204 verbunden sein. Das zweite Teilstück 210 kann bspw. eine Ethernet-Verbindung zwischen Zonenserver 208 und Ausgabesteuergerät 212 umfassen. Das dritte Teilstück kann bspw. eine LVDS-Displayschnittstelle umfassen. Allen drei Teilstücken ist gemeinsam, dass über sie neben dem Sensorsignal bzw. den Sensordaten in dem „Data“-Feld die zu dem Sensorsignal gehörende Signatur gemäß dem jeweiligen Protokoll übertragen wird. In dem „Data“-Feld können neben dem Sensorsignal bzw. den Sensordaten Zeitstempel, Zustandsinformationen des Sensors sowie weitere Informationen übertragen werden, die in dem Ausgabesteuergerät in eine Ausgabe umgesetzt werden. Zusätzlich kann ein „Alive Counter“ vorgesehen sein, der dazu genutzt werden kann, zu überwachen, dass keine vom Sensorsteuergerät gesendeten Nachrichten bei der Übertragung verloren gehen. Dies kann bspw. dadurch erfolgen, dass das Ausgabemodul jeweils den Zählwert der letzten von einem Steuergerät gesendeten Nachricht speichert und den Zählwert der nächsten von diesem Steuergerät gesendeten Nachricht damit vergleicht. Bei Überspringen eines Zählwerts, d.h. die Nachricht hat einen um zwei oder mehr höheren Zählwert, kann eine entsprechende Fehlerreaktion ausgegeben werden. Das Einbetten der Signatur in unterschiedliche Protokolle von Übertragungsstrecken kann ohne Änderung der Protokolle erfolgen, bspw. in den Payload-Abschnitten oder ungenutzten Datenfeldern. Wegen der Ende-zu-Ende Kontrolle ist eine Absicherung der für den Transport genutzten Schnittstellen nicht erforderlich.
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4 wurde bereits mit Bezug auf den Stand der Technik beschrieben und wird daher an dieser Stelle nicht erneut erörtert.
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5 zeigt Beispiele von ausgebbaren Repräsentationen mit darin enthaltenen Signaturen. In 5 a) ist in einer oberen Zeile eines Bitmap-Bildes, welches die auf einem Display ausgebbare Repräsentation darstellt, ein barcode-ähnlicher Wechsel von schwarzen und weißen Bildpunkten enthalten, der die Signatur enthält. Bei der Prüfung kann das Ausgabemodul entweder diese Zeile ignorieren, und aus den übrigen Zeilen eine Validierungsinformation berechnen, die mit der in dem Ausgabemodul gespeicherten Referenzinformation für die Signatur verglichen wird, oder die Referenzinformation kann bereits die in der Repräsentation enthaltene Signatur berücksichtigen. Bei der Ausgabe auf dem Display kann die obere Zeile entsprechend weggelassen werden.
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In 5 b) ist ebenfalls ein barcode-ähnlicher Wechsel von Bildpunkten enthalten, der die Signatur enthält, in der oberen Zeile des eines Bitmap-Bildes enthalten, welches die auf einem Display ausgebbare Repräsentation darstellt. Bei dieser Ausführungsform ist der Wechsel für einen menschlichen Betrachter allerdings nicht wahrnehmbar, weil die Bildpunkte des an sich schwarzen Randes des Bitmaps-Bildes zwischen schwarz und einem nur eine Helligkeitsstufe helleren dunkelgrau wechseln. In der Figur ist dies aus Gründen der Darstellbarkeit durch mittelgraue Bildpunkte angedeutet. Bei dieser Ausführung ist es nicht erforderlich, die obere Zeile bei der Ausgabe auf einem Display wegzulassen. Anstelle schwarzer und dunkelgrauer Bildpunkte können, abhängig von dem Bildhintergrund auf dem das Symbol dargestellt wird, natürlich andere Farb- oder Helligkeitskombinationen genutzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Verfahren
- 102
- Signieren
- 104
- Senden
- 106
- Empfangen
- 108
- Erzeugen
- 110
- Senden
- 112
- Empfangen
- 114
- Prüfen
- 114a
- Validierungsinformation berechnen
- 114b
- Vergleichen
- 116
- Ausgeben
- 116a
- Ausgabeparameter auslesen
- 118
- Fehlerreaktion erzeugen
- 200
- Fahrzeugsystem
- 202
- Sensorsteuergerät
- 204
- Sensoranordnung
- 206
- erstes Kommunikationskanal-Teilstück
- 208
- Zonenserver
- 210
- zweites Kommunikationskanal-Teilstück
- 212
- Ausgabesteuergerät
- 214
- drittes Kommunikationskanal-Teilstück
- 216
- Ausgabemodul
- 218
- Vergleichs- bzw. Prüfvorrichtung