DE102019211747A1 - Verfahren zur Diagnose eines Prozesses - Google Patents

Verfahren zur Diagnose eines Prozesses Download PDF

Info

Publication number
DE102019211747A1
DE102019211747A1 DE102019211747.3A DE102019211747A DE102019211747A1 DE 102019211747 A1 DE102019211747 A1 DE 102019211747A1 DE 102019211747 A DE102019211747 A DE 102019211747A DE 102019211747 A1 DE102019211747 A1 DE 102019211747A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
curve
measurement
measurement curves
curves
dtw
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE102019211747.3A
Other languages
English (en)
Inventor
Denis Court
Nils-Holger Schmidt
Christian Daniel Wirth
Konstantin Mergenthaler
Henryk Fischer
Anna Hedstroem
Sourabh Gupta
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Robert Bosch GmbH
Original Assignee
Robert Bosch GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Robert Bosch GmbH filed Critical Robert Bosch GmbH
Priority to DE102019211747.3A priority Critical patent/DE102019211747A1/de
Publication of DE102019211747A1 publication Critical patent/DE102019211747A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • GPHYSICS
    • G05CONTROLLING; REGULATING
    • G05BCONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
    • G05B23/00Testing or monitoring of control systems or parts thereof
    • G05B23/02Electric testing or monitoring
    • G05B23/0205Electric testing or monitoring by means of a monitoring system capable of detecting and responding to faults
    • G05B23/0218Electric testing or monitoring by means of a monitoring system capable of detecting and responding to faults characterised by the fault detection method dealing with either existing or incipient faults
    • G05B23/0224Process history based detection method, e.g. whereby history implies the availability of large amounts of data
    • G05B23/024Quantitative history assessment, e.g. mathematical relationships between available data; Functions therefor; Principal component analysis [PCA]; Partial least square [PLS]; Statistical classifiers, e.g. Bayesian networks, linear regression or correlation analysis; Neural networks

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Artificial Intelligence (AREA)
  • Evolutionary Computation (AREA)
  • Mathematical Physics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Automation & Control Theory (AREA)
  • Radar Systems Or Details Thereof (AREA)

Abstract

Es wird ein Verfahren zur Diagnose eines Prozesses vorgeschlagen, wobei eine Abfolge von Messpunkten (22) einer Messgröße des Prozesses gemessen und mit Punkten einer Normkurve (21) verglichen wird. Der Vergleich erfolgt mittels Dynamic Time Warping (DTW), und es wird dabei ein DTW-Abstand ermittelt, indem ein minimaler aufaddierter Abstand der Abfolge von Messpunkten (22) und der Normkurve (21) durch Optimieren der Zuordnung von Messpunkten und Punkten der Normkurve gefunden wird. Der DTW-Abstand wird zur Diagnose verwendet.

Description

  • Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Diagnose eines Prozesses nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs. Es sind bereits Verfahren zur Diagnose eines Prozesses durch Vergleichen von Messwerten mit einer Normkurve bekannt, wobei ein Abstand der einzelnen Messpunkte zur Norm Kurve bestimmt wird. Wenn dabei einzelne Messpunkte einen Hüllbereich der Normkurve verlassen, so wird ein Fehler festgestellt.
  • Vorteile der Erfindung
  • Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass mittels DTW (Dynamic Time Warping) ein besonders geeignetes Maß zur Beurteilung der Qualität eines Prozesses d.h. zur Diagnose verwendet wird. Insbesondere können zeitliche Verschiebungen oder Verzerrungen, die bei einer Messung im realen Betrieb immer auftreten, sinnvoll berücksichtigt werden bzw. es wird eine Bewertung trotz derartiger Verzerrungen ermöglicht. Das erfindungsgemäße Verfahren ist daher besonders geeignet um reale Messkurven mit einer Normkurve zu vergleichen. Besonders einfach wird dazu ein DTW-Abstand erzeugt, der für die Diagnose verwendet wird.
  • Weitere Vorteile und Verbesserungen ergeben sich durch die Maßnahmen der abhängigen Patentansprüche. Besonders einfach kann der DTW-Abstand mit einem Schwellwert verglichen werden. Eine derartige Diagnose ist besonders einfach und zuverlässig. Weiterhin kann der so erkannte fehlerhafte Prozess auch als Hinweis auf eine fehlerhafte Maschine, die den Prozess ausführt, oder eine verminderte Qualität eines gefertigten Produkts, verwendet werden. Besonders vorteilhaft wird die Normkurve aus einer Vielzahl von Messkurven gebildet. Auch für die Bildung dieser Normkurve aus den Messkurven wird DTW verwendet, um so eine Mittelwertbildung nicht nur hinsichtlich der gemessenen Werte, sondern auch der zeitlichen Anordnung zu erreichen. Dazu wird in einem 1. Schritt zu einer Vielzahl von Messkurven jeweils der DTW-Abstand der Messkurven zueinander gebildet und jede dieser initialen Messkurven mit einer Gewichtung von 1 Gewichtet. Zunächst werden die beiden Kurven mit dem geringsten DTW-Abstand zu einer Mittelwertkurve vereinigt, und die Gewichtungen summiert d.h. einer Gewichtung von 2. Die so gebildete Mittelwertkurve und die übrigen Messkurven werden dann in einem 2. Schritt als neue Menge von Messkurven definiert und das Verfahren erneut durchgeführt und eine weitere Mittelwertkurve gebildet. Die Gewichtungen werden wieder addiert. Wenn dabei die im 1. Schritt erzeugte Mittelwertkurve verwendet wurde so erhält die neue Mittelwertkurve die Gewichtung 3. Wenn zwei ursprüngliche Messkurven für die Bildung der 2. Mittelwertkurve verwendet wurden so erhält die neue Mittelwertkurve die Gewichtung 2. Die Gewichtung der Mittelwertkurve richtet sich somit immer nach der Anzahl der insgesamt verwendeten Messkurven. Dieses Verfahren wird solange durchgeführt bis ein Abbruchkriterium erreicht wird. Ein sinnvolles Abbruchkriterium ist beispielsweise wenn alle Messkurven zu einer einzigen Mittelwertkurve vereinigt sind. Alternativ besteht ein Abbruchkriterium auch darin, dass eine vorgegebene Zahl an Mittelwertkurve erreicht wird. Eine weitere Alternative ist darin zu sehen, dass die noch in der neugebildeten Menge an Messkurven verbliebenen Kurven DTW-Abstände aufweisen, die über einem Schwellwert liegen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn sich die verbliebenen Messkurven stark von den anderen Messkurven unterscheidet und es sich vermutlich um Fehlmessungen handelt. Weiterhin kann ein Prozess auch dann als fehlerhaft identifiziert werden, wenn ein einzelner Messwert zu stark von der Normkurve abweicht. Die Abweichung kann dabei sowohl in positiver wie auch in negativer Richtung vorliegen.
  • Figurenliste
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
    • 1 eine Erläuterung des DTW-Abstand,
    • 2 einen Vergleich eine Messkurve mit einer Normkurve, und
    • 3 einzelne Schritte des Verfahrens zur Ermittlung einer Normkurve.
  • Beschreibung
  • in der 1 wird das Verfahren des Dynamic Time Warping DTW erläutert. Bei dem DTW-Verfahren handelt es sich um ein Verfahren bei dem zwei Signalfolgen, die zeitlich zueinander verzerrt sind, miteinander verglichen werden. Als Ergebnis des DTW-Verfahrens wird der DTW-Abstand ermittelt, der ein Maß für die Ähnlichkeit der Signalfolgen ist. In der 1 wird dazu eine erste Signalfolge 11 und eine zweite Signalfolge 12 dargestellt. Aufgetragen ist das Signal S gegenüber der Zeit T.
  • Wie durch einen Vergleich der beiden Signalfolgen 11 und 12 zu erkennen ist, weisen die Signalfolgen eine gewisse Ähnlichkeit auf, da beide im zeitlichen Verlauf zunächst ein lokales Maximum und dann zeitlich danach ein weiteres absolutes Maximum aufweisen. Zur Ermittlung des DTW-Abstands wird jedem Signalpunkt der Signalfolge 11 ein Signalpunkt der Signalfolge 12 zugeordnet, der den geringsten Abstand aufweist. Durch die Verbindungslinien 13 wird angegeben welcher Signalpunkt der Signalfolge 11 welchem Signalpunkt der Signalfolge 12 zugeordnet wird.
  • Zum Zeitpunkt T0 startet die Signalfolge 11 beim Wert S1, der bis zum Zeitpunkt T1 beibehalten wird. Zwischen T1 und T2 steigt die Signalfolge 11 an und erreicht zum Zeitpunkt T2 ein lokales Maximum. Danach fällt die Folge bis zum Zeitpunkt T3 ab und behält den Wert S1 bis zum Zeitpunkt T5 bei. Zwischen T5 und T6 steigt die Signalfolge 11, erreicht zum Zeitpunkt T6 ein absolutes Maximum und fällt dann von T6 bis T7 wieder auf den Wert S1 ab.
  • Die Signalfolge 12 startet zum Zeitpunkt T0 bei einem Signalwert S2. Zum Zeitpunkt T1 erfolgt aber kein Anstieg, sondern die Signalfolge 12 verharrt bis zum Zeitpunkt T2 auf dem Signalwert S2. Zwischen T2 und T3 erfolgt dann ein Anstieg, zum Zeitpunkt T3 wird ein lokales Maximum erreicht und fällt dann bis zum Zeitpunkt T4 auf den Wert S2 ab. Zum Zeitpunkt T5 erfolgt ein Anstieg, zum Zeitpunkt T6 wird ein absolutes Maximum erreicht und ab dem Zeitpunkt T7 hat die Signalfolge 12 wieder den Wert S2 angenommen.
  • Durch die Verbindungslinien 13 wird nun angegeben welche Punkte der Signalfolge 11 welchen Punkte der Signalfolge 12 zugeordnet werden, d.h. welche Punkte der Signalfolgen 11, 12 als zueinander ähnlich betrachtet werden bzw. nach dem DTW-Verfahren den geringsten Abstand zueinander aufweisen. Der Zeitpunkt T1 der Signalfolge 11 wird dabei zum gesamten Intervall T1 bis T2 der Signalfolge 12 als ähnlich betrachtet, da in diesem Intervall kein Anstieg der Signalfolge 12 zu beobachten ist. Das Intervall T1 bis T2 der Signalfolge 11 wird dann als ähnlich zum Intervall T2 bis T3 der Signalfolge 12 erkannt, da in beiden Intervallen ein Ansteigen beider Signalfolgen erfolgt. Ebenso wird das Intervall T2 - T3 der Signalfolge 11 als ähnlich zum Intervall T3 - T4 der Signalfolge 12 erkannt, da in beiden Intervallen eine Verringerung der Signalfolgen erfolgt. Bezüglich der Intervalle T5 bis T6 und T6 bis T7 weisen die beiden Signalfolgen keinen zeitlichen Versatz auf, so dass diese unmittelbar als zueinander ähnlich betrachtet werden.
  • Durch diese Form der Zuordnung der einzelnen Signalpunkte der Signalfolgen 11, 12 werden zeitliche Verzerrungen zwischen den beiden Signalfolgen für die Auswertung eine Ähnlichkeit der Signalfolgen eliminiert. Es wird so möglich Signalfolgen zu vergleichen, die zeitlich zueinander eine Verzerrung aufweisen. Wenn die Signalfolgen beispielsweise Messwerte eines Prozesses darstellen, so werden zeitliche Unterschiede der Abarbeitung des Prozesses für die Ähnlichkeit nicht berücksichtigt. Wenn beispielsweise der Prozess 11 mit etwas schnellerer Geschwindigkeit erfolgt als der Prozess 12, so können diese immer noch eine große Ähnlichkeit zueinander aufweisen. Weiterhin kann eine zeitliche Verzerrung auch darin bestehen, dass der eine Prozess etwas schneller beginnt als der andere Prozess.
  • Um die Ähnlichkeit von zwei derartigen Signalfolgen 11, 12 messbar zu machen, werden die Verbindungslinien 13, die ja die minimalen Abstände zwischen den zueinander ähnlichen Messpunkten darstellen, aufaddiert. Da die Verbindungslinien 13 jeweils die minimalen Abstände zwischen den zueinander ähnlichen Punkten der Signalfolgen darstellen, bildet diese Summe die Ähnlichkeit zweier Signalfolgen in einem einzigen Wert dar. Dieser Wert wird im Folgenden auch als DTW-Abstand bezeichnet.
  • Dieser DTW-Abstand ist somit ein geeignetes Maß um eine gemessene Signalfolge mit einer Normfolge oder Normenkurve zu vergleichen. Die Bildung des DTW-Abstand ist er somit ein Mittel um zu überprüfen ob ein Prozess ordnungsgemäß erfolgt ist oder nicht. Dazu wird ein Messwert des Prozesses gemessen und mit einer Normkurve des Prozesses verglichen. Um dabei eine zeitliche Verzerrung zwischen der Normkurve und der gemessenen Kurve nicht zu berücksichtigen, wird der DTW-Abstand verwendet, um die Ähnlichkeit zwischen der Normkurve und der gemessenen Kurve zu bewerten.
  • In der 2 wird schematisch eine Normkurve 21 und eine Messkurve 22 gezeigt. Dazu wird für beide Kurven ein Signal S gegenüber der Zeit T aufgetragen. Weiterhin sind die Abstände 23 zwischen der Normkurve 21 und der Messkurve 22 aufgetragen. Zur Beurteilung der Ähnlichkeit der Messkurve 22 mit der Normkurve 21 werden die Abstände 23 aufaddiert und es wird so der DTW-Abstand gebildet. Für einen Vergleich der Ähnlichkeit kann dann einfach der so gebildete DTW-Abstand mit einem Schwellwert verglichen werden. Wenn der DTW-Abstand den Schwellwert überschreitet, so wird der Prozess, aus dem die Messkurve 22 gemessen wurde, als fehlerhaft betrachtet.
  • Derartige Vergleiche mittels eines DTW-Abstands sind besonders gut geeignet diskrete Fertigungsprozesse zu beurteilen. Derartige diskrete Fertigungsprozess finden beispielsweise in einer Fertigung bei der Herstellung von einzelnen Werkstücken statt. Ein Prozess mit einer kontinuierlichen Ausbringung lässt sich mittels DTW nicht sinnvoll beurteilen. Ein derartiger Fertigungsprozess hat also einen Anfang und ein Ende, wobei am Ende ein erzeugtes Produkt des Fertigungsprozesses steht. Durch den DTW-Abstand kann die Qualität des Fertigungsprozesses bzw. die Qualität des durch den Fertigungsprozess erzeugtes Werkstücks beurteilt werden.
  • In der 2 werden noch zusätzlich eine obere Vergleichskurve 24 und eine untere Vergleichskurve 25 gezeigt, die im Wesentlichen durch eine Parallelverschiebung der Normkurve 21, ggf. mit noch einer zeitlichen Streckung oder Verkürzung, gebildet wurden. Die Vergleichskurven stellen übliche Mittel zur Beurteilung von Messwerten eines Prozesses dar, und können hier als zusätzliche Maßnahme vorgesehen sein. Ein Prozess würde dann als fehlerhaft angesehen werden, wenn ein einzelner Messwert (oder eine vorgegebene Anzahl von Messwerten) die obere Vergleichskurve 24 überschreitet oder die untere Vergleichskurve 25 unterschreitet. Derartige Vergleichskurven sind aber nicht geeignet eine Bewertung der in 2 gezeigten Messkurve 22 vorzunehmen, die zwischen den Vergleichskurven wiederholt Abweichungen in positiver und/oder negativer Weise von der Normkurve 21 zeigt.
  • Der DTW-Abstand kann auch genutzt werden um aus einer Vielzahl von Messkurven eine Normkurve zu ermitteln. 3 zeigt die dafür verwendeten einzelnen Prozessschritte anhand von Blöcken 31 bis 34. In einem ersten Prozessschritt 31 werden eine Vielzahl von Messkurven gemessen. Diese Messkurven werden jeweils mit einer Gewichtung von 1 versehen und es wird zwischen allen Messkurven mit dem oben beschriebenen Verfahren der DTW-Abstand ermittelt. Im Folgenden Block 32 wird ausgehend von den beiden Messkurven, die den geringsten DTW-Abstand zueinander aufweisen, eine neue Kurve durch eine Mittelwertbildung gebildet. Die Mittelwertbildung erfolgt dabei aber anhand der in der 1 gezeigten Verbindungslinien 13, d.h. es handelt sich nicht nur um eine Mittelwertbildung der Messwerte, sondern auch um eine zeitliche Mittelwertbildung der zueinander ähnlichen Messpunkte. Die so gebildete Mittelwerkkurve, die aus zwei initialen Messkurven gebildet wurde, erhält eine Gewichtung von 2, das heißt die initialen Gewichtungen (von jeweils 1) werden addiert. Die für die Mittelwertbildung verwendeten Messkurven werden gelöscht und die gebildete Mittelwertkurve wird als neue Messkurve allerdings mit der Gewichtung 2 weiterverwendet.
  • Es werden dann in einem 2. Schritt im Block 33 wieder die DTW-Abstände aller Messkurven gebildet, und es erfolgt wie im 1. Schritt eine Mittelwertbildung der Messkurven, die den geringsten DTW-Abstand zueinander aufweisen. Die so gebildete Mittelwertkurve erhält dann die Summe der Gewichtungen der verwendeten Messkurven. Wenn somit für die so gebildete Mittelwertkurve bereits eine zuvor gebildete Mittelwertkurve (mit der Gewichtung 2 oder mehr) benutzt wurde, so erhält die neue Mittelwertkurve eine entsprechend höhere Gewichtung. Im darauffolgenden Block 34 wird überprüft ob ein Abbruchkriterium erreicht wurde. Wenn das Abbruchkriterium nicht erreicht wurde so folgt auf dem Block 34 wieder der Block 33, in dem auch die neue Mittelwertkurve wieder als Messkurve für einen erneuten Durchlauf des Verfahrens definiert wird. Dr zweite Schritt des Verfahrens wird also wiederholt. Mit jedem Durchlauf der Blöcke 33 und 34 wird somit die Menge an Messkurven reduziert bis das Abbruchkriterium erreicht wird. Wenn das Abbruchkriterium erreicht wird, so folgt auf den Block 34 der Block 35 mit dem das Verfahren endet.
  • Ein triviales Abbruchkriterium besteht beispielsweise darin, dass die Menge der Messkurven soweit reduziert wurde, das nur noch eine einzige Messkurve vorhanden ist, d.h. alle initialen Messkurven wurden zu einer einzigen Mittelwertkurve vereinigt. Alternativ kann ein Abbruchkriterium auch darin bestehen, dass eine minimale Menge von Mittelwertkurven erreicht wurde. Weiterhin kann ein Abbruchkriterium darin bestehen, dass der DTW-Abstand zwischen den Messkurven der Menge einen zu großen Wert aufweist. Dies kann beispielsweise darin begründet sein, dass in der ursprünglichen Menge an Messkurven viele zueinander sehr ähnlich sind und einige nur eine sehr geringe Ähnlichkeit aufweisen. Es ist dann wahrscheinlich, dass es sich bei diesen Messkurven mit geringer Ähnlichkeit um fehlerhafte Messungen handelt. Derartige Fehlmessungen sollten dann nicht für eine Mittelwertbildung zur Ermittlung einer Normkurve berücksichtigt werden.

Claims (9)

  1. Verfahren zur Diagnose eines Prozesses, wobei eine Abfolge von Messpunkten (22) einer Messgröße des Prozesses gemessen und mit Punkten einer Normkurve (21) verglichen wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Vergleich mittels Dynamic Time Warping (DTW) erfolgt, dass dabei ein DTW-Abstand ermittelt wird, indem ein minimaler aufaddierter Abstand der Abfolge von Messpunkten (22) und der Normkurve (21) durch Optimieren der Zuordnung von Messpunkten und Punkten der Normkurve gefunden wird und dass der DTW-Abstand zur Diagnose verwendet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der DTW-Abstand mit einem Schwellwert verglichen wird und dass der Prozess als fehlerhaft diagnostiziert wird, wenn der Schwellwert überschritten wird.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozess von einer Maschine ausgeführt wird und dass, wenn durch die Diagnose ein Fehler erkannt wird, die Maschine als fehlerhaft diagnostiziert wird.
  4. Verfahren zur Diagnose nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Normkurve (21) aus einer Vielzahl von Messkurven (22) gebildet wird, wobei jede Messkurve eine Abfolge von Messpunkten der Messgröße des Prozesses darstellt, dass die Messkurven durch Dynamic Time Warping aufeinander abgebildet werden und dass die aufeinander abgebildeten Kurven gemittelt werden um die Normkurve (21) zu ermitteln.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Normkurve (21) aus einer Vielzahl von Messkurven (22) gebildet wird indem durch Dynamic Time Warping ein DTW-Abstand der Messkurven (22) voneinander bestimmt wird, dass in einem ersten Schritt aus den beiden Messkurven (22) mit dem geringsten Abstand zueinander für jeden Messpunkt ein Mittelwert gebildet wird, dass die so gebildete Mittelwertkurve mit einem Faktor 2 versehen wird, dass in einem zweiten Schritt die Mittelwertkurve und die anderen Messkurven, die nicht zur Ermittlung der Mittelwertkurve verwendet wurden, als neuer Menge an Messkurven verwendet wird, und aus der Menge an Messkurven wieder die zwei Messkurven mit dem geringsten DTW-Abstand zur Bildung einer Mittelwertkurve verwendet werden, wobei dabei die neue Messkurve ein Gewicht erhält welches der Anzahl der insgesamt verwendeten Messkurven entspricht, und dass der zweite Schritt bis zu einem Abbruchkriterium wiederholt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Abbruchkriterium verwendet wird, dass i) alle Messkurven zu einer Mittelwertkurve zusammengefasst sind, oder dass ii) eine vorgegebene Zahl an Mittelwertkurven erreicht wurde, oder dass iii) die DTW-Abstände der bei einer Wiederholung des zweiten Schritts gebildeten neuen Menge an Messkurven einen vorgegebenen Wert überschreiten.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Prozess als fehlerhaft diagnostiziert wird, wenn ein einzelner Messwert die Normkurve (21) um mehr als einen zweiten Schwellwert überschreitet oder um mehr als einen dritten Schwellwert unterschreitet.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schwellwert und/oder der dritte Schwellwert als obere oder untere Vergleichskurve (24, 25) relativ zur Normkurve ausgebildet ist.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozess als diskreter Fertigungsprozess ausgebildet ist.
DE102019211747.3A 2019-08-06 2019-08-06 Verfahren zur Diagnose eines Prozesses Ceased DE102019211747A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102019211747.3A DE102019211747A1 (de) 2019-08-06 2019-08-06 Verfahren zur Diagnose eines Prozesses

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102019211747.3A DE102019211747A1 (de) 2019-08-06 2019-08-06 Verfahren zur Diagnose eines Prozesses

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102019211747A1 true DE102019211747A1 (de) 2021-02-11

Family

ID=74188135

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102019211747.3A Ceased DE102019211747A1 (de) 2019-08-06 2019-08-06 Verfahren zur Diagnose eines Prozesses

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102019211747A1 (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3591482A1 (de) * 2018-07-03 2020-01-08 Siemens Aktiengesellschaft Überwachung einer technischen anlage

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3591482A1 (de) * 2018-07-03 2020-01-08 Siemens Aktiengesellschaft Überwachung einer technischen anlage

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69014428T2 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Überprüfen eines papierartigen Stückes.
DE2536418A1 (de) Verfahren zur verminderung der von einem reifen waehrend dessen drehung hervorgerufenen seitenkraftaenderung bzw. -abweichung
DE3017979A1 (de) Verfahren und anordnung zum auswerten einer fehlersignalspannung
EP0685580B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung von Ursachen für Fehler in Garnen, Vorgarnen und Bändern
DE2750152B2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Auswertung von Garnsignalen zum Erkennen zumindest angenähert periodischer Querschnittsschwankungen bei Offenend-Spinnmaschinen o.dgl
DE102007005751A1 (de) Prüfvorrichtung und Prüfverfahren
DE102019211747A1 (de) Verfahren zur Diagnose eines Prozesses
EP0914617B1 (de) Verfahren zum testen eines produktes und vorrichtung zum durchführen des verfahrens
WO1998003879A9 (de) Verfahren zum testen eines produktes und vorrichtung zum durchführen des verfahrens
DE4100410C2 (de) Verfahren zur Überwachung der Qualität einer Preßverbindung
EP1685053B1 (de) Verfahren zur bestimmung von effekten eines effektgarnes
DE102017223532A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Klopfregelung einer Brennkraftmaschine
DE102019131638A1 (de) Verfahren zur adaptiven Anpassung eines Testablaufs, Verfahren zum Trainieren einer künstlichen Intelligenz, Test- und/oder Messgerät, Computerprogramm sowie computerlesbarer Datenträger
DE102015206192A1 (de) Verfahren zur Kontrolle von Prüflingen sowie Vorrichtung hierfür
DE10218574A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung kardiovaskulärer Erkrankungen
DE10164005A1 (de) Verfahren zur Qualitätskontrolle eines Nietverbindungsvorgangs
DE2940271A1 (de) Verfahren zur automatischen messung der schrittgeschwindigkeit
DE102008009302A1 (de) Verfahren zur Erkennung von Ausreissern in einer Reihe von Messwerten
DE102022213257A1 (de) Verfahren zur Bestimmung eines Stromvektors in einem Betriebszustand einer dreiphasigen elektrischen Maschine
WO2024052126A1 (de) Verfahren zur zustandsüberwachung
EP1528150B1 (de) System zur computergestützten Überwachung eines Querprofils eines Qualitätsparameters einer Materialbahn
DE10014707C2 (de) Verfahren zur Fehlerunterscheidung und zur Bestimmung des Ausbeuteverlustes
DE102022207411A1 (de) Verfahren und Computerprogramm zum Überwachen des Zustandes eines Walzgerüstes
DE10204426A1 (de) Verfahren zur Fehleranalyse in der Waferfertigung
AT507292B1 (de) Verfahren zum auswerten von zeitbezogenen, insbesondere durch echokardiographie erfassten, messdaten eines herzens

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R002 Refusal decision in examination/registration proceedings
R003 Refusal decision now final