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Stand der Technik
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Lüftungsvorrichtungen, insbesondere Wohnungslüftungsvorrichtungen, zum Belüften und/oder Entlüften von Wohn- und/oder Arbeitsräumen, sind bekannt. In der Regel umfassen sie einen Zuluftkanal mit einem in den Zuluftkanal einmündenden Frischluftanschluss zum Ansaugen von Frischluft aus einer Außenumgebung sowie mit einem aus dem Zuluftkanal ausmündenden Zuluftanschluss zum Zuführen der Frischluft in den Wohn- und/oder Arbeitsraum, sowie ein in dem Zuluftkanal angeordnetes Zuluftgebläse zum Fördern von Luft in einer Strömungsrichtung.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Lüftungsvorrichtung, insbesondere eine Wohnungslüftungsvorrichtung, zum Belüften und/oder Entlüften mindestens eines Wohn- und/oder Arbeitsraumes, umfassend einen Zuluftkanal mit einem in den Zuluftkanal einmündenden Frischluftanschluss zum Ansaugen von Frischluft aus einer Außenumgebung sowie mit einem aus dem Zuluftkanal ausmündenden Zuluftanschluss zum Zuführen der Frischluft in den Wohn- und/oder Arbeitsraum; und ein in dem Zuluftkanal angeordnetes Zuluftgebläse zum Fördern von Luft in einer Strömungsrichtung.
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Die Lüftungsvorrichtung ist gekennzeichnet durch einen in den Zuluftkanal einmündenden Umluftanschluss zum Ansaugen von Umluft aus dem Wohn- und/oder Arbeitsraum, wobei der Zuluftanschluss zum Zuführen der Umluft in den Wohn- und/oder Arbeitsraum vorgesehen ist, und wobei der Umluftanschluss stromaufwärts des Zuluftgebläses in den Zuluftkanal mündet und das Zuluftgebläse dazu vorgesehen ist, Frischluft und/oder Umluft zu fördern.
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Das Belüften und/oder Entlüften dient einem Austausch der in dem mindestens einen Wohn- und/oder Arbeitsraum (kurz: die Räume) befindlichen, gegebenenfalls verbrauchten, Luft gegen unverbrauchte Frischluft. Dazu wird Frischluft aus einer Außenumgebung der Räume angesaugt und als Zuluft durch einen Zuluftkanal mittels eines Zuluftgebläses den Räumen zugeführt, und/oder es wird Abluft durch einen Abluftkanal mittels eines Abluftgebläses aus den Räumen angesaugt und als Fortluft in die Außenumgebung abgeführt. Der Zuluftkanal weist einen Frischluftanschluss für einen Eintritt der Frischluft und einen Zuluftanschluss für einen Austritt der Zuluft auf. Unter Umluft wird hier eine aus den Räumen angesaugte und im Kreis durch die Lüftungsvorrichtung wieder den Räumen zugeführte Luft verstanden. Dazu tritt die Umluft durch den Umluftanschluss in den Zuluftkanal ein und verlässt den Zuluftkanal über den Zuluftanschluss. Unter einer Lüftungsvorrichtung wird hier insbesondere eine zentral oder dezentral in den Räumen anordenbare Baueinheit verstanden, die zumindest den Zuluftkanal mit Frischluftanschluss, Zuluftanschluss und Umluftanschluss sowie das im Zuluftkanal angeordnete Zuluftgebläse umfasst. Darunter, dass der Umluftanschluss stromaufwärts des Zuluftgebläses in den Zuluftkanal mündet, wird hier verstanden, dass der Umluftanschluss auf einer Saugseite des Zuluftgebläses in den Zuluftkanal mündet. Das Zuluftgebläse saugt die Frischluft durch den Frischluftanschluss und/oder die Umluft durch den Umluftanschluss in den Zuluftkanal an und befördert die Frischluft und/oder die Umluft als Zuluft durch den Zuluftanschluss in die Räume. Insbesondere untergliedert das Zuluftgebläse den Zuluftkanal in einen ersten, der Außenumgebung zugewandten Kanalabschnitt (hier sind der Frischluftanschluss und der Umluftanschluss angeordnet) auf der Saugseite des Zuluftgebläses und einen zweiten, dem Wohn- und/oder Arbeitsraum zugewandten Kanalabschnitt (hier ist der Zuluftanschluss angeordnet) auf einer Druckseite des Zuluftgebläses.
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Damit ist eine Lüftungsvorrichtung gegeben, die auf einfache Weise die Belüftung und/oder Entlüftung auch mit Umluftbetrieb ermöglicht.
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Insbesondere umfasst die Lüftungsvorrichtung kein zusätzliches Gebläse für die Förderung der Umluft, sondern dies erfolgt mittels des Zuluftgebläses.
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Mit der Lüftungsvorrichtung kann auch temperierte und/oder konditionierte Zuluft den Räumen zugeführt werden. Beispielsweise kann ein aus Frischluft und Umluft sich zusammensetzender Zuluftvolumenstrom größere Werte annehmen als ein rein aus Frischluft bestehender Zuluftvolumenstrom; er kann auch bei niedrigen Zulufttemperaturen die für eine Raumtemperierung erforderliche Wärmemenge in die Räume transportieren und eine für Behaglichkeit und Gesundheit erforderliche Luftfeuchtigkeit aus der Umluft zurückgewinnen und wieder in die Räume transportieren.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Lüftungssystem zum Belüften und/oder Entlüften mindestens eines Wohn- und/oder Arbeitsraumes, umfassend eine Lüftungsvorrichtung und eine Sammelvorrichtung zum Sammeln und/oder Leiten der Umluft aus dem Wohn- und/oder Arbeitsraum. Dabei ist vorgesehen, dass die Sammelvorrichtung am Umluftanschluss stromaufwärts des Zuluftgebläses in dem Zuluftkanal der Lüftungsvorrichtung mündet.
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Figurenliste
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Weitere Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen sind vier Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen. Es zeigen:
- 1 eine erste Lüftungsvorrichtung,
- 2 eine zweite Lüftungsvorrichtung,
- 3 ein erstes Lüftungssystem,
- 4 ein zweites Lüftungssystem.
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1 und 2 zeigen schematisch eine erste und eine zweite, rohrförmig dargestellte Lüftungsvorrichtung 1 mit einem Zuluftkanal 10. Der Zuluftkanal 10 umfasst eine Kanalwandung, die ein Kanalinneres im Wesentlichen nach außen abschließt. In den Zuluftkanal 10 mündet ein Frischluftanschluss 12 zum Ansaugen eines Frischluftvolumenstroms 2 aus einer Außenumgebung 3 ein und mündet ein Zuluftanschluss 14 zum Zuführen des Frischluftvolumenstroms 2 als Zuluft 4 in den Wohn- und/oder Arbeitsraum 5 aus. In dem Zuluftkanal 10 ist ein Zuluftgebläse 16 zum Fördern von Luft in einer Strömungsrichtung (Pfeilrichtung von 2, 4, 6) angeordnet. Beispielsweise kann das Zuluftgebläse 16 als Axialgebläse ausgeführt sein; alternativ als Radialgebläse; weitere Bauformen sind ebenfalls möglich. Das Gebläse kann ein drehzahlregelbares Gebläse mit steuerbarer oder regelbarer Förderleistung sein. In den Zuluftkanal 10 mündet ein Umluftanschluss 18 zum Ansaugen von Umluft 6 aus dem Wohn- und/oder Arbeitsraum 5, dabei ist der Zuluftanschluss 14 zum Zuführen der Umluft 6 als Zuluft 4 in den Wohn- und/oder Arbeitsraum 5 vorgesehen. Als Anschluss wird hier ein offener Eintritts- und/oder Austrittsquerschnitt zum Einströmen in und/oder Ausströmen aus einem Kanal verstanden; der Anschluss kann direkt in einen Raum oder eine Außenumgebung münden; an den Anschluss kann sich auch eine Leitung, beispielsweise eine Frischluftleitung, ein Umluftleitung, eine Zuluftleitung, eine Abluftleitung und/oder eine Fortluftleitung, anschließen. Der Umluftanschluss 18 mündet stromaufwärts des Zuluftgebläses 16 in den Zuluftkanal 10. Das Zuluftgebläse 16 ist dazu vorgesehen, Frischluft 2 und/oder Umluft 6 in den Wohn- und/oder Arbeitsraum 5 zu fördern. Die Lüftungsvorrichtung 1 umfasst und benötigt kein Umluftgebläse zum Ansaugen und Fördern von Umluft 6. Damit vereinfachen sich der Aufbau und die Steuerung beziehungsweise Regelung des Lüftungsgerätes 1 und/oder des Lüftungssystems 40 erheblich. Dem Umluftanschluss 18 zugeordnet ist ein Umluftventil 20 zum Steuern und/oder Regeln eines Umluftvolumenstroms 6, wobei das Umluftventil 20 insbesondere im Bereich des Umluftanschlusses 18 angeordnet ist. Das Umluftventil 20 kann als ein stetig verstellbares Umluftventil 20 oder als ein diskret verstellbares Umluftventil 20 ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Umluftventil 20 als schwenkbare Klappe ausgebildet sein, die einen Strömungsquerschnitt, insbesondere einen Umluftströmungsquerschnitt und/oder einen Frischluftströmungsquerschnitt, je nach Ventilstellung (Klappenstellung) mehr oder weniger freigibt. Das Umluftventil 20 ist so ausgebildet, dass das Zuluftgebläse 16 Frischluft 2 und/oder Umluft 6 in veränderbaren Anteilen eines Zuluftvolumenstroms 4 entsprechend einer Ventilstellung des Umluftventils 20 fördert. Mittels des Umluftventils 20 wird der Umluftvolumenstrom 6 und/oder der Frischluftvolumenstrom 2 reguliert. Die Lüftungsvorrichtung 1 ist in einem Aufstellraum (das kann einer der Wohn- und/oder Arbeitsräume 5 sein) aufgestellt. In betriebsbereiter Aufstellung der Lüftungsvorrichtung 1 sind der Aufstellraum und/oder die Wohn- und/oder Arbeitsräume 5 diesseits, und ist die Außenumgebung 3 jenseits einer die Räume 5 umschließenden äußeren Gebäudehülle 7 angeordnet.
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In 1 mündet der Umluftanschluss 18 aus dem Aufstellraum (als speziellem Wohn- und/oder Arbeitsraum 5) der Lüftungsvorrichtung 1 in dem Zuluftkanal 10. Unter Zuführung von Zuluft 4 in den Wohn- und/oder Arbeitsraum 5 wird dort vorhandene Luft verdrängt und/oder abgesaugt und verlässt den Wohn- und/oder Arbeitsraum 5 über einen oder mehrere, hier nicht dargestellte Abluftwege in die Außenumgebung 3 und/oder über Umluftwege zur Lüftungsvorrichtung 1.
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Abweichend von der Lüftungsvorrichtung 1 in 1 und ergänzend zu der vorstehenden Beschreibung umfasst die Lüftungsvorrichtung 1 in 2 einen Abluftkanal 22 mit einem in den Abluftkanal 22 einmündenden Abluftanschluss 24 zum Ansaugen von Abluft 8 aus dem Wohn- und/oder Arbeitsraum 5, sowie mit einem aus dem Abluftkanal 22 ausmündenden Fortluftanschluss 26 zum Abführen der Abluft 8 als Fortluft in die Außenumgebung 3, ferner ein in dem Abluftkanal 22 angeordnetes Abluftgebläse 28 zum Fördern der Abluft 8.
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In 2 mündet die Umluft 6, als Abluft 8 aus dem Wohn- und/oder Arbeitsraum 5 über den Abluftkanal 22 zuströmend, über den Umluftanschluss 18 in dem Zuluftkanal 10. Der Umluftanschluss 18 befindet sich zwischen Abluftkanal 22 und Zuluftkanal 10 im Inneren der Lüftungsvorrichtung 1. Diese Ausgestaltung erfordert keinen außen an der Lüftungsvorrichtung 1 liegenden Umluftanschluss 18 und keine gesonderte Umluftleitung.
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3 und 4 zeigen schematisch ein erstes und ein zweites Lüftungssystem 40 mit einer Lüftungsvorrichtung 1 und einer Sammelvorrichtung 42 zum Sammeln der Umluft 6 aus dem Wohn- und/oder Arbeitsraum 5 beziehungsweise Aufstellraum und/oder zum Leiten der Umluft 6 zum Umluftanschluss 18 der Lüftungsvorrichtung 1. Dabei mündet die Sammelvorrichtung 42 am Umluftanschluss 18 stromaufwärts des Zuluftgebläses 16 in dem Zuluftkanal 10. So kann das Zuluftgebläse 16 neben der Frischluft 2 auch die Umluft 6 ansaugen und fördern. Die hier dargestellten Ausführungsformen des Lüftungssystems 40 umfassen ferner eine Frischluftleitung 50 zum Ansaugen von Frischluft 2 aus der Außenumgebung 3, eine Zuluftleitung 52 zur Zuleitung und Verteilung der Zuluft 4 auf die Räume 5, eine Abluftleitung 54 zum Sammeln und Ansaugen der Abluft 8, und eine Fortluftleitung 56 zum Fortleiten der Fortluft in eine Außenumgebung 3 (hier dargestellt sind nur an die Lüftungsvorrichtung 1 angrenzende Anfangsabschnitte der Leitungen 50, 52, 54, 56). Diese Leitungen können alternativ teilweise oder alle auch wegfallen. Die Sammelvorrichtung 42 in 3 umfasst eine Umluftleitung 44 (hier dargestellt ist nur ein an die Lüftungsvorrichtung 1 angrenzender Anfangsabschnitt der Umluftleitung 44), die von außerhalb der Lüftungsvorrichtung 1 am Umluftanschluss 18 mündet. Die Umluftleitung 44 verläuft von der Lüftungsvorrichtung 1 an eine oder mehrere Ansaugstellen in den Wohn- und/oder Arbeitsräumen 5. Damit ist eine gezielte Ansaugung von Umluft 6 von einer oder mehreren bestimmten Stellen in den Wohn- und/oder Arbeitsräumen 5 möglich. Beispielsweise bietet es sich an, eine Ansaugstelle in einem Wohnzimmer zu platzieren, weil hier eher unbelastete Luft zu erwarten ist. Beispielsweise bietet es sich an, in einem Bad oder einer Küche keine Ansaugstelle zu platzieren, weil hier geruchsbelastete oder feuchtigkeitsbelastete Luft zu erwarten ist.
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Die Sammelvorrichtung 42 in 4 weist keine Umluftleitung auf, die Umluft mündet über ein Abdeckgitter 46 direkt aus einem Aufstellraum der Lüftungsvorrichtung 1 am Umluftanschluss 18 in dem Zuluftkanal 10. Damit ist eine besonders einfache Gestaltung der Umluftrückführung gegeben.
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In 3 und 4 ist eine Steuer- und/oder Regeleinheit 48 vorgesehen, um einen Zuluftvolumenstrom 4 in Abhängigkeit von Temperaturwerten, insbesondere im Wohn- und/oder Arbeitsraum 5 und/oder im Aufstellraum und/oder in der Umluft 6 und/oder Abluft 8 gemessenen Temperaturmesswerten, zu regeln, insbesondere so, dass der Frischluftvolumenstrom 2 konstant bleibt. Mit einem temperierten Zuluftvolumenstrom 4 wird Wärme in die Räume 5 eingebracht. Aus Gründen der Behaglichkeit kann die Zuluft nur innerhalb enger Temperaturgrenzen temperiert werden. Daher ist neben der Zulufttemperatur vornehmlich die Größe des Zuluftvolumenstroms 4 das Mittel zum Temperieren der Räume 5. Unter Temperieren kann hier sowohl das Erwärmen als auch das Kühlen der Räume 5 verstanden werden.
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Die Steuer- und/oder Regeleinheit 48 kann insbesondere die Förderleistungen des Zuluftgebläses 16 und/oder des Abluftgebläses 28, und/oder die Ventilstellung des Umluftventils 20 verändern.
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Alternativ oder ergänzend kann die Steuer- und/oder Regeleinheit 48 dazu vorgesehen sein, den Zuluftvolumenstrom 4 so zu regeln, dass der Frischluftvolumenstrom 2 beispielsweise von einem eventuell veränderten Heizwärmebedarf unbeeinflusst bleibt und ausschließlich für einen benötigten Frischluftwechsel ausgelegt ist. Beispielsweise kann bei verändertem Temperierbedarf in den Wohn- und/oder Arbeitsräumen 5 ein erhöhter Zuluftvolumenstrom 4 nötig sein, ohne dass sich die Frischluftzufuhr ändern soll. Bewirkt werden kann das durch ein geregeltes Zusammenspiel von erhöhter Förderleistung des Zuluftgebläses und erhöhtem Durchsatz von Umluft durch das Umluftventil. Dieses Zusammenspiel ist besonders einfach, da nur das Zuluftgebläse 16 und das Umluftventil 20 zu regeln sind; ein Umluftgebläse ist nicht vorhanden und muss auch nicht geregelt werden.
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Alternativ oder ergänzend kann die Steuer- und/oder Regeleinheit 48 dazu vorgesehen sein, einen Umluftvolumenstrom 6 in Abhängigkeit von Temperaturwerten und/oder Feuchtigkeitswerten, insbesondere im Wohn- und/oder Arbeitsraum 5 und/oder im Aufstellraum und/oder in der Umluft 6 und/oder Abluft 8 gemessenen Temperaturmesswerten und/oder Feuchtigkeitsmesswerten, zu regeln. Das Erwärmen der Wohn- und/oder Arbeitsräume 5 mittels warmer Zuluft 4 kann zu trockener Luft in den Räumen 5 führen. Um diese Trockenheit auszugleichen und eine höhere Luftfeuchtigkeit in den Räumen 5 zu erzielen, und um gleichzeitig einen ausreichend großen Zuluftvolumenstrom 4 zum Erwärmen der Räume 5 zu gewährleisten, wird feuchte Luft als Umluft 6 aus den Räumen 5 über den Umluftanschluss 18 mit dem Zuluftgebläse 16 abgesaugt und als Zuluft 4 wieder in die Räume 5 eingebracht.
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Temperaturfühler und/oder Feuchtefühler sind hier nicht dargestellt. Ebenso sind von der Steuer- und/oder Regeleinheit 48 zu den Temperaturfühlern und/oder Feuchtefühlern sowie zum Zuluftgebläse 16, Abluftgebläse 28 und/oder Umluftventil 20 führende Energieversorgungs- und/oder Signalleitungen nicht dargestellt. Denkbar sind auch funkbasierte Signalanbindungen.
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3 und 4 zeigen eine Lüftungsvorrichtung 1, insbesondere eine Wohnungslüftungsvorrichtung, zum Belüften und/oder Entlüften mindestens eines Wohn- und/oder Arbeitsraumes 5. Die Lüftungsvorrichtung 1 umfasst einen Zuluftkanal 10 mit einem in den Zuluftkanal 10 einmündenden Frischluftanschluss 12 zum Ansaugen von Frischluft 2 aus einer Außenumgebung 3 sowie mit einem aus dem Zuluftkanal 10 ausmündenden Zuluftanschluss 14 zum Zuführen der Frischluft 2 als Zuluft 4 in den Wohn- und/oder Arbeitsraum 5. In dem Zuluftkanal 10 ist ein Zuluftgebläse 16 zum Fördern von Luft in einer Strömungsrichtung angeordnet. Die Lüftungsvorrichtung 1 umfasst einen in den Zuluftkanal 10 einmündenden Umluftanschluss 18 zum Ansaugen von Umluft 6 aus dem Wohn- und/oder Arbeitsraum 5, wobei der Zuluftanschluss 14 zum Zuführen der Umluft 6 als Zuluft 4 in den Wohn- und/oder Arbeitsraum 5 vorgesehen ist. Der Umluftanschluss 18 mündet stromaufwärts des Zuluftgebläses 16 in den Zuluftkanal 10 und liegt damit auf der Saugseite des Zuluftgebläses 16. Das Zuluftgebläse 16 ist dazu vorgesehen, Frischluft 2 und/oder Umluft 6 anzusaugen und zu fördern. Die Lüftungsvorrichtung 1 umfasst kein Umluftgebläse. Dem Umluftanschluss 18 ist ein Umluftventil 20 zum Steuern und/oder Regeln eines Umluftvolumenstroms 6 zugeordnet, wobei das Umluftventil 20 im Bereich des Umluftanschlusses 18 angeordnet ist. Das Umluftventil 20 kann als ein stetig verstellbares oder ein diskret verstellbares Ventil ausgebildet sein. Das Umluftventil 20 ist so ausgebildet, dass das Zuluftgebläse 16 Umluft 6 in veränderbaren Anteilen eines Zuluftvolumenstroms 4 entsprechend einer Ventilstellung des Umluftventils 20 fördert. Die Lüftungsvorrichtung 1 umfasst einen Abluftkanal 22 mit einem in den Abluftkanal 22 einmündenden Abluftanschluss 24 zum Ansaugen von Abluft 8 aus dem Wohn- und/oder Arbeitsraum 5, sowie mit einem aus dem Abluftkanal 22 ausmündenden Fortluftanschluss 26 zum Abführen der Abluft 8 als Fortluft in die Außenumgebung 3, ferner ein in dem Abluftkanal 22 angeordnetes Abluftgebläse 28 zum Fördern der Abluft 8. Die Lüftungsvorrichtung 1 umfasst einen im Zuluftkanal 10 angeordneten Luft/Luft-Wärmeübertrager 30, insbesondere einen Kreuzgegenstromwärmeübertrager 30, zur Wärmerückgewinnung aus dem Abluftvolumenstrom 8 und Wärmeübertragung auf den Zuluftvolumenstrom 4.
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In 3 mündet der Umluftanschluss 18 stromabwärts des Luft/Luft-Wärmeübertragers 30 in den Zuluftkanal 10. In 3 sind zwei weitere Wärmeübertrager 32, beispielsweise ein Kondensator einer Wärmepumpe 32 und/oder einen elektrischen Heizer 32 und/oder einen Wasser/Luft-Wärmeübertrager 32, im Zuluftkanal 10 angeordnet - einer stromaufwärts und einer stromabwärts des Luft/Luft-Wärmeübertragers 30, beziehungsweise einer stromaufwärts und einer stromabwärts des Umluftanschlusses 18. Der stromaufwärts des Luft/Luft-Wärmeübertragers 30 angeordnete Wärmeübertrager 32 kann als Vorerhitzer 32 zum Vorerwärmen der Frischluft 2 dienen. Der Vorerhitzer 32 gewährleistet, dass der Luft/Luft-Wärmeübertrager 30 auch bei kalten Frischlufttemperaturen nicht einfriert und blockiert. Der stromabwärts des Luft/Luft-Wärmeübertragers 30 angeordnete Wärmeübertrager 32 kann zusätzlich zur Wärmerückgewinnung erforderliche Wärme auf den vollen Zuluftvolumenstrom 4 (Frischluft 2 und Umluft 6) übertragen.
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In 4 mündet der Umluftanschluss 18 stromaufwärts des Luft/Luft-Wärmeübertragers 30 in den Zuluftkanal 10. Bei dieser Ausführungsform strömt neben der Frischluft 2 auch die Umluft 6 durch den Luft/Luft-Wärmeübertrager 30. Diese Anordnung gewährleistet, dass der Luft/Luft-Wärmeübertrager 30 auch bei kalten Frischlufttemperaturen (in einem Heizbetrieb) nicht einfriert und blockiert, da die zugemischte, warme Umluft 6 aus den beheizten Räumen 5 dies verhindert - ganz ohne Vorerhitzer. In 4 ist ein weiterer Wärmeübertrager 32, beispielsweise ein Kondensator 32 einer Wärmepumpe und/oder ein elektrischer Heizer 32 und/oder ein Wasser/Luft-Wärmeübertrager 32, im Zuluftkanal 10 angeordnet - stromabwärts des Luft/Luft-Wärmeübertragers 30, beziehungsweise stromabwärts des Umluftanschlusses 18. Der weitere Wärmeübertrager 32 kann zusätzlich zur Wärmerückgewinnung erforderliche Wärme auf den vollen Zuluftvolumenstrom 4 übertragen.
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In 3 und 4 weist die Lüftungsanlage 1 Luftfilter 34 auf, insbesondere ist ein Feinfilter 34 stromabwärts des Umluftanschlusses 18 angeordnet zum Filtern der Umluft 6.
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Mit dem Lüftungssystem 40 und der Lüftungsvorrichtung 1 ist auch ein reiner Lüftungsbetrieb für die Räume 5 möglich, dann ohne aktive Nutzung der weiteren Wärmeübertrager 32, gegebenenfalls ohne Ansaugen einer Umluft 6 durch den Umluftanschluss und das Zuluftgebläse 16, und/oder mit einem Bypass für die Frischluft und/oder die Abluft um den Luft/Luft-Wärmeübertrager 30.