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Stand der Technik
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Anzeigevorrichtung zur Vor-Ort-Analyse eines Verkaufsbereichs, wobei der Verkaufsbereich mittels einer Analysevorrichtung überwacht ist, wobei die Analysevorrichtung ausgebildet ist, ein Kundenverhalten zu analysieren und diese als Analysedaten bereitzustellen, wobei die Analysedaten auf einer Anzeigeeinheit darstellbar sind.
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Die Druckschrift
DE 10 2008 001 126 Al, die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, beschreibt eine Inventarisierungsanlage und ein Videoüberwachungssystem. Mittels dieser Erfindung kann ein Lager oder ein Verkaufsbereich mit Produkten überwacht werden, wobei bei der Überwachung und/oder Detektion Positionsinformationen und eine Identifikationsinformation des detektierten Produkts ermittelt wird. Eine Zuordnungseinrichtung ist dabei ausgebildet, über die Positionsinformationen und die Identifikationsinformation aus einer Mehrzahl von detektierten Produkten eine räumliche Verteilung der Produkte in den Überwachungsbereichen zu modellieren.
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Offenbarung der Erfindung
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Es wird eine Anzeigevorrichtung zur Vor-Ort-Analyse eines Verkaufsbereichs mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Ferner wird eine Überwachungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 13 vorgeschlagen. Bevorzugte und/oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den beigefügten Figuren.
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Ausgangspunkt der Erfindung ist der Umstand, dass eine Vielzahl an Geschäften und Läden videotechnisch und/oder produkttechnisch überwacht werden. Mittels der Überwachung soll die Performance des Geschäftes verbessert werden. Dazu werden Analysevorrichtungen eingesetzt, die eine Instore-Analytik, oder auch Retail-Analyse genannt, durchführen können. Mittels solcher Analysen kann ein Kundenverhalten im Einzelhandel oder im Ladengeschäft analysiert und ausgewertet werden. Die gewonnenen Daten können über die Zeit und/oder auch über Positionen aggregiert werden und einen Benutzer, beispielsweise einem Ladengeschäftmanager, einer Werbeabteilung oder Datenanalysten, bereitgestellt werden. Die Bereitstellung der Analysedaten kann mittels grafischer Ausgabe (Dashboard) und/oder anhand von Tabellen erfolgen. Basierend auf den Analysedaten kann der Benutzer dann die Produktanordnung, die Regalanordnung oder andere Parameter so optimieren, dass das Kundenverhalten nach Wunsch gesteuert wird.
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Es wird eine Anzeigevorrichtung zur Vor-Ort-Analyse eines Verkaufsbereichs vorgeschlagen. Die Anzeigevorrichtung ist insbesondere zur interaktiven Anzeige ausgebildet. Mittels der Anzeigevorrichtung kann vor Ort und/oder an unterschiedlichen Bereichen im Verkaufsbereich eine Analyse und/oder eine Anzeige erfolgen. Mittels der Anzeigevorrichtung ist eine richtungs- und/oder positionsabhängige Anzeige und/oder Analyse des Verkaufsbereichs möglich. Insbesondere bildet die Anzeigevorrichtung ein smartes Endgerät. Als Vor-Ort-Analyse wird beispielsweise vom Ort abhängige Analyse, Auswertung und/oder Anzeige von Analysedaten verstanden. Die Vor-Ort-Analyse kann sich auf einen flächigen, einen räumlichen oder einen punktuellen Bereich des Verkaufsbereichs beziehen. Verkaufsbereich ist beispielsweise ein Laden, ein Shoppingcenter oder ein Verkaufsgeschäft. Die Vor-Ort-Analyse bezieht sich vorzugsweise auf Produkte, Produktperformance, Kundenströme und/oder Verkaufsdaten.
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Der Verkaufsbereich ist mittels einer Analysevorrichtung und/oder einer Überwachungsvorrichtung überwacht. Die Überwachung kann eine optische, eine sensorische oder produktverkaufsabhängige Analyse sein. Beispielsweise wird mittels der Analysevorrichtung oder einer Überwachungsvorrichtung der Verkaufsbereich optisch überwacht und die Veränderung von Produkten, beispielsweise die Mitnahme und/oder der Verkauf optisch detektiert. Ferner kann die Analysevorrichtung ausgebildet sein, Bewegungsmuster, Verweildauer und/oder Kundenverhalten im Verkaufsbereich zu detektieren, auszuwerten und/oder zu analysieren. Kundenverhalten sind beispielsweise Wege, Produktmitnahmen, Geschwindigkeiten und/oder Verweildauern. Ferner kann zu dem Kundenverhalten ein Metadatensatz erstellt und/oder analysiert werden, welcher beispielsweise ethnische Herkunft, Größen, Alter, Tages- und/oder Nachtzeiten umfasst. Die Kundendaten und/oder das Kundenverhalten wird von der Analysevorrichtung als Analysedaten gesammelt und/oder bereitgestellt. Die Analysedaten können als Datensatz und/oder als optische, videotechnische oder akustische Daten hinterlegt sein. Die Analysedaten sind insbesondere für den gesamten Verkaufsbereich angelegt und/oder auf Teilbereiche des Verkaufsbereiches heruntergebrochen.
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Die Anzeigevorrichtung ist in dem Verkaufsbereich von einem Benutzer mitführbar. Die Anzeigevorrichtung bildet zum Beispiel ein mobiles Gerät, das von dem Benutzer transportabel ist. Die Anzeigevorrichtung ist beispielsweise als ein Smart Device ausgebildet. Die Anzeigevorrichtung kann im Taschenformat ausgebildet sein. Das Gewicht der Anzeigevorrichtung ist vorzugsweise kleiner als 500 Gramm und im Speziellen kleiner als 300 Gramm. Die Anzeigevorrichtung ist beispielsweise als ein kabelloses Gerät ausgebildet. Die Anzeigevorrichtung ist insbesondere eine batteriebetriebene Anzeigevorrichtung.
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Die Anzeigevorrichtung weist ein Positionsbestimmungsmodul auf. Das Positionsbestimmungsmodul kann als ein Hardware- oder ein Softwaremodul ausgebildet sein. Mittels dem Positionsbestimmungsmodul erfolgt von der Anzeigevorrichtung eine Festlegung einer Analyseposition. Die Analyseposition kann automatisch von dem Positionsbestimmungsmodul basierend auf der Position im Verkaufsbereich festgelegt werden, alternativ muss die Eingrenzung und/oder erfolgt die Eingrenzung der Analyseposition durch eine Interaktion von dem Benutzer mit dem Positionsbestimmungsmodul. Die Analyseposition kann einen flächigen, einen räumlichen oder einen punktuellen Abschnitt bilden. Die Analyseposition ist vom Verkaufsbereich umfasst und/oder bildet einen Abschnitt des Verkaufsbereichs. Beispielsweise ist der Abschnitt des Verkaufsbereichs und/oder die Analyseposition ein Regal, eine Verkaufsfläche, ein Boden oder ein Warentisch. Die Analyseposition bildet insbesondere eine Umgebung der Anzeigevorrichtung, wobei die Umgebung vorzugsweise in einem Abstand von der Anzeigevorrichtung von weniger als fünf Metern, im Speziellen von weniger als drei Metern und im Speziellen von weniger als einem Meter angeordnet ist.
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Die Anzeigevorrichtung weist eine Datenschnittstelle zur datentechnischen Kopplung mit der Analysevorrichtung auf. Die Datenschnittstelle kann eine virtuelle oder eine reelle Schnittstelle bilden. Beispielsweise kann als Datenschnittstelle eine Funkschnittstelle vorhanden sein. Mittels der Datenschnittstelle kann die Anzeigevorrichtung Analysedaten oder einen Teil der Analysedaten abfragen, empfangen und/oder darüber bereitgestellt sein.
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Die Anzeigevorrichtung umfasst eine Anzeige. Die Anzeige kann als eine Farb- oder Schwarz-Weiß-Anzeige ausgebildet sein. Die Anzeige dient der Anzeige von Anzeigedaten. Die Anzeige kann zur grafischen, Bild-, Video- und/oder Textanzeige ausgebildet sein. Die Anzeigedaten können Tabellen, Bilder, Heat-Maps und/oder weitere Daten umfassen. Beispielsweise ist die Anzeige als ein Display ausgebildet. Besonders bevorzugt ist die Anzeige ausgebildet, eine Benutzerinteraktion zu ermöglichen und/oder eine Dateneingabe durch den Benutzer zu ermöglichen. Beispielsweise ist die Anzeige als ein Touchscreen und/oder Touchpad ausgebildet.
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Die Anzeigevorrichtung weist ein Datengenerierungsmodul auf. Das Datengenerierungsmodul kann als ein Software- oder als ein Hardwaremodul ausgebildet sein. Dem Datengenerierungsmodul sind insbesondere die Analysedaten bereitgestellt und/oder das Datengenerierungsmodul ist ausgebildet, Analysedaten abzurufen und/oder zu empfangen. Das Datengenerierungsmodul dient der Generierung, Bereitstellung und/oder Zusammenstellung von Anzeigedaten. Die vom Datengenerierungsmodul generierten Anzeigedaten sind die Anzeigedaten für die jeweilige Analyseposition und/oder für die Position der Anzeigevorrichtung im Verkaufsbereich. Das Datengenerierungsmodul ist dabei beispielsweise ausgebildet, aus den Analysedaten die Daten auszuwählen, die für die Anzeigeposition gelten, aussagekräftig sind und/oder vorliegen. Das Datengenerierungsmodul dient damit zum Beispiel einer Datenreduktion der Analysedaten zu den Anzeigedaten für die jeweilige Anzeige- und/oder Analyseposition. Die Anzeigedaten umfassen eine Teilmenge der Analysedaten. Die Anzeigedaten können statistische Daten, Tabellen, grafische Anzeige und/oder Bilder umfassen. Die Anzeigedaten umfassen im Speziellen Informationen, Zusatzdaten und/oder Ereignisse für die Analyseposition. Die von dem Datengenerierungsmodul generierten Anzeigedaten werden schließlich von der Anzeige angezeigt.
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Es ist eine Überlegung der Erfindung, eine verbesserte Analyse von Retail-Analysen eines Verkaufsbereichs zu ermöglichen. Insbesondere ist es eine Überlegung, ein besseres Verständnis der Verkaufs- und/oder Retail-Daten des Verkaufsbereichs zu ermöglichen. Damit ist insbesondere eine Vor-Ort-Analyse möglich, sodass der Benutzer diese Daten unmittelbar unter Bezugnahme der Umgebung vor Ort interpretieren und verstehen kann. Damit ist es möglich, nicht wie bisher die Analysen und Daten statisch am Computer und/oder Bildschirm mit einer gewöhnlichen grafischen Benutzeroberfläche bereitzustellen, sondern interaktiv im Ladengeschäft auf der Verkaufsfläche diese Darstellung zu ermöglichen und die Daten interpretieren zu können. Damit kann der Benutzer beispielsweise direkt auf die Analysedaten eingehen und so Produkte umsortieren, Interaktionen von Kunden verstehen, Aufsteller und/oder Warentische, die den Weg von Kunden beeinflussen, umstellen und/oder anderweitig die Verkaufsperformance verbessern.
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Optional ist es vorgesehen, dass die Anzeigedaten ein Kundenverhalten, eine Kundenzahl, eine Interaktionszahl, insbesondere mit einem Produkt, Regal oder Aufsteller, eine Heat-Map der Kundenströme, eine Flussrichtung des und/oder der Kunden und/oder eine Verweildauer des und/oder der Kunden bezüglich der Analyseposition umfassen. Beispielsweise umfassen die Anzeigedaten Informationen, wie viele Kunden sich durchschnittlich an der Analyseposition und/oder in der Umgebung aufhalten, wie lange diese dort verweilen und/oder welche Produkte diese auswählen. Insbesondere kann davon umfasst sein, wie sich diese Daten weiterentwickeln, beispielsweise welches Produkt von einem Kunden, der vorher ein anderes Produkt auswählte, gewählt wird. Die Flussrichtung kann beispielsweise für einen einzelnen Kunden oder für die durchschnittlichen Kunden angezeigt werden, wobei beispielsweise prozentuale Flussrichtungen und/oder Volumenströme von den Anzeigedaten umfasst sind.
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Besonders bevorzugt ist es, dass die Anzeigevorrichtung eine Kameraeinheit aufweist. Die Kameraeinheit ist beispielsweise als eine Farb-, Schwarz-Weiß- oder Infrarot-Kamera ausgebildet. Die Kameraeinheit dient zur optischen Aufnahme, insbesondere Bild- oder Videoaufnahme eines Aufnahmeabschnitts. Dazu kann die Anzeigevorrichtung, beispielsweise mit der Kameraeinheit, auf den aufzunehmenden Aufnahmeabschnitt gerichtet werden. Der Aufnahmeabschnitt bildet einen Teilbereich des Verkaufsbereichs. Beispielsweise wird die Kameraeinheit dazu auf ein Regal oder einen Verkaufsabschnitt gerichtet, wobei dieses Regal und/oder dieser Verkaufsabschnitt als Bild und/oder Video optisch aufgenommen wird. Das Positionsbestimmungsmodul ist ausgebildet, als Analyseposition den Aufnahmeabschnitt festzulegen. Beispielsweise ist das Positionsbestimmungsmodul ausgebildet, den aufgenommenen Aufnahmeabschnitt abzugleichen und zu erkennen, welche Position im Verkaufsbereich dieser entspricht und/oder zuzuordnen ist. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, dass der Benutzer den Aufnahmeabschnitt und/oder die Analyseposition einfach mittels der Kameraeinheit auswählen kann, ohne zu wissen, wie die Analyseposition in den Analysedaten, in einem 3D-Modell oder koordinatentechnisch festgelegt und/oder einzustellen ist.
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Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Kameraeinheit zur optischen Aufnahme eines Aufnahmeabschnitts ausgebildet ist und/oder dieses Bild beziehungsweise diese Aufnahme auf der Anzeige anzeigbar ist. Mittels der Anzeige ist es dem Benutzer insbesondere möglich, ein Produkt, einen Ort im Aufnahmeabschnitt, ein Regal oder einen Abschnitt auszuwählen. Die Auswahl des Produktes, des Abschnitts und/oder des Regals erfolgt beispielsweise grafisch, im Speziellen durch Einzeichnen einer Fläche und/oder eines Polygons. Insbesondere erfolgt die Auswahl mittels des Touchscreens der Anzeige. Das Produktbestimmungsmodul ist ausgebildet, das ausgewählte Produkt, den ausgewählten Abschnitt und/oder das ausgewählte Regal als Analyseposition festzulegen. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine Anzeigevorrichtung bereitzustellen, bei der eine Retail-Analyse auf Produktebene, Regalebene oder Abschnittsebene vor Ort möglich ist. Insbesondere kann so die Analyse einer Produktinteraktion erfolgen, beispielsweise durch Auswahl des entsprechenden Produktes.
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Vorzugsweise weist die Anzeigevorrichtung ein Fusionsmodul auf, welches beispielsweise als ein Software- oder Hardwaremodul ausgebildet ist. Das Fusionsmodul ist ausgebildet, aus der optischen Aufnahme des Aufnahmeabschnitts und den Anzeigedaten ein erweitertes Realitätsbild zu generieren. Das erweiterte Realitätsbild ist zur Darstellung einer Augmented Reality hergerichtet. Dabei wird beispielsweise die optische Aufnahme, insbesondere das Bild, mit den Anzeigedaten überlagert und/oder fusioniert. Vorzugsweise werden die Anzeigedaten und/oder die Analysedaten positionsrichtig und/oder lagerichtig mit der optischen Aufnahme überlagert und/oder fusioniert. Die Anzeige ist ausgebildet, das erweiterte Realitätsbild anzuzeigen. Die Anzeigevorrichtung bildet dabei beispielsweise eine Augmented-Reality-Anzeige. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, die gewünschten Analysedaten und/oder die Anzeigedaten in die optische Aufnahme und/oder die aktuelle Umgebung an der richtigen Position einzublenden.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass von dem Benutzer ein Filterkriterium festlegbar und/oder auswählbar ist. Beispielsweise ist das Filterkriterium mittels der Anzeige, welche beispielsweise als Touchscreen ausgebildet ist, auswählbar. Das Filterkriterium wird von dem Datengenerierungsmodul angewendet, die Anzeigedaten für die Analyseposition zu generieren, zu filtern und/oder anzupassen. Beispielsweise sind die Filterkriterien in einem Auswahlmenü auswählbar. Die Filterkriterien können objekt-, kunden-, positions- und/oder produktbeschreibend und/oder -abhängig sein. Beispiele für Filterkriterien sind beispielsweise Zielgruppen, ethnische Herkunft, Produktpräferenzen, Altersgruppen und/oder Kundenwege. Beispielsweise kann als Filterkriterium Senioren eingestellt werden, wobei von dem Datengenerierungsmodul die Anzeigedaten so generiert werden, dass für die Analyseposition Analysedaten bezüglich der Senioren angezeigt werden und Analysedaten betreffend Jugendliche und/oder Kinder herausgefiltert sind.
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Im Speziellen ist es vorgesehen, dass von dem Benutzer ein Zeitintervall festlegbar ist. Insbesondere kann das Zeitintervall auch als Filterkriterium verstanden werden. Das Zeitintervall kann eine Zeitspanne, aber auch ein Zeitpunkt, sein. Das Datengenerierungsmodul ist ausgebildet, die Anzeigedaten für die Analyseposition bezüglich des Zeitintervalls zu generieren, zu filtern und/oder zu aggregieren. Beispielsweise kann als Zeitintervall die Uhrzeit von 18:00 bis 20:00 Uhr eingestellt werden, sodass die Analysedaten von 18:00 bis 20:00 Uhr für die Anzeigedaten herangezogen werden. Insbesondere kann es auch vorgesehen sein, dass die Analysedaten für die Anzeigedaten für ein Zeitintervall der letzten zwei Wochen bei der Auswahl des Zeitintervalls als zwei Wochen generiert werden. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine einfache Möglichkeit zu haben, eine verbesserte und/oder aussagekräftigere Vor-Ort-Analyse zu ermöglichen.
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Optional ist es vorgesehen, dass die Anzeigedaten eine Navigationsrichtung umfassen. Die Navigationsrichtung beschreibt beispielsweise den, auf einer statistischen Analyse der Analysevorrichtung, wahrscheinlichsten weiteren Kundenfluss, einen prozentualen Kundenfluss und/oder die Bewegungsrichtung eines ausgewählten Kunden. Die Navigationsrichtung kann beispielsweise als Pfeil angezeigt werden. Insbesondere ist es beispielsweise bei der Anzeige des prozentualen Kundenflusses möglich, die möglichen Navigationsrichtungen als Pfeile mit Prozentzahlen versehen anzuzeigen. Im Speziellen kann es vorgesehen sein, dass als Filterkriterium etwas ausgewählt wird und der Kundenfluss bezüglich des Filterkriteriums angezeigt wird und/oder dass ein Produkt ausgewählt wurde und der Kundenfluss für Kunden angezeigt wird, welche das Produkt kauften.
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Im Speziellen ist es vorgesehen, dass die Anzeigedaten einen Kundenweg umfassen. Der Kundenweg dient der Nachzeichnung eines Weges eines Kunden, insbesondere eines ausgewählten Kunden, einer Kundengruppe und/oder eines Kunden, der vorher etwas Bestimmtes gekauft hat. Der Kundenweg ermöglicht das Nachzeichnen und/oder das Verfolgen des Weges dieses Kunden durch den Verkaufsbereich. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine Anzeigevorrichtung bereitzustellen, welche eine Kundenreise (Customer Journey) ermöglicht. Beispielsweise wählt dazu der Benutzer einen Kunden und/oder eine Kundengruppe aus und wird dann mittels Navigationsrichtungen und/oder Navigationsanzeigen so gelotst und/oder geleitet, dass er den Weg des Kunden durch den Verkaufsbereich verfolgt. Eine spezielle Kundenreise und/oder ein spezieller Kundenweg kann beispielsweise nachgezeichnet und/oder ausgewählt werden für einen Dieb. Beispielsweise ist bekannt, dass eine Person einen Dieb bildet, sodass anschließend der Weg des Diebes durch den Verkaufsbereich nachzeichenbar ist. Diese Daten können genutzt werden, entweder um den Dieb noch zu schnappen, und/oder um bauliche Maßnahmen zu treffen, die es ermöglichen, dem Dieb zukünftig das Entkommen zu erschweren.
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Optional umfassen die Anzeigedaten Kundeninformationen zu einer aktuellen Person in der Umgebung der Analyseposition und/oder in der Umgebung der Anzeigevorrichtung. Beispielsweise können die Kundeninformationen Daten umfassen, ob der Kunde etwas zu suchen scheint, wahrscheinliche Produktinteressen, Hilfsangebote und/oder anderweitige kundenrelevante Daten. Die Anzeigevorrichtung ist dabei ausgebildet, diese Anzeigedaten insbesondere unbemerkt für den Kunden und/oder unauffällig anzuzeigen. Beispielsweise können somit mittels der Anzeigevorrichtung Mitarbeiter angewiesen werden, einen Kunden in der Umgebung zu unterstützen und/oder etwas anzubieten.
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Insbesondere ist das Positionsbestimmungsmodul ausgebildet, die Positionsinformation und/oder die Anzeigeposition mittels GPS-Ortung, eines Lagesensors, eines Beschleunigungssensors, eines optischen Sensors und/oder eines Beacon basierten Lokalisierungssystems zu bestimmen. Insbesondere kann das Positionsbestimmungsmodul ausgebildet sein, unterschiedliche Sensoren zur Positionsbestimmung gleichzeitig und/oder alternativ zu verwenden.
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Besonders bevorzugt ist es, dass die Anzeigevorrichtung eine Brille, eine Uhr, oder ein Mobiltelefon bildet und/oder von diesen umfasst ist. Beispielsweise ist die Anzeigevorrichtung als eine Brille ausgebildet, wobei die Anzeigedaten auf die Innenseite der Brille, das Brillenglas, projiziert wird und/oder dort angezeigt wird. Beispielsweise kann die Anzeigevorrichtung auch eine Uhr, beispielsweise Smartwatch, bilden und die Anzeigedaten auf der Uhr und/oder dem Display der Uhr angezeigt werden. Alternativ kann die Anzeigevorrichtung als ein Smartphone oder als ein Tablet ausgebildet sein.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet eine Überwachungsvorrichtung für den Verkaufsbereich. Die Überwachungsvorrichtung umfasst eine Analysevorrichtung und mindestens eine Anzeigevorrichtung wie vorher beschrieben. Die Analysevorrichtung weist eine Kamera zur Überwachung des Verkaufsbereichs auf und/oder weist andere Sensoren zur Retail-Analyse und/oder Überwachung des Verkaufsbereichs auf. Die Analysevorrichtung ist datentechnisch mit der Anzeigevorrichtung koppelbar und/oder gekoppelt. Die Anzeigevorrichtung kann von der Analysevorrichtung eine Teilmenge und/oder alle Analysedaten abrufen. Die Anzeigevorrichtung ist unabhängig von der Analysevorrichtung im Verkaufsbereich bewegbar und/oder transportabel.
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Weitere Vorteile und/oder Wirkungen ergeben sich aus den beigefügten Figuren und deren Beschreibung. Dabei zeigen:
- 1 schematisch einen Laden mit Verkaufsbereich;
- 2 schematisch eine Anzeigevorrichtung als ein Ausführungsbeispiel;
- 3a und 3b ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Anzeigevorrichtung;
- 4a und 4b ein weiteres Ausführungsbeispiel der Anzeigevorrichtung.
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1 zeigt schematisch einen Laden 1. Der Laden 1 ist beispielsweise als ein Kaufhaus und/oder als eine Shopping-Mall ausgebildet. Der Laden 1 weist einen Verkaufsbereich 2 auf. Der Verkaufsbereich 2 ist ein Innenraum. In dem Verkaufsbereich 2 ist eine Mehrzahl an Regalen 3 angeordnet. In den Regalen 3 sind Produkte 4 zum Verkauf angeboten. Durch die Regale 3 und die Produktanordnung ist ein Wegenetz in dem Verkaufsbereich 2 vorgegeben, auf welchem sich ein Kunde 5 bewegen kann. Der Kunde 5 ist in Interaktion mit den Regalen 3 und den Produkten 4. Der Kunde 5 wählt Produkte 4 aus, nimmt diese mit und legt einen Kundenweg im Verkaufsbereich 2 zurück. Die Bewegung des Kunden 5, das Kaufverhalten und Zusatzinformationen werden von einer Überwachungsvorrichtung überwacht. Die Überwachungsvorrichtung und/oder der Laden 1 weist eine Mehrzahl an Kameras 6 auf, welche ausgebildet sind, den Verkaufsbereich 2 optisch zu überwachen. Mit den Kameras 6 wird der Kunde 5 in dem Verkaufsbereich 2 verfolgt und/oder erfasst. Ferner kann mittels der Kameras 6 das Vorhandensein, das Wegnehmen und/oder Umsortieren von Produkten und/oder Regalen 3 nachvollzogen und analysiert werden. Die optische Aufnahme mittels den Kameras 6 wird als Bild- und/oder Videodaten einer Analysevorrichtung 7 bereitgestellt. Die Analysevorrichtung 7 ist ausgebildet, das Verhalten des Kunden 5, die Produktperformance von Produkten und/oder weitere Informationen bezüglich des Verkaufsbereichs 2 zu analysieren, zu überwachen und/oder zu speichern. Beispielsweise ist die Analysevorrichtung ausgebildet, für Produkte eine Verkaufszahl, eine Interaktionszahl mit dem Kunden 5 zu bestimmen und/oder zu bestimmen, welches Produkt ein Kunde 5 nach dem Kauf des vorherigen Produktes erwirkt. Die Analysedaten werden von der Analysevorrichtung für den gesamten Verkaufsbereich 2 und/oder für einen Teilbereich bestimmt. Die Analysedaten sind insbesondere herunterbrechbar auf Produkt und/oder Regal, beziehungsweise auf Kundenebene.
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Ein Benutzer 8 möchte nun die Produkt- und/oder Retail-Analyse vor Ort durchführen, um sich die Gegebenheiten vor Ort zusammen mit den Analysedaten anzusehen. Dazu verfügt der Benutzer 8 über eine Anzeigevorrichtung 9. Die Anzeigevorrichtung 9 ist als ein Mobilgerät und/oder als ein tragbares Endgerät ausgebildet. Beispielsweise bildet die Anzeigevorrichtung 9 ein Smartphone oder ein Tablet. Mittels der Anzeigevorrichtung 9 kann sich der Benutzer 8 für den jeweiligen Bereich, wo er sich befindet und/oder auf welche er die Anzeigevorrichtung richtet, Anzeigedaten anzeigen lassen. Die angezeigten Anzeigedaten sind eine Teilmenge der Analysedaten und insbesondere die Teilmenge der Analysedaten, welche das Produkt, das Regal oder den jeweiligen Abschnitt des Verkaufsbereiches repräsentieren und/oder beschreiben.
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2 zeigt schematisch die Anzeigevorrichtung 9, welche als Smartphone ausgebildet ist. Die Anzeigevorrichtung 9 weist eine Datenschnittstelle 10 zur Kopplung mit der Analysevorrichtung 7 auf. Über die Schnittstelle 10 kann die Anzeigevorrichtung 9 eine Teilmenge und/oder alle Analysedaten von der Analysevorrichtung 9 beziehen und/oder abfragen.
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Die Anzeigevorrichtung 9 weist ein Positionsbestimmungsmodul 11 auf. Das Positionsbestimmungsmodul 11 weist einen Positions- und/oder Lagesensor 12 auf, welcher eine Position im Verkaufsbereich bestimmen kann. Basierend auf der Position im Verkaufsbereich und/oder einer Benutzerauswahl in Bilddaten ist das Positionsbestimmungsmodul 11 ausgebildet, eine Analyseposition festzulegen. Beispielsweise wird als Analyseposition die aktuelle Position festgelegt, alternativ kann der Benutzer 8 von der Umgebung im Verkaufsbereich ein Bild aufnehmen und darin einen Abschnitt auswählen, welcher dieser als Analyseposition festgelegt haben möchte. Die Analyseposition kann dabei ein flächiger Bereich, ein Produkt oder ein Raumpunkt sein.
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Die Anzeigevorrichtung 9 weist ein Datengenerierungsmodul 13 auf. Dem Datengenerierungsmodul 13 ist die Analyseposition bereitgestellt. Das Datengenerierungsmodul 13 ist ausgebildet, für die Analyseposition und/oder eine Umgebung der Analyseposition Anzeigedaten bereitzustellen. Die Anzeigedaten sind dabei Daten, die der Benutzer 8 nutzen kann, um eine Retail-Analyse der Analyseposition durchführen zu können. Beispielsweise wählt das Datengenerierungsmodul 13 dazu eine Teilmenge der Analysedaten aus, insbesondere diese, die die Umgebung und/oder das Verkaufsverhalten repräsentieren. Das Datengenerierungsmodul 13 ist ausgebildet, diese Daten als Anzeigedaten bereitzustellen. Die Anzeigedaten können eine tabellarische Aufstellung umfassen, Bilddaten umfassen und/oder anderweitige Datensätze.
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Die Anzeigevorrichtung 9 weist eine Anzeige 14 auf. Die Anzeige 14 ist beispielsweise als ein Display und im Speziellen als ein Touchpad ausgebildet, sodass mittels der Anzeige 14 auch eine Dateneingabe durch den Benutzer 8 erfolgen kann. Der Anzeige 14 sind die Anzeigedaten bereitgestellt, wobei die Anzeige 14 die Anzeigedaten anzeigt. Über die Anzeige der Anzeigedaten kann der Benutzer 8 nun eine Retail-Analyse direkt vor Ort im Verkaufsbereich durchführen.
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3a zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Anzeigevorrichtung 9. Die Anzeigevorrichtung 9 ist hier als eine Uhr, insbesondere als eine Smartwatch, ausgebildet. Die Anzeigevorrichtung 9 verfügt wieder über eine Anzeige 14. Die Anzeige 14 ist zur grafischen und Textanzeige ausgebildet. Der Benutzer 8 kann über die Anzeige 14 in Interaktion mit der Anzeigevorrichtung 9 treten und/oder Daten, wie beispielsweise Filter, festlegen. Weiter verfügt die Anzeigevorrichtung 9 über Dreh- und Druckknöpfe an den Seiten, sodass der Benutzer 8 auch über die Druckknöpfe und Drehknöpfe mit der Anzeigevorrichtung 9 interagieren und Daten eingeben kann.
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Die Anzeigevorrichtung 9 zeigt auf der Anzeige 14 hierbei eine Karte der Umgebung der Analyseposition an. Diese Karte ist als eine Heat-Map 15 ausgebildet. In der Heat-Map 15 ist insbesondere die aktuelle Position 16 angezeigt. Die Heat-Map 15 symbolisiert und/oder zeigt dem Benutzer 8 an, wie die Kundendichte im Durchschnitt in diesem Bereich ausgebildet ist.
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Ferner ist die Anzeigevorrichtung 9 ausgebildet, Zusatzdaten 17 anzuzeigen. Die Zusatzdaten 17 sind hier als Textformat ausgebildet. Die Zusatzdaten 17 sind Teil der Anzeigedaten. Die Zusatzdaten 17 beschreiben hier eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer in diesem Bereich eines Kunden, eine Anzahl der Kunden in diesem Bereich und eine absolute Anzahl der Kunden im Verkaufsbereich.
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3b zeigt das Ausführungsbeispiel aus 3a, wobei hier auf der Anzeige 14 andere Daten und/oder Zusatzdaten angezeigt sind. Dabei ist wieder eine Karte 19 des Verkaufsbereichs angezeigt. In dieser Karte 19 ist die aktuelle Position 16 eingezeichnet, wobei zusätzlich Navigationsrichtungen 20 angezeigt sind, welche angeben, in welche Richtung durchschnittlich sich der Kunde nun weiterbewegt. Somit kann der Benutzer 8 basierend auf diesen Daten abschätzen und/oder interpretieren, welchen weiteren Weg er gehen soll und/oder welchen weiteren Weg durchschnittlich Kunden gehen.
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4a zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Anzeigevorrichtung 9. Die Anzeigevorrichtung 9 ist hierbei als ein Tablet ausgebildet und verfügt über eine rückseitige Kamera zur Aufnahme eines Abschnitts des Verkaufsbereiches 2. Die Aufnahme des Verkaufsbereiches 2 mit der Kamera wird auf der Anzeige 14 angezeigt. Dabei ist das angezeigte Bild überlagert mit den Anzeigedaten 21, die hier als Navigationssymbole ausgebildet sind. Die Navigationssymbole 21 sind als Pfeile dargestellt, die zusätzlich einen prozentualen Anteil der Kundenströme umfassen. Das Navigationssymbol 21 ist in dem Bild als ein erweitertes Realitätsbild angezeigt, sodass die Anzeigevorrichtung 9 zur Anzeige von Augmented Reality ausgebildet ist. Der Benutzer 22 kann mit der Anzeige 14 Daten eingeben und/oder auswählen, sodass die Anzeigevorrichtung 9 so steuerbar ist.
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4b zeigt die Anzeigevorrichtung 9 aus 4a, wobei in dem Bild auf der Anzeige von dem Benutzer 8 Auswahlabschnitte 22 ausgewählt wurden. Die Auswahl der Auswahlabschnitte 23 erfolgt beispielsweise durch Antippen, durch Markieren von Flächen und/oder von Umrissen. Somit kann der Analysebereich eingeschränkt und/oder festgelegt werden, sodass beispielsweise statt des gesamten angezeigten Abschnittes des Verkaufsbereiches 2 als Analysepositionen die ausgewählten Auswahlbereiche 22 dienen. Das Datengenerierungsmodul ist dann ausgebildet, die Anzeigedaten für die Auswahlbereiche 22 zu generieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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