DE102018206942A1 - Tankentlüftungseinrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Tankentlüftungseinrichtung (3) mit einer ersten Abscheideeinrichtung (4) zum Abscheiden von Kohlenwasserstoffen (9), wobei die erste Abscheideeinrichtung (4) eine erste Membran (5) aufweist.
Erfindungswesentlich ist dabei, dass eine zweite Abscheideeinrichtung (6) vorgesehen ist, die zum Abscheiden von Ethanol (9) ausgebildet ist und eine zweite Membran (7) aufweist.
Hierdurch kann eine hoch wirksame und zugleich kompakt bauende Tankentlüftungseinrichtung (3) erreicht werden.
Erfindungswesentlich ist dabei, dass eine zweite Abscheideeinrichtung (6) vorgesehen ist, die zum Abscheiden von Ethanol (9) ausgebildet ist und eine zweite Membran (7) aufweist.
Hierdurch kann eine hoch wirksame und zugleich kompakt bauende Tankentlüftungseinrichtung (3) erreicht werden.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tankentlüftungseinrichtung mit einer ersten Abscheideeinrichtung zur Abscheidung von Kohlenwasserstoffen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug mit einem Kraftstofftank und einer solchen Tankentlüftungseinrichtung.
- Aus der
US 7,491,258 B2 ist eine gattungsgemäße Tankentlüftungseinrichtung mit einer ersten Abscheideeinrichtung zum Abscheiden von Kohlenwasserstoffen bekannt. Diese erste Abscheideeinrichtung weist dabei eine erste Membran auf. Nachteilig hierbei ist jedoch, dass diese Membran im Wesentlichen nur Kohlenwasserstoffe abscheiden kann. - Aus der
GB 2 462 178 A - Aus der
US 2003/0204993 A1 - Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Tankentlüftungsleitungen ist jedoch, dass diese beispielsweise einen Aktivkohlefilter zur Reinigung von Kraftstoffdämpfen aufweisen, wobei ein derartiger Aktivkohlefilter jedoch einen vergleichsweise großen Bauraum erfordert und zudem ab einem gewissen Sättigungspunkt nicht mehr in der Lage ist, weitere Kohlenwasserstoffe aufzunehmen. Zudem muss dieser rückgespült werden und ist verhältnismäßig teuer.
- Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für eine Tankentlüftungseinrichtung der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform anzugeben, die insbesondere einen erhöhten Abscheidegrad aufweist und bauraumoptimiert ausgebildet ist.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, erstmals eine zweistufige Tankentlüftungseinrichtung mit zwei hintereinander geschalteten Abscheideeinrichtungen auszustatten und bei beiden Abscheideeinrichtungen jeweils eine Membran vorzusehen. Die erste Abscheideeinrichtung weist dabei eine erste Membran zum Abscheiden von unpolaren Kohlenwasserstoffen auf, während die zweite Abscheideeinrichtung eine Membran zum Abscheiden von polaren Kohlenwasserstoffen, wie z.B. Ethanol, aufweist. Unpolare Kohlenwasserstoffe können beispielsweise an einer PTFE Membran abgeschieden werden. Polare Kohlenwasserstoffe, auch jene mit einem polaren Anteil dagegen können nicht an einer PTFE Membran abgeschieden werden. Im Falle von Ethanol ist zudem die Diffusionsgeschwindigkeit höher und die Größe von Ethanol ist sehr klein. Eher im Bereich von O2 und N2 anstatt im Bereich der übrigen Kohlenwasserstoffe. Dies macht die Abscheidung von Ethanol so schwierig. Durch die erfindungsgemäße Bauweise kann dabei nicht nur ein besonders hoher Abscheidegrad sowohl von Kohlenwasserstoffen als auch von Ethanol erreicht werden, sondern zugleich auch ein deutlich reduzierter Bauraumbedarf. Die erfindungsgemäße Tankentlüftungseinrichtung zeichnet sich somit durch einen erhöhten Abscheidegrad und den zuvor beschriebenen geringen Bauraumbedarf aus. Dies ist insbesondere in heutigen Kraftfahrzeugen, in welchen immer weniger freier Bauraum zur Verfügung steht, von großem Vorteil. Zudem können mit der erfindungsgemäßen Tankentlüftungseinrichtung besonders hohe Umweltanforderungen erreicht werden.
- Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist die erste Membran als Polytetrafluorethylen-Membran (PTFE-Membran) ausgebildet. Polytetrafluorethylen ist ein unverzweigtes, linear aufgebautes und teilkristallines Polymer aus Fluor und Kohlenstoff. Derartige PTFE-Membranen sind dabei in der Lage, Kohlenwasserstoffe zurückzuhalten, während sie andere Stoffe, wie beispielsweise Ethanol, Wasserdampf, Sauerstoff oder Stickstoff durchlassen. Gegenüber Wasser an sich ist eine derartige PTFE-Membran jedoch dicht. Vorteilhaft bei derartigen PTFE-Membranen ist, dass diese vergleichsweise kostengünstig und in nahezu beliebiger Form und Größe herstellbar sind.
- Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung kann die erste Abscheideeinrichtung zusätzlich zur ersten Membran auch Aktivkohle aufweisen. Mittels derartiger Aktivkohle können Kohlenwasserstoffe zurückgehalten werden, wobei durch die erfindungsgemäß vorgesehen erste Membran das Volumen an Aktivkohle deutlich kleiner gestaltet werden kann. Aktivkohle bewirkt aufgrund seiner vergleichsweise großen inneren Oberfläche ein hohes Rückhaltevermögen für Kohlenwasserstoffe.
- Zweckmäßig weist die zweite Membran Silica-Nanopartikel auf. Derartige Silica-Partikel erhöhen die Stabilität der Membran durch eine Quervernetzung und bilden zusätzlich eine Barriere gegen Ethanol.
- Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist die erste Abscheideeinrichtung in Strömungsrichtung vor der zweiten Abscheideeinrichtung angeordnet. Strömungsrichtung bedeutet in diesem Fall eine Richtung von einem Kraftstofftank in die Umgebung, insbesondere über die Tankentlüftungsleitung. Durch die Anordnung der ersten Abscheideeinrichtung stromauf der zweiten Abscheideeinrichtung ist es möglich, zunächst die Kohlenwasserstoffe abzuscheiden und anschließend das Ethanol, wodurch ein vergleichsweise hoher Reinigungsgrad und dadurch eine vergleichsweise geringe Umweltbelastung erreicht werden können.
- Zweckmäßig ist die zweite Membran für Wasserdampf, Stickstoff und/oder Sauerstoff durchlässig. Hierdurch wird ermöglicht, dass die Umwelt nicht kontaminierende Stoffe, wie beispielsweise Wasserdampf, Stickstoff und/oder Sauerstoff problemlos in die Umgebung abgelassen und dadurch die zum Druckausgleich erforderliche Tankentlüftung bzw. Belüftung erfolgen kann.
- Die vorliegende Erfindung beruht weiter auf dem allgemeinen Gedanken, ein Kraftfahrzeug mit einem Kraftstofftank und einer solchen Tankentlüftungseinrichtung anzugeben. Hierdurch ist es erstmals möglich, ein besonders umweltfreundliches Kraftfahrzeug in Bezug auf eine Tankentlüftungseinrichtung anzubieten, wobei die erfindungsgemäße Tankentlüftungseinrichtung zusätzlich aufgrund ihres geringen Bauraumbedarfs an bislang nicht möglichen Positionen eingebaut werden kann.
- Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
- Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
-
- Die einzige
1 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Tankentlüftungseinrichtung. - Entsprechend der
1 , weist ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug1 einen Kraftstofftank2 sowie eine Tankentlüftungseinrichtung3 auf. Die Tankentlüftungseinrichtung3 besitzt eine erste Abscheideeinrichtung4 zum Abscheiden von Kohlenwasserstoffen8 mit einer ersten Membran5 . Erfindungsgemäß ist zusätzlich eine zweite Abscheideeinrichtung6 zum Abscheiden von Ethanol9 vorgesehen, die eine zweite Membran7 aufweist. Derartige Membranen5 und7 besitzen im Vergleich zu einem Aktivkohlefilter einen deutlich geringeren Bauraumbedarf, wobei die zweite Membran7 zusätzlich den Vorteil aufweist, für Ethanol9 undurchlässig zu sein, jedoch Wasserdampf10 , Sauerstoff11 und/oder Stickstoff12 durchzulassen. - Die erste Abscheideeinrichtung
4 weist somit eine erste Membran5 zum Abscheiden von unpolaren Kohlenwasserstoffen auf, während die zweite Abscheideeinrichtung6 eine Membran7 zum Abscheiden von polaren Kohlenwasserstoffen, wie z.B. Ethanol, aufweist. Mit der erfindungsgemäßen Tankentlüftungseinrichtung3 ist es somit erstmals möglich, auf vergleichsweise kleinem Bauraum sowohl Kohlenwasserstoffe8 als auch Ethanol9 abzuscheiden und einer Brennkraftmaschine13 zur Verbrennung wieder zuzuführen. Hierdurch kann insbesondere auch eine deutliche Reduzierung der Emissionsbelastung erreicht werden. - Die erste Membran
5 kann beispielsweise als PTFE-Membran ausgebildet sein und ist dadurch besonders beständig gegenüber Kohlenwasserstoffen. Eine derartige erste Membran5 lässt dabei Ethanol9 sowie weitere Kraftstoffdampfbestandteile, wie beispielsweise Wasserdampf10 , Sauerstoff11 und Stickstoff12 hindurch, während der Kohlenwasserstoff8 zurückgehalten wird. Die erste Membran5 kann beispielsweise auch eine poröse Membran sein, insbesondere Polyimide aufweisen. Die zweite Membran7 hingegen hält Ethanol9 zurück und lässt andere Kraftstoffdampfbestandteile, wie beispielsweise Wasserdampf10 , Sauerstoff11 und Stickstoff12 hindurch. Sowohl die von der ersten Membran5 zurückgehaltenen Kohlenwasserstoffe8 als auch das von der zweiten Membran7 zurückgehaltene Ethanol9 können somit abgefangen und beispielsweise der Brennkraftmaschine13 zur Verbrennung wieder zugeführt werden. - Innerhalb der ersten Abscheideeinrichtung
4 kann selbstverständlich auch noch Aktivkohle14 vorgesehen sein, die aufgrund ihrer großen inneren Oberfläche eine Anlagerung von Kohlenwasserstoffen ermöglicht. - Die zweite Membran
7 kann beispielsweise Silica-Nanopartikel aufweisen, die einerseits eine Verstärkung bzw. Aussteifung der zweiten Membran7 bewirken, andererseits jedoch Ethanol9 an einem Durchtritt durch die zweite Membran7 hindern. Die zweite Membran7 kann beispielsweise auch eine Lösungs-Diffusionsmembran sein und insbesondere silikonbasierte Schichten aufweisen. - Betrachtet man die
1 weiter, so kann erkennen, dass die erste Abscheideeinrichtung4 zumindest in Bezug auf einen Teil des Ethanols9 in Strömungsrichtung15 vor der zweiten Abscheideeinrichtung7 angeordnet ist. - Der gemäß der
1 gezeigte Aufbau der erfindungsgemäßen Tankentlüftungseinrichtung3 ist dabei selbstverständlich rein exemplarisch zu verstehen, so dass die Tankentlüftungseinrichtung3 nicht unbedingt eine zylindrische Form aufweisen muss, ebenso wenig wie deren Membranen5 und7 , sondern selbstverständlich auch andere, insbesondere eckige, Formen aufweisen kann. - Generell lässt sich mit der erfindungsgemäßen Tankentlüftungseinrichtung
3 eine deutliche Steigerung der Anteile an zurückgehaltenem Ethanol9 und zurückgehaltenen Kohlenwasserstoffen8 erreicht werden, wobei aufgrund der erfindungsgemäß verwendeten Membranen5 und7 zugleich eine deutlich kompakte Bauweise erreicht werden kann, die zudem kostengünstiger ist als bislang in diesem Bereich eingesetzte Aktivkohlefilter sind und eine höhere Abscheiderate aufweisen. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- US 7491258 B2 [0002]
- GB 2462178 A [0003]
- US 2003/0204993 A1 [0004]
Claims (9)
- Tankentlüftungseinrichtung (3) mit einer ersten Abscheideeinrichtung (4) zum Abscheiden von Kohlenwasserstoffen (9), wobei die erste Abscheideeinrichtung (4) eine erste Membran (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Abscheideeinrichtung (6) vorgesehen ist, die zum Abscheiden von Ethanol (9) ausgebildet ist und eine zweite Membran (7) aufweist.
- Tankentlüftungseinrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die erste Membran (5) als PTFE-Membran ausgebildet ist. - Tankentlüftungseinrichtung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass erste Membran (5) eine poröse Membran ist, die insbesondere Polyimide aufweist. - Tankentlüftungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Abscheideeinrichtung (4) Aktivkohle (14) aufweist.
- Tankentlüftungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Membran (7) Silica-Nanopartikel aufweist.
- Tankentlüftungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zweite Membran (7) eine Lösungs-Diffusionsmembran ist, die insbesondere silikonbasierte Schichten aufweist.
- Tankentlüftungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Abscheideeinrichtung (4) in Strömungsrichtung (15) vor der zweiten Abscheideeinrichtung (6) angeordnet ist.
- Tankentlüftungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Membran (7) für Wasserdampf (10), Stickstoff (12) und/oder Sauerstoff (11) durchlässig ist.
- Kraftfahrzeug (1) mit einem Kraftstofftank (2) und einer Tankentlüftungseinrichtung (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
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PCT/EP2019/056596 WO2019211035A1 (de) | 2018-05-04 | 2019-03-15 | Tankentlüftungseinrichtung umfassend zwei membranen |
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