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Die Erfindung betrifft einen elektronischen Schrittmacher zur Implantation in einen Körper eines Lebewesens.
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Schrittmacher, die bestimmungsgemäß vollständig in den menschlichen Körper implantiert werden, sind im Stand der Technik allgemein bekannt und werden bei einer Vielzahl von verschiedenen medizinischen Indikationen eingesetzt.
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Beispielsweise werden Schrittmacher bei Erkrankungen des menschlichen Herzen als sogenannte Herzschrittmacher eingesetzt. Die wesentlichen Komponenten eines Herzschrittmachers bilden Elektroden, die mit dem erkrankten Herz des Patienten verbunden werden, und eine Elektronik, die bei Feststellen von Fehlfunktionen des Herzen über die Elektroden Stimulationsimpulse an das Herz abgibt. Permanente Herzschrittmacher werden heute vollständig in den menschlichen Körper implantiert.
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Andere Schrittmacher sind beispielsweise Blasenschrittmacher oder Hirnschrittmacher, die ebenfalls Elektroden besitzen, über die eine entsprechende Elektronik Stimulationsimpulse an das Gehirn oder Nervenbahnen abgibt.
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Allen Arten von Schrittmachern ist gemeinsam, dass sie eine Batterie zur Versorgung der Elektronik mit elektrischer Energie aufweisen. Diese Batterien sind aber die Schwachstelle bei den bekannten Schrittmachern, weil aufgrund des eingeschränkten Bauraumes der zur Verfügung stehende Energieinhalt der Batterien deren Lebensdauer begrenzt. Gerade solche Schrittmacher sollten ein Leben lang funktionstüchtig sein. Selbstentladung und hoher Strombedarf führen notwendigerweise zu einem Austausch der Batterien. Der Austausch der Batterie ist allerdings mit einem operativen Eingriff verbunden und daher als kritisch zu bewerten.
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Ein Einkammer-Herzschrittmacher der neuesten Generation, der über eine Elektrode eine der Herzkammern stimuliert, kann aufgrund seiner Größe direkt in die entsprechende Herzkammer geschoben und dort über seine mehrarmige Elektrode direkt im Herzmuskel verankert werden. Wenn bei diesem Einkammer-Herzschrittmacher die Batterie leer ist, wird ein weiterer in das Herz eingeführt, der die notwendige Stimulation übernimmt. Der erste Einkammer-Herzschrittmacher bleibt Verwachsen im Herz und wird bzw. kann nicht wieder entfernt werden.
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Die Batterie des Schrittmachers kontaktlos durch Induktion wieder aufzuladen gestaltet sich problematisch bzw. ist kaum möglich, weil die Eindringtiefe von elektromagnetischen Feldern mit einer für das Aufladen notwendigen Leistungsübertragung bei hohen Frequenzen zu gering ist, vor allem dann, wenn diese ein aus zum Beispiel EMV-Gründen notwendiges Metallgehäuse durchdringen müssten.
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Vor obigem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen elektronischen Schrittmacher mit einer verbesserten Energieversorgung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird mit einem elektronischen Schrittmacher gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Ein elektronischer Schrittmacher gemäß einem Aspekt der Erfindung ist bestimmungsgemäß zur Implantation in einen Körper eines Lebewesens und zur Steuerung einer Körperfunktion vorgesehen.
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Der erfindungsgemäße elektronische Schrittmacher kann beispielsweise ein Herzschrittmacher (Einkammer-Herzschrittmacher, Zweikammer-Herzschrittmacher, Dreikammer-Herzschrittmacher), ein Gehirnschrittmacher, oder Darmschrittmacher sein. Der erfindungsgemäße elektronische Schrittmacher wird vollständig in den Körper des Lebewesens, insbesondere in einen menschlichen Körper, implantiert.
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Der elektronische Schrittmacher gemäß der Erfindung weist einen Elektrodenabschnitt, der bestimmungsgemäß an einem Körperabschnitt elektrisch leitend zu befestigen ist, auf. Der Elektrodenabschnitt beinhaltet in Abhängigkeit davon, welchen Zweck der elektronische Schrittmacher übernimmt bzw. welche Körperfunktion er stimulieren soll, eine bestimmte Anzahl von Elektroden. Die Elektroden werden bestimmungsgemäß mit dem Körperabschnitt, beispielsweise Herz oder Gehirn, der zu stimulieren ist, verbunden.
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Handelt es sich beispielsweise bei dem erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmacher um einen Einkammer-Herzschrittmacher, beinhaltet dieser eine einzige Elektrode, die mit der zu stimulierenden Herzhälfte - beispielsweise Vorhof oder Herzkammer - verbunden wird. Handelt es sich hingegen um einen Zweikammer-Herzschrittmacher, beinhaltet der entsprechende Elektrodenabschnitt zwei Elektroden, die mit der entsprechenden zu stimulierenden Herzhälfte - beispielsweise Vorhof und Herzkammer - verbunden werden. Die Elektroden beinhalten beispielsweise an ihren Enden spiralförmige Abschnitte, die in den Herzmuskel gedreht und so verankert werden. Allgemein kann es sich bei dem erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmacher um einen Herzschrittmacher gemäß einem beliebigen NBG-Code handeln.
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Allgemein ausgedrückt beinhaltet der Elektrodenabschnitt des erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmachers eine für die medizinische Indikation notwendige Anzahl von Elektroden.
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Darüber hinaus beinhaltet der erfindungsgemäße elektronische Schrittmacher eine mit dem Elektrodenabschnitt verbundene Elektronik, die eingerichtet ist, einen Impuls (Stimulationsimpuls bzw. Spannungsimpuls) gemäß erfasster Körperdaten zu erzeugen und diesen über den Elektrodenabschnitt an den Körperabschnitt zur Steuerung der Körperfunktion abzugeben.
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Die Elektronik des erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmachers ist so ausgestaltet, dass sie die zu stimulierende bzw. zu steuernde Körperfunktion zur Erfassung der Körperdaten überwachen und bei Bedarf den Impuls (Stimulationsimpuls bzw. Spannungsimpuls) über den Elektrodenabschnitt an den Körperabschnitt abgeben kann. In Abhängigkeit von dem Zweck und der Art des erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmachers kann die Elektronik den Impuls kontinuierlich oder bedarfsweise bei Feststellen einer Fehlfunktion des Körpers erzeugen und über den Elektrodenabschnitt ausgeben.
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Wenn es sich bei dem erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmacher um einen Herzschrittmacher handelt, kann die Elektronik bevorzugt so ausgestaltet sein, dass sie eine oder mehrere Funktionen (Betriebsarten und/oder Frequenzadaption) gemäß NBG-Schrittmachercode aufweist.
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Weiterhin beinhaltet der erfindungsgemäße elektronische Schrittmacher einen Energiespeicher, z.B. einen Akkumulator oder einen Kondensator (beispielsweise ein Gold-Cap), zur Versorgung der Elektronik mit elektrischer Energie, der nach Entladung mit elektrischer Energie wieder aufgeladen werden kann. Die Art des Energiespeichers des erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmachers kann beliebig gewählt werden. Beispielsweise kann der Energiespeicher ein Akkumulator, vorzugsweise ein Lithium-Ionen-Akkumulator, sein. Alternativ kann der Energiespeicher ein Kondensator mit bevorzugt geringer Selbstentladung sein. Der Energiespeicher kann bevorzugt hermetisch eingekapselt sein, sodass von ihm keine Gefahr für den Körper des Lebewesens ausgeht.
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Erfindungsgemäß beinhaltet der elektronische Schrittmacher einen mit dem Energiespeicher elektrisch verbundenen Ladeimpulserzeugungsabschnitt, der derart eingerichtet ist, dass er an den Energiespeicher einen Ladeimpuls zum Wiederaufladen des Energiespeichers abgeben kann, wobei der Ladeimpulserzeugungsabschnitt einen Magnetisierungsabschnitt mit ausgerichteten magnetischen Domänen beinhaltet, der durch ein sich veränderndes (externes) Magnetfeld derart kontaktlos beeinflussbar ist, dass in ihm ab Erreichen einer bestimmten Feldstärke (Amplitude) eine zur Erzeugung des Ladeimpulses führende über den Magnetisierungsabschnitt laufende Ummagnetisierungswelle, hervorgerufen durch die fortlaufend umgepolten magnetischen Domänen, auftritt.
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Das genannte externe bzw. extern erzeugte Magnetfeld wird bevorzugt durch das im Folgenden noch erläuterte erfindungsgemäße Ladegerät erzeugt.
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Der Magnetisierungsabschnitt des Ladeimpulserzeugungsabschnittes weist gleich ausgerichtete magnetische Domänen auf, die gemeinsam durch das sich verändernde extern erzeugte Magnetfeld beeinflusst werden können. Wenn das extern erzeugte Magnetfeld in einem bestimmten Bereich des Magnetisierungsabschnittes eine bestimmte Amplitude bzw. Feldstärke, die in der Größenordnung weniger Millitesla (kleiner gleich 10mT) liegt, erreicht, magnetisieren sich die Domänen in diesem Bereich um (Umklappen der sog. Weiß‘schen Bezirke), wodurch die genannte Ummagnetisierungswelle über den Magnetisierungsabschnitt zu laufen beginnt, so wie es z. B. bei einem im Folgenden noch erwähnten Wiegand- oder Impulsdraht der Fall ist.
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Die Form des Magnetisierungsabschnittes ist beliebig.
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Wenn die Stärke des extern erzeugten Magnetfeldes beispielsweise an einem Ende des Magnetisierungsabschnittes die bestimmte Amplitude bzw. Stärke erreicht, beginnt die Ummagnetisierungswelle an diesem Ende des Magnetisierungsabschnittes zu laufen, bis sie das andere Ende des Magnetisierungsabschnittes erreicht. Physikalisch gesehen handelt es sich bei der so auftretenden Ummagnetisierungswelle um im Wesentlichen eine Blochwand, die über den Magnetisierungsabschnitt läuft.
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Die Ummagnetisierung des Magnetisierungsabschnitts wird zur Erzeugung des Ladeimpuls ausgenutzt, beispielsweise durch Induktion.
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An dieser Stelle sei ausdrücklich erwähnt, dass die Größe (Amplitude) und die Geschwindigkeit der Ummagnetisierungswelle nicht oder nur unwesentlich von der Frequenz des sich verändernden extern erzeugten Magnetfelds abhängt, sondern vorwiegend von den Materialdaten des Magnetisierungsabschnittes. Der Auslösezeitpunkt der Ummagnetisierungswelle hängt davon ab, wann das sich verändernde, extern erzeugte Magnetfeld die genannte Amplitude bzw. Feldstärke erreicht, wobei der Gradient der Änderung des Magnetfeldes bzw. die entsprechende Frequenz keine Rolle spielt. Wird die notwendige Stärke (Amplitude) des Magnetfelds erreicht, beginnt die Blochwand bzw. die Ummagnetisierungswelle zu laufen.
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Die Umpolfrequenz bzw. die Veränderung des Magnetfelds spielt nur insoweit eine wenngleich untergeordnete Rolle, weil diese nur über die Anzahl der Initiierungen der Ummagnetisierungswelle Auskunft gibt bzw. sie zeigt lediglich an, wie oft die Ummagnetisierungswelle initiiert wird und damit wie oft ein Ladeimpuls erzeugt wird.
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Der erfindungsgemäße elektronische Schrittmacher ist bevorzugt so ausgestaltet, dass der Ladeimpulserzeugungsabschnitt mindestens eine Spule aufweist, die zu dem Magnetisierungsabschnitt derart räumlich angeordnet ist, dass sie bei Auftreten der Ummagnetisierungswelle einen zu dem Ladeimpuls führenden Spannungsimpuls erzeugt.
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Die räumliche Anordnung kann dergestalt sein, dass die Spule um den Magnetisierungsabschnitt gewickelt ist, insbesondere diesen axial umschließend.
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Spulen aus elektrisch leitenden Materialen sind bekanntermaßen Induktivitäten. Die Ummagnetisierungswelle führt dazu, dass die Spule aufgrund ihrer induktiven Eigenschaften den zu dem Ladeimpuls führenden Spannungsimpuls erzeugt.
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Pro Umpolung des sich verändernden Magnetfelds erzeugt die Spule folglich einen Spannungsimpuls bestimmter Höhe (unabhängig davon, wie schnell sich bzw. mit welcher Frequenz sich das Magnetfeld ändert). Der Magnetisierungsabschnitt und die Spule können beispielsweise so dimensioniert sein, dass der zu dem Ladeimpuls führende Spannungsimpuls in seiner Amplitude 10V und mehr beträgt.
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Die von der Spule erzeugten Spannungsimpulse haben alternierend umgekehrte Polaritäten. Zur Ausnutzung aller Spannungsimpulse beinhaltet der Ladeimpulserzeugungsabschnitt eine Ladeelektronik, die die Spannungsimpulse mittels einen Gleichrichters bevorzugt gleichrichtet und/oder in einem Kondensator zwischenspeichert.
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Allgemein ausgedrückt besteht der Vorteil der Erfindung darin, dass ein Teil der magnetischen Energie des sich verändernden Magnetfelds in dem Magnetisierungsabschnitt zunächst kumuliert und dann in Form der sich bewegenden Ummagnetisierungswelle quasi schlagartig freigesetzt wird. Die Induktion und damit das Entstehen der elektrischen Spannung findet folglich erst zu diesem Zeitpunkt an/in der Spule statt. D.h. die kontaktlose Energieübertragung beruht nicht darauf, dass das sich verändernde Magnetfeld unmittelbar zur Spannungsinduktion in der Spule verwendet wird, sondern die entsprechende Energie des Magnetfeldes wird in dem Magnetisierungsabschnitt zwischengespeichert und bei Initiierung der Ummagnetisierungswelle quasi schlagartig freigesetzt. Aus diesem Grund kann die Umpolfrequenz so angepasst werden, dass Energie problemlos durch ein aus Metall gebildetes Gehäuse oder Hülle hindurch übertragen werden kann. Erfindungsgemäß handelt es sich um ein Verfahren der indirekten Induktion, d.h. die vom Strom der Primärspule erzeugte Änderung des Magnetflusses führt nicht ausschließlich wie bei der direkten Induktion in der Sekundärspule unmittelbar zu einer Spannung, sondern ein Teil von diesem Fluss wird zunächst in dem Magnetisierungsabschnitt zwischengespeichert. Bei einer bestimmten Feldstärke stimuliert dann der Fluss den Magnetisierungsabschnitt zur Erzeugung einer magnetischen Stoßwelle bestimmter Polarität (Ummagnetisierungswelle) und damit indirekt in der Sekundärspule zu einem Spannungsimpuls bestimmer Polarität mit wesentlich höherer Amplitude. Die Spule des Ladeimpulserzeugungsabschnitts fungiert dabei als die genannte Sekundärspule, die bei Auftreten der Ummagnetisierungswelle den Spannungsimpuls erzeugt. Die genannte Primärspule sitzt beispielsweise in dem im Folgenden noch erläuterten erfindungsgemäßen Ladegerät.
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In diesem Punkt unterscheidet sich die Erfindung erheblich von bekannten kontaktlosen Ladevorgängen für Akkumulatoren, die ein elektromagnetisches Wechselfeld zur Energieübertragung ausnutzen. Ein solches elektromagnetisches Wechselfeld hoher Frequenz ist bei zu implantierenden Schrittmachern kaum oder nur sehr schlecht einsetzbar, weil die Eindringtiefe des elektromagnetischen Wechselfelds in den Körper des Lebewesens und vor allem in ein Metallgehäuse aufgrund von auftretenden Effekten, wie beispielsweise dem Skin-Effekt, zu gering ist.
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Der Magnetisierungsabschnitt des erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmachers ist bevorzugt durch eine spezielle, z.B. mechanische, Bearbeitung derart aufgebaut, dass die magnetischen Domänen des Magnetisierungsabschnittes gleich ausgerichtet sind.
Der Magnetisierungsabschnitt des erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmachers weist bevorzugt einen hartmagnetischen Schalenbereich auf, der einen weichmagnetischen Kernbereich umschließt.
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Der hartmagnetische Schalenbereich entsteht beispielsweise bei der Bearbeitung und Herstellung des Magnetisierungsabschnitts. Ein bevorzugtes Material für den Magnetisierungsabschnitts ist Vicalloy, das beispielsweise in Kaltumformschritten zur Ausrichtung der magnetischen Domänen bearbeitet wird.
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Bevorzugt ist der Magnetisierungsabschnitt mindestens ein Impulsdraht oder ein Wieganddraht. Der Magnetisierungsabschnitt kann auch eine Vielzahl von Impulsdrähten oder eine Vielzahl von Wieganddrähten oder eine Kombination aus mindestens einem Impulsdraht und einem Wieganddraht aufweisen.
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Die Anzahl der Spulen ist auch nicht auf eine einzige beschränkt. Jedem der Drähte könnte eine eigene Spule zugeordnet sein oder alternativ kann eine Vielzahl der Drähte von einer oder mehreren Spulen umgeben sein. Bevorzugt wird die Spule oder werden die Spulen um einen oder mehrere der Drähte gewickelt.
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In diesem Fall bilden die Spulen jeweils eine Sekundärspule des erläuterten Verfahrens indirekter Induktion, zu der Energie mittelbar über den Magnetisierungsabschnitt von der Primärspule, die bevorzugt in dem noch zu erläuternden Ladegerät sitzt, übertragen wird.
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Bevorzugt ist der erfindungsgemäße elektronische Schrittmacher so ausgebildet, dass die Elektronik zusammen mit dem Energiespeicher und dem Ladeimpulserzeugungsabschnitt von einer Hülle bzw. einem Gehäuse vollständig umgeben ist, die/das aus einem Material gebildet ist, das von dem Körper des Lebewesens nicht abgestoßen wird. Das Material ist bevorzugt ein nicht-ferromagnetisches Metall, insbesondere Titan, oder eine, insbesondere Titan umfassende, Metalllegierung. Alternative Metalle sind Edelstähle. Die elektrische Leitfähigkeit der genannten Materialien ist von Bedeutung, um hochfrequente Störfelder, die die Funktion des Schrittmachers, beispielsweise des Herzschrittmachers, beeinträchtigen können, zu dämpfen. Auch kann das elektrisch leitende Gehäuse als Massekontakt für den Stromkreis notwendig sein.
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Der Elektrodenabschnitt ist beispielsweise lösbar an der Hülle bzw. dem Gehäuse befestigt bzw. durchläuft diese und ist innerhalb der Hülle/Gehäuse mit der Elektronik verbunden.
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Die bereits erwähnte Tatsache, dass der Magnetisierungsabschnitt die magnetische Energie kumuliert und erst die Freisetzung in Form der Ummagnetisierungswelle zu dem Entstehen der induzierten elektrischen Spannung bzw. dem Spannungsimpuls innerhalb des Gehäuses bzw. der Hülle führt, schafft Freiräume für die Wahl des bevorzugt nicht-ferromagnetischen Materials der genannten Hülle bzw. des Gehäuses, weil keine unmittelbaren Anforderungen an Übertragungsfrequenzen gestellt werden müssen.
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Bevorzugt beinhaltet der Ladeimpulserzeugungsabschnitt des erfindungsgemäßen Schrittmachers in einer Richtung, in der die mindestens eine Spule gewickelt ist oder in der die Spulen gewickelt sind, an mindestens einem Endabschnitt des Magnetisierungsabschnittes eine magnetische Sammellinse zur Bündelung und Führung des sich verändernden, extern erzeugten Magnetfeldes auf den Magnetisierungsabschnitt.
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Die genannte Richtung entspricht der Längsrichtung der Spule bzw. der Spulen, in der sie gewickelt ist bzw. sind. Bevorzugt sind an beiden Endabschnitten des Magnetisierungsabschnitts jeweils mindestens eine magnetische Sammellinse angeordnet, die das sich verändernde, extern erzeugte Magnetfeld auf dem Magnetisierungsabschnitt bündeln bzw. zu diesem leiten.
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Alternativ zur Verwendung eigenständiger Sammellinse(n) besteht auch die Möglichkeit, dass die Hülle bzw. das Gehäuse gezielt teilweise oder abschnittsweise aus einem ferromagnetischen Material gebildet ist oder teilweise oder abschnittsweise mit einem solchen beschichtet ist und, z.B. durch eine Teilung in zwei getrennte Hälften so aufgebaut ist, dass es die Funktion der magnetischen Sammellinsen direkt übernimmt. Durch die dann größere Ausgestaltung der Sammellinsen kann das vom Ladegerät zu erzeugende Magnetfeld weiter reduziert werden.
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Die mindestens eine magnetische Sammellinse des elektronischen Schrittmachers ist bevorzugt aus einem ferromagnetischen Metall gebildet, welches das extern erzeugte Magnetfeld für den Magnetisierungsabschnitt bündelt.
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Die magnetische(n) Sammellinse(n) ist/sind beispielsweise aus Ferrit ausgebildet und haben beispielsweise die Form eines Hohlzylinders, dessen Achse in Richtung des jeweiligen Endabschnitts des Magnetisierungsabschnittes weist.
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Der Magnetisierungsabschnitt ist bevorzugt in den Hohlzylinder eingeführt.
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Die Verwendung der magnetischen Sammellinse(n) ermöglicht beispielsweise, dass das im Folgenden noch zu erläuternde Ladegerät ein schwächeres Magnetfeld erzeugen muss.
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Die Elektronik des erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmachers beinhaltet bevorzugt keine Elemente aus ferromagnetischen Materialien und/oder der Ladeimpulserzeugungsabschnitt des erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmachers beinhaltet bis auf den Magnetisierungsabschnitt und, wenn bevorzugt vorgesehen, die mindestens eine magnetische Sammellinse keine Elemente aus ferromagnetischen Materialen.
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Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmachers ist dahingehend vorteilhaft, dass die nicht aus ferromagnetischen Materialien gebildeten Elemente durch das extern erzeugte Magnetfeld nicht beeinträchtigt bzw. gestört werden.
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Weiterhin bevorzugt ist die Elektronik des erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmachers eingerichtet, ein Signal auszusenden, welches die Qualität des Ladeimpulses anzeigt.
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Das genannte Signal kann beispielsweise ein niederfrequentes Signal sein, das den Köper des Lebewesens und, wenn keine Antenne hierfür vorgesehen ist, die Hülle bzw. das Gehäuse des erfindungsgemäßen Schrittmachers durchdringt.
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Die Qualität des Ladeimpulses bestimmt sich beispielsweise daran, wie stark der Ladeimpuls ist. Das die Qualität des Ladeimpulses angebende Signal kann beispielsweise ein binäres Signal sein, das einen OK-Zustand einnimmt, wenn der Ladeimpuls einen Schwellenwert übersteigt, und einen NG-Zustand einnimmt, wenn der Ladeimpuls den Schwellenwert nicht übersteigt. Alternativ kann das genannte Signal auch die genaue Stärke des Ladeimpulses angeben.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Ladegerät für einen elektronischen Schrittmacher, wobei das Ladegerät eingerichtet ist, ein sich mit einer Umpolfrequenz und Amplitude veränderndes Magnetfeld zu erzeugen. Das Ladegerät wird bei bestimmungsgemäßer Verwendung vorübergehend auf einer Körperoberfläche des Lebewesens oder in der Nähe der Körperoberfläche des Lebewesens derart angeordnet, dass das Magnetfeld in den Körper und den erfindungsgemäßen implantierten elektronischen Schrittmacher zur Beeinflussung des Ladeimpulserzeugungsabschnittes eindringt.
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Die Umpolfrequenz liegt bevorzugt in einem Bereich von
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Das Ladegerät beinhaltet beispielsweise eine oder eine Vielzahl von Spulen, die in dem im Vorhergehenden erwähnten Verfahren indirekter Induktion als die Primärspule(n) fungieren. Bevorzugt ist ein Kern, beispielsweise aus Ferrit, in die Spule(n) eingesetzt.
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Das Ladegerät erzeugt bestimmungsgemäß einen Stromfluss durch die Spule(n) für den Aufbau eines sich verändernden elektromagnetischen Feldes, das sich mit der erwähnten Umpolfrequenz umpolt. Wenn das Ladegerät auf der Körperoberfläche bzw. in deren Nähe angeordnet ist, kann das Wechselfeld in den Körper des Lebewesens und einen dort angeordneten erfindungsgemäßen Schrittmacher, beispielsweise einen Herzschrittmacher, eindringen. Der magnetische Anteil des sich verändernden elektromagnetischen Feldes bildet das im Vorhergehenden erläuterte, extern erzeugte Magnetfeld, das den Magnetisierungsabschnitt zur Initiierung der Ummagnetisierungswelle beeinflusst.
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Die Stärke und/oder die Umpolfrequenz des elektromagnetischen Wechselfeldes können bevorzugt in dem Ladegerät gesteuert werden. Dies ist dahingehend vorteilhaft, dass das Ladegerät in Abhängigkeit von der Lage des Schrittmachers innerhalb des Körpers bzw. in Abhängigkeit von der notwendigen Eindringtiefe eingestellt werden kann.
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Bevorzugt beinhaltet das erfindungsgemäße Ladegerät eine Vielzahl von Spulen zur Erzeugung des sich verändernden Magnetfeldes, wobei die Vielzahl von Spulen auf Basis des die Qualität des Ladeimpulses anzeigenden Signals für eine Optimierung des Ladeimpulses entsprechend angesteuert werden können.
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Die Spulen der Vielzahl von Spulen sind bevorzugt so räumlich angeordnet, dass das Ladegerät durch die Ansteuerung der Spulen die Ausrichtung des erzeugten Magnetfeldes ändern kann. Dies hat den Vorteil, dass das Ladegerät die Ausrichtung des Magnetfeldes unter Berücksichtigung des die Qualität des Ladeimpulses angebenden Signals ändern kann, um die Qualität der Ladeimpulse zu verbessern bzw. zu optimieren.
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Das Ladegerät ist bevorzugt eingerichtet, die Spulen zur Ausrichtung des Magnetfeldes automatisch anzusteuern.
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Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezug auf die beigefügte Figur erläutert.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Implantat-Sch rittmachers ;
- 2 zeigt eine schematische Darstellung eines entsprechenden Ladegerätes;
- 3 zeigt eine alternative Ausgestaltung des in 2 gezeigten Ladegerätes mit einer Vielzahl von Spulen.
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1 zeigt den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen elektronischen Schrittmachers 1.
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Der elektronische Schrittmacher 1 ist in dieser bevorzugten Ausführungsform ein Herzschrittmacher, der bestimmungsgemäß vollständig in den menschlichen Körper implantiert wird. Die Erfindung ist allerdings nicht auf einen Herzschrittmacher beschränkt. Bei dem elektronischen Schrittmacher 1 kann es sich beispielsweise auch um einen Gehirnschrittmacher oder einen Darmschrittmacher handeln.
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Der Herzschrittmacher 1 beinhaltet einen Elektrodenabschnitt 2, der in dieser bevorzugten Ausführungsform zwei Elektroden 20, 21 beinhaltet. Der Herzschrittmacher 1 ist demgemäß ein Zweikammer-Herzschrittmacher, der eingerichtet ist, über die Elektroden 20, 21 einen Vorhof (Atrium) und eine Herzkammer (Ventrikel) einer Herzseite zu stimulieren. Hierfür wird eine der Elektroden bestimmungsgemäß mit dem Vorhof verbunden und die andere der Elektroden mit der entsprechenden Herzkammer.
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Die Ausgestaltung als Zweikammer-Herzschrittmacher ist auch lediglich bevorzugt. Alternativ kann der Herzschrittmacher auch ein Einkammer- oder Dreikammer-Herzschrittmacher sein, wobei er dann die hierfür notwendige Anzahl von Elektroden besitzt.
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Der Elektrodenabschnitt 2 ist mit einer Elektronik 3 verbunden. Die Elektronik 3 ist eingerichtet, die notwendigen Funktionen des Herzschrittmachers zu übernehmen. Die Elektronik 3 erhält ein Eingangssignal Ein(Körperdaten), über das der Herzschrittmacher bzw. die Elektronik 3 erkennen kann, ob die zu überwachende und steuernde Körperfunktion (Herzschlag) stimuliert bzw. gesteuert werden muss. Wenn die Elektronik 3 beispielsweise erkennt, dass nach Ablauf eines bestimmten Zeitintervalls kein Herzschlag vorliegt, erzeugt sie einen Impuls bzw. Stimulationsimpuls (Strom- und/oder Spannungsimpuls), den sie zur Anregung des Herz über den Elektrodenabschnitt 2 an den Vorhof und/oder die Herzkammer abgibt.
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Die Elektronik 3 ist bevorzugt so eingerichtet, dass sie nur im Bedarfsfall den Impuls erzeugt und das Herz anregt.
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Der Herzschrittmacher 1 beinhaltet zur Versorgung der Elektronik 3 einen elektrischen Energiespeicher 4, beispielsweise einen Akkumulator, der mit der Elektronik 3 elektrisch verbunden ist. Der Energiespeicher 4 ist beispielsweise ein Lithium-Ionen-Akkumulator, der wieder aufgeladen werden kann. Eine andere Lösung für einen Energiespeicher wäre z.B. ein Kondensator mit extrem geringer Selbstentladung (z.B. Gold-Cap).
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Als erfindungswesentliches Element weist der Herzschrittmacher 1 einen Ladeimpulserzeugungsabschnitt 5 auf, über den der Energiespeicher 4 wieder aufgeladen werden kann. Der Ladeimpulserzeugungsabschnitt 5 ermöglicht ein kontaktloses Laden des Energiespeichers 4.
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Der Ladeimpulserzeugungsabschnitt 5 beinhaltet als wesentliche Elemente mindestens einen Impulsdraht oder Wieganddraht 51, der von einer Spule 52 axial umschlossen wird bzw. um den die Spule 52 gewickelt ist, und eine Ladeelektronik 53.
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Der Impulsdraht oder Wieganddraht 51 bildet einen Magnetisierungsabschnitt, der durch ein sich veränderndes, extern erzeugtes Magnetfeld beeinflusst werden kann. Bevorzugt kann der Magnetisierungsabschnitt 51 eine Vielzahl von Impulsdrähten und/oder Wieganddrähten beinhalten, wobei jeder der Drähte oder eine Vielzahl der Drähte von einer oder mehreren Spulen umschlossen sein kann.
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Das sich verändernde Magnetfeld wird beispielsweise durch ein im Folgenden noch erläutertes Ladegerät erzeugt.
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Der Magnetisierungsabschnitt 51 weist gleichmäßig ausgerichtete magnetische Domänen auf, die bei Veränderung des Magnetfeldes ab einer bestimmten Amplitude bzw. Feldstärke in der Größenordnung weniger MilliTesla beginnen, sich umzumagnetisieren (umzuklappen). Dies führt dazu, dass physikalisch gesehen eine Ummagnetisierungswelle (Blochwand) über den Magnetisierungsabschnitt läuft. In der Literatur wird dieses Ereignis auch als großer Barkhausen-Sprung bezeichnet.
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Die Größe und Geschwindigkeit der Ummagnetisierungswelle ist unabhängig von der Frequenz (Umpolfrequenz), mit der sich das extern erzeugte Magnetfeld ändert. Die über den Magnetisierungsabschnitt laufende Ummagnetisierungswelle erzeugt in der/den um den Magnetisierungsabschnitt 51 gewickelte(n) Spule(n) 52 einen Spannungsimpuls.
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Der Spannungsimpuls wird bevorzugt von der Ladeelektronik 53 verarbeitet. Die Ladeelektronik 53 beinhaltet beispielsweise einen Gleichrichter zur Gleichrichtung der Spannungsimpulse der Spule(n), die alternierend mit jeweils umgekehrter Polarität erzeugt werden, und bevorzugt einen Kondensator (beispielsweise auch ein Gold-Cap) zur Zwischenspeicherung elektrischer Energie.
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Die Ladeelektronik 53 gibt letztendlich einen Ladeimpuls an den Energiespeicher 4 aus, wodurch dieser aufgeladen wird.
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Die Elektronik 3 kann bevorzugt ausgestaltet sein, ein Signal Aus auszugeben, das die Qualität des von der Ladeelektronik 53 ausgegebenen Ladeimpulses angibt. Beispielsweise erfasst die Elektronik 3 die Stärke des Ladeimpulses und generiert hierauf beruhend das Signal Aus. Die Ausgabe des Signals Aus erfolgt beispielsweise als niederfrequentes Funksignal. Das Signal Aus wird von dem im Folgenden noch erläuterten Ladegerät verarbeitet.
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Die Elektronik 3, der Energiespeicher 4 und der Ladeimpulserzeugungsabschnitt 5 sind zusammen in ein Gehäuse 6 aufgenommen und werden von diesem vollständig umschlossen. Das Gehäuse 6 ist bevorzugt aus Titan bzw. einer entsprechenden Legierung aufgebaut und eignet sich deshalb hervorragend zur Implantation in den menschlichen Körper, weil keine Abstoßungsreaktionen auftreten und hält als metallischer Körper hochfrequente Störfelder fern. Ein metallischer Körper kann zudem als die für den Stromimpuls notwendige Masseelektrode verwendet werden, was z.B. bei einem Glaskörper nicht möglich wäre.
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2 zeigt schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen Ladegerätes 1' das zum Wiederaufladen des elektronischen Schrittmachers 1 dient.
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Erfindungsgemäß nützt die Erfindung allgemein ein Verfahren indirekter Induktion um den Energiespeicher 4 wieder aufzuladen, d.h. die Energie wird nicht wie bei der direkten Induktion direkt von einer Primär- unverzögert zu einer Sekundärspule übertragen (Transformatorprinzip), sondern indirekt von einer Primärspule, die in dem folgend erläuterten Ladegerät sitzt, erst auf den die Energie speichernden Magnetisierungsabschnitt 51 und von dort verzögert zu der/den den Magnetisierungsabschnitt 51 umschließenden Spulen 52.
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Das Ladegerät 1' beinhaltet zum Beispiel eine Spule (Primärspule) 2', deren Strom bzw. Spannung in Amplitude und Frequenz geregelt werden kann. Bevorzugt hat die Spule 2' zur Feldverstärkung einen ferromagnetischen Kern 3', z.B. aus Ferrit.
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Ein Gehäuse 4' nimmt die entsprechenden Komponenten des Ladegerätes 1' auf. Das Gehäuse 4' wird bei bestimmungsgemäßer Verwendung zweitweise in der Nähe oder auf einer Oberfläche O des menschlichen Körpers so angeordnet, dass das von der Primärspule 2' im Ladegerät erzeugte externe Magnetfeld den Magnetisierungsabschnitt 51 erreicht.
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Bei Betrieb des Ladegeräts 1' erzeugt dieses über die Primärspule 2' ein sich veränderndes Magnetfeld, das einen Anteil des von der Primärspule 2' erzeugten elektromagnetischen Feldes bildet. Das erzeugte sich verändernde Magnetfeld polt sich mit einer bestimmten Umpolfrequenz um und erreicht den Magnetisierungsabschnitt 51. Jede Umpolung führt ab Erreichen einer bestimmten Feldstärke zu der Initiierung der Ummagnetisierungswelle, wobei die Spule 52, die in dem erwähnten Verfahren der indirekten Induktion die Sekundärspule bildet, alternierend positive und negative Spannungsimpulse erzeugt. Die Spannungsimpulse werden, wie bereits erläutert, von der Ladeelektronik 53 verarbeitet, sodass die Ladeelektronik 53 letztendlich den Ladeimpuls an den Energiespeicher 4 abgibt.
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Ein wesentlicher Punkt der Erfindung ist, wie bereits erwähnt, dass die kontaktlose Energieübertragung nicht darauf beruht, dass das sich verändernde Magnetfeld, das von dem Ladegerät 1' erzeugt wird, direkt zur Spannungsinduktion in der Sekundärspule 52 verwendet wird, sondern indirekt, indem die entsprechende Energie des Magnetfeldes in dem Magnetisierungsabschnitt 51 zwischengespeichert und dann bei Initiierung der Ummagnetisierungswelle quasi schlagartig freigesetzt wird, wodurch der Spannungsimpuls in der Sekundärspule 52 durch Induktion erzeugt wird. Aus diesem Grund kann die Umpolfrequenz so angepasst werden, dass die Energie problemlos auch durch das aus Metall gebildete Gehäuse 6 hindurch übertragen werden kann.
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Die Stärke und/oder Umpolfrequenz des von der Primärspule 2' erzeugten Magnetfeldes bzw. elektromagnetischen Feldes kann in dem Ladegerät 1' gesteuert werden, um das Wiederaufladen des Energiespeichers 4 an die spezifische Lage des Schrittmachers 1 in dem Körper des Lebewesens bzw. die notwendige Eindringtiefe anzupassen und die Ladezeit zu minimieren. Die Steuerung der Stärke und/oder Umpolfrequenz des von der Primärspule 2' erzeugten Magnetfeldes bzw. elektromagnetischen Feldes erfolgt in dem Ladegerät 1' bevorzugt auf Basis des Signals Aus, das von dem Schrittmacher ausgesendet wird. Hierfür beinhaltet das Ladegerät 1`entsprechende Empfangseigenschaften, um das (Funk)signal Aus zu empfangen.
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Bevorzugt beinhaltet der Schrittmacher 1 in der Längsrichtung der Spule(n) 52 an Endabschnitten des Magnetisierungsabschnittes 51 magnetische Sammellinsen 54 zur Bündelung des sich verändernden Magnetfeldes. Die magnetischen Sammellinsen 54 können bevorzugt die Form eines Hohlzylinders haben, in den der Impulsdraht/Wieganddraht bzw. die Impulsdrähte/Wieganddrähte eingeführt sind.
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Alternativ oder zusätzlich zu dem magnetischen Sammellinsen 54 kann das Gehäuse 6 des Schrittmachers 1 aus zwei zusammengesetzten Gehäuseabschnitten aufgebaut sein. Die Gehäuseabschnitte können aus ferromagnetischen Metallen ausgebildet sein oder mit solchen beschichtet sein, wobei die Ausrichtung des Ladeimpulserzeugungsabschnittes 5 innerhalb des Gehäuses 6 so gewählt ist, dass die Gehäuseabschnitte als zusätzliche oder auch alleinige Sammellinsen 54 wirken.
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Pro Umpolung des sich verändernden externen Magnetfeldes wird die Ummagnetisierungswelle, die über den Magnetisierungsabschnitt 51 läuft initiiert und letztendlich einer der Ladeimpulse zum Wiederaufladen des Energiespeichers 4 erzeugt.
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3 zeigt eine alternative Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Ladegeräts 1".
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Der Schrittmacher ist wie in 2 angeordnet und in 3 nicht mehr gezeigt.
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Das gezeigte Ladegerät 1" unterscheidet sich von dem aus 2 lediglich dadurch, dass eine Vielzahl von Spulen 3-1, 3-2, 3-3, die jeweils als die genannte Primärspule fungieren, vorgesehen ist. Das Ladegerät 1" beinhaltet bevorzugt eine Elektronik 5" und einen Multiplexer 6". Die Elektronik 5" ist dazu eingerichtet, den Multiplexer 6" anzusteuern und hierdurch festzulegen, welche oder in welcher Kombination die Spulen 3-1, 3-2, 3-3 zur Erzeugung des Magnetfeldes verwendet werden. Die Ansteuerung der Spulen 3-1, 3-2, 3-3 beruht auf dem (Funk)signal Aus des Schrittmachers 1, das die Qualität des Ladeimpulses angibt.
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Die Spulen 3-1, 3-2, 3-3 sind räumlich unterschiedlich angeordnet, wodurch die Orientierung des Magnetfeldes zur Verbesserung und Optimierung des Ladeimpulses geändert werden kann.
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Jeder der Spulen 3-1, 3-2, 3-3 beinhaltet bevorzugt einen Kern wie er in 2 gezeigt und in die Spule 2' eingeführt ist.