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Die Erfindung betrifft eine Hochvoltbatterie für ein Kraftfahrzeug mit einer Mehrzahl von Batteriemodulen, wobei jedes Batteriemodul ein Batteriemodulgehäuse aufweist und die Batteriemodulgehäuse von zumindest zwei benachbarten Batteriemodulen jeweilige einander zugewandte Gehäusewände aufweisen, entlang welcher die benachbarten Batteriemodule infolge einer aufprallbedingten Kraftbeaufschlagung auf die Hochvoltbatterie relativ zueinander verschiebbar sind. Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug mit einer Hochvoltbatterie.
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Vorliegend richtet sich das Interesse auf Hochvoltbatterien bzw. Hochvoltenergiespeicher für elektrisch antreibbare Kraftfahrzeuge, beispielsweise Elektrofahrzeuge oder Hybridfahrzeuge. Solche Kraftfahrzeuge weisen im Antriebsstrang üblicherweise eine elektrische Antriebsmaschine bzw. einen Elektromotor zum Antreiben des Kraftfahrzeugs sowie die Hochvoltbatterie auf, welche elektrische Energie für die elektrische Antriebsmaschine bereitstellt. Solche Hochvoltbatterien umfassen eine Vielzahl von Batteriezellen, welche zu Batteriemodulen verschaltet sind. Bei einem kritischen Ereignis, beispielsweise bei einem unfallbedingten Aufprall des Kraftfahrzeugs, kann es zu einer Kraftbeaufschlagung auf die Hochvoltbatterie kommen. Um zu verhindern, dass die Batteriezellen durch diese Kraftbeaufschlagung zerstört werden, ist es aus dem Stand der Technik beispielsweise bekannt, die Batteriezellen bzw. die Batteriemodule in nicht deformierbaren, steifen Gehäusen unterzubringen. Dies führt jedoch zu einem unerwünscht hohen Gewicht der Hochvoltbatterie.
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Aus der
EP 2 418 709 A1 ist dazu ein Batteriepack mit einer Vielzahl von Batterieelementen bekannt, die in wenigstens einer Packungsschicht nebeneinander gepackt sind. Dabei ist zumindest bereichsweise innerhalb einer Packungsschicht zwischen zwei benachbarten Batterieelementen ein Deformationselement angeordnet. Die Batterieelemente sind bei einer äußeren Krafteinwirkung unter Deformation von Deformationselementen verschieblich.
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Die
WO 2013/000548 A1 offenbart eine Anordnung von Batteriemodulen in einem Fahrzeug, welche eine Mehrzahl von Batteriezellen umfassen. Wenigstens zwei benachbarte Batteriemodule weisen jeweilige Gleitflächen auf, entlang welcher die beiden benachbarten Batteriemodule infolge einer Kraftbeaufschlagung relativ zueinander verschiebbar sind, wobei die Batteriemodule die Form eines dreiseitigen Prismas aufweisen.
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Um eine Zerstörung der Batteriezellen zu verhindern, muss also gemäß dem Stand der Technik ein entsprechender Bewegungsraum für die Verschiebung der Batteriemodule vorgehalten werden und/oder die Batteriezellen müssen in einem steifen Gehäuse untergebracht werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine besonders gewichtssparende, platzsparende und aufprallunempfindliche Hochvoltbatterie für ein elektrisch antreibbares Kraftfahrzeug bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Hochvoltbatterie sowie ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche, der Beschreibung sowie der Figuren.
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Eine erfindungsgemäße Hochvoltbatterie für ein Kraftfahrzeug umfasst eine Mehrzahl von Batteriemodulen, wobei jedes Batteriemodul ein Batteriemodulgehäuse aufweist. Die Batteriemodulgehäuse von zumindest zwei benachbarten Batteriemodulen weisen jeweilige einander zugewandte Gehäusewände auf, entlang welcher die benachbarten Batteriemodule infolge einer aufprallbedingten Kraftbeaufschlagung auf die Hochvoltbatterie relativ zueinander verschiebbar sind. Dabei weist die Gehäusewand zumindest eines der zueinander benachbarten Batteriemodule eine Mikrostruktur auf, durch welche eine Reibfläche zum Abbau einer Aufprallenergie durch Reibung an der Gehäusewand des jeweils anderen, benachbarten Batteriemoduls gebildet ist.
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Die Hochvoltbatterie ist insbesondere eine Traktionsbatterie für das als Elektro- oder Hybridfahrzeug ausgebildete Kraftfahrzeug. Die Hochvoltbatterie umfasst eine Mehrzahl bzw. Vielzahl von Batteriemodulen, welche beispielsweise gemeinsam in einem Hochvoltbatteriegehäuse angeordnet und dort miteinander verschaltet sein können. Die Batteriemodule weisen jeweils eine Vielzahl von Batteriezellen auf, welche beispielsweise als zylinderförmige Batteriezellen, prismatische Batteriezelle, Pouch-Zellen oder dergleichen ausgebildet und miteinander verschaltet sein können. Die Batteriezellen eines Batteriemoduls sind dabei in dem jeweiligen Batteriemodulgehäuse angeordnet. Das jeweilige Batteriemodulgehäuse kann dabei ein die Batteriezellen vollständig umgebendes Gehäuse sein, in dessen abgeschlossenen Innenraum die Batteriezellen angeordnet sind. Es kann aber auch sein, dass das jeweilige Batteriemodulgehäuse die Batteriezellen nur teilweise umgibt und beispielsweise einen Rahmen für die Batteriezellen bildet. Die Batteriezellen können dabei stehend und/oder liegend in dem jeweiligen Batteriemodulgehäuse angeordnet sein.
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Jedes Batteriemodulgehäuse weist dabei Gehäusewände auf, wobei die Batteriemodulgehäuse derart positioniert sind, dass eine Gehäusewand des einen Batteriemoduls einer Gehäusewand des benachbarten Batteriemoduls zugewandt ist. Die Gehäusewände der zwei benachbarten Batteriemodule sind insbesondere parallel zueinander verlaufend angeordnet und können beispielsweise aneinander anliegend angeordnet sein. Dabei können mehrere Batteriemodule derart aneinander gestapelt bzw. gereiht sein, dass jedes Batteriemodul, bis auf die äußeren Batteriemodule, jeweils zwei benachbarte Batteriemodule aufweisen.
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Wenn nun in einem Aufprallfall, beispielsweise bei einem Unfall des Kraftfahrzeugs, die Hochvoltbatterie mit einer Kraft beaufschlagt wird, so können sich die Batteriemodule entlang der einander zugewandten Gehäusewände relativ zueinander bzw. gegeneinander verschieben. Eine Ebene zwischen den Gehäusewänden zweier benachbarter Batteriemodule bildet somit eine Verschiebungsebene, entlang welcher die Verschiebung stattfindet und entlang welcher sich die Gehäusewände aneinander vorbei bewegen. Dies bedeutet beispielsweise, dass ein Batteriemodul in eine erste Richtung verschoben wird und das dazu benachbarte Batteriemodul in eine zur ersten Richtung entgegengesetzte zweite Richtung verschoben wird. Entlang der ersten bzw. zweiten Richtung weisen die Batteriemodule somit eine erwünschte Bewegungsfreiheit auf.
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Um während der durch die Kraftbeaufschlagung verursachten Verschiebung der Batteriemodule die Aufprallenergie abzubauen bzw. zu absorbieren, weist zumindest eines der Batteriemodule an einer Außenseite der Gehäusewand die Mikrostruktur auf. Die Mikrostruktur ist also eine bewusst an der Außenseite der Gehäusewand angeordnete Struktur. Durch diese Mikrostruktur ist die Außenseite der Gehäusewand zumindest bereichsweise als die Reibfläche ausgebildet, welche während der Verschiebung an einer Außenseite der Gehäusewand des benachbarten Batteriemoduls reibt. Durch diese Reibung wird die Aufprallenergie absorbiert bzw. abgebaut. Die Batteriemodule können somit aktiv zum Energieabbau beitragen, insbesondere ohne, dass die Batteriemodule plastisch verformt und dadurch zerstört werden. Der Energieabbau erfolgt also nicht durch plastische Verformung der Batteriemodule, sondern durch Reibung zweier benachbarter Batteriemodule aneinander. Durch diesen aktiven Beitrag der Batteriemodule zum Energieabbau können das Hochvoltbatteriegehäuse und/oder die Batteriemodulgehäuse aus einem leichteren Material gefertigt werden. Die Hochvoltbatterie kann somit besonders gewichtssparend ausgebildet werden.
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Vorzugsweise sind die Batteriemodulgehäuse dreieckförmig oder trapezförmig ausgebildet, wobei die Batteriemodulgehäuse derart zueinander positioniert sind, dass die einander zugewandten Gehäusewände im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind. Unter einem dreieckförmigen oder trapezförmigen Batteriegehäuse ist insbesondere ein Batteriemodulgehäuse in der Form eines Prismas mit einer dreieckförmigen oder trapezförmigen Grundfläche zu verstehen. Die die Mantelflächen des Prismas bildenden Gehäusewände des Batteriemodulgehäuses sind also derart zueinander positioniert, dass sie ein Dreieck bzw. Trapez ausbilden.
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Die Batteriemodulgehäuse können beispielsweise derart nebeneinander angeordnet werden, dass eine Basis der Dreiecke bzw. Trapeze abwechselnd einem ersten Bereich des Kraftfahrzeugs, beispielsweise einer Fahrzeugfront, und einem dem ersten Bereich gegenüberliegenden zweiten Bereich des Kraftfahrzeugs, beispielsweise einem Fahrzeugheck, zugewandt ist. Prismenförmige Batteriemodulgehäuse mit dreieckigen oder trapezförmigen Grundflächen können besonders dicht und lückenlos aneinander angeordnet werden, sodass eine besonders platzsparende Hochvoltbatterie bereitgestellt werden kann.
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Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die mit Reibung zu beaufschlagende Gehäusewand des Batteriemoduls zum Abbau der Aufprallenergie ein durch die Mikrostruktur des benachbarten Batteriemoduls abtragbares Material, insbesondere einen glasfaserverstärkten und/oder kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff, aufweist. Das abtragbare Material ist dabei an der Gehäusewand zumindest in dem Bereich, welcher mit dem mikrostrukturbehafteten Bereich des benachbarten Batteriemoduls entlang eines Verschiebungsweges überlappt, angeordnet. In diesem Fall kann die abzutragende Gehäusewand des Batteriemoduls zumindest in dem Überlappungsbereich mikrostrukturlos ausgebildet sein.
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Zum Abtragen der Gehäusewand des Batteriemoduls durch Reibung ist die Mikrostruktur des benachbarten Batteriemoduls bei der Verschiebung in die Gehäusewand des Batteriemoduls einsenkbar. Die Reibung der mikrostrukturbehafteten Gehäusewand an der abtragbaren Gehäusewand entspricht also einem Abspanen der abtragbaren Gehäusewand bzw. einem Kratzen oder Ritzen an der abtragbaren Gehäusewand. Die abtragbare Gehäusewand wird somit durch die Mikrostruktur des benachbarten Batteriemoduls oberflächlich zerstört, insbesondere zerspant. Die Aufprallenergie wird daher zumindest teilweise für die oberflächlich Zerstörung bzw. den Verschleiß der Batteriemodulgehäuse verbraucht. Das abtragbare Material ist insbesondere ein Faserverbundwerkstoff bzw. Faserverbundmaterial, bei welchem die Fasern während der aufprallbedingten Verschiebung durch die Mikrostruktur zerbrochen werden. Der Energieabbau erfolgt also durch Faserbruch. Das Material der abtragbaren Gehäusewand weist dabei insbesondere eine geringere Härte und/oder Festigkeit auf als die Mikrostruktur selbst. So kann die abtragbare Gehäusewand zum Energieabbau oberflächlich zerstört werden, insbesondere ohne, dass sich die Mikrostruktur abnutzt oder selbst zerstört wird.
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Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass eine Höhe der Mikrostruktur und damit eine Eindringtiefe der Mikrostruktur in die abtragbare Gehäusewand geringer ist als eine Wanddicke der abtragbaren Gehäusewand. Insbesondere weist die Mikrostruktur eine Höhe im Mikrometerbereich auf, insbesondere unter 1 mm. Somit kann verhindert werden, dass das Batteriemodulgehäuse infolge der Kraftbeaufschlagung vollständig zerstört wird. Die Batteriezellen sind also in vorteilhafter Weise auch nach dem Aufprall in dem Batteriemodulgehäuse geschützt angeordnet.
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Beispielsweise können die einander zugewandten Gehäusewände der beiden benachbarten Batteriemodule jeweils mikrostrukturbehaftete und abtragbare Bereiche aufweisen. Diese Bereiche sind dabei derart versetzt angeordnet, dass ein mikrostrukturbehafteter Bereich einer Gehäusewand auf einen abtragbaren Bereich einer benachbarten Gehäusewand trifft. Beispielsweise kann dabei jede Gehäusewand zumindest zwei streifenförmige Bereiche aufweisen, von welchen zumindest einer mikrostrukturbehaftet und einer abtragbar ist. Dadurch kann sich der die Aufprallenergie verbrauchende Verschleiß gleichmäßig auf die Batteriemodulgehäuse verteilen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Gehäusewand eine die Mikrostruktur ausbildende Materialbeschichtung aufweist. Insbesondere umfasst die Materialbeschichtung Sand und/oder Korund und/oder ein klettverschlussfähiges Material. Sand und/oder Korund können beispielsweise auf die Gehäusewand aufgeklebt sein und bei der Verschiebung die Gehäusewand des benachbarten Batteriemoduls oberflächlich abschleifen. Die beschichtete Gehäusewand weist also eine schleifpapierartige Oberfläche auf. Im Falle des klettverschlussfähigen Materials erweist es sich als vorteilhaft, wenn beide einander zugewandten Gehäusewände mit dem klettverschlussfähigen Material beschichtet sind. Solche Materialbeschichtung wie Sand, Korund und Klett sind besonders kostengünstig und weisen ein geringes Eigengewicht auf.
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Auch kann vorgesehen sein, dass die Mikrostruktur als eine Oberflächenstruktur der Gehäusewand gebildet ist und somit einteilig mit der Gehäusewand ausgebildet ist. Beispielsweise kann die Oberfläche der Gehäusewand entsprechend präpariert bzw. bearbeitet werden. Insbesondere kann die Oberfläche an der Außenseite der Gehäusewand zum Ausbilden der Mikrostruktur aufgeraut werden, sodass sie beispielsweise die Oberfläche in der Art einer Muskatnussreibe aufweist. Ein solches Batteriemodulgehäuse ist besonders einfach und unaufwendig zu fertigen.
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Besonders bevorzugt weist die Mikrostruktur ein Feld von Mikrostrukturelementen auf, welche zum Abbau der Aufprallenergie in die Gehäusewand des jeweils anderen Batteriemoduls einsenkbar sind. Insbesondere sind die Mikrostrukturelemente als kegelförmige und/oder pyramidenförmige und/oder dachförmige und/oder V-förmige Vorsprünge ausgebildet. Durch die Vorsprünge bzw. Zähne, welche unterschiedliche Formen aufweisen können, weist die Außenseite eine reibeisenartige Oberfläche auf, welche die Gehäusewand des benachbarten Batteriemoduls bei der Verschiebung abträgt bzw. abspant. Die Vorsprünge sind dabei insbesondere aus Metall und/oder Keramik gebildet. Die Außenseite mit den Vorsprüngen kann dabei eine Beschichtung oder eine Oberflächenstrukturierung sein.
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Dabei kann es vorgesehen sein, dass die Außenseite der Gehäusewand des benachbarten Batteriemoduls zu den Vorsprüngen komplementäre Vertiefungen ausweist, in welchen die Vorsprünge in einem Normalzustand der Hochvoltbatterie ohne Kraftbeaufschlagung angeordnet sind. Die einander zugewandten Gehäusewände der benachbarten Batteriemodule sind im Normalzustand also mikroverzahnt. Sobald die Hochvoltbatterie mit der aufprallbedingten Kraft beaufschlagt wird, erfolgt der Energieabbau, indem die Mikroverzahnung gelöst wird und die Vorsprünge durch das abtragbare Material der Gehäusewand des benachbarten Batteriemoduls „pflügen“.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weisen beide einander zugewandten Gehäusewände der zueinander benachbarten Batteriemodule die Mikrostruktur mit den Mikrostrukturelementen auf, wobei die Mikrostrukturelemente der Gehäusewand zu den Mikrostrukturelementen der anderen Gehäusewand versetzt angeordnet sind. Bei der Verschiebung der Gehäusewände relativ zueinander werden somit beide Gehäusewände durch die Mikrostruktur der jeweils anderen Gehäusewand oberflächlich zerstört. Somit kann die Aufprallenergie besonders effizient abgebaut werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist eine Höhe und/oder Form der Mikrostruktur entlang eines Verschiebungsweges der Gehäusewände variierend ausgebildet. Durch diese variierende Höhe kann gewährleistet werden, dass die Mikrostruktur auch nach einem bereits zurückgelegten Teil des Verschiebungsweges die Oberfläche der anderen Gehäusewand zum Energieabbau abtragen kann.
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Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug umfasst eine erfindungsgemäße Hochvoltbatterie. Das Kraftfahrzeug ist insbesondere als Personenkraftwagen in Form von einem Elektro- oder Hybridfahrzeug ausgebildet. Die Hochvoltbatterie ist insbesondere als eine Traktionsbatterie für das Kraftfahrzeug ausgebildet.
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Die mit Bezug auf die erfindungsgemäße Hochvoltbatterie vorgestellten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs;
- 2 eine schematische Darstellung eines Batteriemoduls einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Hochvoltbatterie;
- 3 eine schematische Darstellung einer ersten Mikrostruktur für das Batteriemodul gemäß 2; und
- 4 eine schematische Darstellung einer zweiten Mikrostruktur für das Batteriemodul gemäß 2
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In den Figuren sind gleiche sowie funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 in einer Draufsicht gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Kraftfahrzeug 1 ist als ein elektrisch antreibbares Kraftfahrzeug, beispielsweise als ein Elektro- oder Hybridfahrzeug, ausgebildet. Das Kraftfahrzeug 1 weist eine Hochvoltbatterie 2 auf, welche elektrische Energie für eine hier nicht gezeigte elektrische Antriebsmaschine des Kraftfahrzeugs 1 bereitstellt. Die Hochvoltbatterie 2 weist eine Vielzahl von miteinander verschalteten Batteriemodulen auf, von welchen hier vier Batteriemodule 3a, 3b, 3c, 3d gezeigt sind. Jedes Batteriemodul 3a, 3b, 3c, 3d weist mehrere miteinander verschaltete Batteriezellen 4 auf, welche hier als zylinderförmige Batteriezellen bzw. Rundzellen ausgebildet sind. Die Batteriezellen 4 können aber auch prismatische Batteriezellen, Pouch-Zellen oder dergleichen sein. Jedes Batteriemodul 3a, 3b, 3c, 3d weist außerdem ein Batteriemodulgehäuse 5a, 5b, 5c, 5d auf. Die Batteriemodulgehäuse 5a, 5b, 5c, 5d weisen insbesondere die Form eines dreieckigen Prismas auf, dessen Mantelflächen sich hier in die Zeichenebene hinein erstrecken. Die Mantelflächen bilden hier Gehäusewände 6a, 6b, 6c, 6d, 7a, 7b, 7c, 7d der Batteriemodulgehäuse 5a, 5b, 5c, 5d. Eine Schrägansicht eines Batteriemoduls, beispielsweise des Batteriemoduls 3a, ist in 2 gezeigt.
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Die Batteriemodulgehäuse 5a, 5b, 5c, 5d sind derart angeordnet, dass die Gehäusewände 6a, 6b, 6c, 6d, 7a, 7b, 7c, 7d zweier benachbarter Batteriemodule 3a, 3b, 3c, 3d einander zugewandt ist. Dazu sind die dreieckigen Prismen hier abwechselnd einem Frontbereich und einem Heckbereich des Kraftfahrzeugs 1 zugewandt. Die Gehäusewand 7a des ersten Batteriemoduls 3a ist der Gehäusewand 7b des zweiten Batteriemoduls 3b zugewandt, die Gehäusewand 6b des zweiten Batteriemoduls 3b ist der Gehäusewand 6c des dritten Batteriemoduls 3c zugewandt, und die Gehäusewand 7c des dritten Batteriemoduls 3c ist der Gehäusewand 7d des vierten Batteriemoduls 3d zugewandt. Entlang dieser einander zugewandten Gehäusewände 7a, 7b; 6b, 6c; 7c, 7d sind zwei benachbarte Batteriemodule 3a, 3b, 3c, 3d infolge einer aufprallbedingten Kraftbeaufschlagung F auf die Hochvoltbatterie 2 gegeneinander bzw. relativ zueinander verschiebbar. Die Kraftbeaufschlagung F kann beispielsweise aus einem unfallbedingten Aufprall des Kraftfahrzeugs 1 resultieren. Um während der Verschiebung eine aus dem Aufprall resultierende Aufprallenergie abbauen zu können, insbesondere ohne dabei die Batteriemodulgehäuse 5a, 5b, 5c, 5d zu deformieren oder vollständig zu zerstören, weist zumindest eine der einander zugewandten 7a, 7b; 6b, 6c; 7c, 7d eine Mikrostruktur 8 auf.
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In 2 ist das Batteriemodul 3a gezeigt, dessen Gehäusewand 7a die Mikrostruktur 8 aufweist. Die Mikrostruktur 8 kann sich über eine gesamte Außenseite der Gehäusewand 7a oder nur einen Teil der der Gehäusewand 7a erstrecken. Durch die Mikrostruktur 8 ist an der Gehäusewand 7a eine Reibfläche gebildet, welche zum Energieabbau durch Reibung über die zugewandte Gehäusewand 7b des benachbarten Batteriemoduls 3b ausgebildet ist. Dadurch wird die Gehäusewand 7b des Batteriemoduls 3b oberflächlich zerstört, indem die Oberfläche teilweise zerspant bzw. abgetragen wird. Durch diese oberflächliche Zerspanung wird die Aufprallenergie für den Verschleiß der Oberfläche der Gehäusewand 7b „verbraucht“ und dadurch abgebaut bzw. absorbiert. Die Mikrostruktur 8 kann beispielsweise als eine Beschichtung aus Sand, Keramik, Metall, Korund, klettverschlussfähigem Material oder dergleichen auf der Gehäusewand 7a ausgebildet sein. In 3 und 4 sind Beispiele für Mikrostrukturen 8 gezeigt, bei welchen die Mikrostruktur 8 jeweils ein Feld von Mikrostrukturelementen 9 aufweist. Gemäß 3 sind die Mikrostrukturelemente 9 als pyramidenförmige Vorsprünge 10 ausgebildet, gemäß 4 sind die Mikrostrukturelemente 9 als dachförmige Vorsprünge 11 ausgebildet. Auch können die Vorsprünge kegelförmig oder V-förmig ausgebildet sein.
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Die mit Reibung zu beaufschlagende Gehäusewand 7b des dem Batteriemodul 3a benachbarten Batteriemoduls 3b kann dabei ein durch die Mikrostruktur 8 abtragbares Material aufweisen sein. Das abtragbare Material weist insbesondere eine geringere Härte und/oder Steifigkeit auf als die Mikrostruktur 8. Ein solches Material kann ein Faserverbundmaterial, beispielsweise ein glasfaserverstärkter und/oder kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff, sein. Dabei kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Gehäusewände 7a, 6b, 7c der Batteriemodule 3a, 3b, 3c jeweils die Mikrostruktur 8 aufweisen, während die Gehäusewände 7b, 6c, 7d der Batteriemodule 3b, 3c, 3d jeweils das durch die Mikrostruktur 8 abtragbare Material aufweisen. Auch kann vorgesehen sein, dass alle einander zugewandten Gehäusewände 7a, 7b; 6b, 6c; 7c, 7d der Batteriemodule 3a, 3b, 3c, 3d die Mikrostruktur 8 aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Hochvoltbatterie
- 3a, 3b, 3c, 3d
- Batteriemodule
- 4
- Batteriezellen
- 5a, 5b, 5c, 5d
- Batteriemodulgehäuse
- 6a, 6b, 6c, 6d; 7a, 7b, 7c, 7d
- Gehäusewände
- 8
- Mikrostruktur
- 9
- Mikrostrukturelemente
- 10
- pyramidenförmige Vorsprünge
- 11
- dachförmige Vorsprünge
- F
- Kraftbeaufschlagung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2418709 A1 [0003]
- WO 2013/000548 A1 [0004]