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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bremssattel für eine Bremsvorrichtung eines Fahrzeugs, ein Bremsbelagmodul für einen solchen Bremssattel sowie ein Bremskolbenmodul für einen solchen Bremssattel.
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Es ist bekannt, dass in Bremsvorrichtungen für Fahrzeuge Bremssättel eingesetzt werden, um einen Bremsbelag zwischen einer Freigabeposition und einer Bremsposition hin- und herbewegen zu können. Um diese Bewegung zu erzielen, ist üblicherweise ein Bremskolben vorhanden, welcher in der Lage ist, mit der Veränderung von hydraulischem Druck den Bremskolben in die Bremsposition zu bewegen und dort gegen eine mit dem Rad rotierende Bremsscheibe zu drücken. Durch die entstehende Reibung zwischen dem Bremsbelag des Bremsbelagmoduls und der Bremsscheibe entsteht die gewünschte Bremswirkung. Nach Beendigung des Bremsvorgangs muss sich der Bremsbelag und damit auch das Bremsbelagmodul wieder in die Freigabeposition zurückbewegen. Dies geschieht üblicherweise durch ein Zurückziehen bei der Verringerung des hydraulischen Drucks im Bremskolben. Es kann jedoch dazu kommen, dass der Bremsbelag in einer Kontaktierung mit der Bremsscheibe verbleibt und somit ein Restbremsmoment auch nach Beendigung des Bremsvorganges an der Bremsscheibe übrig bleibt. Um dies zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen, dass eine separate Federvorrichtung vorgesehen ist, welche das gesamte Bremsbelagmodul in die Richtung der Freigabeposition zurückdrücken kann.
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Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen ist es, dass ein verbleibendes Restbremsmoment zum einen den Verschleiß der Bremsscheibe und des Bremsbelages erhöht und andererseits eine unerwünschte Geräuschquelle darstellt. Bei der Verwendung der bekannten Federvorrichtung ist viel Bauraum notwendig, sodass dementsprechend die gesamte Bremsvorrichtung deutlich größer ausgebildet werden muss, um diesen Nachteil zu beheben.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise die voranstehend beschriebenen Nachteile zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise ein reduziertes Restbremsmoment bei geringem Platzbedarf zur Verfügung zu stellen.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch einen Bremssattel mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Bremsbelagmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 9 sowie ein Bremskolbenmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Bremssattel beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Bremsbelagmodul sowie dem erfindungsgemäßen Bremskolbenmodul und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Erfindungsgemäß wird ein Bremssattel für eine Bremsvorrichtung eines Fahrzeugs vorgeschlagen. Dieser Bremssattel weist ein Bremsbelagmodul mit wenigstens einem Bremsbelag für einen bremsenden Kontakt mit einer Bremsscheibe des Fahrzeugs auf. Dieser bremsende Kontakt wird hergestellt, wenn sich der Bremsbelag und auch das Bremsbelagmodul in der Bremsposition befinden. Weiter wird der Bremssattel mit einem Bremskolbenmodul ausgestattet mit wenigstens einem Bremskolben. Dieser Bremskolben dient dem Bewegen des Bremsbelagmoduls aus einer Freigabeposition in die Bremsposition. Für die Führung der Bewegung des Bremsbelagmoduls zwischen der Freigabeposition und der Bremsposition ist das Bremskolbenmodul mit wenigstens einem Belaghaltebolzen ausgestattet. Dieser Belaghaltebolzen ist mit einer Federnut ausgestattet, in welcher sich eine Federvorrichtung abstützt, welche zwischen dem Belaghaltebolzen und dem Bremsbelagmodul angeordnet ist. Diese Federvorrichtung beaufschlagt das Bremsbelagmodul mit einer Rückstellkraft aus der Bremsposition in die Freigabeposition.
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Ein erfindungsgemäßer Bremssattel basiert auf den bekannten Lösungen, bei welchem mit einem oder mehreren Bremskolben eine Bewegung eines Bremsbelagmoduls aus der Freigabeposition in die Bremsposition erzeugt wird. Mit einem hydraulischen Druck kann mithilfe des Bremskolbens nicht nur diese Bewegung erzielt werden, sondern darüber hinaus bei der Kontaktierung mit der Bremsscheibe die gewünschte Bremskraft auf die Bremsscheibe bzw. das Bremsbelagmodul ausgeübt werden.
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Für die Rückbewegung des Bremsbelagmoduls aus der Bremsposition in die Freigabeposition ist nun bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung eine Unterstützung vorgesehen. Diese Unterstützung liegt in Form einer Rückstellkraft vor, welche von der Federvorrichtung auf das Bremsbelagmodul aufgebracht wird. Im Gegensatz zu bekannten Lösungen mit externen Federvorrichtungen ist jedoch bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung die Federvorrichtung in den Bremssattel integriert. Diese Integration beruht insbesondere auf der Anordnung der Federvorrichtung zwischen dem Bremsbelagmodul und dem Belaghaltebolzen. Dadurch, dass der Belaghaltebolzen direkt für die Führung des Bremsbelagmoduls ausgebildet ist, kann an dieser Stelle besonders kompakt und kostengünstig die gewünschte Rückstellkraft durch die Federvorrichtung eingebracht werden. Um sicherzustellen, dass die Federvorrichtung an der gewünschten Position verbleibt und insbesondere die Kraftübergangsabschnitte zum Bremsbelagmodul einerseits und zum Belaghaltebolzen andererseits konstant eingehalten werden, ist der Belaghaltebolzen mit einer Federnut ausgestattet, in welcher die Federvorrichtung sich abstützen kann. Wie dies später noch erläutert wird, kann diese Federnut eine entsprechende Nutoberfläche oder einen Nutabschnitt ausbilden, in welchem ein entsprechender Hebelarm der Federvorrichtung eingreift. Dieses Eingreifen dient dazu, eine definierte Relativposition des entsprechenden Hebelarms zu dem Belaghaltebolzen auszubilden. In dieser definierten Relativposition kann auch eine definierte Kraftposition eingenommen werden, welche damit einer definierten Rückstellkraft aus der Bremsposition in die Freigabeposition entspricht.
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Eine Federvorrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung kann eine einzelne Feder oder eine Kombination von mehreren Federn sein. Dabei können einstückige Metalle oder auch einstückige Materialien oder auch zusammengesetzte Materialien eingesetzt werden. Im einfachsten Fall handelt es sich bei der Federvorrichtung um eine Metallfeder, welche als Biegefeder, Spiralfeder, Schraubenfeder oder in ähnlicher Weise federnd durch die Materialelastizität ausgebildet ist, und auf diese Weise die gewünschte Rückstellkraft zur Verfügung stellen kann. Dabei ist es im ersten Schritt unerheblich, ob diese Federvorrichtung frei zwischen den beiden Elementen des Bremsbelagmoduls und des Belaghaltebolzens angeordnet ist, oder ob sie an einem oder sogar beiden dieser Elemente mit einer Befestigung angebracht ist. Für die Montage kann es jedoch sinnvoll sein, wie dies später noch erläutert wird, wenn die Federvorrichtung entweder an dem Belaghaltebolzen oder an dem Bremsbelagmodul befestigt ist. Diese Befestigung kann, wie dies ebenfalls noch erläutert wird, sowohl reversibel als auch irreversibel sein.
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Durch das Aufbringen der erläuterten Rückstellkraft wird nun nach Beendigung des Bremsvorgangs ein entscheidender Vorteil erzielt. Diese Rückstellkraft wird insbesondere dadurch vergrößert, dass bei der Bewegung des Bremsbelagmoduls in die Bremsposition eine stärkere Biegung der Federvorrichtung zur Verfügung gestellt wird. Entlang der Federkennlinie der Federvorrichtung vergrößert sich also die Rückstellkraft bzw. baut sich die Rückstellkraft auf, wenn das Bremsbelagmodul von der Freigabeposition in die Bremsposition bewegt wird. Dabei kann es Vorteile mit sich bringen, wenn die Federvorrichtung bereits in der Freigabeposition eine gewisse Grundspannung hat, um unerwünschte Klappergeräusche zu vermeiden. Eine solche Grundspannung bzw. Vorspannung der Federvorrichtung führt darüber hinaus dazu, dass im Wesentlichen über den gesamten Bewegungsbereich zwischen der Freigabeposition und der Bremsposition eine konstante oder im Wesentlichen konstante Federkennlinie zur Verfügung gestellt werden kann.
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Sobald nun der Bremsvorgang beendet ist, kann die auf diese Weise aufgebrachte bzw. erzeugte Rückstellkraft eingesetzt werden, um nach Wegnahme der Gegenkraft eines Hydraulikfluids im Bremskolben in unterstützter Weise das Bremsbelagmodul aus der Bremsposition in die Freigabeposition zurückzubewegen. Diese Unterstützung erfolgt bei sehr kompakter und leichter Bauweise, da die Federvorrichtung innerhalb des Bremssattels zwischen die Elemente integriert worden ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Bremssattel der wenigstens eine Belaghaltebolzen die Federnut zur Abstützung der Federvorrichtung mit einer Erstreckung quer zur Bewegungsrichtung des Bremsbelagmoduls aufweist. Auf diese Weise wird die Federvorrichtung bzw. die entsprechende Feder der Federvorrichtung auf Biegung belastet. Eine solche Biegefeder kann besonders einfach und kostengünstig hergestellt werden und ist insbesondere auch mit einer definierten Wirkungslinie, also einer definierten und vorzugsweise konstanten Federkennlinie ausstattbar. Eine solche Biegefeder ist vorzugsweise beidseitig ausgestattet, also mit zwei symmetrischen Hebelarmen, wie sie später noch erläutert werden. Mit einer entsprechend zentralen Befestigung kann nun der Hebelarm der Federvorrichtung eine Biegung durchführen, welche sich verstärkt, wenn die Bewegung von der Freigabeposition in die Bremsposition durchgeführt wird.
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Ebenfalls von Vorteil kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Bremssattel die Federvorrichtung an dem Bremsbelagmodul irreversibel befestigt ist. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Nietverbindung als Befestigungsmittel handeln. Diese irreversible Befestigung sichert die Federvorrichtung an dem Bremsbelagmodul insbesondere nach einer Vormontage. Beim Zusammenbau des Bremssattels kann nun die Federvorrichtung gemeinsam mit dem Bremsbelagmodul montiert werden, sodass die Montage vereinfacht und ein Verlust der Federvorrichtung ausgeschlossen werden kann.
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Ebenfalls Vorteile bringt es mit sich, wenn bei einem erfindungsgemäßen Bremssattel die Federvorrichtung an dem Bremsbelagmodul reversibel befestigt ist. Hier sind Schraubverbindungen, Hakenverbindungen oder allgemeine Formschlussverbindungen denkbar. Auf diese Weise wird es möglich, die Federvorrichtung als Verschleißteil austauschbar zu gestalten. Selbst wenn der Bremsbelag sich noch in intaktem Zustand befindet, kann durch eine Vielzahl von Bremsvorgängen möglicherweise die Federvorrichtung beeinträchtigt werden. Wenn die Federvorrichtung selbst als Verschleißteil austauschbar mit einer reversiblen Verbindung ausgestaltet ist, kann hier ein Austausch erfolgen, welcher unter Beibehaltung des Bremsbelagmoduls zur Verfügung gestellt wird. Die Kosten eines solchen Austauschs und der Materialverbrauch können auf diese Weise reduziert werden.
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Weitere Vorteile kann es mit sich bringen, wenn bei einem erfindungsgemäßen Bremssattel die Federvorrichtung wenigstens im Bereich zwischen der Freigabeposition und der Bremsposition eine konstante oder im Wesentlichen konstante Federkennlinie aufweist. Darunter ist auch eine konstante oder im Wesentlichen konstante Kraftverteilung zu verstehen. Das bedeutet, dass über den Weg, welchen das Bremsbelagmodul zwischen der Freigabeposition und der Bremsposition zurücklegt, die entsprechende Federkraft, also die sich aufbauende Rückstellkraft linear oder im Wesentlichen linear ansteigt. Diese Federkennlinie ist vorzugsweise so lange in konstanter oder im Wesentlichen konstanter Weise ausgebildet, dass sie auch den Verschleiß des Bremsbelages berücksichtigt. Bei einer wiederholten Bremssituation über die Nutzungsdauer des Fahrzeugs wird sich die Stärke bzw. Dicke des Bremsbelages reduzieren. Um in die Bremsposition zu gelangen, also in einen bremsenden Kontakt zwischen dem reduzierten Bremsbelag und der Bremsscheibe, muss also ein weiterer Weg zurückgelegt werden, sodass aus der Freigabeposition über eine größere Bewegungsstrecke die Bremsposition erreicht werden muss. Vorzugsweise wird bei dieser größeren Bewegung eine Überstreckung oder teilweise Überstreckung der Federvorrichtung durchgeführt, sodass auch bei einer Änderung des Weges zwischen der Freigabeposition und der Bremsposition die linearen Kraftverhältnisse beibehalten oder im Wesentlichen beibehalten werden können.
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Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn bei einem erfindungsgemäßen Bremssattel die Federvorrichtung zwei Hebelarme, insbesondere in symmetrischer Ausbildung, aufweist zur Abstützung an zwei voneinander beabstandeten Belaghaltebolzen. Um ein Verkippen innerhalb des Bremssattels zu vermeiden, ist üblicherweise eine redundante und symmetrische Auslegung der einzelnen bewegenden Teile vorgesehen. Dies beruht zum einen auf zwei oder mehr Bremskolben, die entsprechend symmetrisch oder im Wesentlichen symmetrisch eine reine Linearbewegung unter Vermeidung einer Verklemmung zur Verfügung stellen können. In gleicher Weise kann auch die Rückstellunterstützung mithilfe der Federvorrichtung entsprechend symmetrisch oder im Wesentlichen symmetrisch ausgebildet werden, um die gleichen Vorteile auch bei der Rückbewegung aus der Bremsposition in die Freigabeposition gewährleisten zu können. Hierfür sind zwei separate Angriffspunkte bzw. Einbringpunkte der Rückstellkraft notwendig, welche durch die Federvorrichtung entweder mit zwei separaten Federn oder, wie bei dieser Ausbildung, mit zwei separaten Hebelarmen zur Verfügung gestellt werden. Diese stützen sich insbesondere in separaten Belaghaltebolzen und an entsprechend separaten Federnuten ab. Durch die symmetrische Ausgestaltung wird auch hier ein Verkippen vermieden bzw. sogar eine Stabilisierung einer kippfreien Bewegung möglich.
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Ebenfalls von Vorteil kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Bremssattel der wenigstens eine Belaghaltebolzen die Federnut zur Abstützung der Federvorrichtung mit einer Erstreckung quer zur Erstreckung des wenigstens einen Bremsbelags des Bremsbelagmoduls aufweist. Eine Ausrichtung quer zur Erstreckung des Bremsbelags ist also insbesondere eine Ausrichtung senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht zu diesem Bremsbelag. Bei dieser alternativen Ausgestaltungsform ist vorzugsweise die Federvorrichtung innerhalb der Federnut angeordnet oder sogar dort befestigt. Durch entsprechendes Anstellen gegen die Bewegungsrichtung kann bei der Bewegung in die Bremsposition eine Verbiegung oder eine elastische Verformung der Federvorrichtung gewährleistet werden, sodass mit gleichem Funktionsprinzip die Rückstellkraft aufgebaut wird, um anschließend für die Rückbewegung in die Freigabeposition zur Verfügung zu stehen. Die Integration der Federvorrichtung in die Federnut des jeweiligen Belaghaltebolzens führt zu einer noch weiter kompakteren Bauform. Insbesondere wird es auf diese Weise auch möglich, bekannte Bremsbelagmodule weiter zu verwenden, da die erfindungsgemäße Funktionalität in das Bremskolbenmodul integriert worden ist.
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Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Bremssattel die Federvorrichtung wenigstens teilweise in der Federnut des Belaghaltebolzens befestigt ist. Dabei handelt es sich insbesondere um die Ausführungsform des voranstehenden Absatzes. Diese Integration erlaubt mit der Befestigung ebenfalls eine Erleichterung der Montage und den Einsatz normaler bzw. standardisierter Bremsbelagmodule. Durch die Befestigung wird auch hier eine Verlustsicherung am Bolzen für die Federvorrichtung ausgebildet.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Bremsbelagmodul für einen Bremssattel gemäß der vorliegenden Erfindung. Ein solches Bremsbelagmodul weist die Federvorrichtung mit auf. Die Kombination der Federvorrichtung mit dem Bremsbelagmodul bringt die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf einen erfindungsgemäßen Bremssattel erläutert worden sind. Insbesondere die Montage wird auf diese Weise weiter vereinfacht.
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Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Bremskolbenmodul für einen Bremssattel gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei das Bremskolbenmodul die Federvorrichtung aufweist. Dies bringt neben einer erleichterten Montage den Vorteil mit sich, dass normale bzw. standardisierter Bremsbelagmodule eingesetzt werden können. Ein solches Bremskolbenmodul bringt damit die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf einen erfindungsgemäßen Bremssattel erläutert worden sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen
- 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bremsbelagmoduls,
- 2 die Ausführungsform der 1 in anderer Ansicht,
- 3 die Ausführungsformen der 1 und 2 in eingebautem Zustand,
- 4 die Ausführungsform der 3 in anderer Darstellung,
- 5 die Ausführungsformen der 3 und 4 in anderer Ansicht,
- 6 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bremssattels mit integrierter Federvorrichtung in der Federnut,
- 7 die Ausführungsform der 6 in anderer Ansicht und
- 8 die Ausführungsformen der 6 und 7 in anderer Ansicht.
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Die 1 und 2 zeigen eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bremsbelagmoduls 20. Dieses ist symmetrisch ausgestaltet und weist auf der Vorderseite einen Bremsbelag 22 auf. Dieser Bremsbelag 22 kann in dem gewünschten bremsenden bzw. reibenden Kontakt mit einer Bremsscheibe bei einer Bremsvorrichtung eines Fahrzeugs gebracht werden. Auf der Rückseite des Bremsbelagmoduls 20, welche in 1 und 2 gut zu erkennen ist, ist mit einem zentralen Befestigungsmittel 50 in Form einer Nietvorrichtung eine Federvorrichtung 40 angebracht. Bei dieser Federvorrichtung 40 handelt es sich um eine Bügelfeder bzw. eine Metallfeder mit zwei symmetrischen Hebelarmen 42. Am Ende der beiden Hebelarme 42 sieht man in der Grundplatte des Bremsbelagmoduls 20 zwei Durchgangsöffnungen, welche auch als Führungsöffnungen bezeichnet werden können, und in welche anschließend bei der Montage die Belaghaltebolzen 34 eingebracht werden.
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Die 3, 4 und 5 zeigen eine montierte Situation der Ausführungsform der 1 und 2. Durch die Führungsöffnungen in der Grundplatte des Bremsbelagmoduls 20 sind hier zwei separate Belaghaltebolzen 34 hindurchgeführt. Diese dienen dazu, die Führung der Bewegung zwischen der Freigabeposition, wie sie die 3 bis 5 zeigen, und einer nicht näher dargestellten Bremsposition zu ermöglichen. Weiter ist hier die Korrelation der Federvorrichtung 40 mit den Belaghaltebolzen 34 und den darin angeordneten Federnuten 36 zu erkennen. Bei der Federnut 36 handelt es sich hier um eine ringförmig umlaufend ausgebildete Nut, in welcher der jeweilige Hebelarm 42 in symmetrischer Weise eingreifen kann. Insbesondere anhand der 5 kann nun die Wirkungsweise näher erläutert werden.
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In 5 ist zu erkennen, dass mit einem zentralen Bremskolben 32 oder zwei benachbart angeordneten Bremskolben 32 des Bremskolbenmoduls 30 eine entsprechende Bewegung des Bremsbelagmoduls 20 aus der dargestellten Freigabeposition gemäß 5 in eine nicht dargestellte Bremsposition nach unten entlang der Bewegungsrichtung BR erfolgen kann. Bei dieser Bewegung wird eine Führung zur Verfügung gestellt zwischen den Führungsöffnungen des Bremsbelagmoduls 20 und den Belaghaltebolzen 34. Jedoch bleibt das Ende des jeweiligen Hebelarms 42 der Federvorrichtung 40 in der Federnut 36 gehalten, sodass sich eine Biegelinie ausbildet und durch diese elastische Verformung des Materials der Federvorrichtung 40 die gewünschte Rückstellkraft aufgebracht wird. Sobald nun die Bremskolben 32 den hydraulischen Druck reduzieren, wird durch diese Reduktion das Bremsbelagmodul 20 zurückgezogen in die Freigabeposition. Diese Bewegungsrichtung BR wird unterstützt durch die Rückstellkraft, welche durch die verformte Federvorrichtung 40 aufgebracht wird. Bei dieser Rückstellung wird diese Verformung durch die elastischen Rückstellkräfte der Federvorrichtung wieder zurückgebildet, sodass eine Position mit entspannter oder im Wesentlichen entspannter Federvorrichtung 40 erreicht wird, wie sie die 5 darstellt.
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Die 6 bis 8 zeigen eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bremssattels 10. Dieser basiert auf der gleichen Funktionalität, wie sie insbesondere mit Bezug auf 5 erläutert worden ist. Jedoch ist hier die Federvorrichtung 40 an dem Bremskolbenmodul 30 und dort in der Federnut 36 angeordnet und vorzugsweise sogar dort befestigt. Über einen nach außen abstehenden Hebelarm 42 kann sich nun die Rückstellkraft aufbauen, wenn das Bremsbelagmodul 20 in den 6 bis 8 aus der Freigabeposition, wie sie in diesen Figuren dargestellt ist, nach oben in die Bremsposition bewegt. Dabei erfolgt ebenfalls eine elastische Verformung dieses Hebelarms 42 der Federvorrichtung 40, sodass eine elastische Rückstellkraft zur Verfügung gestellt wird. Auch wenn in den 6 bis 8, nur eine einzige Kombination aus einem Hebelarm 42 und einem Belaghaltebolzen 34 dargestellt ist, ist vorzugsweise eine ähnliche Ausgestaltung mit zwei Belaghaltebolzen 34 zur Verfügung gestellt, wie sie in den 3 bis 5 beschrieben worden ist.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Verständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.