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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines mit einem Energieversorgungsnetz gekoppelten doppelt gespeisten Asynchrongenerators bei einer Netzstörung, insbesondere einem Spannungseinbruch im Energieversorgungsnetz, wobei Statorwicklungen eines Stators des Generators über einen Transformator und Rotorwicklungen eines Rotors des Generators über eine Umrichtereinheit und den Transformator mit dem Energieversorgungsnetz verbunden sind. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Schaltungsanordnung umfassend eine Umrichtereinheit, mit der ein derartiger Asynchrongenerator über einen Transformator mit dem Energieversorgungsnetz verbunden ist und mit dem der Generator entsprechend gesteuert werden kann.
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Doppelt gespeiste Asynchrongeneratoren werden häufig in netzgekoppelten Windkraftanlagen eingesetzt. Bei dieser Anordnung ist der Stator des Asynchrongenerators unmittelbar mit dem Energieversorgungsnetz verbunden, wobei im Rahmen der Anmeldung die unmittelbare Verbindung die Zwischenschaltung eines Transformators und Schaltorganen wie Sicherheits- oder Überlasttrennern umfassen kann. Der Rotor ist über eine Umrichteranordung und den genannten Transformator ebenfalls mit dem Energieversorgungsnetz verbunden. Die Umrichtereinheit umfasst in der Regel einen generatorseitigen Umrichter und einen netzseitigen Umrichter, die über einen Gleichstromzwischenkreis, der einen Zwischenkreiskondensator aufweist, gekoppelt sind. Beide Umrichter sind in der Regel bidirektional ausgebildet, wodurch sich zum einen die Erregung des Generators kontrollieren und gleichzeitig ein Teil der vom Generator bereitgestellten Wirkleistung, üblicherweise etwa 1/3 der insgesamt bereitgestellten Wirkleistung, in das Energieversorgungsnetz über die Umrichtereinheit eingespeist wird. Gegenüber Windkraftanlagen gleicher Leistung, bei denen ein Synchrongenerator mit nachgeschalteter Voll-Umrichtereinheit verwendet wird, braucht bei der beschriebenen Anordnung die Umrichtereinheit nur für eine kleinere Nennleistung ausgelegt sein. Neben einer Kostenersparnis, die sich durch kleinere Halbleiterflächen der in den Umrichtern verwendeten Schaltorgane ergibt, resultiert dieses in einer längeren Lebensdauer der Umrichtereinheit, bedingt durch die geringere Anfälligkeit kleinerer Halbleiter gegenüber der unvermeidbaren kosmischen Partikelstrahlung.
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Mit der zunehmenden Verbreitung von regenerativen Energieerzeugungsanlagen wie beispielsweise Windkraftanlagen steigen die Anforderungen der Energieversorgungsunternehmen an Parameter des bereitgestellten Stroms. Diese Anforderungen werden in sogenannten Netzanschlussrichtlinien (Grid-Code) spezifiziert. Während regenerative Energieerzeugungsanlagen bei Netzstörungen, zum Beispiel bei Spannungseinbrüchen, in der Vergangenheit noch abgeschaltet werden konnten, besteht inzwischen die Anforderung, bei Netzstörungen möglichst lange mit dem Energieversorgungsnetz verbunden zu bleiben und die Netzstörung zu durchfahren (FRT-Fault Ride Through). Dahinter steht das Ziel, dass am Ende der Netzstörung möglichst unmittelbar wieder Leistung in das Energieversorgungsnetz eingespeist werden kann. Wenn ein Durchfahren der Netzstörung nicht möglich ist, ist zumindest die Zeit, in der kein Strom in das Energieversorgungsnetz eingespeist werden kann, möglichst kurz zu halten. Um das Netz beim Durchfahren der Netzstörung zu stützen, ist die Fähigkeit, einen möglichst hohen Blindstrom in das Energieversorgungsnetz einzuspeisen, gefordert.
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Im Fall eines Spannungseinbruchs, hervorgerufen beispielsweise durch einen Kurzschluss im Energieversorgungsnetz, transformiert sich bei einem doppelt gespeisten Asynchrongenerator einer Windkraftanlage mit rotierendem Rotor der Spannungssprung auf der Netzseite von den Statorwicklungen in die Rotorwicklungen. Wird die in den Rotorwicklungen hervorgerufene Spannung größer als die Zwischenkreisspannung in der Umrichtereinheit, können die sich in den Rotorwicklungen ergebenden Ströme, nachfolgend auch Rotorströme genannt, durch den Umrichter nicht mehr kontrolliert werden, da bei diesen Spannungsverhältnissen der Zwischenkreis durch den generatorseitigen Umrichter nur noch über nicht ansteuerbare Freilaufdioden mit dem Rotor verbunden ist.
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Die Rotorströme werden in diesem Fall nur noch durch Streuinduktivitäten des Generators und des Transformators sowie der Netzimpedanz bis zum Kurzschluss, der den Spannungseinbruch hervorruft, begrenzt. Der sich ergebende hohe Strom muss jedoch von den Halbleiterschaltorganen der Umrichtereinheit getragen werden können.
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Um eine Beschädigung der Schaltorgane zu verhindern, werden die Halbleiterschaltorgane in der Regel gegenüber ihrem Nennstrom deutlich überdimensioniert. Eine solche Überdimensionierung führt jedoch wiederum zu einem Kostenanstieg und zu einer erhöhten Anfälligkeit der Schaltorgane gegenüber Zerstörungen durch die kosmische Partikelstrahlung.
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Als weitere Methode zum Schutz der Halbleiterschaltorgane werden die hohen Rotorströme auf ein Kurzschlusselement, die sogenannte Crow-Bar umgeleitet, die parallel zum Wechselstromeingang des generatorseitigen Umrichters geschaltet wird. Im Fall eines starken Spannungseinbruchs im Energieversorgungsnetz wird der Rotor dann üblicherweise mit der Crow-Bar kurzgeschlossen, sodass die hohen Rotorströme den Umrichter nicht erreichen und zerstören können. In diesem Zeitraum findet jedoch praktisch keine Unterstützung des Energieversorgungsnetzes durch Einspeisung von Blindstrom statt. Nach Abklingen der Rotorströme in einen zulässigen Bereich wird die Crow-Bar wieder vom Rotor abgekoppelt, die Umrichtereinheit nimmt ihre Funktion wieder auf und der Asynchrongenerator speist sowohl direkt, als über die Umrichtereinheit wieder Strom in das Energieversorgungsnetz ein.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung zu schreiben, bei denen die Zeit, in der eine geregelte Einspeisung in das Energieversorgungsnetz im Fall einer Netzstörung nicht erfolgen kann, möglichst minimiert wird und gleichzeitig der während der Einspeisung potenziell lieferbare Strom möglichst groß wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren bzw. eine Schaltungsanordnung mit den jeweiligen Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß werden bei einer Netzstörung im Energieversorgungsnetz die Rotorwicklungen mit einem Energiespeicher verbunden, um elektrische Energie zwischenzuspeichern. Durch das Verbinden der Rotorwicklungen mit einem Energiespeicher kann ein bei einem Netzfehler auftretender und über einen zulässigen Grenzwert hinausgehender Strom an der Umrichtereinheit vorbei geleitet werden. Somit stellt der zuschaltbare Energiespeicher eine Entlastungseinrichtung für die Umrichtereinheit dar. Dem Asynchrongenerator entnommene Energie wird jedoch anders als bei einer mit Widerständen ausgestatteten Crow-Bar gemäß dem Stand der Technik nicht in Wärme umgesetzt, sondern steht gespeichert für eine weitere Verwendung, z.B. zur nachfolgenden Netzstützung durch (Blind-) Stromeinspeisung zu Verfügung.
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Als eine Netzstörung ist im Rahmen der Anmeldung insbesondere jeder Zustand des Energieversorgungsnetzes zu verstehen, der bei einem sich drehenden Rotor zu einem unzulässig erhöhten Strom in den Rotorwicklungen führt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird die Energie in einem Kondensator zwischengespeichert. Bevorzugt wird der Kondensator über einen leitend geschalteten steuerbaren Gleichrichter mit den Rotorwicklungen verbunden. Besonders bevorzugt wird die in dem Kondensator zwischengespeicherte Energie in das Energieversorgungsnetz eingespeist, beispielsweise über einen Zwischenkreis und einen netzseitigen Umrichter der Umrichtereinheit. Vorteilhaft wird so bei einer Wiederaufnahme des Betriebs der Umrichtereinheit die Ladung des Kondensators in den Zwischenkreis der Umrichtereinheit übertragen und von dort in das Energieversorgungsnetz eingespeist, z.B. um dieses durch (Blind-) Stromeinspeisung zu stützen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird im Netzfehlerfall zusätzlich parallel zu dem Kondensator und/oder parallel zu dem Zwischenkreis der Umrichtereinheit ein Energie-dissipierendes Element geschaltet. Ein parallel zum Kondensator angeordnetes Energie-dissipierendes Element wird aktiviert, wenn die Spannung am Kondensator Gefahr läuft, über die Zwischenkreisspannung anzusteigen. In einem solchen Fall würde Strom aus den Rotorwicklungen nicht mehr an der Umrichtereinheit vorbeigeleitet, was durch das Energie-dissipierendes Element verhindert wird. Bevorzugt umfasst das Energie-dissipierendes Element einen zuschaltbaren Widerstand. Der zuschaltbaren Widerstand kann getaktet betrieben werden, wodurch der im Mittel aufgenommene Strom einstellbar ist. Ein solches Element wird dann auch als Widerstands-Chopper bezeichnet.
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Eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung umfasst eine Umrichtereinheit und dient einer Steuerung eines Asynchrongenerators, wobei Statorwicklungen eines Stators des Asynchrongenerators über einen Transformator und Rotorwicklungen eines Rotors des Asynchrongenerators über die Umrichtereinheit und den Transformator mit dem Energieversorgungsnetz verbunden sind. Die Schaltungsanordnung zeichnet sich dadurch aus, dass parallel zu einem generatorseitigen Umrichter der Umrichtereinheit ein zuschaltbarer Energiespeicher angeordnet ist. Es ergeben sich die im Zusammenhang mit dem Verfahren genannten Vorteile.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Schaltungsanordnung ist der Energiespeicher ein Kondensator, der bevorzugt über einen steuerbaren Gleichrichter mit den Rotorwicklungen verbunden ist. Weiter vorteilhaft ist der Energiespeicher über einen Gleichstromwandler mit einem Zwischenkreis der Umrichtereinheit verbunden. Über den Gleichstromwandler kann Energie in den zwischenkreis übertragen werden, auch wenn die Spannung des Energiespeichers unterhalb der Zwischenkreisspannung liegt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mithilfe von Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:
- 1 ein schematisches Blockschaltbild einer Windkraftanlage mit einem Asynchrongenerator und einer Schaltungsanordnung zur Steuerung des Asynchrongenerators; und
- 2-4 jeweils ein detaillierteres Schaltbild einer Entlastungseinrichtung einer Schaltungsanordnung zur Steuerung eines Asynchrongenerators.
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1 zeigt eine an ein Energieversorgungsnetz gekoppelte Windkraftanlage in einem schematischen Blockschaltbild.
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Die Windkraftanlage weist Rotorflügel 1 auf, die über ein Getriebe 2 mit einem Rotor eines Asynchrongenerators 3 gekoppelt sind. Alternativ zu der in der Figur dargestellten Anlage kann auch eine direkte Kopplung der Rotorflügel 1 an den Rotor des Asynchrongenerators 3 vorgesehen sein.
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Der Asynchrongenerator 3, nachfolgend abgekürzt auch als Generator 3 bezeichnet, ist als ein doppelt gespeister Asynchrongenerator ausgebildet, der Rotorwicklungen aufweist, die beispielsweise über Schleifringe nach außen geführt extern bestromt werden können. Der Generator 3 weist weiter Statorwicklungen eines Stators auf, die über einen Transformator 4 mit einem Energieversorgungsnetz 5 gekoppelt sind. Rotor- und Statorwicklungen des Generators 3 sind ebenso wie der Transformator 4 und das Energieversorgungsnetz 5 dreiphasig ausgebildet. Die Kopplung zwischen den Statorwicklungen und dem Energieversorgungsnetz 5 wird nachfolgend auch als eine unmittelbare Kopplung bezeichnet, wobei die Zwischenschaltung des Transformators 4 und gegebenenfalls weiterer Elemente, wie beispielsweise Sicherungs- und/oder Schaltorgane, im Rahmen der Anmeldung als unmittelbare Verbindung zu verstehen ist. Demgegenüber sind die Rotorwicklungen des Generators 3 über eine Umrichtereinheit 11, einen Filter 6 und den Transformator 4 mit dem Energieversorgungsnetz 5 verbunden. Eine solche nicht unmittelbare Verbindung erlaubt die Ansteuerung der Rotorwicklung mit einer Frequenz, Phasenlage und Spannung, die gegenüber Frequenz, Phasenlage bzw. Spannung im Energieversorgungsnetz 5 variiert werden kann.
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Die Umrichtereinheit 11 ist Teil einer Schaltungsanordnung 10 zur Steuerung des Asynchrongenerators 3. Die Umrichtereinheit 11 umfasst einen generatorseitigen Umrichter 111, der mit einem Wechselstromeingang mit den Rotorwicklungen des Generators 3 verbunden ist. Weiter umfasst die Umrichtereinheit 11 einen netzseitigen Umrichter 112, der mit einem Wechselstromausgang über den genannten Filter 6 und dem Transformator 4 mit dem Energierversorgungsnetz 5 verbunden ist. Die beiden Umrichter 111, 112 sind gleichstromseitig über einen (Gleichstrom-) Zwischenkreis, der einen Zwischenkreiskondensator 113 umfasst, miteinander gekoppelt. Beide Umrichter 111, 112 sind als bidirektionale Umrichter ausgerichtet, die Gleichstrom in Wechselstrom und umgekehrt Wechselstrom in Gleichstrom wandeln können. Über die Umrichtereinheit 11 kann eine in Frequenz und Phasenlage vom Energieversorgungsnetz 5 unabhängige Beaufschlagung der Rotorwicklungen mit einem Erregerstrom erzielt werden. Weiterhin kann von den Rotorwicklungen abgegebener Strom über die Umrichtereinheit 11 in das Energieversorgungsnetz 5 eingespeist werden. Der Filter 6 dient dabei einer Anpassung der Signalform des eingespeisten Stroms und wird daher auch als Sinusfilter bezeichnet. Die Spannung am Zwischenkreiskondensator 113 wird nachfolgend als Zwischenkreisspannung U113 bezeichnet.
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Erfindungsgemäß weist die Schaltungsanordnung 10 zusätzlich zur Umrichtereinheit 11 einen ebenfalls mit den Rotorwicklungen des Generators 3 verbundenen ansteuerbaren Gleichrichter 12 auf, der gleichstromseitig mit einem Kondensator 13 als Energiespeicher verbunden ist. Der Kondensator 13 ist über einen bidirektionalen Gleichstromwandler 14 mit dem Zwischenkreis der Umrichtereinheit 11 gekoppelt. Zusätzlich ist parallel zum Kondensator 13 ein optionaler Widerstands-Chopper 15 angeordnet. Der Gleichstromwandler 14 wird nachfolgend als DC (Direct Current)/DC-Wandler 14 bezeichnet. Die Umrichter 111, 112 der Umrichtereinheit 11, der steuerbare Gleichrichter 12, der DC/DC-Wandler 14 und, wenn vorhanden, der Widerstands-Chopper 15 werden von einer gemeinsamen Steuereinrichtung 16 angesteuert.
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In einem normalen Einspeisebetrieb der dargestellten Windkraftanlage wird bei sich drehendem Rotor des Generators 3 in den Statorwicklungen induzierter Strom über den Transformator 4 in das Energieversorgungsnetz 5 eingespeist und in den Rotorwicklungen induzierter Strom über die Umrichtereinheit 11, den Filter 6 und den Transformator 4 in das Energieversorgungsnetz 5 eingespeist.
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Tritt im Energieversorgungsnetz 5, beispielsweise durch einen Kurzschluss, ein Spannungseinbruch auf, führt dieser zu Strömen in den Rotorwicklungen, die von den Umrichtern 111, 112 der Umrichtereinheit 11 nicht getragen werden können. In einer solchen Situation wird anmeldungsgemäß der steuerbare Gleichrichter 12 von der Steuereinrichtung 16 aktiviert, der den dreiphasigen Strom der Rotorwicklungen gleichrichtet und mit diesem Strom den Kondensator 13 auflädt. Auf diese Weise kann ein über einen Grenzwert hinausgehender Strom am Umrichter 111 vorbei geleitet werden. Die Anordnung aus dem steuerbaren Gleichrichter 12 und dem Kondensator 13 stellt damit eine Entlastungseinrichtung für die Umrichtereinheit 11 dar. Mit dem Strom dem Generator 3 entnommene Energie wird jedoch anders als bei einer mit Widerständen ausgestatteten Crow-Bar gemäß dem Stand der Technik nicht in Wärme umgesetzt, sondern im Kondensator 13 als Energiespeicher gespeichert. Durch den Stromfluss und die damit in den Kondensator 13 fließende Ladung steigt die Spannung am Kondensator 13 an. Die Spannung am Kondensator wird nachfolgend als Spannung U13 bezeichnet.
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Unter der Annahme, dass die Kapazität des Kondensators 13 ausreichend groß ist, so dass die an ihm anliegende Spannung U13 für die Dauer des Zeitraums, die der über den Grenzstrom hinausgehende Strom von den Rotorwicklungen geliefert wird, die Zwischenkreisspannung U113 nicht übersteigt, kann nach Wiederaufnahme des Betriebs der Umrichtereinheit 11 die Ladung des Kondensators 13 über den DC/DC-Wandler 14 in den Zwischenkreis der Umrichtereinheit 11 übertragen und von dort in das Energieversorgungsnetz 5 eingespeist werden.
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Falls von den Rotorwicklungen des Generators 3 der zulässige Grenzwert des Stroms so lange ansteht, dass die Spannung U13 am Kondensator 13 die Zwischenkreisspannung U113 erreicht, wird von der Steuereinrichtung 16 der Widerstands-Chopper 15 aktiviert. Der Widerstands-Chopper 15 umfasst einen oder mehrere thermisch hoch belastbare Widerstände , die über ein Schaltorgan getaktet parallel zum Kondensator 13 geschaltet werden können, um einen weiteren Anstieg der Spannung U13 am Kondensator 13 zu verhindern. Dabei wird die Spannung U13 auf einen Wert unterhalb der Zwischenkreisspannung U113 im Zwischenkreis der Umrichtereinheit 11 gehalten.
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Auch in diesem Fall steht nach Rückgang des Stroms in den Rotorwicklungen unterhalb des zulässigen Grenzwerts für die Umrichtereinheit 11 und nach dann erfolgter Wiederaufnahme des Betriebs der Umrichtereinheit 11 die im Kondensator 13 gespeicherte Energie zur Verfügung, um diese in das Energieversorgungsnetz 5 einzuspeisen. Diese zusätzliche Energie aus dem Kondensator 13 ermöglicht es, nach Wiederaufnahme des Betriebs der Umrichtereinheit 11 bei entsprechender Stromtragfähigkeit des netzseitigen Umrichters 112 einen erhöhten Strom in das Energieversorgungsnetz 5 zu dessen Spannungsstützung einzuspeisen.
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2 zeigt in einer detaillierteren Darstellung eine mögliche Ausgestaltung des ansteuerbaren Gleichrichters 12 mit Zwischenkreiskondensator 13 und nachgeschaltetem bidirektionalem DC/DC-Wandler 14, der mit dem Zwischenkreiskondensator 112 gekoppelt ist.
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Der steuerbare Gleichrichter 12 ist als ein dreiphasiger Brückengleichrichter ausgebildet, wobei in jedem Brückenzweig jeweils eine Diode 121 und ein Thyristor 122 angeordnet ist. Jeder Brückenzweig ist mit einem Abgriff mit den Rotorwicklungen des Generators 3 verbunden. Die Endpunkte der Brückenzweige sind jeweils miteinander verbunden und bilden einen Gleichstromausgang des Gleichrichters 12. An diesen Gleichstromausgang ist der Kondensator 13 angeschlossen. Steuereingänge der Thyristoren 122 sind über Widerstände 123 mit der Steuereinrichtung 16 gekoppelt. Bei entsprechendem Potenzial, das über die Widerstände 123 an den Thyristoren 122 anliegt, werden die Thyristoren 122 leitend. Entsprechend wird der in den Rotorwicklungen induzierte Wechselstrom gleichgerichtet und fließt in den Kondensator 13. In einer alternativen Ausgestaltung kann der steuerbare Gleichrichter 12 auch mit ausschließlich Dioden in den Brückenzweigen ausgebildet sein, wobei zwischen dem Ausgang der Gleichrichterbrücke und dem Kondensator 13 ein (Gleichstrom-) Schaltorgan zwischengeschaltet ist, beispielsweise ein IGBT (Insulated Gate Bipolar Transistor) oder ein MOSFET (Metal-Oxide Semiconductor Field Effect Transistor).
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Der DC/DC-Wandler 14 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als bidirektionaler Hoch- und Tiefsetzsteller mit einer Speicherdrossel 141 und zwei Schaltorganen 142 bzw. 144 ausgebildet. Jedem der Schaltorgane 142, 144 ist jeweils eine Freilaufdiode 143 bzw. 145 zugeordnet. Bei gepulster Ansteuerung beispielsweise des Schaltorgans 142 fungiert der dargestellte DC/DC-Wandler als ein Hochsetzsteller, der eine niedrigere Spannung des Kondensators 13 in eine höhere Spannung am Zwischenkreiskondensator 113 umsetzt, um Strom vom Kondensator 13 in den Zwischenkreiskondensator 113 bzw. den Zwischenkreis, in dem dieser angeordnet ist, fließen zu lassen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind Ansteuerleitungen für die Steueranschlüsse der Schaltorgane 142, 144 in dieser Schaltskizze nicht wiedergegeben. Die Schaltorgane 142, 144 können wie dargestellt als IGBTs ausgebildet sein oder aber auch als MOSFETs.
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In 3 ist das in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel um einen Widerstands-Chopper 15 erweitert. Dieser Widerstands-Chopper 15 (vergleiche auch 2) ist parallel zum Kondensator 13 angeordnet. Er umfasste eine Reihenschaltung aus einem Widerstand 151, dem eine Schutzdiode 152 parallel geschaltet ist, und einem Schaltorgan 153, vorliegend einem IGBT-Transistor. Der Widerstand 151 ist ein Hochlast-Widerstand, der große Ströme und große Leistungen aufnehmen kann. Der Widerstand 151 ist beispielsweise als ein Hochlast-Drahtwiderstand ausgebildet, dem die Schutzdiode 152 parallel geschaltet ist, um Spannungsspitzen aufgrund einer parasitären Induktivität des Widerstands 151 kurzzuschließen. Bei entsprechend getakteter Ansteuerung des Schaltorgans 153 wird, wie zuvor im Zusammenhang mit 2 beschrieben ist, Energie aus dem Kondensator 13 in Wärme umgesetzt, um die Spannung am Kondensator 13 nicht über die Zwischenkreisspannung am Zwischenkreiskondensator 113 ansteigen zu lassen.
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4 zeigt eine Weiterbildung des Ausführungsbeispiels der 3. Bei dem Ausführungsbeispiel der 4 ist zusätzlich zum Widerstands-Chopper 15, der parallel zum Kondensator 13 angeordnet ist, ein weiterer Widerstands-Chopper 15' vorgesehen, der parallel zum Zwischenkreiskondensator 113 angeordnet ist. In seinem Aufbau entspricht der weitere Widerstands-Chopper 15' dem Widerstands-Chopper 15, der dem Kondensator 13 zugeordnet ist. Der weitere Widerstands-Chopper 15' kann zusätzlich zum Widerstands-Chopper 15 betrieben werden, um Energie auch aus dem Zwischenkreis der Umrichtereinheit 11 in Wärme umzusetzen. Zu diesem Zweck wird der DC/DC-Wandler 14 getaktet, sodass ein Energiefluss aus dem Kondensator 13 über den DC/DC-Wandler 14 in den weiteren Widerstands-Chopper 15' erfolgt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rotorflügel
- 2
- Getriebe
- 3
- Asynchrongenerator (Generator)
- 4
- Transformator
- 5
- Energieversorgungsnetz
- 6
- Filter
- 10
- Schaltungsanordnung
- 11
- Umrichtereinheit
- 111
- generatorseitiger Umrichter
- 112
- netzseitiger Umrichter
- 113
- Zwischenkreiskondensator
- 12
- steuerbarer Gleichrichter
- 13
- Kondensator
- 14
- Gleichspannungswandler (DC/DC-Wandler)
- 15, 15'
- Widerstands-Chopper
- 16
- Steuereinrichtung
- U113
- Zwischenkreisspannung
- U13
- Spannung am Kondensator 13