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Die Erfindung bezieht sich auf eine Abgasreinigungseinheit für ein Kraftfahrzeug mit einem eine Einlassöffnung und mindestens eine erste Auslassöffnung aufweisenden Gehäuse mit zwei Gehäusesegmenten G1, G2, durch die zwei Abgasströme A1, A2 getrennt voneinander durch zumindest einen Teil des Gehäuses führbar sind, mit einem ersten Reinigungssubstrat R1, das in dem Gehäusesegment G1 gelagert ist, mit einem zweiten Reinigungssubstrat R2, das in dem Gehäusesegment G2 gelagert ist, und mit einem Wegeventil, über das jedes der beiden Gehäusesegmente G1, G2 abschottbar ist, wobei beide Gehäusesegmente G1, G2 an die Einlassöffnung angeschlossen sind und zumindest das Gehäusesegment G2 unmittelbar an der Auslassöffnung mündet.
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Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Reinigen des Abgases eines Kraftfahrzeugs unter Anwendung einer Abgasreinigungseinheit.
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Es ist bereits eine Reinigungseinheit mit Partikelfilter, Oxidations-Katalysator und Schalldämpfer aus der
US 5,052,178 A bekannt. Der Partikelfilter ist dabei in einem ersten Gehäusesegment platziert, während der Schalldämpfer in einem zweiten Gehäusesegment platziert ist. Beide Gehäusesegmente münden am Oxidations-Katalysator, der stromauf des Auslasses sitzt. Eingangsseitig ist ein Wegeventil vorgesehen, über das beide Gehäusesegmente wechselseitig geöffnet bzw. geschlossen werden.
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Aus der
US 7,341,699 B2 ist ebenfalls eine Reinigungseinheit mit zwei Gehäusesegmenten und einem Wegeventil bekannt. In dem ersten Gehäusesegment ist ein HC-Absorber platziert, während in dem zweiten Gehäusesegment ein 3-Wege-Katalysator platziert ist. Bei geschlossenem Wegeventil wird nur das zweite Segment mit Abgas beaufschlagt, während bei geöffnetem Ventil beide Segmente beaufschlagt werden.
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Die
US 2017/0065918 A1 beschreibt auch eine Reinigungseinheit mit einem Katalysator und einem stromab angeordneten Filterelement, die zusammen mit einem Wegeventil in einem ersten Gehäusesegment platziert sind. Bei geschlossenem Wegeventil wird das Abgas durch beide Reinigungsbausteine geleitet und verlässt das Gehäuse wahlweise über eine Abgasrückführleitung oder einen Auslass. Bei geöffnetem Wegeventil wird ausgehend von der Eingangsöffnung nur der Katalysator durchströmt. Das Abgas verlässt das Gehäuse anschließend über den Auslass.
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Die
DE 10 2011 015 443 A1 beschreibt ein Abgasnachbehandlungssystem mit einem ersten und einem zweiten Ventil, die jeweils zwischen zwei Positionen betätigbar sind. Das zweite Ventil ist dabei in einer Leitung angeordnet, die vom ersten Ventil abzweigt, sodass insgesamt vier verschiedene Leitungspfade schaltbar sind.
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Die
DE 10 2012 017 278 A1 beschreibt ebenfalls ein Abgasreinigungssystem mit zwei parallelen Abgasreinigungssträngen, die über ein Umschaltventil derart koppelbar sind, dass ein Abgasstrom in zwei verschiedene Leitungen führbar ist. Hierbei handelt es sich wohl um ein klassisches 3-Wege-Ventil.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abgasreinigungseinheit für ein Kraftfahrzeug derart auszubilden und anzuordnen, dass eine kompakte Bauweise und eine flexible Gasführung gewährleistet sind.
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Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass am Gehäuse eine weitere Auslassöffnung vorgesehen ist, an die nur das Gehäusesegment G1 anschließt, wobei das Gehäusesegment G1 zudem stromab der weiteren Auslassöffnung eine Ausströmöffnung aufweist, die stromauf des Reinigungssubstrats R2 in das Gehäusesegment G2 mündet. Hierdurch wird erreicht, dass beide Reinigungssubstrate R1, R2 unabhängig voneinander zur Behandlung des Abgases angewendet werden können. Mithin kann zur Behandlung des Abgases, welches in die weitere Auslassöffnung geführt wird, auch lediglich das Reinigungssubstrat R1 angewendet werden, ohne dass das Reinigungssubstrat R2 mit diesem Abgas beaufschlagt wird. Zudem ist es möglich, z.B. für den Kaltstartbetrieb, das auftretende Abgas vollständig durch das Reinigungssubstrat R1 zu führen, bevor es durch das Reinigungssubstrat R2 geführt wird.
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Dies gewährleistet ein sehr schnelles Erwärmen des Reinigungssubstrats R1, sodass unmittelbar nach dem Kaltstart eine sehr wirkungsvolle Abgasreinigung möglich ist. Mit der Abschottung wird eine Unterbrechung der Durchströmung möglich.
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Vorteilhaft kann es hierzu auch sein, wenn das Gehäusesegment G2 einen Einlasskanal mit einer Einlassöffnung und einer Ausströmöffnung aufweist, der an dem Wegeventil über die Ausströmöffnung mündet, wobei der Einlasskanal über das Wegeventil verschließbar ist. Die Einlassöffnung des Einlasskanals ist dabei an die Abgasturbinenauslassleitung gekoppelt. Über den Einlasskanal wird das Abgas unmittelbar dem Gehäusesegment G2 zugeführt.
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Ferner kann es vorteilhaft sein, wenn das Gehäusesegment G1 einen Einlasskanal mit einer Einlassöffnung aufweist, wobei die Einlassöffnung an einen Bypass-Auslasskanal angeschlossen ist. Das aus dem Bypass der Abgasturbine austretende Abgas kann somit über den Einlasskanal dem Gehäusesegment G1 zugeführt werden. Im Kaltstartbetrieb und bei aktiviertem Bypass wird somit das Abgas auf kürzestem und schnellstem Wege dem Gehäusesegment G1, mithin dem ersten Reinigungssubstrat R1 zugeführt, womit eine schnelle Aufheizung desselben einhergeht.
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Vorteilhaft kann es auch sein, wenn das Gehäusesegment G1 stromab des Reinigungssubstrats R1 und stromab der weiteren Auslassöffnung am Wegeventil an einer Ausströmöffnung mündet, wobei das Gehäusesegment G1 über das Wegeventil abschottbar ist. Durch das Abschotten des Gehäusesegments G1, mithin das Verschließen der ausströmenden Öffnung des dazugehörigen Einlasskanals, kann das aus der Abgasturbine austretende Abgas vollständig durch das Gehäusesegment G2 geführt werden.
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Dabei kann es vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Wegeventil einen Ventilkörper aufweist, wobei in einer ersten Position P1 des Ventilkörpers der Einlasskanal verschließbar ist und in einer zweiten Position P2 des Ventilkörpers das Gehäusesegment G1 abschottbar ist. In der ersten Position P1 ist demnach die Ausströmöffnung in das Gehäusesegment G1 offen. Das eintretende Abgas wird vollständig durch das erste Gehäusesegment G1 geführt und durchströmt erst stromab des ersten Gehäusesegments G1 den weiteren Teil des zweiten Gehäusesegments G2. In der zweiten Position P2 ist die Ausströmöffnung des ersten Gehäusesegments G1 verschlossen, mithin das erste Gehäusesegment G1 abgeschottet. Die Ausströmöffnung des Einlasskanals des zweiten Gehäusesegments G2 ist offen, sodass das gesamte Abgas über besagte Ausströmöffnung unmittelbar in das zweite Gehäusesegment G2 geführt wird. Wenn der Ventilkörper in einer Zwischenposition P1, P2 platziert ist, sind beide Ausströmöffnungen beider Einlasskanäle beider Gehäusesegmente G1, G2 geöffnet und es kommt demnach zu einer Teildurchströmung beider Gehäusesegmente G1, G2.
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Von besonderer Bedeutung kann für die vorliegende Erfindung sein, wenn das Gehäusesegment G1 abschnittsweise durch ein Leitungsstück gebildet ist, das das Reinigungssubstrat R1 aufnimmt, wobei das Leitungsstück innerhalb des Gehäuses angeordnet ist, und wenn das Leitungsstück eine Querschnittsform Qs und das Gehäuse eine Querschnittsform Qg derart aufweisen, dass das Leitungsstück an gegenüberliegenden Seiten Sa, Sb mit dem Gehäuse verbindbar ist. Wenn das innerhalb des Gehäuses platzierte Leitungsstück nur an gegenüberliegenden Seiten Sa, Sb mit dem Gehäuse verbunden ist, werden zwei interne Leitungsabschnitte des jeweiligen Gehäusesegments G1, G2 gebildet. Zwischen beiden gegenüberliegenden Seiten Sa, Sb bildet die Gehäuseinnenwand zusammen mit der Außenwand des Leitungsstücks einen Teil des Gehäusesegments G1 bzw. einen Teil des Gehäusesegments G2. Die so gebildeten Teile des jeweiligen Gehäusesegments G1, G2 sind mit Bezug zu den Seiten Sa, Sb bzw. mit Bezug zum Leitungsstück gegenüberliegend zueinander angeordnet.
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Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und Anordnung kann es von Vorteil sein, wenn das Gehäusesegment G1 mit dem Reinigungssubstrat R1 für einen Abgasvolumenstrom A1 ausgelegt ist und wenn das Gehäusesegment G2 mit dem Reinigungssubstrat R2 für einen Abgasvolumenstrom A1, A2 ausgelegt ist, wobei für A1 zu A2 gilt: A1 <= A2 oder A1 <= 1,5 A2 oder A1 <= 4 A2. Das Reinigungssubstrat R1 ist für einen kleineren Abgasvolumenstrom ausgelegt, der im Falle einer aktiven Abgasrückführung oder bei aktivem Betrieb des Abgasturbinenbypass anfällt. Lediglich im Kaltstartbetrieb handelt es sich bei diesem Abgasvolumenstrom um den gesamten Abgasvolumenstrom der Brennkraftmaschine, was zu der erfindungsgemäßen Schnellaufheizung desselben führt. Zudem wird der Teil des Abgasstroms, der durch das Reinigungssubstrat R1 geführt wird und der nicht über die Abgasrückführleitung abgezweigt wird, ergänzend ohnehin durch das stromab liegende Reinigungssubstrat R2 geführt, sodass stets eine vollständige Reinigung des Abgases, welches die Auslassöffnung des Gehäuses verlässt, gewährleistet ist.
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Vorteilhaft kann es ferner sein, wenn das Gehäuse eine Längsachse aufweist, wobei die weitere Auslassöffnung eine in radialer Richtung zur Längsachse ausgerichtete Strömungsachse aufweist. Die weitere Auslassöffnung befindet sich mit Bezug auf die Längsachse zwischen dem ersten Reinigungssubstrat R1 und dem zweiten Reinigungssubstrat R2, sodass mit Rücksicht auf eine zylindrische Grundform des Abgasreinigungsgehäuses eine radiale Ausrichtung vorteilhaft ist.
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Außerdem kann es vorteilhaft sein, wenn das Wegeventil als 3/2 Wegeventil ausgebildet ist und die folgenden Strömungsverbindungen schaltet:
- - Ausströmöffnung des Einlasskanals von Gehäusesegment G2 mit Zulauf zum Gehäusesegment G2
- - Ausströmöffnung von Gehäusesegment G1 mit Zulauf zum Gehäusesegment G2.
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Das Wegeventil, welches als Hub- oder Klappenventil ausgebildet sein kann, ist somit stromab des Einlasskanals innerhalb des Gehäusesegments G2 platziert. Zudem ist das Wegeventil stromab des Gehäusesegments G1 platziert. Schließlich ist das Wegeventil stromauf des Reinigungssubstrats R2 platziert.
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Ferner kann es vorteilhaft sein, wenn an der weiteren Auslassöffnung eine Abgasrückführungsleitung angeschlossen ist, wobei die Abgasrückführungsleitung ein Regelventil aufweist, über das die Abgasrückführungsleitung zumindest teilweise verschließbar ist. Über das Regelventil der Abgasrückführungsleitung kann diese unabhängig von der Schaltung des Wegeventils geregelt werden.
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Schließlich kann es von Vorteil sein, wenn die Einlassöffnung unmittelbar an die Abgasturbine angeschlossen ist. Die unmittelbare Ankopplung an die Abgasturbine gewährleistet möglichst hohe Temperaturen des zu reinigenden Abgases. Dies gewährleistet eine optimale Reinigung desselben und insbesondere ein sehr schnelles light-off des ersten Reinigungssubstrats R1.
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Gelöst wird die Aufgabe auch dadurch, dass
- a) während des Kaltstarts der Einlasskanal des Gehäusesegments G2 durch das Wegeventil verschlossen wird und die Abgasrückführungsleitung über das Regelventil verschlossen wird und dass das Abgas durch das Gehäusesegment G1 und das Reinigungssubstrat R1 in das Gehäusesegment G2 geführt wird und über das Gehäusesegment G2 und das Reinigungssubstrat R2 zu der Auslassöffnung geführt wird;
- b) während des Teillastbetriebs das Gehäusesegment G1 abgeschottet und das gesamte Abgas über den Einlasskanal des Gehäusesegments G2 und das Wegeventil in das Gehäusesegment G2 geführt wird und über das Gehäusesegment G2 und das Reinigungssubstrat R2 zu der ersten Auslassöffnung geführt wird;
- c) im Volllastbetrieb bei geöffnetem Wegeventil ein Abgasstrom A1 durch das Gehäusesegment G1 und das Reinigungssubstrat R1 in die Abgasrückführungsleitung geführt wird und ein überschüssiger Teil A1' des Abgasstroms A1 über die Ausströmöffnung und das Wegeventil in das Gehäusesegment G2 geführt wird und gleichzeitig ein Abgasstrom A2 über den Einlasskanal des Gehäusesegments G2 und das offene Wegeventil unmittelbar in das Gehäusesegment G2 geführt wird, wobei der überschüssige Teilstrom A1' des Abgasstroms A1 und der Abgasstrom A2 über das Gehäusesegment G2 und das Reinigungssubstrat R2 zu der ersten Auslassöffnung geführt werden. Der Abgasstrom A1 beträgt zwischen 60 % und 80 % des Gesamtmassestroms. Der in die Abgasrückführungsleitung geführte Abgasstrom beträgt zwischen 30 % und 50 % des Gesamtmassestroms. Mithin entfallen auf den Teilstrom A1' in der Regel zwischen 30 % und 56 % des Gesamtmassestroms.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert und in den Figuren dargestellt. Es zeigen:
- 1 eine Prinzipskizze der Abgasreinigungseinheit;
- 2-4 die verschiedenen Betriebszustände der Abgasreinigungseinheit nach 1 ;
- 5 eine Prinzipskizze des Motors mit Abgasanlage;
- 6a-6b eine Prinzipskizze der Querschnittsformen.
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Eine nach 1 dargestellte Abgasreinigungseinheit 1 weist eine zweiflutige Einlassöffnung 1.2 mit einer Einlassöffnung 1.2a und einer Einlassöffnung 1.2b auf, wobei die Einlassöffnung 1.2a an einen Bypass-Auslasskanal 3.5 einer nicht weiter dargestellten Abgasturbine angekoppelt ist, während die Einlassöffnung 1.2b an einen Abgasturbinenauslasskanal 3.4 koppelbar ist. Die Einlassöffnung 1.2b ist einem Einlasskanal 1.6 zugeordnet, während die Einlassöffnung 1.2a einem weiteren Einlasskanal 1.9 zugeordnet ist. Beide Einlasskanäle 1.6, 1.9 gewährleisten eine getrennte Führung des Abgasstroms in die Abgasreinigungseinheit 1.
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Über den Einlasskanal 1.9 wird ein erstes Gehäusesegment G1 der Abgasreinigungseinheit 1 mit Abgas versorgt. Das erste Gehäusesegment G1 mündet innerhalb eines Gehäuses 1.1 an einer Ausströmöffnung 1.9a. Im Übrigen ist das erste Gehäusesegment G1 gegenüber dem weiteren Gehäuse 1.1 abgeschottet. Der Einlasskanal 1.6 weist eine Ausströmöffnung 1.6a auf. Beide Ausströmöffnungen 1.9a, 1.6a münden im Bereich eines Wegeventils 1.4 und können über einen Ventilkörper 1.4a des Wegeventils 1.4 verschlossen werden. Stromab des Ventilkörpers 1.4a bzw. stromab der besagten Ausströmöffnungen 1.6a, 1.9a erstreckt sich ein zweites Gehäusesegment G2, welches wie gesagt gegenüber dem ersten Gehäusesegment G1 abgeschottet ist.
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Innerhalb des ersten Gehäusesegments G1 ist ein erstes Reinigungssubstrat R1 angeordnet. Innerhalb des Gehäusesegments G2 ist ein zweites Reinigungssubstrat R2 angeordnet.
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Das zweite Gehäusesegment G2 mündet an einer ersten Auslassöffnung 1.3 des Gehäuses 1.1. Ergänzend zu der ersten Auslassöffnung 1.3 ist eine weitere Auslassöffnung 1.5 mit einer radial verlaufenden Strömungsachse 1.5a vorgesehen. Die Auslassöffnung 1.5 befindet sich im Bereich der zylindrischen Gehäusewand 1.1 und schließt an das erste Gehäusesegment G1 stromab des ersten Reinigungssubstrats R1 an. Über diese weitere Auslassöffnung 1.5 wird eine Abgasrückführungsleitung 2 mit Abgas versorgt. Innerhalb der Abgasrückführungsleitung 2 sind zudem ein Kühler 2.2 sowie stromab ein Regelventil 2.1 vorgesehen.
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Das erste Reinigungssubstrat R1 ist stromab des Einlasskanals 1.9 platziert und innerhalb eines Leitungsstücks 1.7 über eine Lagermatte 1.8 gelagert. Das Leitungsstück 1.7 weist, wie nach 6a, 6b dargestellt, eine Querschnittsform Qs auf, die sich von einer Querschnittsform Qg des Gehäuses 1.1 unterscheidet, wie beispielsweise rund und oval. Dies gewährleistet, dass das Leitungsstück 1.7 innerhalb des Gehäuses 1.1 nur an gegenüberliegenden Seiten Sa, Sb mit dem Gehäuse 1.1 verbunden werden kann. Das Verbinden kann z.B. durch Löten oder eine Schweißnaht 5 erfolgen Durch diese Anordnung innerhalb des Gehäuses 1.1 ist eine Trennung zwischen dem ersten Gehäusesegment G1 und dem zweiten Gehäusesegment G2 gewährleistet. Hierdurch ergeben sich zwei Leitspalte 6.1, 6.2, die jeweils begrenzt sind durch die Innenseite des Gehäuses 1.1 und die Außenseite des Leitungsstücks 1.7. Der jeweilige Leitspalt 6.1, 6.2 erstreckt sich dabei zwischen besagten Seiten Sa, Sb bzw. die dort angeordnete Schweißnaht. Stromab des Leitungsstücks 1.7 ist eine Halbschale 1.7a vorgesehen, welche eine Abschottung des Gehäusesegments G1 in dem Bereich zwischen Leitungsstück 1.7 und Gehäuse 1.1 gewährleistet. Die Halbschale 1.7a ist durch eine Schweißnaht 5.1 mit dem Gehäuse 1.1 verbunden. Das aus dem Leitungsstück 1.7 austretende Abgas wird somit über die Halbschale 1.7a in besagtem Leitspalt 6.1 zwischen Leitungsstück 1.7 und Gehäuse 1.1 geführt und zur Ausströmöffnung 1.9a geleitet.
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Nach 1 befindet sich der Ventilkörper 1.4a in einer Zwischenposition, sodass sowohl die Ausströmöffnung 1.6a als auch die Ausströmöffnung 1.9a geöffnet sind.
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Nach 2 befindet sich der Ventilkörper 1.4a in einer oberen Position P1, in der die Ausströmöffnung 1.6a des Einlasskanals 1.6 verschlossen ist. Das Abgas tritt über die Einlassöffnung 1.2a in den Einlasskanal 1.9 ein und durchströmt das erste Reinigungssubstrat R1. Stromab des Reinigungssubstrats R1 kann der Abgasstrom über die Abgasrückführungsleitung 2 zumindest teilweise abgeführt werden. Ein verbleibender Teilstrom A1' kann über das weitere Gehäusesegment G2 der Ausströmöffnung 1.9a zugeführt werden. Dieser Abgasstrom durchströmt sodann das Gehäusesegment G2 sowie das zweite Reinigungssubstrat R2 und verlässt das Gehäuse 1.1 über die erste Auslassöffnung 1.3.
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Gemäß 3 ist der Ventilkörper 1.4a in einer unteren Position P2 angeordnet. Hier verschließt er die Ausströmöffnung 1.9a des ersten Gehäusesegments G1. Das Abgas kann somit nur über die Einlassöffnung 1.2b und den Einlasskanal 1.6 eintreten. Über die Ausströmöffnung 1.6a wird der gesamte Abgasstrom A2 in das weitere Gehäusesegment G2 dem zweiten Reinigungssubstrat R2 zugeführt und verlässt das Gehäuse 1.1 über die Auslassöffnung 1.3. Das erste Gehäusesegment G1 ist hierbei vollständig abgeschottet. Weder das erste Reinigungssubstrat R1 noch die Abgasrückführungsleitung 2 können beaufschlagt werden.
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Gemäß Ausführungsbeispiel 4 ist wie auch schon zum Ausführungsbeispiels 1 dargestellt der Ventilkörper 1.4a in einer Zwischenposition angeordnet, bei dem beide Ausströmöffnungen 1.6a, 1.9a geöffnet sind. Das über den Bypass-Auslasskanal 3.5 einströmende Abgas wird über die Einlassöffnung 1.2a und den Einlasskanal 1.9 dem ersten Gehäusesegment G1 zugeführt. Dieser Abgasstrom A1 wird zunächst durch das erste Reinigungssubstrat R1 geführt und verlässt (zumindest teilweise) das Gehäuse 1.1 über die weitere Auslassöffnung 1.5 und die Abgasrückführungsleitung 2. Ein verbleibender Abgasteilstrom A1' wird über den Leitspalt 6.1, gebildet aus Gehäuse 1.1 und Leitungsstück 1.7, zur Ausströmöffnung 1.9a, mithin zum Wegeventil 1.4 geführt. Zudem wird der von dem Abgasturbinenauslasskanal 3.4 kommende Abgasstrom A2 über die Einlassöffnung 1.2b und den Einlasskanal 1.6 unmittelbar zur Ausströmöffnung 1.6a, mithin zum Wegeventil 1.4 geführt. Beide Abgasströme A2 sowie A1' werden ausgehend vom Wegeventil 1.4 über den weiteren Verlauf des zweiten Gehäusesegments G2 bzw. den durch Leitungsstück 1.7 und Gehäuse 1.1 gebildeten Leitspalt 6.2 zum zweiten Reinigungssubstrat R2 und im weiteren Verlauf zur Auslassöffnung 1.3 geführt.
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Das zweite Reinigungssubstrat R2 ist ebenfalls über eine Lagermatte 1.8 gelagert und so innerhalb des Gehäuses 1.1 positioniert.
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Nach Prinzipskizze 5 ist die vorgehend beschriebene Abgasreinigungseinheit 1 innerhalb einer Abgasanlage 3 angeordnet, die an einen Motor bzw. eine Brennkraftmaschine 4 angeschlossen ist. Ausgehend von dem Motor 4 wird das Abgas über einen Krümmer 3.3 zu einer Abgasturbine 3.6 geführt. Unmittelbar nach der Abgasturbine 3.6 ist die Abgasreinigungseinheit 1 vorgesehen. Das Abgas wird stromab der Reinigungseinheit 1 für die weitere Abgasleitung einem oder mehreren Schalldämpfern 3.1 sowie einem Endschalldämpfer 3.2 zugeführt.
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Nach 6a, 6b sind zwei Möglichkeiten der Ausbildung der Architektur des Leitungsspalts 6.1, 6.2 dargestellt. Durch Kombination einer runden und einer ovalen Querschnittsform Qs, Qg sowohl für das Gehäuse 1.1 als auch für das Leitungsstück 1.7 ist es möglich, das Leitungsstück 1.7 innerhalb des Gehäuses 1.1 zu platzieren und dabei zwei gegenüberliegende Leitspalte 6.1, 6.2 bereitzustellen, die Bestandteil des jeweiligen Gehäusesegments G1, G2 sind. Das Leitungsstück 1.7 bzw. dessen Außenseite steht dabei mit der Innenseite des Gehäuses 1.1 an gegenüberliegenden Seiten Sa, Sb in Kontakt. Durch eine entsprechende Verbindung wie Schweißen oder Löten wird dabei die Fixierung des Leitungsstücks 1.7 und damit die Trennung der beiden Leitspalte 6.1, 6.2 gewährleistet. Stromab des Leitungsstücks 1.7 ist wie vorgehend schon beschrieben eine Halbschale 1.7a vorgesehen zur weiteren Trennung von Gehäusesegment G1 und Gehäusesegment G2. In dem Bereich zwischen dem Leitspalt 6.1 und der Ausströmöffnung 1.9a ist ein entsprechendes Kanalblech 1.7b vorgesehen, sodass der aus dem Leitspalt 6.1 austretende Abgasstrom A1, A1' bis zur Ausströmöffnung 1.9a geführt wird und dabei eine Trennung zwischen erstem Gehäusesegment G1 und zweitem Gehäusesegment G2 gewährleistet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abgasreinigungseinheit
- 1.1
- Gehäuse
- 1.2
- Einlassöffnung
- 1.2a
- Einlassöffnung von 1.9, G1
- 1.2b
- Einlassöffnung von 1.6, G2
- 1.3
- erste Auslassöffnung
- 1.4
- Wegeventil, Wegeventilklappe
- 1.4a
- Ventilkörper
- 1.5
- weitere Auslassöffnung
- 1.5a
- Strömungsachse
- 1.6
- Einlasskanal
- 1.6a
- Ausströmöffnung von 1.6
- 1.7
- Leitungsstück
- 1.7a
- Halbschale
- 1.7b
- Kanalblech
- 1.8
- Lagermatte
- 1.9
- Einlasskanal
- 1.9a
- Ausströmöffnung von G1
- 2
- Abgasrückführungsleitung
- 2.1
- Regelventil
- 2.2
- Kühler
- 3
- Abgasanlage
- 3.1
- Schalldämpfer
- 3.2
- Endschalldämpfer
- 3.3
- Krümmer
- 3.4
- Abgasturbinenauslasskanal
- 3.5
- Bypass-Auslasskanal
- 3.6
- Abgasturbine
- 4
- Motor, Brennkraftmaschine
- 5
- Schweißnaht
- 5.1
- Schweißnaht
- 6.1
- Leitspalt
- 6.2
- Leitspalt
- A1
- Abgasstrom
- A1'
- Teilstrom von A1
- A2
- Abgasstrom
- G1
- Gehäusesegment
- G2
- Gehäusesegment
- P1
- Position
- P2
- Position
- Qg
- Querschnittsform
- Qs
- Querschnittsform
- R1
- Reinigungssubstrat
- R2
- Reinigungssubstrat
- Sa
- Seite von 1.7
- Sb
- Seite von 1.7