-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb mehrerer Verbrauchserfassungseinrichtungen, wobei die Verbrauchserfassungseinrichtungen jeweils Verbrauchsdaten erfassen und/oder Verbrauchsdaten, die von wenigstens einer Verbrauchsdatenquelle gesendet werden, empfangen, wobei die Verbrauchsdaten den Verbrauch einer Ressource betreffen, wobei ein Zentraleinrichtung mit den Verbrauchserfassungseinrichtungen kommuniziert, um die durch die Verbrauchserfassungseinrichtungen erfassten und/oder empfangenen Verbrauchsdaten zu empfangen und/oder Steueranweisungen an die Verbrauchserfassungseinrichtungen zu senden.
-
Ein Ressourcenverbrauch, beispielsweise ein Verbrauch von Strom, Wasser, Gas oder Wärme, wird häufig über Verbrauchserfassungseinrichtungen, also beispielsweise Strom-, Wasser-, Gas-, und Wärmezähler, erfasst. Die Verbrauchserfassung kann zu Abrechnungszwecken oder zur Prozessüberwachung erfolgen. Zudem kann es erforderlich sein, Steueranweisungen an eine Verbrauchserfassungseinrichtung zu geben, beispielsweise um ihre Konfiguration zu ändern. Im einfachsten Fall erfolgt ein Ablesen von Verbrauchsdaten bzw. eine Anpassung der Konfiguration einer entsprechenden Verbrauchserfassungseinrichtung durch einen Ableser, der die einzelnen Verbrauchserfassungseinrichtungen aufsucht. Dies ist jedoch sehr zeitaufwendig und es entstehen somit auch hohe Kosten für eine Ablesung bzw. Konfigurationsanpassung.
-
Um ein Auslesen von Verbrauchsdaten bzw. ein Steuern der Verbrauchserfassungseinrichtungen zu erleichtern, ist es bekannt, eine funkgestützte Auslese- und/oder Steuereinrichtung durch einen Fußgänger, eine Drohne oder ein Kraftfahrzeug an eine Position zu bewegen, an der eine Funkkommunikation zwischen der Auslese- und/oder Steuereinrichtung und der Verbraucherfassungseinrichtung möglich ist. Anschließend kann ein Fernauslesen oder Fernsteuern der Verbrauchserfassungseinrichtung erfolgen. In vielen Anwendungssituationen, beispielsweise in komplexen Bebauungsstationen in Städten oder in relativ dünn besiedelten Gebirgsregionen, ist jedoch auch dieses Vorgehen sehr zeitaufwendig.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Ansatz zum Auslesen bzw. Steuern von Verbrauchserfassungseinrichtungen anzugeben, der mit möglichst geringem technischen und wirtschaftlichen Aufwand umsetzbar ist.
-
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, wobei die Kommunikation zwischen wenigstens einer der Verbrauchserfassungseinrichtungen und der Zentraleinrichtung über eine Übertragungseinrichtung erfolgt, die mit der Verbrauchserfassungseinrichtung und mit der Zentraleinrichtung über eine jeweilige Funkverbindung kommuniziert, und/oder wobei die Zentraleinrichtung und/oder die Übertragungseinrichtung in oder an einem mechanisch entlang einer festen Route geführten Verkehrsmittel oder einer mechanisch entlang einer festen Route geführten Komponente eines Verkehrsmittels angeordnet sind.
-
Die Funkkommunikation der einzelnen Verbrauchserfassungseinrichtungen soll typischerweise mit relativ geringer Leistung erfolgen, weshalb relativ freie Sichtlinien und relativ kurze Abstände zwischen der Verbrauchserfassungseinrichtung und einer entsprechenden Gegenstelle erforderlich sind.
-
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, diese Sichtlinien dadurch zu realisieren, dass eine Gegenstelle im Rahmen des üblichen Fahrbetriebs eines auf einer festen Route geführten Verkehrsmittel bewegt wird, um eine günstige Sichtlinie zu verschiedenen Verbrauchserfassungseinrichtungen zu erreichen, und/oder dadurch, dass eine indirekte Funkkommunikation über wenigstens eine Übertragungseinrichtung, beispielsweise einen Repeater, genutzt wird, womit ein Funksignal um die Verbindungslinie blockierende Hindernisse, beispielsweise Berge oder Häuser, herumgeführt werden kann. Die Verbrauchserfassungseinrichtungen können somit mit geringem Aufwand von der Zentraleinrichtung ausgelesen und gesteuert werden.
-
Die Verbrauchserfassungseinrichtung und die Übertragungseinrichtung kommunizieren vorzugsweise unmittelbar, das heißt ohne weitere an der Funkverbindung beteiligte Einrichtungen. Auch die Übertragungseinrichtung und Zentraleinrichtung können unmittelbar miteinander kommunizieren, es ist jedoch auch möglich, dass diese Funkverbindung über mehrere weitere Übertragungseinrichtungen geführt wird, die, beispielsweise als Repeater, das Funksignal oder die übertragene Information unmittelbar oder zeitverzögert weiterleiten.
-
Die Verbrauchserfassungseinrichtungen bzw. die Verbrauchsdatenquellen können die Verbrauchsdaten, also beispielsweise einen Durchfluss, eine Leistung oder eine Wärmemenge, unmittelbar sensorisch erfassen oder aus sensorisch erfassten Daten berechnen. Die Verbrauchserfassungseinrichtungen bzw. die Verbrauchsdatenquellen können also insbesondere Zähler sein. Alternativ oder ergänzend können die Verbrauchserfassungseinrichtungen als Repeater für Funksignale wirken oder extern bereitgestellte Daten sammeln. Übertragene Steuerinformationen können dazu dienen, eine Verbrauchserfassung einer bestimmten Verbrauchserfassungseinrichtung zu aktivieren bzw. zu deaktivieren, die Konfiguration einer Verbrauchserfassungseinrichtung zu ändern, also beispielsweise eine Kalibrierung oder einen Tarif vorzugeben oder zu ändern, der Verbrauchserfassungseinrichtung zugeordnete Schalter oder Aktoren anzusteuern, um beispielsweise Strom-, Gas-, oder Wasserleitungen zu unterbrechen oder Ähnliches.
-
Die Übertragungseinrichtung bzw. die weitere Übertragungseinrichtung kann empfangene Informationen unmittelbar und unverändert weiterleiten, also beispielsweise als reiner Repeater für Funksignale dienen. Es ist jedoch auch möglich, dass empfangene Informationen zunächst verarbeitet und nach dieser Verarbeitung weiter gesendet werden. Beispielsweise kann eine Protokollumsetzung erfolgen oder die Daten können durch eine Kennung der bzw. der weiteren Übertragungseinrichtung ergänzt werden, um ein Nachvollziehen des Übertragungsweges zu ermöglichen. Eingehende Nachrichten oder Informationen können unmittelbar oder zumindest näherungsweise unmittelbar weitergeleitet werden. Es ist jedoch auch möglich, erst nach einem bestimmten Zeitintervall oder bei Erfüllung einer bestimmten Bedingung vorangehend empfangene Informationen weiterzuleiten. Dies wird später noch detailliert erläutert werden.
-
Bei der Komponente des Verkehrsmittels kann es sich insbesondere um eine Komponente handeln, die zur Beförderung von Personen bzw. Gütern dient, also beispielsweise um die Gondel einer Seilbahn. Alternativ kann die Komponente jedoch auch anderweitig mitgeführt werden, beispielsweise beabstandet von einer Gondel an dem Seil einer Seilbahn befestigt sein. Durch die Bewegung der Zentral- bzw. Übertragungseinrichtung und somit ihrer Antennen mit dem Verkehrsmittel bzw. mit der Komponente des Verkehrsmittels wird, da Signale von unterschiedlichen Positionen aus gesendet bzw. empfangen werden können, eine Art Raumdiversität, die auch unter der englischen Bezeichnung spatial diversity bekannt ist, erreicht. Es werden somit wechselnde Empfangsverhältnisse erreicht, womit Antennen mit weniger Antennengewinn verwendet werden können, da einerseits Störeinflüsse, die an einer bestimmten Position vorliegen, an einer anderen Position vermieden werden können und andererseits die Abstände zu den auszulesenden Verbrauchserfassungseinrichtungen sich zeitlich ändern und somit letztlich kleinere Abstände erreicht werden können. Die nun nutzbaren Antennen mit geringerem Gewinn können auch optisch unauffälliger sein. Dies kann insgesamt die Akzeptanz entsprechender Antennen in der Bevölkerung erhöhen.
-
Die Kommunikation zwischen der Übertragungseinrichtung oder allen Übertragungseinrichtungen und der Zentraleinrichtung kann jeweils über eine unmittelbare Funkverbindung oder über wenigstens eine weitere fest vorgegebene Übertragungseinrichtung erfolgen. Anders ausgedrückt wird ein fester Übertragungspfad, der entweder ausschließlich die fest vorgegebene Übertragungseinrichtung oder die fest vorgegebene Übertragungseinrichtung und zusätzlich die wenigstens eine fest vorgegebene weitere Übertragungseinrichtung umfasst, von der jeweiligen Verbrauchserfassungseinrichtung zu der Zentraleinrichtung genutzt. Es kann insbesondere auf ein Routing bzw. auf den Aufbau eines Funknetzes verzichtet werden. Dies ermöglicht eine technisch einfache Realisierung. Da unmittelbare Funkverbindungen bzw. Hintereinanderschaltungen von mehreren unmittelbaren Funkverbindungen zur Signalübertragung genutzt werden, statt beispielsweise ein Mobilfunknetz zu nutzen, fallen keine Übertragungsgebühren an, womit das erfindungsgemäße Verfahren auch kostengünstig umzusetzen ist.
-
Durch die Übertragungseinrichtung können an einer ersten Position der Route empfangene Verbrauchsdaten und/oder Steueranweisungen an wenigstens einer weiteren Position der Route an die Zentraleinrichtung und/oder eine Verbrauchserfassungseinrichtung übertragen werden. Die Übertragung kann ausschließlich an der weiteren Position erfolgen.
-
Beispielsweise ist es möglich, dass an der ersten Position keine oder keine ausreichend hochqualitative Funkverbindung zu der Zentraleinrichtung bzw. der Verbrauchserfassungseinrichtung besteht. Das Senden kann erst an der weiteren Position erfolgen, wenn davon ausgegangen wird, bzw. ermittelt wird, dass voraussichtlich eine ausreichend gute Funkverbindung besteht. Bei dem Senden der Verbrauchsdaten bzw. der Steueranweisung an der weiteren Position kann es sich jedoch auch um ein wiederholtes Senden handeln. Beispielsweise können empfangene Verbrauchsdaten bzw. Steueranweisungen in einem festen oder veränderlichen Zeitabstand bzw. in einem festen oder veränderlichen Abstand zwischen den Sendepositionen wiederholt abgestrahlt werden.
-
Das beschriebene Vorgehen ermöglicht es beispielsweise mit einer einzigen Übertragungseinrichtung auch in komplexen Umgebungen zuverlässige eine Kommunikation zwischen der Verbrauchserfassungseinrichtung und der Zentraleinrichtung zu ermöglichen. Ist die Übertragungseinrichtung beispielsweise an dem Seil oder einer Gondel einer Seilbahn angeordnet, so können im Bereich einer Talstation Verbrauchsdaten aus einem im Tal gelegenen Dorf empfangen werden. Im Bereich einer Bergstation können diese an eine Zentraleinrichtung gesendet werden, die beispielsweise in einem anderen Tal oder auf einem weiteren Berg liegen kann. Umgekehrt können im Bereich der Bergstation Steueranweisungen von der Zentraleinrichtung empfangen werden und im Bereich der Talstation an die Verbrauchserfassungseinrichtungen übertragen werden. Während somit bei einer reinen funkbasierten Informationsübertragung potentiell mehrere Repeater erforderlich wären, kann durch den abschnittsweise physikalischen Transport der Daten, also dadurch dass diese vorübergehend durch die Übertragungseinrichtung gespeichert und erst später wieder gesendet werden, erreicht werden, dass eine einzelne Übertragungseinrichtung auch in komplexen Umgebungssituationen zur Kommunikation zwischen der Zentraleinrichtung und der Verbrauchserfassungseinrichtung genutzt werden kann.
-
Die Übertragung der Verbrauchsdaten und/oder der Steueranweisungen an die Zentraleinrichtung bzw. an eine bestimme Verbrauchserfassungseinrichtung kann vorzugsweise in einem bestimmten Routenabschnitt erfolgen. Dieser kann beispielsweise durch eine entsprechende Programmierung der Übertragungseinrichtung vorgegeben sein. Beispielsweise kann die aktuelle Position der Übertragungseinrichtung über einen übertragungseinrichtungsseitigen GPS-Empfänger ermittelt werden oder eine Positionsinformation kann durch das Verkehrsmittel bereitgestellt werden. Alternativ ist es möglich, dass die Übertragungseinrichtung selbst einen günstigen Zeitpunkt bzw. eine günstige Position zum Senden von Verbrauchsdaten bzw. der Steueranweisungen ermittelt. Beispielsweise kann das Senden der Verbrauchsdaten dann erfolgen, wenn ein von der Zentraleinrichtung gesendetes Signal mit einer ausreichenden Empfangsqualität empfangen wird. Entsprechend können Steueranweisungen an einzelne Verbrauchserfassungseinrichtungen jeweils dann übertragen werden, wenn Sendesignale dieser Verbrauchserfassungseinrichtungen mit ausreichender Empfangsqualität empfangen werden.
-
Die in oder an dem Verkehrsmittel oder der Komponente angeordnete Zentraleinrichtung und/oder Übertragungseinrichtung und/oder der tiefste Punkt des Verkehrsmittels und/oder der Komponente kann an wenigstens einem Punkt der Route um wenigstens zwei Meter oberhalb eines Untergrunds und/oder einer Bepflanzung und/oder einer Bebauung geführt werden. Vorzugsweise werden noch größere Höhen von beispielsweise wenigstens drei Meter oder wenigstens fünf Meter oberhalb des Untergrunds bzw. der Bepflanzung und/oder Bebauung erreicht. Anders ausgedrückt wird das Verkehrsmittel bzw. die Komponente auf wenigstens einem Abschnitt der Route auf relativ großer Höhe und somit exponiert bewegt. Dies ermöglicht es, dass typischerweise eine freie Sichtlinie zu relativ großen Bereichen und somit beispielsweise auch zu mehreren Verbrauchserfassungseinrichtungen erreicht werden kann. Vorzugsweise werden die angegebenen Höhen während wenigstens 20 % der Routenlänge der Route und/oder während wenigstens 20 % der zum Zurücklegen der Route benötigten Zeit erreicht oder überschritten, um eine weitere Verbesserung der Kommunikation zu erreichen. Weiter bevorzugt können diese Höhen für wenigstens 30 %, wenigstens 50 % oder wenigstens 70 % der Routenlänge bzw. der benötigten Zeit erreicht werden.
-
Das Verkehrsmittel kann eine Seilbahn, insbesondere eine Luftseilbahn, sein. Hierbei werden die vorangehend beschriebenen Höhen der Übertragungseinrichtung bzw. der Zentraleinrichtung typischerweise erreicht. Die Komponente, an oder in der die Zentraleinrichtung und/oder die Übertragungseinrichtung angeordnet ist, kann die Gondel der Seilbahn sein.
-
Die Zentraleinrichtung kann mit wenigstens einer der Verbrauchserfassungseinrichtungen direkt und mit wenigsten einer der Verbrauchserfassungseinrichtungen über wenigstens eine Übertragungseinrichtung kommunizieren und/oder die Zentraleinrichtung kann mit wenigstens zwei der Verbrauchserfassungseinrichtungen über verschiedene Übertragungseinrichtungen kommunizieren. Das beschriebene Vorgehen ermöglicht es beispielsweise im Gebirge mit geringem technischen Aufwand Verbrauchserfassungseinrichtungen in verschiedenen Tälern auszulesen. Bei einer Kommunikation über verschiedene Übertragungseinrichtungen ist es auch möglich, dass diese Übertragungseinrichtungen im Wesentlichen in der gleichen Raumrichtung jedoch in verschiedenen Entfernungen voneinander liegen.
-
In dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine auf oder an einem Berg angeordnete Übertragungseinrichtung und/oder eine in einem oder einem jeweiligen Tal angeordnete Verbrauchserfassungseinrichtung und/oder Zentraleinrichtung verwendet werden. Die Verbrauchserfassungseinrichtungen können in voneinander unterschiedlichen Tälern angeordnet sein und/oder wenigstens eine der Verbrauchserfassungseinrichtungen kann in einem anderen Tal angeordnet sein als die Zentraleinrichtung. Durch die Nutzung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann, wie vorangehend erläutert, dennoch eine Kommunikation zwischen diesen Einrichtungen erfolgen.
-
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorzugsweise eine Übertragungseinrichtung genutzt, die batteriebetrieben ist und/oder ein wasserdichtes Gehäuse aufweist. Hierdurch kann die Übertragungseinrichtung mit geringem Aufwand auch in abgelegenen Bereichen, beispielsweise auf Berggipfeln, installiert werden.
-
Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren betrifft die Erfindung ein Verkehrsmittel, das mechanisch entlang einer festen Route geführt ist und/oder eine mechanisch entlang einer festen Route geführte Komponente aufweist, wobei das Verkehrsmittel oder die Komponente eine Zentraleinrichtung und/oder eine Übertragungseinrichtung umfasst, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist. Wie zum erfindungsgemäßen Verfahren erläutert, ermöglicht ein derart eingerichtetes Verkehrsmittel ein Auslesen bzw. ein Steuern von Verbrauchserfassungseinrichtungen mit geringem Aufwand. Das erfindungsgemäße Verkehrsmittel kann mit den zum erfindungsgemäßen Verfahren erläuterten Merkmalen mit den dort erläuterten Vorteilen weitergebildet werden. Insbesondere kann das Verkehrsmittel derart ausgebildet sein, dass die bereits vorangehend erläuterten Mindesthöhen an wenigstens einem Punkt der Route bzw. für die angegebenen Anteil der Routenlänge bzw. der zum Zurücklegen der Route benötigten Zeit erreicht oder überschritten werden.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung zeigen die folgenden Ausführungsbeispiele sowie die zugehörigen Zeichnungen. Hierbei zeigen schematisch:
- 1 und 2 verschiedene Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
- 3 die Nutzung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verkehrsmittels im Rahmen eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
1 zeigt die Anwendung eines Verfahrens zum Betrieb mehrerer Verbrauchserfassungseinrichtungen 1 bis 4, durch die jeweils den Verbrauch einer Ressource betreffende Verbrauchsdaten erfasst werden. Beispielsweise kann ein Wasser-, Strom- und/oder Gasverbrauch erfasst werden. Da ein relativ großes Gebiet dargestellt ist, werden die einzelnen Verbrauchserfassungseinrichtungen 2 bis 4 jeweils als Häuser dargestellt, in denen diese Verbrauchseinrichtungen 2 bis 4 angeordnet sind. Die Verbrauchserfassungseinrichtungen 2 bis 4 können über entsprechende Sensoren die Verbrauchsdaten messen bzw. sie aus Sensordaten errechnen. Alternativ wäre es möglich, dass beabstandete Verbrauchsdatenquellen, insbesondere Messeinrichtungen, genutzt werden, die Verbrauchsdaten an die Verbrauchserfassungseinrichtungen weitergeben, so dass diese die Verbrauchsdaten nur sammeln und/oder weiterleiten.
-
Um ein aufwendiges Auslesen der Verbrauchserfassungseinrichtungen 2 bis 4 durch Ableser, Drohnen oder Ähnliches vermeiden zu können, kommunizieren die Verbrauchserfassungseinrichtungen über Funkverbindungen mit einer Zentraleinrichtung 16, die die Verbrauchsdaten der verschiedenen Verbrauchserfassungseinrichtungen sammelt und/oder Steueranweisungen an die Verbrauchserfassungseinrichtungen 2 bis 4 senden kann, um diese zu konfigurieren bzw. zugeordnete Aktoren zu steuern. Hierüber kann beispielsweise dynamisch eine Kalibrierung aktualisiert werden, Tarifinformationen können übertragen werden und/oder Leitungen für die Ressource können durch entsprechende Aktoren bzw. elektrische Schalter versperrt bzw. unterbrochen werden.
-
In 1 ist eine bergige Landschaft mit mehreren Bergen 26 und dazwischenliegenden Tälern 27 dargestellt. Die Verbrauchserfassungseinrichtungen 1 bis 4 liegen jeweils in Tälern 27. Die direkte Sichtverbindung einiger der Verbrauchserfassungseinrichtungen 2 bis 4 zu der Zentraleinrichtung 16 ist daher durch die Berge 26 blockiert. Um dennoch eine Funkkommunikation zu ermöglichen, erfolgt die Kommunikation zwischen den Verbrauchserfassungseinrichtungen 2 bis 4 und der Zentraleinrichtung 16 über die Übertragungseinrichtungen 19 bis 21, die auf den Bergen 26 angeordnet sind. Hierbei kommunizieren verschiedene der Verbrauchserfassungseinrichtungen 2 bis 4 über verschiedene der Übertragungseinrichtungen 19 bis 21.
-
Die Übertragungseinrichtungen 19 bis 21 können relativ einfach aufgebaut sein und beispielsweise ausschließlich von den Verbrauchserfassungseinrichtungen 2 bis 4 empfangene Signale verstärken und in Richtung der Zentraleinrichtung 16 abstrahlen und umgekehrt. Es ist jedoch auch möglich, dass die Übertragungseinrichtungen 19 bis 21 dem gesendeten Signal zusätzliche Informationen hinzufügen, beispielsweise um den Übertragungsweg der Verbrauchsdaten bzw. der Steueranweisungen zu dokumentieren bzw. um sich gegenüber der Zentraleinrichtung 16 bzw. den Verbrauchserfassungseinrichtungen 2 bis 4 zu authentifizieren. Zudem ist es möglich, dass die Übertragungseinrichtungen 19 bis 21 empfangene Daten speichern und zeitverzögert senden. Dies kann alternativ oder ergänzend zum unmittelbaren Senden erfolgen.
-
Die Verbrauchserfassungseinrichtungen 1 können über eine unmittelbare Funkverbindung, das heißt ohne Nutzung dazwischen geschalteter Übertragungseinrichtungen, mit der Zentraleinrichtung 16 kommunizieren, da aufgrund der nahen und vorzugsweise erhöhten Anordnung der Empfangseinrichtung der Zentraleinrichtung 16 eine im Wesentlichen ungestörte Sichtfunkverbindung zwischen den Verbrauchserfassungseinrichtungen 1 und der Zentraleinrichtung 16 besteht.
-
Um das beschriebene Vorgehen möglichst einfach umzusetzen, können Übertragungseinrichtungen 19 bis 21 verwendet werden, die batteriebetrieben sind und ein wasserdichtes Gehäuse aufweisen. Zur Installation der Übertragungseinrichtungen 19 bis 21 ist es in diesem Fall ausreichend, sie an oder auf den Bergen 26 abzulegen und optional zu verankern. Das beschriebene Vorgehen ermöglicht somit eine Datenerfassung bzw. ein Steuern auch von abgelegenen Verbrauchserfassungseinrichtungen 1 bis 4 mit geringem Aufwand.
-
2 zeigt eine geringfügig andere Nutzungssituation für ein Verfahren zum Betrieb mehrerer Verbrauchserfassungseinrichtungen 5 bis 11. Das Berg-Tal-Profil, innerhalb dem sich die Verbrauchserfassungseinrichtungen 5 bis 11 befinden ist hierbei noch etwas komplexer als in 1. Um dennoch mit möglichst geringem Aufwand eine Kommunikation mit den Verbrauchserfassungseinrichtungen 5 bis 11 zu ermöglichen, ist die Zentraleinrichtung 17 auf einem Berg 26 angeordnet. Aufgrund der hohen Anordnung der Zentraleinrichtung 17 kann diese mit einer relativ großen Zahl von Verbrauchserfassungseinrichtungen 5 in einem benachbart zum Berg 26 liegenden Tal 27 kommunizieren. Die Kommunikation mit den weiter beabstandeten bzw. hinter den weiteren Bergen 26 liegenden Verbrauchserfassungseinrichtungen 6 bis 11 erfolgt wie bereits zu 1 erläutert über die Übertragungseinrichtungen 22 bis 24. Aufgrund der relativ hohen Anordnung der Zentraleinrichtung 17 kann die Kommunikation mit der Übertragungseinrichtung 24 und somit mit den Verbrauchserfassungseinrichtungen 11 auch über einen Berg 26 hinweg erfolgen.
-
Um niedrigere Sendeleistungen der Zentraleinrichtung 17 bzw. der Übertragungseinrichtung 24 verwenden zu können bzw. um eine Funkkommunikation zwischen der Zentraleinrichtung 17 und der Verbrauchserfassungseinrichtung 11 auch dann zu ermöglichen, wenn der zwischen der Zentraleinrichtung 17 und der Übertragungseinrichtung 24 liegende Berg zu hoch ist und somit eine direkte Sichtfunkverbindung blockiert, ist es in einem alternativen Ausführungsbeispiel auch möglich, die Funkverbindung zwischen der Zentraleinrichtung 17 und der Übertragungseinrichtung 24 über eine weitere Übertragungseinrichtung, beispielsweise die Übertragungseinrichtung 23, zu führen. Es kann somit eine feste Übertragungsroute von der Zentraleinrichtung 17 zu den Verbrauchserfassungseinrichtungen 11 genutzt werden, die sich aus mehreren Funkstrecken zusammensetzt. Verbrauchsdaten können somit von der Verbrauchserfassungseinrichtung 11 zunächst an die Übertragungseinrichtung 24, von dort an die Übertragungseinrichtung 23 und von dort an die Zentraleinrichtung 17 übertragen werden. Werden feste Funkstrecken genutzt sind auch für solche komplexen Übertragungen keine Vermittlungsvorgänge notwendig. Es werden zudem ausschließlich eigene Einrichtungen genutzt, so dass beispielsweise Mobilfunkgebühren vermieden werden können.
-
Die bisher erläuterten Beispiele gingen davon aus, dass die Zentraleinrichtungen 16, 17 und die Übertragungseinrichtungen 19 bis 24 jeweils ortsfest installiert sind. Die Anzahl der notwendigen Übertragungseinrichtungen kann potentiell jedoch reduziert werden, wenn wenigstens eine Übertragungseinrichtung oder eine Zentraleinrichtung bewegt wird. Eine Möglichkeit, dies mit geringem Aufwand zu realisieren, wird im Folgenden mit Bezug auf 3 diskutiert.
-
In 3 sind mehrere Verbrauchserfassungseinrichtungen 12 bis 15 dargestellt, für die eine Kommunikation mit einer Zentraleinrichtung 18 ermöglicht werden soll, die jenseits der Kuppe eines Berges 26 liegt. Im relevanten Bereich befindet sich zudem ein Verkehrsmittel 28, nämlich eine Seilbahn, das eine Komponente 29, nämlich eine Gondel, aufweist, die mechanisch entlang einer festen Route geführt wird. Wird die Übertragungseinrichtung 25 in oder an der Gondel angebracht, so verschiebt sich mit der Position 30, 31, 32 der Gondel auch der Sende- und Empfangsbereich 34 bis 36 der Übertragungseinrichtung 25. Da sich der tiefste Punkt der Gondel und somit notwendig auch die Übertragungseinrichtung 25 über weite Strecken der Route, entlang der die Gondel geführt wird, relativ hoch über dem Boden bzw. der Bebauung und Bepflanzung befindet, wie durch den Doppelpfeil 37 dargestellt ist, so dass sich die Übertragungseinrichtung 25 beispielsweise für wenigstens 30 % der Route wenigstens drei Meter oberhalb des Bodens, der Bebauung und der Bepflanzung befindet, treten innerhalb der Sende- und Empfangsbereiche 34 bis 36 nur unwesentliche Abschattungen auf. Befindet sich die Gondel an der Position 30, so kann die Übertragungseinrichtung somit mit den Verbrauchserfassungseinrichtungen 12 bis 14 kommunizieren. An der Position 31 kann die Übertragungseinrichtung 25 mit den Verbrauchserfassungseinrichtungen 13 bis 15 kommunizieren und an der Position 32 mit der Verbrauchserfassungseinrichtung 15 und der Zentraleinrichtung 18.
-
Sollen beispielsweise Verbrauchsdaten von der Verbrauchserfassungseinrichtung 12 zu der Zentraleinrichtung 18 übertragen werden, kann die Verbrauchserfassungseinrichtung 12 diese, insbesondere periodisch, senden. Während sich die Gondel an der Position 30 oder einer ähnlichen Position befindet, können diese Verbrauchsdaten durch die Übertragungseinrichtung 25 empfangen und vorübergehend gespeichert werden. Nach einer Bewegung der Gondel entlang der vorgegebenen Route erreicht die Gondel zu einem späteren Zeitpunkt die Position 32, an der eine Kommunikation mit der Zentraleinrichtung 18 möglich ist. Zu diesem Zeitpunkt können die gespeicherten Verbrauchsdaten der Verbrauchserfassungseinrichtung 12 an die Zentraleinrichtung 18 gesendet werden. Zudem können beispielsweise Steuerdaten für die Verbrauchseinrichtung 12 von der Zentraleinrichtung 18 empfangen und nach erneutem Erreichen der Position 30 an die Verbrauchserfassungseinrichtung 12 gesendet werden.
-
Positionen, an denen eine Kommunikation mit den einzelnen Verbrauchserfassungseinrichtungen 12 bis 15 bzw. der Zentraleinrichtung 18 möglich ist, können in der Übertragungseinrichtung gespeichert sein. Die Übertragungseinrichtung 25 kann ihre Position, beispielsweise über einen GPS-Sensor, erfassen oder entsprechende Positionsinformationen können durch das Verkehrsmittel 28 bereitgestellt werden. Besonders bevorzugt erkennt die Übertragungseinrichtung 25 jedoch selbst, wann eine Kommunikation mit den einzelnen Verbrauchserfassungseinrichtungen 12 bis 15 und der Zentraleinrichtung 18 möglich ist. Beispielsweise können die Verbrauchserfassungseinrichtungen 12 bis 15 und die Zentraleinrichtung 18 in vorgegebenen Abständen Funkpulse senden, so dass die Übertragungseinrichtung 25 beim Empfangen eines solchen Funkpulses erkennen kann, dass eine Kommunikation mit der entsprechenden Verbrauchserfassungseinrichtung 12 bis 15 bzw. der Zentraleinrichtung 18 möglich ist. Alternativ wäre es beispielsweise auch möglich, dass einmal empfangene Verbrauchsdaten bzw. Steueranweisungen wiederholt gesendet werden, beispielsweise bis die Route einmal vollständig durch die Gondel und somit durch die Übertragungseinrichtung 25 durchlaufen wurde. Somit kann sichergestellt werden, dass die Verbrauchsdaten bzw. die Steueranweisungen in allen Sende- und Empfangsbereichen 34 bis 36 empfangen werden können, die im Rahmen der Route überstrichen werden.
-
In einigen Anwendungsfällen kann das beschriebene Vorgehen weiter vereinfacht werden, indem statt einer Übertragungseinrichtung 25, die zur Kommunikation zwischen den Verbrauchserfassungseinrichtungen 12 bis 15 und der Zentraleinrichtung 18 dient, unmittelbar die Zentraleinrichtung 18 in das Verkehrsmittel 28 bzw. die Komponente 29 integriert wird. In diesem Fall wird der Sende- und Empfangsbereich der Zentraleinrichtung 18 aufgrund der Bewegung des Verkehrsmittels bzw. der Komponente verändert, so dass die Zentraleinrichtung 18 zu verschiedenen Zeiten mit verschiedenen Verbrauchserfassungseinrichtungen 12 bis 15 kommunizieren kann. Selbstverständlich können ergänzend auch Übertragungseinrichtungen genutzt werden, die ortsfest oder ebenfalls mobil sein können und mit denen die Zentraleinrichtung 18 in diesem Fall ebenfalls zu unterschiedlichen Zeiten kommunizieren kann.
-
Die Anordnung der Übertragungseinrichtung 25 bzw. der Zentraleinrichtung 18 in einer Gondel kann vorteilhaft sein, da dort häufig ohnehin Bauraum zur Verfügung steht. Es ist jedoch auch möglich, ergänzend oder alternativ eine Übertragungseinrichtung 34 zu nutzen, die an einer anderen bewegten Komponente 33 des Verkehrsmittels 28 angeordnet ist, beispielsweise an dem Seil der Seilbahn. Auch in diesem Fall kann statt der Übertragungseinrichtung 34 unmittelbar die Zentraleinrichtung 18 an dem Seil angeordnet werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 2
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 3
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 4
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 5
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 6
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 7
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 8
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 9
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 10
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 11
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 12
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 13
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 14
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 15
- Verbrauchserfassungseinrichtung
- 16
- Zentraleinrichtung
- 17
- Zentraleinrichtung
- 18
- Zentraleinrichtung
- 19
- Übertragungseinrichtung
- 20
- Übertragungseinrichtung
- 21
- Übertragungseinrichtung
- 22
- Übertragungseinrichtung
- 23
- Übertragungseinrichtung
- 24
- Übertragungseinrichtung
- 25
- Übertragungseinrichtung
- 26
- Berg
- 27
- Tal
- 28
- Verkehrsmittel
- 29
- Komponente
- 30
- Position
- 31
- Position
- 32
- Position
- 33
- Komponente
- 34
- Empfangsbereich
- 35
- Empfangsbereich
- 36
- Empfangsbereich
- 37
- Doppelpfeil
- 38
- Übertragungseinrichtung