DE102017208131A1 - Zweispuriges Fahrzeug mit einer Mehrlenker-Hinterachse oder einer Doppelquerlenker-Achse - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein zweispuriges Fahrzeug mit einer Mehrlenker-Hinterachse oder insbesondere einer lenkbaren Doppelquerlenker-Achse, welche je Rad eine gewickelte Tragfeder aufweist, die unter Zwischenlage eines Rotationslagers an einem karosseriefesten Stützlagerflansch des Fahrzeugs abgestützt ist, und wobei das Rotationslager als Gleitlager oder Wälzlager ausgebildet ist, welches neben Axialkräften auch Radialkräfte abstützen kann.

Description

• Die Erfindung betrifft ein zweispuriges Fahrzeug mit einer Mehrlenker-Hinterachse oder einer Doppelquerlenker-Achse, welche je Rad eine gewickelte Tragfeder aufweist, die unter Zwischenlage eines Rotationslagers an einem karosseriefesten Stützlagerflansch des Fahrzeugs abgestützt ist. Insbesondere - jedoch nicht hierauf beschränkt - handelt es sich dabei um eine lenkbare Doppelquerlenker-Achse eines zweispurigen Fahrzeugs, deren Räder über eine Lenkvorrichtung miteinander verbunden sind, sowie mit einer gewickelten Tragfeder je Rad, welche unter Zwischenlage eines Rotationslagers an einem karosseriefesten Stützlagerflansch des Fahrzeugs abgestützt ist. Zum Stand der Technik wird neben der DE 10 2008 024 978 A1 auf die EP 1 457 360 B1 verwiesen.
• Doppelquerlenkerachsen für Kraftfahrzeuge, bspw. Personenkraftwagen, sind dem Fachmann hinlänglich bekannt und finden sich insbesondere an lenkbaren Vorderachsen. Weiterhin bekannt ist deren Tendenz zu einem geringen sog. Konstantverzug, welcher (auch) auf das gleichgerichtete Torsionsmoment der beiden gleichsinnig gewickelten Tragfedern der Räder der Achse zurückzuführen ist. Abhilfemaßnahmen gegen diesen Konstantverzug sind in den beiden eingangs genannten Schriften beschrieben; eine weitere Maßnahme bestünde darin, links und rechts der Achse gewickelte Tragfedern, d.h. üblicherweise Stahl-Wendelfedern, mit einander entgegen gerichtetem Wickelsinn vorzusehen.
• Die grundsätzlich bekannte andere Abhilfemaßnahme eines Rotationslagers zwischen der Tragfeder und einer Tragfeder-Abstützung (entweder karosserieseitig oder radseitig), so wie dies in der eingangs genannten EP 1 457 360 B1 als eine sog. drehmomentabsorbierende Lagervorrichtung (mit der Bezugsziffer 84 in der dortigen 6) erwähnt ist, soll mit vorliegender Erfindung in vorteilhafter Weise weitergebildet werden (= Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
• Die Lösung dieser Aufgabe ist für ein zweispuriges Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Rotationslager als Gleitlager oder Wälzlager ausgebildet ist, welches neben Axialkräften auch Radialkräfte abstützen kann. Im Falle eines Gleitlagers kann dieses aus einer am Stützlagerflansch anliegenden und im Querschnitt L-förmigen Gleitlager-Oberschale, einem im Querschnitt L-förmigen Gleitelement und einer Gleitlager-Unterschale zusammengesetzt und/oder in Kunststoff ausgeführt sein. Vorgesehen sein kann ferner, dass eine Unterschale des Gleitlagers (oder Wälzlagers) eine Gummiauflage für die Tragfeder aufnimmt.
• Erfindungsgemäß ist das grundsätzlich bekannte Rotationslager, nämlich die im genannten Stand der Technik sog. drehmomentabsorbierende Lagervorrichtung, solchermaßen gestaltet, dass diese nicht nur Axialkräfte in Achsrichtung der Tragfeder aufzunehmen bzw. zu übertragen vermag, sondern auch Querkräfte hierzu, die also in Radialrichtung der gewickelten Tragfeder bzw. Wendelfeder ausgerichtet sind. Hierdurch wird die Tragfeder bestmöglich in ihrer grundsätzlichen Position gehalten, insbesondere wenn das entsprechend gestaltete Rotationslager, welches eine Rotation des anliegenden (oberen) Endabschnittes der Tragfeder gegenüber der Karosserie bzw. dem Aufbau des Fahrzeugs erlaubt, am karosserieseitigen sog. Stützlagerflansch (für die Tragfeder) vorgesehen ist.
• Dabei kann ein solches vorteilhaft gestaltetes Rotationslager nicht nur an einer lenkbaren Vorderachse (aufgebaut als Doppelquerlenkerachse) eines zweispurigen Fahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, vorgesehen sein, sondern auch an einer Hinterachse eines zweispurigen Fahrzeugs, wo ohne eine solche Maßnahme Tragfeder-Kräfte in einigen Fällen ebenfalls geringe Störmomente erzeugen können, und zwar unabhängig davon, ob die (jeweilige) Achse lenkbar ist oder nicht, d.h. ob die beiden Räder der Achse über eine Lenkvorrichtung miteinander verbunden sind oder nicht.
• Wenngleich ein vorteilhafterweise relativ einfach bauendes Gleitlager zur vollständigen Erfüllung der gestellten Anforderungen ausreichend sein dürfte, so kann doch auch ein Wälzlager vorgesehen werden, welches Querkräfte aufzunehmen in der Lage ist. Auch hierfür wird (wie bei einem Gleitlager) eine am Stützlagerflansch anliegende und im Querschnitt L-förmigen Oberschale vorgeschlagen, mit geeignet - nämlich für die Aufnahme bzw. Übertragung von Axialkräften und Querkräften angeordneten und/oder ausgestalteten Wälzelementen, so bspw. von Kegelrollen, sowie mit einer hieran angepassten Lager-Unterschale. Ein solches Wälzlager kann aber auch ein Schrägkugellager sein. Um Korrosionsfreiheit darzustellen können die genannte Oberschale und die genannte Unterschale in Kunststoff ausgeführt sein; für das Gleitelement wird insbesondere Polytetrafluorethylen (Teflon) vorgeschlagen.
• Wie ein erfindungsgemäßes Rotations-Gleitlager ausgebildet sein kann, zeigt das im Folgenden erläuterte und in der einzigen beigefügten Figur im Schnitt dargestellte Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
• Mit der Bezugsziffer 1 ist ein sog. Stützlagerflansch gekennzeichnet, der an der Karosserie eines Kraftfahrzeugs, welches eine erfindungsgemäße lenkbare Doppelquerlenker-Achse aufweist, für die Abstützung einer nicht gezeigten Tragfeder, über welche die Fzg.-Karosserie anteilig auf einem Rad dieser Achse abgestützt ist, vorgesehen ist. Diese als gewickelte Wendelfeder ausgebildete Tragfeder besitzt eine Längsachse A und ist mit ihrem im Einbauzustand im Fahrzeug oberen Ende unter Zwischenlage eines aus den Einzelteilen mit den Bezugsziffern 2, 3, 5 zusammengesetzten Rotations-Gleitlagers über den Stützlagerflansch 1 letztlich an der Fzg.-Karosserie abgestützt. Dabei ist zwischen einer dem Stützlagerflansch 1 abgewandten und funktionsgemäß ringförmig gestalteten Unterschale 3 des genannten Rotations-Gleitlagers und dem diesem zugewandten oberen Ende der Tragfeder eine baulich in dieser Gleitlager-Unterschale 3 integrierte Gummiauflage 4 für die Tragfeder vorgesehen.
• Neben der bereits genannten Unterschale 3 besitzt das erfindungsgemäße Rotations-Gleitlager eine dem Stützlagerflansch 1 zugewandte ebenfalls ringförmig gestaltete Oberschale 2 sowie ein in Axialrichtung A betrachtet zwischen dieser Gleitlager-Oberschale 2 und der Gleitlager-Unterschale 3 vorgesehenes ringförmig gestaltetes Gleitelement 5. Sowohl das Gleitelement 5 als auch die Gleitlager-Oberschale 2 besitzen einen L-förmigen Querschnitt, d.h. dass von einem ringförmigen und auf der Achse A senkrecht stehenden Abschnitt dieser beiden Bauteile ein parallel zur Achse A ausgerichteter und dieser zugewandter ringförmiger Kragen abragt. Dieser sog. Kragen der Gleitlager-Oberschale 2 liegt wie ersichtlich ebenso wie deren auf der Achse A senkrecht stehender Ring-Abschnitt am im Querschnitt ebenso L-förmig geformten Stützlagerflansch 1 an, während der Kragen des Gleitelements 5 am Kragen der Gleitlager-Oberschale 2 anliegt. An der der Gleitlager-Oberschale 2 abgewandten Seite des Gleitelements 5 liegt sowohl an dessen senkrecht zur Achse A stehendem Abschnitt als auch an dessen parallel zur Achse ausgerichteten ringförmigen Kragen die Gleitlager-Unterschale 3 an bzw. stützt sich daran ab. Indem an der Gleitlager-Unterschale 3 über die Gummiauflage 4 die Tragfeder abgestützt ist, ist letztere somit durch das erfindungsgemäße Rotations-Gleitlager (bestehend aus den erläuterten Bauelementen mit den Bezugsziffern 2, 3, 5) bestmöglich in sämtlichen Richtungen gegenüber dem Stützlagerflansch 1 abgestützt und geführt, so dass eine optimale Kraftübertragung sowohl in Axialrichtung A als auch senkrecht hierzu, d.h. in Querrichtung möglich ist. Selbstverständlich sind die einander zugewandten Oberflächen-Abschnitte der Bauteile (2, 3, 5) des Rotations-Gleitlagers solchermaßen ausgeführt (und bspw. beschichtet), dass die gewünschte Verdrehmöglichkeit der Gleitlager-Unterschale 3 gegenüber der Gleitlager-Oberschale 2 gewährleistet ist, so dass ein Torsionsmoment der Tragfeder ohne Auswirkung auf die Radführung der beiden über die Lenkvorrichtung miteinander verbundenen Räder der Querlenkerachse bleibt.
• Nur der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die genannte ringförmige Gestaltung sowohl des Rotations-Gleitlagers (2, 3, 5) als auch des Stützlagerflansches 1 vorgesehen ist, um wie üblich die Kolbenstange eines zentrisch zur genannten Tragfeder angeordneten Schwingungsdämpfers hindurch führen und mit ihrem freien Ende in üblicher Weise am Stützlagerflansch 1 zentral befestigen zu können.
• ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
• Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
• Zitierte Patentliteratur
• DE 102008024978 A1 [0001]
• EP 1457360 B1 [0001, 0003]

Claims (6)

1. Zweispuriges Fahrzeug mit einer Mehrlenker-Hinterachse oder einer Doppelquerlenker-Achse, welche je Rad eine gewickelte Tragfeder aufweist, die unter Zwischenlage eines Rotationslagers an einem karosseriefesten Stützlagerflansch (1) des Fahrzeugs abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Rotationslager als Gleitlager oder Wälzlager ausgebildet ist, welches neben Axialkräften auch Radialkräfte abstützen kann.
2. Zweispuriges Fahrzeug nach Anspruch 1 mit einer am Stützlagerflansch (1) anliegenden und im Querschnitt L-förmigen Oberschale (2), einem im Querschnitt L-förmigen Gleitelement (5) oder entsprechend angeordneten Wälzelementen und einer Unterschale (3).
3. Zweispuriges Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Oberschale (2) und die Unterschale (3) in Kunststoff ausgeführt sind .
4. Zweispuriges Fahrzeug nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Gleitelement (5) des Gleitlagers in Kunststoff, insbesondere Polytetrafluorethylen ausgeführt ist.
5. Zweispuriges Fahrzeug nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Unterschale (3) eine Gummiauflage (4) für die Tragfeder aufnimmt.
6. Zweispuriges Fahrzeug nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei deren Räder der Achse über eine Lenkvorrichtung miteinander verbunden sind.

Images