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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fahrzeugbehandlungsanlage gemäß dem Oberbergriff des Anspruchs 1, ein Positioniersystem mit einer Fahrzeugbehandlungsanlage und einem in der Fahrzeugbehandlungsanlage zu behandelnden Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9 sowie ein entsprechendes Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind zur gewünschten Positionierung eines Fahrzeugs in einer Fahrzeugbehandlungsanlage, insbesondere einer Fahrzeugwaschanlage, Einfahrtsampeln bekannt, die bei der Einfahrt eines Fahrzeugs in die Fahrzeugwaschanlage in der Regel drei Zustände anzeigen und dem Fahrer damit signalisieren, dass das Fahrzeug eine bestimmte Position noch nicht erreicht, erreicht bzw. überschritten hat. Dabei befindet sich die Anzeige solange in einem Zustand, bis ein anderer Zustand erreicht wird. Zwischen der Aufforderung zum Einfahren (=Vor) und dem Erreichen der Halteposition (=Stopp) werden dem Fahrer keine Informationen bezüglich des Fortschritts des Einfahrtsvorgangs geliefert. Das bedeutet, dass es möglich ist, je nach Reaktionszeit des Fahrers oder Bremsweg des Fahrzeugs, einen Schaltpunkt (bspw. Stopp) zu überfahren. In dieser Situation wird dem Fahrer das Zurücksetzen des Fahrzeugs (=Zurück) signalisiert, um die gewünschte (optimale) Behandlungsposition zu erreichen. Dieser Rangiervorgang benötigt jedoch Zeit. Manch anderer Fahrer fährt dagegen zu vorsichtig in die Fahrzeugwaschanlage ein, was ebenfalls zu Verzögerung führt. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass durch ein intuitiveres Führen/Leiten des Fahrers beim Einfahren in eine Fahrzeugwaschanlage ein höheres Durchsatzpotential der Anlage ausgeschöpft werden könnte.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, Mittel und Wege bereitzustellen, bei einer Fahrzeugbehandlungsanlage eine raschere Abfertigung eines zu behandelnden Fahrzeugs zu erreichen.
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Diese Aufgabe wird hinsichtlich einer Fahrzeugbehandlungseinrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 1, hinsichtlich eines Positioniersystems durch die Merkmale des Anspruchs 9 und hinsichtlich eines entsprechenden Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße Fahrzeugbehandlungsanlage weist zumindest eine Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung auf. Die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung ist dazu ausgebildet, zur gewünschten Positionierung eines Fahrzeugs relativ zur Fahrzeugbehandlungsanlage temporär an zumindest einer vorbestimmten Position in und/oder vor der Fahrzeugbehandlungsanlage zumindest eine Reflektionsfläche zu erzeugen und/oder zu platzieren. Besagte Reflektionsfläche ist erfindungsgemäß so ausgebildet, dass diese von einem Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem (oder Objekterkennungssystem) eines Fahrzeugs, insbesondere von einem optischen, akustischen und/oder elektromagnetischen Signal detektierbar ist.
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In anderen Worten wird bei der vorliegenden Erfindung das Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem eines Fahrzeugs genutzt, um den Fahrer bei der Positionierung des Fahrzeugs vor/in der Fahrzeugbehandlungsanlage zu unterstützen, indem ein vom Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem des Fahrzeugs erkennbares/feststellbares Hindernis an einer bestimmten Stelle positioniert wird und/oder indem dem Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem des Fahrzeugs suggeriert/vorgegaukelt wird, es befände sich ein Hindernis an einer vorbestimmten Stelle. Dies hat den Vorteil, dass der Fahrer in der Regel mit den Signalen (der Rückmeldung) des Parkassistenz- oder Abstandsmesssystems seines Fahrzeugs vertraut ist und deshalb besser mit diesen zurechtkommt. Weiter hat eine solche Lösung den Vorteil, dass besagte Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem von Fahrzeugen meist (zusätzlich) ein akustisches Signal bzw. eine akustische Rückmeldung geben. D.h. wo der Fahrer zuvor seinen Blick auf das Einfahren in die meist enge Fahrzeugbehandlungsanlage und zugleich auf die Einfahrtsampel richten musste, kann er sich bei einer erfindungsgemäßen Lösung voll auf das Einfahren konzentrieren, während er ein akustisches Feedback zu seinem Abstand von der gewünschten (Abstell-)Position bekommt. Weiter vorteilhaft ist, dass das Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem des Fahrzeugs in der Regel die Frequenz seines Warntons erhöht, je näher das Fahrzeug der Bezugsfläche oder Reflektionsfläche kommt, wodurch ein abruptes Umschalten, wie etwa bei einer Einfahrtsampel, entfällt. Dadurch kann ein unnötiges Rückwärtsfahren vermieden werden.
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Gemäß einem bevorzugten Aspekt der Erfindung kann die vorbestimmte Position, an der die Reflektionsfläche von der Reflektionsflächenbereitstellungsanlage erzeugt und/oder platziert wird, mit einem Puffer/Versatz von 10 bis 40 cm, bevorzugt 20 bis 30cm, hinter einer gewünschten (Stopp-)Position liegen. Dies hat den Hintergrund, dass der Großteil der handelsüblichen Parkassistenz- bzw. Abstandsmesssysteme ab einem zuvor genannten Abstandsbereich, insbesondere einem Abstand von ca. 30 cm eine Kollisionswarnung ausgeben, d.h. es ertönt ein durchgängiger (ununterbrochener) (Dauer-)Warnton bzw. Signalton. In anderen Worten differenzieren handelsübliche Parkassistenz- bzw. Abstandsmesssysteme unterhalb eines bestimmten Schwellwertes nicht mehr zwischen geringeren Abständen. Indem man die Reflektionsfläche also 10 bis 40 cm, bevorzugt 20 bis 30cm, hinter dem tatsächlich gewünschten Abstell- oder Rangierpunkt anordnet, ertönt die Kollisionswarnung (der durchgängige Warnton) beim Erreichen desselben.
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Gemäß einem besonders bevorzugten Aspekt kann die erfindungsgemäße Fahrzeugbehandlungsanlage einen, vorzugsweise in ihrem Einfahrtsbereich oder an einem Waschportal angeordneten, Parkassistenzsystemerkennungssensor aufweisen, welcher dazu ausgebildet ist, ein von dem Parkassistenz- bzw. Abstandsmesssystem ausgesandtes Signal, insbesondere ein akustisches oder elektromagnetisches, besonders bevorzugt ein Ultraschall- oder Radarsignal, zu erkennen. Weiter bevorzugt kann die Fahrzeugbehandlungsanlage dazu ausgebildet sein bzw. eine Steuereinrichtung aufweisen, dass die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung so gesteuert wird, dass diese nur dann die zumindest eine Reflektionsfläche an der vorbestimmten Position erzeugt und/oder platziert, wenn der Parkassistenzsystemerkennungssensor erkennt, dass das zu behandelnde bzw. einfahrende Fahrzeug auch tatsächlich ein Parkassistenz- bzw. Abstandsmesssystem aufweist, um Fahrer von älteren Fahrzeugmodellen ohne solchen Assistenzsystemen nicht unnötig zu verwirren.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann die Fahrzeugbehandlungsanlage neben der Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung weitere Einrichtungen aufweisen, die den Fahrer beim Einfahren und Positionieren des Fahrzeugs in die Fahrzeugbehandlungsanlage unterstützen, bspw. eine klassische Einfahrtsampel. Dadurch können Fahrzeughalter von Fahrzeugen ohne moderner Parkassistenz- oder Abstandsmesssysteme zur Fahrzeugpositionierung weiterhin die an der Fahrzeugbehandlungsanlage vorgesehene Signalanlage (samt Lichtschranken, etc.) nutzen, während Fahrzeughaltern von Fahrzeugen mit solchen Assistenzsystemen durch die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung ein zusätzliche Hilfestellung bei der Fahrzeugpositionierung bereitgestellt werden kann.
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Bevorzugt kann die Reflektionsfläche im Wesentlichen vertikal ausgerichtet sein. Weiter bevorzugt erstreckt sich zumindest ein Abschnitt der Reflektionsfläche in vertikaler Richtung so, dass er in einem Bereich typischer Bodenhöhen der Abstandssensorik von Parkassistenz- oder Abstandsmesssystemen liegt.
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Gemäß einem bevorzugten Aspekt der Erfindung kann zumindest eine Reflektionsfläche als Festkörper ausgebildet sein, welcher bspw. mittels eines Stellmotors derart positionierbar ist, dass er die vorbestimmte Position markiert. Vorteilhafter Weise kann ein solcher Festkörper so beschaffen sein, dass dieser in seinem Schwingungsverhalten so ausgeprägt ist, dass er Schallwellen (Ultraschallwellen) reflektiert und/oder in seinen Materialeigenschaften so beschaffen ist, dass er Radarwellen und/oder optische Wellen reflektiert.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann der Festkörper zum Vermeiden einer Fahrzeugbeschädigung aus einem nachgiebigen und/oder weichen Material, insbesondere einem Schaumstoff, bestehen und/oder nachgiebig gelagert sein. Weiter bevorzugt kann die Reflektionsfläche als ein schwenkbares bzw. aufklappbares Element ausgebildet sein, welches bevorzugt derart gelagert sein kann, dass es bei einer Kollision mit dem Fahrzeug in Fahrtrichtung nachgiebig zurückklappen kann.
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Gemäß einem bevorzugten Aspekt kann die zumindest eine Reflektionsfläche aus einem Fluid, insbesondere aus zumindest einem, insbesondere flächigen, Wasserstrahl oder einer Wassersäule oder einem Wasser- oder Schaumvorhang, ausgebildet sein. Eine solche Ausführungsform hat den Vorteil, dass eine Beschädigung des Fahrzeugs durch das Wasser ausgeschlossen ist und Ultraschallwellen gut reflektiert werden. Bei einer bevorzugten Weiterbildung des oben genannten Aspekts kann die fluide Reflektionsfläche durch eine Behandlungsvorrichtung der Fahrzeugbehandlungsanlage erzeugt werden, d.h. eine ohnehin zur Fahrzeugbehandlung verwendete Düse oder dergleichen kann dazu verwendet werden, um die fluide Reflektionsfläche zu erzeugen.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt kann die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung von dem Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem des Fahrzeugs ausgesandete optische, akustische und/oder elektromagnetische Signale derart modifiziert an das Fahrzeug zurücksenden, dass das Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem des Fahrzeugs eine virtuelle Reflektionsfläche / einen virtuellen Körper erkennt und ein entsprechendes Feedback an den Fahrer gibt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Reflektionsfläche derart positioniert sein, dass sie einen Stoppbereich in einem Fahrbereich einer, insbesondere einer Portalwaschanlage oder Waschstraße, kennzeichnet. Vorzugsweise kann die Reflektionsfläche bei einer solchen Ausführungsform in Durchfahrtsrichtung der Fahrzeugbehandlungsanlage hinter einer Stelle, an der das Fahrzeug zur Behandlung platziert werden soll, erzeugt und/oder platziert werden. In einer alternativen Ausführungsform kann die Reflektionsfläche vorteilhafter Weise so platziert werden, dass sie (bzw. die vorbestimmte Position, an der sie erzeugt/platziert wird) erst nach dem Ende einer Fahrzeugbehandlung durchfahren wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann auch eine Anzahl von Reflektionsflächen seitlich, insbesondere quer zur Längsrichtung einander gegenüberliegend, im Fahrbereich einer Fahrzeugbehandlungsanlage positioniert werden, sodass sie eine mittige Positionierung des Fahrzeugs durch den Fahrer unterstützen, da moderne Parkassistenz- oder Abstandsmesssystemen auch den Abstand in seitlicher Richtung messen und anzeigen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt kann die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung an oder in einer Fahrzeugbehandlungsvorrichtung oder einem Waschportal der Fahrzeugbehandlungsanlage und/oder an oder in einer Radleitschiene und/oder an in einer Halle installierten Aggregaten und/oder an oder in der Halle selbst angeordnet sein.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Ausbildung der Erfindung können zur präziseren Positionierung zwei zueinander (in Fahrtrichtung) beabstandete Reflektionsflächen erzeugt und/oder platziert werden, um die vorbestimmte Position, insbesondere den Stoppbereich zu markieren. Bei einer solchen Ausführungsform kann eine erste Reflektionsfläche für die Annäherung hinter einem gewünschten Stoppbereich liegen und eine zweite Reflektionsfläche beim Erreichen der exakten Stoppposition so an einer Position vor der Position der ersten Reflektionsfläche erzeugt und/oder platziert werden, dass dem Fahrer ein sofortiger Stopp signalisiert wird (bspw. durch einen Dauerpiepton). Bei einer alternativen Ausführungsform wird eine erste Reflektionsfläche für die Annäherung vor einem gewünschten Stoppbereich erzeugt und/oder platziert und beim Unterschreiten einer gewissen Distanz zu dieser eine zweite, dahinterliegende Reflektionsfläche zur Feinjustierung erzeugt.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt kann die Fahrzeugbehandlungsanlage eine Steuerungseinrichtung/Anlagensteuerung sowie zumindest einen Einfahrtssensor aufweisen, welcher das Einfahren eines Fahrzeugs in den Fahrbereich der Fahrzeugbehandlungsanlage detektiert. Bevorzugt kann die Steuerungseinrichtung/Anlagensteuerung die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung so steuern, dass diese dann die Reflektionsfläche, insbesondere hinter einem gewünschten Abstellbereich, erzeugt und/oder platziert, wenn der Einfahrtssensor detektiert, dass ein Fahrzeug in den Fahrbereich eingefahren ist bzw. einen vorbestimmten Abstand zur Fahrzeugbehandlungsanlage bzw. dem gewünschten Abstellbereich erreicht oder unterschritten hat.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung abhängig von einem Prozesszustand eines Fahrzeugbehandlungsprozesses gesteuert und/oder positioniert werden. Besonders bevorzugt kann die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung so gesteuert werden, dass zu Beginn einer Fahrzeugbehandlung, d.h. wenn das Fahrzeug an der korrekten Behandlungsposition steht und die Behandlung beginnt, die Reflektionsfläche entfernt bzw. deren Erzeugung eingestellt wird. Bei einer Fahrzeugbehandlungsanlage mit mehreren hintereinandergeschalteten Behandlungsstationen kann die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung in einer bevorzugten Ausführung so gesteuert werden, dass nach dem Ende einer Behandlung an einer ersten Behandlungsstation eine Anzahl an Reflektionsflächen zur gewünschten Positionierung des Fahrzeugs an einer zweiten, nachfolgenden Behandlungsstation erzeugt und/oder platziert wird, usw.
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Ein weiterer ggf. unabhängig zu beanspruchender Aspekt der Erfindung betrifft ein Positioniersystem mit einer Fahrzeugbehandlungsanlage gemäß einem der obenstehend beschriebenen Aspekte und einem in der Fahrzeugbehandlungsanlage zu behandelnden Fahrzeug, welches mit einem Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem ausgestattet ist, welches zur Messung eines Abstands zwischen Fahrzeug und einer Reflektionsfläche optische, akustische und/oder elektromagnetische Signale, insbesondere ein Ultraschallsignal, aussenden kann.
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Ein weiterer ggf. unabhängig zu beanspruchender Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur gewünschten Positionierung eines Fahrzeugs relativ zu einer Fahrzeugbehandlungsanlage, mit dem Schritt. Temporäres Erzeugen und/oder Platzieren zumindest einer von einem Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem eines Fahrzeugs, insbesondere von einem optischen, akustischen und/oder elektromagnetischen Signal, detektierbaren Reflektionsfläche an zumindest einer vorbestimmten Position in und/oder vor der Fahrzeugbehandlungsanlage.
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Eine weiter bevorzugte Ausführungsform betrifft ein Verfahren mit den folgenden Schritten: Detektieren eines sich der Fahrzeugbehandlungsanlage nähernden Fahrzeugs; Erzeugen und/oder Platzieren zumindest einer von einem Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem eines Fahrzeugs, insbesondere von einem optischen, akustischen und/oder elektromagnetischen Signal, detektierbaren Reflektionsfläche an zumindest einer vorbestimmten Position in und/oder vor der Fahrzeugbehandlungsanlage nach der Detektion des sich nähernden Fahrzeugs; und/oder Entfernen der Reflektionsfläche nach Erreichen der gewünschten Position bzw. des gewünschten Bereichs oder zu einem vorbestimmten Prozesszeitpunkt.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren näher erläutert. Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer Fahrzeugbehandlungsanlage gemäß einer bevorzugten Ausführungsform.
- 2 ein Schaubild, welches eine Relation zwischen einem von einem Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem gemessenen Abstand zu einer Reflektions- oder Referenzfläche und einer Signaltonfrequenz wiedergibt;
- 3 ein Blockschaltbild zur Steuerung einer Fahrzeugbehandlungsanlage gemäß einer bevorzugten Ausführungsform;
- 4 eine schematische Seitenansicht gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform; und
- 5 eine schematische Seitenansicht gemäß einer dritten bevorzugten Ausführungsform.
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In 1 ist eine schematische Ansicht einer Fahrzeugbehandlungsanlage 1 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Bei der dargestellten Fahrzeugbehandlungsanlage 1 handelt es sich um eine Portalwaschanlage, stellvertretend für jede Art von Fahrzeugbehandlungsanlagen oder Waschstraßen. Die dargestellte Anlage 1 weist zwei parallele Portalführungsschienen 2 sowie zwei ebenfalls parallele Radleitschienen 3 auf, welche zwischen sich einen Fahrbereich der Fahrzeugbehandlungsanlage 1 bilden, in den ein von einer Einfahrtsampel 4 geleitetes und zu waschendes Fahrzeug 5 einfahren kann. Das dargestellte Fahrzeug 5 weist ein handelsübliches Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 mit zumindest einem Signalgeber 6 und zumindest einem Sensor 7 auf. Das Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des dargestellten Fahrzeugs basiert auf einer Laufzeitmessung von Ultraschallwellen. Ebenso sind aber alle derartigen dem Stand der Technik geläufigen System denkbar, wie z.B. auf Radarwellen basierende oder optische Systeme.
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Bislang bekannte Behandlungsanlagen ähnlicher Bauart nutzen ausschließlich die Einfahrtsampel 4 zum Unterstützen des Fahrers beim Positionieren des Fahrzeugs 5 in der Anlage 1. Eine solche Einfahrtsampel 4 wird in der Regel in Abhängigkeit verschiedener Positionserkennungssensoren 11 geschaltet und signalisiert beim Einfahren in eine Fahrzeugbehandlungsanlage 1 dem Fahrer, dass er weiterfahren soll. Beim Erreichen einer bestimmten Wunschhalteposition W (bspw. gemessen durch eine Lichtschranke 11b) wechselt das Signal der Einfahrtsampel 4 und signalisiert dem Fahrer anzuhalten. Durch den abrupten Signalwechsel kommt es häufig dazu, dass ein zulässiger Abstellbereich überschritten wird. Ein solches Überschreiten wird bspw. von einer weiteren Lichtschranke 11c an die Anlagensteuerung 9 übermittelt, welche daraufhin die Einfahrtsampel 4 anweist, ein Signal zum Zurückfahren auszugeben. Durch oben beschriebene Rangiervorgänge geht viel Zeit verloren, weshalb der damit potentieller Durchsatz in Fahrzeugbehandlungsanlagen 1. Erhöht man den Toleranzbereich (zwischen Lichtschranke 11b und Lichtschranke 11c), um die Wahrscheinlichkeit eines Überschreitens desselben zu vermindern, wird zusätzliche teure Flurlänge nötig.
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In der dargestellten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeugbehandlungsanlage 1 wird deshalb die etablierte Einfahrtsampel 4 durch ein zusätzliches Hilfssystem ergänzt. Dieses bindet das Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des Fahrzeugs 5 in den Positionierungsprozess ein und gibt dem Fahrer somit ein zusätzliches und vor allem ihm vertrautes Feedback über seinen relativen Abstand zur gewünschten (Abstell-)Position W. Durch die Suggestion einer drohenden Kollision wird die Anhaltereaktion deutlich verbessert und die akustische Ausbildung der Signale des Parkassistenz- oder Abstandsmesssystems 6, 7 des Fahrzeugs 5 erlauben es dem Fahrer, sich ganz auf den Einfahrvorgang in den engen Fahrbereich zu konzentrieren, ohne ständig auf die Einfahrtsampel 4 schauen zu müssen.
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Um das oben beschriebene erfinderische Konzept umzusetzen, weist die Fahrzeugbehandlungsanlage 1 eine Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung 8, 12 auf, welche eine Reflektionsfläche 8 an einer vorbestimmten Position P platziert, so dass das Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des Fahrzeugs 5 dem Fahrer vor Erreichen der vorbestimmten Position P signalisiert anzuhalten. Vorteilhafter Weise liegt also die Position P ein Stück (um einen unteren Distanzschwellwert) hinter der gewünschten (Halte-)Position W. Weiter vorteilhaft ist, dass das Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des Fahrzeugs 5 die Frequenz eines Warntons erhöht, je näher das Fahrzeug 5 der vorbestimmten Position kommt, wodurch ein abruptes Umschalten, wie bei der Einfahrtsampel 4, entfällt. Da beim dargestellten Ausführungsbeispiel das Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des Fahrzeugs 5 auf einer Laufzeitmessung von Ultraschallwellen basiert, ist die Reflektionsfläche 8 so ausgelegt, dass sie Ultraschallwellen in den zu diesen Einsatzzwecken gebräuchlichen Frequenzen reflektiert.
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Wie der 2 zu entnehmen ist, erhöht sich bei handelsüblichen Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 in der Regel die Frequenz (F1, F2, F3) eines Warntons, je kleiner ein gemessener Abstand (X1, X2, X3, X4) zu einem Objekt wird bzw. je mehr sich das Fahrzeug 5 dem Objekt nähert. Beim Unterschreiten eines gewissen Schwellwerts X1, ertönt in der Regel ein durchgängiger Warnton bzw. eine Kollisionswarnung und die handelsüblichen Parkassistenz- oder Abstandsmesssysteme 6, 7 unterscheiden nicht weiter bei einer noch größeren Annäherung an das Objekt. Da dieser Schwellwert X1 in der Regel ein Abstand von 20 bis 30 cm ist, ist bei der gezeigten vorteilhaften Ausführungsform die Reflektionsfläche 8 an der vorbestimmten Position P, welche in etwa 30 cm hinter der gewünschten (Halte-)Position W liegt, positioniert.
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Die dargestellte Reflektionsfläche 8 ist als vom Boden her durch einen nicht weiter dargestellten Stellmotor aufklappbare Platte ausgebildet. Auf diese Weise kann die Reflektionsfläche 8 bei Bedarf in die Vertikale hochgeklappt werden, um nach ihrem Gebrauch zurückzuklappen und den weiteren Fahrtweg für das Fahrzeug 5 freizugeben. Beim dargestellten Beispiel ist die Reflektionsfläche/Platte 8 derart schwenkbar am Boden der Halle angelenkt, dass sie bei einer Kollision nachgibt und einklappt. Es ist vorstellbar, stattdessen einen oder zwei seitlich schwenkbare Flügel mit Reflektionsplatten seitlich ein- und auszuschwenken.
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Weiter ist die Reflektionsfläche/Platte 8 aus einem nachgiebigen/weichen Material, genauer gesagt einem Schaumstoff, gefertigt, um eine Beschädigung an ggf. kollidierenden Fahrzeugen 5 zu vermeiden.
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Die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung 8 der dargestellten Ausführungsform weist neben oder anstelle der Reflektionsfläche/Platte 8 auch Flachstrahldüsen (Reflektionsflächendüsen) 12 auf, welche an einem entlang der Portalführungsschienen 2 geführten Portal 10 (insbesondere an der Unterseite dessen nicht dargestellter Traverse) angeordnet sind. Die Flachstrahldüsen 12 sind dazu ausgebildet einen flächigen Wasserstrahl oder -vorhang zu erzeugen, welcher als Reflektionsfläche dient und von dem Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des Fahrzeugs 5 als Hindernis erkannt wird. Eine solche fluidisch ausgebildete Reflektionsfläche nutzt die bereits zur Verfügung stehenden Ressourcen (Waschdüsen und Wasser) der Fahrzeugbehandlungsanlage 1 und stellt zudem kein Beschädigungsrisiko für ein zu behandelndes Fahrzeug 5 dar.
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Verschiedene Parkassistenz- oder Abstandsmesssysteme 6, 7 verschiedener Fahrzeuge (verschiedener Hersteller) geben nach Unterschreiten unterschiedlicher Grenzwerte (X1 in 2) eine Kollisionswarnung (durchgehender Warnton) aus. Dies hat zur Folge, dass ein Fahrzeugtyp bspw. bei einem Abstand von 20 cm zur Reflektionsfläche 8 eine Kollisionswarnung ausgibt, während ein anderer Fahrzeugtyp bei einem Abstand von 40 cm zur Reflektionsfläche 8 eine Kollisionswarnung ausgibt. Um die aus dieser Diskrepanz resultierende Ungenauigkeit in der Positionierung zu verringern, liegt die Reflektionsfläche/Platte 8 im gezeigten Beispiel ein Stück hinter der gewünschten (Abstell-)Position W. Dadurch bekommt der Fahrer beim Einfahren vom Parkassistenz- oder Abstandsmesssysteme 6, 7 durch die steigende Frequenz der Warntöne den Hinweis, dass er sich der gewünschten (Abstell-)Position W nähert. Die Position P der Reflektionsfläche/Platte 8 ist dabei mit einem solchen Abstand gewählt, dass an der gewünschten (Abstell-)Position W allein durch die Detektion der Reflektionsfläche/Platte 8 noch keine Kollisionswarnung (durchgehender Warnton) ertönen würde. Erkennt die Anlagensteuerung 9 nun durch die Lichtschranke 11b, dass sich das Fahrzeug an der vorbestimmten (Abstell-)Position P befindet, so signalisiert sie der am Portal 10 angeordneten Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung 12, eine fluidische Reflektionsfläche an einer Position vor der Position P der Reflektionsfläche/Platte 8 und hinter der gewünschten (Abstell-)Position W zu erzeugen, sodass das Parkassistenz- oder Abstandsmesssysteme 6, 7 durch die fluidische Reflektionsfläche exakt zum Erreichen der gewünschten (Abstell-)Position W eine Kollisionswarnung (durchgehender Warnton) ausgibt. In anderen Worten liegt die Position P der Reflektionsfläche/Platte 8 mit Bezug auf die Referenzwerte der 2 in einem Abstandsbereich >X1, vorzugsweise zwischen X1 und X2, hinter der gewünschten (Abstell-)Position W und beim Erreichen der gewünschten (Abstell-)Position W erzeugt die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung 12 eine Reflektionsfläche, die mit einem Abstand <X1 hinter der gewünschten (Abstell-)Position W erzeugt und/oder platziert wird.
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Die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung 8, 12 des dargestellten Ausführungsbeispiels ist ferner dazu ausgebildet, dem Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des Fahrzeugs 5 eine virtuelle Reflektionsfläche vorzuspielen. Dazu weist die Fahrzeugbehandlungsanlage 1, z.B. in der Radleitschiene, nicht weiter dargestellte Sensoren und Signalgeber auf. Die Sensoren sind dazu ausgebildet, ein vom Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des Fahrzeugs 5 ausgesandtes Mess- oder Abtastsignal zu erkennen, um ein entsprechendes Signal (gleicher Frequenzbereich etc.) an das Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des Fahrzeugs 5 zurücksenden zu können. Weiter ist besagte Sensorik in der Lage einen Abstand A des Fahrzeugs 5 von der Radleitschiene 1 in Breitenrichtung des Fahrbereichs auszumessen. Die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung 8, 12 sendet auf Basis des ermittelten Abstands A und der vom Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des Fahrzeugs 5 empfangenen Signale entsprechend berechnete Signale aus, die dem Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des Fahrzeugs 5 ein Hindernis suggerieren und somit dem Fahrer helfen können, das Fahrzeug 5 mittig im Fahrbereich auszurichten.
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3 zeigt ein Blockdiagramm für eine beispielhafte Steuerung einer Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung 8, 12. Bei einer entsprechenden Benutzereingabe bzw. nach einem entsprechenden Bezahlvorgang durch einen Kunden, startet die beispielhafte Steuerroutine und versetzt die Anlage in Bereitschaft. Im Zuge dessen wird auch ein Einfahrtssensor (Lichtschranke 11a) in Bereitschaft versetzt. Erkennt der Einfahrtssensor 11a ein einfahrendes Fahrzeug 5, wechselt die Anlage in einen Positionierungsmodus, in welchem die Reflektionsfläche 8 von der Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung 8, 12 erzeugt und/oder platziert wird. Als weitere Bedingung für das Umschalten der Anlage 1 in den Positionierungsmodus kann das Empfangen und Erkennen eines Distanzmessungssignals (z.B. Ultraschallsignals) an der Anlage 1 überprüft werden, um zunächst sicherzustellen, ob das einfahrend Fahrzeug 5 überhaupt mit einem Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 ausgestattet ist.
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Der Positionierungsmodus wird so lange gefahren, bis ein Behandlungspositionssensor (bspw. ausgelöste Lichtschranke 11b bei gleichzeitig nicht ausgelöster Lichtschranke 11c) bestätigt, dass sich das Fahrzeug 5 in der korrekten Behandlungsposition (W) befindet. Wird dies bestätigt, löst die Anlagensteuerung 9 einen Fahrzeugbehandlungsprozess aus und gibt zugleich der Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung 8, 12 die Anweisung, die Reflektionsfläche 8 zu entfernen/einzuklappen bzw. deren Erzeugung einzustellen. Nach Beenden des ausgelösten Fahrzeugbehandlungsprozesses endet die Anlagensteuerung 9 im dargestellten Beispiel. Ebenso ist jedoch eine Anlage mit mehreren hintereinandergeschalteten Behandlungsstationen denkbar, bei der die Anlagensteuerung 9 nach dem Beenden des ersten Fahrzeugbehandlungsprozesses in einen weiteren Positionierungsmodus wechselt und das Erzeugen/Platzieren einer zweiten Reflektionsfläche an einer zweiten Behandlungsstation veranlasst.
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4 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeugbehandlungsanlage 1. Grundsätzlich ist die dargestellte Anlage 1 ähnlich der obenstehend beschriebenen Ausführungsform aufgebaut und weist ebenfalls ein auf Portalführungsschienen 2 geführtes Portal 10 zur Behandlung eines Fahrzeugs 5 auf. Die Anlage 1 der Ausführungsform gemäß 4 weist zudem einen Wunschhaltebereich bzw. Positionierbereich W auf. Um zu erkennen, ob das Fahrzeug 5 sich im Wunschhaltebereich und damit im optimalen Behandlungsbereich befindet, sind an den Säulen des Portals 10 zwei in Durchfahrtsrichtung beabstandete Positionierlichtschranken 11 angeordnet. Nähert sich ein Fahrzeug 5 der Anlage 1, so ermittelt diese zunächst über einen Parkassistenzsystemerkennungssensor 13 (in diesem Beispiel ein Ultraschallmikrophon), ob das Fahrzeug 5 ein Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 aufweist bzw. ob das Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des Fahrzeugs 5 aktiviert/in Betrieb ist. Detektiert der Parkassistenzsystemerkennungssensor 13 Ultraschallwellen in einem bestimmten Frequenzbereich, so teilt er der Anlagensteuerung 9 mit, dass sich ein Fahrzeug 5 mit Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 nähert und diese aktiviert zusätzlich zur Einfahrtsampel 4 die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung 12. Diese erzeugt daraufhin zunächst einen flächigen Wasserfächer an der Position P1 in einem Abstand von 40 bis 50 cm (in einem Abstand >X1) hinter dem Wunschhaltebereich W. Erreicht das Fahrzeug die hintere der beiden Positionierlichtschranken 11, so erzeugt die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung 12 einen zweiten flächigen Wasserfächer an der Position P2 unmittelbar hinter dem Wunschhaltebereich W und das Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 signalisiert dem Fahrer des Fahrzeugs 5 anzuhalten (durchgehender Warnton). Detektiert der Parkassistenzsystemerkennungssensor 13 keine Ultraschallwellen, so wird das einfahrende Fahrzeug 5 konventionell mittels der Einfahrtsampel 4 geleitet.
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5 zeigt eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeugbehandlungsanlage. Diese unterscheidet sich von der Ausführungsform der 4 hauptsächlich darin, dass die Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung 12 nur einen einzigen flächigen Wasserfächer an einer einzigen vorbestimmten Position P erzeugt. Die Position P liegt bei einer solchen Ausführungsform vorteilhafter Weise eine definierte Distanz D von etwa 10 bis 40 cm hinter dem Wunschhaltebereich W. Dies hat den Hintergrund, dass gängige Parkassistenz- oder Abstandsmesssysteme 6, 7 ab einer Schwelldistanz X1 (im Bereich von etwa 30 cm) eine Kollisionswarnung (durchgehender Warnton) ausgeben und geringere Distanzen zu einem Hindernis nicht mehr auflösen. Versetzt man die Reflektionsfläche (Wasserfächer der Reflektionsflächenbereitstellungseinrichtung 12) gegenüber dem Wunschhaltebereich W beispielsweise um eine definierte Distanz D von 30 cm nach hinten, so gibt das Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des Fahrzeugs 5 genau dann eine Kollisionswarnung (durchgehender Warnton) aus, wenn das Fahrzeug das Ende des Wunschhaltebereichs W erreicht (bei einer angenommenen Schwelldistanz von 30 cm). Vorzugsweise kann die Reflektionsfläche um eine Distanz D von 20 cm gegenüber dem Wunschhaltebereich nach hinten versetzt werden. Auf diese Weise gibt das Parkassistenz- oder Abstandsmesssystem 6, 7 des Fahrzeugs 5 die Kollisionswarnung (durchgehender Warnton) an einer Position aus, die etwa 10 cm vor dem Ende des Wunschhaltebereichs W liegt. Es entsteht somit eine etwa 10 cm lange Pufferzone, um die Reaktionszeit des Fahrers oder herstellerbedingte Schwankungen in der Schwelldistanz auszugleichen.
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Ausgehend vom dargestellten Ausführungsbeispiel sind zahlreiche Varianten der beanspruchten Erfindung denkbar.
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So kann die Reflektionsfläche 8 auch durch einen temporär platzierbaren Vorhang ausgebildet sein, welcher in seinen Stoffeigenschaften dazu ausgebildet ist, Radarwellen und/oder Ultraschallwellen zu reflektieren.
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Ebenso sind die Positionssensoren 11 nicht auf Lichtschranken beschränkt, sondern können auch durch Drucksensoren im Hallenboden, Hallsensoren oder dergleichen umgesetzt werden oder auf einer optischen Erkennung basieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugbehandlungsanlage;
- 2
- Portalführungsschiene;
- 3
- Radleitschiene;
- 4
- Einfahrtsampel;
- 5
- Fahrzeug;
- 6
- Signalgeber des Parkassistenz- oder Abstandsmesssystems;
- 7
- Sensor des Parkassistenz- oder Abstandsmesssystems;
- 8
- Platte (Reflektionsflächenerzeugungseinrichtung)
- 9
- Anlagensteuerung;
- 10
- Portal;
- 11a bis 11c
- Positionssensorik, Lichtschranke;
- 12
- Flachstrahldüse (Reflektionsflächenerzeugungseinrichtung);
- 13
- Parkassistenzsystemerkennungssensor;
- D
- definierte Distanz;
- W
- Wunschhaltebereich; und
- P
- vorbestimmte Position.