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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufzeichnen von diagnostischen Messdaten eines Herzens eines Untersuchungsobjekts in einer Herzbildgebung mittels eines Magnetresonanzgeräts, ein Magnetresonanzgerät und ein Computerprogrammprodukt.
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In einem Magnetresonanzgerät, auch Magnetresonanztomographiesystem genannt, wird üblicherweise der zu untersuchende Körper einer Untersuchungsobjekts, beispielsweise eines Patienten, eines gesunden Probanden, eines Tiers oder eines Phantoms, mit Hilfe eines Hauptmagneten einem relativ hohen Hauptmagnetfeld, beispielsweise von 1,5 oder 3 oder 7 Tesla, ausgesetzt. Zusätzlich werden mit Hilfe einer Gradientenspuleneinheit Gradientenschaltungen ausgespielt. Über eine Hochfrequenzantenneneinheit werden dann mittels geeigneter Antenneneinrichtungen Hochfrequenz-Pulse, beispielsweise Anregungspulse, ausgesendet, was dazu führt, dass die Kernspins bestimmter, durch diese Hochfrequenz-Pulse resonant angeregter Atome um einen definierten Flipwinkel gegenüber den Magnetfeldlinien des Hauptmagnetfelds verkippt werden. Bei der Relaxation der Kernspins werden Hochfrequenz-Signale, so genannte Magnetresonanz-Signale, abgestrahlt, die mittels geeigneter Hochfrequenzantennen empfangen und dann weiterverarbeitet werden. Aus den so akquirierten Rohdaten können schließlich die gewünschten Bilddaten rekonstruiert werden.
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Magnetresonanz-Bildgebung kann besonders vorteilhaft dazu eingesetzt werden, um in der Herzbildgebung diagnostische Bilddaten eines Herzens des Untersuchungsobjekts aufzunehmen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Verfahren zur Herzbildgebung mittels eines Magnetresonanzgeräts anzugeben. Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unab hängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Aufzeichnen von diagnostischen Messdaten eines Herzens eines Untersuchungsobjekts in einer Herzbildgebung mittels eines Magnetresonanzgeräts umfasst folgende Verfahrensschritte:
- – Durchführen von mehreren Übersichtsaufnahmen des Herzens des Untersuchungsobjekts, wobei in den mehreren Übersichtsaufnahmen Übersichts-Messdaten akquiriert werden,
- – Durchführen von mehreren diagnostischen Aufnahmen des Herzens des Untersuchungsobjekts basierend auf den akquirierten Übersichts-Messdaten, wobei in den mehreren diagnostischen Aufnahmen diagnostische Messdaten akquiriert werden.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die zumindest zwei Übersichtsaufnahmen und die zumindest zwei diagnostischen Aufnahmen in ihrem zeitlichen Ablauf zumindest teilweise ineinander verschachtelt durchgeführt werden.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der Herzbildgebung vor der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen mehr als doppelt so viele Übersichtsaufnahmen erfolgen, als Übersichtsaufnahmen zwischen der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen und der zeitlich zweiten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen erfolgen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Anzahl der mehreren Übersichtsaufnahmen maximal sechs beträgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die zeitlich erste diagnostische Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen und die zeitlich zweite diagnostische Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen entlang von unterschiedlichen Herzachsen des Untersuchungsobjekts durchgeführt wird.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen zueinander orthogonale Messschichten im Herz des Untersuchungsobjekts akquiriert werden und in der zeitlich zweiten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen zueinander parallele Messschichten im Herz des Untersuchungsobjekts akquiriert werden.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass eine Planung der zueinander parallelen Messschichten auf den in der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme akquirierten zueinander orthogonalen Messschichten basiert.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass vor Beginn eines Messblocks mit der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen mehrere Messblöcke mit Übersichtsaufnahmen erfolgen, wobei die mehren Messblöcke mit den Übersichtsaufnahmen zusammengerechnet mehr als doppelt so lange dauern als der Messblock mit der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass zu Beginn der Herzbildgebung zumindest eine Übersichtsmessung zur Positionierung des Herzens in einem Isozentrum des Magnetresonanzgeräts und zumindest eine Übersichtsmessung zum Festlegen einer Orientierung und/oder eines Aufnahmebereichs von Langachsen-Messschichten erfolgen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass der zumindest eine Messblock mit der zumindest einen Übersichtsmessung zum Festlegen der Orientierung und/oder des Aufnahmebereichs der Langachsen-Messschichten zeitlich länger dauern als der zumindest eine Messblock mit der zumindest einen Übersichtsmessung zur Positionierung des Herzens im Isozentrum des Magnetresonanzgeräts.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass das Durchführen von zumindest einem Teil der mehreren diagnostischen Aufnahmen ei nen Einsatz einer Compressed Sensing Beschleunigungstechnik umfasst.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass während der Herzbildgebung maximal fünf Benutzerinteraktionen erfolgen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass eine kombinierte Anzahl der mehreren Übersichtsaufnahmen und mehreren diagnostischen Aufnahmen mindestens doppelt so groß ist als eine Anzahl von Benutzeraktionen, welche während der Herzbildgebung erfolgen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass zwischen der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen und der zeitlich zweiten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen genau eine Benutzerinteraktion erfolgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass vor Beginn der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen mindestens doppelt so viele Benutzerinteraktionen erfolgen, als Benutzerinteraktionen zwischen der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme und der zeitlich zweiten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen erfolgen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass während der Herzbildgebung mehr automatische Evaluierungsschritte als Benutzerinteraktionen erfolgen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass für eine nötige Benutzerinteraktion dem Benutzer automatisch Vorschläge unterbreitet werden, welche für die Benutzerinteraktion von dem Benutzer lediglich akzeptiert oder abgeändert werden.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass für eine nötige Benutzerinteraktion dem Benutzer auf einer Anzeigeeinheit automatisch eine Anleitung für die Benutzerinteraktion und/oder ge eignete Werkzeuge für die Benutzerinteraktion bereitgestellt werden.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass eine maximale Bildgebungsdauer für die Herzbildgebung vorgegeben ist, wobei für die Herzbildgebung Bildgebungsparameter nur derart von einem Benutzer einstellbar sind, dass die maximale Bildgebungsdauer mit den eingestellten Bildgebungsparametern nicht überschritten wird.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Herzbildgebung eine erste Herzbildgebung ist und die mehreren diagnostischen Aufnahmen ausschließlich die folgenden diagnostischen Aufnahmen umfassen:
- – eine erste diagnostische Aufnahme, welche als dynamische Herzaufnahme entlang von Langachsen-Messschichten des Herzens ausgebildet ist, und
- – eine zweite diagnostische Aufnahme, welche als dynamische Herzaufnahme entlang von Kurzachsen-Messschichten des Herzens ausgebildet ist.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass für die erste Herzbildgebung eine erste maximale Bildgebungsdauer vorgegeben wird, welche maximal 12 Minuten beträgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die erste maximale Bildgebungsdauer maximal 6 Minuten beträgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der ersten Herzbildgebung die zweite diagnostische Aufnahme zeitlich auf die erste diagnostische Aufnahme folgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der ersten Herzbildgebung die Kurzachsen-Messschichten basierend auf den in der ersten diagnostischen Aufnahme akquirierten diagnostischen Messdaten geplant werden.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der ersten Herzbildgebung in der zweiten diagnostischen Aufnahme mehr als doppelt so viele Kurzachsen-Messschichten akquiriert werden, als in der ersten diagnostischen Aufnahme Langachsen-Messschichten akquiriert werden.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der ersten Herzbildgebung eine Anzahl der Übersichtsaufnahmen mindestens doppelt so groß als eine Anzahl der diagnostischen Aufnahmen ist.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die erste Herzbildgebung ohne Kontrastmittelgabe durchgeführt wird.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der ersten Herzbildgebung der Messblock mit der zweiten diagnostischen Aufnahme eine kürzere Zeitdauer als der Messblock mit der ersten diagnostischen Aufnahme aufweist.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der ersten Herzbildgebung die Messblöcke mit den Übersichtsaufnahmen zusammengerechnet eine längere Zeitdauer als die Messblöcke mit den diagnostischen Aufnahmen zusammengerechnet benötigen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass der Start des Messblocks mit der ersten diagnostischen Aufnahme bei einer Hälfte der gesamten Bildgebungsdauer der ersten Herzbildgebung erfolgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass bei der ersten Herzbildgebung eine Auswertung der ersten diagnostischen Messdaten und zweiten diagnostischen Messdaten nach dem Ende der Bildgebungsdauer der ersten Herzbildgebung eine Zeitdauer aufweist, welche mehr als ein Viertel der Bildgebungsdauer beträgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der ersten Herzbildgebung für die erste diagnostische Aufnahme und die zweite diagnostische Aufnahme eine Compressed Sensing Beschleunigungstechnik eingesetzt wird.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die in der ersten Herzbildgebung aufgenommenen diagnostischen Messdaten zur Beurteilung einer Herzfunktion des Untersuchungsobjekts
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Herzbildgebung eine zweite Herzbildgebung ist und die mehreren diagnostischen Aufnahmen ausschließlich die folgenden diagnostischen Aufnahmen umfassen:
- – eine erste diagnostische Aufnahme, welche als dynamische Herzaufnahme entlang von Langachsen-Messschichten des Herzens ausgebildet ist,
- – eine zweite diagnostische Aufnahme, welche als T1-Mapping Messung ausgebildet ist,
- – eine dritte diagnostische Aufnahme, welche als Delayed Enhancement Messung ausgebildet ist, und
- – eine vierte diagnostische Aufnahme, welche als dynamische Herzaufnahme entlang von Kurzachsen-Messschichten des Herzens ausgebildet ist.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass für die zweite Herzbildgebung eine zweite maximale Bildgebungsdauer vorgegeben wird, welche maximal 18 Minuten beträgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die zweite maximale Bildgebungsdauer maximal 10 Minuten beträgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der zweiten Herzbildgebung die zweite diagnostische Aufnahme und die dritte diagnostische Aufnahme zeitlich zwischen der ersten diagnostischen Aufnahme und der vierten diagnostischen Aufnahme erfolgen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der zweiten Herzbildgebung eine Kontrastmittelgabe vor dem Start eines ersten Messblocks erfolgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der zweiten Herzbildgebung zwischen dem Zeitpunkt der Kontrastmittelgabe und dem Beginn der dritten diagnostischen Aufnahme zumindest 10 Minuten vergehen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der zweiten Herzbildgebung zeitlich vor der dritten diagnostischen Aufnahme die erste diagnostische Aufnahme und die zweite diagnostische Aufnahme durchgeführt werden und zeitlich nach der dritten diagnostischen Aufnahme die vierte diagnostische Aufnahme durchgeführt wird.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die vierte diagnostische Aufnahme derart in der zweiten Herzbildgebung platziert ist, dass eine Kontrastmittelanreicherung im Herz des Untersuchungsobjekts zum Zeitpunkt der vierten diagnostischen Aufnahme bereits wieder reduziert ist.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der zweiten Herzbildgebung die Messblöcke mit den Übersichtsaufnahmen zusammengerechnet eine Zeitdauer aufweisen, welche kürzer als die zusammengerechnete Zeitdauer der Messblöcke mit den diagnostischen Aufnahmen ist.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die in der zweiten Herzbildgebung aufgenommenen diagnostischen Messdaten zur Beurteilung einer Herzfunktion und einer eventuell vorliegenden nicht-ischämischen Herzkrankheit des Untersuchungsobjekts ausgebildet sind.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Herzbildgebung eine dritte Herzbildgebung ist und die mehreren diagnostischen Aufnahmen ausschließlich die folgenden diagnostischen Aufnahmen umfassen:
- – eine erste diagnostische Aufnahme, welche als dynamische Herzaufnahme entlang von Langachsen-Messschichten des Herzens ausgebildet ist,
- – eine zweite diagnostische Aufnahme, welche als Perfusionsmessung ausgebildet ist,
- – eine vierte diagnostische Aufnahme, welche als T1-Mapping Messung ausgebildet ist,
- – eine fünfte diagnostische Aufnahme, welche als dynamische Herzaufnahme entlang von Kurzachsen-Messschichten des Herzens ausgebildet ist, und
- – eine sechste diagnostische Aufnahme, welche als Delayed Enhancement Messung ausgebildet ist.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass für die dritte Herzbildgebung eine zweite maximale Bildgebungsdauer vorgegeben wird, welche maximal 22 Minuten beträgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die dritte maximale Bildgebungsdauer maximal 15 Minuten beträgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der dritten Herzbildgebung eine Kontrastmittelgabe zeitlich nach der ersten diagnostischen Aufnahme und zeitlich vor der zweiten diagnostischen Aufnahme erfolgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der dritten Herzbildgebung zwischen dem Zeitpunkt der Kontrastmittelgabe und dem Beginn der sechsten diagnostischen Aufnahme zumindest 6 Minuten vergehen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der dritten Herzbildgebung die vierte diagnostische Aufnahme und die fünften diagnostische Aufnahme zeitlich zwischen der zweiten diagnostischen Aufnahme und der sechsten diagnostischen Aufnahme erfolgen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass zusätzlich zeitlich zwischen der zweiten diagnostischen Aufnahme und der sechsten diagnostischen Aufnahme erfolgen eine dritte diagnostische Aufnahme, welche als Thoraxaufnahme in coronalen und/oder transversalen Messschichten ausgebildet ist, erfolgt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass in der dritten Herzbildgebung die Messblöcke mit den Übersichtsaufnahmen zusammengerechnet eine Zeitdauer aufweisen, welche kürzer als die zusammengerechnete Zeitdauer der Messblöcke mit den diagnostischen Aufnahmen ist.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die in der dritten Herzbildgebung aufgenommenen diagnostischen Messdaten zur Beurteilung einer Herzfunktion, einer eventuell vorliegenden nicht-ischämischen Herzkrankheit und einer eventuell vorliegenden ischämischen Herzkrankheit des Untersuchungsobjekts ausgebildet sind.
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Die vorgeschlagenen Abläufe zur Herzbildgebung (kurz Herzbildgebung / Herzbildgebungen genannt) können den Vorteil bieten, dass Bilddaten mit einer sehr guten Bildqualität vom Herz des Untersuchungsobjekts aufgenommen werden können. Derart können anhand der akquirierten Bilddaten besonders vorteilhaft eine Herzfunktion und/oder eine nicht-ischämische Herzkrankheit und/oder eine ischämische Herzkrankheit untersucht werden. Selbstverständlich können anhand der akquirierten Bilddaten auch weitere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Indikationen untersucht werden. So kann beispielsweise besonders vorteilhaft ein Anteil eines inaktiven Gewebes bzw. Narbengewebes im Myokard bestimmt werden. Auch können alternativ oder zusätzlich weitere Gewebeeigenschaften des Myokardgewebes ermittelt werden. Eine Auswertung einer verringerten Herzfunktion und/oder einer Kardiomyopathie kann ebenfalls möglich sein.
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Gerade eine mögliche integrierte Auswertung der akquirierten Messdaten (sogenanntes Inline-Processing) kann zu einer Verkürzung einer Zeitdauer, bis finale Untersuchungsergebnisse und/oder Untersuchungsberichte vorliegen, führen. Die integrierte Auswertung der akquirierten Messdaten zum Erstellen von diagnostischen Informationen, wie beispielsweise Funktionsparameter des Herzens des Untersuchungsobjekts, kann dabei vollständig nach Abschluss der Akquisition aller Messdaten erfolgen. Alternativ ist es auch denkbar, dass bereits diagnostische Messdaten rekonstruiert und/oder ausgewertet werden, solange die Akquisition von weiteren Messdaten des Untersuchungsobjekts noch andauert. Die integrierte Auswertung der akquirierten Messdaten kann zusätzlich zu dem Zweck des Erstellens der diagnostischen Informationen auch die Möglichkeit bieten, während des Ablaufs der Herzbildgebung des Untersuchungsobjekts dynamisch Aufnahmeparameter festzulegen. Zusätzlich kann eine integrierte Auswertung von während eines Messblocks akquirierten Messdaten des Untersuchungsobjekts zum Festlegen von Aufnahmeparametern, wie beispielsweise einer Positionierung von Messschichten und/oder einer Größe eines Aufnahmebereichs, für die Akquisition von Messdaten des Untersuchungsobjekts in einem folgenden Messblock dienen. So kann die integrierte Auswertung der akquirierten Messdaten eine wertvolle Doppelfunktion erfüllen.
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Weiterhin kann die vorgeschlagene Herzbildgebung den Vorteil bieten, dass die für eine bestimmte diagnostische Fragestellung benötigten Bilddaten des Herzens des Untersuchungsobjekts besonders schnell aufgenommen werden können. Gleichzeitig können besonders wenige Bewegungsartefakte in den akquirierten Bilddaten vorliegen. Die vorgeschlagene Herzbildgebung kann so vorteilhafterweise auch bei Untersuchungsobjekten, welche sich nicht kooperativ verhalten und/oder den Atem nicht lange anhalten können und/oder einen unregelmäßigen Herzschlag haben, eingesetzt werden. Auch eine Nachverarbeitung der akquirierten Bilddaten kann mit einer derartigen Geschwindigkeit erfolgen, dass gewünschte Auswertungsergebnisse der Bilddaten maximal fünf Minuten, vorteilhafterweise maximal drei Minuten, höchst vorteilhafterweise maximal 90 Sekunden nach Abschluss der Durchführung der Herzbildgebung vorliegen.
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Weiterhin kann die vorgeschlagene Herzbildgebung den Vorteil bieten, dass sie besonders benutzerfreundlich und einfach zu bedienen ist. Es ist vorteilhafterweise denkbar, dass die voreschlagene Herzbildgebung auch von nicht besonders geschultem Personal durchgeführt werden kann. Hierbei können vor allem die vorgeschlagenen Automatisierungen im Ablauf der Herzbildgebung und/oder die vorgeschlagenen Minimierung einer benötigten Benutzerinteraktion bei der Herzbildgebung auch einem unerfahrenen Benutzer die Akquisition von hochqualitativen Bilddaten ermöglichen. Auch kann ein standardisierter Ablauf der vorgeschlagenen Herzbildgebung zu konsistenten und gut vergleichbaren Untersuchungsergebnissen führen.
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Das erfindungsgemäße Magnetresonanzgerät umfasst eine Messdatenerfassungseinheit und eine Recheneinheit, wobei das Magnetresonanzgerät zur Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens ausgelegt ist.
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So ist insbesondere die Recheneinheit dazu ausgebildet, computerlesbare Instruktionen auszuführen, um das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen. Insbesondere umfasst das Magnetresonanzgerät eine Speichereinheit, wobei auf der Speichereinheit computerlesbare Informationen gespeichert sind, wobei die Recheneinheit dazu ausgebildet ist, die computerlesbaren Informationen von der Speichereinheit zu laden und die computerlesbaren Informationen auszuführen, um ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen.
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Die Recheneinheit kann dazu ausgebildet sein, Steuerungssignale an das Magnetresonanzgerät, insbesondere an die Messdatenerfassungseinheit des Magnetresonanzgeräts, zu senden und/oder Steuerungssignale zu empfangen und/oder zu verarbeiten, um ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen. Die Recheneinheit kann in das Magnetresonanzgerät integriert sein. Die Recheneinheit kann auch separat von dem Magnetresonanzgerät installiert sein. Die Recheneinheit kann mit dem Magnetresonanzgerät verbunden sein.
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Zur Unterstützung bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Recheneinheit in mehrere Teil- Recheneinheiten ausgebildet sein, welche bei der Ausführung von unterschiedlichen Aufgaben für die Herzbildgebung unterstützen bzw. diese unterschiedlichen Aufgaben durchführen.
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So kann eine erste Teil-Recheneinheit der Recheneinheit als Dienstrechner, auch Host-Rechner genannt, ausgebildet sein. Der Dienstrechner ist insbesondere zum Vorbereiten und Verarbeiten der Benutzerinteraktionen ausgebildet. Der Dienstrechner kann weiterhin zur Ansteuerung des Magnetresonanzgeräts zur Durchführung der Herzbildgebungen ausgebildet sein. Weiterhin kann der Dienstrechner bereits in den Übersichtsaufnahmen und diagnostischen Aufnahmen rekonstruierte Bilddaten weiterverarbeiten. Die Weiterverarbeitung der Bilddaten durch den Hostrechner kann beispielsweise eine Auswertung der Bilddaten, beispielsweise eine Ermittlung der Funktionsparameter des Herzens, umfassen. Die Weiterverarbeitung der Bilddaten durch den Hostrechner kann alternativ oder zusätzlich auch eine Berechnung von Aufnahmeparametern für folgende Messungen auf Grundlage der Bilddaten umfassen.
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Eine zweite Teil-Recheneinheit der Recheneinheit kann als Rekonstruktionsrechner ausgebildet sein. Der Rekonstruktionsrechner ist insbesondere zur Rekonstruktion von Bilddaten aus den Übersichts-Messdaten und diagnostischen Messdaten ausgebildet. Dafür kann der Rekonstruktionsrechner in einem Datenaustausch mit dem Dienstrechner stehen. Der Rekonstruktionsrechner kann insbesondere in das Magnetresonanzgerät integriert sein. Der Rekonstruktionsrechner kann parallel zu der Akquisition von weiteren Messdaten bereits akquirierte Messdaten rekonstruieren. Derart können bereits während des Durchführens der Herzbildgebung im Sinne eines „inlineprocessing“ rekonstruierte Bilddaten zur Weiterverarbeitung durch den Dienstrechner zur Verfügung stehen. Auch kann der Rekonstruktionsrechner einen Teil der Weiterverarbeitung der rekonstruierten Bilddaten, insbesondere zur Berechnung von Aufnahmeparametern für folgende Messungen übernehmen. Derart kann der Rekonstruktionsrechner beispielsweise zum Erkennen von Landmarken auf Bilddaten zum automatischen Festlegen eines Aufnahmebereichs ausgebildet sein.
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Die Komponenten der Recheneinheit des erfindungsgemäßen Magnetresonanzgeräts können zum überwiegenden Teil in Form von Softwarekomponenten ausgebildet sein. Grundsätzlich können diese Komponenten aber auch zum Teil, insbesondere wenn es um besonders schnelle Berechnungen geht, in Form von softwareunterstützten Hardwarekomponenten, beispielsweise FPGAs oder dergleichen, realisiert sein. Ebenso können die benötigten Schnittstellen, beispielsweise wenn es nur um eine Übernahme von Daten aus anderen Softwarekomponenten geht, als Softwareschnittstellen ausgebildet sein. Sie können aber auch als hardwaremäßig aufgebaute Schnittstellen ausgebildet sein, die durch geeignete Software angesteuert werden. Selbstverständlich ist es auch denkbar, dass mehrere der genannten Komponenten in Form einer einzelnen Softwarekomponente bzw. softwareunterstützter Hardwarekomponente zusammengefasst realisiert sind.
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Somit ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, dazu ausgebildet, ein Verfahren zum Aufzeichnen von diagnostischen Messdaten eines Herzens eines Untersuchungsobjekts in einer Herzbildgebung mit folgenden Verfahren durchzuführen:
- – Durchführen von mehreren Übersichtsaufnahmen des Herzens des Untersuchungsobjekts, wobei in den mehreren Übersichtsaufnahmen Übersichts-Messdaten akquiriert werden,
- – Durchführen von mehreren diagnostischen Aufnahmen des Herzens des Untersuchungsobjekts basierend auf den akquirierten Übersichts-Messdaten, wobei in den mehreren diagnostischen Aufnahmen diagnostische Messdaten akquiriert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass die zumindest zwei Übersichtsaufnahmen und die zumindest zwei diagnostischen Aufnahmen in ihrem zeitlichen Ablauf zumindest teilweise ineinander verschachtelt durchgeführt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der Herzbildgebung vor der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen mehr als doppelt so viele Übersichtsaufnahmen erfolgen, als Übersichtsaufnahmen zwischen der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen und der zeitlich zweiten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen erfolgen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass die Anzahl der mehreren Übersichtsaufnahmen maximal sechs beträgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass die zeitlich erste diagnostische Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen und die zeitlich zweite diagnostische Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen entlang von unterschiedlichen Herzachsen des Untersuchungsobjekts durchgeführt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen zueinander orthogonale Messschichten im Herz des Untersuchungsobjekts akquiriert werden und in der zeitlich zweiten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen zueinander parallele Messschichten im Herz des Untersuchungsobjekts akquiriert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Rechenein heit, derart ausgebildet, dass eine Planung der zueinander parallelen Messschichten auf den in der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme akquirierten zueinander orthogonalen Messschichten basiert.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass vor Beginn eines Messblocks mit der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen mehrere Messblöcke mit Übersichtsaufnahmen erfolgen, wobei die mehren Messblöcke mit den Übersichtsaufnahmen zusammengerechnet mehr als doppelt so lange dauern als der Messblock mit der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass zu Beginn der Herzbildgebung zumindest eine Übersichtsmessung zur Positionierung des Herzens in einem Isozentrum des Magnetresonanzgeräts und zumindest eine Übersichtsmessung zum Festlegen einer Orientierung und/oder eines Aufnahmebereichs von Langachsen-Messschichten erfolgen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass der zumindest eine Messblock mit der zumindest einen Übersichtsmessung zum Festlegen der Orientierung und/oder des Aufnahmebereichs der Langachsen-Messschichten zeitlich länger dauern als der zumindest eine Messblock mit der zumindest einen Übersichtsmessung zur Positionierung des Herzens im Isozentrum des Magnetresonanzgeräts.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass das Durchführen von zumindest einem Teil der mehreren diagnostischen Aufnahmen einen Einsatz einer Compressed Sensing Beschleunigungstechnik umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass während der Herzbildgebung maximal fünf Benutzerinteraktionen erfolgen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass eine kombinierte Anzahl der mehreren Übersichtsaufnahmen und mehreren diagnostischen Aufnahmen mindestens doppelt so groß ist als eine Anzahl von Benutzeraktionen, welche während der Herzbildgebung erfolgen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass zwischen der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen und der zeitlich zweiten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen genau eine Benutzerinteraktion erfolgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass vor Beginn der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen mindestens doppelt so viele Benutzerinteraktionen erfolgen, als Benutzerinteraktionen zwischen der zeitlich ersten diagnostischen Aufnahme und der zeitlich zweiten diagnostischen Aufnahme der mehreren diagnostischen Aufnahmen erfolgen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass während der Herzbildgebung mehr automatische Evaluierungsschritte als Benutzerinteraktionen erfolgen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass für eine nötige Benutzerinteraktion dem Benutzer automatisch Vorschläge unterbreitet werden, welche für die Benutzerinteraktion von dem Benutzer lediglich akzeptiert oder abgeändert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass für eine nötige Benutzerinteraktion dem Benutzer auf einer Anzeigeeinheit automatisch eine Anleitung für die Benutzerinteraktion und/oder geeignete Werkzeuge für die Benutzerinteraktion bereitgestellt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass eine maximale Bildgebungsdauer für die Herzbildgebung vorgegeben ist, wobei für die Herzbildgebung Bildgebungsparameter nur derart von einem Benutzer einstellbar sind, dass die maximale Bildgebungsdauer mit den eingestellten Bildgebungsparametern nicht überschritten wird.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass die Herzbildgebung eine erste Herzbildgebung ist und die mehreren diagnostischen Aufnahmen ausschließlich die folgenden diagnostischen Aufnahmen umfassen:
- – eine erste diagnostische Aufnahme, welche als dynamische Herzaufnahme entlang von Langachsen-Messschichten des Herzens ausgebildet ist, und
- – eine zweite diagnostische Aufnahme, welche als dynamische Herzaufnahme entlang von Kurzachsen-Messschichten des Herzens ausgebildet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass für die erste Herzbildgebung eine erste maximale Bildgebungsdauer vorgegeben wird, welche maximal 12 Minuten beträgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass die erste maximale Bildgebungsdauer maximal 6 Minuten beträgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der ersten Herzbildgebung die zweite diagnostische Aufnahme zeitlich auf die erste diagnostische Aufnahme folgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der ersten Herzbildgebung die Kurzachsen-Messschichten basierend auf den in der ersten diagnostischen Aufnahme akquirierten diagnostischen Messdaten geplant werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der ersten Herzbildgebung in der zweiten diagnostischen Aufnahme mehr als doppelt so viele Kurzachsen-Messschichten akquiriert werden, als in der ersten diagnostischen Aufnahme Langachsen-Messschichten akquiriert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der ersten Herzbildgebung eine Anzahl der Übersichtsaufnahmen mindestens doppelt so groß als eine Anzahl der diagnostischen Aufnahmen ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Rechenein heit, derart ausgebildet, dass die erste Herzbildgebung ohne Kontrastmittelgabe durchgeführt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der ersten Herzbildgebung der Messblock mit der zweiten diagnostischen Aufnahme eine kürzere Zeitdauer als der Messblock mit der ersten diagnostischen Aufnahme aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der ersten Herzbildgebung die Messblöcke mit den Übersichtsaufnahmen zusammengerechnet eine längere Zeitdauer als die Messblöcke mit den diagnostischen Aufnahmen zusammengerechnet benötigen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass der Start des Messblocks mit der ersten diagnostischen Aufnahme bei einer Hälfte der gesamten Bildgebungsdauer der ersten Herzbildgebung erfolgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass bei der ersten Herzbildgebung eine Auswertung der ersten diagnostischen Messdaten und zweiten diagnostischen Messdaten nach dem Ende der Bildgebungsdauer der ersten Herzbildgebung eine Zeitdauer aufweist, welche mehr als ein Viertel der Bildgebungsdauer beträgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der ersten Herzbildgebung für die erste diagnostische Aufnahme und die zweite diagnostische Aufnahme eine Compressed Sensing Beschleunigungstechnik eingesetzt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass die in der ersten Herzbildgebung aufgenommenen diagnostischen Messdaten zur Beurteilung einer Herzfunktion des Untersuchungsobjekts
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass die Herzbildgebung eine zweite Herzbildgebung ist und die mehreren diagnostischen Aufnahmen ausschließlich die folgenden diagnostischen Aufnahmen umfassen:
- – eine erste diagnostische Aufnahme, welche als dynamische Herzaufnahme entlang von Langachsen-Messschichten des Herzens ausgebildet ist,
- – eine zweite diagnostische Aufnahme, welche als T1-Mapping Messung ausgebildet ist,
- – eine dritte diagnostische Aufnahme, welche als Delayed Enhancement Messung ausgebildet ist, und
- – eine vierte diagnostische Aufnahme, welche als dynamische Herzaufnahme entlang von Kurzachsen-Messschichten des Herzens ausgebildet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass für die zweite Herzbildgebung eine zweite maximale Bildgebungsdauer vorgegeben wird, welche maximal 18 Minuten beträgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass die zweite maximale Bildgebungsdauer maximal 10 Minuten beträgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der zweiten Herzbildgebung die zweite diagnostische Aufnahme und die dritte diagnosti sche Aufnahme zeitlich zwischen der ersten diagnostischen Aufnahme und der vierten diagnostischen Aufnahme erfolgen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der zweiten Herzbildgebung eine Kontrastmittelgabe vor dem Start eines ersten Messblocks erfolgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der zweiten Herzbildgebung zwischen dem Zeitpunkt der Kontrastmittelgabe und dem Beginn der dritten diagnostischen Aufnahme zumindest 10 Minuten vergehen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der zweiten Herzbildgebung zeitlich vor der dritten diagnostischen Aufnahme die erste diagnostische Aufnahme und die zweite diagnostische Aufnahme durchgeführt werden und zeitlich nach der dritten diagnostischen Aufnahme die vierte diagnostische Aufnahme durchgeführt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass die vierte diagnostische Aufnahme derart in der zweiten Herzbildgebung platziert ist, dass eine Kontrastmittelanreicherung im Herz des Untersuchungsobjekts zum Zeitpunkt der vierten diagnostischen Aufnahme bereits wieder reduziert ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der zweiten Herzbildgebung die Messblöcke mit den Übersichtsaufnahmen zusammengerechnet eine Zeitdauer aufweisen, welche kürzer als die zusammenge rechnete Zeitdauer der Messblöcke mit den diagnostischen Aufnahmen ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass die in der zweiten Herzbildgebung aufgenommenen diagnostischen Messdaten zur Beurteilung einer Herzfunktion und einer eventuell vorliegenden nicht-ischämischen Herzkrankheit des Untersuchungsobjekts ausgebildet sind.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass die Herzbildgebung eine dritte Herzbildgebung ist und die mehreren diagnostischen Aufnahmen ausschließlich die folgenden diagnostischen Aufnahmen umfassen:
- – eine erste diagnostische Aufnahme, welche als dynamische Herzaufnahme entlang von Langachsen-Messschichten des Herzens ausgebildet ist,
- – eine zweite diagnostische Aufnahme, welche als Perfusionsmessung ausgebildet ist,
- – eine vierte diagnostische Aufnahme, welche als T1-Mapping Messung ausgebildet ist,
- – eine fünfte diagnostische Aufnahme, welche als dynamische Herzaufnahme entlang von Kurzachsen-Messschichten des Herzens ausgebildet ist, und
- – eine sechste diagnostische Aufnahme, welche als Delayed Enhancement Messung ausgebildet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass für die dritte Herzbildgebung eine zweite maximale Bildgebungsdauer vorgegeben wird, welche maximal 22 Minuten beträgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Rechenein heit, derart ausgebildet, dass die dritte maximale Bildgebungsdauer maximal 15 Minuten beträgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der dritten Herzbildgebung eine Kontrastmittelgabe zeitlich nach der ersten diagnostischen Aufnahme und zeitlich vor der zweiten diagnostischen Aufnahme erfolgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der dritten Herzbildgebung zwischen dem Zeitpunkt der Kontrastmittelgabe und dem Beginn der sechsten diagnostischen Aufnahme zumindest 6 Minuten vergehen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der dritten Herzbildgebung die vierte diagnostische Aufnahme und die fünften diagnostische Aufnahme zeitlich zwischen der zweiten diagnostischen Aufnahme und der sechsten diagnostischen Aufnahme erfolgen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass zusätzlich zeitlich zwischen der zweiten diagnostischen Aufnahme und der sechsten diagnostischen Aufnahme erfolgen eine dritte diagnostische Aufnahme, welche als Thoraxaufnahme in coronalen und/oder transversalen Messschichten ausgebildet ist, erfolgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass in der dritten Herzbildgebung die Messblöcke mit den Übersichtsaufnahmen zusammengerechnet eine Zeitdauer aufweisen, welche kürzer als die zusammenge rechnete Zeitdauer der Messblöcke mit den diagnostischen Aufnahmen ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Magnetresonanzgerät, insbesondere die Messdatenerfassungseinheit und die Recheneinheit, derart ausgebildet, dass die in der dritten Herzbildgebung aufgenommenen diagnostischen Messdaten zur Beurteilung einer Herzfunktion, einer eventuell vorliegenden nicht-ischämischen Herzkrankheit und einer eventuell vorliegenden ischämischen Herzkrankheit des Untersuchungsobjekts ausgebildet sind.
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Das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt ist direkt in einen Speicher einer programmierbaren Recheneinheit eines Magnetresonanzgeräts ladbar und weist Programmcode-Mittel auf, um ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen, wenn das Computerprogrammprodukt in der Recheneinheit des Magnetresonanzgeräts ausgeführt wird. Das Computerprogrammprodukt kann ein Computerprogramm sein oder ein Computerprogramm umfassen. Dadurch kann das erfindungsgemäße Verfahren schnell, identisch wiederholbar und robust ausgeführt werden. Das Computerprogrammprodukt ist so konfiguriert, dass es mittels der Recheneinheit die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte ausführen kann. Die Recheneinheit muss dabei jeweils die Voraussetzungen wie beispielsweise einen entsprechenden Arbeitsspeicher, eine entsprechende Grafikkarte oder eine entsprechende Logikeinheit aufweisen, so dass die jeweiligen Verfahrensschritte effizient ausgeführt werden können. Das Computerprogrammprodukt ist beispielsweise auf einem computerlesbaren Medium gespeichert oder auf einem Netzwerk oder Server hinterlegt, von wo es in den Prozessor einer lokalen Recheneinheit geladen werden kann, der mit dem Magnetresonanzgeräts direkt verbunden oder als Teil des Magnetresonanzgeräts ausgebildet sein kann. Weiterhin können Steuerinformationen des Computerprogrammprodukts auf einem elektronisch lesbaren Datenträger gespeichert sein. Die Steuerinformationen des elektronisch lesbaren Datenträgers können derart ausgestaltet sein, dass sie bei Verwendung des Datenträgers in einer Re cheneinheit des Magnetresonanzgeräts ein erfindungsgemäßes Verfahren ausführen. So kann das Computerprogrammprodukt auch den elektronisch lesbaren Datenträger darstellen. Beispiele für elektronisch lesbare Datenträger sind eine DVD, ein Magnetband, eine Festplatte oder ein USB-Stick, auf welchem elektronisch lesbare Steuerinformationen, insbesondere Software (vgl. oben), gespeichert ist. Wenn diese Steuerinformationen (Software) von dem Datenträger gelesen und in eine Steuerung und/oder Recheneinheit des Magnetresonanzgeräts gespeichert werden, können alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen der vorab beschriebenen Verfahren durchgeführt werden. So kann die Erfindung auch von dem besagten computerlesbaren Medium und/oder dem besagten elektronisch lesbaren Datenträger ausgehen.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Magnetresonanzgeräts und des erfindungsgemäßen Computerprogrammprodukts entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche vorab im Detail ausgeführt sind. Hierbei erwähnte Merkmale, Vorteile oder alternative Ausführungsformen sind ebenso auch auf die anderen beanspruchten Gegenstände zu übertragen und umgekehrt. Mit anderen Worten können die gegenständlichen Ansprüche auch mit den Merkmalen, die in Zusammenhang mit einem Verfahren beschrieben oder beansprucht sind, weitergebildet sein. Die entsprechenden funktionalen Merkmale des Verfahrens werden dabei durch entsprechende gegenständliche Module, insbesondere durch Hardware-Module, ausgebildet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen Ablauf einer ersten Herzbildgebung,
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2 einen Ablauf einer zweiten Herzbildgebung,
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3 einen Ablauf einer dritten Herzbildgebung,
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4 ein Magnetresonanzgerät zum Durchführen der Herzbildgebungen und
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5 ein Auswahlsystem, welches einem Benutzer eine Auswahl einer durchzuführenden Herzbildgebung ermöglicht.
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Generelle Vorbemerkungen zu der Beschreibung der Herzbildgebungen
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In den 1–3 sind drei mögliche Abläufe von Herzbildgebungen dargestellt. So ist in 1 ein Ablauf einer ersten Herzbildgebung dargestellt. 2 zeigt einen Ablauf einer zweiten Herzbildgebung. In 3 ist der Ablauf einer dritten Herzbildgebung erläutert. In der jeweiligen Beschreibung zu den Figuren wird für jede Herzbildgebung zunächst der konkrete Ablauf bzw. Workflow für die jeweilige Herzbildgebung beschrieben. Anschließend werden verschiedene Beschleunigungstechniken und Automatisierungstechniken für die jeweilige Herzbildgebung erläutert werden.
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Die in 1–3 vorgestellten Herzbildgebungen stellen insbesondere jeweils eine Messsitzung dar, bei welcher das Untersuchungsobjekt mittels des Magnetresonanzgeräts untersucht wird. Derart bleibt das Untersuchungsobjekt während des kompletten Ablaufs einer dargestellten Herzbildgebung insbesondere im Magnetresonanzgerät positioniert.
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Die beschriebenen Herzbildgebungen sind jeweils in mehrere, insbesondere unmittelbar, aufeinanderfolgende Messblöcke Ba, Bb, Bc aufgeteilt. In jedem Messblock Ba, Bb, Bc erfolgt dabei insbesondere jeweils eine Aufnahme Ma, Mb, Mc von Messdaten. Ein Messblock Ba, Bb, Bc kann dabei neben der Aufnahme Ma, Mb, Mc der Messdaten eine Benutzerinteraktion zur Vorbereitung der Aufnahme Ma, Mb, Mc umfassen. In der Benutzerin teraktion können beispielsweise die Aufnahmeparameter für die Aufnahme Ma, Mb, Mc, welche im Messblock Ba, Bb, Bc stattfindet, validiert werden. Die Aufnahmeparameter können auf Grundlage von in einem vorhergehenden Messblock Ba, Bb, Bc akquirierten Messdaten festgelegt werden. Weiterhin kann der Messblock Ba, Bb, Bc eine Rekonstruktion und ggf. eine weitere Auswertung der im Messblock Ba, Bb, Bc akquirierten Messdaten umfassen.
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Die Aufnahme kann dabei eine Übersichtsaufnahme sein, in welcher Übersichts-Messdaten akquiriert werden. Die Übersichts-Messdaten sind dabei hauptsächlich, eventuell ausschließlich, zum Festlegen von Aufnahmeparametern von einer Aufnahme Ma, Mb, Mc, welche in einem der folgenden Messblöcke Ba, Bb, Bc erfolgt, vorgesehen. Die Übersichts-Messdaten werden vornehmlich dazu verwendet, Aufnahmeparameter für eine Messung in einem folgenden Messblock Ba, Bb, Bc festzulegen. Aus den Übersichts-Messdaten können weiterhin auch Bilddaten rekonstruiert werden, welche in einer Datenbank abgespeichert werden. Die aus den Übersichts-Messdaten rekonstruierten Bilddaten sind jedoch üblicherweise nicht für eine Befundung vom zentralen Interesse. Die Übersichts-Messdaten können auch mit den Bilddaten zusammen abgespeichert werden. Im Regelfall werden Übersichts-Messdaten einem Arzt bei der Befundung nur insofern angezeigt, als dass sie ihm anzeigen, an welcher Stelle die eigentlichen diagnostischen Bilddaten aufgezeichnet worden sind. So können in den Übersichts-Messdaten beispielsweise die Position bzw. die Positionen gekennzeichnet sein, die die Position der eigentlichen diagnostischen Bilddaten im Körper kennzeichnen. Es ist in manchen Fällen auch denkbar, dass die Übersichts-Messdaten nicht in einer Datenbank abgespeichert werden und nach ihrer Verwendung für das Festlegen der Aufnahmeparameter wieder verworfen werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Aufnahme Ma, Mb, Mc eine diagnostische Aufnahme sein, in welcher diagnostische Messdaten akquiriert werden. Aus den diagnostischen Messdaten können insbesondere diagnostische Bilddaten generiert werden, welche einem befundenden Arzt auf einer Anzeigeeinheit angezeigt werden können. Die diagnostischen Messdaten stellen also insbesondere solche Daten dar, welche zu Bilddaten rekonstruiert werden, die bei einer späteren diagnostischen Befundung einem Arzt angezeigt werden, um die eigentliche Diagnose anhand der Bilddaten zu stellen. Aus den diagnostischen Messdaten können alternativ oder zusätzlich physiologische Parameter des Herzens des Untersuchungsobjekts berechnet werden, welche dem befundenden Arzt bereitgestellt werden können. Zusätzlich können die diagnostischen Messdaten auch zum Festlegen von Aufnahmeparametern von einer Aufnahme Ma, Mb, Mc, welche in einem der folgenden Messblöcke Ba, Bb, Bc erfolgt, eingesetzt werden.
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Die Messblöcke Ba, Bb, Bc können zusätzlich auch einen Evaluierungsschritt Ea, Eb, Ec umfassen, in welchem die während des jeweiligen Messblocks Ba, Bb, Bc akquirierten Messdaten ausgewertet werden. Die Auswertung der Messdaten erfolgt im Evaluierungsschritt Ea, Eb, Ec insbesondere unmittelbar anschließend an die Akquisition der Messdaten. Die Auswertung der Messdaten im Evaluierungsschritt Ea, Eb, Ec liefert dabei typischerweise Informationen zum Festlegen von Aufnahmeparametern von einer Aufnahme Ma, Mb, Mc, welche in einem der folgenden Messblöcke Ba, Bb, Bc erfolgt. Vor dem Festlegen der Aufnahmeparameter wird typischerweise bereits eine Rekonstruktion von, insbesondere zeitaufgelösten, Bilddaten aus den diagnostischen Messdaten durchgeführt, wobei auf Grundlage der Bilddaten dann die Aufnahmeparameter festgelegt werden können. Derart werden insbesondere die gleichen Bilddaten, welche einem Arzt zur Befundung angezeigt werden, auch zum Festlegen der Aufnahmeparameter eingesetzt. Alternativ können die Messdaten im Evaluierungsschritt Ea, Eb, Ec auch nur in einem solchen Umfang rekonstruiert werden, sodass anhand der rekonstruierten Bilddaten lediglich eine Festlegung der Aufnahmeparameter von einer Aufnahme welche in einem der folgenden Messblöcke erfolgt, möglich ist.
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Die automatische Ermittlung der Aufnahmeparameter kann dabei durch eine, insbesondere algorithmische, Auswertung von Übersichts-Bilddaten, die aus den akquirierten Übersichts-Messdaten rekonstruiert worden sind, erfolgen. Erfolgt im Evaluierungsschritt Ea, Eb, Ec eine Auswertung von Übersichts-Messdaten zum Festlegen von Aufnahmeparametern für eine Messung in einem folgenden Messblock Ba, Bb, Bc, so kann dieser Evaluierungsschritt Ea, Eb, Ec eine besonders kurze Zeitdauer benötigen. Aus den Übersichts-Messdaten rekonstruierte Übersichts-Bilddaten können in einem Bruchteil der Zeit des zugehörigen Messblocks rekonstruiert und einem Benutzer auf einer Benutzeroberfläche, beispielsweise zum Validieren der Bestimmung der Aufnahmeparameter, angezeigt werden.
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Die Messblöcke Ba, Bb, Bc können zusätzlich auch eine Benutzerinteraktion Ia, Ib, Ic umfassen. Bei der Benutzerinteraktion Ia, Ib, Ic erfolgt insbesondere eine Eingabe eines Befehls eines Benutzers mittels einer geeigneten Eingabeeinheit. In der Benutzerinteraktion Ia, Ib, Ic können dabei Aufnahmeparameter für die Aufnahme Ma, Mb, Mc in dem jeweiligen Messblock Ba, Bb, Bc und/oder für eine folgende Aufnahme Ma, Mb, Mc eingegeben werden. Die Benutzerinteraktion Ia, Ib, Ic kann auch eine Validierung, welche insbesondere eine Kontrolle umfasst, von automatisch ermittelten Aufnahmeparametern umfassen. In der Benutzeraktion Ia, Ib, Ic können selbstverständlich auch Aufnahmeparameter geändert werden.
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Die Darstellung der Herzbildgebungen in den 1–3 ist dabei immer entlang eines horizontalen Zeitstrahls t, welcher am unteren Rand der Figuren angeordnet ist, ausgebildet. Auf dem Zeitstrahl sind jeweils mehrere Zeitpunkte Ta, Tb, Tc eingezeichnet. Die Zeitpunkte bilden Start- und Endzeitpunkte von Messblöcken Ba, Bb, Bc, deren zeitliche Dauer und Anordnung unmittelbar über dem horizontalen Zeitstrahl eingezeichnet ist. Für jeden Messblock Ba, Bb, Bc ist die jeweilige Aufnahme Ma, Mb, Mc als Kästchen eingezeichnet. Anhaltspunkte für die zeitliche Dauer der Aufnahmen Ma, Mb, Mc und die Positionierungen der Aufnahmen Ma, Mb, Mc innerhalb des jewei ligen Messblocks Ba, Bb, Bc können dabei aus den 1–3 abgelesen werden. Selbstverständlich sind jedoch auch von der Darstellung abweichende zeitliche Dauern der Aufnahmen Ma, Mb, Mc und abweichende Positionierungen der Aufnahmen Ma, Mb, Mc innerhalb des jeweiligen Messblocks Ba, Bb, Bc denkbar.
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Eventuell im Messblock Ba, Bb, Bc erfolgende Benutzerinteraktionen Ia, Ib, Ic sind als Kreis über den Aufnahmen Ma, Mb, Mc eingezeichnet. Eventuell im Messblock Ba, Bb, Bc erfolgende Evaluierungsschritte Ea, Eb, Ec sind als Kreis unter den Aufnahmen Ma, Mb, Mc eingezeichnet. Die Benutzerinteraktionen Ia, Ib, Ic und Evaluierungssschritte Ea, Eb, Ec sind dabei an ihrer jeweiligen typischen zeitlichen Position mit einer exemplarischen Zeitdauer innerhalb der Herzbildgebung eingezeichnet. Anhaltspunkte für die zeitliche Positionierungen der Benutzerinteraktionen Ia, Ib, Ic und Evaluierungsschritte Ea, Eb, Ec innerhalb des jeweiligen Messblocks Ba, Bb, Bc können dabei aus den 1–3 abgelesen werden. Selbstverständlich sind jedoch auch von der Darstellung abweichende zeitliche Positionierungen und zeitliche Dauern der Benutzerinteraktionen Ia, Ib, Ic und Evaluierungsschritte Ea, Eb, Ec innerhalb des jeweiligen Messblocks Ba, Bb, Bc denkbar.
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Fig. 1 – Erste Herzbildgebung
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Allgemeines zu der ersten Herzbildgebung
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Die erste Herzbildgebung, deren Ablauf in 1 dargestellt wird, liefert insbesondere diagnostische Messdaten, welche als Grundlage für eine Beurteilung einer Herzfunktion des Untersuchungsobjekts dienen können. Vorzugsweise können dabei in der ersten Herzbildgebung ähnliche diagnostische Parameter des Herzens des Untersuchungsobjekts als in einer Ultraschallmessung ermittelt werden. Es ist dabei insbesondere ein Ziel der ersten Herzbildgebung, die für die Beurteilung der Herzfunktion des Untersuchungsobjekts benötigten diagnostischen Messdaten in einer möglichst kurzen ersten Bildgebungsdauer aufzuzeichnen. Die diagnostischen Messdaten werden da bei vorzugsweise derart in der möglichst kurzen ersten Bildgebungsdauer aufgezeichnet, dass diagnostische Parameter zur Funktionsbestimmung des Herzens des Untersuchungsobjekts, wie beispielsweise eine Ejektionsfraktion, ein Schlagvolumen, eine Herzmasse, usw. in ausreichender Qualität trotz der vergleichsweise kurzen ersten Bildgebungsdauer ermittelt und bereitgestellt werden können.
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Die erste Herzbildgebung weist eine erste Bildgebungsdauer auf, welche von einem Startzeitpunkt Ta1 der ersten Herzbildgebung bis zu einem achten Zeitpunkt Ta8, bei welchem die Aufnahme von Messdaten in der ersten Herzbildgebung beendet ist, vergeht. Die erste Bildgebungsdauer beträgt dabei vorzugsweise maximal 12 Minuten, vorteilhafterweise maximal 10 Minuten, besonders vorteilhaft maximal 8 Minuten, höchst vorteilhaft maximal 6 Minuten. Die erste Bildgebungsdauer ist insbesondere als maximale Bildgebungsdauer ausgebildet, welche bei der Durchführung der ersten Herzbildgebung nicht überschritten werden darf. Zu der ersten Bildgebungsdauer können dabei eine Dauer von Benutzerinteraktionen bzw. Parametereinstellungen für die Akquisition der Messdaten zählen. Es ist in bestimmten Fällen auch denkbar, dass zu der ersten Bildgebungsdauer eine Dauer einer Patientenpositionierung gerechnet wird. Alternativ kann die erste Bildgebungsdauer auch dadurch gekennzeichnet sein, dass mehr als 60 Prozent, insbesondere mehr als 75 Prozent, höchst vorteilhaft mehr als 90 Prozent von einer Serie von mehreren Untersuchungen, welche gemäß des in 1 vorgestellten Schemas für die erste Herzbildgebung durchgeführt werden, die erste Bildgebungsdauer einhalten.
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In 1 ist dabei der besonders vorteilhafte Fall dargestellt, bei welchem die erste Bildgebungsdauer der ersten Herzbildgebung 6 Minuten dauert. Nach Abschluss der Aufnahme der Messdaten in der ersten Herzbildgebung kann noch weitere Zeit vergehen, in welcher eine Nachverarbeitung und/oder Auswertung der Messdaten erfolgt.
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Beschreibung eines möglichen konkreten Ablaufs der ersten Herzbildgebung
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Vorbereitung der ersten Herzbildgebung
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Zunächst wird insbesondere festgelegt, dass eine Herzbildgebung des Untersuchungsobjekts durchgeführt werden soll. Hierbei kann eine maximale Bildgebungsdauer der ersten Herzbildgebung festgelegt werden, wobei die maximale Bildgebungsdauer insbesondere nicht von der ersten Bildgebungsdauer überschritten werden darf. Das Festlegen der maximalen Bildgebungsdauer kann direkt erfolgen, beispielsweise indem ein Benutzer die maximale Bildgebungsdauer für den gesamten Untersuchungsablauf der ersten Herzbildgebung direkt in eine Eingabemaske eingibt. Das Festlegen der maximalen Bildgebungsdauer kann auch indirekt erfolgen, beispielsweise indem der Benutzer aus einer Vielzahl von festgelegten, verschiedenen Abläufen für die Herzbildgebung, beispielsweise mittels einer Interaktion auf einer Benutzeroberfläche, eine mit der maximalen Bildgebungsdauer verknüpfte Variante, insbesondere die erste Herzbildgebung, auswählt.
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Vor dem Startzeitpunkt Ta1 der ersten Herzbildgebung können patientenspezifische Merkmale automatisch oder manuell erfasst werden. Bildgebungsparameter für die erste Herzbildgebung können dann anhand der patientenspezifischen Merkmale angepasst werden. Der nachfolgende zeitliche Ablauf der einzelnen Messblöcke kann basierend auf der konkreten Eingabe des patientenspezifischen Merkmals und in Abhängigkeit davon variiert werden.
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Ein mögliches patientenspezifisches Merkmal ist eine Zeitdauer, wie lange das Untersuchungsobjekt, insbesondere ein Patient, die Luft anhalten kann, und/oder eine Information, ob das Untersuchungsobjekt, insbesondere der Patient, überhaupt die Luft anhalten kann. Anhand dieses patientenspezifischen Merkmals können dann Zeitdauern von einzelnen Messungen und/oder eine Anzahl von Atemanhaltevorgängen (Breathholds) pro Messung angepasst werden. Es kann auch eine Auswahl von Protokollen, welche in freier Atmung ausgeführt werden können, durchgeführt werden. Ein weiteres mögliches patientenspezifisches Merkmal ist eine Sprache, welche für an das Untersuchungsobjekt gerichtete Kommandos verwendet werden soll. Ein weiteres mögliches patientenspezifisches Merkmal ist eine Auswahl einer Triggermodalität. So kann beispielsweise festgelegt werden ob ein Elektrokardiogramm (EKG) und/oder ein Pulsmesser für eine Bestimmung von Herzphasen des Untersuchungsobjekts verwendet werden soll. Weiterhin kann beispielsweise eine Körpergröße des Untersuchungsobjekts erfasst werden. Anhand der Körpergröße kann eine typische Position des Herzens des Untersuchungsobjekts abgeschätzt werden, so dass das Herz des Untersuchungsobjekts bereits ungefähr im Isozentrum des Magnetresonanzgeräts positioniert werden kann.
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Nach dem Erfassen der patientenspezifischen Merkmale und einem geeigneten Positionieren der Patientenlagerungsvorrichtung, auf welcher das Untersuchungsobjekts gelagert ist, im Magnetresonanzgerät, kann die erste Herzbildgebung gestartet werden. Die erste Herzbildgebung startet dabei insbesondere nach Betätigung eines Startknopfes durch einen Benutzer. Die erste Herzbildgebung kann auch nach Abschluss der Vorbereitungen automatisch starten.
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Messblock Ba1
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Die gezeigte erste Herzbildgebung startet bei einem ersten Zeitpunkt Ta1 bzw. Startzeitpunkt Ta1 mit einem ersten Messblock Ba1. Im ersten Messblock Ba1 erfolgt eine erste Übersichtsaufnahme Ma1, während welcher erste Übersichts-Messdaten akquiriert werden.
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Der erste Messblock Ba1 weist im gezeigten Fall eine erste Zeitdauer von 40 s auf. Zwischen 2 und 10 Sekunden, insbesondere zwischen 4 und 8 Sekunden, insbesondere 6 Sekunden, der ersten Zeitdauer fallen auf die reine Messzeit der ersten Übersichtsaufnahme Ma1 zum Akquirieren der ersten Übersichts- Messdaten. Als reine Messzeit wird hierbei insbesondere lediglich diejenige Zeit bezeichnet, welche für das Akquirieren der Magnetresonanz-Signale, welche die Messdaten bilden, benötigt wird. So kann die reine Messzeit lediglich eine Zeit zum Befüllen des k-Raums mit den Messdaten umfassen. Eine übrige Zeitdauer des ersten Messblocks Ba1 kann zum Teil auf eine Vorbereitung der Akquisition der ersten Übersichts-Messdaten entfallen. Die Vorbereitung einer Akquisition von Messdaten kann beispielsweise eine Ausgabe von Sprachbefehlen an das Untersuchungsobjekt umfassen, beispielsweise um eine bestimmte Atemposition des Untersuchungsobjekts zu erzielen. Weiterhin können zur Vorbereitung der Akquisition der Messdaten Adjustment-Messungen, welche beispielsweise ein Anpassen einer Transmitter- und Receiverspannung des Magnetresonanzgeräts umfassen, zählen. Die übrige Zeitdauer des ersten Messblocks Ba1 kann weiterhin zum Teil auf eine Auswertung bzw. Nachverarbeitung der während der ersten Übersichtsaufnahme Ma1 akquirierten ersten Übersichts-Messdaten entfallen.
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Die erste Übersichtsaufnahme Ma1 wird von einem Thoraxbereich des Untersuchungsobjekts durchgeführt. Die erste Übersichtsaufnahme Ma1 ist somit insbesondere eine Messung, welche für die Festlegung der Aufnahmeparameter für nachfolgende Messblöcke verwendet wird. Sie spielt üblicherweise nach Durchführung des in 1 gezeigten Aufnahmeschemas für die weitere Befundung der diagnostischen Messdaten keine ausgeprägte Rolle mehr. So kann die erste Übersichtsaufnahme Ma1 auch generell als Localizer-Messung oder Scout-Messung bezeichnet werden. Die in der ersten Übersichtsaufnahme Ma1 erfassten Übersichts-Messdaten umfassen insbesondere mehrere niedrig aufgelöste Messschichten, vorteilhafterweise in verschiedenen Schichtorientierungen.
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Die erste Übersichtsaufnahme Ma1 kann bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts oder während einer freien Atmung des Untersuchungsobjekts durchgeführt werden. Wenn die erste Übersichtsaufnahme Ma1 bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts durchgeführt wird, so wird typischerweise ein Atemanhaltevorgang (Breathhold) für die Akquisition der ersten Übersichts-Messdaten benötigt.
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Die Anzahl der Schichten für die erste Übersichtsaufnahme Ma1 und die Auflösung, damit indirekt verbunden die Anzahl der aufgezeichneten Messdaten, sind in diesem Falle typischerweise derart gewählt bzw. bemessen, dass die Aufzeichnung aller Messdaten, die für die erste Übersichtsaufnahme Ma1 notwendig sind, in einem Atemanhaltevorgang durchgeführt werden kann, also typischerweise innerhalb von maximal 15 Sekunden.
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Anhand der in der ersten Übersichtsaufnahme Ma1 akquirierten ersten Übersichts-Messdaten kann eine Position des Herzens des Untersuchungsobjekts, insbesondere entlang einer Längsrichtung des Untersuchungsobjekts, identifiziert werden. Die Identifizierung der Position des Herzens kann dabei manuell, semiautomatisch oder automatisch erfolgen. Anhand der identifizierten Position des Herzens wird die Patientenlagerungsvorrichtung des Magnetresonanzgeräts so verschoben, dass das Herz des Untersuchungsobjekts im Isozentrum des Magnetresonanzgeräts positioniert wird. So kann die zweite Übersichtsaufnahme Ma2 im Folgenden zweiten Messblock Ba2 von dem im Isozentrum positionierten Herz des Untersuchungsobjekts durchgeführt werden.
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Dies erfolgt im zweiten Messblock Ba2 mittels einer ersten Benutzerinteraktion Ia1. Für diese werden die ersten Übersichts-Messdaten insbesondere zusammen mit einer Indikation einer Position des Isozentrums des Magnetresonanzgeräts einem Benutzer auf einer Anzeigeeinheit angezeigt. In der ersten Benutzerinteraktion Ia1 kann dann der Benutzer Messschichten für eine zweite Übersichtsaufnahme Ma2, welche im zweiten Messblock Ba2 erfolgt, positionieren. Die Messschichten werden dabei vom Benutzer vorzugsweise derart positioniert, dass das Isozentrum des Magnetresonanzgeräts entlang der Längsrichtung auf Höhe der Mitte des linken Ventrikels des Herzens des Untersuchungsobjekts angeordnet ist. Hierbei kann der Benutzer mittels einer auf der Anzeigeeinheit angezeigten An leitung geführt werden, so dass der Benutzer die Positionierung der Messschichten für die zweite Übersichtsaufnahme Ma2 korrekt durchführt.
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Insgesamt befindet sich das Herz bei der Aufzeichnung der ersten Übersichts-Messdaten im ersten Messblock Ba1 noch nicht gezielt im Isozentrum (oder nur zufällig), während aufgrund der ersten Übersichts-Messdaten eine Repositionierung des Patienten für den zweiten Messblock Ba2 erfolgen kann, sodass das Herz bei Aufzeichnung der zweiten Übersichts-Messdaten des zweiten Messblocks Ba2 genauer im bzw. näher am Isozentrum liegt als während des ersten Messblocks Ba1.
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Messblock Ba2
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Anschließend an den ersten Messblock Ba1 startet zu einem zweiten Zeitpunkt Ta2 während der ersten Herzbildgebung ein zweiter Messblock Ba2. Im zweiten Messblock Ba2 erfolgt eine zweite Übersichtsaufnahme Ma2, während welcher zweite Übersichts-Messdaten akquiriert werden.
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Der zweite Zeitpunkt Ta2 liegt im gezeigten Fall 40 s nach dem Startzeitpunkt Ta1 der ersten Herzbildgebung. Der zweite Messblock Ba2 weist im gezeigten Fall eine zweite Zeitdauer von 35 s auf. Zwischen 7 und 20 Sekunden, insbesondere zwischen 11 und 17 Sekunden, insbesondere 14 Sekunden, der zweiten Zeitdauer fallen auf die reine Messzeit der zweiten Übersichtsaufnahme Ma2 zum Akquirieren der zweiten Übersichts-Messdaten. Eine übrige Zeitdauer des zweiten Messblocks Ba2 kann zum Teil auf eine Vorbereitung der Akquisition der zweiten Übersichts-Messdaten, insbesondere in der ersten Benutzerinteraktion Ia1, entfallen. Die übrige Zeitdauer des zweiten Messblocks Ba2 kann weiterhin zum Teil auf eine Auswertung bzw. Nachverarbeitung der zweiten Übersichts-Messdaten entfallen.
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Die zweite Übersichtsaufnahme Ma2 ist als Localizer-Messung bzw. Scout-Messung, wobei das Herz des Untersuchungsobjekts im Isozentrum des Magnetresonanzgeräts positioniert ist, ausgebildet Die in der zweiten Übersichtsaufnahme Ma2 erfassten Übersichts-Messdaten umfassen insbesondere mehrere niedrig aufgelöste Messschichten, deren Position vom Benutzer in der ersten Benutzerinteraktion Ia1 festgelegt worden ist. Auch die zweiten Übersichts-Messdaten spielen nach dem Festlegen der Aufnahmeparameter für die nachfolgenden Messblöcke bei der nachfolgenden diagnostischen Befundung durch einen Arzt nur eine untergeordnete Rolle.
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Die zweite Übersichtsaufnahme Ma2 kann bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts oder während einer freien Atmung des Untersuchungsobjekts durchgeführt werden. Wenn die zweite Übersichtsaufnahme Ma2 bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts durchgeführt wird, so wird typischerweise ein Atemanhaltevorgang (Breathhold) für die Akquisition der zweiten Übersichts-Messdaten benötigt.
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Die Anzahl der Schichten für die zweite Übersichtsaufnahme Ma2 und die Auflösung, damit indirekt verbunden die Anzahl der aufgezeichneten Messdaten, sind in diesem Falle typischerweise derart gewählt bzw. bemessen, dass die Aufzeichnung aller Messdaten, die für die zweite Übersichtsaufnahme Ma2 notwendig sind, in einem Atemanhaltevorgang durchgeführt werden kann, also typischerweise innerhalb von maximal 15 Sekunden.
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Anhand der in der zweiten Übersichtsaufnahme Ma2 akquirierten zweiten Übersichts-Messdaten kann die dritte Übersichtsaufnahme Ma3 im dritten Messblock Ba3 durchgeführt werden.
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Hierbei sei angemerkt, dass alternativ zu der Darstellung in 1 der erste Messblock Ba1 und der zweite Messblock Ba2 auch zu einem Messblock zusammengeführt werden können. So kann statt der ersten Übersichtsaufnahme Ma1 und der zweiten Übersichtsaufnahme Ma2 lediglich eine Übersichtsaufnahme erfolgen, welche aufgrund einer automatischen Positionierung des Herzens des Untersuchungsobjekts im Isozentrum oder aus reichend nahe beim Isozentrum bereits in geeigneter Weise das Herz des Untersuchungsobjekts abdeckt.
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Messblock Ba3
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Anschließend an den zweiten Messblock Ba2 startet zu einem dritten Zeitpunkt Ta3 während der ersten Herzbildgebung ein dritter Messblock Ba3. Im dritten Messblock Ba3 erfolgt eine dritte Übersichtsaufnahme Ma3, während welcher dritte Übersichts-Messdaten akquiriert werden.
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Der dritte Zeitpunkt Ta3 liegt im gezeigten Fall 75 s nach dem Startzeitpunkt Ta1 der ersten Herzbildgebung. Der dritte Messblock Ba3 weist im gezeigten Fall eine dritte Zeitdauer von 75 s auf. Zwischen 13 und 29 Sekunden, insbesondere zwischen 17 und 25 Sekunden, insbesondere 21 Sekunden, der dritten Zeitdauer fallen auf die reine Messzeit der dritten Übersichtsmessung Ma3 zum Akquirieren der dritten Übersichts-Messdaten. Eine übrige Zeitdauer des dritten Messblocks Ba3 kann zum Teil auf eine Vorbereitung der Akquisition der dritten Übersichts-Messdaten entfallen. Die übrige Zeitdauer des dritten Messblocks Ba3 kann weiterhin zum Teil auf eine Auswertung bzw. Nachverarbeitung der dritten Übersichts-Messdaten, insbesondere im ersten Evaluierungsschritt Ea1 und in der zweiten Benutzerinteraktion Ia2, entfallen.
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Vor Beginn der dritten Übersichtsaufnahme Ma3 kann optional eine nicht in 1 dargestellte Benutzerinteraktion erfolgen, bei welcher ein Messfeld für die dritte Übersichtsaufnahme Ma3 vom Benutzer validiert wird. Hierbei kann der Benutzer vorzugsweise darauf achten, dass die Messschichten der dritten Übersichtsaufnahme Ma3 das Herz komplett von der Herzbasis zur Herzspitze abdeckt. Dies ist jedoch nicht zwangsläufig notwendig. Auf die Benutzerinteraktion unmittelbar vor Beginn der dritten Übersichtsaufnahme Ma3 kann auch verzichtet werden, wenn Algorithmen eingesetzt werden, die die Übersichtsaufnahme Ma2 voll automatisch auswerten und Messschichten derart positionieren, dass für die dritte Über sichtsaufnahme Ma3 das Herz komplett von der Herzbasis zur Herzspitze abgedeckt ist.
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Die in der dritten Übersichtsaufnahme Ma3 akquirierten dritten Übersichts-Messdaten sind zum Festlegen einer Orientierung von Langachsen-Messschichten, welche entlang der Langachse (auch Long-Axis oder LAX genannt) des Herzens verlaufen, ausgebildet. Derart kann die dritte Übersichtsaufnahme Ma3 auch als Auto-Align-Localizer oder Auto-Align-Scout bezeichnet werden.
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Die dritte Übersichtsaufnahme Ma3 kann bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts oder während einer freien Atmung des Untersuchungsobjekts durchgeführt werden. Wenn die dritte Übersichtsaufnahme Ma3 bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts durchgeführt wird, so wird typischerweise ein Atemanhaltevorgang (Breathhold) für die Akquisition der dritten Übersichts-Messdaten benötigt.
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Die Anzahl der Schichten für die dritte Übersichtsaufnahme Ma3 und die Auflösung, damit indirekt verbunden die Anzahl der aufgezeichneten Messdaten, sind in diesem Falle typischerweise derart gewählt bzw. bemessen, dass die Aufzeichnung aller Messdaten, die für die dritte Übersichtsaufnahme Ma3 notwendig sind, in einem Atemanhaltevorgang durchgeführt werden kann, also typischerweise innerhalb von maximal 15 Sekunden.
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Für die dritte Übersichtsaufnahme Ma3 wird insbesondere eine definierte Aufnahmetechnik verwendet, so dass die dritten Übersichts-Messdaten konsistent zu annotierten Atlas-Messdaten von anderen Untersuchungsobjekten sind. Zusätzlich ist auch ein Vergleich der dritten Übersichts-Messdaten zu Atlas-Messdaten in unterschiedlichen Atemzuständen, wie beispielsweise Inspiration oder Exspiration, möglich. Annotierte Atlas-Messdaten von anderen Untersuchungsobjekten können im System hinterlegt sein und für einen Vergleich und die Auswertung der dritten Übersichtsaufnahme herangezogen werden.
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Auf diese Weise können anhand der dritten Übersichts-Messdaten in einem ersten Evaluierungsschritt Ea1 Landmarken, welche definierte Stellen im Herz des Untersuchungsobjekts kennzeichnen, automatisch identifiziert werden. Mögliche Landmarken kennzeichnen beispielsweise zumindest eine der folgenden Stellen im Herzen: des linken Vorhofs, der Aortenwurzel, des rechter Ventrikels, des linken Ventrikels, der Herzspitze. Der erste Evaluierungsschritt Ea1 umfasst weiterhin, dass anhand der identifizierten Landmarken eine automatische Berechnung einer Position und Orientierung der Langachsen-Messschichten durchgeführt. Diese Langachsen-Messschichten können dann in der ersten diagnostischen Aufnahme Ma5 im fünften Messblock Ba5 akquiriert werden. Für genauere Ausführungen zum Identifizieren der Langachsen-Messschichten wird Bezug auf die
US 2012/0121152 A1 genommen, wobei deren Inhalt hiermit vollständig in diese Anmeldung aufgenommen wird.
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Die automatisch ermittelten Langachsen-Messschichten werden in einer zweiten Benutzerinteraktion Ia2 vom Benutzer validiert. Dafür werden dem Benutzer vorzugsweise auf der Anzeigeeinheit Bilddaten der Herzens des Untersuchungsobjekts, auf welchen die automatisch identifizierten Langachsen-Messschichten eingezeichnet sind, angezeigt. Der Benutzer kann dann die Langachsen-Messschichten überprüfen und gegebenenfalls deren Positionierung und/oder Ausrichtung manuell anpassen. Als Hilfestellung können dem Benutzer bereits Vorschaubilder, welche eine Anatomie entlang der automatisch identifizierten Langachsen-Messschichten andeuten, gezeigt werden.
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Beispielsweise kann – wenn eine Serie von Untersuchungen gemäß dem Schema, wie es für die erste Herzbildgebung gemäß 1 dargestellt ist, durchgeführt werden soll – ein Algorithmus mit einer Genauigkeit von mehr als 70 Prozent, insbesondere mehr als 85 Prozent, höchst vorteilhafterweise mehr als 95 Prozent verwendet werden. Dies kann bedeuten, dass in der klinischen Praxis im Schnitt in weniger als 50 Prozent bzw. insbesondere in weniger als 30 Prozent der Fälle ein Benutzer die automatisch ermittelten Langachsen-Messschichten korrigieren muss und sie in der überwiegenden Zahl der Fälle einfach bestätigen und übernehmen kann.
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Messblock Ba4
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Anschließend an den dritten Messblock Ba3 startet zu einem vierten Zeitpunkt Ta4 während der ersten Herzbildgebung ein vierter Messblock Ba4. Im vierten Messblock Ba4 erfolgt eine vierte Übersichtsaufnahme Ma4, während welcher vierte Übersichts-Messdaten akquiriert werden.
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Der vierte Zeitpunkt Ta4 liegt im gezeigten Fall 150 s nach dem Startzeitpunkt Ta1 der ersten Herzbildgebung. Der vierte Messblock Ba4 weist im gezeigten Fall eine vierte Zeitdauer von 30 s auf. Zwischen 2 und 6 Sekunden, insbesondere zwischen 3 und 5 Sekunden, insbesondere 4 Sekunden, der vierten Zeitdauer fallen auf die reine Messzeit der vierten Übersichtsaufnahme Ma4 zum Akquirieren der vierten Übersichts-Messdaten. Eine übrige Zeitdauer des vierten Messblocks Ba4 kann zum Teil auf eine Vorbereitung der Akquisition der vierten Übersichts-Messdaten entfallen. Die übrige Zeitdauer des vierten Messblocks Ba4 kann weiterhin zum Teil auf eine Auswertung bzw. Nachverarbeitung der vierten Übersichts-Messdaten, insbesondere im zweiten Evaluierungsschritt Ea2, entfallen.
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Die vierte Übersichtsaufnahme Ma4 kann als Langachsen-Localizer bzw. Langachsen-Scout bezeichnet werden. Die vierte Übersichtsaufnahme Ma4 umfasst eine Messung der Langachsen-Messschichten, welche im ersten Evaluierungsschritt Ea1 anhand der dritten Übersichts-Messdaten festgelegt und in der zweiten Benutzerinteraktion Ia2 validiert worden sind.
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Die vierte Übersichtsaufnahme Ma4 kann bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts oder während einer freien Atmung des Untersuchungsobjekts durchgeführt werden. Wenn die vierte Übersichtsaufnahme Ma4 bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts durchgeführt wird, so wird typischerweise ein Atemanhaltevorgang (Breathhold) für die Akquisition der vierten Übersichts-Messdaten benötigt.
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Die Anzahl der Schichten für die vierte Übersichtsaufnahme Ma4 und die Auflösung, damit indirekt verbunden die Anzahl der aufgezeichneten Messdaten, sind in diesem Falle typischerweise derart gewählt bzw. bemessen, dass die Aufzeichnung aller Messdaten, die für die vierte Übersichtsaufnahme Ma4 notwendig sind, in einem Atemanhaltevorgang durchgeführt werden kann, also typischerweise innerhalb von maximal 15 Sekunden.
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Anhand der in der vierten Übersichtsaufnahme Ma4 akquirierten vierten Übersichts-Messdaten wird in einem zweiten Evaluierungsschritt Ea2 ein Aufnahmebereich entlang der Langachsen-Messschichten festgelegt. Der Aufnahmebereich wird insbesondere auf eine Ausdehnung des Herzens bzw. eines Brustkorbs des Untersuchungsobjekts entlang der Langachsen-Messschichten begrenzt. Die Berechnung des Aufnahmebereichs kann dabei automatisch erfolgen, wobei typischerweise keine Validierung durch den Benutzer erforderlich ist. In bestimmten Fällen ist es auch denkbar, dass eine nicht in
1 dargestellte Benutzerinteraktion erfolgt, in welcher der Aufnahmebereich entlang der Langachsen-Messschichten vom Benutzer validiert oder angepasst werden kann. Für genauere Ausführungen zum Festlegen des Aufnahmebereichs wird Bezug auf die
US 2009/0290776 A1 genommen, wobei deren Inhalt hiermit vollständig in diese Anmeldung aufgenommen wird.
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Es ist alternativ zu dem in 1 dargestellten Vorgehen auch denkbar, dass der Aufnahmebereich entlang der Langachsen-Messschichten direkt auf den dritten Übersichts-Messdaten, welche in der dritten Übersichtsaufnahme Ma3 akquiriert worden sind, festgelegt wird. Dann kann der vierte Messblock Ba4 komplett entfallen.
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Messblock Ba5
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Anschließend an den vierten Messblock Ba4 startet zu einem fünften Zeitpunkt Ta5 während der ersten Herzbildgebung ein fünfter Messblock Ba5. Im fünften Messblock Ba5 erfolgt eine erste diagnostische Aufnahme Ma5, während welcher erste diagnostische Messdaten akquiriert werden. Die ersten diagnostischen Messdaten werden gleichzeitig auch zur Planung von weiteren Messungen in der Herzbildgebung verwendet.
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Der fünfte Zeitpunkt Ta5 liegt im gezeigten Fall 180 s nach dem Startzeitpunkt Ta1 der ersten Herzbildgebung. Der fünfte Messblock Ba5 weist im gezeigten Fall eine fünfte Zeitdauer von 75 s auf. Zwischen 2 und 10 Sekunden, insbesondere zwischen 4 und 8 Sekunden, insbesondere 6 Sekunden, der fünften Zeitdauer fallen auf die reine Messzeit der ersten diagnostischen Messung Ma5 zum Akquirieren der ersten diagnostischen Messdaten. Die reine Messzeit der ersten diagnostischen Messung Ma5 zum Akquirieren der ersten diagnostischen Messdaten wird typischerweise zwischen 4 und 8 Herzschlägen, insbesondere 6 Herzschläge, des Untersuchungsobjekts benötigen. Eine übrige Zeitdauer des fünften Messblocks Ba5 kann zum Teil auf eine Vorbereitung der Akquisition der ersten diagnostischen Messdaten entfallen. Die übrige Zeitdauer des fünften Messblocks Ba5 kann weiterhin zum Teil auf eine Auswertung bzw. Nachverarbeitung der ersten diagnostischen Messdaten, insbesondere im dritten Evaluierungsschritt Ea3 und in der dritten Benutzerinteraktion Ia3, entfallen.
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Die erste diagnostische Aufnahme Ma5 ist als dynamische Herzaufnahme entlang der Langachsen-Messschichten ausgebildet. Die erste diagnostische Aufnahme Ma5 kann so auch als CINE Aufnahme bezeichnet werden, da anhand der ersten diagnostischen Messdaten eine Movie-Loop erzeugt werden kann, welche eine Herzbewegung während eines kompletten Herzzyklus darstellt. Zur Akquisition der ersten diagnostischen Messdaten wird vorzugsweise eine balanced steady state free precession (bSSFP) Magnetresonanz-Sequenz, welche beispielsweise als TrueFISP Sequenz implementiert wird, eingesetzt. Grundsätzlich sind Gradientenecho Magnetresonanz-Sequenzen für die erste diagnostische Aufnahme Ma5 gut geeignet.
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Die ersten diagnostischen Messdaten werden aus dem im zweiten Evaluierungsschritt Ea2 festgelegten Aufnahmebereich (Field of View, FOV) entlang der Langachsen-Messschichten akquiriert. Die Orientierung der in der ersten diagnostischen Aufnahme Ma5 akquirierten Schichten entspricht demzufolge der Orientierung der in der vierten Übersichtsaufnahme Ma4 akquirierten Schichten. Allerdings ist typischerweise der Aufnahmebereich entlang der Langachsen-Messschichten in der ersten diagnostischen Aufnahme Ma5 gegenüber dem Aufnahmebereich der vierten Übersichtsaufnahme Ma4 optimiert, insbesondere eingeschränkt.
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Besonders vorteilhaft werden in der ersten diagnostischen Aufnahme Ma5 maximal drei Langachsen-Messschichten akquiriert. Die Langachsen-Messschichten sind dabei insbesondere nicht parallel zueinander, sondern stehen vorzugsweise orthogonal aufeinander. Als besonders geeignet hat sich die Akquisition von diesen drei Langachsen-Messschichten erwiesen, wie in der
US 2012/0121152 A1 beschrieben: eine 4-Kammer-Messschicht, eine 3-Kammer-Messschicht, eine 2-Kammer-Messschicht. Als Pixelauflösung innerhalb einer Schicht (Inplane Auflösung) hat sich ein Bereich zwischen 1,4 mm und 2 mmm, besonders bevorzugt 1,7 mm, als geeignet erwiesen. Die Schichtdicke der Langachsen-Messschichten wird vorzugsweise zwischen 4 mm und 8 mm, besonders bevorzugt 6 mm, gewählt.
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Die ersten diagnostischen Messdaten decken den kompletten Herzzyklus vorzugsweise mit einer zeitlichen Auflösung von höher als 50 ms ab. Vorteilhafterweise ist die zeitliche Auflösung höher als 35 ms, höchst vorteilhafterweise m höher als 25 ms. Höhere Zeitauflösungen sind dabei bei dem Einsatz von geeigneten Beschleunigungstechniken denkbar. Die Anzahl der Einzelbilder, welche bei verschiedenen Herzphasen akquiriert werden, hängt dabei insbesondere von der gewünschten zeitlichen Auflösung ab. So ist es denkbar, dass die ersten diagnostischen Messdaten über einen Herzzyklus in einer Langachsen-Messschicht mehr als 15 Einzelbilder, vorzugsweise mehr als 25 Einzelbilder, höchst vorteilhaft um die 50 Einzelbilder umfassen.
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Die erste diagnostische Aufnahme Ma5 kann bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts oder während einer freien Atmung des Untersuchungsobjekts durchgeführt werden. Wenn die erste diagnostische Aufnahme Ma5 bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts durchgeführt wird, so wird typischerweise ein Atemanhaltevorgang (Breathhold) für die Akquisition der ersten diagnostischen Messdaten benötigt. Es ist auch eine Akquisition über zwei Atemanhaltevorgänge denkbar, insbesondere wenn eine verbesserte Zeitauflösung in den ersten diagnostischen Messdaten vorliegen soll. In seltenen Fällen ist eine Akquisition auch über drei oder vier Atemanhaltevorgänge denkbar.
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Die ersten diagnostischen Messdaten können segmentiert über mehrere Herzzyklen des Untersuchungsobjekts unter Einsatz einer EKG-Triggerung akquiriert werden. Es ist, insbesondere bei einem Einsatz von einer geeigneten Beschleunigungstechnik, auch denkbar, dass die ersten diagnostischen Messdaten in Echtzeit aufgenommen werden.
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Die Parameter der Pixelauflösung, der Schichtdicke und der zeitlichen Auflösung sind vorteilhafterweise derart gewählt, dass die ersten diagnostischen Messdaten innerhalb von weniger als 55 Sekunden, insbesondere innerhalb von weniger als 50 Sekunden, vorteilhafterweise von weniger als 40 Sekunden, höchst vorteilhafterweise von weniger als 35 Sekunden, vollständig mit der verwendeten Aufnahmesequenz aufgezeichnet werden können.
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Zur Akquisition der ersten diagnostischen Messdaten wird eine Beschleunigungstechnik eingesetzt. Insbesondere ist der Ein satz einer Compressed Sensing Beschleunigungstechnik denkbar. Die Compressed Sensing Beschleunigungstechnik wird in einem der folgenden Abschnitte noch genauer erläutert.
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Anhand der in der ersten diagnostischen Aufnahme Ma5 akquirierten ersten diagnostischen Messdaten wird in einem dritten Evaluierungsschritt Ea3 eine automatische Berechnung einer Position und Orientierung von Kurzachsen-Messschichten, welche entlang der Kurzachse (auch Short-Axis oder SAX genannt) des Herzens verlaufen, durchgeführt. Diese Kurzachsen-Messschichten können dann in der zweiten diagnostischen Aufnahme Ma7 im fünften Messblock Ba5 akquiriert werden. Für genauere Ausführungen zum Identifizieren der Kurzachsen-Messschichten wird wieder Bezug auf die
US 2012/0121152 A1 genommen.
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Die automatisch ermittelten Kurzachsen-Messschichten werden in einer dritten Benutzerinteraktion Ia3 vom Benutzer validiert. Bei der dritten Benutzerinteraktion Ia3 kann auch eine Änderung einer Anzahl der Kurzachsen-Messschichten erfolgen. Die Validierung kann dabei auf eine gleiche Weise wie die Validierung der Langachsen-Messschichten in der zweiten Benutzerinteraktion Ia2 erfolgen. Es ist alternativ zu dem in 1 gezeigten Vorgehen auch denkbar, dass die Kurzachsen-Messschichten anhand der vierten Übersichts-Messdaten mit einer zusätzlichen Benutzerinteraktion geplant werden.
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Messblock Ba6
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Anschließend an den fünften Messblock Ba5 startet zu einem sechsten Zeitpunkt Ta6 während der ersten Herzbildgebung ein sechster Messblock Ba6. Im sechsten Messblock Ba6 erfolgt eine fünfte Übersichtsaufnahme Ma6, während welcher fünfte Übersichts-Messdaten akquiriert werden.
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Der sechste Zeitpunkt Ta6 liegt im gezeigten Fall 255 s nach dem Startzeitpunkt Ta1 der ersten Herzbildgebung. Der sechste Messblock Ba6 weist im gezeigten Fall eine sechste Zeitdauer von 45 s auf. Zwischen 7 und 23 Sekunden, insbesondere zwischen 10 und 20 Sekunden, insbesondere 15 Sekunden, der sechsten Zeitdauer fallen auf die reine Messzeit der fünften Übersichtsaufnahme Ma6 zum Akquirieren der fünften Übersichts-Messdaten. Eine übrige Zeitdauer des sechsten Messblocks Ba6 kann zum Teil auf eine Vorbereitung der Akquisition der fünften Übersichts-Messdaten entfallen. Die übrige Zeitdauer des sechsten Messblocks Ba6 kann weiterhin zum Teil auf eine Auswertung bzw. Nachverarbeitung der fünften Übersichts-Messdaten, insbesondere im vierten Evaluierungsschritt Ea4, entfallen.
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Die fünfte Übersichtsaufnahme Ma6 kann als Kurzachsen-Localizer bzw. Kurzachsen-Scout bezeichnet werden. Die fünfte Übersichtsaufnahme Ma6 umfasst eine Messung der Kurzachsen-Messschichten, welche im dritten Evaluierungsschritt Ea3 anhand der ersten diagnostischen Messdaten festgelegt und in der dritten Benutzerinteraktion Ia3 validiert worden sind.
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Die fünfte Übersichtsaufnahme Ma6 kann bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts oder während einer freien Atmung des Untersuchungsobjekts durchgeführt werden. Wenn die fünfte Übersichtsaufnahme Ma6 bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts durchgeführt wird, so wird typischerweise ein Atemanhaltevorgang (Breathhold) für die Akquisition der fünften Übersichts-Messdaten benötigt.
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Die Anzahl der Schichten für die fünfte Übersichtsaufnahme Ma6 und die Auflösung, damit indirekt verbunden die Anzahl der aufgezeichneten Messdaten, sind in diesem Falle typischerweise derart gewählt bzw. bemessen, dass die Aufzeichnung aller Messdaten, die für die fünfte Übersichtsaufnahme Ma6 notwendig sind, in einem Atemanhaltevorgang durchgeführt werden kann, also typischerweise innerhalb von maximal 15 Sekunden.
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Anhand der in der fünften Übersichtsaufnahme Ma6 akquirierten fünften Übersichts-Messdaten wird in einem vierten Evaluie rungsschritt Ea4 ein Aufnahmebereich entlang der Kurzachsen-Messschichten festgelegt. Der Aufnahmebereich wird insbesondere auf eine Ausdehnung des Herzens bzw. eines Brustkorbs des Untersuchungsobjekts entlang der Kurzachsen-Messschichten begrenzt. Der vierte Evaluierungsschritt Ea4 kann dabei analog zum zweiten Evaluierungsschritt Ea2 erfolgen.
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Messblock Ba7
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Anschließend an den sechsten Messblock Ba6 startet zu einem siebten Zeitpunkt Ta7 während der ersten Herzbildgebung ein siebter Messblock Ba7. Im siebten Messblock Ba7 erfolgt eine zweite diagnostische Aufnahme Ma7, während welcher zweite diagnostische Messdaten akquiriert werden.
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Der siebte Zeitpunkt Ta7 liegt im gezeigten Fall 300 s nach dem Startzeitpunkt Ta1 der ersten Herzbildgebung. Der siebte Messblock Ba7 weist im gezeigten Fall eine siebte Zeitdauer von 60 s auf. Zwischen 14 und 30 Sekunden, insbesondere zwischen 18 und 26 Sekunden, insbesondere 22 Sekunden, der siebten Zeitdauer fallen auf die reine Messzeit der zweiten diagnostischen Messung Ma7 zum Akquirieren der zweiten diagnostischen Messdaten. Die reine Messzeit der zweiten diagnostischen Messung Ma7 zum Akquirieren der zweiten diagnostischen Messdaten wird typischerweise zwischen 15 und 25 Herzschlägen, insbesondere 20 Herzschläge, des Untersuchungsobjekts benötigen. Eine übrige Zeitdauer des siebten Messblocks Ba7 kann zum Teil auf eine Vorbereitung der Akquisition der zweiten diagnostischen Messdaten entfallen. Die übrige Zeitdauer des siebten Messblocks Ba7 kann weiterhin zum Teil auf eine Auswertung bzw. Nachverarbeitung der zweiten diagnostischen Messdaten entfallen.
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Die zweite diagnostische Aufnahme Ma7 ist als dynamische Herzaufnahme entlang der Kurzachsen-Messschichten ausgebildet. Die zweite diagnostische Aufnahme Ma7 kann so auch als CINE Aufnahme bezeichnet werden, da anhand der zweiten diagnostischen Messdaten eine Movie-Loop erzeugt werden kann, welche eine Herzbewegung während eines kompletten Herzzyklus darstellt. Zur Akquisition der zweiten diagnostischen Messdaten wird vorzugsweise eine balanced steady state free precession (bSSFP) Magnetresonanz-Sequenz, welche beispielsweise als TrueFISP Sequenz implementiert wird, eingesetzt. Grundsätzlich sind Gradientenecho Magnetresonanz-Sequenzen für die zweite diagnostische Aufnahme Ma7 gut geeignet.
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Die zweiten diagnostischen Messdaten werden aus dem im vierten Evaluierungsschritt Ea4 festgelegten Aufnahmebereich (Field of View, FOV) entlang der Kurzachsen-Messschichten akquiriert. Die Orientierung der in der zweiten diagnostischen Aufnahme Ma7 akquirierten Schichten entspricht demzufolge der Orientierung der in der fünften Übersichtsaufnahme Ma6 akquirierten Schichten. Allerdings ist typischerweise der Aufnahmebereich entlang der Kurzachsen-Messschichten in der zweiten diagnostischen Aufnahme Ma7 gegenüber dem Aufnahmebereich der fünften Übersichtsaufnahme Ma6 eingeschränkt.
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Besonders vorteilhaft wird in der zweiten diagnostischen Aufnahme Ma7 ein Stack aus mehreren parallelen Kurzachsen-Messschichten akquiriert. Die Anzahl der akquirierten Kurzachsen-Messschichten liegt dabei typischerweise zwischen 6 und 14 Schichten, vorzugsweise zwischen 8 und 12 Schichten. Die Kurzachsen-Messschichten decken vorteilhafterweise das gesamte Herz von der Herzbasis bis zur Herzspitze ab. Als Pixelauflösung innerhalb einer Schicht (In-plane Auflösung) hat sich ein Bereich zwischen 1,4 mm und 2 mmm, besonders bevorzugt 1,7 mm, als geeignet erwiesen. Die Schichtdicke der Kurzachsen-Messschichten wird vorzugsweise zwischen 6 mm und 10 mm, besonders bevorzugt 8 mm, gewählt.
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Die zweiten diagnostischen Messdaten decken den kompletten Herzzyklus vorzugsweise mit einer zeitlichen Auflösung von höher als 50 ms ab. Vorteilhafterweise ist die zeitliche Auflösung höher als 35 ms, höchst vorteilhafterweise m höher als 25 ms. Höhere Zeitauflösungen sind dabei bei dem Einsatz von geeigneten Beschleunigungstechniken denkbar. Die Anzahl der Einzelbilder, welche bei verschiedenen Herzphasen akquiriert werden, hängt dabei insbesondere von der gewünschten zeitlichen Auflösung ab. So ist es denkbar, dass die zweiten diagnostischen Messdaten über einen Herzzyklus in einer Kurzachsen-Messschicht mehr als 15 Einzelbilder, vorzugsweise mehr als 25 Einzelbilder, höchst vorteilhaft um die 50 Einzelbilder umfassen.
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Die zweite diagnostische Aufnahme Ma7 kann bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts oder während einer freien Atmung des Untersuchungsobjekts durchgeführt werden. Wenn die zweite diagnostische Aufnahme Ma7 bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts durchgeführt wird, so werden typischerweise zwei Atemanhaltevorgänge (Breathholds), in einigen Fällen auch nur ein Atemanhaltevorgang, für die Akquisition der zweiten diagnostischen Messdaten benötigt. Nur gelegentlich werden drei oder vier Atemanhaltevorgänge benötigt.
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Die zweiten diagnostischen Messdaten können segmentiert über mehrere Herzzyklen des Untersuchungsobjekts unter Einsatz einer EKG-Triggerung akquiriert werden. Es ist, insbesondere bei einem Einsatz von einer geeigneten Beschleunigungstechnik, auch denkbar, dass die zweiten diagnostischen Messdaten in Echtzeit aufgenommen werden.
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Die Parameter der Pixelauflösung, der Schichtdicke und der zeitlichen Auflösung sind vorteilhafterweise derart gewählt, dass die zweiten diagnostischen Messdaten innerhalb von weniger als 40 Sekunden, insbesondere innerhalb von weniger als 35 Sekunden, vorteilhafterweise von weniger als 30 Sekunden, höchst vorteilhafterweise von weniger als 25 Sekunden, vollständig mit der verwendeten Aufnahmesequenz aufgezeichnet werden können. Zur Akquisition der zweiten diagnostischen Messdaten wird eine Beschleunigungstechnik eingesetzt. Insbesondere ist wiederum der Einsatz der Compressed Sensing Beschleunigungstechnik denkbar.
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Fünfter Evaluierungsschritt Ea5
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Anschließend an den siebten Messblock Ba7 erfolgt abschließend ein fünfter Evaluierungsschritt Ea5. In diesem werden die in der ersten diagnostischen Aufnahme Ma5 akquirierten ersten diagnostischen Messdaten und die in der zweiten diagnostischen Aufnahme Ma7 akquirierten zweiten diagnostischen Messdaten ausgewertet.
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Die Auswertung im fünften Evaluierungsschritt Ea5 beginnt insbesondere nach Abschluss des siebten Messblocks Ba7 zu einem achten Zeitpunkt Ta8. Der achte Zeitpunkt Ta8 liegt im gezeigten Fall 360 s nach dem Startzeitpunkt Ta1 der ersten Herzbildgebung. Der achte Zeitpunkt Ta8 stellt somit ein Ende der Akquisition der Messdaten innerhalb der gezeigten ersten Herzbildgebung dar. Die Auswertung im fünften Evaluierungsschritt Ea5 dauert im gezeigten Fall 105 s und ist zu einem neunten Zeitpunkt Ta9 beendet. Der neunte Zeitpunkt Ta9 liegt im gezeigten Fall 465 s nach dem Startzeitpunkt Ta1 der ersten Herzbildgebung. Der neunte Zeitpunkt Ta9 stellt somit ein Ende der Auswertung der gezeigten ersten Herzbildgebung dar.
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Die Auswertung im fünften Evaluierungsschritt Ea5 umfasst eine Auswertung von Funktionsparametern eines linken Ventrikels des Herzens. Es kann im fünften Evaluierungsschritt Ea5 automatisch eine Segmentierung eines Endokards und/oder eines Epikards, insbesondere als Grundlage zur Bestimmung der Funktionsparameter, erfolgen. Folgende Funktionsparameter können im fünften Evaluierungsschritt Ea5 automatisch oder semiautomatisch, beispielsweise mit partiellen Benutzerinteraktionen, aus den ersten diagnostischen Messdaten und den zweiten diagnostischen Messdaten ermittelt werden: ein Schlagvolumen des Herzens, ein enddiastolisches Volumen, ein endsystolisches Volumen, eine Ejektionsfraktion, eine Herzmasse. Die Funktionsparameter können als Tabelle dem Benutzer angezeigt werden und/oder in einer Datenbank abgespeichert werden. Dem Benutzer können weiterhin aus den ersten diagnostischen Messdaten und zweiten diagnostischen Messdaten rekonstruierte Bilddaten, insbesondere die Movie-Loops, auf der Anzeigeeinheit zur Verfügung gestellt werden. Die Bilddaten können alternativ oder zusätzlich auch in einer Datenbank abgespeichert werden.
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Fig. 2 – Zweite Herzbildgebung
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Allgemeines zu der zweiten Herzbildgebung
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Die zweite Herzbildgebung, deren Ablauf in 2 dargestellt wird, liefert insbesondere diagnostische Messdaten, welche als Grundlage für eine Beurteilung einer Herzfunktion des Untersuchungsobjekts dienen können. Zusätzlich liefert die zweite Herzbildgebung diagnostische Messdaten, welche als Grundlage für eine Befundung einer eventuell vorliegenden nicht-ischämischen Herzkrankheit des Untersuchungsobjekts dienen können. Wie bei der ersten Herzbildgebung ist es dabei insbesondere ein Ziel der zweiten Herzbildgebung, die für die Beurteilung der Herzfunktion und Befundung einer eventuell vorliegenden nicht-ischämischen Herzkrankheit des Untersuchungsobjekts benötigten diagnostischen Messdaten in einer möglichst kurzen zweiten Bildgebungsdauer aufzuzeichnen.
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Die zweite Herzbildgebung weist eine zweite Bildgebungsdauer auf, welche von einem Startzeitpunkt Tb1 der zweiten Herzbildgebung bis zu einem zehnten Zeitpunkt Tb10, bei welchem die Aufnahme von Messdaten in der zweiten Herzbildgebung beendet ist, vergeht. Die zweite Bildgebungsdauer beträgt dabei vorzugsweise maximal 18 Minuten, vorteilhafterweise maximal 15 Minuten, besonders vorteilhaft maximal 12 Minuten, höchst vorteilhaft maximal 10 Minuten. Die zweite Bildgebungsdauer ist insbesondere als maximale Bildgebungsdauer ausgebildet, welche bei der Durchführung der zweiten Herzbildgebung nicht überschritten werden darf. Zu der zweiten Bildgebungsdauer können dabei eine Dauer von Benutzerinteraktionen bzw. Parametereinstellungen für die Akquisition der Messdaten zählen. Es ist in bestimmten Fällen auch denkbar, dass zu der zweiten Bildgebungsdauer eine Dauer einer Patientenpositionierung gerechnet wird. Alternativ kann die zweite Bildgebungsdauer auch dadurch gekennzeichnet sein, dass mehr als 60 Prozent, insbesondere mehr als 75 Prozent, höchst vorteilhaft mehr als 90 Prozent von einer Serie von mehreren Untersuchungen, welche gemäß des in 2 vorgestellten Schemas für die zweite Herzbildgebung durchgeführt werden, die zweite Bildgebungsdauer einhalten.
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In 2 ist dabei der besonders vorteilhafte Fall dargestellt, bei welchem die zweite Bildgebungsdauer der zweiten Herzbildgebung 9,5 Minuten dauert. Nach Abschluss der Aufnahme der Messdaten in der zweiten Herzbildgebung kann noch weitere Zeit vergehen, in welcher eine Nachverarbeitung und/oder Auswertung der Messdaten erfolgt.
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Beschreibung eines möglichen konkreten Ablaufs der zweiten Herzbildgebung
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Vorbereitung der zweiten Herzbildgebung
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Die Vorbereitung der zweiten Herzbildgebung kann grundsätzlich einige oder alle Elemente, welche bereits für die Vorbereitung der ersten Herzbildgebung beschrieben worden sind, umfassen. Daher wird bezüglich der Beschreibung der Vorbereitung der zweiten Herzbildgebung auf die Beschreibung der Vorbereitung der ersten Herzbildgebung verwiesen.
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Zusätzlich zu der Vorbereitung der ersten Herzbildgebung erfolgt in der Vorbereitung der zweiten Herzbildgebung eine Kontrastmittelgabe Cb. Bei dieser wird dem Untersuchungsobjekt ein Magnetresonanz-Kontrastmittel verabreicht, insbesondere injiziert. Hierbei können gängige Magnetresonanz-Kontrastmittel, wie Gadolinium, beispielsweise Gd-DTPA, verwendet werden. Die Kontrastmittelgabe Cb erfolgt bei der zweiten Herzbildgebung vorteilhafterweise während das Untersuchungsobjekt auf der Patientenlagerungsvorrichtung des Magnetresonanzgeräts für die zweite Herzbildgebung positioniert wird. Die Kontrastmittelgabe Cb bei der zweiten Herzbildgebung kann auch direkt nach der Positionierung des Untersuchungsobjekts erfolgen. Vorteilhafterweise erfolgt die Kon trastmittelgabe Cb bei der zweiten Herzbildgebung vor dem Start des ersten Messblocks Bb1 der zweiten Herzbildgebung. Es ist auch denkbar, dass die Kontrastmittelgabe Cb direkt nach dem Start des ersten Messblocks Bb1 erfolgt.
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Messblöcke Bb1 – Bb6
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Die ersten sechs Messblöcke Bb1, Bb2, Bb3, Bb4, Bb5, Bb6 der zweiten Herzbildgebung laufen analog zu den ersten sechs Messblöcken Ma1, Ma2, Ma3, Ma4, Ma5, Ma6 der ersten Herzbildgebung ab. Daher wird für die Beschreibung dieser Messblöcke auf die Beschreibung der korrespondierenden Messblöcke in der ersten Herzbildgebung verwiesen.
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Der Ablauf der ersten sechs Messblöcke Bb1, Bb2, Bb3, Bb4, Bb5, Bb6 der zweiten Herzbildgebung wird an dieser Stelle nochmals kurz zusammengefasst, wobei bezüglich weitergehender Beschreibungen und alternativer Ablaufmöglichkeiten auf die Beschreibung der ersten sechs Messblöcken Ma1, Ma2, Ma3, Ma4, Ma5, Ma6 in 1 verwiesen wird:
Im ersten Messblock Bb1 der zweiten Herzbildgebung erfolgt eine erste Übersichtsaufnahme Mb1. Anhand der in der ersten Übersichtsaufnahme Mb1 akquirierten ersten Übersichts-Messdaten wird das Herz des Untersuchungsobjekts mittels einer ersten Benutzerinteraktion Ib1 im Isozentrum des Magnetresonanzgeräts positioniert.
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Im zweiten Messblock Bb2 erfolgt eine zweite Übersichtsaufnahme Mb2, bei der das Herz im Isozentrum des Magnetresonanzgeräts positioniert ist.
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Im dritten Messblock Bb3 erfolgt eine dritte Übersichtsaufnahme Mb3. Anhand der in der dritten Übersichtsaufnahme Mb3 akquirierten dritten Übersichts-Messdaten kann in einem ersten Evaluierungsschritt Eb1 eine Orientierung von Langachsen-Messschichten ermittelt werden. Die automatisch ermittelten Langachsen-Messschichten werden in einer zweiten Benutzerinteraktion Ib2 vom Benutzer validiert.
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Im vierten Messblock Bb4 erfolgt eine vierte Übersichtsaufnahme Mb4, wobei anhand der hierbei akquirierten vierten Übersichts-Messdaten in einem zweiten Evaluierungsschritt Eb2 ein Aufnahmebereich entlang der Langachsen-Messschichten festgelegt wird.
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Aus diesem Aufnahmebereich werden im fünften Messblock Bb5 in einer ersten diagnostischen Aufnahme Mb5 dynamisch erste diagnostische Messdaten im Sinne einer CINE Aufnahme entlang der Langachse des Herzens akquiriert. Anhand der ersten diagnostischen Messdaten wird in einem dritten Evaluierungsschritt Eb3 eine automatische Berechnung einer Position und Orientierung von Kurzachsen-Messschichten durchgeführt. Die automatisch ermittelten Kurzachsen-Messschichten werden in einer dritten Benutzerinteraktion Ib3 vom Benutzer validiert.
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So können in einer fünften Übersichtsaufnahme Mb6 im sechsten Messblock Bb6 fünfte Übersichts-Messdaten aus den Kurzachsen-Messschichten akquiriert werden. Anhand der in der fünften Übersichtsaufnahme Mb6 akquirierten fünften Übersichts-Messdaten wird in einem vierten Evaluierungsschritt Eb4 ein Aufnahmebereich entlang der Kurzachsen-Messschichten festgelegt.
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Messblock Bb7
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Anschließend an den sechsten Messblock Bb6 startet zu einem siebten Zeitpunkt Tb7 während der zweiten Herzbildgebung ein siebter Messblock Bb7. Im siebten Messblock Bb7 erfolgt eine zweite diagnostische Aufnahme Mb7, während welcher zweite diagnostische Messdaten akquiriert werden.
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Der siebte Zeitpunkt Tb7 liegt im gezeigten Fall 300 s nach dem Startzeitpunkt Tb1 der zweiten Herzbildgebung. Der siebte Messblock Bb7 weist im gezeigten Fall eine siebte Zeitdauer von 120 s auf. Zwischen 21 und 45 Sekunden, insbesondere zwischen 27 und 39 Sekunden, insbesondere 33 Sekunden, der siebten Zeitdauer fallen auf die reine Messzeit der zweiten diagnostischen Messung Mb7 zum Akquirieren der zweiten diagnostischen Messdaten. Die reine Messzeit der zweiten diagnostischen Messung Mb7 zum Akquirieren der zweiten diagnostischen Messdaten wird typischerweise zwischen 22 und 38 Herzschlägen, insbesondere 30 Herzschläge, des Untersuchungsobjekts benötigen. Eine übrige Zeitdauer des siebten Messblocks Bb7 kann zum Teil auf eine Vorbereitung der Akquisition der zweiten diagnostischen Messdaten entfallen. Die übrige Zeitdauer des siebten Messblocks Bb7 kann weiterhin zum Teil auf eine Auswertung bzw. Nachverarbeitung der zweiten diagnostischen Messdaten entfallen.
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Die zweite diagnostische Aufnahme Mb7 ist als T1-Mapping Messung ausgebildet. Dies bedeutet, dass während der zweiten diagnostischen Aufnahme Mb7 eine ortsaufgelöste Verteilung einer T1-Relaxationszeit (auch T1-Karte genannt) im Herz des Untersuchungsobjekts quantifiziert wird. Die akquirierte T1-Karte kann direkt nach Abschluss der zweiten diagnostischen Aufnahme Mb7 rekonstruiert und zur Befundung bereitgestellt werden. Verschiedene Methoden zum Erfassen der T1-Karte sind dem Fachmann bekannt, so dass hier nicht genauer auf diese eingegangen werden soll.
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Die zweiten diagnostischen Messdaten werden aus dem im vierten Evaluierungsschritt Eb4 festgelegten Aufnahmebereich (Field of View, FOV) entlang der Kurzachsen-Messschichten akquiriert. Die Orientierung der in der zweiten diagnostischen Aufnahme Mb7 akquirierten Schichten entspricht demzufolge der Orientierung der in der fünften Übersichtsaufnahme Mb6 akquirierten Schichten. Allerdings ist typischerweise der Aufnahmebereich entlang der Kurzachsen-Messschichten in der zweiten diagnostischen Aufnahme Mb7 gegenüber dem Aufnahmebereich der fünften Übersichtsaufnahme Mb6 eingeschränkt.
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Besonders vorteilhaft wird in der zweiten diagnostischen Aufnahme Mb7 ein Stack aus mehreren parallelen Kurzachsen-Messschichten akquiriert. Die Anzahl der akquirierten Kurzachsen-Messschichten liegt dabei typischerweise zwischen 1 und 5 Schichten, vorzugsweise zwischen 2 und 4 Schichten. Die Kurzachsen-Messschichten, für welche die T1-Relaxationszeiten gemessen werden, sind insbesondere derart angeordnet, dass sie den linken Ventrikel des Herzens, vorteilhafterweise einen Zentralbereich des linken Ventrikels, möglichst abdecken.
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Die zweite diagnostische Aufnahme Mb7 kann bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts oder während einer freien Atmung des Untersuchungsobjekts durchgeführt werden. Wenn die zweite diagnostische Aufnahme Mb7 bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts durchgeführt wird, so werden typischerweise drei Atemanhaltevorgänge (Breathholds), in einigen Fällen mehr als drei Atemanhaltevorgänge, für die Akquisition der zweiten diagnostischen Messdaten benötigt. Nur gelegentlich werden weniger als drei Atemanhaltevorgänge benötigt.
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Im siebten Messblock Mb7 kann eine Benutzerinteraktion erfolgen, in welcher der Messbereich entlang der Kurzachsen-Messschichten für die zweite diagnostische Aufnahme Mb7 und/oder die dritte diagnostische Aufnahme Mb8 und/oder die vierte diagnostische Aufnahme Mb9 eingestellt wird. Hierbei können für die verschiedenen diagnostischen Aufnahmen Mb7, Mb8, M9 unterschiedliche Messbereiche entlang der Kurzachsen-Messschichten bzw. unterschiedliche Schichtstapel festgelegt werden.
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Messblock Bb8
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Anschließend an den siebten Messblock Bb7 startet zu einem achten Zeitpunkt Tb8 während der zweiten Herzbildgebung ein achter Messblock Bb8. Im achten Messblock Bb8 erfolgt eine dritte diagnostische Aufnahme Mb8, während welcher dritte diagnostische Messdaten akquiriert werden.
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Der achte Zeitpunkt Tb8 liegt im gezeigten Fall 420 s nach dem Startzeitpunkt Tb1 der zweiten Herzbildgebung. Der achte Messblock Bb8 weist im gezeigten Fall eine achte Zeitdauer von 120 s auf. Zwischen 21 und 45 Sekunden, insbesondere zwischen 27 und 39 Sekunden, insbesondere 33 Sekunden, der achten Zeitdauer fallen auf die reine Messzeit der dritten diagnostischen Messung Mb8 zum Akquirieren der dritten diagnostischen Messdaten. Die reine Messzeit der dritten diagnostischen Messung Mb8 zum Akquirieren der dritten diagnostischen Messdaten wird typischerweise mindestens 20 Herzschläge, insbesondere mindestens 26 Herzschläge, des Untersuchungsobjekts benötigen. Eine übrige Zeitdauer des achten Messblocks Bb8 kann zum Teil auf eine Vorbereitung der Akquisition der dritten diagnostischen Messdaten entfallen. Die übrige Zeitdauer des achten Messblocks Bb8 kann weiterhin zum Teil auf eine Auswertung bzw. Nachverarbeitung der dritten diagnostischen Messdaten entfallen.
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Die dritte diagnostische Aufnahme Mb8 ist als Delayed Enhancement Messung, auch Late Enhancement Messung genannt, ausgebildet. Derart wird in der achten diagnostischen Aufnahme Mb8 eine Anreicherung des bei der Kontrastmittelgabe Cb dem Untersuchungsobjekt verabreichten Kontrastmittels in einer Herzstruktur, beispielsweise im Myokardium und/oder Perikardium, gemessen. Aus den dritten diagnostischen Messdaten rekonstruierte Bilddaten können direkt nach Abschluss der dritten diagnostischen Aufnahme Mb8 rekonstruiert und zur Befundung bereitgestellt werden.
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Für die dritte diagnostische Aufnahme Mb8 kann vorteilhafterweise eine Gradientenechosequenz, insbesondere eine Gradientenechosequenz im stationären Zustand, wie beispielsweise eine balanced steady state free precession (bSSFP) Magnetresonanz-Sequenz, eingesetzt werden. Zur Optimierung eines Kontrasts kann die dritte diagnostische Aufnahme Mb8 eine Sättigung von Gewebesignalen, beispielsweise mittels eines Inversionspulses oder unter Einsatz einer Phase Sensitive Inversion Recovery (PSIR) Technik, einsetzen.
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Die dritten diagnostischen Messdaten werden sowohl entlang der Langachsen-Messschichten, als auch entlang der Kurzachsen-Messschichten akquiriert. So können die ersten diagnostischen Messdaten sowohl aus dem im zweiten Evaluierungsschritt Eb2 festgelegten Aufnahmebereich entlang der Langachsen-Messschichten, als auch aus dem im vierten Evaluierungsschritt Eb4 festgelegten Aufnahmebereich entlang der Kurzachsen-Messschichten akquiriert werden. Der achte Messblock Bb8 kann dabei eine nicht in 2 dargestellte Benutzerinteraktion umfassen, bei der der Aufnahmebereich für die Delayed Enhancement Messung, insbesondere die aufzunehmenden Langachsen-Messschichten und/oder Kurzachsen-Messschichten, validiert und/oder geändert werden kann. Durch vollständige/teilweise Übernahme der im zweiten Evaluierungsschritt und/oder der im vierten Evaluierungsschritt festgelegten Aufnahmebereiche kann die Benutzerinteraktion aber auch entfallen.
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Die dritte diagnostische Aufnahme Mb8 kann bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts oder während einer freien Atmung des Untersuchungsobjekts durchgeführt werden. Wenn die dritte diagnostische Aufnahme Mb8 bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts durchgeführt wird, so werden typischerweise fünft Atemanhaltevorgänge (Breathholds), in einigen Fällen mehr als fünf Atemanhaltevorgänge, für die Akquisition der dritten diagnostischen Messdaten benötigt. Gelegentlich werden weniger als fünf Atemanhaltevorgänge benötigt.
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Messblock Bb9
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Anschließend an den achten Messblock Bb8 startet zu einem neunten Zeitpunkt Tb9 während der zweiten Herzbildgebung ein neunter Messblock Bb9. Im neunten Messblock Bb9 erfolgt eine vierte diagnostische Aufnahme Mb9, während welcher vierte diagnostische Messdaten akquiriert werden. Der neunte Zeitpunkt Tb9 liegt im gezeigten Fall 540 s nach dem Startzeitpunkt Tb1 der zweiten Herzbildgebung. Der neunte Messblock Bb9 weist im gezeigten Fall eine neunte Zeitdauer von 30 s auf.
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Der neunte Messblock Bb9 der zweiten Herzbildgebung ist analog zum siebten Messblock Ba7 der ersten Herzbildgebung ausgebildet. Derart wird für die Beschreibung des neunten Messblocks Bb9, insbesondere der vierten diagnostischen Aufnahme Mb9, der zweiten Herzbildgebung auf die Beschreibung zum siebten Messblock Ba7, insbesondere der zweiten diagnostischen Aufnahme Ma7, der ersten Herzbildgebung verwiesen.
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Die vierte diagnostische Aufnahme Mb9 ist also wieder als dynamische Herzaufnahme entlang der Kurzachsen-Messschichten ausgebildet. Die Kurzachsen-Messschichten können gegebenenfalls in einer nicht in 2 dargestellten Benutzerinteraktion im neunten Messblock Bb9 nochmals geändert und/oder validiert werden.
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Fünfter Evaluierungsschritt Eb5
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Anschließend an den neunten Messblock Bb9 erfolgt abschließend ein fünfter Evaluierungsschritt Eb5. In diesem werden die in der ersten diagnostischen Aufnahme Mb5 akquirierten ersten diagnostischen Messdaten und die in der vierten diagnostischen Aufnahme Mb9 akquirierten vierten diagnostischen Messdaten ausgewertet. Zusätzlich können im fünften Evaluierungsschritt Eb5 Auswertungen der im siebten Messblock Bb7 und/oder im achten Messblock Bb8 akquirierten diagnostischen Messdaten erfolgen.
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Die Auswertung im fünften Evaluierungsschritt Eb5 beginnt insbesondere nach Abschluss des neunten Messblocks Bb9 zu einem zehnten Zeitpunkt Tb10. Der zehnte Zeitpunkt Tb10 liegt im gezeigten Fall 570 s nach dem Startzeitpunkt Tb1 der zweiten Herzbildgebung. Der zehnte Zeitpunkt Tb10 stellt somit ein Ende der Akquisition der Messdaten innerhalb der gezeigten zweiten Herzbildgebung dar. Die Auswertung im fünften Evaluierungsschritt Eb5 dauert im gezeigten Fall 90 s und ist zu einem elften Zeitpunkt Tb11 beendet. Der elfte Zeitpunkt Tb11 liegt im gezeigten Fall 660 s nach dem Startzeitpunkt Tb1 der zweiten Herzbildgebung. Der elfte Zeitpunkt Tb11 stellt somit ein Ende der Auswertung der gezeigten zweiten Herzbildgebung dar.
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Die Auswertung der Funktionsparameter im fünften Evaluierungsschritt Eb5 der zweiten Herzbildgebung basierend auf den ersten diagnostischen Messdaten und vierten diagnostischen Messdaten erfolgt analog zum fünften Evaluierungsschritt Ea5 der ersten Herzbildgebung. Daher wird an dieser Stelle auf die Beschreibung des fünften Evaluierungsschritts Ea5 der ersten Herzbildgebung verwiesen.
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Sofern dies noch nicht im siebten Messblock Bb7 bereits erfolgt ist, kann im fünften Evaluierungsschritt Eb5 zusätzlich eine Berechnung und/oder ein Bereitstellen der T1-Karte basierend auf den zweiten diagnostischen Messdaten erfolgen. Weiterhin können, wenn dies noch nicht im achten Messblock Bb8 bereits erfolgt ist, im fünften Evaluierungsschritt Eb5 auch die dritten diagnostischen Messdaten aus der Delayed Enhancement Messung ausgewertet werden.
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Fig. 3 – Dritte Herzbildgebung
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Allgemeines zu der dritten Herzbildgebung Die dritte Herzbildgebung, deren Ablauf in 3 dargestellt wird, liefert insbesondere diagnostische Messdaten, welche als Grundlage für eine Beurteilung einer Herzfunktion des Untersuchungsobjekts dienen können. Zusätzlich liefert die dritte Herzbildgebung diagnostische Messdaten, welche als Grundlage für eine Befundung einer eventuell vorliegenden nicht-ischämischen Herzkrankheit des Untersuchungsobjekts dienen können. Zusätzlich liefert die dritte Herzbildgebung diagnostische Messdaten, welche als Grundlage für eine Befundung einer eventuell vorliegenden ischämischen Herzkrankheit des Untersuchungsobjekts dienen können. Wie bei der ersten Herzbildgebung und der zweiten Herzbildgebung ist es dabei insbesondere ein Ziel der dritten Herzbildgebung, die für die Beurteilung der Herzfunktion und Befundung einer eventuell vorliegenden nicht-ischämischen bzw. ischämischen Herzkrankheit des Untersuchungsobjekts benötigten diagnostischen Messdaten in einer möglichst kurzen dritten Bildgebungsdauer aufzuzeichnen.
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Die dritte Herzbildgebung weist eine dritte Bildgebungsdauer auf, welche von einem Startzeitpunkt Tc1 der dritten Herzbildgebung bis zu einem dreizehnten Zeitpunkt Tc13, bei welchem die Aufnahme von Messdaten in der dritten Herzbildgebung beendet ist, vergeht. Die dritte Bildgebungsdauer beträgt dabei vorzugsweise maximal 22 Minuten, vorteilhafterweise maximal 19 Minuten, besonders vorteilhaft maximal 17 Minuten, höchst vorteilhaft maximal 15 Minuten. Die dritte Bildgebungsdauer ist insbesondere als maximale Bildgebungsdauer ausgebildet, welche bei der Durchführung der dritten Herzbildgebung nicht überschritten werden darf. Zu der dritten Bildgebungsdauer können dabei eine Dauer von Benutzerinteraktionen bzw. Parametereinstellungen für die Akquisition der Messdaten zählen. Es ist in bestimmten Fällen auch denkbar, dass zu der dritten Bildgebungsdauer eine Dauer einer Patientenpositionierung gerechnet wird. Alternativ kann die dritte Bildgebungsdauer auch dadurch gekennzeichnet sein, dass mehr als 60 Prozent, insbesondere mehr als 75 Prozent, höchst vorteilhaft mehr als 90 Prozent von einer Serie von mehreren Untersuchungen, welche gemäß des in 3 vorgestellten Schemas für die dritte Herzbildgebung durchgeführt werden, die dritte Bildgebungsdauer einhalten.
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In 3 ist dabei der besonders vorteilhafte Fall dargestellt, bei welchem die dritte Bildgebungsdauer der dritten Herzbildgebung 15 Minuten dauert. Nach Abschluss der Aufnahme der Messdaten in der dritten Herzbildgebung kann noch weitere Zeit vergehen, in welcher eine Nachverarbeitung und/oder Auswertung der Messdaten erfolgt.
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Beschreibung eines möglichen konkreten Ablaufs der dritten Herzbildgebung
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Vorbereitung der dritten Herzbildgebung
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Die Vorbereitung der dritten Herzbildgebung kann grundsätzlich einige oder alle Elemente, welche bereits für die Vorbereitung der ersten Herzbildgebung beschrieben worden sind, umfassen. Daher wird bezüglich der Beschreibung der Vorbereitung der dritten Herzbildgebung auf die Beschreibung der Vorbereitung der ersten Herzbildgebung verwiesen.
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Die Kontrastmittelgabe Cc für die dritte Herzbildgebung erfolgt im Gegensatz zu der Kontrastmittelgabe Cb für die zweite Herzbildgebung nicht während der Vorbereitung der dritten Herzbildgebung, sondern während des Messablaufs der dritten Herzbildgebung. Im in 3 gezeigten Fall erfolgt die Kontrastmittelgabe Cc unmittelbar vor dem Beginn des siebten Messblocks Bc7 der dritten Herzbildgebung.
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Messblöcke Bc1–Bc6
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Die ersten sechs Messblöcke Bc1, Bc2, Bc3, Bc4, Bc5, Bc6 der dritten Herzbildgebung laufen analog zu den ersten sechs Messblöcken Ma1, Ma2, Ma3, Ma4, Ma5, Ma6 der ersten Herzbildgebung ab. Daher wird für die Beschreibung dieser Messblöcke auf die Beschreibung der korrespondierenden Messblöcke in der ersten Herzbildgebung verwiesen.
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Der Ablauf der ersten sechs Messblöcke Bc1, Bc2, Bc3, Bc4, Bc5, Bc6 der dritten Herzbildgebung wird an dieser Stelle nochmals kurz zusammengefasst, wobei bezüglich weitergehender Beschreibungen und alternativer Ablaufmöglichkeiten auf die Beschreibung der ersten sechs Messblöcken Ma1, Ma2, Ma3, Ma4, Ma5, Ma6 in 1 verwiesen wird:
Im ersten Messblock Bc1 der dritten Herzbildgebung erfolgt eine erste Übersichtsaufnahme Mc1. Anhand der in der ersten Übersichtsaufnahme Mc1 akquirierten ersten Übersichts-Messdaten wird das Herz des Untersuchungsobjekts mittels einer ersten Benutzerinteraktion Ic1 im Isozentrum des Magnetresonanzgeräts positioniert.
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Im zweiten Messblock Bc2 erfolgt eine zweite Übersichtsaufnahme Mc2, bei der das Herz im Isozentrum des Magnetresonanzgeräts positioniert ist.
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Im dritten Messblock Bc3 erfolgt eine dritte Übersichtsaufnahme Mc3. Anhand der in der dritten Übersichtsaufnahme Mc3 akquirierten dritten Übersichts-Messdaten kann in einem ersten Evaluierungsschritt Ec1 eine Orientierung von Langachsen-Messschichten ermittelt werden. Die automatisch ermittelten Langachsen-Messschichten werden in einer zweiten Benutzerinteraktion Ic2 vom Benutzer validiert.
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Im vierten Messblock Bc4 erfolgt eine vierte Übersichtsaufnahme Mc4, wobei anhand der hierbei akquirierten vierten Übersichts-Messdaten in einem zweiten Evaluierungsschritt Ec2 ein Aufnahmebereich entlang der Langachsen-Messschichten festgelegt wird.
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Aus diesem Aufnahmebereich werden im fünften Messblock Bc5 in einer ersten diagnostischen Aufnahme Mc5 dynamisch erste diagnostische Messdaten im Sinne einer CINE Aufnahme entlang der Langachse des Herzens akquiriert. Anhand der ersten diagnostischen Messdaten wird in einem dritten Evaluierungsschritt Ec3 eine automatische Berechnung einer Position und Orientierung von Kurzachsen-Messschichten durchgeführt. Die automatisch ermittelten Kurzachsen-Messschichten werden in einer dritten Benutzerinteraktion Ic3 vom Benutzer validiert.
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So können in einer fünften Übersichtsaufnahme Mc6 im sechsten Messblock Bc6 fünfte Übersichts-Messdaten aus den Kurzachsen-Messschichten akquiriert werden. Anhand der in der fünften Übersichtsaufnahme Mc6 akquirierten fünften Übersichts-Messdaten wird in einem vierten Evaluierungsschritt Ec4 ein Aufnahmebereich entlang der Kurzachsen-Messschichten festgelegt.
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Messblock Bc7
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Anschließend an den sechsten Messblock Bc6 startet zu einem siebten Zeitpunkt Tc7 während der dritten Herzbildgebung ein siebter Messblock Bc7. Im siebten Messblock Bc7 erfolgt eine sechste Übersichtsaufnahme Mc7, während welcher sechste Übersichts-Messdaten akquiriert werden.
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Der siebte Zeitpunkt Tc7 liegt im gezeigten Fall 300 s nach dem Startzeitpunkt Tc1 der dritten Herzbildgebung. Der siebte Messblock Bc7 weist im gezeigten Fall eine siebte Zeitdauer von 60 s auf. Zwischen 4 und 14 Sekunden, insbesondere zwischen 7 und 12 Sekunden, der siebten Zeitdauer fallen auf die reine Messzeit der sechsten Übersichtsmessung Mb7 zum Akquirieren der sechsten Übersichts-Messdaten. Die reine Messzeit der sechsten Übersichtsmessung Mb7 zum Akquirieren der sechsten Übersichts-Messdaten wird typischerweise zwischen 3 und 12 Herzschlägen, insbesondere zwischen 5 und 10 Herzschlägen, des Untersuchungsobjekts benötigen. Eine übrige Zeitdauer des siebten Messblocks Bb7 kann zum Teil auf eine Vorbereitung der Akquisition der sechsten Übersichts-Messdaten entfallen. Die übrige Zeitdauer des siebten Messblocks Bb7 kann weiterhin zum Teil auf eine Auswertung bzw. Nachverarbeitung der sechsten Übersichts-Messdaten entfallen.
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Die sechste Übersichtsaufnahme Mc7 ist als Test-Perfusionsmessung ausgebildet. Bei der Test-Perfusionsmessung liegt insbesondere noch kein Einfluss eines Stressmedikaments auf das Untersuchungsobjekt vor. Dennoch kann das Stressmedikament bereits während des siebten Messblocks Bc7 dem Untersuchungsobjekt verabreicht werden, so dass die Wirkung des Stressmedikaments einige Minuten später bei der Durchführung des achten Messblocks Bc8 eintritt. Weiterhin erfolgt die Test-Perfusionsmessung insbesondere ohne vorhergehende Gabe eines Kontrastmittels. Die Test-Perfusionsmessung wird insbe sondere aus dem Grund durchgeführt, um Aufnahmeparameter für die nachfolgende Stress-Perfusionsmessung im achten Messblock Bc8 zu verifizieren. Derart kann vorteilhafterweise eine Wiederholung der nachfolgenden Stress-Perfusionsmessung vermieden werden. Eine Wiederholung der Stress-Perfusionsmessung wäre aufgrund der Kontrastmittelgabe Cc bzw. der Verabreichung des Stressmedikaments besonders nachteilig.
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Die Test-Perfusionsmessung kann insbesondere mit den gleichen Aufnahmeparametern als die Stress-Perfusionsmessung im achten Messblock Bc8 durchgeführt werden, so dass für die Beschreibung der Aufnahmeparameter auf die Beschreibung des achten Messblocks Bc8 verwiesen wird. Möglichkeiten zur Durchführung der Test-Perfusionsmessung sind dabei dem Fachmann bekannt, so dass hier nicht genauer auf sie eingegangen werden soll.
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Messblock Bc8
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Anschließend an den siebten Messblock Bc7 erfolgt ein achter Messblock Bc8. Im achten Messblock Bc8 erfolgt eine zweite diagnostische Aufnahme Mc8, während welcher zweite diagnostische Messdaten akquiriert werden.
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Der achte Zeitpunkt Tc8 liegt im gezeigten Fall 360 s nach dem Startzeitpunkt Tc1 der dritten Herzbildgebung. Der achte Messblock Bc8 weist im gezeigten Fall eine achte Zeitdauer von 150 s auf. Zwischen 32 und 96 Sekunden, insbesondere zwischen 56 und 72 Sekunden, der achten Zeitdauer fallen auf die reine Messzeit der zweiten diagnostischen Messung Mb8 zum Akquirieren der zweiten diagnostischen Messdaten. Die reine Messzeit der zweiten diagnostischen Messung Mb8 zum Akquirieren der zweiten diagnostischen Messdaten wird typischerweise zwischen 24 und 78 Herzschlägen, insbesondere zwischen 40 und 60 Herzschlägen, des Untersuchungsobjekts benötigen. Eine übrige Zeitdauer des achten Messblocks Bb8 kann zum Teil auf eine Vorbereitung der Akquisition der zweiten diagnostischen Messdaten entfallen. Die übrige Zeitdauer des achten Messblocks Bb8 kann weiterhin zum Teil auf eine Auswertung bzw. Nachverarbeitung der zweiten diagnostischen Messdaten entfallen.
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Zu Beginn des achten Messblocks Mc8 wird insbesondere ein Stressmedikament, beispielsweise Adenosin oder Dipyridamole, dem Untersuchungsobjekt verabreicht. Wie bereits beschrieben, kann das Stressmedikament dem Untersuchungsobjekt auch bereits während des siebten Messblocks Bc7 verabreicht werden, so dass die Wirkung des Stressmedikaments einige Minuten später während der zweiten diagnostischen Aufnahme Mc8 eintritt. Weiterhin erfolgt zu Beginn des achten Messblocks Mc8 die Kontrastmittelgabe Cc für die dritte Herzbildgebung.
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Die zweite diagnostische Aufnahme Mc8 ist als Stress-Perfusionsmessung ausgebildet. Bei der Stress-Perfusionsmessung kann insbesondere eine Perfusion des dem Untersuchungsobjekt verabreichten Kontrastmittels durch Blutgefäße gemessen werden. Es ist auch denkbar, dass die zweite diagnostische Aufnahme Mc8 als Perfusionsmessung ohne vorhergehende Gabe des Stressmedikaments ausgebildet ist. Möglichkeiten zur Perfusionsmessung des Herzens sind dabei dem Fachmann bekannt, so dass hier nicht genauer auf diese eingegangen werden soll.
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Für die zweite diagnostische Aufnahme Mc8 können die gleichen Aufnahmeparameter wie für die sechste Übersichtsmessung Mc7 verwendet werden. Der Unterschied zwischen der sechsten Übersichtsmessung Mc7 und der zweiten diagnostischen Aufnahme Mc8 liegt insbesondere in der veränderten Belastung des Herzens des Untersuchungsobjekts durch die Gabe des Stressmedikaments bzw. der Kontrastmittelgabe Cc, sowie einer längeren Akquisitionszeit, um die Kontrastmittelanflutung beobachten zu können.
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Für die zweite diagnostische Aufnahme Mc8 kann eine Gradientencho-Sequenz, vorzugsweise eine balanced steady state free precession (bSSFP) Magnetresonanz-Sequenz oder eine Gradientenecho-Sequenz mit einem beschleunigten Auslesen der Signale (TurboFLASH Magnetresonanz-Sequenz), eingesetzt werden. Es ist auch ein Einsatz einer echoplanaren Bildgebung (einer EPI Magnetresonanz-Sequenz) denkbar.
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Die zweiten diagnostischen Messdaten können direkt nach ihrer Akquisition bereitgestellt und/oder ausgewertet werden. Beispielsweise können direkt nach Abschluss der zweiten diagnostischen Messung Mc8 Perfusionsparameter, wie beispielsweise eine Geschwindigkeit einer Kontrastmittelanreicherung (perfusion up-slope), quantifiziert und bereitgestellt werden.
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Die zweiten diagnostischen Messdaten werden aus dem im vierten Evaluierungsschritt Ec4 festgelegten Aufnahmebereich (Field of View, FOV) entlang der Kurzachsen-Messschichten akquiriert. Insbesondere werden die zweiten diagnostischen Messdaten und die sechsten Übersichtsmessdaten aus dem gleichen Aufnahmebereich akquiriert. Die Orientierung der in der zweiten diagnostischen Aufnahme Mc8 akquirierten Schichten entspricht demzufolge der Orientierung der in der fünften Übersichtsaufnahme Mc6 akquirierten Schichten. Allerdings ist typischerweise der Aufnahmebereich entlang der Kurzachsen-Messschichten in der zweiten diagnostischen Aufnahme Mc8 gegenüber dem Aufnahmebereich der fünften Übersichtsaufnahme Mc6 eingeschränkt.
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Besonders vorteilhaft wird in der zweiten diagnostischen Aufnahme Mc8 ein Stack aus mehreren parallelen Kurzachsen-Messschichten akquiriert. Die Anzahl der akquirierten Kurzachsen-Messschichten liegt dabei typischerweise zwischen 1 und 5 Schichten, vorzugsweise zwischen 2 und 4 Schichten. Die Kurzachsen-Messschichten sind insbesondere in der Mitte des Herzens positioniert. Die Positionierung und/oder Auswahl der in der zweiten diagnostischen Mc8 aufzunehmenden Kurzachsen-Messschichten kann in einer nicht in 3 dargestellten Benutzerinteraktion vorgenommen werden. Es ist denkbar zu den mehreren parallelen Kurzachsen-Messschichten in der zweiten diagnostischen Aufnahme Mc8 zusätzlich eine Messschicht entlang einer Langachsen-Messschicht zu akquirieren.
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Die zweite diagnostische Aufnahme Mc8 kann bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts oder während einer freien Atmung des Untersuchungsobjekts durchgeführt werden. Wenn die zweite diagnostische Aufnahme Mc8 bei angehaltenem Atem des Untersuchungsobjekts durchgeführt werden, so wird typischerweise ein Atemanhaltevorgang (Breathhold), für die Akquisition der zweiten diagnostischen Messdaten benötigt, um die Anflutung des Kontrastmittels vorteilhaft vermessen zu können.
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Messblock Bc9
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Anschließend an den achten Messblock Bc8 startet zu einem neunten Zeitpunkt Tc9 während der dritten Herzbildgebung ein neunter Messblock Bc9. Im neunten Messblock Bc9 erfolgt eine dritte diagnostische Aufnahme Mc9, während welcher dritte diagnostische Messdaten akquiriert werden.
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Der neunte Zeitpunkt Tc9 liegt im gezeigten Fall 510 s nach dem Startzeitpunkt Tc1 der dritten Herzbildgebung. Der neunte Messblock Bc9 weist im gezeigten Fall eine neunte Zeitdauer von 30 s auf. Zwischen 5 und 15 Sekunden, insbesondere zwischen 8 und 12 Sekunden, der neunten Zeitdauer fallen auf die reine Messzeit der dritten diagnostischen Aufnahme Mc9 zum Akquirieren der dritten diagnostischen Messdaten. Eine übrige Zeitdauer des neunten Messblocks Bc9 kann zum Teil auf eine Vorbereitung der Akquisition der dritten diagnostischen Messdaten entfallen. Die übrige Zeitdauer des neunten Messblocks Bc9 kann weiterhin zum Teil auf eine Auswertung bzw. Nachverarbeitung der dritten diagnostischen Messdaten entfallen.
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Die dritte diagnostische Aufnahme Mc9 ist als Thoraxaufnahme ausgebildet. In der Thoraxaufnahme werden die dritten diagnostischen Messdaten von einem Thoraxbereich des Untersuchungsobjekts akquiriert. Für die dritte diagnostische Aufnahme Mc9 kann eine Spinecho-Sequenz, insbesondere eine Turbospinecho-Sequenz, beispielsweise eine Half-Fourier Acquisition Single-Shot Turbo Spin Echo Magnetresonanz-Sequenz (HASTE Magnetresonanz-Sequenz), eingesetzt werden. Alternativ kann für die dritte diagnostische Aufnahme Mc9 auch eine balanced steady state free precession (bSSFP) Magnetresonanz-Sequenz eingesetzt werden. Für die Thoraxaufnahme werden vorteilhafterweise Messschichten in coronaler und/oder transversaler Orientierung bezüglich des Untersuchungsobjekts akquiriert.
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Insbesondere kann die Reihenfolge des neunten Messblocks Mc9 und des zehnten Messblocks Mc10 beliebig ausgetauscht werden. Der zehnte Messblock Mc10 beginnt in diesem Fall zum neunten Zeitpunkt Tc9 der dritten Herzbildgebung.
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Es ist denkbar, dass der neunte Messblock Bc9 zusätzlich in die erste Herzbildgebung gemäß 1 oder in die zweite Herzbildgebung gemäß 2 eingefügt wird. Dies führt insbesondere zu einer Verlängerung der Bildgebungsdauern dieser Herzbildgebungen.
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Messblock Bc10
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Anschließend an den neunten Messblock Bc9 startet zu einem zehnten Zeitpunkt Tc10 während der dritten Herzbildgebung ein zehnter Messblock Bc10. Im zehnten Messblock Bc10 erfolgt eine vierte diagnostische Aufnahme Mc10, während welcher vierte diagnostische Messdaten akquiriert werden. Der zehnte Zeitpunkt Tc10 liegt im gezeigten Fall 540 s nach dem Startzeitpunkt Tc1 der dritten Herzbildgebung. Der zehnte Messblock Bc10 weist im gezeigten Fall eine zehnte Zeitdauer von 120 s auf.
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Der zehnte Messblock Bc10 der dritten Herzbildgebung ist analog zum siebten Messblock Bb7 der zweiten Herzbildgebung ausgebildet. Derart wird für die Beschreibung des zehnten Messblocks Bb10, insbesondere der vierten diagnostischen Aufnahme Mb10, der dritten Herzbildgebung auf die Beschreibung zum siebten Messblock Bb7, insbesondere der zweiten diagnostischen Aufnahme Mb7, der zweiten Herzbildgebung verwiesen.
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Die vierte diagnostische Aufnahme Mc10 ist also wieder als T1-Mapping ausgebildet. Die Kurzachsen-Messschichten können gegebenenfalls in einer nicht in 3 dargestellten Benutzerinteraktion im zehnten Messblock Bc10 nochmals geändert und/oder validiert werden.
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Insbesondere kann die Reihenfolge des neunten Messblocks Mc9 und des zehnten Messblocks Mc10 beliebig ausgetauscht werden. Der zehnte Messblock Mc10 beginnt in diesem Fall zum neunten Zeitpunkt Tc9 der dritten Herzbildgebung. Es ist auch denkbar, dass der zehnte Messblock Bc10, also die T1-Mapping Messung, vor der Kontrastmittelgabe Cc erfolgt, wobei eine Verlängerung der dritten Bildgebungsdauer in Kauf genommen werden muss.
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Messblock Bc11
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Anschließend an den zehnten Messblock Bc10 startet zu einem elften Zeitpunkt Tc11 während der dritten Herzbildgebung ein elfter Messblock Bc11. Im elften Messblock Bc11 erfolgt eine fünfte diagnostische Aufnahme Mc11, während welcher fünfte diagnostische Messdaten akquiriert werden. Der elfte Zeitpunkt Tc11 liegt im gezeigten Fall 660 s nach dem Startzeitpunkt Tc1 der dritten Herzbildgebung. Der elfte Messblock Bc11 weist im gezeigten Fall eine elfte Zeitdauer von 60 s auf.
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Der elfte Messblock Bc11 der dritten Herzbildgebung ist analog zum siebten Messblock Ba7 der ersten Herzbildgebung ausgebildet. Derart wird für die Beschreibung des elften Messblocks Bb11, insbesondere der fünften diagnostischen Aufnahme Mb11, der dritten Herzbildgebung auf die Beschreibung zum siebten Messblock Ba7, insbesondere der zweiten diagnostischen Aufnahme Ma7, der ersten Herzbildgebung verwiesen.
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Die fünfte diagnostische Aufnahme Mc11 ist also wieder als dynamische Herzaufnahme entlang der Kurzachsen-Messschichten ausgebildet. Die Kurzachsen-Messschichten können gegebenenfalls in einer nicht in 3 dargestellten Benutzerinteraktion im elften Messblock Bc11 nochmals geändert und/oder validiert werden.
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Messblock Bc12
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Anschließend an den elften Messblock Bc11 startet zu einem zwölften Zeitpunkt Tc12 während der dritten Herzbildgebung ein zwölfter Messblock Bc12. Im zwölften Messblock Bc12 erfolgt eine sechste diagnostische Aufnahme Mc12, während welcher sechste diagnostische Messdaten akquiriert werden. Der zwölfte Zeitpunkt Tc12 liegt im gezeigten Fall 720 s nach dem Startzeitpunkt Tc1 der dritten Herzbildgebung. Der zwölfte Messblock Bc12 weist im gezeigten Fall eine zwölfte Zeitdauer von 180 s auf.
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Der zwölfte Messblock Bc12 der dritten Herzbildgebung ist analog zum achten Messblock Bb8 der zweiten Herzbildgebung ausgebildet. Derart wird für die Beschreibung des zwölften Messblocks Bc12, insbesondere der sechsten diagnostischen Aufnahme Mc12, der dritten Herzbildgebung auf die Beschreibung zum achten Messblock Bb8, insbesondere der dritten diagnostischen Aufnahme Mb7, der zweiten Herzbildgebung verwiesen.
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Die sechste diagnostische Aufnahme Mc12 ist also wieder als Delayed Enhancement Messung entlang der Kurzachsen-Messschichten und der Langachsen-Messschichten ausgebildet. Die Kurzachsen-Messschichten und/oder Langachse-Messschichten können gegebenenfalls in einer nicht in 3 dargestellten Benutzerinteraktion im zwölften Messblock Bc12 nochmals geändert und/oder validiert werden.
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Fünfter Evaluierungsschritt Ec5
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Anschließend an den zwölften Messblock Bc12 erfolgt abschließend ein fünfter Evaluierungsschritt Ec5. In diesem werden die in der ersten diagnostischen Aufnahme Mc5 akquirierten ersten diagnostischen Messdaten und die in der fünften diagnostischen Aufnahme Mc11 akquirierten fünften diagnostischen Messdaten ausgewertet. Zusätzlich können im fünften Evaluierungsschritt Ec5 Auswertungen der in den weiteren Messblöcken Mc8, Mc9, Mc10, Mc12 akquirierten diagnostischen Messdaten erfolgen.
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Die Auswertung im fünften Evaluierungsschritt Ec5 beginnt insbesondere nach Abschluss des zwölften Messblocks Bc12 zu einem dreizehnten Zeitpunkt Tc13. Der dreizehnte Zeitpunkt Tc13 liegt im gezeigten Fall 900 s nach dem Startzeitpunkt Tc1 der dritten Herzbildgebung. Der dreizehnte Zeitpunkt Tc13 stellt somit ein Ende der Akquisition der Messdaten innerhalb der gezeigten dritten Herzbildgebung dar. Die Auswertung im fünften Evaluierungsschritt Ec5 dauert im gezeigten Fall 60 s und ist zu einem vierzehnten Zeitpunkt Tc14 beendet. Der vierzehnte Zeitpunkt Tc14 liegt im gezeigten Fall 960 s nach dem Startzeitpunkt Tc1 der dritten Herzbildgebung. Der vierzehnte Zeitpunkt Tc14 stellt somit ein Ende der Auswertung der gezeigten dritten Herzbildgebung dar.
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Die Auswertung der Funktionsparameter im fünften Evaluierungsschritt Ec5 der dritten Herzbildgebung basierend auf den ersten diagnostischen Messdaten und fünften diagnostischen Messdaten erfolgt analog zum fünften Evaluierungsschritt Ea5 der ersten Herzbildgebung. Daher wird an dieser Stelle auf die Beschreibung des fünften Evaluierungsschritts Ea5 der ersten Herzbildgebung verwiesen.
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Wiederum kann im fünften Evaluierungsschritt Ec5 eine Auswertung der T1-Mapping Messung und der Delayed Enhancement Messung erfolgen. Zusätzlich können im fünften Evaluierungsschritt Ec5, sofern dies noch nicht im achten Messblock Bc8 erfolgt ist, die in der zweiten diagnostischen Aufnahme Mc8 akquirierten Perfusions-Messdaten ausgewertet werden. Schließlich ist im fünften Evaluierungsschritt Ec5 auch eine Auswertung der in der dritten diagnostischen Aufnahme Mc9 ak quirierten dritten diagnostischen Messdaten denkbar, sofern dies noch nicht im neunten Messblock Bc9 erfolgt ist.
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Beschreibung Beschleunigungs- und Automatisierungstechniken
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Um in der maximal vorgegebenen Bildgebungsdauer aussagekräftige diagnostische Messdaten aufnehmen zu können, werden bei den vorgestellten Abläufen zur Herzbildgebung unterschiedliche Beschleunigungstechniken und/oder Automatisierungstechniken eingesetzt. Im Folgenden werden einige bei der Herzbildgebung eingesetzte Beschleunigungstechniken und Automatisierungstechniken vorgestellt. Die vorgestellten Techniken können dabei einzeln, aber auch kombiniert zusammen eingesetzt werden. Einige vorgestellte Techniken sind sowohl auf die erste Herzbildgebung, die zweite Herzbildgebung und die dritte Herzbildgebung anwendbar. Soweit gekennzeichnet können in diesem Abschnitt auch Techniken vorgestellt werden, welche lediglich auf eine der drei vorgestellten Abläufe zur Herzbildgebung anwendbar sind.
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Reduktion Benutzerinteraktionen
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Während einer in 1–3 gezeigten Herzbildgebung erfolgen maximal fünf Benutzerinteraktionen. Besonders vorteilhaft ist die Anzahl der Benutzerinteraktionen während einer gesamten Herzbildgebung auf vier beschränkt. Höchst vorteilhaft erfolgen für jede Herzbildgebung lediglich die drei gezeigten Benutzerinteraktionen. Zusätzlich kann vor dem Start der Herzbildgebung eine Benutzerinteraktion zum Registrieren des Untersuchungsobjekts und/oder zum Eingeben der patientenspezifischen Merkmale erfolgen. Die kombinierte Anzahl der Übersichts-Aufnahmen und diagnostischen Aufnahmen während der Herzbildgebung ist insbesondere größer, besonders vorteilhaft mindestens doppelt so groß, als die Anzahl der Benutzerinteraktionen während der Herzbildgebung.
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Zwischen der ersten diagnostischen Aufnahme in der Herzbildgebung und der zweiten diagnostischen Aufnahme erfolgt im in 1–3 gezeigten Fall eine Benutzerinteraktion. Insbesondere erfolgen vor Beginn der ersten diagnostischen Aufnahme mehr, insbesondere doppelt so viele, Benutzerinteraktionen als Benutzerinteraktionen zwischen der ersten diagnostischen Aufnahme und der zweiten diagnostischen Aufnahme erfolgen. Weiterhin erfolgen während der Herzbildgebung vorteilhafterweise mindestens gleich viele, höchst vorteilhafterweise mehr, automatische Evaluierungsschritte als Benutzerinteraktionen.
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Die Anzahl der Benutzerinteraktionen wird vorteilhafterweise durch geeignete Automatisierungsmaßnahmen bei der Herzbildgebung reduziert. Besonders ist hier die dritte Übersichtsaufnahme hervorzuheben. Die hierbei akquirierten dritten Übersichts-Messdaten können zur automatischen Positionierung der Langachsen-Messschichten verwendet werden. Die Kurzachsen-Messschichten können dann automatisch anhand der ersten diagnostischen Messdaten festgelegt werden. Zwischen verschiedenen Messblöcken können Messparameter, wie beispielsweise Schichtpositionierungen und/oder Shimvolumen, automatisch kopiert werden. Auch können automatische Sprachbefehle an das Untersuchungsobjekt ausgegeben werden, so dass der Benutzer sich nicht auf diese während des Durchführens der Herzbildgebung konzentrieren muss.
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Gleichzeitig kann das für die Herzbildgebung verwendete Protokoll dynamisch an patientenspezifische Merkmale angepasst werden. So kann ein Aufnahmebereich für die diagnostischen Messdaten automatisch anhand einer Größe des Patienten festgelegt werden. Auch ist es denkbar, dass die Akquisition der Messdaten automatisch während eines regelmäßigen bzw. ruhigen Herzschlags des Untersuchungsobjekts erfolgt. Weiterhin ist es vorteilhaft, die Zeitdauern der Messungen auf eine maximale Atemanhaltedauer des Untersuchungsobjekts anzupassen. Die maximale Atemanhaltedauer kann als patientenspezifisches Merkmal beispielsweise vor Beginn der Messung durch den Benutzer im System manuell eingegeben, zum Beispiel durch Auswahl aus einer Liste von Vorschlägen.
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Gleichzeitig ist es vorteilhaft, dass an den Stellen in der Herzbildgebung, bei denen eine Benutzerinteraktion nötig ist, dem Benutzer eine Anleitung für die jeweilige Benutzerinteraktion, vorteilhafterweise direkt auf der Anzeigeeinheit, gegeben wird. Vorteilhafterweise werden dem Benutzer automatisch bereits Vorschläge unterbreitet, welche er nur noch akzeptieren oder abändern muss. Gleichzeitig werden dem Benutzer vorteilhafterweise bei einer benötigten Benutzerinteraktion direkt geeignete Werkzeuge zum Durchführen der Benutzerinteraktion angezeigt. Derart kann der Benutzer durch den Workflow während der Herzbildgebung geleitet werden. Durch die Benutzerführung bei der Benutzerinteraktion kann eine für die Benutzerinteraktion benötigte Zeit reduziert werden. Eine übliche Zeit für die Benutzerinteraktion kann derart maximal eine halbe Minute, vorteilhafterweise maximal 20 Sekunden, besonders vorteilhaft maximal 10 Sekunden, höchst vorteilhaft maximal 5 Sekunden, betragen.
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Insgesamt ermöglichen die im Vergleich zu herkömmlichen Herzuntersuchungen intelligent platzierten Benutzerinteraktionen, welche vorteilhafterweise lediglich zu definierten Zeitpunkten im Ablauf der Herzbildgebung erfolgen, den Ablauf der Herzbildgebung derart zu beschleunigen, dass die Akquisition der für die Beurteilung des Herzens, beispielsweise der Herzfunktion, des Untersuchungsobjekts benötigten diagnostischen Messdaten innerhalb der maximalen Bildgebungsdauer ermöglicht wird.
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Auch die Auswertung der ersten diagnostischen Messdaten und zweiten diagnostischen Messdaten, insbesondere im letzten Evaluierungsschritt, erfolgt besonders vorteilhaft automatisch. Die dabei erzeugten Bilddaten können automatisch mit aussagekräftigen Bezeichnungen versehen werden, so dass sie besonders einfach vom befundenden Arzt wiedergefunden werden können. So können beispielsweise die Funktionsparameter des Herzens in einem automatisch direkt nach der Messung im Sinne eines „inline-processing“ quantifiziert werden. Beispielswei se können auch die in der dritten Herzbildgebung akquirierten Perfusionsmessdaten direkt im Sinne des „inline-processing“ quantifiziert werden.
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Die Reduktion der Anzahl der benötigten Benutzerinteraktionen kann zu einer verringerten benötigten Bildgebungsdauer für die Herzbildgebung führen. Auch ist die Herzbildgebung so besonders benutzerfreundlich zu bedienen. Die Ergebnisse der Herzbildgebung können besonders robust sein, da sie weniger anfällig für Fehler des Benutzers sind. Die intelligente Platzierung der Benutzerinteraktionen im Ablauf der Herzbildgebung kann somit die technische Sicherheit des Ablaufs der Herzbildgebung verbessern. Gleichzeitig können so standardisierte diagnostische Messdaten in der Herzbildgebung akquiriert werden. Auch ist eine Bildgebungsdauer für die Herzbildgebung aufgrund der Automatisierungen standardisiert und kann somit gut vorhergesagt werden. Dies kann zu einer verbesserten Planung einer Auslastung des Magnetresonanzgeräts führen.
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Generelle Anordnung Übersichtsaufnahmen und diagnostischen Aufnahmen
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In der Herzbildgebung erfolgen insbesondere maximal sechs, in den meisten Fällen fünf, Übersichtsaufnahmen. Durch weitere bereits beschriebene Automatisierungen kann es hierbei möglich sein die erste Übersichtsaufnahme und die zweite Übersichtsaufnahme miteinander zu kombinieren, wodurch weitere Messzeit eingespart werden kann. Während die dritte Übersichtsaufnahme in den meisten Fällen vorhanden sein wird, ist es auch denkbar, in bestimmten Fällen die vierte Übersichtsaufnahme und/oder die fünfte Übersichtsaufnahme einzusparen. Der Aufnahmebereich für die Akquisition der diagnostischen Messdaten entlang der Langachse des Herzens und der diagnostischen Messdaten entlang der Kurzachse des Herzens kann in diesem Fall direkt basierend auf den in der dritten Übersichtsaufnahme akquirierten dritten Übersichts-Messdaten festgelegt werden.
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Während der Herzbildgebung erfolgt zwischen der ersten diagnostischen Aufnahme und der zweiten diagnostischen Aufnahme in den gezeigten Fällen eine Übersichtsaufnahme. Derart werden die Übersichtsaufnahmen und die diagnostischen Aufnahmen in ihrem zeitlichen Ablauf zumindest teilweise ineinander verschachtelt durchgeführt. Insbesondere erfolgen vor der ersten diagnostischen Aufnahme mehr, insbesondere mehr als doppelt so viele, Übersichtsaufnahmen als Übersichtsaufnahmen zwischen der ersten diagnostischen Aufnahme und der zweiten diagnostischen Aufnahme erfolgen.
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Insgesamt ermöglicht die im Vergleich zu herkömmlichen Herzuntersuchungen intelligente, insbesondere verschachtelte, Anordnung der Messblöcke für die Übersichtsaufnahmen und diagnostischen Aufnahmen, insbesondere in Kombination mit der Abstimmung deren zeitliche Dauer zueinander, den Ablauf der Herzbildgebung derart zu beschleunigen, dass die Akquisition der für die Beurteilung des Herzens, beispielsweise der Herzfunktion, des Untersuchungsobjekts benötigten diagnostischen Messdaten innerhalb der maximalen Bildgebungsdauer ermöglicht wird.
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Spezifisch in der ersten Herzbildgebung können für die Beurteilung der Herzfunktion die relevanten diagnostischen Informationen in zwei diagnostischen Aufnahmen Ma5, Ma7 akquiriert werden. Derart ist die Anzahl der Übersichtsaufnahmen Ma1, Ma2, Ma3, Ma4, Ma6 in der ersten Herzbildgebung insbesondere mehr als doppelt so groß als die Anzahl der diagnostischen Aufnahmen Ma5, Ma7. Es ist alternativ auch denkbar, dass die Anzahl der Übersichtsaufnahmen Ma1, Ma2, Ma3, Ma4, Ma6 in der ersten Herzbildgebung genau doppelt so groß als die Anzahl der diagnostischen Aufnahmen Ma5, Ma7 ist.
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Zeitliche Anordnung der diagnostischen Aufnahmen bezüglich Kontrastmittelgabe
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Spezifisch in der zweiten Herzbildgebung und der dritten Herzbildgebung erfolgt jeweils zumindest eine Kontrastmittelgabe Cb, Cc. Die erste Herzbildgebung kann ohne Kontrastmittelgabe durchgeführt werden. Die Kontrastmittelgabe Cb, Cc ist hierbei zeitlich derart angeordnet, dass für die folgenden diagnostischen Aufnahmen eine möglichst geeignete Anreicherung des verabreichten Kontrastmittels im Herzgewebe des Untersuchungsobjekts vorliegt. Gleichzeitig sind die auf die Kontrastmittelgabe Cb, Cc folgenden diagnostischen Aufnahmen in der zweiten Herzbildgebung und der dritten Herzbildgebung zeitlich besonders vorteilhaft bezüglich der Anreicherung des verabreichten Kontrastmittels angeordnet.
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Vorteilhafterweise erfolgt die Kontrastmittelgabe Cb bei der zweiten Herzbildgebung vor dem Start des ersten Messblocks Bb1 der zweiten Herzbildgebung. Der achte Zeitpunkt Tb8 ist dabei derart gewählt, dass zwischen dem Zeitpunkt der Kontrastmittelgabe Cb und dem Beginn der dritten diagnostischen Aufnahme Mb8 zumindest 8 Minuten, insbesondere zumindest 9 Minuten, vorteilhafterweise zumindest 10 Minuten vergehen. Insbesondere vergehen zwischen dem Zeitpunkt der Kontrastmittelgabe Cb und dem Beginn der dritten diagnostischen Aufnahme Mb8 weniger als 20 Minuten, vorteilhafterweise weniger als 17 Minuten.
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Derart kann in der dritten diagnostische Aufnahme Mb8, nämlich der Delayed Enhancement Messung, besonders vorteilhaft die späte Anreicherung des Kontrastmittels im Herz des Untersuchungsobjekts untersucht werden. Dadurch dass die Kontrastmittelgabe Cb möglichst früh in der zweiten Herzbildgebung, nämlich vorteilhafterweise bei der Positionierung des Untersuchungsobjekts auf der Patientenlagerungsvorrichtung des Magnetresonanzgeräts, erfolgt, kann eine Wartezeit zwischen der Kontrastmittelgabe Cb und der Delayed Enhancement Messung vorteilhafterweise verkürzt werden.
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Vorteilhafterweise können im standardisierten Ablauf der zweiten Herzbildgebung fast alle Übersichtsmessungen und di agnostische Messungen zwischen der Kontrastmittelgabe Cb und der dritten diagnostischen Aufnahme Mb8 durchgeführt werden. Derart kann die dritte diagnostische Aufnahme Mb8 zeitlich möglichst weit entfernt von der Kontrastmittelgabe Cb positioniert werden, so dass eine besonders geeignete Anreicherung des Kontrastmittels im Herz des Untersuchungsobjekts für die Delayed Enhancement Messung vorliegt. Die Wartezeit zwischen der Kontrastmittelgabe Cb und der dritten diagnostischen Aufnahme Mb8 kann durch die geeignete zeitliche Anordnung der Übersichtsmessungen Mb1, Mb2, Mb3, Mb4, Mb6, der ersten diagnostischen Messung Mb5 und der zweiten diagnostischen Messung Mb7 besonders sinnvoll ausgenutzt werden. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die maximale Bildgebungsdauer für die zweite Herzbildgebung eingehalten werden kann.
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Gemäß der Beschreibung der zweiten Herzbildgebung in 2 ist die vierte diagnostische Aufnahme Mb9, die dynamische Herzaufnahme entlang der Kurzachsen-Messschichten, zeitlich nach der Delayed Enhancement Messung angeordnet. Derart kann die vierte diagnostische Aufnahme Mb9 möglichst zeitlich entfernt von der Kontrastmittelgabe Cb in der zweiten Herzbildgebung positioniert werden. Zum neunten Zeitpunkt Tb9 kann so eine Kontrastmittelanreicherung im Herz des Untersuchungsobjekts bereits wieder reduziert sein. Auf diese Weise kann ein störender Einfluss des dem Untersuchungsobjekt verabreichten Kontrastmittels auf die in der vierten diagnostischen Aufnahme Mb9 akquirierten vierten diagnostischen Messdaten vorteilhafterweise reduziert werden.
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Gemäß der Beschreibung der zweiten Herzbildgebung in 2 ist die erste diagnostische Aufnahme Mb5, die dynamische Herzaufnahme entlang der Langachsen-Messschichten, als zeitliche erste diagnostische Aufnahme nach der Kontrastmittelgabe Cb angeordnet. Hier wird ein eventuell störender Einfluss des dem Untersuchungsobjekt verabreichten Kontrastmittels auf die ersten diagnostischen Messdaten in Kauf genommen, um die erste Bildgebungsdauer möglichst gering halten zu können. Basierend auf den ersten diagnostischen Messdaten werden nämlich Aufnahmeparameter für die weiteren diagnostischen Messungen, insbesondere eine Positionierung der Kurzachsen-Messschichten, eingestellt.
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Die Kontrastmittelgabe Cc für die dritte Herzbildgebung erfolgt insbesondere nicht vor dem Start der dritten Herzbildgebung, sondern zu Beginn des achten Messblocks Mc8. Derart kann im achten Messblock Mc8 eine Anflutung des dem Untersuchungsobjekt verabreichten Kontrastmittels dynamisch in der Stress-Perfusionsmessung untersucht werden.
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Der zwölfte Zeitpunkt Tc12 ist dabei derart gewählt, dass zwischen dem Zeitpunkt der Kontrastmittelgabe Cc und dem Beginn der sechsten diagnostischen Aufnahme Mc12 zumindest 6 Minuten, insbesondere zumindest 8 Minuten, vorteilhafterweise zumindest 10 Minuten vergehen. Derart kann in der Delayed Enhancement Messung besonders vorteilhaft die späte Anreicherung des Kontrastmittels im Herz des Untersuchungsobjekts untersucht werden.
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Vorteilhafterweise können im standardisierten Ablauf der dritten Herzbildgebung alle neben der den Perfusionsmessungen und der ersten diagnostischen Aufnahme Mc5 verbleibenden diagnostische Messungen Mc9, Mc10, Mc11 zwischen der Kontrastmittelgabe Cc und der sechste diagnostischen Aufnahme Mb12 durchgeführt werden. Derart kann die sechste diagnostische Aufnahme Mc12 zeitlich möglichst weit entfernt von der Kontrastmittelgabe Cc positioniert werden, so dass eine besonders geeignete Anreicherung des Kontrastmittels im Herz des Untersuchungsobjekts für die Delayed Enhancement Messung vorliegt. Die Wartezeit zwischen der Kontrastmittelgabe Cc und der sechsten diagnostischen Aufnahme Mc12 kann durch die geeignete zeitliche Anordnung der verbleibenden diagnostischen Messungen Mc9, Mc10, Mc11 besonders sinnvoll ausgenutzt werden. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die maximale Bildgebungsdauer für die dritte Herzbildgebung eingehalten werden kann.
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Gemäß der Beschreibung der dritten Herzbildgebung in 3 ist die fünfte diagnostische Aufnahme Mb11, die dynamische Herzaufnahme entlang der Kurzachsen-Messschichten, zeitlich unmittelbar vor der Delayed Enhancement Messung angeordnet. Derart können die Delayed Enhancement Messung zeitlich weiter entfernt von der Kontrastmittelgabe Cc positioniert werden und die Bildgebungsdauer der dritten Herzbildgebung vorteilhafterweise verkürzt werden. Die fünfte diagnostische Aufnahme Mb11 ist dennoch zeitlich möglichst weit entfernt von der Kontrastmittelgabe Cc in der dritten Herzbildgebung positioniert, so dass ein störender Einfluss des dem Untersuchungsobjekt verabreichten Kontrastmittels auf die in der fünften diagnostischen Aufnahme Mb11 akquirierten fünften diagnostischen Messdaten vorteilhafterweise möglichst reduziert werden kann.
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Verhältnis Aufnahmeparameter zwischen diagnostischen Aufnahmen
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Die erste diagnostische Aufnahme und die zweite diagnostische Aufnahme weisen insbesondere Orientierungen entlang von unterschiedlichen Herzachsen auf. So wird nur eine Aufnahme der ersten und zweiten diagnostischen Aufnahmen entlang der Langachse und die andere der ersten und zweiten diagnostischen Aufnahmen entlang der Kurzachse durchgeführt.
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Während der ersten diagnostischen Aufnahme werden insbesondere zueinander orthogonale Messschichten im Herz des Untersuchungsobjekts akquiriert. Dagegen werden während der zweiten diagnostischen Aufnahme insbesondere zueinander parallele Messschichten im Herz des Untersuchungsobjekts akquiriert. Die Planung einer Orientierung der zueinander parallelen Messschichten, welche während der zweiten diagnostischen Aufnahme akquiriert werden, kann dabei besonders vorteilhaft auf der Akquisition der zueinander orthogonalen Messschichten in der ersten diagnostischen Aufnahme basieren. Spezifisch für die erste Herzbildgebung werden bei der zweiten diagnostischen Aufnahme insbesondere mehr als doppelt so viele, vor zugsweise mehr als dreimal so viele, Messschichten als bei der ersten diagnostischen Aufnahme akquiriert.
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Die Anzahl der in den diagnostischen Aufnahmen akquirierten Messschichten und die Zeitauflösung der diagnostischen Messdaten werden insbesondere derart gewählt, dass die maximale Bildgebungsdauer für die Herzbildgebung eingehalten wird und gleichzeitig eine besonders hohe diagnostische Aussagekraft erzielt wird. Dem Benutzer kann eine Möglichkeit zur Veränderung der Anzahl der Messschichten und/oder der Zeitauflösung der diagnostischen Messdaten gegeben werden. Dann sind insbesondere jedoch solche Einstellungen der Anzahl der Messschichten und/oder der Zeitauflösung der diagnostischen Messdaten für den Benutzer gesperrt, welche zu höheren Bildgebungsdauern als die vorgegebene maximale Bildgebungsdauer führen. Wenn die Anzahl der Benutzerinteraktionen reduziert werden soll, können Parametereinstellungen, wie beispielsweise die Anzahl der Messschichten und/oder die Schichtauflösung und/oder die Pixelauflösung und/oder die Zeitauflösung, auch vorgegeben werden.
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Die beschriebene Abstimmung der Aufnahmeparameter für die Aufnahmen entlang der Langachse im Vergleich zu der Aufnahme entlang der Kurzachse ermöglicht es, den Ablauf der Herzbildgebung derart zu beschleunigen, dass die Akquisition der für die Beurteilung des Herzens, beispielsweise der Herzfunktion, des Untersuchungsobjekts benötigten diagnostischen Messdaten innerhalb der maximalen Bildgebungsdauer ermöglicht wird. Gleichzeitig kann so eine hohe diagnostische Bildqualität der aufgezeichneten diagnostischen Messdaten und/oder eine einfache Reproduzierbarkeit dieser Bildqualität bei einer Serie von Untersuchungen gemäß der Herzbildgebung erzielt werden.
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Spezifisch in der zweiten Herzbildgebung erfolgen alle übrigen diagnostischen Aufnahmen Mb7, Mb8, Mb9 bis auf die erste diagnostische Aufnahme Mb5 aus den Kurzachsen-Messschichten. Derart werden alle übrigen diagnostischen Aufnahmen Mb7, Mb8, Mb9 in der zweiten Herzbildgebung basierend auf den in der ersten diagnostischen Aufnahme Mb8 akquirierten ersten diagnostischen Messdaten geplant. Zusätzlich können in den übrigen diagnostischen Aufnahmen Mb7, Mb8, Mb9 auch diagnostische Messdaten entlang von Langachsen-Messschichten aufgenommen werden, wie es im in 2 gezeigten Fall beispielsweise in der dritten diagnostischen Aufnahme Mb8 der Fall ist.
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Spezifisch in der zweiten Herzbildgebung und der dritten Herzbildgebung erfolgen demnach mehrere diagnostische Aufnahmen aus einem Stapel aus Kurzachsen-Messschichten. Dabei jeweils ist für die T1-Mapping Messung in der zweiten Herzbildgebung bzw. dritten Herzbildgebung der Stapel der Kurzachsen-Messschichten kleiner als für die dynamische CINE Aufnahme in der gleichen Herzbildgebung. Auch ist für die Perfusionsmessung in der dritten Herzbildgebung der Stapel der Kurzachsen-Messschichten kleiner als für die dynamische CINE Aufnahme in der dritten Herzbildgebung.
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Verhältnis der Zeitdauern zwischen den diagnostischen Aufnahmen und Übersichtsaufnahmen
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In allen Herzbildgebungen liegen im gezeigten Fall vor dem Beginn des fünften Messblocks vier Messblöcke mit Übersichtsaufnahmen welche zusammengerechnet mehr als doppelt so lange dauern als der fünfte Messblock mit der ersten diagnostischen Aufnahme. Der fünfte Messblock benötigt insbesondere im Vergleich zum vierten Messblock mehr Zeit.
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In allen Herzbildgebungen dauern im gezeigten Fall der dritte Messblock und der vierte Messblock zusammen insbesondere länger als der erste Messblock kombiniert mit dem zweiten Messblock. Der dritte Messblock und der vierte Messblock sind diejenigen Messblöcke, deren Übersichts-Messdaten zum Festlegen der Orientierung bzw. des Aufnahmebereichs der Langachsen-Messschichten dienen. Der erste Messblock und der zweite Messblock sind hingegen diejenigen Messblöcke, anhand deren Übersichts-Messdaten eine Positionierung des Herzens im Isozentrum des Magnetresonanzgeräts stattfindet. Damit dauern die Messblöcke, in welchen die auf das Festlegen der Langachse bezogene Übersichts-Messdaten aufgezeichnet werden, länger als die Messblöcke, in welchen Übersichts-Messdaten, die nicht zum Festlegen der Langachse ausgebildet sind, aufgezeichnet werden. Von den ersten drei Messblöcken, in welchen Übersicht-Messdaten aufgezeichnet werden, dauert der dritte Messblock in etwa gleich lang wie die ersten beiden Messblöcke. Damit dauert der dritte Messblock deutlich länger als jeder der ersten beiden Messblöcke.
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Spezifisch für die erste Herzbildgebung weist der siebte Messblock Ba7 mit der zweiten diagnostischen Aufnahme Ma7, in welcher die Messdaten entlang der Kurzachse aufgenommen werden, insbesondere eine kürzere Zeitdauer als der fünfte Messblock Ba5 mit der ersten diagnostischen Aufnahme Ma5, in welcher die Messdaten entlang der Langachse aufgenommen werden, auf. Insbesondere dauert der siebte Messblock Ba7 in der ersten Herzbildgebung weniger als 80 Prozent, vorzugsweise weniger als 70 Prozent, insbesondere weniger als 60 Prozent der Zeitdauer des fünften Messblocks Ba5. Dies liegt vor allem an dem Zeitaufwand für den dritten Evaluierungsschritt Ea3 und der dritten Benutzerinteraktion, welche während des fünften Messblocks Ba5 erfolgen. Die reine Messzeit für die zweite diagnostische Aufnahme Ma7 in der ersten Herzbildgebung ist länger als die reine Messzeit für die erste diagnostische Aufnahme Ma5.
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In der ersten Herzbildgebung weisen die Messblöcke Ba1, Ba2, Ba3, Ba4, Ba6 mit den Übersichtsaufnahmen Ma1, Ma2, Ma3, Ma4, Ma6 zusammengerechnet eine Zeitdauer auf, welche fünf Drittel der zusammengerechneten Zeitdauer der Messblöcke Ba5, Ba7 mit den diagnostischen Aufnahmen Ma5, Ma7 beträgt. Der Start des fünften Messblocks Ba5 der ersten diagnostischen Aufnahme Ma5 liegt dabei genau bei der Hälfte der gesamten Bildgebungsdauer der ersten Herzbildgebung. Bei der ersten Herzbildgebung weist die Auswertung der ersten diagnostischen Messdaten und zweiten diagnostischen Messdaten im fünften Evaluierungsschritt, welcher nach dem Ende der Bildgebungsdauer der ers ten Herzbildgebung, stattfindet, eine Zeitdauer auf, welche etwa ein Drittel der Bildgebungsdauer beträgt.
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Bei den Herzbildgebungen mit Kontrastmittelgabe Cb, Cc, nämlich der zweiten Herzbildgebung und der dritten Herzbildgebung, weisen die Messblöcke mit den Übersichtsaufnahmen zusammengerechnet eine Zeitdauer auf, welche kürzer als die zusammengerechnete Zeitdauer der Messblöcke mit den diagnostischen Aufnahmen ist.
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Compressed Sensing
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Zur Akquisition der diagnostischen Messdaten, insbesondere der dynamischen CINE Herzaufnahmen, wird insbesondere eine Beschleunigungstechnik eingesetzt. Für andere diagnostische Messungen und die Übersichtsmessungen werden typischerweise auch Beschleunigungstechniken eingesetzt. Es können verschiedene, dem Fachmann bekannte Beschleunigungstechniken, wie beispielsweise eine parallele Bildgebung, zur Akquisition der diagnostischen Messdaten eingesetzt werden. Insbesondere ist der Einsatz einer Compressed Sensing Beschleunigungstechnik denkbar. Die Compressed Sensing Beschleunigungstechnik, welche vorteilhafterweise zur Akquisition der diagnostischen Messdaten eingesetzt wird, kann in Kombination mit den verschiedenen Magnetresonanz-Sequenzen, welche zu dem unterschiedlichen Kontrastverhalten führen, eingesetzt werden. Die Compressed Sensing Beschleunigungstechnik ist hierbei dem Fachmann bekannt, so dass hier nicht genauer auf sie eingegangen werden soll. Für eine besonders vorteilhafte Rekonstruktion der mittels der Compressed Sensing Beschleunigungstechnik akquirierten diagnostischen Messdaten kann eine bewegungsabhängige Regularisierung eingesetzt werden, wie sie in der
US 2014/0126796 A1 beschrieben ist. In dieser Hinsicht wird Bezug auf die
US 2014/0126796 A1 genommen, wobei deren Inhalt hiermit vollständig in diese Anmeldung aufgenommen wird. Eine vorteilhafte Compressed Sensing Beschleunigungstechnik kann ein inkohärentes Sampling von k-Raum-Daten und/oder eine partielle Fourier-Technik einsetzen. Hierbei ist, wie in der
US 2014/0086469 A1 beschrieben, für die Rekonstruktion der diagnostischen Messdaten ein Einsatz von gewichteten Haar Wavelets besonders vorteilhaft, um räumliche und/oder zeitliche Korrelationen in den diagnostischen Messdaten ausnutzen zu können. In dieser Hinsicht wird Bezug auf die
US 2014/0086469 A1 genommen, wobei deren Inhalt hiermit vollständig in diese Anmeldung aufgenommen wird.
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Der Einsatz der Compressed Sensing Beschleunigungstechnik kann eine Aufnahme der diagnostischen Messdaten in einer besonders kurzen Aufnahmezeit ermöglichen. Mittels der Compressed Sensing Beschleunigungstechnik kann vorteilhafterweise eine ähnliche räumliche und zeitliche Auflösung als bei herkömmlichen segmentierten Aufnahmetechniken oder Echtzeit-Aufnahmetechniken bei einer deutlich verkürzten Aufnahmezeit erreicht werden. Gerade bei einer Bestimmung einer Herzfunktion kann aufgrund der üblicherweise benötigten hohen Aufnahmezeit der Einsatz der Compressed Sensing Beschleunigungstechnik besonders sinnvoll sein. Die Compressed Sensing Beschleunigungstechnik kann so das Akquirieren der diagnostischen Magnetresonanz-Messdaten in sehr wenigen Atemanhaltevorgängen bzw. in einer Atemanhaltephase bzw. freiatmend ermöglichen. So kann ein Einfluss der Bewegung des Untersuchungsobjekts auf die diagnostischen Magnetresonanz-Messdaten deutlich reduziert werden. Der Einsatz der Compressed Sensing Beschleunigungstechnik kann auch eine robuste Akquisition der diagnostischen Magnetresonanz-Messdaten bei unkooperativen Patienten oder Patienten, die nur kurz bzw. gar nicht ihren Atem anhalten können oder einen unregelmäßigen Herzschlag bzw. eine Arrhythmie haben, ermöglichen.
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Fig. 4 – Magnetresonanzgerät
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4 stellt ein erfindungsgemäßes Magnetresonanzgerät 11 zur Durchführung der Herzbildgebungen nach 1–3 schematisch dar. Das Magnetresonanzgerät 11 umfasst eine von einer Magneteinheit 13 gebildete Detektoreinheit mit einem Hauptmagneten 17 zu einem Erzeugen eines starken und insbe sondere konstanten Hauptmagnetfelds 18. Zudem weist das Magnetresonanzgerät 11 einen zylinderförmigen Patientenaufnahmebereich 14 zu einer Aufnahme eines Untersuchungsobjekts 15, im vorliegenden Fall eines Patienten, auf, wobei der Patientenaufnahmebereich 14 in einer Umfangsrichtung von der Magneteinheit 13 zylinderförmig umschlossen ist. Der Patient 15 kann mittels einer Patientenlagerungsvorrichtung 16 des Magnetresonanzgeräts 11 in den Patientenaufnahmebereich 14 geschoben werden. Die Patientenlagerungsvorrichtung 16 weist hierzu einen Liegentisch auf, der bewegbar innerhalb des Magnetresonanzgeräts 11 angeordnet ist. Die Magneteinheit 13 ist mittels einer Gehäuseverkleidung 31 des Magnetresonanzgeräts nach außen hin abgeschirmt.
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Die Magneteinheit 13 weist weiterhin eine Gradientenspuleneinheit 19 zu einer Erzeugung von Magnetfeldgradienten auf, die für eine Ortskodierung während einer Bildgebung verwendet werden. Die Gradientenspuleneinheit 19 wird mittels einer Gradientensteuereinheit 28 angesteuert. Des Weiteren weist die Magneteinheit 13 eine Hochfrequenzantenneneinheit 20, welche im gezeigten Fall als fest in das Magnetresonanzgerät 11 integrierte Körperspule ausgebildet ist, und eine Hochfrequenzantennensteuereinheit 29 zu einer Anregung einer Polarisation, die sich in dem von dem Hauptmagneten 17 erzeugten Hauptmagnetfeld 18 einstellt, auf. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 wird von der Hochfrequenzantennensteuereinheit 29 angesteuert und strahlt hochfrequente Magnetresonanz-Sequenzen in einen Untersuchungsraum, der im Wesentlichen von dem Patientenaufnahmebereich 14 gebildet ist, ein. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 ist weiterhin zum Empfang von Magnetresonanz-Signalen, insbesondere aus dem Patienten 15, ausgebildet.
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Zu einer Steuerung des Hauptmagneten 17, der Gradientensteuereinheit 28 und der Hochfrequenzantennensteuereinheit 29 weist das Magnetresonanzgerät 11 eine Recheneinheit 24 auf. Die Recheneinheit 24 steuert zentral das Magnetresonanzgerät 11, wie beispielsweise das Durchführen einer vorbestimmten bildgebenden Gradientenechosequenz. Steuerinformationen wie beispielsweise Bildgebungsparameter, sowie rekonstruierte Magnetresonanz-Bilder können auf einer Anzeigeeinheit 25, des Magnetresonanzgeräts 11 für einen Benutzer bereitgestellt werden. Zudem weist das Magnetresonanzgerät 11 eine Eingabeeinheit 26 auf, mittels derer Informationen und/oder Parameter während eines Messvorgangs von einem Benutzer eingegeben werden können. Die Recheneinheit 24 kann die Gradientensteuereinheit 28 und/oder die Hochfrequenzantennensteuereinheit 29 und/oder die Anzeigeeinheit 25 und/oder die Eingabeeinheit 26 umfassen.
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Das Magnetresonanzgerät 11 umfasst weiterhin eine Messdatenerfassungseinheit 32. Die Messdatenerfassungseinheit 32 wird im vorliegenden Fall von der Magneteinheit 13 zusammen mit der Hochfrequenzantennensteuereinheit 29 und der Gradientensteuereinheit 28 gebildet. Das Magnetresonanzgerät 11 ist somit zusammen mit der Messdatenerfassungseinheit 32 und der Recheneinheit 24 zur Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens ausgelegt.
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Das dargestellte Magnetresonanzgerät 11 kann selbstverständlich weitere Komponenten umfassen, die Magnetresonanzgeräte 11 gewöhnlich aufweisen. Eine allgemeine Funktionsweise eines Magnetresonanzgeräts 11 ist zudem dem Fachmann bekannt, so dass auf eine detaillierte Beschreibung der weiteren Komponenten verzichtet wird.
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Fig. 5 – Auswahlsystem
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5 zeigt ein Auswahlsystem 100, welches einem Benutzer eine Auswahl einer durchzuführenden Herzbildgebung ermöglicht. Das Auswahlsystem 100 umfasst eine Benutzerschnittstelle, mittels welcher der Benutzer die durchzuführende Herzbildgebung auswählen kann. Dafür umfasst die Benutzerschnittstelle eine Auswahleinheit 101 und eine Ausgabeeinheit 102. Die Auswahleinheit kann insbesondere als Eingabeeinheit 26 des Magnetresonanzgeräts gemäß 4 ausgebildet sein.
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Die Ausgabeeinheit 102 kann insbesondere als Anzeigeeinheit 25 des Magnetresonanzgeräts 11 gemäß 4 ausgebildet sein. Es ist in bestimmten Fällen auch denkbar, dass das in 5 gezeigte Auswahlsystem 100 separat vom Magnetresonanzgerät 11 ausgestaltet ist.
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Die verschiedenen auszuwählenden Herzbildgebungen werden auf der Ausgabeeinheit 102, insbesondere zusammen mit oder auf einer geeigneten Schaltfläche H1, H2, H3, dargestellt. Im in 5 gezeigten Fall sind die erste Herzbildgebung, welche in 1 beschrieben ist, einer ersten Schaltfläche H1 der Ausgabeeinheit 102, die zweite Herzbildgebung, welche in 2 beschrieben ist, einer zweiten Schaltfläche H2 der Ausgabeeinheit 102 und die dritte Herzbildgebung, welche in 3 beschrieben ist, einer dritten Schaltfläche H1 der Ausgabeeinheit 102 zugeordnet.
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Die Darstellung der Schaltflächen H1, H2, H3 und die zugehörige Beschriftung kann gemäß einer dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Form ausgebildet sein. Die Schaltflächen H1, H2, H3 können beispielsweise mit den diagnostischen Möglichkeiten der jeweiligen zugeordneten Herzbildgebungen beschriftet sein. So kann beispielsweise die erste Schaltfläche H1 derart beschriftet sein, dass die zugehörige erste Herzbildgebung zur Beurteilung einer Herzfunktion des Untersuchungsobjekts ausgestaltet ist. Die zweite Schaltfläche H2 kann derart beschriftet sein, dass die zugehörige zweite Herzbildgebung zur Beurteilung einer Herzfunktion und einer eventuell vorliegenden nicht-ischämischen Herzkrankheit des Untersuchungsobjekts ausgestaltet ist. Die dritte Schaltfläche H3 kann derart beschriftet sein, dass die zugehörige zweite Herzbildgebung zur Beurteilung einer Herzfunktion und einer eventuell vorliegenden nicht-ischämischen Herzkrankheit und ischämischen Herzkrankheit des Untersuchungsobjekts ausgestaltet ist. Weiterhin kann zu den Schaltflächen H1, H2, H3 jeweils die maximale Bildgebungsdauer der zugeordneten Herzbildgung angezeigt werden.
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Der Benutzer kann so mit der Auswahleinheit 101 eine Schaltfläche H1, H2, H3 auswählen, um die zugehörige Herzbildgebung für die Durchführung auszuwählen. Derart kann der Benutzer durch Betätigung der ersten Schaltfläche H1 die erste Herzbildgebung für die Durchführung auswählen, durch Betätigung der zweiten Schaltfläche H2 die zweite Herzbildgebung für die Durchführung auswählen und durch Betätigung der dritten Schaltfläche H1 die dritte Herzbildgebung für die Durchführung auswählen. Die Auswahl der Schaltfläche kann mittels eines dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Vorgehens erfolgen, beispielsweise mittels eines Klicks, eines Doppelklicks, einer Drag&Drop Aktion, usw.
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Selbstverständlich können auf der Ausgabeeinheit 102 auch weitere Bildgebungsabläufe, eventuell auch von anderen Körperbereichen des Untersuchungsobjekts, angezeigt und dem Benutzer zur Auswahl gestellt werden. Die Schaltflächen H1, H2, H3 können derart in einem größeren Protokollbaum, welcher weitere auszuwählende Bildgebungsabläufe umfasst, angeordnet sein.
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Nach Auswahl einer Schaltfläche H1, H2, H3 durch den Benutzer mittels der Auswahleinheit 101 kann die zugehörige Herzbildgebung gestartet werden. Derart kann eine Information über Auswahl der Schaltfläche H1, H2, H3 vom Auswahlsystem 100 an das Magnetresonanzgerät 11 übertragen werden. Die Auswahl der Schaltfläche H1, H2, H3 kann unmittelbar den Start der zugehörigen Herzbildgebung auslösen. Vorteilhafterweise wird dem Benutzer jedoch zunächst eine Eingabe von patientenspezifischen Merkmalen für die jeweilige Herzbildgebung ermöglicht, bevor diese startet.
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Selbstverständlich ist es denkbar, dass zumindest eine zusätzliche diagnostische Aufnahme in die vorgestellten Herzbildgebungen eingeführt wird. Diese kann zu einer Verlängerung der Bildgebungsdauer der jeweiligen Herzbildgebungen führen. Die mögliche zusätzliche zumindest eine diagnostische Aufnahmen kann beispielsweise eine Flussmessung und/oder eine Koronarienmessung umfassen.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung dennoch nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2012/0121152 A1 [0168, 0182, 0188]
- US 2009/0290776 A1 [0176]
- US 2014/0126796 A1 [0319, 0319]
- US 2014/0086469 A1 [0319, 0319]