DE102016208110A1 - Verfahren und Trägermaterial zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen zur Gewinnung und Rückgewinnung von Wertmetallen - Google Patents

Verfahren und Trägermaterial zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen zur Gewinnung und Rückgewinnung von Wertmetallen Download PDF

Info

Publication number
DE102016208110A1
DE102016208110A1 DE102016208110.1A DE102016208110A DE102016208110A1 DE 102016208110 A1 DE102016208110 A1 DE 102016208110A1 DE 102016208110 A DE102016208110 A DE 102016208110A DE 102016208110 A1 DE102016208110 A1 DE 102016208110A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
binding
metal ion
binding molecules
recovery
sol
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE102016208110.1A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102016208110B4 (de
Inventor
Sabine Matys
Katrin Pollmann
Johannes Raff
Falk Lehmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Helmholtz Zentrum Dresden Rossendorf eV
Original Assignee
Helmholtz Zentrum Dresden Rossendorf eV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Helmholtz Zentrum Dresden Rossendorf eV filed Critical Helmholtz Zentrum Dresden Rossendorf eV
Priority to DE102016208110.1A priority Critical patent/DE102016208110B4/de
Publication of DE102016208110A1 publication Critical patent/DE102016208110A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102016208110B4 publication Critical patent/DE102016208110B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K7/00Peptides having 5 to 20 amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof
    • C07K7/04Linear peptides containing only normal peptide links
    • C07K7/06Linear peptides containing only normal peptide links having 5 to 11 amino acids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K7/00Peptides having 5 to 20 amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof
    • C07K7/04Linear peptides containing only normal peptide links
    • C07K7/08Linear peptides containing only normal peptide links having 12 to 20 amino acids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B23/00Obtaining nickel or cobalt
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B3/00Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes
    • C22B3/20Treatment or purification of solutions, e.g. obtained by leaching
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P10/00Technologies related to metal processing
    • Y02P10/20Recycling

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen basierend auf der Phagen-Display-Methode mittels eines planaren Trägermaterials mit immobilisierten Metallionen. Die Erfindung betrifft weiterhin ein planares Trägermaterial mit immobilisierten Metallionen, metallionenbindende Peptide erhältlich durch das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Verwendung der metallionenbindenden Moleküle zur Gewinnung oder Rückgewinnung von Wertmetallen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen basierend auf der Phagen-Display-Methode mittels eines planaren Trägermaterials mit immobilisierten Metallionen. Die Erfindung betrifft weiterhin ein planares Trägermaterial mit immobilisierten Metallionen, metallionenbindende Peptide erhältlich durch das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Verwendung der metallionenbindenden Moleküle zur Gewinnung oder Rückgewinnung von Wertmetallen.
  • Stand der Technik
  • Aufgrund der vorhandenen Probleme bei der Wertmetallgewinnung (Verfügbarkeit, Abbaubarkeit) bestehen große Bestrebungen neue Methoden für die Erkundung, die Gewinnung, die Aufbereitung, die Veredlung und das Recycling von Wertmetallen zu entwickeln. Eine Möglichkeit des Recyclings besteht darin, vorhandene Wertmetalle selektiv aus industriellen Prozesswässern, Laugungslösungen aus metallurgischen Prozessen oder Bergbauwässern zu entfernen und einer wirtschaftlichen Verwertung zugänglich zu machen.
  • Herkömmliche Verfahren zur Entfernung von Metallen aus Lösungen weisen allerdings eine Reihe von Nachteilen auf. Die Verfahren sind meist nicht sehr selektiv, Metallionen können nicht vollständig entfernt werden und die verwendeten Materialien sind schwer abbaubar (z. B. Ionenaustauscherharze) oder erfordern toxische Chemikalien (z. B. organische Lösungsmittel).
  • Eine mögliche Alternative bietet die Bereitstellung metallionenbindender Moleküle mittels des Phagen-Display-Verfahrens.
  • Das Phagen-Display-Verfahren geht auf Arbeiten von Smith (1985) zurück. Unter Phagen-Display oder Biopanning wird ein biotechnologisches Verfahren verstanden, bei dem aus großen, rekombinanten Bibliotheken Peptide, Proteinteile oder komplette Proteine funktionell auf der Oberfläche von Bakteriophagen präsentiert werden, um geeignete Liganden für bestimmte Zielmoleküle zu isolieren und zu identifizieren. Ausgehend von den sogenannten Phagenbibliotheken, welche zum Teil kommerziell erhältlich sind und deren Anzahl der Phagenvarianten sich über mehrere Größenordnungen erstreckt (typischerweise in der Größenordnung 109) werden in einem mehrstufigen Verfahren die Phagen selektiert, welche eine gute Bindung zum Zielmolekül aufweisen.
  • Anfänglich wurde das Phagen-Display-Verfahren besonders zur Identifizierung von Antikörpern bzw. Antikörperteilen verwendet. Neuere Forschungsarbeiten beschreiben das Phagen-Display-Verfahren für die Identifizierung von Peptiden, welche anorganische Materialien binden, zur Herstellung von Biosensoren (Souza et al. 2006) oder zur Verwendung in der Materialsynthese, z. B. als Keimbildner oder zur Partikelgrößenbegrenzung in der Nanopartikelsynthese (Ploss et al. 2014 und US2005/0064508 ).
  • Die Identifizierung von metallionenbindenden Peptiden wurde unter anderem durch Nian et al. (2010) anhand von Pb2+-Ionen und Day et al. (2013) anhand von Ni2+-Ionen beschrieben. Die Methode von Nian et al. wird als generelle Methode zur Selektion schwermetallionenbindender Peptide diskutiert und der Einsatz der selektierten Phagen für die Entfernung von toxischen Schwermetallen offenbart.
  • Bei der Selektion von metallionenbindenden Peptiden oder Proteinen besteht eine große Herausforderung in der Auswahl geeigneter Trägermaterialien für die ionischen Spezies. Ähnlich der Metallionenaffinitätschromatographie werden traditionell poröse Materialien, unter anderem funktionalisierte Agarose oder Siliziumdioxid, genutzt (Magdeldin and Moser 2012). Auch nicht-poröse Materialien, wie Beads, werden verwendet, welche eine schnellere Trennung zu Gunsten der geringen Oberflächengröße ermöglichen.
  • Bei der Auswahl geeigneter Trägermaterialien besitzen neben der Poren- und Partikelgröße auch die mechanische Stabilität, die chemische Inertheit, sowie die chemische Stabilität eine große Bedeutung. Die chemische Inertheit zeigt sich in einer geringen unspezifischen Bindung und somit einer spezifischen Bindung ausschließlich mit den Affinitätsliganden. Die chemische Stabilität betrifft die Abbaubarkeit durch Enzyme und Mikroben, die Stabilität gegen Regenerations- oder Spüllösungen, insbesondere auch der Metallionen-Trägermaterial-Bindung. Die Metallionenbindung an das Trägermaterial Agarose wird häufig mit einer geringen chemischen Stabilität offenbart, wodurch ein Metallionenverlust auftritt (Magdeldin and Moser 2012).
  • Aufgabe der Erfindung
  • Daher besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen mittels der Phagen-Display-Methode anzugeben, bei dem der Selektionsdruck der Bakteriophagen erhöht wird, um die Moleküle mit der besten Metallionenbindung zu isolieren.
  • Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, selektiv Metallionen aus Lösungen zu isolieren.
  • Wesen der Erfindung
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch das erfindungsgemäße Verfahren mittels eines planaren Trägermaterials mit einer geringen Menge immobilisierter Metallionen.
  • Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch die metallionenbindenden Peptide erhältlich durch das erfindungsgemäße Verfahren und deren Verwendung zur Gewinnung und Rückgewinnung von Wertmetallen.
  • Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen umfassend die Schritte:
    • a) Immobilisieren von Metallionen an einem Trägermaterial zur Generierung eines Zielmaterials,
    • b) Kontaktieren des Zielmaterials mit einer Molekülbibliothek,
    • c) Entfernung nicht bindender Moleküle,
    • d) Elution bindender Moleküle vom Zielmaterial,
    • e) Vervielfältigung der bindenden Moleküle,
    wobei das Trägermaterial eine planare, silikatische Sol-Gel-Keramik ist.
  • Metallionenbindende Moleküle im Sinne der Erfindung sind Moleküle, welche anziehende Wechselwirkungen (elektrostatische Wechselwirkungen, van-der-Waals-Wechselwirkungen, hydrophobe Wechselwirkungen) mit Metallionen eingehen. Metallionen sind positiv geladene Ionen von Metallen.
  • Erfindungsgemäß wird unter Immobilisieren die Bindung durch kovalente oder nicht-kovalente Wechselwirkungen (z.B. elektrostatische oder van-der-Waals-Wechselwirkungen) verstanden.
  • Das Zielmaterial im Sinne der Erfindung ist ein Trägermaterial mit immobilisierten Metallionen.
  • Planar bezeichnet im Sinne der Erfindung die räumliche Anordnung des Trägermaterials in einer Ebene.
  • In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Trägermaterial für die Metallionen eine planare, silikatische Sol-Gel-Keramik mit 0,1% bis 20% Anteil anionischer Polymere, bevorzugt mit 5% bis 15% Anteil anionischer Polymere, ganz besonders bevorzugt mit 15% Anteil anionischer Polymere.
  • % Anteil bezeichnet im Sinne der Erfindung Gewicht-% bezogen auf den Feststoffgehalt des Sols.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden anionische Polymere eingesetzt, da diese die Metallionen binden können und somit die Generierung des Zielmaterials ermöglichen. Weiterhin vorteilhaft stabilisieren die Polymere die planare, silikatische Sol-Gel-Keramik, verhindern deren Schrumpfen und erhöhen deren Flexibilität.
  • In einer Ausgestaltung der Ausführungsform sind die anionischen Polymere ausgewählt aus Dispex N40, Polyacrylsäure oder Polystyrensulfonsäure.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist die planare, silikatische Sol-Gel-Keramik auf technischen Textilien aufgebracht. Erfindungsgemäß sind technische Textilien textile Materialien, d.h. textile Rohstoffe (Naturfasern, Chemiefasern) und nichttextile Rohstoffe, die durch verschiedene Verfahren zu linien-, flächenförmigen und räumlichen Gebilden verarbeitet wurden, und daraus gefertigte Fertigerzeugnisse, die technische oder funktionelle Eigenschaften, z. B. Festigkeit, Chemikalienbeständigkeit oder Leitfähigkeit, aufweisen. Bevorzugt ist die planare, silikatische Sol-Gel-Keramik auf Glasfasergewebe aufgebracht.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist die planare, silikatische Sol-Gel-Keramik auf planaren Materialien aufgebracht. Bevorzugt ist die planare, silikatische Sol-Gel-Keramik auf Glas aufgebracht.
  • In einer weiteren Ausführungsform werden die Metallionen mit einer Metallsalzlösung der Metallionen an das Trägermaterial immobilisiert.
  • Metallionen im erfindungsgemäßen Verfahren können ausgewählt sein aus Co-, Ni-, Re-, Ga-, Mn-, V-, Sc-, Y-, In- oder Edelmetall-Ionen. Erfindungsgemäß sind Edelmetalle Metalle, die besonders korrosionsbeständig sind, z. B. Au, Ag, Pd oder Pt. Bevorzugt sind Metallionen im erfindungsgemäßen Verfahren Co-, Ni-, Re-, Ga- oder Edelmetall-Ionen, ganz besonders bevorzugt Co- oder Ni-Ionen.
  • In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Immobilisierung von Metallionen an das Trägermaterial mit der Metallsalzlösung der Metallionen in einer Konzentration von 1 bis 500 mmol/l.
  • In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Immobilisierung von Metallionen an das Trägermaterial mit der Metallsalzlösung der Metallionen für 10 bis 60 min.
  • In einer weiteren Ausführungsform werden ungebundene Metallionen mit Wasser oder einem Puffer entfernt.
  • Puffer im Sinne der Erfindung ist eine wässrige Pufferlösung bzw. eine Lösung aus einer schwachen Säure (z. B. Essigsäure) mit einem praktisch völlig dissoziierten Neutralsalz derselben Säure (z. B. Natriumacetat). Bei der Zugabe einer Säure oder Base ändert sich deren pH-Wert kaum (Pufferung).
  • In einer weiteren Ausführungsform ist die Molekülbibliothek eine Phagenbibliothek.
  • Erfindungsgemäß wird unter einer Phagenbibliothek eine rekombinante Bibliothek von Bakteriophagen, bei der Peptide, Proteinteile oder komplette Proteine funktionell auf der Oberfläche der Bakteriophagen präsentiert werden, verstanden. Zur Herstellung der Phagenbibliotheken erfolgt der Einbau der codierenden DNA in Phagemids und deren Expression in den Bakteriophagen.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist die Phagenbibliothek ausgewählt aus PhDTM 7, PhDTM C7C, PhDTM 12 von New England Biolabs GmbH (NEB) oder den pVIII-Bibliotheken F88-Cys1 bis 6 von Creative Biolabs.
  • In einer weiteren Ausführungsform wird die Molekülbibliothek vor den Schritten a) bis e) mit dem Trägermaterial kontaktiert (Negativselektion). Durch die Kontaktierung der kompletten Phagenbibliothek mit dem Trägermaterial in Abwesenheit der Metallionen werden unspezifisch an das Trägermaterial bindende Phagen von den nicht bindenden Phagen getrennt. Die nicht bindenden Phagen werden im Folgenden mit dem Zielmaterial, d.h. dem Trägermaterial mit Metallionen, in der Positivselektion (Schritt b)) kontaktiert.
  • In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Entfernung nicht bindender Moleküle im erfindungsgemäßen Verfahren durch Puffer. Weiterhin bevorzugt erfolgt die Entfernung nicht bindender Moleküle im erfindungsgemäßen Verfahren durch zehnfaches Spülen mit Puffer.
  • In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Elution bindender Moleküle durch die Erhöhung der Ionenstärke, Verringerung des pH-Werts, Erhöhung der Konzentration an Detergenz oder Inkubation mit einer E. coli-Kultur.
  • In einer weiteren Ausführungsform werden bei der Elution bindender Moleküle schwach bindende Moleküle zuerst eluiert und stark bindende Moleküle zum Schluss.
  • In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Elution bindender Moleküle im erfindungsgemäßen Verfahren durch die stufenweise Erhöhung der Ionenstärke (0,5; 1; 2 M), gefolgt von der Elution mit 1 N Chlorwasserstoffsäure oder 0,2 M Glycinpuffer (pH 2,2).
  • In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Elution bindender Moleküle im erfindungsgemäßen Verfahren durch die Inkubation mit einer E. coli-Kultur. Vorteilhaft werden durch die Inkubation mit der E. coli-Kultur besonders stark bindende Moleküle von dem Zielmaterial gelöst.
  • In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Vervielfältigung der bindenden Moleküle durch die Inkubation der Bakteriophagen mit einer E. coli-Kultur.
  • In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Vervielfältigung der codierenden DNA-Abschnitte für die metallionenbindenden Moleküle durch Polymerase-Kettenreaktion.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte a) bis e) zumindest zweimal wiederholt werden, bevorzugt zweimal bis fünfmal wiederholt werden, besonders bevorzugt zweimal wiederholt werden.
  • In einer weiteren Ausführungsform wird die DNA-Sequenz des metallionenbindenden Moleküls in einen Expressionsvektor ligiert und als ein Fusionsprotein exprimiert.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist der Expressionsvektor pMAL oder pKLCF-c von NEB.
  • In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Fusionsprotein ein Maltosebindeprotein, eine Cellulosebindedomäne oder eine Chitinbindedomäne.
  • In einer weiteren Ausführungsform wird das metallionenbindende Molekül auf Amylose-basierten Materialien, Cellulose-basierten Materialien oder Chitin-basierten Materialien immobilisiert.
  • In einer weiteren Ausführungsform wird das metallionenbindende Molekül in Sol-Gel-Keramiken, Alginat, Chitosan oder Hydrogele eingebettet.
  • In einer weiteren Ausführungsform wird das metallionenbindende Molekül durch kovalente Bindung an Silikate, Cellulose oder Polymere immobilisiert.
  • Gegenstand der Erfindung ist auch ein Trägermaterial zur Verwendung in einem Verfahren zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen, wobei das Trägermaterial eine planare, silikatische Sol-Gel-Keramik mit 0,1% bis 20% Anteil anionischer Polymere, bevorzugt mit 5% bis 15% Anteil anionischer Polymere, ganz besonders bevorzugt mit 15% Anteil anionischer Polymere und Metallionen umfasst.
  • In einer weiteren Ausführungsform sind im erfindungsgemäßen Trägermaterial anionische Polymere ausgewählt aus Dispex N40, Polyacrylsäure oder Polystyrensulfonsäure.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist die planare, silikatische Sol-Gel-Keramik auf technischen Textilien aufgebracht. Bevorzugt ist die planare, silikatische Sol-Gel-Keramik auf Glasfasergewebe aufgebracht.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist die planare, silikatische Sol-Gel-Keramik auf planaren Materialien aufgebracht. Bevorzugt ist die planare, silikatische Sol-Gel-Keramik auf Glas aufgebracht.
  • Metallionen im erfindungsgemäßen Trägermaterial können ausgewählt sein aus Co-, Ni-, Re-, Ga-, Mn-, V-, Sc-, Y-, In- oder Edelmetall-Ionen. Erfindungsgemäß sind Edelmetalle Metalle, die besonders korrosionsbeständig sind, z. B. Au, Ag, Pd oder Pt. Bevorzugt sind Metallionen im erfindungsgemäßen Trägermaterial Co-, Ni-, Re-, Ga- oder Edelmetall-Ionen, ganz besonders bevorzugt Co- oder Ni-Ionen.
  • Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung des erfindungsgemäßen Trägermaterials in einem Verfahren zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen.
  • Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein metallionenbindendes Peptid, das eine der Sequenzen SEQ ID NO. 1 bis SEQ ID NO. 47 enthält.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist das metallionenbindende Peptid selektiv und besitzt eine hohe Affinität für das entsprechende Metallion.
  • Vorteilhaft ist das metallionenbindende Peptid biologisch abbaubar und kann umweltfreundlich hergestellt werden.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist das metallionenbindende Peptid regenerierbar. Regenerierbar bedeutet im Sinne der Erfindung die vollständige Entfernung der Metallionen von dem Peptid.
  • In einer weiteren Ausführungsform bindet das erfindungsgemäße Peptid, das eine der Sequenzen SEQ ID NO. 1 bis SEQ ID NO. 28 enthält, Co-Ionen.
  • In einer weiteren Ausführungsform bindet das erfindungsgemäße Peptid, das eine der Sequenzen SEQ ID NO. 6, SEQ ID NO. 13, SEQ ID NO. 14, SEQ ID NO. 22, SEQ ID NO. 26 oder SEQ ID NO. 29 bis SEQ ID NO. 47 enthält, Ni-Ionen.
  • In einer weiteren Ausführungsform bindet das erfindungsgemäße Peptid, das eine der Sequenzen SEQ ID NO. 6, SEQ ID NO. 13, SEQ ID NO. 14, SEQ ID NO. 22 oder SEQ ID NO. 26 enthält, Co- und Ni-Ionen.
  • In einer weiteren Ausführungsform besitzt das erfindungsgemäße metallionenbindende Peptid, das eine der Sequenzen SEQ ID NO. 1 bis SEQ ID NO. 47 enthält, eine Länge von 7 bis 50 Aminosäuren, bevorzugt 7 bis 30 Aminosäuren, ganz besonders bevorzugt 7 bis 14 Aminosäuren.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Peptid dadurch gekennzeichnet, dass die Aminosäuresequenz des Peptids eine der Sequenzen SEQ ID NO. 1 bis SEQ ID NO. 47 ist.
  • Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung des metallionenbindenden Moleküls bereitgestellt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Gewinnung oder Rückgewinnung von Wertmetallen.
  • Vorteilhaft können mittels der metallionenbindenden Moleküle bereitgestellt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren selektiv Wertmetalle aus komplexen Lösungen gewonnen oder rückgewonnen werden.
  • Weiterhin vorteilhaft können mittels der metallionenbindenden Moleküle bereitgestellt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Wertmetalle aus verdünnten Lösungen gewonnen oder rückgewonnen werden.
  • Bevorzugt wird das metallionenbindende Molekül bereitgestellt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Gewinnung oder Rückgewinnung von Co- oder Ni-Ionen verwendet.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das metallbindende Molekül bereitgestellt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren für die Rückgewinnung der Wertmetalle aus industriellen Prozesswässern, Laugungslösungen aus metallurgischen Prozessen oder Bergbauwässer verwendet.
  • Vorteilhaft können die metallionenbindenden Moleküle bereitgestellt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der Verwendung unter unterschiedlichen Prozessbedingungen entsprechend den Selektionsbedingungen angepasst werden.
  • Zur Realisierung der Erfindung ist es auch zweckmäßig, die vorbeschriebenen Ausführungsformen und Merkmale der Ansprüche zu kombinieren.
  • Ausführungsbeispiele
  • Nachfolgend soll die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele und zugehöriger Figuren eingehender erläutert werden. Die Ausführungsbeispiele sollen dabei die Erfindung beschreiben ohne diese zu beschränken.
  • Herstellen der planaren, silikatischen Sol-Gel-Keramik:
  • In einem ersten Ausführungsbeispiel wurde die planare, silikatische Sol-Gel-Keramik mit 15% Anteil des anionischen Polymers Dispex N40 hergestellt. Dazu wurden 0,47 g Dispex N40 (45% Feststoffgehalt) in 5 ml autoklaviertes Wasser gegeben und mit 20 ml Sol 362A (1,4 g bzw. 7% Feststoffgehalt) von der Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien e. V. (GMBU) gemischt. Danach wurden jeweils 5 Glasfasergewebestücke mit der Sol-Lösung unter sterilen Bedingungen beschichtet und getrocknet. Die Sol-Gel-Keramik wurde nach dem Trocknen in Petrischalen überführt.
  • In einer alternativen Ausgestaltung des vorbeschriebenen Ausführungsbeispiels erfolgte die Herstellung der planaren, silikatischen Sol-Gel-Keramik mit 15% Anteil des anionischen Polymers Polyacrylsäure. Dazu wurden 0,21 g Polyacrylsäure in 5 ml autoklaviertes Wasser geben und mit 20 ml Sol 362A (1,4 g bzw. 7% Feststoffgehalt) von GMBU gemischt.
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel wurde die planare, silikatische Sol-Gel-Keramik mit 15% Anteil des anionischen Polymers Polystyrensulfonsäure hergestellt. Dazu wurden 0,21 g Polystyrensulfonsäure in 5 ml autoklaviertes Wasser geben und mit 20 ml Sol 362A (1,4 g bzw. 7% Feststoffgehalt) von GMBU gemischt. Danach wurden jeweils 5 Glasfasergewebestücke mit der Sol-Lösung unter sterilen Bedingungen beschichtet und getrocknet. Die Sol-Gel-Keramik wurde nach dem Trocknen in Petrischalen überführt.
  • Immobilisieren von Metallionen an einem Trägermaterial zur Generierung eines Zielmaterials:
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel wurden zur Herstellung einer 50 mM-Co-Ionenlösung 2,97 g CoCl2 × 6H2O von Sigma-Aldrich in 250 ml Citratpuffer gelöst. Danach wurde die Co-Ionenlösung durch Bottle-Top-Filter steril filtriert und autoklaviert. Anschließend wurde die Sol-Gel-Keramik mit 2 ml der 50 mM-Co-Ionenlösung bedeckt und für 1 h bei 37 °C mit 100 rpm in einem Schüttelinkubator inkubiert. Die überschüssige Co-Ionenlösung wurde entfernt und die Sol-Gel-Keramik zehnmal mit Wasser und anschließend dreimal mit jeweils 2 ml Citratpuffer (pH 5,4) gewaschen.
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel wurden zur Herstellung einer 50 mM-Ni-Ionenlösung 2,97 g NiCl2 × 6H2O von Sigma-Aldrich in 250 ml Citratpuffer gelöst. Danach wurde die Ni-Ionenlösung durch Bottle-Top-Filter steril filtriert und autoklaviert. Anschließend wurde die Sol-Gel-Keramik mit 2 ml der 50 mM-Ni-Ionenlösung bedeckt und für 1 h bei 37 °C mit 100 rpm in einem Schüttelinkubator inkubiert. Die überschüssige Ni-Ionenlösung wurde entfernt und die Sol-Gel-Keramik zehnmal mit Wasser und anschließend dreimal mit jeweils 2 ml Citratpuffer (pH 5,4) gewaschen.
  • Kontaktieren des Zielmaterials mit einer Molekülbibliothek:
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel wurde die C7C-Phagenbibliothek von New England Biolabs GmbH (NEB) in 2 ml Citratpuffer auf die Sol-Gel-Keramik mit Co- oder Ni-Ionen gegeben und für 1 h bei 37 °C mit 100 rpm in einem Schüttelinkubator inkubiert.
  • Entfernung nicht bindender Moleküle:
  • Die Bakteriophagenlösung wurde entfernt und die Sol-Gel-Keramik zehnmal mit Citratpuffer (pH 5,4) gewaschen.
  • Elution bindender Moleküle vom Zielmaterial:
  • Die Sol-Gel-Keramik mit gebundenen Bakteriophagen wurde schrittweise mit jeweils 2 ml 0,5 M; 1 M und 2 M NaCl-Lösung für 10 min bei 37 °C mit 100 rpm in einem Schüttelinkubator inkubiert und die Lösung abgenommen. Danach wurde die Sol-Gel-Keramik dreimal mit Citratpuffer (pH 5,4) gewaschen. Anschließend wurde die Sol-Gel-Keramik mit 2 ml einer E. coli-Kultur mit einer Optischen Dichte (OD) von 0,5 für 10 min bei 37 °C mit 100 rpm in einem Schüttelinkubator inkubiert und die Lösung abgenommen.
  • Vervielfältigung der bindenden Moleküle:
  • Die abgenommenen Bakteriophagenlösungen wurden mit jeweils 30 ml einer E. coli-Kultur mit einer OD von 0,01 bis 0,05 in Lysogeny Broth(LB)-Medium in einem 100 ml-Erlenmeyerkolben bei 37 °C für 4,5 h mit 100 rpm in einem Schüttelinkubator amplifiziert.
  • Die E. coli-Kultur, welche mit der Sol-Gel-Keramik mit gebundenen Bakteriophagen inkubiert wurde, wurde in einen 100 ml-Erlenmeyerkolben mit 30 ml LB-Medium überführt und die Bakteriophagen bei 37 °C für 4,5 h mit 100 rpm in einem Schüttelinkubator amplifiziert.
  • Die amplifizierten Bakteriophagen wurden mit 5 ml 20% Polyethylenglykol 8000 (PEG 8000)-Lösung mit 2,5 M NaCl bei 4 °C für 12 h inkubiert und anschließend für 10 min bei 8500 rpm zentrifugiert. Der Überstand wurde entfernt und die Bakteriophagen in 1 ml Tris-buffered saline-(TBS)-Puffer (50 mM Tris·HCl, 150 mM NaCl, pH 7,4) resuspendiert. Danach erfolgte eine weitere Zentrifugation für 10 min bei 8500 rpm zur Abtrennung von Zellresten. Der Überstand mit den Bakteriophagen wurde mit 1/6 des Volumens 20% PEG 8000-Lösung mit 2,5 M NaCl bei 4 °C für 1 h inkubiert und anschließend für 10 min bei 8500 rpm zentrifugiert. Danach wurde das Pellet in 200 µl TBS-Puffer resuspendiert und für 10 min bei 8500 rpm zentrifugiert.
  • Wiederholung des erfindungsgemäßen Verfahrens:
  • Die erhaltenen Bakteriophagen wurden anschließend ein zweites und drittes Mal dem gesamten erfindungsgemäßen Verfahren analog dem Ausführungsbeispiel unterzogen. Bei der dritten Wiederholung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgte die Elution bindender Moleküle vom Zielmaterial mit Citratpuffer (pH 3,4) und danach mit einer E. coli-Kultur mit einer Optischen Dichte (OD) von 0,5.
  • Anschließend erfolgte eine Vereinzelung der erhaltenen Bakteriophagen durch Verdünnung und Ausplattieren mit E. coli-Zellen auf LB-Agarplatten mit 50µg/ml Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid (IPTG) und 40 µg/ml 5-Brom-4-chlor-3-indoxyl-β-D-galactopyranosid (Xgal). Die Kolonien wurden jeweils in 50 µl TBS-Puffer bei 4 °C für 12 h inkubiert und in 30 ml E. coli-Kultur mit einer OD von 0,01 bis 0,05 bei 37 °C für 4,5 h mit 100 rpm in einem Schüttelinkubator amplifiziert.
  • Zitierte Nichtpatentliteratur
    • G. P. Smith, Filamentous fusion phage: novel expression vectors that display cloned antigens on the virion surface. Science 1985, 228, 1315–17.
    • G. R. Souza, D. R. Christianson, F. L. Staquicini, M. G. Ozawa, E. Y. Snyder, R. L. Sidman, J. H. Miller, W. Arap, R. Pasqualini, Networks of gold nanoparticles and bacteriophage as biological sensors and cell-targeting agents. 2006, 103, 1215–20.
    • M. Ploss, S. J. Facey, C. Bruhn, L. Zemel, K. Hofmann, R. W. Stark, B. Albert, B. Hauer, Selection of peptides binding to metallic borides by screening M13 phage display libraries. BMC Biotechnology 2014, 14, 12.
    • R. Nian, D. S. Kim, T. Nguyen, L. Tan, C.-W. Kim, I.-K. Yoo, W.-S. Choe, Chromatographic biopanning for the selection of peptides with high specificity to Pb2+ from phage displayed peptide library. Journal of Chromatography A 2010, 1217, 5940–9.
    • J. W. Day, C. H. Kim, V. V. Smider, P. G. Schultz, Identification of metal ion binding peptides containing unnatural amino acids by phage display. Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters 2013, 23, 2598–600.
    • S. Magdeldin, A. Moser, Affinity Chromatography: Principles and Applications. Affinity Chromatography 2012, ISBN: 978-953-51-0325-7, InTech.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • US 2005/0064508 [0006]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • Smith (1985) [0005]
    • Souza et al. 2006 [0006]
    • Ploss et al. 2014 [0006]
    • Nian et al. (2010) [0007]
    • Day et al. (2013) [0007]
    • Magdeldin and Moser 2012 [0008]
    • Magdeldin and Moser 2012 [0009]

Claims (15)

  1. Verfahren zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen umfassend die Schritte: a) Immobilisieren von Metallionen an einem Trägermaterial zur Generierung eines Zielmaterials, b) Kontaktieren des Zielmaterials mit einer Molekülbibliothek, c) Entfernung nicht bindender Moleküle, d) Elution bindender Moleküle vom Zielmaterial, e) Vervielfältigung der bindenden Moleküle, wobei das Trägermaterial eine silikatische Sol-Gel-Keramik ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial für die Metallionen eine silikatische Sol-Gel-Keramik mit 0,1% bis 20% Anteil anionischer Polymere ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das anionische Polymer ausgewählt ist aus Dispex N40, Polyacrylsäure oder Polystyrensulfonsäure.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Immobilisierung der Metallionen an dem Trägermaterial mit einer Metallsalzlösung der Metallionen in einer Konzentration von 1 bis 500 mmol/l erfolgt.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Molekülbibliothek eine Phagenbibliothek ist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Molekülbibliothek vor den Schritten a) bis e) mit dem Trägermaterial kontaktiert wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Elution bindender Moleküle durch Erhöhung der Ionenstärke, Verringerung des pH-Werts, Erhöhung der Konzentration an Detergenz oder Inkubation mit einer E. coli-Kultur erfolgt.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Elution bindender Moleküle durch die Inkubation mit einer E. coli-Kultur erfolgt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte a) bis e) zumindest zweimal wiederholt werden.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die DNA-Sequenz des metallionenbindenden Moleküls in einen Expressionsvektor ligiert und als ein Fusionsprotein exprimiert wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Fusionsprotein ein Maltosebindeprotein, eine Cellulosebindedomäne oder eine Chitinbindedomäne umfasst und auf Amylose-basierten Materialien, Cellulose-basierten Materialien oder Chitin-basierten Materialien immobilisiert wird.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das metallbindende Molekül in Sol-Gel-Keramiken, Alginat, Chitosan oder Hydrogele eingebettet wird.
  13. Trägermaterial zur Verwendung in einem Verfahren zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das Trägermaterial eine planare, silikatische Sol-Gel-Keramik mit 0,1% bis 20% Anteil anionischer Polymere und Metallionen umfasst.
  14. Metallionenbindendes Peptid, das eine der Sequenzen SEQ ID NO. 1 bis SEQ ID NO. 47 enthält.
  15. Verwendung des metallionenbindenden Moleküls bereitgestellt mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zur Gewinnung oder Rückgewinnung von Wertmetallen, insbesondere Co- oder Ni-Ionen.
DE102016208110.1A 2016-05-11 2016-05-11 Verfahren und Trägermaterial zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen zur Gewinnung und Rückgewinnung von Wertmetallen Active DE102016208110B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102016208110.1A DE102016208110B4 (de) 2016-05-11 2016-05-11 Verfahren und Trägermaterial zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen zur Gewinnung und Rückgewinnung von Wertmetallen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102016208110.1A DE102016208110B4 (de) 2016-05-11 2016-05-11 Verfahren und Trägermaterial zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen zur Gewinnung und Rückgewinnung von Wertmetallen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102016208110A1 true DE102016208110A1 (de) 2017-11-16
DE102016208110B4 DE102016208110B4 (de) 2020-10-01

Family

ID=60163434

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102016208110.1A Active DE102016208110B4 (de) 2016-05-11 2016-05-11 Verfahren und Trägermaterial zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen zur Gewinnung und Rückgewinnung von Wertmetallen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102016208110B4 (de)

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5650311A (en) * 1990-01-23 1997-07-22 Yissum, Research Development Company Of The Hebrew University Of Jerusalem, Israel Doped sol-gel glasses for obtaining chemical interactions
US20050019770A1 (en) * 2001-10-12 2005-01-27 Bo Mattiasson Macroporous gel, its preparing and its use
US20050064508A1 (en) 2003-09-22 2005-03-24 Semzyme Peptide mediated synthesis of metallic and magnetic materials

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5650311A (en) * 1990-01-23 1997-07-22 Yissum, Research Development Company Of The Hebrew University Of Jerusalem, Israel Doped sol-gel glasses for obtaining chemical interactions
US20050019770A1 (en) * 2001-10-12 2005-01-27 Bo Mattiasson Macroporous gel, its preparing and its use
US20050064508A1 (en) 2003-09-22 2005-03-24 Semzyme Peptide mediated synthesis of metallic and magnetic materials

Non-Patent Citations (13)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Day et al. (2013)
G. P. Smith, Filamentous fusion phage: novel expression vectors that display cloned antigens on the virion surface. Science 1985, 228, 1315–17
G. R. Souza, D. R. Christianson, F. L. Staquicini, M. G. Ozawa, E. Y. Snyder, R. L. Sidman, J. H. Miller, W. Arap, R. Pasqualini, Networks of gold nanoparticles and bacteriophage as biological sensors and cell-targeting agents. 2006, 103, 1215–20
J. W. Day, C. H. Kim, V. V. Smider, P. G. Schultz, Identification of metal ion binding peptides containing unnatural amino acids by phage display. Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters 2013, 23, 2598–600
M. Ploss, S. J. Facey, C. Bruhn, L. Zemel, K. Hofmann, R. W. Stark, B. Albert, B. Hauer, Selection of peptides binding to metallic borides by screening M13 phage display libraries. BMC Biotechnology 2014, 14, 12
Magdeldin and Moser 2012
MOONEY, Jane T.; FREDERICKS, Dale; HEARN, Milton T. W.: Use of phage display methods to identify heptapeptide sequences for use as affinity purification ‘tags’ with novel chelating ligands in immobilized metal ion affinity chromatography. In: Journal of Chromatography A, 1218, 2. November 2010, 1, 92 - 99. *
Nian et al. (2010)
Ploss et al. 2014
R. Nian, D. S. Kim, T. Nguyen, L. Tan, C.-W. Kim, I.-K. Yoo, W.-S. Choe, Chromatographic biopanning for the selection of peptides with high specificity to Pb2+ from phage displayed peptide library. Journal of Chromatography A 2010, 1217, 5940–9
S. Magdeldin, A. Moser, Affinity Chromatography: Principles and Applications. Affinity Chromatography 2012, ISBN: 978-953-51-0325-7, InTech
Smith (1985)
Souza et al. 2006

Also Published As

Publication number Publication date
DE102016208110B4 (de) 2020-10-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
Hadidi et al. Fouling behavior of zwitterionic membranes: Impact of electrostatic and hydrophobic interactions
Tay et al. Repurposing bacterial extracellular matrix for selective and differential abstraction of rare earth elements
Cheng et al. Rapid and robust modification of PVDF ultrafiltration membranes with enhanced permselectivity, antifouling and antibacterial performance
Muzard et al. M13 Bacteriophage‐Activated Superparamagnetic Beads for Affinity Separation
EP1723233B1 (de) Verfahren zur anreicherung und/oder abtrennung von prokaryotischer dna mittels eines proteins, das nicht-methylierte cpg-motive enthaltende dna spezifisch bindet
DE102005040347A1 (de) Verfahren und Mittel zur Anreicherung, Entfernung und zum Nachweis von Listerien
EP2638156B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur isolierung und reinigung von doppelsträngigen nukleinsäuren
EP1844333B1 (de) Verfahren zum nachweis und zur entfernung von endotoxin
Matys et al. Characterization of specifically metal-binding phage clones for selective recovery of cobalt and nickel
Szot-Karpińska et al. CRP-binding bacteriophage as a new element of layer-by-layer assembly carbon nanofiber modified electrodes
US20220112484A1 (en) Methods for co-isolation of nucleic acids and proteins
CA3048273A1 (en) High-loading and alkali-resistant protein a magnetic bead and method of use thereof
DE102016208110B4 (de) Verfahren und Trägermaterial zur Bereitstellung von metallionenbindenden Molekülen zur Gewinnung und Rückgewinnung von Wertmetallen
Curtis et al. Identification of mineral‐binding peptides that discriminate between chalcopyrite and enargite
Cho et al. Targeted binding of the M13 bacteriophage to thiamethoxam organic crystals
Ji et al. Development of boronic acid-functionalized mesoporous silica-coated core/shell magnetic microspheres with large pores for endotoxin removal
WO2017201061A1 (en) Scalable production of genetically engineered nanofibrous macroscopic materials via filtration
Schadock-Hewitt et al. Head group-functionalized poly (ethyleneglycol)–lipid (PEG–lipid) surface modification for highly selective analyte extractions on capillary-channeled polymer (C-CP) fibers
Swaminathan et al. Recognition of epoxy with phage displayed peptides
WO2013164405A1 (en) Spider silk fusion protein structures without repetitive fragment for binding to an organic target
US20190204312A1 (en) Magnetic particle-binding peptides
Niu et al. Preparing bioactive surface of polystyrene with hydrophobin for trypsin immobilization
EP2157181A1 (de) Verfahren zur Isolation von Nukleinsäuren und Testkit
White et al. Directed surface attachment of nanomaterials via coiled-coil-driven self-assembly
DE102005063175A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Isolieren von Zellen, Biopartikeln und/oder Molekülen aus Flüssigkeiten mit dem Ziel einer Anwendung für Tiere, in der Biotechnologie (einschließlich der biologischen Forschung) und der medizinischen Diagnostik

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final
R082 Change of representative