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Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2013 009 178 A1 ist eine derartige Beleuchtungsvorrichtung bekannt geworden. Konkret weist die offenbarte, als Scheinwerfer ausgebildete Beleuchtungsvorrichtung zwei erste Leuchtmittel zur Realisierung der Lichtfunktion eines Abblendlichts auf. Jedes der Leuchtmittel ist in einem Gehäuse aufgenommen, welches auch zur Halterung einer Linse dient. In einer Hohlwandung des Gehäuses sind ferner plattenartige Lichtleiter angeordnet. Die Lichtleiter dienen zur Weiterleitung der Lichtstrahlen von weiteren Leuchtmitteln, denen die Lichtfunktion eines Tagfahrlichts zukommt. Die weiteren Leuchtmittel sind auf einem wärmeleitenden Tragrahmen befestigt. Über den Tragrahmen sind die Gehäuse mit den ersten Leuchtmitteln auch wärmeleitend mit Kühlkörpern verbunden, so dass der Tragrahmen sowohl zur Kühlung der ersten als auch zur Kühlung der weiteren Leuchtmittel dient.
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In der
WO 2015/197271 A1 wird eine Beleuchtungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug beschrieben, bei der ein rahmenartiger Lichtleiter in einer Lichtabstrahlrichtung vor Leuchtmitteln angeordnet ist, wobei den Leuchtmittel die Lichtfunktion eines Tagfahrlichts zugeordnet ist. Der Lichtleiter umrahmt Leuchtmittel, denen die Lichtfunktion eines Abblend- oder Fernlichts zukommt. Der Lichtleiter ist ferner über ein rippenartiges, lichtleitendes Element mit einem weiteren Lichtleiter verbunden. Dieser Lichtleiter ist in einer Lichtabstrahlrichtung vor Leuchtmitteln angeordnet, die zur Erzeugung der Lichtfunktion eines Fahrtrichtungsanzeigers dienen. Über das rippenartige, in einem bestimmten Winkel ausgerichtete Element kann Licht von dem einen Lichtleiter in den anderen übertragen und so ein gewünschter und kontrollierter Übergang von Lichtstrahlen zwischen den Lichtleitern beeinflusst werden.
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Durch den immer größer werdenden Zwang zur Optimierung der geometrischen und funktionalen Anordnung von Bauteilen in Kraftfahrzeugen (Packageoptimierung) ist es jedoch wünschenswert, weitere Lösungen anbieten zu können, damit eine Beleuchtungsvorrichtung auch in einem Package mit sehr wenig zur Verfügung stehendem Bauraum verbaut werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Beleuchtungsvorrichtung bereitzustellen, die eine hohe Funktionsintegration ihrer Bauteile aufweist und somit bauteilarm und platzsparend ausgebildet sein kann.
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Diese Aufgabe wird mit einer Beleuchtungsvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Die Erfindung geht aus von einer Beleuchtungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit wenigstens einem ersten Leuchtmittel, dem wenigstens ein Reflektor und wenigstens ein Lichtverteilungselement zur Realisierung wenigstens einer ersten Lichtfunktion zugeordnet ist und mit wenigstens einer ersten Kühleinrichtung zur Kühlung des wenigstens einen ersten Leuchtmittels. Das erste Leuchtmittel kann beispielsweise als Leuchtdiode (LED) ausgebildet sein und zur Erzeugung von Lichtstrahlen eines Abblend- oder Fernlichts dienen. Die Lichtfunktion des Abblend- oder Fernlichts kann dabei über ein Projektionssystem (im Wesentlichen Abstrahlung von Lichtstrahlen des Leuchtmittels aus der Beleuchtungsvorrichtung heraus unter Verwendung wenigstens eines Reflektors und wenigstens einer Linse) oder auch durch ein Reflexionssystem (im Wesentlichen Abstrahlung von Lichtstrahlen des Leuchtmittels aus der Beleuchtungsvorrichtung heraus unter Verwendung wenigstens eines Reflektors und wenigstens einer Strahlenblende) erzeugt werden. Die wenigstens eine Linse oder die wenigstens eine Strahlenblende wirken dabei im Sinne der Erfindung jeweils als Lichtverteilungselemente, die den vom Reflektor reflektierten Lichtstrahlen des Leuchtmittels letztendlich eine gewünschte Lichtverteilung einschließlich einer gewünschten Hell-/Dunkelgrenze geben.
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Die Beleuchtungsvorrichtung weist ferner wenigstens ein weiteres Leuchtmittel auf zur Realisierung wenigstens einer weiteren Lichtfunktion. Das weitere Leuchtmittel kann ebenfalls als LED ausgebildet sein und bspw. zur Erzeugung der Lichtfunktion eines Tagfahrlichts und/oder eines Fahrtrichtungsanzeigers (Blinklichts) dienen.
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Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, dass wenigstens eine Halterung für das wenigstens eine Lichtverteilungselement vorhanden ist, die auch als Halterung für das wenigstens eine weitere Leuchtmittel dient.
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Auf diese Weise kann die Funktionsintegration der Leuchte erhöht werden. Durch die Doppelfunktion der Halterung für das Lichtverteilungselement können insbesondere Bauteile eingespart und der Bauraumbedarf für die Beleuchtungseinrichtung reduziert werden.
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Gemäß einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass auch wenigstens eine Kühleinrichtung zur Kühlung des wenigstens einen weiteren Leuchtmittels vorhanden ist, wobei die Halterung für das Lichtverteilungselement auch die Kühleinrichtung für das wenigstens eine weitere Leuchtmittel bildet.
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Dies ist dann besonders zweckmäßig, wenn das wenigstens eine weitere Leuchtmittel ebenfalls als Leuchtdiode ausgebildet ist, welche in der Regel einer besonderen Kühlung bedarf. Eine solche Weiterbildung trägt ebenfalls zur Erhöhung der Funktionsintegration der Beleuchtungsvorrichtung bei. Überdies kann somit eine gleichmäßige Verteilung der Abwärme von den Leuchtmitteln begünstigt werden.
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Besonders gut kann eine Funktionsintegration dann realisiert werden, wenn die Halterung eine das wenigstens eine erste Leuchtmittel umrahmende Wandung aufweist, mit Wandungsabschnitten, die in eine Licht-Hauptabstrahlrichtung von Lichtstrahlen des wenigstens einen weiteren Leuchtmittels oder zumindest in etwa in eine solche weisen. Unter Licht-Hauptabstrahlrichtung soll hierbei eine solche Richtung verstanden werden, die zumindest in etwa in oder entgegen eine gewöhnliche Fahrtrichtung eines Kraftfahrzeugs weist. Oder anders ausgedrückt, eine solche Richtung, die in etwa senkrecht zu einer Trägerplatte steht, die das wenigstens eine weitere Leuchtmittel trägt.
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Durch eine solche Ausgestaltung kann eine gute Abschattung des wenigstens einen weiteren Leuchtmittels gegenüber dem wenigstens einen ersten Leuchtmittel erfolgen. Dies trägt zu einer guten optischen Funktionstrennung der ersten Lichtfunktion von der weiteren Lichtfunktion bei.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung schlägt vor, dass noch wenigstens ein weiteres Leuchtmittel zur Realisierung noch wenigstens einer weiteren Lichtfunktion vorhanden ist. Dabei ist ein solcher Wandungsabschnitt der Wandung, welcher dem noch wenigstens einen weiteren Leuchtmittel benachbart ist, breiter ist als die übrigen Wandungsabschnitte. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, dass noch wenigstens eine weitere Leuchtmittel in Licht-Hauptabstrahlrichtung gegenüber dem anderen Leuchtmittel nach vorne zu versetzen und dennoch eine ausreichende Abschattung zu erzielen. Durch das noch wenigstens eine weitere Leuchtmittel kann beispielsweise die Lichtfunktion eines Fahrtrichtungsanzeigers (Blinkers) realisiert werden.
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Gemäß einer anderen, höchst vorteilhaften Ausbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, dass der Wandung zumindest bereichsweise eine weitere Wandung benachbart ist, derart, dass das wenigstens eine weitere Leuchtmittel zwischen den beiden Wandungen eingefasst ist.
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Die so entstehende Doppelwandung weist im Querschnitt in etwa eine U-Form auf. Diese Ausgestaltung trägt dazu bei, dass das wenigstens eine weitere Leuchtmittel gegen Blicke von außen gut kaschiert werden kann. Das Leuchtmittel selbst, das insbesondere bei Ausgestaltung als Leuchtdiode im eingeschalteten Zustand als heller Punkt („Hotspot“) wahrgenommen wird, kann somit nicht mehr als störend empfunden werden. Darüber hinaus kann durch eine solche Ausgestaltung auch die zur Verfügung stehende Kühlfläche für das eine weitere Leuchtmittel vergrößert werden.
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Die Beleuchtungsvorrichtung kann auch derart weitergebildet sein, dass wenigstens eine (vorzugsweise rahmenartige) Haltevorrichtung vorhanden ist, mit der die Halterung für das Lichtverteilungselement verbunden ist. Die Haltevorrichtung ist dabei zumindest bereichsweise auch als Reflektor ausgebildet. Dazu kann sie bspw. zumindest bereichsweise eine polierte Oberfläche aufweisen oder mit einer reflektierenden Beschichtung versehen sein. Eine solche Weiterbildung ist besonders zweckmäßig, da das Vorhalten eines gesonderten Reflektors somit entfallen kann.
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Die Halterung für das Lichtverteilungselement kann lösbar oder unlösbar (insbesondere einstückig, also stoffschlüssig) mit der Haltevorrichtung verbunden sein. Eine lösbare Verbindung bietet den Vorteil einer erhöhten Flexibilität, insbesondere im Hinblick auf Wartungs- und Ersatzteilaufwand.
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Um zu einer weiteren Funktionsintegration beizutragen, schlägt eine weitere Ausbildung der Erfindung vor, die Haltevorrichtung zum Tragen von wenigstens zwei Halterungen für Lichtverteilungselemente auszubilden. Zudem trägt dies zur Verringerung von sich normalerweise addierenden Toleranzen bei.
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Beispielsweise ist es denkbar, dass eine solche Haltevorrichtung dann jeweils zwei Halterungen für Lichtverteilungselemente trägt und eine bspw. als Scheinwerfer ausgebildete Beleuchtungsvorrichtung eines Kraftfahrzeugs zwei solche Haltervorrichtungen aufweist.
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Dann können die wenigstens einen ersten Leuchtmittel der ersten Haltevorrichtung ein Abblendlicht und die wenigstens einen ersten Leuchtmittel der zweiten Haltevorrichtung ein Fernlicht ausbilden.
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Um die Flexibilität der Beleuchtungsvorrichtung hinsichtlich gewünschter Abstrahlrichtungen zu erhöhen, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn der Haltevorrichtung wenigstens eine Verstelleinrichtung zum Verstellen der Haltervorrichtung gegenüber einem Gehäuse der Beleuchtungsvorrichtung und/oder gegenüber einem Kraftfahrzeug zugeordnet ist.
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Die Verstelleinrichtung kann vorzugsweise in Form von drei senkrecht zueinander angeordneten Befestigungselementen der Haltevorrichtung jeweils nach Art einer Kugelkopf/Pfannen-Verbindung ausgebildet sein. Jede Kugelkopf/Pfannen-Verbindung ist wiederum vorzugsweise als lösbare Verklipsung realisiert. Ein Befestigungselement ist dann in X-Richtung (Fahrzeuglängsrichtung) fest und die anderen Befestigungselemente sind in X-Richtung verstellbar auszubilden.
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Hinsichtlich einer Vereinfachung der Montage der Beleuchtungsvorrichtung ist es sehr vorteilhaft, wenn die Haltevorrichtung einstückig (also stoffschlüssig) mit der wenigstens einen ersten Kühleinrichtung für das wenigstens eine erste Leuchtmittel und/oder einstückig mit der Halterung für das Lichtverteilungselement verbunden ist. Somit können zudem auch Bauteiltoleranzen minimiert werden.
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Eine solche Einstückigkeit kann insbesondere mit Hilfe sogenannter „generativer Fertigungsverfahren“ realisiert werden, zu denen auch das Lasersinterverfahren zählt.
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Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug, welches mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung ausgestattet ist. Zum einen kann einem solchen Kraftfahrzeug durch die Beleuchtungsvorrichtung ein hoher Wiedererkennungswert zugewiesen werden, zum anderen wird der Kostenaufwand für das Kraftfahrzeug dadurch insgesamt reduziert.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird anhand der Figuren in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei auch noch weitere Vorteile der Erfindung deutlich werden. Dabei beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile, wobei entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte Beschreibung weggelassen ist.
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Es zeigen, teilweise jeweils schematisch
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1 eine Beleuchtungseinrichtung, perspektivisch,
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2 einen Längsschnitt durch die Beleuchtungseinrichtung gemäß Schnittverlauf II aus 5, jedoch stark vereinfacht,
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3 eine Halterung für ein Lichtverteilungselement (Linsenhalterung) in Alleinstellung, perspektivisch,
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4 eine Haltevorrichtung, an der zwei Linsenhalterungen befestigt werden können, in Alleinstellung und perspektivisch,
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5 ein Lichtmodul, bestehend aus einer Haltevorrichtung mit zwei Linsenhalterungen, perspektivisch,
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6 ein Kraftfahrzeug von oben mit vier Lichtmodulen, die jeweils zwei Beleuchtungseinrichtungen tragen und
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7 eine Verstelleinrichtung für eine Haltevorrichtung, stark vereinfacht.
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In den 1 und 2 ist eine Beleuchtungseinrichtung 1 ersichtlich. Diese weist eine Haltevorrichtung 10 auf, an der eine Kühleinrichtung 14 und eine Halterung 11 für ein Lichtverteilungselement 12 in Form einer Linse befestigt, beispielsweise verschraubt sind. Die Haltevorrichtung 10, die Halterung 11 und die Kühleinrichtung 14 sind vorzugsweise aus einem gut wärmeleitenden Material, insbesondere aus Aluminium. Die Haltevorrichtung 10 kann mit der Halterung 11 und/oder mit der Kühleinrichtung 14 jedoch auch einstückig verbunden sein. Die in der 2 dargestellten Abstände zwischen diesen Bauteilen sind nur der besseren Darstellbarkeit halber so gewählt.
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Abweichend vom Ausführungsbeispiel kann das Lichtverteilungselement 12 auch andersartig, beispielsweise als Strahlenblende ausgebildet sein.
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Über die Halterung 11 für das Lichtverteilungselement 12 kann ein kanalartiger, im Umriss in etwa nach Art eines Rechteckrahmens ausgebildeter Lichtleiter 13a geschoben und ebenfalls an der Halterung 11 befestigt sein. Anstatt des einen Lichtleiters 13a ist auch der Einsatz mehrere Lichtleiter oder anderer optischer Elemente denkbar, um an dieser Stelle Lichtstrahlen optisch vorgelagerter Leuchtmittel in gewünschter Weise zu beeinflussen. Es ist auch denkbar, an dieser Stelle auf den Einsatz von optischen Elementen gänzlich zu verzichten.
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Ein erstes Leuchtmittel 20 ist auf einer horizontal ausgerichteten Trägerplatte 21 angeordnet und vor der Haltevorrichtung 10 positioniert. Konkret befindet sich das Leuchtmittel 20 vor einer reflektierenden Oberfläche 100 der Haltevorrichtung 10, welche somit auch als Reflektor wirkt. Die reflektierende Oberfläche 100 kann bspw. als Aluminiumbedampfung oder auch als polierte Oberfläche ausgebildet sein.
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Durch das Leuchtmittel 20 werden Lichtstrahlen L1 ausgesendet und mittels der reflektierenden Oberfläche 100 in eine Licht-Hauptabstrahlrichtung HA reflektiert, durch das Lichtverteilungselement 12 hindurch. Die Licht-Hauptabstrahlrichtung HA entspricht in etwa einer gewöhnlichen Fahrtrichtung.
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Die Lichtstrahlen L1 sollen mit einer ersten Lichtfunktion L1 gleichgesetzt werden, wobei durch die erste Lichtfunktion L1 ein Abblendlicht oder ein Fernlicht gebildet wird.
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Das Leuchtmittel 20 ist als Leuchtdiode (LED) ausgebildet. Zur Kühlung des Leuchtmittels 20 ist die Trägerplatte 21 wärmeleitend mit der Kühleinrichtung 14 verbunden. Abweichend vom Ausführungsbeispiel können auf der Trägerplatte 21 auch mehrere Leuchtmittel vorhanden sein. Es ist dabei denkbar, den einzelnen Leuchtmitteln (falls vorhanden) unterschiedliche Brennpunkte auf der reflektierenden Beschichtung 100 zuzuordnen und bereits dadurch verschiedene Lichtfunktionen zu generieren.
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Ferner ist erkennbar, dass auf der Halterung 11 weitere Leuchtmittel 22, insbesondere auf einer gemeinsamen Trägerplatte 220 (vgl. auch 3) angeordnet, vorhanden sind. Die Leuchtmittel 22 sind vor einer Lichteinkoppelfläche LE des Lichtleiters 13a, rahmenartig um das erste Leuchtmittel 20 umlaufend, angeordnet. Sie senden Lichtstrahlen L2 aus, die größtenteils unter Totalreflektion bis hin zu einer Lichtauskoppelfläche LA gelangen. Dort werden die Lichtstrahlen L2 im Wesentlichen in Licht-Hauptabstrahlrichtung HA abgestrahlt. Die Lichtauskoppelfläche LA kann mit einer geeigneten Austrittsoptik 130 versehen sein.
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Die Lichtstrahlen L2 sollen mit einer zweiten Lichtfunktion L2 gleichgesetzt werden, wobei durch die zweite Lichtfunktion L2 im Ausführungsbeispiel ein Tagfahrlicht gebildet wird. Auch die Leuchtmittel 22 sind als Leuchtdioden ausgebildet.
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Die Halterung 11 nimmt somit eine Doppelfunktion wahr. Zum einen eine Funktion als Halterung für das Lichtverteilungselement 12, zum anderen eine Funktion als Halterung für die weiteren Leuchtmittel 22. Dies führt zu einer Bauteilreduzierung und trägt zu einer kompakten und kostengünstigen Beleuchtungsvorrichtung bei.
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Die Halterung 11 weist ferner noch weitere Leuchtmittel 23 auf, die unterhalb der Leuchtmittel 22 auf einer gemeinsamen Trägerplatte 230 (vgl. auch 3) reihenartig angeordnet und gegenüber den Leuchtmitteln 22 in Licht-Hauptabstrahlrichtung HA etwas nach vorne versetzt sind. Konkret sind die Leuchtmittel 23 ebenfalls vor einer Lichteinkoppelfläche LE eines weiteren Lichtleiters 13b (vgl. 1) positioniert. Der Lichtleiter 13b ist mit dem Lichtleiter 13a über ein rippenartiges Optikelement (nicht näher ersichtlich) einstückig, also stoffschlüssig, verbunden.
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Die Leuchtmittel 23 senden Lichtstrahlen L3 aus, die durch den Lichtleiter 13b wiederum hin zu einer optional mit einer geeigneten Austrittsoptik 130 versehenen Lichtauskoppelfläche LA gelangen und dort in Licht-Hauptabstrahlrichtung HA abgestrahlt werden.
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Die Lichtstrahlen L3 sollen mit einer dritten Lichtfunktion L3 gleichgesetzt werden, wobei durch die dritte Lichtfunktion L3 im Ausführungsbeispiel ein Fahrtrichtungsanzeiger (Blinklicht) gebildet wird. Auch die Leuchtmittel 23 sind als Leuchtdioden ausgebildet. Sie senden gelbes oder orangenes Licht aus, während die Leuchtmittel 20 und 22 weißes Licht aussenden.
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Des Weiteren ist die Halterung 11 auch als Kühleinrichtung für die Leuchtmittel 22 und 23 ausgebildet. Durch diese Funktionsintegration der Halterung 11 kann ein weiterer Beitrag zur Kompaktheit und Kostenreduzierung der Beleuchtungsvorrichtung 1 geleistet werden.
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Die Halterung 11 weist dazu eine das Leuchtmittel 20 umrahmende Wandung 110 (vgl. auch 3) auf. Die Wandung 110 wirkt auch als Abschattung der Leuchtmittel 22, 23 gegenüber dem Leuchtmittel 20 und trägt somit zu einer besseren optischen Trennung der Lichtfunktionen L1, L2 und L3 bei. Ferner kann durch die Wandung 110 auch die zur Verfügung stehende Kühlfläche für die zur Wandung 110 benachbarten Leuchtmittel 22, 23 vergrößert werden.
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Wie insbesondere aus 3 deutlich wird, besteht die Wandung 110 aus einem oberen, horizontal verlaufenden Wandungsabschnitt 110a, einem unteren, horizontal verlaufenden Wandungsabschnitt 110b sowie zwei vertikal verlaufende, die Wandungsabschnitte 110a und 110b verbindende Wandungsabschnitte 110c und 110d.
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Die Wandungsabschnitte 110a, 110c und 110d weisen eine Breite b1 auf. Der Wandungsabschnitt 110b weist hingegen eine Breite b2 auf, die breiter ist als die Breite b1. Hierdurch kann auch eine zuverlässige Abschattung zwischen dem Leuchtmittel 20 und den Leuchtmitteln 23 bewerkstelligt werden.
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Benachbart zum Wandungsabschnitt 110c und in etwa parallel zu diesem ausgerichtet befindet sich eine Wandung 114. Zwischen den Wandungen 110c und 114 ist ein Teil der Leuchtmittel 22 angeordnet. Die so entstehende Doppelwandung weist im Querschnitt in etwa eine U-Form auf. Diese Ausgestaltung trägt an dieser Stelle dazu bei, dass die Leuchtmittel 22 gegen Blicke von außen gut kaschiert werden können. Es ist auch denkbar, die erwähnte Doppelwandung komplett umlaufend zu gestalten.
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Von den Wandungsabschnitten 110c und 110d erstrecken sich ferner in Licht-Hauptabstrahlrichtung HA zwei klammerartige Arme 112, die das Lichtverteilungselement 12 stirnseitig umklammern. Von dem Lichtverteilungselement 12 erstrecken sich entgegen der Licht-Hauptabstrahlrichtung HA zwei Abstandshalter 113, die in Licht-Hauptabstrahlrichtung HA außenseitig von den Armen 112 überdeckt werden. Endseitig weisen die Abstandhalter 113 Schraubelemente 111 zur Verschraubung mit der Haltevorrichtung 10 auf.
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Die Halterung 11 kann ebenfalls mittels mehrerer Schraubelemente 111 mit der Haltevorrichtung 10 verschraubt werden. Abweichend vom Ausführungsbeispiel ist es aber denkbar und kann durchaus zweckdienlich sein, die Haltevorrichtung 10 und die Halterung 11 einstückig und somit unlösbar miteinander zu verbinden. Auch können in Abweichung vom Ausführungsbeispiel die Leuchtmittel 20, 22 und 23 andersartig ausgebildet sein. Beispielsweise ist auch vorstellbar, das Leuchtmittel 20 als Gasentladungslampe (Xenonlicht) auszubilden.
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Nunmehr wird Bezug auf die 4 genommen. Darin ist eine Haltevorrichtung 10’ gezeigt, die zwei Haltevorrichtungen 10 einstückig miteinander verbindet, wobei die Haltevorrichtungen 10 in Licht-Hauptabstrahlrichtung HA zueinander versetzt sind.
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Anhand der Figur ist gut erkennbar, dass jede der Haltevorrichtungen 10 mit einer reflektierenden Oberfläche 100 versehen ist. Insbesondere ist die reflektierende Oberfläche 100 auf einer konkav ausgebildeten Wandung einer jeden Haltervorrichtung 10 aufgebracht.
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Somit kann eine Haltevorrichtung 10 auch eine bauteilsparende Doppelfunktion einnehmen, nämlich Tragen einer Halterung 11 sowie Bereitstellung einer Reflektorfunktion.
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Mit 101 sind Schrauböffnungen beziffert, mit denen die Schraubelemente 111 (vgl. 3) in Eingriff bringbar sind. Die vor die reflektierende Oberfläche 100 anordenbare Trägerplatte 21 mitsamt dem Leuchtmittel 20 ist jeweils gestrichelt angedeutet.
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In der 5 ist eine komplette Haltevorrichtung 10’ dargestellt, die zwei Beleuchtungsvorrichtungen 1 trägt. Zusätzlich ist eine Blende 15 ersichtlich, die auch bereits in 2 dargestellt wurde.
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In der 6 ist ein Kraftfahrzeug K dargestellt, welches insgesamt acht, als Scheinwerfer ausgebildete Beleuchtungsvorrichtungen 1 aufweist. Zwei Beleuchtungsvorrichtungen 1 werden jeweils auf einer Haltevorrichtung 10’ gehalten. Mit X sind eine Fahrzeug-Längsachse, mit Y eine Fahrzeug-Querachse und mit Z eine Fahrzeug-Hochachse beziffert.
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Eine erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 1 muss jedoch nicht unbedingt als Scheinwerfer ausgebildet sein. Sie kann auch als andersartige Beleuchtungsvorrichtung, bspw. als Heckleuchte ausgebildet sein, wobei den Lichtstrahlen L1 bis L3 zumindest zum Teil durch Wahl entsprechender Lichtfarben und/oder Filter dann andere Lichtfunktionen zugeordnet werden.
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Schließlich soll anhand der 7 skizziert werden, dass eine jede Haltevorrichtung 10 bzw. 10’ mit geeigneten Verstelleinrichtungen 102a bis 102c ausgestattet ist. Mit Hilfe der Verstelleinrichtungen 102a bis 102c kann die Haltevorrichtung 10 bzw. 10’ gegenüber einem Gehäuse der Beleuchtungsvorrichtung 1 oder gegenüber dem Kraftfahrzeug (K) verstellt werden.
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Konkret sind die drei Verstelleinrichtungen 102a bis 102c senkrecht zueinander angeordnet und als Kugelkopf/Pfannen-Verbindungen ausgebildet. Jede der Verstelleinrichtungen 102a bis 102c befindet sich vorzugsweise in einem Eckbereich der Haltervorrichtung 10 bzw. 10‘, um auftretende Momente bestmöglich abstützen zu können. Die Verstelleinrichtung 102a ist ortsfest und bildet einen Schwenkpunkt. Die Verstelleinrichtungen 102b und 102c hingegen sind in Richtung der X-Achse längsverstellbar und ermöglichen somit ein definiertes Verschwenken der Beleuchtungsvorrichtung 1 um die Z- und/oder Y-Achse.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Beleuchtungsvorrichtung
- 10, 10‘
- Haltevorrichtung
- 11
- Halterung für ein Lichtverteilungselement
- 12
- Lichtverteilungselement; Linse
- 13a
- Lichtleiter
- 13b
- Lichtleiter
- 14
- Kühleinrichtung
- 15
- Blende
- 20
- erste Leuchtmittel
- 21
- Trägerplatte
- 22
- weitere Leuchtmittel
- 220
- Trägerplatte
- 23
- weitere Leuchtmittel
- 230
- Trägerplatte
- 100
- reflektierende Oberfläche; Reflektor
- 101
- Schrauböffnungen
- 102a–c
- Verstelleinrichtungen
- 110
- Wandung
- 110a–d
- Wandungsabschnitte
- 111
- Schraubelemente
- 112
- klammerartige Arme
- 113
- Abstandshalter
- 114
- Wandung
- 130
- Austrittsoptik
- b1
- Breite
- b2
- Breite
- K
- Kraftfahrzeug
- HA
- Licht-Hauptabstrahlrichtung
- LA
- Lichtauskoppelfläche
- LE
- Lichteinkoppelfläche
- L1
- Lichtstrahlen; erste Lichtfunktion
- L2
- Lichtstrahlen; zweite Lichtfunktion
- L3
- Lichtstrahlen; dritte Lichtfunktion
- X
- Fahrzeug-Längsachse
- Y
- Fahrzeug-Querachse
- Z
- Fahrzeug-Hochachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013009178 A1 [0002]
- WO 2015/197271 A1 [0003]