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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erweiterung einer Funktionalität eines Feldgeräts der Prozessautomatisierungstechnik in einer Anlage mittels eines Konfigurationsgeräts.
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In der Prozessautomatisierungstechnik werden vielfach Feldgeräte eingesetzt, die zur Erfassung und/oder Beeinflussung von Prozessgrößen dienen. Als Feldgeräte werden im Prinzip alle Geräte bezeichnet, die prozessnah eingesetzt werden und die prozessrelevante Informationen liefern oder verarbeiten. Insbesondere sollen hier Sensoren aber auch Aktoren genannt werde. Im Allgemeinen werden als Feldgeräte auch solche Einheiten bezeichnet, die direkt an einem Feldbus angeschlossen sind, und zur Kommunikation mit einer Steuerstelle wie einem Leitsystem dienen, wie z.B. Remote I/Os, Gateways, Linking Devices und Wireless Adapter. Eine Vielzahl solcher Feldgeräte wird von der Endress+Hauser-Gruppe hergestellt und vertrieben.
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Feldgeräte verfügen in der Regel über verschiedene Bestelloptionen, die in Form von Freischaltcodes nach Auslieferung nachgerüstet werden können. Die übliche Vorgehensweise bei einer Erweiterung ist die, dass ein Anwender Identifikationsdaten aus dem Transmitter ausliest (Seriennummer und aktueller Ordercode, d.h. den aktuellen Zustand der Funktionalität) und sich damit an den Hersteller des Feldgeräts wendet. Dort wird er beraten bzgl. der möglichen Erweiterungen. Diese kann der Kunde anschließend bestellen (E-Mail, Fax, etc.) und erhält via E-Mail oder Post einen an eine Seriennummer gebundenen Freischaltcode, den er im zugehörigen Feldgerät händisch in einer entsprechenden Maske eingeben kann. Dieser Prozess beinhaltet sehr viele manuelle Tätigkeiten, ist fehleranfällig und hat keinen geschlossenen Pfad bezüglich der Nachvollziehbarkeit.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen für den Anwender einfachen Weg der Erweiterung der Funktionalität eines Feldgeräts vorzuschlagen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren umfassend die Schritte: Aufbauen einer Verbindung vom Konfigurationsgerät zum Feldgerät; Auslesen eines Ordercodes mittels des Konfigurationsgeräts, wobei der Ordercode die momentanen Funktionalitäten des Feldgeräts repräsentiert; Darstellen von Funktionalitäten des Feldgeräts auf dem Konfigurationsgerät; Auswählen von zusätzlicher, alternativer oder abzüglicher Funktionalität des Feldgeräts mittels des Konfigurationsgeräts; Aufbauen einer Verbindung zu einer Zentralstelle; Senden von Informationen über die ausgewählte zusätzliche, alternative oder abzügliche Funktionalität des Feldgeräts an die Zentralstelle; Senden eines Freischaltcodes zur Freischaltung der zusätzlichen, alternativen oder abzüglichen Funktionalität von der Zentralstelle; und Senden des Freischaltcodes vom Konfigurationsgerät an das Feldgerät und Freischalten der zusätzlichen, alternativen oder abzüglichen Funktionalität des Feldgeräts.
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Durch die Verwendung eines Konfigurationsgeräts, welches direkt einen Ordercode aus dem Feldgerät ausliest und diese Informationen an eine Zentralstelle weiterleitet, wobei anschließend ein oder mehrere Freischaltcodes von der Zentralstelle aus versendet werden, wobei diese anschließend mittels Konfigurationsgerät an das Feldgerät geleitet werden, entsteht eine geschlossene Informationskette. Dadurch entstehen weniger Fehler und der Vorgang ist insgesamt einfacher für den Anwender.
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Eine „Funktionalität“ ist im Allgemeinen eine funktionale Erweiterung, die mittels Freischaltcode aktivierbar ist. So kann ein Anwender ein Basisgerät mit verschiedenen zusätzlichen Eigenschaften aufrüsten, ohne eine neue Firmware aufspielen zu müssen. Beispiele für eine solche Funktionalität ist etwa die Möglichkeit der Bedienung über ein zusätzliches Kommunikationsprotokoll, oder die Möglichkeit über HART kalibrieren zu können, oder eine erweiterte Diagnose. Weiter kann es sich um die Anzahl an unterstützen Sensoren, Relais, die Verfügbarkeit von Feldbuskommunikation bis hin zu speziellen Regler-Funktionen wie z.B. Störgrößenaufschaltung handelt. Manche dieser Funktionen erfordern auch zusätzliche oder spezielle Hardware, müssen aber trotzdem per Freischaltcode aktiviert werden.
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Bei der „Zentralstelle“ handelt es sich um eine Stelle beim Lieferanten oder Hersteller des Feldgeräts, der Freischaltcodes vergeben kann.
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Die oben genannten „Senden“-Schritte (und auch die weiter unten aufgeführten weiteren „Senden“-Schritte) sollen nicht ausschließlich als das aktive Senden interpretiert werden. In einer Ausgestaltung werden die entsprechenden Daten abgeholt. Auch müssen diese „Senden“-Schritte nicht alle zeitnah, binnen Minuten oder Sekunden erfolgen. Es könnten, je nach Empfangssituation, auch Stunden dazwischen liegen. Das Konfigurationsgerät dient also als Vehikel, speichert Daten bzw. Aufträge und gibt diese weiter, sobald eine Verbindung zum Adressaten aufgebaut werden kann.
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In einer Ausgestaltung baut das Konfigurationsgerät direkt eine Verbindung zur Zentralstelle auf, und die Zentralstelle sendet einen Freischalcode an das Konfigurationsgerät. In dieser Ausgestaltung wird, etwa von einem Servicetechniker, direkt eine Verbindung zur Zentralstelle aufgebaut und es wird direkt ein Freischaltcode bestellt und geliefert. So kann etwa der anwenderseitige Einkauf „übergangen“ werden. Dies ist beispielsweise hilfreich für Wartung und Service. In einer Ausgestaltung baut das Konfigurationsgerät eine Verbindung zu einer Synchronisationsstelle auf und sendet Informationen über die ausgewählte zusätzliche, alternative oder abzügliche Funktionalität des Feldgeräts an die Synchronisationsstelle, wobei
die Synchronisationsstelle die Informationen über die ausgewählte zusätzliche, alternative oder abzügliche Funktionalität des Feldgeräts an die Zentralstelle sendet, wobei die Zentralstelle den Freischaltcode an die Synchronisationsstelle sendet, und wobei
die Synchronisationsstelle den Freischaltcode an das Konfigurationsgerät sendet.
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In einer Ausgestaltung werden Freischaltcodes aller Feldgeräte in der Anlage in der Synchronisationsstelle synchronisiert.
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In dieser Ausgestaltung gibt es eine Synchronisationsstelle, welche alle Freischaltcodes für die Anlage verwaltet. Verbindet sich ein Konfigurationsgerät mit dieser Synchronisationsstelle und wird erkannt, dass die zu ändernde Funktionalität bereits bestellt wurde, ist möglicherweise keine weitere Verbindung zur Zentralstelle nötig und das Konfigurationsgerät kann den Freischaltcode direkt an das Feldgerät weiterleiten. Die Erkennung, dass eine Änderung der Funktionalität bereits bestellt wurde, kann ein Konfigurationsgerät daran erkennen, dass sich ein entsprechender Bestelldatensatz in der Synchronisationsstelle befindet und/oder, dass eine entsprechende Ware (also der Freischaltcode) zur Auslieferung ansteht. Bei Verwendung einer Synchronisationsstelle kümmert sich das Konfigurationsgerät in einer Ausgestaltung nicht um die Verbindung zur Zentralstelle.
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Zwischen Synchronisationsstelle und Zentralstelle kann sich noch auf Seiten des Anwenders, d.h. innerhalb der Anlage, der Einkauf bzw. die Einkaufsabteilung des Anwenders befinden, welche zentral für alle Einkäufe für die Anlage zuständig ist.
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In einer Ausgestaltung wird der Freischaltcode auf mehrere Konfigurationsgeräte gesendet und das Konfigurationsgerät, das sich als nächstes mit dem Feldgerät verbindet, sendet den Freischaltcode auf das Feldgerät.
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In einer Ausgestaltung erkennen die anderen Konfigurationsgeräte bei Verbindung mit dem Feldgerät, dass die Funktionalität bereits geändert wurde. Die Erkennung, dass ein Freischaltcode auf einem Feldgerät eingespielt worden ist, kann einerseits in der Situation erfolgen, wo auch ein anderes Konfigurationsgerät versucht, den gleichen Freischaltcode auf dieses Gerät zu schreiben oder in dem Augenblick, wo das Konfigurationsgerät mit dem Datenbestand auf der Synchronisationsstelle synchronisiert wird: ein Konfigurationsgerät, das den Freischaltcode ausgeliefert hat, kann hier einen Erledigungsvermerk ablegen, so dass andere Konfigurationsgeräte den zugehörigen Freischaltcode nicht mehr aufnehmen oder diesen Auslieferungsauftrag in ihrem „Bauch“ löschen.
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In einer Ausgestaltung handelt es sich bei dem Konfigurationsgerät um ein Mobilgerät, insbesondere ein Smartphone, Pad oder Tablet. Das Mobilgerät startet eine Verbindung zur Zentralstelle oder zur Synchronisationsstelle etwa mittels GPRS, EDGE, UMTS, HSDPA, LTE, oder LTE-A. Alternativ erfolgt die Verbindung des Mobilgeräts mittels WLAN (IEEE-802.11) oder LAN.
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In einer Ausgestaltung erfolgt die Verbindung vom Mobilgerät zum Feldgerät drahtlos, insbesondere mittels Bluetooth nach dem Standard 4.0.
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In einer Ausgestaltung handelt es sich bei dem Konfigurationsgerät um einen Personal Computer, insbesondere einen Desktop- oder Notebook-Computer oder einen Arbeitsplatzrechner.
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In einer Ausgestaltung handelt es sich bei dem Konfigurationsgerät um einen Einplatinenrechner oder ein eingebettetes System („embedded system“).
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In einer Ausgestaltung baut der Personal Computer direkt über einen Feldbus, insbesondere HART, Profibus, Foundation Fieldbus, Profinet und EthernetIP, oder über einen zum Feldbus zusätzlichen Kommunikationskanal, insbesondere über Ethernet oder drahtlos über IEEE 802.11, eine Verbindung zum Feldgerät auf.
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In einer Ausgestaltung umfasst das Konfigurationsgerät die Synchronisationsstelle.
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Es ergeben sich also grundsätzlich drei verschiedene Arten der Verbindung von Konfigurationsgerät zu Feldgerät, nämlich mittels Mobilgerät (Smartphone) via drahtloser Verbindung, mittels PC und Feldbus, und mittels PC mit Netzwerk unter Verwendung eines (zum Feldbus) zusätzlichen Kommunikationsmediums (z.B. Ethernet, oder drahtlos).
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Bei Verwendung eines Konfigurationsgeräts in Form eines Mobilgeräts existiert im Allgemeinen die Verbindung zur Zentralstelle bzw. Synchronisationsstelle und zu einem Feldgerät nicht gleichzeitig, sondern eher zeitlich versetzt. Bei einem Personal Computer könnten die Verbindungen auch gleichzeitig bestehen.
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In einer Ausgestaltung wird die Seriennummer des Feldgeräts ausgelesen, wobei der Freischaltcode spezifisch für jede Seriennummer ist. Für die Übersicht, welche Funktionalität bereits vorhanden ist, reicht es wenn der Ordercode gelesen wird. Für die Generierung von Bestelldaten muss das Konfigurationsgerät neben der zu bestellenden Funktionalität auch die Seriennummer aus dem Feldgerät auslesen und bereitstellen. Nur so kann der „Verkäufer“ einen individuellen Freischaltcode erzeugen.
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In einer Ausgestaltung aktualisiert das Konfigurationsgerät den Ordercode im Feldgerät nach der Auslieferung des Freischaltcodes.
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In einer Ausgestaltung passt das Feldgerät seinen Ordercode selbst an.
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In einer Ausgestaltung liest das Konfigurationsgerät den aktualisierten Ordercode aus und stellt der Synchronisationsstelle oder der Zentralstelle zur Verfügung.
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In einer Ausgestaltung wird der Freischaltcode via E-Mail versendet wird.
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In einer Ausgestaltung werden bei hierarchischen Funktionalitäten alle einzelnen Funktionalitäten freigeschaltet.
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Dies wird anhand der nachfolgenden Figur näher erläutert. Es zeigt
- 1 eine Sensoranordnung zur Ausführung des beanspruchten Verfahrens,
- 2 eine Sensoranordnung in einer Ausgestaltung zur Ausführung des beanspruchten Verfahrens, und
- 3 eine Sensoranordnung in einer Ausgestaltung zur Ausführung des beanspruchten Verfahrens.
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1, 2 und 3 zeigen eine Sensoranordnung 10 mit zumindest einem Feldgerät 1, genauer einen Sensor. Alternativ, aber nicht dargestellt, handelt es sich bei dem Feldgerät um einen Transmitter mit angeschlossenem Sensor oder Sensoren. Im ersten Fall sind Sensoren zu verstehen, die ohne zusätzlichen Transmitter funktionsfähig sind. Im zweiten Fall ist eine Kombination aus Sensor und Transmitter gemeint. Ein Transmitter ist dabei entweder ein separates Gerät in einem separaten Gehäuse, wobei der Sensor mit dem Transmitter verbunden ist. Der Transmitter ist dann weiter über einen Bus mit einer übergeordneten Einheit, etwa einem Leitsystem, verbunden. Oder alternativ ist der Transmitter so ausgestaltet, dass er als Teil des Kabels ausgestaltet ist und der „Transmitter im Kabel“ direkt mit der übergeordneten Einheit verbindbar ist.
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Bei dem Sensor 1 handelt es sich etwa um einen pH-, Redoxpotential-, auch ISFET-, lonenselektiv-, Leitfähigkeits-, Trübungs- oder Sauerstoff-Sensor. Weitere mögliche Sensoren sind Durchflusssensoren nach den Prinzipien Coriolis, magnetische Induktion, Vortex und Ultraschall. Weitere mögliche Sensoren sind Sensoren zur Messung des Füllstands nach den Prinzipien geführtes und frei strahlendes Radar sowie Ultraschall, auch zur Erkennung eines Grenzstandes, wobei zur Erkennung des Grenzstandes auch kapazitive Verfahren zur Anwendung kommen können. Ein weiterer möglicher Sensor ist ein Temperatursensor, aber auch noch weitere sind möglich.
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Im Allgemeinsten Fall ist das Feldgerät 1 ein beliebiges Gerät, das durch Interaktion mit einem Konfigurationsgerät 3 auf- oder umgerüstet werden kann.
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Das Feldgerät 1 umfasst ein Drahtlosmodul 6. Das Drahtlosmodul ist etwa als Bluetooth-Modul ausgestaltet. Das Bluetooth-Modul genügt insbesondere dem Protokollstapel Low Energy als „Bluetooth Low Energy“ (auch als BTLE, BLE oder Bluetooth Smart bekannt). Das Drahtlosmodul 6 umfasst dazu eine entsprechende Schaltung bzw. Komponenten. Das Feldgerät 1 genügt somit zumindest dem Standard „Bluetooth 4.0“. Das Drahtlosmodul 6 baut eine Verbindung 2 zu einem Mobilgerät 3 auf. Eine alternative drahtlose Verbindung erfolgt mittels WLAN oder NFC.
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Alternativ und nicht abgebildet ist das Konfigurationsgerät 3 über eine drahtgebundene Verbindung mit dem Feldgerät 1 verbunden. Dies geschieht beispielsweise über eine Serviceschnittstelle. Bei dieser Schnittstelle handelt es sich etwa um die „CDI-Schnittstelle“ der Anmelderin. Alternativ erfolgt die Verbindung mittels USB oder Ethernet.
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Das Konfigurationsgerät 3 ist etwa ein Mobilgerät wie ein Smartphone, Mobiltelefon, Pad oder ein Tablet. Alternativ handelt es sich bei dem Mobilgerät 3 um ein Display mit entsprechenden Schnittstellen, insbesondere zum Aufbauen von Verbindungen mittels Bluetooth und oder WLAN oder eines Mobilfunkstandards (siehe unten). In einer Alternative handelt es sich bei dem Konfigurationsgerät 3 um einen Personal Computer, wie etwa ein Notebook, Desktop oder ähnliches wie auch ein Einplatinenrechner oder ein eingebetettes System.
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Das Feldgerät 1 umfasst eine Recheneinheit, etwa einen Mikrocontroller 9, die auch das Drahtlosmodul 6 umfasst. Alternativ ist das Drahtlosmodul 6 als separates Modul ausgestaltet.
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Das Mobilgerät 3 baut eine Verbindung 4 zu einer Zentralstelle 5 auf. Die Verbindung 4 erfolgt etwa über einen Mobilfunkstandard wie etwa GPRS, EDGE, UMTS, HSDPA, LTE, LTE-A. Alternativ erfolgt die Verbindung des Mobilgeräts 3 etwa mittels WLAN (IEEE-802.11) zu einem Router, Access Point o.ä., der die Daten dann entsprechend an die Zentralstelle 5 weiterleitet.
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Das Mobilgerät 3 umfasst eine Anwendungssoftware für Mobilgeräte („App 7“). Im Sinne dieser Anmeldung soll mit „App“ eine Anwendungssoftware für Smartphones und Tablets gemeint sein. Das Mobilgerät ist wie erwähnt etwa als Smartphone oder Tablet ausgestaltet mit einem der Betriebssysteme Android, iOS, einem Betriebssystem von Microsoft für Mobilgeräte (momentaner Name Windows 10 Mobile; sowie dessen Vorgänger bzw. Nachfolger), Blackberry OS oder Fire OS.
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Ist das Konfigurationsgerät 3 als Personal Computer ausgestaltet, so ist die App 7 im Allgemeinen als ausführbare Datei auf dem jeweiligen Betriebssystem des Konfigurationsgeräts 3 zu verstehen, also etwa als Programmdatei für Windows (z.B..com, .exe, .bat, etc.), Unix/Linux (gesetztes „X-Bit“ in den Dateirechten), oder MacOS (ehemals Mac OS X;.app, bundle; das für Unix erwähnte gilt hier entsprechend).
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Will ein Anwender des Feldgeräts 1 dieses aufrüsten, so liest die App 7 den Ordercode aus dem Feldgerät 1 aus und stellt die möglichen Erweiterungen der Funktionalitäten dar. Als „Ordercode“ ist hierbei der momentane Status aller Funktionalitäten zu verstehen. Nach der Auswahl einer oder mehrerer Optionen und gegebenenfalls einer abschließenden Bestätigung, liest die App 7 die zusätzlich benötigten Daten (z.B. Seriennummer) aus und erstellt ein Datenpaket.
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Über eine Verbindung 4 platziert das Mobilgerät 3 dieses Datenpaket an der Zentralstelle 5. Dadurch kann in der Zentralstelle das Datenpaket direkt als Bestellung der Funktionalität verstanden werden. Dies ist vor allem für den Einsatz mittels Servicetechniker von Interesse.
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2 zeigt eine Ausgestaltung. Hierbei ist zwischen Konfigurationsgerät 3 und Zentralstelle 5 eine Synchronisationsstelle 8 geschaltet. In 2 ist das Konfigurationsgerät 3 als PC dargestellt, die Verwendung eines Mobilgeräts wie oben beschrieben ist selbstverständlich möglich. Die Synchronisationsstelle 8 verwaltet alle Freischaltcodes der Anlage. Die Synchronisationsstelle 8 ist eine Sammel- und Verteilstelle zur Synchronisation eines oder mehrerer Konfigurationsgeräte 3. Es handelt sich dabei etwa um einen Netzwerkserver mit typischen Diensten wie bereits erwähnt HTTPS, aber gegebenenfalls auch HTTP, FTP, NFS, SAMBA etc. Alternativ denkbar sind z.B. ein Standard-PC, eine Einplatinen-Rechner, ein Embedded System, etc. Die Verbindung 4 zur Zentralstelle 5, welche die Freischaltcodes vergibt erfolgt in der Regel drahtgebunden, drahtlose Alternativen sind aber nicht ausgeschlossen. Gegebenenfalls ist die Einkaufsabteilung des Anwenders noch zwischengeschaltet.
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3 zeigt eine Ausgestaltung. Hierbei umfasst das Konfigurationsgerät 3 auch die Synchronisationsstelle 8. Dieser Fall beschreibt etwa einen PC, der an einen Feldbus angeschlossen ist oder an einem Wartungsnetz hängt und gegebenenfalls direkt mit dem Anbieter, etwa mittels spezieller (Verwaltungs-)Software, kommunizieren kann.
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Die durch die Bestellung ausgelöste Lieferung besteht aus einem Freischaltcode, der etwa als Anhang in einer E-Mail an den Besteller versandt wird. Gegebenenfalls kann direkt eine Rechnung erstellt werden und dieser Vorgang entsprechend gespeichert bzw. archiviert werden.
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Das Konfigurationsgerät 3 des Bestellers erkennt diesen Freischaltcode und agiert anschließend als Mittler. Sobald der Anwender sich mit diesem Konfigurationsgerät 3 mit dem zu erweiternden Feldgerät 1 verbindet, kann die Übertragung des Freischaltcodes erfolgen. Nach der Übertragung erfolgt die Freischaltung der entsprechenden Funktionalitäten. Die App 7 aktualisiert den Ordercode im Feldgerät 1 und speichert dies gegebenenfalls in einem Erledigungsvermerk. Dieser Erledigungsvermerk wird an die Synchronisationsstelle 8 weitergegeben dient der Nachvollziehbarkeit. Entsprechend kann dies auch in einer Datenbank in der Zentralstelle 5 gespeichert werden.
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Es ist denkbar, dass mehr als ein Konfigurationsgerät 3 verwendet wird, besonders dann wenn das Konfigurationsgerät als Mobilgerät ausgestaltet ist. Kommt mehr als ein Mobilgerät 3 zum Einsatz, so können diese alle gleichzeitig mit dem Freischaltcode besendet werden. Eine an der Synchronisationsstelle 8 ankommende Bestellung kann von allen Mobilgeräten 3 abgeholt werden. Eines davon überspielt die Freischaltcodes tatsächlich auf das Zielgerät, die anderen erkennen spätestens bei der nächsten Synchronisation (am Feldgerät 1 oder an der Synchronisationsstelle 8), dass es zu dieser Bestellung bereits einen Erledigungsvermerk gibt und löschen diesen Auftrag intern.
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Auch ist der umgekehrte Fall möglich, nämlich dass mehrere Feldgeräte 1 von einem Konfigurationsgerät 3 Freischaltcodes erhalten. Auf dem Konfigurationsgerät 3 kann eine Sammelbestellung für mehrere Feldgeräte 1 angeboten werde, etwa weil diese Feldgeräte 1 vom gleichen Typ sind. Diese Feldgeräte 1 erhalten dieselbe Erweiterung der Funktionalität oder sie werden dadurch auf die gleiche Funktionalität gebracht. Die entsprechenden Datensätze erhält das Mobilgerät 3 ebenfalls über die Synchronisationsstelle 8.
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Genauso ist denkbar, dass ein Konfigurationsgerät nicht nur einen Freischaltcode, sondern mehrere pro Bestellvorgang abwickelt.
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Jeder Freischaltcode ist über eine Seriennummer einem bestimmten Feldgerät 1 zugeordnet. Die App 7 ist deshalb in der Lage, die Lieferungen korrekt zu verteilen, auch wenn mehrere Freischaltcodes für mehrere Feldgeräte 1 gleichzeitig zu verteilen sind.
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Das Aufspielen eines Freischaltcodes durch ein Konfigurationsgerät 3 kann ohne explizite Interaktion mit einem Bediener erfolgen. Alternativ ist eine Bestätigung des Anwenders erforderlich.
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Denkbar ist auch, dass die Lieferung seitens der Synchronisationsstelle 8 nicht via E-Mail erfolgt, sondern durch direktes Senden auf das Konfigurationsgerät 3, genauer auf die App 7 via drahtloser Verbindung, etwa via Mobilfunk (siehe oben).
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Die Wirkung eines Freischaltcodes ist nicht zwangsweise eine funktionale Erweiterung. Ebenso denkbar ist eine funktionale Umschaltung auf eine Alternative.
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Bei hierarchischen Funktionen, wo eine Funktion „b“ eine Funktion „a“ voraussetzt, bietet die App 7 nicht nur die Funktion „a“ als Erweiterung an, so dass „a“ zunächst aktiviert werden muss, bevor die Erweiterung „b“ als Möglichkeit angeboten wird. Stattdessen wird „b“ in Kombination mit „a“ angeboten. Analog werden beim Aufspielen der Freischaltcodes vom Mobilgerät 3 auf das Feldgerät 1 entsprechende Reihenfolge-Bedingungen eingehalten.
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Wie erwähnt ist es für einen Wartungstechniker möglich ohne Umwege Freischaltcodes zu bestellen. Hierbei wird via Mobilfunk oder E-Mail direkt zu einem speziell dafür bereitgestellten Server eine Verbindung aufgebaut. Die Rechnungsstellung kann über den Besitzer des Mobilgeräts 3 erfolgen und kann gegebenenfalls in einem zweiten Schritt einem Anwender bzw. einer Anlage oder Anwender zugeordnet werden. Auch kann die Datenbank an der Zentralstelle oder Synchronisationsstelle aktualisiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Feldgerät
- 2
- Verbindung 1-3
- 3
- Konfigurationsgerät
- 4
- Verbindung 3-5
- 5
- Zentralstelle
- 6
- Drahtlosmodul
- 7
- App
- 8
- Synchronisationsstelle
- 9
- Mikrocontroller
- 10
- Sensoranordnung