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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rotor, insbesondere einen Rotor für eine elektrische Maschine, eine elektrische Maschine und ein Verfahren zur Herstellung eines Rotors.
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Ein Rotor, der neben einem Stator in einer elektrischen Maschine zum Einsatz kommt, ist aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Wesentliche Bestandteile eines solchen Rotors sind typischerweise eine Rotorwelle und ein an der Rotorwelle angeordnetes Blechpaket. Für eine möglichst stabile drehfeste Verbindung zwischen der Rotorwelle und dem Blechpaket schlägt die Druckschrift
DE 10 2010 039 008 A1 Strukturelemente an der Rotorwelle vor. Diese Strukturelemente stehen in radialer Richtung von der andernfalls konzentrisch zur Rotorachse, um die der Rotor im Betrieb rotiert, verlaufenden Außenseite ab. Durch ein Anpressen bzw. Aufpressen des Blechpakets an bzw. auf die Strukturelemente wird bei der Herstellung des Rotors eine Verformung des Blechpakets veranlasst, die dazu führt, dass sich das Blechpaket in an die Strukturelemente angrenzenden Bereichen verformt. Insbesondere wird das Blechpaket bei der Verformung derart radial ausgewölbt, dass die ausgewölbten Bereiche in Umlaufrichtung gesehen formschlüssig mit den Strukturelementen zusammenwirken, wodurch sich eine drehfeste Anbindung des Blechpakets an die Rotorwelle erzielen lässt.
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Um den Rotor, insbesondere im Betrieb der elektrischen Maschine, zu kühlen, ist es zum Beispiel aus der
WO 2014 / 057 245 A2 bekannt, Kühlflüssigkeit durch einen oder mehrere Kanäle innerhalb der Rotorwelle zu befördern.
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Die
US 4 585 967 A zeigt ferner einen Rotor für eine elektrische Maschine mit einer Rotorwelle. Von der Rotorwelle stehen radial Strukturelemente ab, die an ein Stapel von Lamellen angebunden sind. Zwischen den Strukturelementen wird ein Hohlraum ausgebildet, der als Kanal für Kühlluft vorgesehen ist.
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Die
DE 10 2011 006 280 A1 offenbart ebenfalls einen Rotor für eine elektrische Maschine, wobei der Rotor als Blechpaket ausgeformt ist, in den nutenförmige Bereiche eingelassen sind, die wiederum für eine Kühlflüssigkeitsversorgung vorgesehen sind. Dabei werden die nutenförmigen Bereiche über einen innerhalb der Rotorwelle verlaufenden Kanal versorgt. Zur Verbindung der nutenförmigen Bereiche und dem Innenbereich der Rotorwelle sind Radialbohrungen vorgesehen.
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Die
DE 38 13 272 A1 zeigt einen wellenförmigen Konturverlauf, über die eine Verbindung zwischen einer Welle und einem Rotor erzielt wird.
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Die
US 2012 / 0 104 884 A1 betrifft eine elektrische Maschine mit einer Rotorwelle und einem an der Rotorwelle angeordneten Blechpaket nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Rotor bereitzustellen, der gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Rotoren, insbesondere in Hinblick auf eine vereinfachte und kostengünstige Herstellung und eine verbesserte Kühleffizienz, ausgestaltet ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Rotor gemäß Anspruch 1, eine elektrische Maschine gemäß Anspruch 8 sowie ein Verfahren gemäß Anspruch 9. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung und den beigefügten Figuren.
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Erfindungsgemäß ist ein Rotor, insbesondere ein Rotor für eine elektrische Maschine, mit einer Rotorwelle und einem an der Rotorwelle angeordneten Blechpaket vorgesehen, wobei die Rotorwelle an ihrer dem Blechpaket zugewandten Außenseite radial vorstehende Strukturelemente zur Anbindung des Blechpakets an die Rotorwelle aufweist, wobei in einem in Umlaufrichtung gesehen zwischen den Strukturelementen angeordneten Bereich ein Flüssigkeitskanal, in den im Betrieb des Rotors eine Kühlflüssigkeit einleitbar ist, ausgebildet ist.
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Gegenüber dem Stand der Technik lässt sich beim erfindungsgemäßen Rotor der Bereich zwischen den in Umlaufrichtung verteilten Strukturelementen als Flüssigkeitskanal nutzen, wodurch in radialer Richtung gesehen außen liegende Bereiche des Rotors für einen Wärmeaustausch leichter zugänglich sind. Statt - wie im Stand der Technik vorgesehen - einen Wärmeaustausch durch eine Wandung der oder einen Kanal in der Rotorwelle zu erwirken, erfolgt durch den erfindungsgemäßen Flüssigkeitskanal der Wärmeaustausch der Kühlflüssigkeit unmittelbar mit der Außenseite des Blechpakets und der Außenseite der Rotorwelle. Dadurch lässt sich in vorteilhafter Weise die Kühleffizienz gegenüber den Rotoren aus dem Stand der Technik steigern, bei denen der Flüssigkeitskanal ausschließlich innerhalb der Rotorwelle oder in der Wand der Rotorwelle angeordnet ist. Weiterhin ist es vorteilhaft, dass ein ohnehin zwischen der Rotorwelle und dem Blechpaket ausgebildeter Zwischenraum zur Bildung des Flüssigkeitskanals genutzt wird. Insbesondere ist es vorgesehen, dass der Flüssigkeitskanal im Betrieb mit einer Kühlflüssigkeit gefüllt ist.
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Insbesondere ist es vorgesehen, dass der Flüssigkeitskanal in radialer Richtung zu einer Seite durch die Außenseite der Rotorwelle und zur anderen Seite durch die der Rotorwelle zugewandten Außenseite des Blechpakets begrenzt ist. Ferner ist es vorgesehen, dass das Blechpaket in einem an die Strukturelemente angrenzenden Bereich zur Ausbildung einer drehfesten Verbindung zwischen der Rotorwelle und dem Blechpaket ausgewölbt, insbesondere zur Rotorwelle hin, gewölbt, ist. Weiterhin ist es in der grundlegendsten Ausführungsform vorstellbar, dass die Außenseite der Rotorwelle im Wesentlichen konzentrisch zur Rotorachse, um die der Rotor im Betrieb rotiert, verläuft und die Strukturelemente Ausnahmen von diesem im Wesentlichen konzentrischen Verlauf sind. Vorzugsweise sind die Strukturelemente höckerförmig ausgestaltet, wobei sich den Strukturelementen beispielsweise ein Krümmungsradius zuordnen lässt und sich die Strukturelemente insbesondere in axialer Richtung gesehen über einen wesentlichen Teil oder die gesamte Länge des Blechpakets erstrecken. Ferner ist es vorzugsweise vorgesehen, dass mehrere Strukturelemente entlang der Umlaufrichtung gleichmäßig bzw. äquidistant zueinander um den gesamten Umfang der Rotorwelle verteilt sind. Denkbar ist auch, dass die Erstreckung der Strukturelemente in axialer Richtung unterbrochen ist, um eine fluide Kopplung zwischen zwei benachbarten Flüssigkeitskanälen zu erreichen.
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Unter „Flüssigkeitskanal“ versteht die Erfindung auch eine Mehrzahl von Fluidbereichen, -öffnungen oder -verbindungen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Rotorwelle, zur Versorgung des Flüssigkeitskanals mit einer Kühlflüssigkeit, ein Anschlusselement, insbesondere in Form einer radial verlaufenden Durchgangsbohrung, im Bereich des Flüssigkeitskanals aufweist. Dadurch lässt sich in vorteilhafter Weise sicherstellen, dass frische Kühlflüssigkeit im Betrieb des Rotors über zum Beispiel eine axiale Leitung und das Anschlusselement in den Flüssigkeitskanal eingeleitet werden kann. Vorzugsweise sind externe Pumpelemente vorgesehen, die eine Kühlflüssigkeit mit Druck beaufschlagen und die Kühlflüssigkeit in den Flüssigkeitskanal einleiten. Grundsätzlich ist es ferner vorstellbar, dass das Anschlusselement an den Stirnseiten des Blechpakets angeordnet ist und die Kühlflüssigkeit außerhalb der Rotorwelle axial in ein Ende des Flüssigkeitskanals eingeleitet wird. Bevorzugt ist es vorgesehen, dass das Anschlusselement durch eine radiale Durchgangsbohrung in der Rotorwelle realisiert ist und die Kühlflüssigkeit über die Rotorwelle radial in den Flüssigkeitskanal eingeleitet wird. Insbesondere wird eine Anordnung des Anschlusselements entlang der Axialrichtung abhängig gemacht vom jeweiligen Anwendungsfall. Beispielsweise ist es vorstellbar, dass der Rotor im Einsatz derart angeordnet ist, dass seine Rotorachse im Wesentlichen vertikal angeordnet ist. Hier kann vorteilhaft das Anschlusselement im oberen Bereich des Flüssigkeitskanals eingebracht sein, so dass ein Transport der Kühlflüssigkeit im Flüssigkeitskanal durch die Schwerkraft unterstützt wird.
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Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die dem Blechpaket zugewandte Außenseite der Rotorwelle und/oder die der Rotorwelle zugewandte Außenseite des Blechpaktes zur Bildung des Flüssigkeitskanals mindestens eine Ausnehmung bzw. einen rückspringen Konturverlauf aufweist. Dadurch lässt sich in vorteilhafter Weise ein in einer senkrecht zur axialen Richtung verlaufender Querschnitt des Flüssigkeitskanals vergrößern, so dass die Menge an im Betrieb durch den Flüssigkeitskanal durchsetzbarer Kühlflüssigkeit und somit die Kühleffizienz erhöht werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass der Flüssigkeitskanal in axialer Richtung verläuft, wobei sich der Flüssigkeitskanal insbesondere in axialer Richtung gesehen über eine gesamte Länge des Blechpakets erstreckt. Dadurch kann in vorteilhafter Weise ein über die gesamte Länge des Blechpakets homogener Wärmeaustausch des Blechpakets mit dem Flüssigkeitskanal sichergestellt werden. Zudem kann die Kühlflüssigkeit im Bereich der Stirnseiten des Blechpakets wieder aus dem Flüssigkeitskanal austreten. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass der Rotor einen Kühlkreislauf aufweist, in dem die aus dem Flüssigkeitskanal austretende Kühlflüssigkeit gesammelt, anschließend aufbereitet und schließlich wieder über das Anschlusselement dem Flüssigkeitskanal zugeführt wird.
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Zur Vergrößerung einer effektiven, zum Wärmeaustausch vorgesehene Oberfläche ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die dem Blechpaket zugewandte Außenseite der Rotorwelle und/oder die der Rotorwelle zugewandte Außenseite des Blechpaktes derart ausgestaltet sind, dass zwischen zwei in Umlaufrichtung gesehen benachbarten Strukturelementen eine Rillenstruktur ausgebildet ist. Durch den Verlauf der Rillenstruktur wird in vorteilhafter Weise die Oberfläche vergrößert, die mit der Kühlflüssigkeit zum Wärmaustausch in Kontakt tritt. Um zu vermeiden, dass Erhebungen der Rillenstruktur das Anpressen des Blechpakets an die Strukturelemente behindern, ist es weiterhin bevorzugt vorgesehen, dass die Strukturelemente in radialer Richtung gesehen die Erhebungen der Rillenstruktur überragen bzw. gegenüber den Erhebungen vorstehen.
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Um die Rillenstruktur auszugestalten, ist es vorgesehen, dass die Außenseite der Rotorwelle und/oder die zur Rotorwelle gerichtete Außenseite des Blechpakets im Bereich zwischen den Strukturelementen zur Bildung des Flüssigkeitskanals in Umlaufrichtung gesehen einen konkaven Verlauf, ein Dreieckprofil und/oder ein Rechteckprofil aufweist. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass sich in Umlaufrichtung gesehen mehrere konkave, dreieckige und/oder rechteckige Konturverläufe aneinander anschließen. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass bei mehreren konkaven aufeinanderfolgenden Konturverläufen den jeweiligen Konturverläufen ein kleinerer Krümmungsradius als dem Strukturelement zuzuordnen ist. Vorstellbar ist auch, dass die Außenseite der Rotorwelle und/oder die Außenseite des Blechpakets im Bereich zwischen den Strukturelementen ein Sägezahnprofil aufweist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass ein Übergang zwischen einem Strukturelement und einem den Flüssigkeitskanal bildenden Bereich an der dem Blechpaket zugewandten Außenseite stetig ist bzw. kontinuierlich ausgestaltet ist, wobei die dem Blechpaket zugewandte Außenseite insbesondere wellenförmig ausgestaltet ist. Dadurch lassen sich in vorteilhafter Weise Kantenbereiche im Flüssigkeitskanal vermeiden, die möglichweise im Betrieb zur Bildung von Turbulenzen in der Kühlflüssigkeit führen könnten. Bei der Ausgestaltung mit einer wellenförmigen Außenseite bilden insbesondere die radial abstehenden Wellenspitzen bzw. - höhen die Strukturelemente und die radial zurückversetzten Wellentäler sind Teil eines rückspringenden Konturverlaufs zur Bildung des Flüssigkeitskanals.
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Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Rotorwelle ein Hohlkörper ist, wobei die Rotorwelle also die Wandung der Rotorwelle insbesondere eine dem Blechpaket abgewandte Innenseite aufweist, wobei die Innenseite in Umlaufrichtung gesehen konzentrisch zur Rotorachse oder parallel zur Außenseite der Rotorwelle also die Wandung der Rotorwelle verläuft. Durch den Hohlkörper lässt sich vorteilhaft die Kühlflüssigkeit zum Anschlusselement transportieren. Zudem lässt sich eine vergleichsweise leichte Rotorwelle bereitstellen. Im Falle der parallel zueinander ausgerichteten Innenseite und der Außenseite lässt sich zudem eine Rotorwelle mit einer Rotorwellenwandung, die in Umlaufrichtung gesehen eine konstante Dicke aufweist, realisieren.
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Die Lösung der Aufgabe gelingt ebenfalls mit einer elektrischen Maschine mit einem Rotor gemäß den vorhergehenden Ausführungen. Sämtliche für den erfindungsgemäßen Rotor beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf die erfindungsgemäße elektrische Maschine übertragen und andersrum.
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Die Lösung der Aufgabe gelingt ebenfalls mit einem Verfahren zum Betrieb eines Rotors gemäß den vorhergehenden Ausführungen, wobei in einen Flüssigkeitskanal zwischen zwei benachbarten Strukturelementen eine Kühlflüssigkeit eingeleitet wird. Sämtliche für den erfindungsgemäßen Rotor beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf die erfindungsgemäße Verfahren übertragen und andersrum.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstands mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Einzelne Merkmale der einzelnen Ausführungsform können dabei im Rahmen der Erfindung miteinander kombiniert werden
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Es zeigt:
- 1: ein Rotor gemäß dem Stand der Technik.
- 2 ein Rotor gemäß einer ersten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
- 3a ein Rotor gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
- 3b ein Rotor gemäß einer dritten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
- 3c ein Rotor gemäß einer vierten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
- 4a ein Rotor gemäß einer alternativen Ausführungsform, die nicht alle erfindungsgemäßen Merkmale offenbart
- 4b ein Rotor gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform, die nicht alle erfindungsgemäßen Merkmale zeigt
- 5 ein Rotor gemäß einer fünften beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
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In den verschiedenen Figuren sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden daher in der Regel auch jeweils nur einmal benannt bzw. erwähnt.
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In
1 ist schematische ein Ausschnitt aus einem Rotor 1 gemäß dem Stand der Technik dargestellt. Solch ein Rotor 1 ist beispielsweise zusammen mit einem Stator Teil einer elektrischen Maschine. Wesentliche Elemente des in der
1 dargestellten Rotors 1 sind eine Rotorwelle 2 und ein Blechpaket 3, das die Rotorwelle 2 ummantelt und sich in axialer Richtung entlang der Rotorwelle 2 erstreckt. Zur drehfesten Anordnung des Blechpakets 3 gegenüber der Rotorwelle 2 ist es vorgesehen, dass die Rotorwelle 2 an einer dem Blechpaket 3 zugewandten Außenseite radial vorstehende Strukturelemente 4 aufweist. In der dargestellten Ausführungsform sind die Strukturelemente 4 als höckerförmige Vorsprünge ausgestaltet, die von einem konzentrisch zu einer Rotorachse, um die der Rotor 1 im Betrieb rotiert, verlaufenden Umfang abstehen und sich in axialer Richtung längserstrecken. Über diese Strukturelemente 4 erfolgt eine Anbindung des Blechpaktes 4 an die Rotorwelle 2, indem das Blechpaket 3 bei der Herstellung des Rotors 1 gegen die Strukturelemente 4 gedrückt, insbesondere verpresst wird. Dabei wird das Blechpaket 4 derart gegen die Strukturelemente 4 gedrückt, dass sich das Blechpaket 3 in an die Strukturelemente 4 angrenzenden Bereichen verformt (nicht dargestellt). Insbesondere verformt das Blechpaket 3 derart, dass die verformten Bereiche des Blechpakets 3 in Umlaufrichtung gesehen formschlüssig mit dem Strukturelement 4 zusammenwirken. Dadurch lässt sich in vorteilhafter Weise die drehfeste Anordnung des Blechpakets 3 an der Rotorwelle 2 unterstützen. Eine detaillierte Beschreibung des Anbindens des Blechpaktes 4 an die Rotorwelle 2 über das Strukturelement 4 findet sich in
DE 10 2010 039 008 A1 .
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass ein Bereich zwischen den Strukturelementen 4 als Flüssigkeitskanal 7 ausgebildet ist, in den im Betrieb des Rotors 1 eine Kühlflüssigkeit eingeleitet wird. Hierzu wird ein Flüssigkeitskanal 7 zur Führung der Kühlflüssigkeit zwischen der Rotorwelle 2 und dem Blechpaket 3 bereitgestellt, über den gezielt eine ausreichende Menge an Kühlflüssigkeit in wärmebelastete Bereiche des Rotors 1 geleitet werden kann. Zur Versorgung des Flüssigkeitskanals 7 ist es zum Beispiel vorgesehen, dass die Rotorwelle 1 als Hohlkörper mit einem Hohlraum 5 ausgebildet ist, über den Kühlflüssigkeit zum Einleiten in den Flüssigkeitskanal 7 zu einer im Bereich des Flüssigkeitskanals 7 angeordneten Aussparung geleitet wird, ausgestaltet ist. Ferner ist es vorgesehen, dass sich der Flüssigkeitskanal 7 in axialer Richtung bis zum Abschluss des Blechpakets 3 erstreckt, so dass die in den Flüssigkeitskanal 7 eingeleitete Flüssigkeit an dem in axialer Richtung gesehenen Ende des Blechpakets 3 austritt. Vorzugsweise wird die Kühlflüssigkeit hier, beispielsweise mit einem Trichter, gesammelt, anschließend aufbereitet, d. h. erneut gekühlt, und schließlich dem Flüssigkeitskanal 7 wieder zugeführt. Mit anderen Worte: der Rotor 1 umfasst einen Kühlkreislauf, dessen wärmeaufnehmender Bereich durch den an der Außenseite der Rotorwelle 2 gebildeten Flüssigkeitskanal 7 bereitgestellt wird.
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In 2 ist schematisch ein Ausschnitt aus einem Rotor 1 gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Zusätzlich zu der aus der 1 bekannten Ausformung der Rotorwelle 2 mit dem Strukturelement 4 ist es hier vorgesehen, dass die Rotorwelle 2 sich axial erstreckende Ausnehmungen bzw. einen in Umlaufrichtung gesehen in radialer Richtung rückspringenden Konturverlauf aufweist, wobei die jeweilige Ausnehmung auf der dem Blechpaket 3 zugewandten Außenseite der Rotorwelle 2 zwischen zwei in Umlaufrichtung benachbarten Strukturelementen 4 angeordnet ist. In der in 2 dargestellten Ausführungsform handelt es sich um einen gebogen, insbesondere konkav gebogenen, Konturverlauf bzw. konkaven Verlauf 6', dessen Krümmungsradius größer ist als der des Strukturelements 4. Diese sich in axialer Richtung erstreckende Ausnehmung dient der Vergrößerung des Flüssigkeitskanals 7 und nimmt somit positiven Einfluss auf die Kühleffizienz des Rotors.
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In den 3a bis 3c sind jeweils eine zweiten beispielhafte Ausführungsform, eine dritten beispielhafte Ausführungsform und eine vierten beispielhafte Ausführungsform dargestellt. Gegenüber der in 2 gezeigten Ausführungsform unterscheiden sich diese im Wesentlichen dadurch, dass eine rotorwellenseitige Oberfläche, die Bestandteil des Flüssigkeitskanals ist und somit im Betrieb in Kontakt mit der Kühlflüssigkeit gerät, vergrößert ist. Dabei wird diese Oberflächenvergrößerung durch eine sich in axialer Richtung erstreckende Rillenstruktur hervorgerufen. In der 3a ist die dem Blechpaket zugewandte Außenseite der Rotorwelle zur Bildung der Rillenstruktur durch eine Aneinanderreihung von konkaven Verläufen 6', deren Krümmungsradius vorzugsweise kleiner ist als der Krümmungsradius des Strukturelements 4, realisiert. In der 3b hat die Außenseite in Umlaufrichtung gesehen zwischen zwei benachbarten Strukturelementen 4 ein Dreieckprofil 6" und in 3c ein Rechteckprofil 6'" bzw. ein Profil aus mehreren aneinandergereihten Rechtecken. Vorstellbar wäre auch ein Sägezahnprofil. Hierbei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die zur Rillenstruktur beitragenden Erhebungen in radialer Richtung gesehen nicht weiter vorstehen als die Strukturelemente 4, um im Herstellungsprozess des Rotors nicht dem gezielten Anbinden des Blechpakets 3 an die Rotorwelle 2 über das Strukturelemente 4 entgegenzuwirken.
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In den 4a und 4b sind schematische Ausschnitte aus einem Rotor 1 gemäß einer beispielhaften Ausführungsformen, die nicht alle erfindungsgemäßen Merkmale offenbaren, dargestellt. Hierbei ist es bei der in 4a dargestellten Ausführungsform vorgesehen, dass die dem Blechpaket 3 zugewandten Außenseite der Rotorwelle 2 wellenförmig ausgestaltet ist, während eine dem Blechpaket 3 abgewandten Innenseite der Rotorwelle 2 bzw. der Wandung der Rotorwelle 2 konzentrisch zur Rotorachse verläuft. Insbesondere ist es vorgesehen, dass bei der wellenförmigen Außenseite in radialer Richtung abstehenden Wellenberge bzw. -spitzen das Strukturelement 4 bilden und radial nach innen versetzte Wellentäler zur Ausbildung des Flüssigkeitskanals 7 vorgesehen sind. Ferner ist es vorgesehen, dass ein stetiger Übergang zwischen dem als Strukturelement 4 vorgesehenen Teil und dem als Flüssigkeitskanal 7 vorgesehenen Ausnehmung erfolgt. Gegenüber den Rotorwellen 2 mit den zahlreichen Strukturelementen 4 mit vergleichsweise geringem Krümmungsradius lässt sich eine wellenförmige Außenseite einfacher herstellen. In der Ausführungsform der 4b ist es vorgesehen, dass die Innenseite und die Außenseite der Rotorwelle parallel zueinander verlaufen, so dass die Rotorwelle 2 im Wesentlichen durch eine Rotorwandung mit einer in Umlaufrichtung gesehen konstanter Dicke bereitgestellt wird. Dadurch lässt sich in vorteilhafter Weise eine vergleichsweise leichte Rotorwelle 2 realisieren, deren Materialbedarf zudem vergleichsweise niedrig ist.
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In 5 ist ein schematischer Ausschnitt aus einem Rotor 1 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die nicht alle erfindungsgemäßen Merkmale zeigt, dargestellt. Im Vergleich zu den bisherigen Ausführungsformen ist die Ausnehmung blechpaketseitig angeordnet. Dabei ist die Ausnehmung insbesondere als konkave Wölbung bzw. als konkaver Verlauf in eine der Rotorwelle zugewandten Außenseite eingelassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rotor
- 2
- Rotorwelle
- 3
- Blechpaket
- 4
- Strukturelement
- 5
- Hohlraum
- 6'
- konkaver Verlauf
- 6''
- Dreieckprofil
- 6'''
- Rechteckprofil
- 7
- Flüssigkeitskanal