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Die Erfindung betrifft eine Klimaanlage für ein Fahrzeug und insbesondere für ein Schienenfahrzeug, die einen Kältemittelkreislauf mit einem Kompressor, einem Verflüssiger, einer Drossel und einem Verdampfer aufweist.
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Gattungsgemäße Klimaanlagen für Schienenfahrzeuge haben eine hohe Produktlebenszeit von bis zu etwa 30 Jahren. Derzeit am Markt befindliche derartige Klimaanlagen umfassen im Allgemeinen einen Kältemittelkreislauf, der für einen Betrieb mit einem Fluorkohlenwasserstoff (HFKW) als Kältemittel ausgelegt. Neu hergestellte und in Schienenfahrzeugen verbaute Klimaanlagen können daher potentiell von einer veränderten Gesetzeslage betroffen sein, die eine Verwendung der Treibhausaktiven HFKWs untersagt und einen Betrieb mit weniger treibhausaktiven Kältemitteln vorschreibt. Als weniger treibhausaktives und auch anderweitig unbedenkliches Kältemittel ist derzeit vor allem CO2 im Gespräch.
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Durch die grob unterschiedlichen Eigenschaften des CO2 gegenüber HFKWs wären derzeitige Kältemittelkreisläufe für einen Betrieb mit CO2 nicht geeignet. Beispielsweise steigt bei einer Umstellung von HFKW auf CO2 der maximale Betriebsdruck von etwa 20 bis 40 bar auf etwa 120 bis 140 bar an.
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Ein Verbot der HFKWs würde bei derzeitigen Klimaanlagen also dazu führen, dass im Wesentlichen die gesamte Klimaanlage ausgetauscht werden müsste. Dies wäre mit hohen zusätzlichen Kosten verbunden. Auch wenn ein sekundärer Kühlmittelkreislauf zur Wärmeübertragung an den eigentlichen Kältemittelkreislauf verwendet würde, wie dies in der
US 2014/069135 A1 vorgeschlagen wird, so müsste zwar nicht das gesamte Klimaanlage, dennoch aber immer noch der Kältemittelkreislauf getauscht werden. Außerdem ist eine derartige Lösung durch die Notwendigkeit eines zusätzlichen Kreislaufs in der Anschaffung teurer.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Klimaanlage bereitzustellen, die sowohl für einen Betrieb mit HFKW als auch mit CO2 als Kältemittel geeignet ist. Es soll ermöglicht werden, im Rahmen der typischerweise langen Produktlebenszeit gattungsgemäßer Klimaanlagen eine potentiell notwendige Umstellung von HFKW auf CO2 als Kältemittel zu erlauben.
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Vor diesem Hintergrund betrifft die Erfindung eine Klimaanlage für ein Fahrzeug und insbesondere für ein Schienenfahrzeug, wobei die Klimaanlage einen Kältemittelkreislauf mit mehreren Bauteilen aufweist, die anhand einer Kältemittelleitung miteinander verbunden sind, wobei die Bauteile einen Kompressor, einen Verflüssiger, eine Drossel und einen Verdampfer umfassen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass wenigstens abschnittsweise ein parallel zur Kältemittelleitung verlaufendes Bypasssystem für das Kältemittel vorgesehen ist. Die Kältemittelleitung und das Bypasssystem sind so ausgebildet, dass das Bypasssystem geschlossen und/oder von der Kältemittelleitung abgekoppelt werden kann.
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Die genannten Bauteile sind vorzugsweise in dieser Reihenfolge entlang der Kältemittelleitung angeordnet, d. h., die Druckseite des Kompressors steht stromab mit dem Verflüssiger in Verbindung, die Drossel ist stromabwärts des Verflüssigers angeordnet, der Verdampfer ist stromabwärts der Drossel angeordnet und die stromabwärts aus dem Verdampfer führende Leitung mündet saugseitig in den Kompressor.
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Der Verflüssiger und/oder der Verdampfer sind vorzugsweise so ausgebildet, dass bei im HFKW-Betrieb und im CO2-Betrieb bei denselben Betriebspunkten dieselbe Kälteleistung erzielt werden kann.
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In einer Ausführungsform ist wenigstens zwischen dem Verdampfer und der Saugseite des Kompressors und vorzugsweise wenigstens zwischen der Drossel und der Saugseite des Verdampfers ein parallel zur Kältemittelleitung verlaufendes Bypasssystem für das Kältemittel vorgesehen. Vorzugsweise ist das Bypasssystem also zumindest im gesamten Niederdruckbereich des Kältemittelkreislaufs vorgesehen.
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Beim HFKW-Betrieb ist der Volumenstrom an Kältemittel typischerweise höher als beim Betrieb mit CO2. Da sich durch die unterschiedlichen Eigenschaften der Kältemittel insbesondere auf der Niederdruckseite keine wirklich optimalen Kompromiss-Rohrquerschnitte realisieren lassen, welche in beiden Fällen den Druckverlust in den Rohrleitungen nicht überdurchschnittlich negativ beeinflussen und andererseits minimal notwendige Kältemittelgeschwindigkeiten sicherstellen, ist erfindungsgemäß eine parallel Anordnung kältemittelführender Leitungen, also ein Bypasssystem vorgesehen. Durch die Möglichkeit, das Bypasssystem zu schließen oder von der Kältemittelleitung abzukoppeln, kann der ursprünglich für einen HFKW-Betrieb optimierte addierte Strömungsquerschnitt beider Leitungen reduziert werden, was zu einer Optimierung für einen Betrieb mit CO2 führt.
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In einer Ausführungsform umfasst der Kältemittelkreislauf als weiteres Bauteil einen Wärmetauscher, dessen warme Seite zwischen Verflüssiger und Drossel liegt und dessen kalte Seite zwischen Verdampfer und Saugseite des Kompressors liegt.
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In einer Ausführungsform umfasst der Kältemittelkreislauf als weiteres Bauteil einen Sammler. Der Sammler kann im Hochdruckbereich, also zwischen der Druckseite des Kompressors und der Drossel angeordnet sein, ist aber vorzugsweise im Niederdruckbereich des Kältemittelkreislaufs zwischen Drossel und Saugseite des Kompressors angeordnet. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Sammler zwischen Verdampfer und Saugseite des Kompressors und vorzugsweise zwischen Verdampfer und der kalten Seite des Wärmetauschers liegt. Für den HFKW-Betrieb war bisher die Verwendung eines Sammlers im Hochdruckbereich üblich. Die Verwendung eines Sammlers im Niederdruckbereich ermöglicht aber eine einfachere Umstellung von HFKW-Betrieb auf CO2-Betrieb.
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In einer Ausführungsform weist das Bypasssystem wenigstens eine und vorzugsweise mehrere Bypassleitungen auf, die sich jeweils zwischen zwei Bauteilen des Kältemittelkreislaufs erstrecken.
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Es kann vorgesehen sein, dass sich wenigstens eine Bypassleitung zwischen zwei benachbarten Bauteilen des Kältemittelkreislaufs erstreckt. Bei den Bauteilen handelt es sich also vorzugsweise um benachbarte Bauteile, wie beispielsweise die kalte Seite des Wärmetauschers und den Kompressor.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass wenigstens eine Bypassleitung sich zwischen zwei nicht benachbarten Bauteilen des Kältemittelkreislaufs erstreckt und an wenigstens einem der Bauteile des Kältemittelkreislaufs vorbeiläuft. Es kann also auch wenigstens eine Bypassleitung vorgesehen sein, die wenigstens ein Bauteil des Kältemittelkreislaufs überspringt.
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Beispielsweise kann eine Bypassleitung sich vom Sammler bis zum Kompressor erstrecken und die kalte Seite des Wärmetauschers kann übersprungen werden. Auch kann eine Bypassleitung sich vom Verdampfer bis zum Kompressor erstrecken und sowohl den Sammler also auch die kalte Seite des Wärmetauschers überspringen. In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass sich wenigstens eine Bypassleitung zwischen zwei benachbarten Bauteilen des Kältemittelkreislaufs erstreckt, während wenigstens eine andere Bypassleitung sich zwischen zwei nicht benachbarten Bauteilen des Kältemittelkreislaufs erstreckt, sodass wenigstens ein Bauteil des Kältemittelkreislaufs übersprungen wird.
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In einer Ausführungsform ist wenigstens eines der Bauteile, an dem eine Bypassleitung vorbeiläuft, in der jeweiligen Bypassleitung redundant ausgeführt. Somit kann das Bypasssystem auch wenigstens ein redundantes Bauteil umfassen. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass in einer am Sammler vorbeilaufenden Bypassleitung ein zusätzlicher Sammler angeordnet ist. Mithin können also zwei parallel geschaltete Niederdrucksammler vorgesehen sein, einer im Kältemittelkreislauf und einer im Bypasssystem.
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In einer Ausführungsform zweigen alle oder alle bis auf wenigstens eine der Bypassleitungen nahe der angrenzenden Bauteile aus der Kältemittelleitung ab und münden nahe der angrenzenden Bauteile wieder in die Kältemittelleitung ein. Auch kann vorgesehen sein, dass wenigstens eine Bypassleitung direkt aus dem vorgelagerten Bauteil abzweigt und/oder in das nachgelagerte Bauteil einmündet.
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Es kann also vorgesehen sein, dass einige Bypassleitungen nahe der angrenzenden Bauteile aus der Kältemittelleitung abzweigen und wieder in die Kältemittelleitung einmünden, während eine Bypassleitung direkt aus dem vorgelagerten Bauteil abzweigt und nahe dem nachgelagerten Bauteil wieder in die Kältemittelleitung einmündet und/oder eine weitere Bypassleitung nahe dem vorgelagerten Bauteil aus der Kältemittelleitung abzweigt aber direkt in das nachgelagerte Bauteil einmündet. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass eine Bypassleitung nahe dem Verdampfer aus der Kältemittelleitung abzweigt und direkt in den Sammler einmündet. Auch kann vorgesehen sein, dass eine Bypassleitung direkt aus dem Sammler abzweigt und nahe der kalten Seite des Wärmetauschers oder nahe dem Kompressor wieder in die Kältemittelleitung einmündet.
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Die Kältemittelleitungen und die Leitungen des Bypasssystems können aber müssen keine identischen Strömungsquerschnitte aufweisen. Vorzugsweise ergibt die Summe der Querschnitte der parallel geführten Rohre einen für den HFKW-Betrieb optimierten Querschnitt und der Querschnitt der Kältemittelleitung ist für den CO2-Betrieb optimiert.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass zum Zecke der Schließung bzw. Abkoppelung wenigstens eine und vorzugsweise alle Bypassleitungen wenigstens ein Absperrmittel wie beispielsweise ein einstellbares Sperrventil aufweisen. Beispiele umfassen einen magnetischen Kugelhahn. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Bypassleitungen unter Verschluss der Verbindungsöffnungen abgenommen werden können. So ist denkbar, dass die Bypassleitungen im Falle des Umstiegs von HFKW auf CO2 teilweise abgesperrt und/oder demontiert werden können.
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Alternativ zum Absperrmittel kann auch vorgesehen sein, die Bypassleitungen bei einer Umstellung von HFKW-Betrieb zu CO2-Betrieb irreversibel zu verschließen, beispielsweise durch ein Abklemmen oder Abnehmen und Verlöten der entstehenden Öffnungen.
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In einer Ausführungsform ist der Kompressor oder eine Baugruppe umfassend den Kompressor lösbar mit den angrenzenden Leitungen verbunden. In dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Kompressor zerstörungsfreie abgekoppelt werden kann. Beispiele umfassen eine Flanschverbindung mit den angrenzenden Leitungen. Alternativ zu einer lösbaren Verbindung des Kompressors oder der Baugruppe umfassend den Kompressor kann auch ein Auslöten aus dem Kältekreis notwendig sein.
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Als minimaler Eingriff in den Kältemittelkreislauf bei einem Umstieg vom HFKW-Betrieb auf den CO2-Betrieb ist der Tausch des Kompressors anzusehen. Ferner kann eine Kompressorbaugruppe als tauschbare Einheit vorgesehen sein, welche neben dem Kompressor auch kältemittelspezifische Sicherheitseinrichtungen beinhaltet.
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In einer Ausführungsform sind die Kältemittelleitung und/oder die Bypassleitungen aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung gefertigt. Durch die Verwendung von zwei parallelen Leitungen mit kleinen Querschnitten anstatt einer Leitung mit größerem Querschnitt eröffnet sich die Möglichkeit eines Umstiegs von Kupfer bzw. einer Kupferlegierung auf Aluminium oder eine Aluminiumlegierung als Werkstoff für die kältemittelführenden Leitungen.
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Generell sollten alle Leitungen des Kältemittelkreislaufs und vorzugsweise auch alle Bypassleitungen so ausgelegt sein, dass sie dem im Vergleich zu HFKW höheren Betriebsdruck des CO2 standhalten, der maximal bei etwa 120 bis 140 bar liegt.
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Typischerweise umfasst der Kältemittelkreislauf ein oder mehrere Ventile. Um einen Betrieb sowohl mit HFKW als auch mit CO2 zu ermöglichen, müssen alle im Kältemittelkreislauf verwendeten Ventile so ausgelegt sein, dass sie sowohl für den HFKW-Betrieb als auch für den CO2-Betrieb geeignet sind.
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Ein potentieller Vorteil der erfindungsgemäßen Klimaanlage besteht auch darin, dass die im CO2-Betrieb stillgelegten Leitungen und Bauteile des Bypasssystems ein zusätzliches und nicht durchströmtes inneres Volumen des Kältemittelsystems darstellen, welches dazu beiträgt, dass der Stillstandsdruck der Anlage bei hohen Außentemperaturen reduziert wird.
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Vor dem eingangs genannten Hintergrund betrifft die Erfindung ferner ein Verfahren zum Betrieb einer Klimaanlage und vorzugsweise einer erfindungsgemäßen Klimaanlage, wobei die Klimaanlage für einen Zeitraum mit einem ersten Kältemittel, vorzugsweise HFKW betrieben wird und anschließend für einen weiteren Zeitraum mit einem zweiten Kältemittel, vorzugsweise CO2 oder einem Gemisch umfassend CO2 als Kältemittel betrieben wird.
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Vorzugsweise findet nach dem ersten Zeitraum und vor dem zweiten Zeitraum ein Kompressortausch oder ein Tausch einer Kompressorbaugruppe statt. Dabei kann vorzugsweise eine lösbare Verbindung des Kompressors oder der Kompressorbaugruppe genützt werden, wie sie beispielsweise im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Klimaanlage weiter oben beschrieben wurde.
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In einer Ausführungsform ist bei Verwendung einer erfindungsgemäßen Klimaanlage vorgesehen, dass nach dem ersten Zeitraum und vor dem zweiten Zeitraum das Bypasssystem abgekoppelt wird. Zu diesem Zweck können beispielsweise die Bypassleitungen geschlossen und/oder von der Kältemittelleitung abgekoppelt werden. Bevorzugt ist, dass das Bypasssytem bzw. die Bypassleitungen nach dem ersten Zeitraum und vor dem zweiten Zeitraum, also beispielsweise bei einer Umstellung von HFKW-Betrieb zu CO2-Betrieb, irreversibel verschlossen werden, beispielsweise durch Abklemmen des Bypasssytems bzw. der Bypassleitungen oder Abnehmen des Bypasssytems bzw. der Bypassleitungen und Verschließen, beispielsweise Verlöten der entstehenden Öffnungen. Es ist also vorgesehen, dass das Bypasssystem während des Zeitraums, in dem die Klimaanlage vorzugsweise mit CO2 oder eine Gemisch umfassend CO2 betrieben wird, deaktiviert ist. Dies bedeutet, dass die Leitungen des Bypasssystems unterbrochen sind und deren Durchströmung nicht möglich ist. Gleichwohl kann das Bypasssystem noch als inneres Volumen zur Verfügung stehen.
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Sofern die Klimaanlage einen Niederdrucksammler aufweist, kann in einer Ausführungsform vorgesehen sein, dass im ersten Zeitraum bei einem Betrieb mit dem ersten Kältemittel, vorzugsweise HFKW, in der Ansteuerung des Kältemittelkreislaufs eine Unterkühlungsregelung zur Anwendung kommt. Im Stand der Technik ist eine Überhitzungsregelung üblich.
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Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung einer erfindungsgemäßen Klimaanlage in einem Fahrzeug und insbesondere einem Schienenfahrzeug sowie ein Fahrzeug und insbesondere Schienenfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Klimaanlage. Bei dem Schienenfahrzeug handelt es sich insbesondere um einen Personenzug bzw. einen Wagon eines Personenzugs. Die erfindungsgemäße Klimaanlage kommt dabei vorzugsweise zur Temperierung des Fahrgastraums zum Einsatz.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend anhand der Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen. In den Figuren zeigen:
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1: ein Kältemittelkreislauf einer erfindungsgemäßen Klimaanlage in einer ersten Ausführungsform;
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2: ein Kältemittelkreislauf einer erfindungsgemäßen Klimaanlage in einer zweiten Ausführungsform;
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3: ein Kältemittelkreislauf einer erfindungsgemäßen Klimaanlage in einer dritten Ausführungsform;
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4: ein Kältemittelkreislauf einer erfindungsgemäßen Klimaanlage in einer vierten Ausführungsform;
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5: ein Kältemittelkreislauf einer erfindungsgemäßen Klimaanlage in einer fünften Ausführungsform;
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6: ein Kältemittelkreislauf einer erfindungsgemäßen Klimaanlage in einer sechsten Ausführungsform;
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7: ein Kältemittelkreislauf einer erfindungsgemäßen Klimaanlage in einer siebten Ausführungsform; und
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8: ein Kältemittelkreislauf einer erfindungsgemäßen Klimaanlage in einer achten Ausführungsform.
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In 1 ist ein Kältemittelkreislauf dargestellt, wie er in einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Klimaanlage zum Einsatz kommt.
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Der Kältemittelkreislauf weist als Bauteile einen Kompressor 1, einen Verflüssiger 2, einen Wärmetauscher 3, ein Expansionsventil 4, einen Verdampfer 5 und einen Sammler 6 auf.
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Die Bauteile 1 bis 6 sind durch eine Kältemittelleitung bzw. Hauptleitung 100 verbunden. Ein erster Abschnitt 101 der Kältemittelleitung 100 verbindet die Druckseite des Kompressors 1 mit dem Verflüssiger 2. Ein zweiter Abschnitt 102 der Kältemittelleitung 100 verbindet den Verflüssiger 2 mit der warmen Seite des Wärmetauschers 3. Ein dritter Abschnitt 103 der Kältemittelleitung 100 verbindet die warme Seite des Wärmetauschers 3 mit dem Expansionsventil 4. Ein vierter Abschnitt 104 der Kältemittelleitung 100 verbindet das Expansionsventil 4 mit dem Verdampfer 5. Ein fünfter Abschnitt 105 der Kältemittelleitung 100 verbindet den Verdampfer 5 mit dem Sammler 6. Ein sechster Abschnitt 106 der Kältemittelleitung 100 verbindet den Sammler 6 mit der kalten Seite des Wärmetauschers 3. Ein siebenter Abschnitt 107 der Kältemittelleitung 100 schließt letztlich den Kreis und verbindet die kalte Seite des Wärmetauschers 3 mit der Saugseite des Kompressors 1.
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Erfindungsgemäß ist ein Bypasssystem 200 vorgesehen, das mehrere Bypassleitungen 201 bis 207 umfasst, die jeweils parallel zu den korrespondierenden Abschnitten 101 bis 107 der Hauptleitung 100 verlaufen. Die Bypassleitungen zweigen jeweils nahe den vorlaufseitig angeordneten Bauteil von dem betreffenden Abschnitt der Hauptleitung ab und münden nahe dem rücklaufseitig angeordneten Bauteil wieder in die Hauptleitung.
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In den Bypassleitungen 201 bis 207 ist jeweils ein Absperrventil angeordnet, um die Leitungen verschließen zu können. Die Absperrventile sind mit den Bezugszeichen 301 bis 307 gekennzeichnet. In der Figur sind sie mittig in den jeweiligen Bypassleitungen positioniert dargestellt, wobei diese Darstellung lediglich schematisch ist und nicht zwingend eine mittige Lage symbolisieren soll, sondern auch beispielsweise stellvertretend für eine Anordnung nahe dem vorlaufseitigen Ende der jeweiligen Leitung stehen kann.
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In 2 ist ein alternativer erfindungsgemäß ausgebildeter Kältemittelkreislauf dargestellt. Dieser Kältemittelkreislauf unterscheidet sich vom Kältemittelkreislauf der 1 lediglich dadurch, dass die Bypassleitung 206a nicht nahe dem Sammler 6 von dem Abschnitt 106 der Hauptleitung 100 abzweigt, sondern an der Vorlauseite direkt mit dem Sammler 6 verbunden ist.
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In 3 ist ein weiterer erfindungsgemäß ausgebildeter Kältemittelkreislauf dargestellt. Dieser Kältemittelkreislauf unterscheidet sich vom Kältemittelkreislauf der 1 dadurch, dass nicht für alle sondern nur für bestimmte Abschnitte der Hauptleitung 100 Bypassleitungen vorgesehen sind. Nämlich sind lediglich vier Bypassleitungen 204 bis 207 für die Abschnitte 104 bis 107 der Hauptleitung 100 vorgesehen.
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In 4 ist ein weiterer erfindungsgemäß ausgebildeter Kältemittelkreislauf dargestellt. Dieser Kältemittelkreislauf unterscheidet sich vom Kältemittelkreislauf der 3 dadurch, dass auch für den Abschnitt 104 der Hauptleitung keine Bypassleitung vorgesehen ist. Somit sind in dieser Ausführungsform lediglich drei Bypassleitungen 205 bis 207 für die Abschnitte 105 bis 107 der Hauptleitung 100 vorgesehen.
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In 5 ist ein Kältemittelkreislauf dargestellt, wie er in einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Klimaanlage zum Einsatz kommt. Der Kältemittelkreislauf gemäß 5 unterscheidet sich vom Kältemittelkreislauf der 1 durch einen zusätzlichen Sammler 6a, der im Bypasssystem angeordnet ist. Die Bypassleitung 205a mündet in dieser Ausführungsform nicht wieder nahe des Sammlers 6 in den Abschnitt 105 der Hauptleitung, sondern mündet direkt in den zusätzlichen Sammler 6a. Die Bypassleitung 206a führt direkt aus dem zusätzlichen Sammler 6a und mündet nahe der kalten Seite des Wärmetauschers 3 wieder in den Abschnitt 106 der Hauptleitung. In der Bypassleitung 205a ist kein Absperrventil angeordnet, da der Abschnitt des Bypasssystems bestehend aus Bypassleitungen 205a und 206a sowie dem zusätzlichen Sammler 6a insgesamt anhand des Ventils 306 abgesperrt werden kann.
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In 6 ist ein wiederum anderer erfindungsgemäß ausgebildeter Kältemittelkreislauf dargestellt. Gegenüber dem Kältemittelkreislauf der 5 unterscheidet sich diese Ausführungsform dadurch, dass das Bypasssystem an Stelle der Bypassleitungen 206a und 207, die parallel zu den Abschnitten 106 und 107 der Hauptleitung verlaufen, eine Bypassleitung 208 aufweisen, die den zusätzlichen Sammler 6a direkt mit der Saugseite des Kompressors 1 verbindet bzw. nahe des Kompressors 1 in den Abschnitt 107 der Hauptleitung mündet. In dieser Ausführungsform wird im Bypasssystem also die kalte Seite des Wärmetauschers ausgeklammert. In der Bypassleitung 208 ist ein Absperrventil 308 angeordnet. Auch hier ist in der Bypassleitung 205a ist kein Absperrventil angeordnet, da der Abschnitt des Bypasssystems bestehend aus Bypassleitungen 205a und 208 sowie dem zusätzlichen Sammler 6a insgesamt durch das Ventils 308 abgesperrt werden kann.
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Die weitere Ausführungsform der 7 unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß 6 dadurch, dass die Bypassleitungen 201 bis 204 fehlen. Somit umfasst das Bypasssystem in dieser Ausführungsform lediglich die Bypassleitung 205a, die Brückenleitung 208 und den zusätzlichen Sammler 6a.
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Letztlich stellt die Ausführungsform der 8 eine Abwandlung der Ausführungsform gemäß 6 dar, wobei lediglich ein einziger Sammler 6 im System vorhanden ist, der über den Abschnitt 105 mit dem Verdampfer in Verbindung steht. Die Bypassleitung 205 mit Sperrventil 305 mündet nahe dem Sammler 6 wieder in den Abschnitt 105 ein. Ausgehend von Sammler 6 weist das Bypasssystem dann wie in der Ausführungsform gemäß 6 eine einzige Bypassleitung 208 mit einem Sperrventil 308 auf, die den Sammler 6 direkt mit der Saugseite des Kompressors 1 verbindet bzw. nahe des Kompressors 1 in den Abschnitt 107 der Hauptleitung mündet.
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Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die erfindungsgemäße Klimaanlage durch eine Berücksichtigung der Anforderungen beider Kältemittel HFKW und CO2 im selben Kältemittelkreislauf für den Einsatz mit beiden Kältemitteln geeignet ist, sodass ein Umbau von HFKW auf CO2 sehr einfach erfolgen kann. Im Idealfall muss nur der Kompressor getauscht werden, um bei identen Außenbedingungen auch die gleiche Kälteleistung realisieren zu können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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