-
Die Erfindung betrifft ein Batterietestgerät, insbesondere für eine Kraftfahrzeug-Batterie, mit einer Spannungs-Messeinheit und einem Gleichstromgenerator, sowie ein Verfahren zur Erkennung eines Batterietyps mittels eines Batterietestgeräts.
-
Insbesondere in Fahrzeugen, aber auch in anderen Maschinen, werden Akkumulatoren (nachfolgend synonym auch als Batterien bezeichnet) verwendet, um elektrische Energie für einen Elektromotor, für elektrische Verbraucher und/oder Starterenergie für einen Brennstoffmotor zur Verfügung zu stellen. In vielen solchen Anwendungen, so auch im Bereich der straßengebundenen Kraftfahrzeuge, ist häufig die Lebensdauer der Batterie niedriger ausgelegt als die des Fahrzeuges. Daher muss bei solchen Anwendungen von Zeit zu Zeit die Batterie getestet und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Ob ein Austausch erforderlich ist, wird beispielsweise in Kfz-Werkstätten mittels eines Batterietestgerätes ermittelt, welches nach Anschluss des Gerätes an die Batterie ermittelt, ob die Batterie aufgrund einer bereits zu hohen Alterung und entsprechender Degenerierung ihrer Leistungsfaktoren ausgetauscht werden muss. Auch in Testlaboren, beispielsweise von Fahrzeugherstellern oder Teilezulieferern können solche Batterietestgeräte Anwendung finden.
-
Lange Jahre waren für Fahrzeugakkumulatoren im Wesentlichen Batterien aus geeignet verschalteten Bleiakkumulatorzellen als Sekundärzellenbasis im Einsatz. Aufgrund des immer größeren Umfangs der in einem Fahrzeug benötigten elektrischen Leistung, die aus einem verstärkten Bedarf von elektrischen Verbrauchern ebenso resultieren kann wie aus der Anwendung von Hybridantriebskonzepten mit Verbrennungs- und Elektromotor, hat sich aber in den letzten Jahren eine verstärkte Verwendung von Fahrzeugbatterien aus andern Sekundärzellen, beispielsweise Lithiumionen-Sekundärzellen (Li-Ion) ergeben.
-
Es ist daher zunehmend schwierig, mit herkömmlichen Batterietestgeräten zuverlässige Aussagen über die alterungsbedingte Leistungsfähigkeit einer Fahrzeugbatterie zu treffen, insbesondere weil die elektrochemischen Vorgänge in Batterien mit unterschiedlicher Sekundärzellenbasis (sprich: bei verschiedenen Batterietypen) sehr unterschiedlich sind.
-
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Batterietestgerät zur Verfügung zu stellen, das die Erkennung, Identifizierung und/oder Unterscheidung unterschiedlicher Batterietypen zuverlässig ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Batterietestgerät mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren zur Erkennung eines Batterietyps gemäß Anspruch 7 gelöst.
-
Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Batterietestgerät vorgeschlagen, insbesondere für eine Kraftfahrzeug-Batterie, welches eine Spannungsmesseinheit und einen Stromimpulsgenerator zur Erzeugung eines Gleichstromimpulses aufweist. Dabei können die Spannungsmesseinheit und der Stromimpulsgenerator jeweils mit den Polen einer zu testenden Batterie verbunden werden. Das Batterietestgerät ist eingerichtet, eine zu testende Batterie während wenigstens einer Sekunde mit einem Gleichstromimpuls zu beaufschlagen, vor der Beaufschlagung mit dem Impuls zu einem ersten Zeitpunkt eine erste Spannung der Batterie zu messen, während der Beaufschlagung mit dem Impuls zu einem zweiten Zeitpunkt eine zweite Spannung der Batterie zu messen, in Abhängigkeit von einer ersten Spannungsdifferenz zwischen der ersten Spannung und der zweiten Spannung eine Ausprägung eines ersten Zuordnungsparameters zu ermitteln, der getesteten Batterie in Abhängigkeit von der Ausprägung des ersten Zuordnungsparameters einen bestimmten Batterietyp zuzuordnen.
-
Unter einem Batterietyp im Sinne der Erfindung ist vorzugsweise eine Menge von ggfs. anderweitig unterschiedlichen Batterien zu verstehen, die aber alle eine gleichartige Sekundärzellenbasis aufweisen, also insbesondere eine wenigstens im Wesentlichen gleiche galvanische Paarung.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Erkennung eines Batterietyps mittels eines Batterietestgeräts insbesondere im Sinne des oben beschriebenen Aspekts der Erfindung vorgeschlagen, aufweisend die Schritte: eine zu testende Batterie wird während wenigstens einer Sekunde mit einem Gleichstromimpuls beaufschlagt; vor der Beaufschlagung mit dem Impuls wird zu einem ersten Zeitpunkt eine erste Spannung der Batterie gemessen; während der Beaufschlagung mit dem Impuls wird zu einem zweiten Zeitpunkt eine zweite Spannung der Batterie gemessen; in Abhängigkeit von einer ersten Spannungsdifferenz zwischen der ersten Spannung und der zweiten Spannung wird eine Ausprägung eines ersten Zuordnungsparameters ermittelt; und der getesteten Batterie wird in Abhängigkeit von der Ausprägung des ersten Zuordnungsparameters ein bestimmter Batterietyp zugeordnet.
-
Erfindungsgemäß ist auch ein Batterietestsystem mit wenigstens einem Batterietestgerät im Sinne der Erfindung vorgesehen, welches vorzugsweise mittels eines Verfahrens im Sinne der Erfindung betrieben wird. Unter einem Batterietestsystem ist im Sinne der Erfindung insbesondere ein System zu verstehen, das die herkömmlichen Funktionalitäten eines Fahrzeugbatterietests, beispielsweise in einer Kfz-Werkstätte und/oder einem Testlabor, aufweist.
-
Die Erfindung basiert unter anderem auf der Erkenntnis, dass Batterien auf unterschiedlicher Sekundärzellbasis (also unterschiedliche Batterietypen) unterschiedliches Spannungsverhalten und unterschiedliche Spannungsentwicklungen über die Zeit aufweisen, insbesondere während und/oder nach der Einleitung eines Gleichstromimpulses über mehrere Sekunden in die Batterie. Ein Batterietestgerät im Sinne der Erfindung ist, beispielsweise bei Durchführung eines Verfahrens im Sinne der Erfindung, insbesondere in der Lage, dieses unterschiedliche Spannungsverhalten und die unterschiedliche Spannungsentwicklung von Batterien verschiedener Typen zu messen, zu verarbeiten, bestimmten Batterietypen zuzuordnen und diese damit zu erkennen.
-
Nachfolgend ist die Erfindung hauptsächlich im Kontext der Unterscheidung von Bleibatterien und Li-Ion-Batterien für Kraftfahrzeuge dargestellt, wenngleich der Erfindungsgedanke sich allgemein auf eine Erkennung beliebiger Batterietypen in dem Sinne bezieht, dass mittels eines Batterietestgeräts und/oder eines Verfahrens im Sinne der Erfindung eine Erkennung bestimmter oder beliebiger galvanischer Paarungen als Sekundärzellen eines dadurch definierten Batterietyps ermöglicht wird.
-
Der aufgebrachte Gleichstrom-Impuls weist vorzugsweise eine Stromstärke von 35, 40, 50, 60 oder 70 A auf, und weist vorzugsweise – je nach Anwendungsfall – eine Spannung von 14,4 V oder 14,7 V oder 14,9 V oder 15,2 V auf, insbesondere bei einem Test, der auf eine Unterscheidung von Li-Ion-Batterie und Blei-Batterien abzielt. Je nach Test-Setting kann der entsprechende Impuls über eine, zwei, fünf oder zehn Sekunden aufgebracht werden.
-
Um die Qualität des Batterietyp-Tests weiter zu verbessern, ist das Batterietestgerät gemäß einer bevorzugten Weiterbildung so ausgebildet, dass während der Beaufschlagung mit dem Impuls zu einem dritten Zeitpunkt eine dritte Spannung der Batterie gemessen wird; in Abhängigkeit von einer zweiten Spannungsdifferenz zwischen der zweiten Spannung und der dritten Spannung eine Ausprägung eines zweiten Zuordnungsparameters ermittelt wird; und der getesteten Batterie in Abhängigkeit von der Ausprägung des zweiten Zuordnungsparameters ein bestimmter Batterietyp zugeordnet wird.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist das Batterietestgerät so ausgebildet, dass in Abhängigkeit von der ersten Spannung eine Ausprägung eines dritten Zuordnungsparameters ermittelt wird; und der getesteten Batterie in Abhängigkeit von der Ausprägung des dritten Zuordnungsparameters ein bestimmter Batterietyp zugeordnet wird. Dadurch kann gegebenenfalls die Aussagegenauigkeit des Tests weiter verbessert werden.
-
Auch eine Strommessung kann gemäß einer bevorzugten Weiterbildung zu einer erhöhten Aussagegenauigkeit des Tests beitragen. Dazu ist das Batterietestgerät vorzugsweise mit einer Strommesseinheit ausgestattet und so ausgebildet, dass während der Beaufschlagung mit dem Impuls zu dem zweiten Zeitpunkt ein zweiter Strom der Batterie gemessen wird und zu einem dritten Zeitpunkt ein dritter Strom der Batterie gemessen wird; in Abhängigkeit von einer ersten Stromdifferenz zwischen dem zweiten Strom und dem dritten Strom eine Ausprägung eines vierten Zuordnungsparameters ermittelt wird; und der getesteten Batterie in Abhängigkeit von der Ausprägung des vierten Zuordnungsparameters ein bestimmter Batterietyp zugeordnet wird.
-
Um ein hinreichend verlässliches Testergebnis zu erhalten, kann es bei einer bevorzugten Weiterbildung sinnvoll sein, dass der Batterie nur dann ein Batterietyp zugewiesen wird, wenn wenigstens zwei, insbesondere drei oder vier der Zuordnungsparameter eine Ausprägung aufweisen, die demselben Batterietyp entspricht. Besonders bevorzugt wird dann nur ein Batterietyp zugewiesen, wenn der erste und der zweite Zuordnungsparameter eine Ausprägung aufweisen, die demselben Batterietyp entspricht. Vorzugsweise müssen dazu der erste, der zweite und der dritte Zuordnungsparameter das gleiche Ergebnis liefern.
-
Wenn mehrere Zuordnungsparameter in die letztendliche Zuordnung eines Batterietyps einbezogen werden, kann gemäß einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen sein, dass die verwendeten Zuordnungsparameter bei der Zuordnung eines Batterietyps gewichtet werden. Möglich ist dabei eine gleiche Gewichtung aller verwendeten Zuordnungsparameter, eine unterschiedliche Gewichtung aller verwendeten Zuordnungsparameter sowie eine gleiche Gewichtung einiger und eine unterschiedliche Gewichtung anderer Zuordnungsparameter.
-
Um eine gute Unterscheidung speziell zwischen Li-Ion-Batterien und Blei-Batterien zu gewährleisten, ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, dass die Ausprägung des ersten Zuordnungsparameters und die Ausprägung des zweiten Zuordnungsparameters einer Batterie vom Typ Li-Ion zugeordnet wird, wenn sie kleiner ist als ein Spannungsdifferenz-Schwellenwert ist, und sonst einer Batterie vom Typ Blei zugeordnet wird. Für den ersten und den zweiten Zuordnungsparameter sind im Regelfall unterschiedliche Spannungsdifferenz-Schwellenwert vorgesehen.
-
Vorzugsweise wird die Ausprägung des dritten Zuordnungsparameters einer Batterie vom Typ Li-Ion zugeordnet, wenn sie größer als ein Spannungs-Schwellenwert ist, und sonst einer Batterie vom Typ Blei zugeordnet.
-
Weil die zu messenden Spannungswerte und/oder Spannungsdifferenz-Werte und/oder Stromwerte gegebenenfalls von verschiedenen Einflussfaktoren wie beispielsweise einer Temperatur, einer Alterung und/oder einem Ladezustand der Batterie sowie von anderen Störgrößen, insbesondere aus anderen Elektronikkomponenten des Fahrzeuges, abhängen kann, weist das Batterietestgerät in einer Ausführung eine Sensoranordnung auf, die wenigstens einen, vorzugsweise an sich bekannten, Sensor zur Erfassung eines Wertes einer Temperatur, eines Ladezustands und/oder eines Alterungszustands der Batterie aufweist und/oder eingerichtet ist, mit einem Batteriemanagementsystem einer zu messenden Batterie verbunden zu werden. Die Sensoranordnung kann auch wenigstens einen Sensor zur Erfassung von Werten einer Kapazität eines Fahrzeugbordnetzes aufweisen. Indem die genannten Parameter, welche beispielsweise die zu als Zuordnungsparameter zu messenden Spannungswerte und/oder Spannungsdifferenz-Werte und/oder Stromwerte ggfs. stark beeinflussen können, berücksichtigt werden können, kann die Zuordnung eines Batterietyps zu einer gemessenen Batterie entsprechend dieser Parameter angepasst werden. Die genannten Parameter können vorzugsweise im Sinne eines Zuordnungsparameters berücksichtigt werden und/oder, indem sie einen solchen Zuordnungsparameter beeinflussen.
-
Um Betriebszustände und/oder Umgebungsbedingungen der zu messenden Batterie berücksichtigen zu können, erfolgt die Zuordnung eines Batterietyps in Abhängigkeit von wenigstens einem gemessenen Wert einer Sensoranordnung des Batterietestgeräts und/oder eines Batteriemanagementsystems der zu messenden Batterie.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird einem zu messenden Spannungswerte und/oder Spannungsdifferenz-Werte und/oder Stromwerte ein Batterietyp „Blei” zugeordnet, wenn die erste Spannungsdifferenz des ersten Zuordnungsparameters 0,6 V oder mehr beträgt und/oder wenn die zweite Spannungsdifferenz des zweiten Zuordnungsparameters mehr als 0,1 V beträgt und/oder wenn die erste Spannung des dritten Zuordnungsparameters weniger als 13 V beträgt.
-
In einer bevorzugten Weiterbildung wird einem zu messenden Spannungswerte und/oder Spannungsdifferenz-Werte und/oder Stromwerte ein Batterietyp „Li-Ion” zugeordnet, wenn die erste Spannungsdifferenz des ersten Zuordnungsparameters weniger als 0,6 V beträgt und/oder wenn die zweite Spannungsdifferenz des zweiten Zuordnungsparameters weniger als 0,1 V beträgt und/oder wenn die erste Spannung des dritten Zuordnungsparameters 13 V oder mehr beträgt.
-
Bezüglich des dritten Zuordnungsparameters können in bestimmten Anwendungsfällen auch Spannungsschwellenwerte 10 V oder 11 V infrage kommen.
-
Gemäß einer Ausführung weist das Batterietestgerät eine Schnittstelle zu Sensoren und/oder einem Batteriemanagementsystem der zu testenden Batterie auf, die eingerichtet ist, auf gemessene Werte einer Temperatur, eines Ladezustands und/oder eines Alterungszustands der Batterie zuzugreifen.
-
In einer bevorzugten Ausführung ist das Batterietestgerät eingerichtet, insbesondere mittels eines Batterietests im Sinne der Erfindung, verschiedene Batterietypen, vorzugsweise vom Typ „Li-Ion” und vom Typ „Blei” zu unterscheiden. Eine solche Unterscheidung erfolgt vorzugsweise anhand der Zuordnung zu einem dieser Batterietypen.
-
Vorteilhafte Ausbildungen der verschiedenen Aspekte der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Figuren. Es zeigen, teilweise schematisiert
-
1 in einer Schnittansicht ein Batterietestgerät nach einer Ausführung der Erfindung mit einer angeschlossenen, zu messenden Batterie;
-
2 ein U-t-Diagramm eines Testergebnisses für eine Li-Ion-Batterie bei Durchführung eines Verfahrens nach einer Ausführung der Erfindung; und
-
3 ein U-t-Diagramm eines Testergebnisses für eine Blei-Batterie bei Durchführung eines Verfahrens nach einer Ausführung der Erfindung.
-
Die 1, 2 und 3 illustrieren ein Batterietestgerät nach einer Ausführung der Erfindung, welches mittels eines Verfahrens zur Erkennung eines Batterietyps nach einer Ausführung der Erfindung betrieben werden kann. Das beschriebene Batterietestgerät 1 ist insbesondere darauf ausgerichtet, in Kraftfahrzeugen verbaute Batterien 2 vom Batterietyp „Bleibatterie” und vom Batterietyp „Lithium-Ionen-Batterie” zu erkennen und voneinander zu unterscheiden. Selbstverständlich ist die Erfindung unabhängig davon auch auf beliebige andere Batterietypen anwendbar.
-
In 1 ist ein Batterietestgerät 1 dargestellt, das zum Durchführen des Verfahrens zum Erkennen des Batterietyps an eine zu testende Batterie 2 angeschlossen ist. In der Darstellung steht die Batterie 2 separat; jedoch kann sie im Sinne der Erfindung auch, beispielsweise in einem (hier nicht dargestellten) Kraftfahrzeug, eingebaut sein.
-
Das Batterietestgerät 1 weist auf: eine Spannungsmesseinheit 4, einen Gleichstromgenerator 6 und optional eine Strommesseinheit 7. Mittels des Gleichstromgenerators 6 kann ein Gleichstromimpuls über eine Zeitdauer von einer oder einigen Sekunden oder länger erzeugt werden kann. Die Spannungsmesseinheit 4, ggf. die Strommesseinheit 7 und der Gleichstromstromgenerator 6 sind über die gestrichelt dargestellte Leitung 8.1 elektrisch und zur Signalübermittlung mit einer Steuereinheit 10 des Batterietestgeräts 1 verbunden. Die Steuereinheit 10 ist zusätzlich mittels weiterer Leitungen 8 mit einer Speichereinheit 12, einer Anzeigeeinheit 14 und einer Sensoranordnung 16 verbunden. Zudem ist die Steuereinheit 10 mittels einer weiteren Leitung 8.5 mit einem Zeitgeber 13 verbunden, der eine Beaufschlagung der zu testenden Batterie 2 mit dem Gleichstrompuls über eine vorbestimmte Zeitdauer, hier vorzugsweise 5 oder 10 Sekunden, ermöglicht. Der Zeitgeber ist vorzugsweise als herkömmlicher Bestandteil der Steuereinheit 10 ausgebildet.
-
Die zu testende Batterie 2 weist einen Energiespeicher 18 mit nicht dargestellten Sekundärzellen eines bestimmten Batterietyps sowie mit dem Energiespeicher 18 verbundene Pole 20 (positiv, durch das + dargestellt) und 22 (negativ, durch das – dargestellt) auf. Zusätzlich weist die Batterie 2 ein Batteriemanagementsystem 24 auf, welches nicht dargestellte Sensoren zur Erfassung einer Temperatur, eines Ladezustands und/oder eines Alterungszustands der Batterie aufweist.
-
Zum Durchführen des beispielhaften Verfahrens zur Erkennung des Batterietyps der zu testenden Batterie 2 ist jeder der Pole 20 und 22 mittels eines Anschlusses mit dem Batterietestgerät 1 verbunden. Der Anschluss weist für jeden Pol 20 und 22 einen Stromanschluss 28, 30 zur Beaufschlagung mit dem Gleichstrom und einen Messanschluss 32, 34 zur Spannungsmessung und damit zur Messung mehrerer Spannungswerte U zu verschiedenen Zeitpunkten t1, t2, t3 und t4 auf.
-
Zudem ist an der Batterie 2 ein mit der Sensoranordnung 16 verbundener Temperatursensor 36 zur Messung der Oberflächen- und/oder Umgebungstemperatur der Batterie angeordnet. Dieser Sensor 36 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel nahe einer Schnittstelle 38 angeordnet, über die die Sensoranordnung 16 mit dem Batteriemanagementsystem 24 verbunden ist, könnte aber anwendungsspezifisch auch an einer anderen Stelle angeordnet sein.
-
Nachfolgend wird anhand der 2 und 3 die Funktionsweise des Batterietestgeräts 1 gemäß der beschriebenen Ausführung eines Testverfahrens nach einer Ausführung der Erfindung dargestellt, bei der Lithiumionen-Batterien und Blei-Batterien unterschieden werden sollen.
-
In der gemäß 2 und 3 dargestellten Ausführung werden der erste Zuordnungsparameter 41, der zweite Zuordnungsparameter 42 und der dritte Zuordnungsparameter 43 berücksichtigt, um zu ermitteln, von welchem der beiden genannten Batterietypen die zu testende Batterie ist.
-
Der dritte Zuordnungsparameter 43 bezieht sich auf den Zeitpunkt T1 vor Einsetzen des Gleichstromimpulses 100 und ist abhängig von der gemessenen ersten Spannung 51. Werte für die erste Spannung 51 von 13 V (dritter Schwellenwert 73) oder mehr werden Lithiumionen-Batterien zugeordnet, niedrigere Spannungen Blei-Batterien.
-
Der zweite Zuordnungsparameter 42 bezieht sich auf den Übergang von dem Zeitpunkt T1 vor dem Einsetzen des Gleichstromimpulses 100 hin zum Zeitpunkt T2 zu Beginn des Gleichstromimpulses 100 und ist abhängig von der ersten Spannungsdifferenz 61 zwischen der gemessenen ersten Spannung 51 und der gemessenen zweiten Spannung 52. Werte für die erste Spannungsdifferenz 61 von 0,6 V (erster Schwellenwert 71) oder mehr werden Blei-Batterien zugeordnet, niedrigere Spannungsdifferenzen Lithiumionen-Batterien.
-
Der erste Zuordnungsparameter 41 bezieht sich auf die Entwicklung der Spannung während des Gleichstromimpulses 100 und ist abhängig von der zweiten Spannungsdifferenz 62 zwischen der gemessenen zweiten Spannung 52 und der gemessenen dritten Spannung 53. Werte für die zweite Spannungsdifferenz 62 von 0,1 V (zweiter Schwellenwert 72) oder mehr werden Blei-Batterien zugeordnet, niedrigere Spannungsdifferenzen Lithiumionen-Batterien.
-
Ein Testergebnis (also die Aussage „Li-Ion-Batterie” oder die Aussage „Blei-Batterie”) wird nur dann auf der Anzeige 14 ausgegeben, wenn die Ausprägung jedes der drei Zuordnungsparameter 41, 42 und 43 dem entsprechenden Batterietyp zugeordnet ist. Insofern sind die drei Zuordnungsparameter gleich gewichtet.
-
Der dritte Zuordnungsparameter ergibt sich aus der gemessenen ersten Spannung 51 und weist die Ausprägungen größer gleich 13 V und kleiner 13 V auf. Die Ausprägung größer gleich 13 V ist Batterien vom Typ „Li-Ion” zugeordnet, weil diese entsprechende Spannungen aufweisen. Die Ausprägung kleiner 13 V ist entsprechend Batterien vom Typ „Blei” zugeordnet.
-
In 2 ist der Fall dargestellt, dass aufgrund der Ausprägungen der drei Zuordnungsparameter 41, 42 und 43 der zu testenden Batterie der Batterietyp „Li-Ion” zugeordnet wird. Die erste Spannung 51 L zum Zeitpunkt T1 beträgt 13,2 V und damit mehr als 13 V. Folglich wird diese Ausprägung des dritten Zuordnungsparameters 43 einer Lithiumionen-Batterie zugeordnet.
-
Die zweite Spannung 52 L zum Zeitpunkt T2 beträgt 13,6 V. Die erste Spannungsdifferenz 61 L beträgt damit 0,4 V und folglich weniger als 0,6 V. Dementsprechend wird diese Ausprägung des ersten Zuordnungsparameters 41 einer Lithiumionen-Batterie zugeordnet.
-
Die dritte Spannung 53 L zum Zeitpunkt T3 beträgt 13,65 V. Die zweite Spannungsdifferenz 62 L, beträgt damit 0,05 V und folglich weniger als 0,1 V. Dementsprechend wird diese Ausprägung des zweiten Zuordnungsparameters 42 ebenso einer Lithiumionen-Batterie zugeordnet.
-
Da die Ausprägungen jedes der Zuordnungsparameter 41, 42 und 43 einer Lithiumionen-Batterie zugeordnet werden, wird als Testergebnis auf der Anzeige 14 „Li-Ion-Batterie” ausgegeben.
-
In 3 ist der Fall dargestellt, dass aufgrund der Ausprägungen der drei Zuordnungsparameter 41, 42 und 43 der zu testenden Batterie der Batterietyp „Blei” zugeordnet wird. Die erste Spannung 51 B zum Zeitpunkt t1 beträgt 12,6 V und damit weniger als 13 V. Folglich wird diese Ausprägung des dritten Zuordnungsparameters 43 einer Blei-Batterie zugeordnet.
-
Die zweite Spannung 52 B zum Zeitpunkt t2 beträgt 13,4 V. Die erste Spannungsdifferenz 61 B beträgt damit 0,8 V und folglich mehr als 0,6 V. Dementsprechend wird diese Ausprägung des ersten Zuordnungsparameters 41 einer Blei-Batterie zugeordnet.
-
Die dritte Spannung 53 B zum Zeitpunkt t3 beträgt 13,6 V. Die zweite Spannungsdifferenz 62 B beträgt damit 0,2 V und folglich mehr als 0,1 V. Dementsprechend wird diese Ausprägung des zweiten Zuordnungsparameters 42 ebenso einer Blei-Batterie zugeordnet.
-
Da die Ausprägungen jedes der Zuordnungsparameter 41, 42 und 43 einer Blei-Batterie zugeordnet werden, wird als Testergebnis auf der Anzeige 14 „Blei-Batterie” ausgegeben.
-
Relevante Umgebungs- oder Betriebsbedingungen der zu testenden Batterie wie Temperatur, Ladezustand oder Alterungszustand können mittels der Sensoranordnung 16 und/oder einem Batteriemanagementsystem 24 der Batterie 2 aufgenommen werden und können ggf. in der dargestellten Ausführung in das Verlässlichkeitskriterium und/oder in die Beurteilung der Zuordnungsparameter und/oder als weitere Zuordnungsparameter einfließen.
-
Wenn in einer nicht dargestellten Ausführung diese Umgebungs- und/oder Betriebsbedingungen nicht mittels eines Batteriemanagementsystems der zu testenden Batterie ermittelt werden, können aktuelle Werte zur Temperatur der Batterie beispielsweise mittels eines anderen, nicht dargestellten Temperatursensors, insbesondere der Sensoranordnung 16, direkt an einem der beiden Batteriepole aufgenommen werden, an denen ohnehin die Anschlüsse 28, 30, 32 bzw. 34 anliegen. Einer dieser Anschlüsse kann eingerichtet sein, den Temperatursensor und seine Anbindung aufzunehmen, beispielsweise an einer Polklemme. Die Temperatur des metallischen Batteriepols kann für die Zwecke der Erfindung ausreichend repräsentativ für Temperaturen im Inneren der Batterie sein. Ein Ladezustand kann in einer solchen Ausführung in Abhängigkeit von einer an den Messanschlüssen 32, 34 anliegenden und gemessenen Spannung U ermittelt werden, ein Alterungszustand in Abhängigkeit von einem dann zu messenden Gleichstrom-Widerstand der Batterie.
-
Stromwerte, beispielsweise zu den Zeitpunkten t2 und t3 gemessen, werden im Ausführungsbeispiel der 2 und 3 nicht ermittelt und nicht zur Bestimmung des Batterietyps herangezogen. Jedoch wäre dies mit einem Batterietestgerät gemäß 1 im Umfang der Erfindung ohne weiteres möglich. Jedoch ist das Batterietestgerät gemäß 1 ausgebildet, solche Stromwerte zu messen und ermittelte Messwerte oder Messwertdifferenzen im Sinne der Erfindung zu verwenden.
-
Eine Messung von Strom- und/oder Spannungswerten zu einem Zeitpunkt t4 nach dem Gleichstromimpuls wird im Ausführungsbeispiel der 2 und 3 nicht durchgeführt und nicht zur Bestimmung des Batterietyps herangezogen. Jedoch ist das Batterietestgerät gemäß 1 ausgebildet, solche Messungen durchzuführen und ermittelte Messwerte oder Messwertdifferenzen im Sinne der Erfindung zu verwenden.
-
In der vorgestellten Ausführung wird kein Batterietyp zugeordnet, wenn die Ergebnisse aus den Ausprägungen des ersten und zweiten Zuordnungsparameters, vorzugsweise auch des dritten Zuordnungsparameters, nicht zum selben Batterietyp führen. Ein nicht übereinstimmendes Ergebnis kann eine Wiederholung der Messung auslösen.