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Die Erfindung betrifft eine Interlock-Schaltungsanordnung zur Integration in eine elektrische Komponente, die über einen vorbestimmten Gegenstecker eines HV-Stromkreises eines Kraftfahrzeugs mit einem HV-Stromkreis verbindbar ist. Die Interlock-Schaltungsanordnung weist dabei einen Versorgungsanschluss zum Koppeln mit einer Spannungsquelle und einen Masseanschluss zum Koppeln mit einer Masse auf. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine elektrische Komponente mit einer solchen Interlock-Schaltungsanordnung, ein HV-Bordnetz für ein Kraftfahrzeug mit einer solchen elektrischen Komponente und ein Verfahren zur Detektion eines vorbestimmten Zustands einer Interlock-Schaltungsanordnung.
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Beim sogenannten Interlock handelt es sich um eine Sicherheitsfunktion, die nicht gesteckte Steckverbindungen im HV(Hochvolt)-System eines Kraftfahrzeugs detektieren soll. Jede Komponente des HV-Systems eines Fahrzeugs verfügt dazu über zwei Pins an jedem HV-Stecker, die von der Gegenseite, das heißt dem Gegenstecker, gebrückt, also kurzgeschlossen werden. Am LV(Niedervolt)-Stecker der Batterie wird der Interlock ebenfalls abgegriffen und einmal durch jeden weiteren Steckverbinder geschleift. Dadurch ergibt sich ein Interlock-Kreis, der dann vollständig geschlossen ist, wenn jeder Stecker gesteckt ist.
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Die Batterie ist typischerweise für die Generierung des Interlock-Signals und die Überwachung desselben zuständig. Dazu erzeugt der Interlock-Generator ein alternierendes Rechteck-Stromsignal, welche durch sämtliche Stecker geführt wird. Ob das Stromsignal am Ende des Kreises anliegt, wird durch den Interlock-Detektor überwacht. Treten Fehler auf, kann anhand der Messwerte des Interlock-Signals auf die Fehlerart geschlossen werden. Eine solche Schaltungsanordnung ist beispielsweise in der
DE 10 2009 012 078 A1 beschrieben. Dort erzeugt der Signalgenerator ein bidirektionales pulsweitenmoduliertes unipolares Spannungspulssignal, das in den Diagnose-Stromkreis eingespeist wird. Der Aufbau einer solchen Schaltungsanordnung ist bisweilen relativ komplex und aufwendig.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Interlock-Schaltungsanordnung, eine elektrische Komponente, ein HV-Bordnetz und ein Verfahren zur Detektion eines vorbestimmten Zustands einer Interlock-Schaltungsanordnung bereitzustellen, welche einen möglichst einfachen Aufbau einer Interlock-Schaltungsanordnung ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Interlock-Schaltungsanordnung, eine elektrische Komponente, ein HV-Bordnetz und ein Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Interlock-Schaltungsanordnung zur Integration in eine elektrische Komponente, die über einen vorbestimmten Gegenstecker eines HV-Stromkreises eines Kraftfahrzeugs mit dem HV-Stromkreis verbindbar ist, weist einen Versorgungsanschluss zum Koppeln mit einer Spannungsquelle und einen Masseanschluss zum Koppeln mit einer Masse auf. Weiterhin umfasst die Interlock-Schaltungsanordnung einen ersten, einen zweiten und einen dritten elektrischen Widerstand, wobei die Widerstände zwischen dem Versorgungsanschluss und dem Masseanschluss in Reihe geschaltet sind, einen Interlock-Plus-Anschluss zwischen dem ersten und dem zweiten Widerstand und einen Interlock-Minus-Anschluss zwischen dem zweiten und dem dritten Widerstand. Dabei sind der Interlock-Plus-Anschluss und der Interlock-Minus-Anschluss durch eine Überbrückungseinrichtung des Gegensteckers elektrisch leitend miteinander verbindbar. Des Weiteren umfasst die Interlock-Schaltungsanordnung eine Auswerteeinrichtung, wie beispielsweise einen Analog-Digital-Wandler, die dazu ausgelegt ist, über einen ersten Spannungsabgriff zwischen dem Versorgungsanschluss und dem ersten Widerstand einen ersten Spannungswert zu erfassen, und über einen zweiten Spannungsabgriff zwischen dem ersten und dem zweiten Widerstand einen zweiten Spannungswert zu erfassen. Die Auswerteeinrichtung ist weiterhin dazu ausgelegt, in Abhängigkeit von dem ersten und zweiten Spannungswert, mindestens einen vorbestimmten Zustand der Interlock-Schaltungsanordnung zu detektieren.
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Die erfindungsgemäße Interlock-Schalungsanordnung hat den großen Vorteil, dass sie deutlich einfacher umzusetzen ist und deutlich weniger Bauteile erfordert als bisherige Schaltungen, wodurch zusätzlich Kosten eingespart werden können. Zudem lassen sich durch diese einfache Schaltungsanordnung vielzählige unterschiedliche Zustände, insbesondere der Soll-Zustand und diverse Fehlerzustände detektieren, da sich diese Zustände in unterschiedlichen Spannungswertpaaren des ersten und zweiten Spannungswerts niederschlagen. Insbesondere muss auch kein spezifisches Interlock-Signal generiert werden und es kann auf einfache Weise als Versorgungsspannung bzw. Spannungsquelle die Batterie des Kraftfahrzeugs genutzt werden. Zudem lässt sich die erfindungsgemäße Interlock-Schaltungsanordnung auf einfache Weise in eine elektrische Komponente integrieren, sodass beispielsweise jede Komponente eines HV-Systems eines Fahrzeugs selbständig überprüfen kann, ob alle Stecker der Komponente gesteckt sind und/oder ob weitere Fehler, wie z. B. Kurzschlüsse, vorliegen.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Auswerteeinrichtung weiterhin dazu ausgelegt, über einen dritten Spannungsabgriff zwischen dem zweiten Widerstand und dem dritten Widerstand einen dritten Spannungswert zu erfassen, und über einen vierten Spannungsabgriff zwischen dem dritten Widerstand und dem Masseanschluss einen vierten Spannungswert zu erfassen, wobei die Auswerteeinrichtung zudem dazu ausgelegt ist, zusätzlich in Abhängigkeit von dem dritten und vierten Spannungswert den mindestens einen vorbestimmten Zustand zu detektieren. Durch diese beiden zusätzlichen Spannungsabgriffe ist vorteilhafter Weise noch eine umfangreichere und differenziertere Fehlerdetektion möglich.
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Der vorbestimmte Zustand stellt dabei insbesondere einen der folgenden Zustände dar:
- – einen Soll-Zustand, in welchem der Interlock-Plus-Anschluss und der Interlock-Minus-Anschluss durch die Überbrückungseinrichtung der Gegensteckers elektrisch leitend miteinander verbunden sind, und insbesondere auch keiner der nachfolgenden Fehlerzustände vorliegt;
- – einen ersten Fehlerzustand, in welchem keine leitende Verbindung zwischen dem Interlock-Plus-Anschluss und dem Interlock-Minus-Anschluss durch die Überbrückungseinrichtung besteht;
- – einen zweiten Fehlerzustand, in welchem keine Verbindung zwischen dem Versorgungsanschluss und der Spannungsquelle besteht;
- – einen dritten Fehlerzustand, in welchem keine Verbindung zwischen dem Masseanschluss und der Masse besteht;
- – einen vierten Fehlerzustand, in welche dem Interlock-Minus-Anschluss mit der Masse kurzgeschlossen ist;
- – einen fünften Fehlerzustand, in welchem der Interlock-Plus-Anschluss mit der Spannungsquelle kurzgeschlossen ist;
- – einen sechsten Fehlerzustand, in welchem der Interlock-Minus-Anschluss mit der Spannungsquelle kurzgeschlossen ist;
- – einen siebten Fehlerzustand, in welchem der Interlock-Plus-Anschluss und der Interlock-Minus-Anschluss kurzgeschlossen sind; und
- – einen achten Fehlerzustand, in welchem der Interlock-Plus-Anschluss mit der Masse kurzgeschlossen ist.
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Insbesondere lassen sich dabei der Soll-Zustand und der erste bis fünfte Fehlerzustand mittels einer besonders einfachen Interlock-Schaltungsanordnung mit nur zwei Spannungsabgriffen, insbesondere dem ersten und zweiten Spannungsabgriff, bestimmen. Sind zusätzlich noch der dritte und vierte Spannungsabgriff vorgesehen, so lässt sich zudem auch der sechste Fehlerzustand detektieren. Der siebte und achte Fehlerzustand lassen sich darüber hinaus ebenfalls mit nur zwei oder auch vier Spannungsabgriffen, wie oben beschrieben, detektieren, wenn in der Überbrückungseinrichtung des Gegensteckers ein weiterer Widerstand bekannter Größe vorgesehen ist, über welchen im Falle einer Kopplung des Gegensteckers der Interlock-Plus-Anschluss und der Interlock-Minus-Anschluss elektrisch leitend verbunden sind.
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Damit lassen sich insgesamt durch einen besonders einfachen Schaltungsaufbau grundlegende und vielzählige Fehler detektieren, und insbesondere auch voneinander unterscheiden.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung eine elektrische Komponente mit einer erfindungsgemäßen Interlock-Schaltungsanordnung oder einer ihrer Ausgestaltungen.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung auch ein HV-Bordnetz für ein Kraftfahrzeug mit einer solchen elektrischen Komponente und einem HV-Stromkreis mit einem Gegenstecker, der mit der elektrischen Komponente koppelbar ist, wobei der Gegenstecker eine Überbrückungseinrichtung aufweist, die im Falle einer Kopplung mit der elektrischen Komponente den Interlock-Plus-Anschluss und den Interlock-Minus-Anschluss elektrisch leitend verbindet. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Überbrückungseinrichtung einen vierten elektrischen Wiederstand aufweist, über welchen im Falle einer Kopplung des Gegensteckers mit der elektrischen Komponente der Interlock-Plus-Anschluss und der Interlock-Minus-Anschluss elektrisch leitend verbunden sind. Dies hat den großen Vorteil, dass zusätzlich auch der oben beschriebene siebte und achte Fehlerzustand detektierbar ist.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Detektion eines vorbestimmten Zustands einer Interlock-Schaltungsanordnung, welche an eine elektrische Komponente, die über einen vorbestimmten Gegenstecker eines HV-Stromkreises eines Kraftfahrzeugs mit dem HV-Stromkreis verbindbar ist, integriert ist. Die Interlock-Schaltungsanordnung weist dabei einen Versorgungsanschluss zum Koppeln mit einer Spannungsquelle, einen Masseanschluss zum Koppeln mit einer Masse, einen ersten, einen zweiten und einen dritten elektrischen Widerstand auf, wobei die Widerstände zwischen dem Versorgungsanschluss und dem Masseanschluss in Reihe geschaltet sind. Des Weiteren weist die Interlock-Schaltungsanordnung einen Interlock-Plus-Anschluss zwischen dem ersten und dem zweiten Widerstand und einen Interlock-Minus-Anschluss zwischen dem zweiten und dem dritten Widerstand auf. Dabei sind der Interlock-Plus-Anschluss und der Interlock-Minus-Anschluss durch eine Überbrückungseinrichtung des Gegensteckers elektrisch leitend miteinander verbindbar. Zudem weist die Interlock-Schaltungsanordnung eine Auswerteeinrichtung auf, die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren über einen ersten Spannungsabgriff zwischen dem Versorgungsanschluss und dem ersten Widerstand einen ersten Spannungswert erfasst und über einen zweiten Spannungsabgriff zwischen dem ersten und dem zweiten Widerstand einen zweiten Spannungswert erfasst. Weiterhin detektiert die Auswerteeinrichtung in Abhängigkeit von dem ersten und zweiten Spannungswert mindestens einen vorbestimmten Zustand der Interlock-Schaltungsanordnung.
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Die für die erfindungsgemäße Interlock-Schaltungsanordnung und ihren Ausgestaltungen beschriebenen Vorteile gelten in gleicher Weise für die erfindungsgemäße elektrische Komponente, das erfindungsgemäße HV-Bordnetz sowie für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
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1a eine schematische Darstellung einer elektrischen Komponente mit einer Interlock-Schaltungsanordnung und einem gesteckten Gegenstecker gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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1b eine Tabelle der durch die Interlock-Schaltungsanordnung aus 1a detektierbaren Zustände und den korrespondierenden Spannungswerten des ersten und zweiten Spannungsabgriffs der Interlock-Schaltungsanordnung;
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2a eine schematische Darstellung einer elektrischen Komponente mit einer Interlock-Schaltungsanordnung mit einem gesteckten Gegenstecker gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2b eine Tabelle der durch die Interlock-Schaltungsanordnung aus 2a detektierbaren Zustände und den zugehörigen Spannungswerten des ersten bis vierten Spannungsabgriffs der Interlock-Schaltungsanordnung;
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3a eine schematische Darstellung einer elektrischen Komponente mit einer Interlock-Schaltungsanordnung und einem gesteckten Gegenstecker gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
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3b eine Tabelle der durch die Interlock-Schaltungsanordnung aus 3a detektierbaren Zustände und den korrespondierenden Spannungswerten des ersten bis vierten Spannungsabgriffs der Interlock-Schaltungsanordnung.
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1a zeigt eine schematische Darstellung einer elektrischen Komponente 10 mit einer Interlock-Schaltungsanordnung 12a und einem gesteckten Gegenstecker 14 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die elektrische Komponente 10 kann dabei über den Gegenstecker 14 mit einem HV-Stromkreis eines Kraftfahrzeugs gekoppelt werden. Die elektrische Komponente 10 weist dazu beispielsweise zwei Anschlüsse 10a, 10b auf, die im gesteckten Zustand des Gegensteckers 14 mit entsprechenden Anschlüssen 14a, 14b des Gegensteckers verbunden sind. Um zu überprüfen, ob der Gegenstecker 14 ordnungsgemäß an die elektrische Komponente 10 angesteckt ist, ist die Interlock-Schaltungsanordnung 12a vorgesehen. Diese umfasst einen Versorgungsanschluss 16, der mit einer nicht dargestellten Spannungsquelle, insbesondere Gleichspannungsquelle, beispielsweise der Kraftfahrzeugbatterie, gekoppelt ist, und einen Masseanschluss 18, mit der Masse 20 gekoppelt ist. Weiterhin weist die Interlock-Schaltungsanordnung 12a einen ersten elektrischen Widerstand R1, einen zweiten elektrischen Widerstand R2 und einen dritten elektrischen Widerstand R3 auf, wobei die Widerstände R1, R2, R3 zwischen dem Versorgungsanschluss 16 und dem Masseanschluss 18 in Reihe geschaltet sind. Darüber hinaus ist zwischen dem ersten Widerstand R1 und dem zweiten Widerstand R2 ein Interlock-Plus-Anschluss 22 und zwischen dem zweiten Wiederstand R2 und dem dritten Widerstand R3 ein Interlock-Minus-Anschluss 24 angeordnet. Der Interlock-Plus-Anschluss 22 und der Interlock-Minus-Anschluss 24 sind im Fall, dass der Gegenstecker 14 ordnungsgemäß an die elektrische Komponente 10 angesteckt ist, über eine Überbrückungseinrichtung 25 des Gegensteckers 14, zum Beispiel einen elektrischen Leiter, miteinander elektrisch leitend verbunden. Weiterhin weist die Interlock-Schaltungsanordnung 12a eine als Analog-Digital-Wandler ADC ausgebildete Auswerteeinrichtung auf, die über einen ersten Spannungsabgriff 26 zwischen dem Versorgungsanschluss 16 und dem ersten Widerstand R1 einen ersten Spannungswert Uref erfasst, und über einen zweiten Spannungsabgriff 28 zwischen dem ersten Widerstand R1 und dem zweiten Widerstand R2 einen zweiten Spannungswert U1 erfasst.
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Durch diesen spannungsbasierten Interlock, mit der beschriebenen Interlock-Schaltungsanordnung 12a und den zwei Messeingängen zum Erfassen des ersten und zweiten Spannungswerts Uref und U1, der zudem eine sehr günstige Methode zur Umsetzung eines Interlocks mit nur zwei Spannungsabgriffen darstellt, lassen sich nun vorteilhafter Weise vielzählige grundlegende Fehler bzw. Zustände Z detektieren. Diese Fehlerzustände sind in 1a durch gestrichelte Linien dargestellt und wie folgt bezeichnet:
- I
- Der Gegenstecker 14 ist nicht gesteckt und der Interlock ist offen.
- II
- Die Versorgungsspannung ist unterbrochen.
- III
- Die Schaltung hat keine Verbindung zur Masse 20.
- IV
- Der Interlock-Minus-Anschluss 24 hat einen Kurzschluss nach Masse 20.
- V
- Der Interlock-Plus-Anschluss 22 hat einen Kurzschluss zur Versorgungsspannung.
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1b zeigt eine Tabelle mit den gerade beschriebenen und durch die Interlock-Schaltungsanordnung 12a detektierbaren Zuständen Z und den korrespondierenden sich in diesen Zuständen Z einstellenden ersten und zweiten Spannungswerten Uref und U1 am ersten und zweiten Spannungsabgriff 26, 28. Die am Versorgungsanschluss 16 anliegende Versorgungsspannung ist hierbei mit Ubat bezeichnet. Weiterhin gilt diese Tabelle für den Fall, dass die Widerstände R1, R2, R3 gleich sind, das heißt denselben Widerstandswert aufweisen. Dies stellt eine besonders vorteilhafte und einfache Ausgestaltung der Interlock-Schaltungsanordnung 12a dar, jedoch können sich die Widerstandswerte der Widerstände R1, R2, R3 im Allgemeinen auch voneinander unterscheiden. Durch die Auslegung der Widerstände R1, R2, R3, R4 mit unterschiedlichen Widerstandswerten können die Spannungsbereiche zur Detektion eines Fehlers vorteilhafterweise je nach Anforderung vergrößert oder verkleinert werden.
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Weiterhin ist in der Tabelle in 1b der Soll-Zustand, in welchem also keiner der beschriebenen Fehler vorliegt, mit 0 bezeichnet. Wie aus der Tabelle in 1b ersichtlich ist, lässt sich der Soll-Zustand, in welchem der erste Spannungswert Uref den Wert der Versorgungsspannung Ubat annimmt und der zweite Spannungswert U1 die Hälfte des Werts der Versorgungsspannung Ubat annimmt, von den beschriebenen Fehlerzuständen I bis V unterscheiden, sodass sich im Falle dieser Fehlerzustände andere Werte für den ersten Spannungswert Uref und/oder den zweiten Spannungswert U1 einstellen. Dadurch lassen sich vorteilhafter Weise all diese Fehlerzustände I bis V auf einfache Weise detektieren.
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2a zeigt eine schematische Darstellung einer elektrischen Komponente 10 mit einer Interlock-Schaltungsanordnung 12b und einem gesteckten Gegenstecker 14 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Interlock-Schaltungsanordnung 12b und der Gegenstecker 14 sind dabei im Wesentlichen wie zu 1a beschrieben aufgebaut und es werden im Folgenden nur die Unterschiede beschrieben. Zusätzlich zu der in 1a dargestellten Interlock-Schaltungsanordnung 12a weist die Interlock-Schaltungsanordnung 12b aus 2a noch einen zusätzlichen dritten Spannungsabgriff 30 zwischen dem zweiten Widerstand R2 und dem dritten Widerstand R3, sowie einen zusätzlichen vierten Spannungsabgriff 32 zwischen dem dritten Widerstand R3 und dem Masseanschluss 18 auf. Über den dritten Spannungsabgriff 30 wird dabei durch die Auswerteeinrichtung ADC ein dritter Spannungswert U2, und über den vierten Spannungsabgriff 32 ein vierter Spannungswert UGND gemessen.
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Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Fehlerzuständen I bis V lässt sich durch diese Interlock-Schaltungsanordnung 12b noch ein zusätzlicher Fehlerzustand detektieren, der wie folgt bezeichnet ist:
- VI
- Der Interlock-Minus-Anschluss 24 hat einen Kurzschluss zur Versorgungsspannung.
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2b zeigt wiederum eine Tabelle mit den durch die Interlock-Schaltungsanordnung 12b aus 2a detektierbaren Zuständen Z sowie die jeweiligen in diesen Zuständen Z über die entsprechenden Spannungsabgriffe 26, 28, 30, 32 gemessenen Spannungswerte Uref, U1, U2, UGND. Auch für diesen Fall wurde wiederum angenommen, dass die Widerstandswerte der drei Widerstände R1, R2, R3 gleich sind und die Versorgungsspannung durch die Batterie bereitgestellt wird, wobei die Batteriespannung mit Ubat bezeichnet ist.
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3a zeigt eine schematische Darstellung einer elektrischen Komponente 10 mit einer Interlock-Schaltungsanordnung 12b und einem angesteckten Gegenstecker 14 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Interlock-Schaltungsanordnung 12b ist dabei in gleicher Weise wie die zu 2a beschriebene ausgebildet. Im Unterschied zum Beispiel aus 2a weist hierbei nun die Überbrückungseinrichtung 25 des Gegensteckers 14 einen zusätzlichen Widerstand, insbesondere einen vierten Widerstand R4, auf. Durch diese Ausbildung des Gegensteckers 14 lassen sich nun zwei weitere Fehlerzustände detektieren, die wie folgt bezeichnet sind:
- VII
- Kurzschluss zwischen Interlock-Plus-Anschluss 22 und Interlock-Minus-Anschluss 24.
- VIII
- Der Interlock-Plus-Anschluss 22 hat einen Kurzschluss nach Masse 20.
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Durch diese Interlock-Schaltungsanordnung 12b in Kombination mit dem beschriebenen Gegenstecker 14 wird damit eine vollständige Fehlerdetektion aller möglichen Fehler bereitgestellt.
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In 3b sind wiederum tabellarisch die durch die in 3a dargestellte Interlock-Schaltungsanordnung 12b in Kombination mit dem gesteckten Gegenstecker 14 detektierbaren Zustände und die zugehörigen Spannungswerte Uref, U1, U2, UGND der jeweiligen Spannungsabgriffe 26, 28, 30, 32 angegeben. Auch hierbei ist wiederum der Fall dargestellt, in welchem die Widerstände R1, R2, R3 der Interlock-Schaltungsanordnung 12b, sowie der vierte Widerstand R4 des Gegensteckers 14 denselben Widerstandswert aufweisen. Die Widerstandswerte der Widerstände R1, R2, R3, R4 können jedoch auch beliebig anders beziehungsweise unterschiedlich gewählt sein, je nach Anforderungen an die Größe der Spannungsbereiche zur Detektion eines Fehlers.
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Der in 3a dargestellte Gegenstecker 14, bei dem die Überbrückungseinrichtung 25 den vierten Widerstand R4 aufweist, lässt sich auch mit der Ausführungsform der Interlock-Schaltungsanordnung 12a aus 1a kombinieren, bei welcher nur ein erster und ein zweiter Spannungsabgriff 26, 28 vorgesehen sind, wodurch dann auch durch die in 1a dargestellte Interlock-Schaltungsanordnung 12a die Fehlerzustände VII und VIII detektierbar sind.
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Durch die Erfindung wird damit vorteilhafterweise eine Interlock-Schaltungsanordnung bereitgestellt, die es für Fahrzeuge, die ein HV-Bordnetz aufweisen, ermöglicht, dass jede Komponente selbständig überprüfen kann, ob alle Stecker der Komponente gesteckt sind. Die Erfindung bietet zudem vielzählige Möglichkeiten, wie ein einfaches, spannungsbasiertes Interlocksystem aufgebaut sein kann, welches in jeder einzelnen Komponente des HV-Systems eingesetzt werden kann. Der erfindungsgemäße spannungsbasierte Interlock ist im Gegensatz zu den bisherigen Systemen deutlich einfacher umzusetzen. Es werden weniger Bauteile benötigt und dadurch Kosten eingespart.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- elektrische Komponente
- 10a, 10b
- Anschluss der elektrischen Komponente
- 12a, 12b
- Interlock-Schaltungsanordnung
- 14
- Gegenstecker
- 14a, 14b
- Anschluss des Gegensteckers
- 16
- Versorgungsanschluss
- 18
- Masseanschluss
- 20
- Masse
- 22
- Interlock-Plus-Anschluss
- 24
- Interlock-Minus-Anschluss
- 25
- Überbrückungseinrichtung
- 26
- erster Spannungsabgriff
- 28
- zweiter Spannungsabgriff
- 30
- dritter Spannungsabgriff
- 32
- vierter Spannungsabgriff
- ADC
- Analog-Digital-Wandler
- R1
- erster Widerstand
- R2
- zweiter Widerstand
- R3
- dritter Widerstand
- R4
- vierter Widerstand
- Uref
- erster Spannungswert
- U1
- zweiter Spannungswert
- U2
- dritter Spannungswert
- UGND
- vierter Spannungswert
- Z, I, II, III, IV, V, VI, VII, VIII
- Zustand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009012078 A1 [0003]