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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern einer Hochdruckpumpe, insbesondere einer Hochdruckpumpe in einem Common Rail Einspritzsystem, und eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
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Stand der Technik
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In Kraftstoffeinspritzsystemen werden Hochdruckpumpen zur Zufuhr von Kraftstoff verwendet. So werden in Common-Rail-Einspritzsystemen Hochdruckpumpen eingesetzt, um Kraftstoff bis zu einem gewünschten Druckwert, dem Raildruck, zu verdichten und in das Rail, das einen Druckspeicher darstellt, weiterzuleiten. Das Common-Rail-Einspritzsystem zeichnet sich durch eine Trennung von Druckerzeugung und eigentlichem Einspritzvorgang aus.
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Es ist bekannt, in Hochdruckpumpen zur Mengenzumessung der Fördermenge ein Saugventil zu verwenden. In Common-Rail Hochdruckpumpen sollen künftig elektrische Saugventile (eSV) eingesetzt werden. In diesen wird üblicherweise ein Elektromagnet verwendet, der mit einer Spule zusammenwirkt, um einen Anker zu bewegen. Die Bewegung des Ankers betätigt das eSV, d. h. dieses ist je nach Ankerposition geöffnet bzw. offen oder geschlossen bzw. zu.
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Das eSV und die Hochdruckpumpe können unterschiedliche Betriebszustände einnehmen. Es wird angestrebt, bei der Ansteuerung der eSV diese zu berücksichtigen, so dass der Betrieb der eSV und somit der gesamten Hochdruckpumpe verbessert werden kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Anordnung gemäß Anspruch 9 vorgestellt. Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung.
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Mit dem vorgestellten Verfahren ist es in Ausgestaltung möglich, den oberen Totpunkt (OT) der Hochdruckpumpe relativ zum Kurbelwinkel zu detektieren, so dass bei der Berechnung der Ansteuerimpulse diese relativ zu der dann bekannten Winkellage der Pumpen-Antriebswelle vorgegeben werden können. Auf diese Art wird der Einfluss der Pumpen-Anbaulage auf das Zumessverhalten der Pumpe eliminiert.
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Die beschriebene Anordnung ist zur Durchführung des vorgestellten Verfahrens eingerichtet und ist kann als Steuergerät, bspw. als Motorsteuergerät, ausgebildet sein.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt einen Schnitt durch ein elektrisches Saugventil.
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2 zeigt in vereinfachter Darstellung einen Schnitt durch einen Pumpenzylinder.
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3 zeigt den Schnitt aus 2 in den Betriebszuständen Saughub und unterer Totpunkt.
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4 zeigt den Schnitt aus 2 in den Betriebszuständen Rückfördern und Magnetkraftaufbau.
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5 zeigt den Schnitt aus 2 in den Betriebszuständen Fördern und kurz nach dem Schließen des elektrischen Saugventils.
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6 zeigt den Schnitt aus 2 in den Betriebszuständen zu Beginn des Saughubs und nach Deaktivierung des elektrischen Saugventils.
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7 zeigt einen alternativen Ablauf der Steuerung des elektrischen Saugventils.
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8 zeigt den Schnitt aus 2 in dem Betriebszustand zu Beginn des Saughubs.
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9 zeigt in einem Graphen den Verlauf der Spulenspannung.
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10 zeigt in einem Graphen einen weiteren Verlauf der Spulenspannung
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11 zeigt in einem Graphen den Verlauf des Spulenstroms.
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12 zeigt in einem Graphen einen weiteren Verlauf des Spulenstroms.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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1 zeigt eine Schnittdarstellung durch ein elektrisches Saugventil, das insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet ist und das in einer Pumpe, insbesondere einer Hochdruckpumpe, zum Einsatz kommt. Die Darstellung zeigt eine Ankerfeder 12, eine Ventilfeder 14, einen Innenpol 16, eine Spule 18, einen Anker 20, einen Ankerstift 22, ein Ventilelement 24, einen Ventilsitz 26 und einen Pumpenzylinder 30.
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Das Wirkprinzip des elektrischen Saugventils (eSV) 10 wird nachfolgend erläutert: Im Ruhezustand des eSV 10, d. h. im unbestromten Zustand, wird das Ventilelement 24 der Pumpe mit der Vorspannkraft der Ankerfeder 12 in Öffnungsrichtung beaufschlagt. Wird das eSV 10 dagegen bestromt, so bildet sich ein Magnetfeld um die Spule 18 und über den Luftspalt zwischen Anker 20 und Innenpol 16 aus, so dass eine nach oben wirkende Magnetkraft auf den Anker 20 entsteht. Der Magnetkreis ist nach dem bekannten Prinzip eines Tauchankers konstruiert, es können aber auch andere Wirkprinzipien von Magnetaktoren, wie bspw. Flachanker oder ähnliche, angewendet werden. Durch die Magnetkraft wird der Anker 20 von dem Ventilelement 24 der Pumpe nach oben abgehoben und gegen den Innenpol 16 gezogen. In diesem Zustand wirkt folglich die Vorspannkraft der Ankerfeder 12 nicht auf das eSV 10. Im unteren Totpunkt der Pumpe befindet sich das eSV 10 in seinem Ruhezustand.
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Auf diese Weise wird das Schließen des eSV 10, das normalerweise unmittelbar nach dem unteren Totpunkt der Pumpe erfolgt, verhindert und die Pumpe fördert zunächst nicht in den Hochdruckbereich, sondern zurück in den Niederdruckbereich. Wird der Anker 20 nun bestromt, so bewegt er sich zunächst gemeinsam mit dem Saugventil 10 nach oben, bis dieses seinen Sitz erreicht. Danach bewegt sich der Anker 20 noch etwas weiter, bis er an dem Innenpol 16 anschlägt. Durch den Zeitpunkt der Bestromung kann der Förderbeginn der Pumpe und damit die Fördermenge der Pumpe stufenlos verstellt werden.
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2 zeigt einen Schnitt durch eine Anordnung 50 als Ausschnitt aus einer Pumpe und dabei insbesondere einen Schnitt durch einen Pumpenzylinder und den inneren Bereich eines elektrischen Saugventils (eSV). Die Darstellung zeigt einen Innenpol 52, eine Ankerfeder 54, einen Anker 56, eine Ventilfeder 58, ein eSV 60, einen Förderkolben 62 und ein Auslassventil 64, das stilisiert dargestellt ist,
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Um die Funktion der Pumpe mit eSV zu veranschaulichen, wird im Folgenden auf die vereinfachte Darstellung in 2 zurückgegriffen. In dieser ist der Pumpenzylinder der Hochdruckpumpe mit dem eSV 60, dem Auslassventil 64 und dem Förderkolben 62 dargestellt. Vom eSV 60 ist der Anker 56 mit der Ankerfeder 64, der Innenpol 52, der ferromagnetische Bügel, der das Magnetfeld an den Umfang des Ankers 56 heranführt, sowie eine Hülse dargestellt, die den mit Kraftstoff befühlten Luftspalt des Magnetventils gegenüber der Umgebung hermetisch abdichtet.
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Nicht dargestellt sind dort dagegen die Spule sowie die ferromagnetischen Bauteile, über die sich die magnetischen Feldlinien außerhalb und oberhalb der Spule schließen. Ebenfalls nicht dargestellt ist der Antrieb für den Förderkolben 62 der Pumpe, der normalerweise durch eine Nockenwelle erfolgt. Die Darstellung des Auslassventils 64 ist sehr stark vereinfacht, es ist lediglich ein Ventilsitz mit einem beweglichen Ventilelement dargestellt. Auf die Darstellung von Führungen, Federn etc. für dieses Ventil wird hier ebenfalls verzichtet.
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Zur Erläuterung der Funktion des eSV 60 und der Pumpe dienen die folgenden Erläuterungen in Verbindung mit den zugehörigen Figuren.
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3 zeigt die Anordnung 50 in den Betriebszuständen Saughub, auf der linken Seite, und unterer Totpunkt, auf der rechten Seite. Insbesondere zeigt die Darstellung auf der linken Seite die Pumpe und das eSV 60 im Saughub. Der Förderkolben 62 bewegt sich nach unten, das eSV 60 ist offen, das Auslassventil 64 geschlossen und Kraftstoff strömt vom Niederdruckzulauf in den Pumpenzylinder. Auf der rechten Seite ist das Ende des Saughubs dargestellt, wenn sich der Förderkolben 62 in seinem unteren Totpunkt befindet. Der Förderkolben 62 steht in diesem Moment still, das eSV 60 ist noch geöffnet, das Auslassventil 64 geschlossen. Der Kraftstoff im Pumpenzylinder ist noch nicht verdichtet und steht noch unter Niederdruck.
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4 zeigt die Anordnung 50 in den Betriebszuständen Rückfördern mit unbestromten eSV 60, auf der linken Seite, und Magnetkraftaufbau, auf der rechten Seite. Insbesondere zeigt die Darstellung auf der linken Seite den Betriebszustand von Pumpe und eSV 60 etwas nach dem unteren Totpunkt der Pumpe, aber bei noch unbestromtem eSV 60. Der Förderkolben 62 bewegt sich wieder nach oben. Der Anker 56 wird durch die Ankerfederkraft nach unten gegen das Ventilelement des eSV 60 gedrückt, wodurch das eSV 60 am Schließen gehindert wird. Die Pumpe fördert so Kraftstoff in ihren Niederdruckzulauf zurück, der Kraftstoff im Pumpenzylinder wird nicht verdichtet und das Auslassventil 64 bleibt geschlossen.
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Die rechte Darstellung zeigt den Betriebszustand etwas später, wenn die in dieser Darstellung nicht gezeigte Spule des eSV 60 bestromt wird, die Magnetkraft aber noch nicht ausreicht, um der Ankerfederkraft so weit entgegen zu wirken, dass das eSV 60 schließt. Schematisch ist das Magnetfeld, das sich im Luftspalt zwischen dem Anker und dem Innenpol bereits ausgebildet hat, durch Pfeile dargestellt.
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Unmittelbar danach ist die Magnetkraft so groß, dass die Ankerfeder das eSV 60 nicht mehr offen halten kann. Dar Anker 56 bewegt sich dann gemeinsam mit dem Ventilelement des eSV 60 nach oben, bis das eSV 60 schließt. Danach hebt der Anker 56 vom eSV 60 ab und bewegt sich weiter, bis er am Innenpol 52 zur Anlage kommt.
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5 zeigt die Anordnung 50 in den Betriebszuständen Fördern mit bestromten eSV 60, kurz nach dem Schließen des eSV 60, auf der linken Seite, und im oberen Totpunkt, dem Umkehrpunkt des Förderkolbens 62, auf der rechten Seite.
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Ausgehend vom Betriebszustand nach dem Schließen des eSV 60, der in 5 links dargestellt ist, wird der Kraftstoff im Pumpenzylinder nunmehr durch den sich nach oben bewegenden Förderkolben 62 verdichtet, bis er das Hochdruckniveau erreicht. Das Auslassventil 64 öffnet und die Pumpe fördert nun den Kraftstoff in den hier nicht dargestellten Hochdruckspeicher bzw. das Rail. Dieser Zustand bleibt bestehen, bis der Förderkolben 62 seinen oberen Totpunkt erreicht, was auf der rechten Seite dargestellt ist. Zu diesem Zeitpunkt endet das Fördern der Pumpe und das Auslassventil 64 schließt.
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6 zeigt die Anordnung 50 zu Beginn des Saughubs mit noch angezogenem Anker 56, auf der linken Seite, und nach Deaktivierung des eSV 60 mit dem auf dem eSV 60 aufliegenden Anker 56, auf der rechten Seite. Der auf der rechten Seite gezeigte Betriebszustand entspricht dem in 3 auf der linken Seite gezeigten Zustand. Zu beachten ist, dass sich der in 3 bis 6 gezeigte Ablauf zyklisch wiederholt.
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So bald der Förderkolben 62 sich wieder nach unten bewegt, wird der Kraftstoff im Pumpenzylinder wieder entspannt, das eSV 60 öffnet, wie in 6 auf der linken Seite dargestellt ist. Anschließend wird der Spulenstrom gelöscht, die Magnetkraft baut sich ab und der Anker 56 wird durch die Ankerfeder wieder nach unten verbracht und auf dem Ventilelement aufgelegt, wie in 6 auf der rechten Seite gezeigt ist. Damit ist der Zustand entsprechend 3, linke Seite wieder erreicht und das Arbeitsspiel der Pumpe beginnt von neuem.
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Werden Pumpe und eSV 60 in einem Arbeitspunkt betrieben, in dem der Anker 56 deutlich vor dem oberen Totpunkt des Förderkolbens 62 seinen Hubanschlag erreicht, so kann das eSV 60 auch schon während des Förderhubs der Pumpe entstromt werden und der Anker 56 erreicht das Ventilelement schon vor Ende des Förderhub, während das eSV 60 noch geschlossen ist. Auf Grund des im Pumpenzylinder herrschenden Hochdrucks, bleibt das eSV bis zum OT des Förderkolbens 62 geschlossen, auch wenn nun die Ankerfederkraft in Öffnungsrichtung auf dieses Ventilelement wirkt.
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7 zeigt die Anordnung 50 zur Verdeutlichung eines alternativen Ablaufs. Dabei sind der Beginn der Pumpenförderung, entsprechend 3 bis 6, auf der linken Seite, das Abfallen des Ankers 56 bereits während des Förderhubs der Pumpe, in der Mitte, sowie das Erreichen des Förderkolben-OT mit bereits auf dem Ventilelement aufliegendem Anker 56, auf der rechten Seite, gezeigt.
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Dieser Ablauf zwischen Beginn der Förderung und Erreichen des OT des Förderkolbens 62 ist in 7 dargestellt. Die Möglichkeit der Ablaufsteuerung besteht im mittleren und unteren Drehzahlbereich der Pumpe, wenn die Fördermenge nicht sehr klein ist, so dass der Anker 56 deutlich vor dem OT seinen Hubanschlag erreicht. Dadurch kann die Bestromungsdauer des eSV minimiert und die Verlustleistung in dessen Spule sowie in der Steuergeräte-Endstufe reduziert werden.
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Der Schließzeitpunkt des eSV 60 relativ zur Winkellage des Pumpenantriebs bestimmt die im folgenden Förderhub von der Pumpe zum Hochdruckspeicher geförderte Menge. Der Schließzeitpunkt des eSV 60 wird also durch den Bestromungsbeginn des eSV 60 gesteuert. Es ist daher möglich, den Bestromungsbeginn des eSV 60 relativ zur Winkellage des Pumpenantriebs bzw. relativ zum Pumpen-OT vorzugeben. Mangels eines eigenen Winkelgebers ist aber die Winkellage des Pumpenantriebs nicht exakt bekannt. Bekannt ist lediglich die Winkellage der Kurbelwelle, mit der der Pumpenantrieb mechanisch verbunden ist. Folglich können die Ansteuerimpulse für das eSV und damit auch der Ansteuerbeginn, nur relativ zur Winkellage der Kurbelwelle, vorgegeben werden. Auch wenn der Pumpenantrieb synchron zur Kurbelwelle läuft, besteht auf Grund von Anbautoleranzen dennoch ein Versatz zwischen Pumpenantriebswinkel und Kurbelwellenwinkel. Dieser Versatz weist je nach Fahrzeug und Motor eine Toleranz von bis zu ±7,5° auf.
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Nun muss zum einen der Anker des eSV 60 auch bei maximaler Pumpendrehzahl und geringster Fördermenge, d. h. bei Anziehen des Ankers 56 erst kurz vor Pumpen-OT, sicher vor Erreichen des Pumpen-UT wieder auf dem Ventilelement aufliegen, da es ansonsten zu einer ungewollten Vollförderung der Pumpe kommen kann. Für die daraus resultierende Anforderung an die Schaltzeit der Pumpe ist der größtmögliche Versatz des Pumpenwinkels gegenüber dem Kurbelwinkel nach früh anzunehmen. Umgekehrt muss die Einstellbarkeit einer Kleinstmenge, also das Schließen des eSV 60 erst unmittelbar vor dem Pumpen-OT, auch bei maximal möglichem Versatz des Pumpenwinkels gegenüber dem Kurbelwinkel nach spät gewährleistet sein. Daraus ist ersichtlich, dass die Toleranz der Pumpenanbaulage in Verbindung mit der Unkenntnis des im jeweiligen Fahrzeugexemplar vorliegenden Versatzes zu einer deutlichen Steigerung der Anforderungen an das eSV 60 und insbesondere an dessen Schaltzeiten führt.
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Eine Kenntnis dieses Winkelversatzes ist somit vorteilhaft, sowohl für die Regelung der Pumpe als auch für eine Reduktion der Anforderungen an das eSV 60.
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Mit dem vorgestellten Verfahren wird nunmehr angestrebt, den OT der Pumpe relativ zum Kurbelwinkel zu detektieren, so dass bei der Berechnung der Ansteuerimpulse diese relativ zur dann bekannten Winkellage der Pumpen-Antriebswelle vorgegeben werden können. Auf diese Art wird der Einfluss der Pumpen-Anbaulage auf das Zumessverhalten der Pumpe eliminiert.
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Es wird nunmehr vorgeschlagen, die Öffnungsbewegung des Saugventils zu detektieren und deren Lage relativ zum Kurbelwellenwinkel zu bestimmen. Diese Detektion erfolgt bspw. in einem Betriebszustand, in dem der Anker 56 schon in der Förderphase der Pumpe auf dem eSV 60 aufliegt. Es wird hierzu auf 7 verwiesen.
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8 zeigt die Anordnung 50 entsprechen 2 zu Beginn des Saughubs, wenn der Anker 56 im OT des Förderkolbens 62 bereits auf dem Ventilelement aufliegt. Beim Öffnen des eSV 60 bewegt sich der Anker 56 gemeinsam mit dem Ventilelement nach unten. Somit kann der Öffnungsvorgang des eSV 60 über die elektrischen Signale der eSV-Pumpe, bspw. Spannung und/oder Strom, detektiert werden.
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Somit bewegen sich der Anker 56 und das eSV 60 beim Öffnen des eSV 60 gemeinsam, wie dies in 8 verdeutlicht ist. Die Detektion der Ankerbewegung, die der Bewegung des eSV 60 entspricht, kann über die elektrischen Signale an den Spulenklemmen des eSV 60 erfolgen.
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Die Detektion der Ankerbewegung aus den elektrischen Signalen kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Ist während der Öffnungsbewegung des eSV 60 ein geringes Magnetfeld vorhanden, so hat die Ankerbewegung eine direkte Rückwirkung auf die Klemmenspannung der Spule. Die Ankerbewegung bewirkt einen Ausschlag der Spulenspannung in Richtung negativer Werte.
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Das Magnetfeld kann dabei aus der Remanenz des Magnetkreismaterials rühren. Es kann aber auch durch noch vorhandene Wirbelströme hervorgerufen sein, wobei diese Wirbelströme durch die letzte Ansteuerung ausgelöst wurden.
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Ist das Restmagnetfeld ein Remanenzfeld, so kann das Auftreten einer negativen Spulenspannung als Merkmal für den Öffnungsbeginn des eSV 60 dienen, da dann ohne Ankerbewegung die Spulenspannung gleich null ist, wie dies in 9 zu erkennen ist.
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9 zeigt in einem Graphen den Verlauf der Spulenspannung mit und ohne Ankerbewegung für den Fall, dass das vorhandene Restmagnetfeld durch Remanenz der ferromagnetischen Bauteils im eSV hervorgerufen wird. Dabei zeigt eine erste Kurve 100 den Verlauf der Spulenspannung ohne Ankerbewegung und eine zweite Kurve 102 den Verlauf der Spulenspannung mit Ankerbewegung. Bezugsziffer 104 zeigt den Beginn des Öffnens des eSV an.
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Sind Wirbelströme für das Restmagnetfeld verantwortlich, so klingt dieses ab und die Spulenspannung ist auch ohne Ankerbewegung negativ und klingt gegen null ab. In diesem Fall sind z.B. das Maximum der Spulenspannung oder ein plötzlicher Anstieg der zweiten Ableitung der Spulenspannung nach der Zeit als Merkmale für den Öffnungsbeginn der Pumpe geeignet. Es wird hierzu auf 10 verwiesen.
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Ist zum Zeitpunkt des Öffnens des eSV kein ausreichendes Magnetfeld vorhanden, so kann dieses kurz vor dem zu erwartenden Öffnen, also vor der frühest möglichen OT-Lage des Pumpenantriebs, durch einen kurzen Ansteuerimpuls wieder aufgebaut werden. Dabei muss dieser Ansteuerimpuls so bemessen sein, dass er nicht zu einem Abheben des Ankers vom Saugventil führt. In einer Ausführungsform ist der Ansteuerimpuls so dimensioniert, dass die Endstufe vor Öffnen des Saugventils gesperrt und der Spulenstrom zu null wird. Die Detektion der Bewegung erfolgt dann wie vorhin geschildert über die Spulenspannung, wie dies in 10 zu erkennen ist.
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10 zeigt in einem Graphen den Verlauf der Spulenspannung mit und ohne Ankerbewegung für den Fall, dass das vorhandene Restmagnetfeld zumindest teilweise durch Wirbelströme im Magnetkreis hervorgerufen wird. Dabei zeigt eine erste Kurve 110 den Verlauf der Spulenspannung ohne Ankerbewegung und eine zweite Kurve 112 den Verlauf der Spulenspannung mit Ankerbewegung. Bezugsziffer 114 zeigt den Beginn des Öffnens des eSV an.
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Alternativ kann auch während der Detektionsphase stationär ein geringer Strom in die Spule eingeprägt werden. Die Stromregelung erfolgt dabei durch Takten der Endstufe zwischen Treiben (u = Ubatt) und Freilauf (u = 0). In einem ersten Beispiel wird die Stromregelung auch während der Detektionsphase aufrecht erhalten. In diesem Fall bewirkt die Ankerbewegung einen Anstieg des Stroms, so dass der Strom über seine obere Schaltschwelle hinaus ansteigt, so bald das Saugventil zu öffnen beginnt, wie dies in 11 zu erkennen ist.
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11 zeigt in einem Graphen den Verlauf des Spulenstroms mit und ohne Ankerbewegung für den Fall, dass während des Detektionsverfahrens der Spulenstrom in einem Hystereseband geregelt wird. Dabei zeigt eine erste Kurve 120 den Verlauf des Spulenstroms ohne Ankerbewegung und eine zweite Kurve 122 den Verlauf des Spulenstroms mit Ankerbewegung. Bezugsziffer 124 zeigt den Beginn des Öffnens des eSV an.
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In einem zweiten Beispiel wird die Endstufe noch vor dem frühest möglichen Öffnungszeitpunkt des eSV konstant in den Freilaufzustand geschaltet. In diesem Fall klingt der Spulenstrom zunächst langsam ab und steigt sofort wieder an, wenn die Öffnungsbewegung des Saugventils einsetzt, wie dies in 12 dargestellt ist.
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12 zeigt in einem Graphen den Verlauf des Spulenstroms mit und ohne Ankerbewegung für den Fall, dass vor Beginn des Detektionsfensters ein definierter Spulenstrom aufgebaut wird und nach Erreichen dieses Spulenstroms die Endstufe für die Dauer des Detektionsfensters in den Freilauf geschaltet wird. Dabei zeigt eine erste Kurve 130 den Verlauf des Spulenstroms ohne Ankerbewegung und eine zweite Kurve 132 den Verlauf des Spulenstroms mit Ankerbewegung. Bezugsziffer 134 zeigt den Beginn des Öffnens des eSV an.
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Das Minimum des Stroms kann in diesem Fall als Merkmal für den Öffnungsbeginn des eSV dienen.
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Die Detektion erfolgt vorzugsweise bei geringer Drehzahl, da dann eine sehr genaue Winkellagenbestimmung möglich ist. Weiter erfolgt die Detektion vorzugsweise bei geringem Raildruck, da dann die Verzugszeit zwischen dem OT des Förderkolbens und dem Öffnen des Saugventils sehr gering ist. Diese Verzögerung resultiert aus der Kolbenbewegung, die erforderlich ist, um das im Totvolumen der Pumpe zum OT noch befindliche Kraftstoffvolumen auf Niederdruckniveau zu entspannen. Erst dann kann das eSV öffnen.
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Die Detektion kann aber auch bei höherer Drehzahl und/oder höherem Raildruck oder mehrfach bei verschiedenen Drehzahlen und Raildrücken erfolgen. Letzteres erlaubt neben der Detektion der Pumpenanbaulage auch noch Rückschlüsse auf andere Pumpeneigenschaften, z. B. auf die Schließverzugszeit des Hochdruckventils oder auf das Totvolumen des Pumpenzylinders.
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Neben der Detektion der Winkellage der Pumpenantriebs relativ zur Kurbelwelle kann die vorliegende Detektionsmethode auch zu Diagnosezwecken, insbesondere zur Erkennung eines offen oder geschlossen klemmenden oder eines durch Reibung in seiner Bewegung verlangsamten eSV, zur Erkennung der Verschiebung der Pumpenanbaulage über der Lebensdauer, zur Erkennung einer Alterung des Zahnriemens usw. angewendet werden.