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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Eingabevorrichtung eines Fahrzeuges. Weiter betrifft die Erfindung eine Eingabevorrichtung eines Fahrzeuges.
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Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, eine Eingabevorrichtung als Bedienteil für Funktionen eines Fahrzeuges, insbesondere für eine Klimaanlage, zu nutzen. Die Funktionen werden dabei durch einen Bediener des Fahrzeuges beispielsweise dadurch angesteuert, dass mechanische Tasten oder Drehregler bedient werden. Diese Bedienelemente ermöglichen z. B. die Einstellung einer Temperatur oder eines Gebläses der Klimaanlage. Aufgrund der starken Verbreitung solcher mechanischen Bedienelemente ist es der Bediener gewohnt, zwei- oder dreidimensionale Bewegungsabläufe zur Bedienung durchzuführen. Zunehmend Verbreitung finden ferner auch elektronische Eingabevorrichtungen, wie beispielsweise Touchscreens.
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Hierbei hat es sich als Nachteil herausgestellt, dass die Bedienung der elektronischen Eingabevorrichtungen oft nur wenig intuitiv erfolgen kann, da die Bewegung, wie das Berühren des Touchscreens, nicht dem gewohnten Bewegungsablauf für mechanische Bedienelemente entspricht. Weiter ist die Zuverlässigkeit und die Empfindlichkeit zur Detektion der Bedienungshandlung oft verringert. Die Bedienung eines Touchscreens, mechanischer Bedienelemente oder dergleichen erfordert zudem eine direkte Kraftausübung auf das Bedienelement und damit eine gewisse Konzentration auf den durchzuführenden Bewegungsablauf, was zur Ablenkung des Fahrers führen kann.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine sicherere, zuverlässigere und/oder intuitivere Bedienung zur Ansteuerung von Funktionen eines Fahrzeuges zu ermöglichen.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Eingabevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Eingabevorrichtung, und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe insbesondere durch ein Verfahren zum Betreiben einer Eingabevorrichtung eines Fahrzeuges, insbesondere Kraftfahrzeuges, gelöst. Dabei ist vorzugsweise eine Erfassungseinheit und eine Anzeigeeinheit der Eingabevorrichtung vorgesehen. Dabei weist vorzugsweise die Anzeigeeinheit einen Grundzustand und einen Bedienzustand auf, wobei im Bedienzustand grafische Informationen für einen Bediener des Fahrzeuges dargestellt werden. Die grafischen Informationen im Bedienzustand umfassen insbesondere wenigstens ein grafisches Bedienelement, welches bevorzugt auf der Anzeigeeinheit für den Bediener dargestellt wird. Es ist dem Bedienelement wenigstens eine definierte Bedienungshandlung zugeordnet. Dabei kann weiter dem Bedienelement und/oder der definierten Bedienungshandlung zumindest eine Funktion von mindestens einer Klimaanlage des Fahrzeuges zugeordnet werden. Insbesondere umfasst das erfindungsgemäße Verfahren das Durchführen von wenigstens einem der nachfolgenden Schritte, wobei die Schritte bevorzugt nacheinander durchgeführt werden:
- a) Erfassen einer Annäherung eines Bedienmittels des Bedieners an die, das heißt insbesondere in Richtung der, Eingabevorrichtung, insbesondere der Anzeigeeinheit und/oder der Erfassungseinheit, wobei insbesondere die Erfassung durch die (erste oder zweite) Erfassungseinheit erfolgt,
- b) Wechseln von dem Grundzustand (oder einem Anzeigezustand) in den Bedienzustand der Anzeigeeinheit bei oder nach der (erfassten) Annäherung des Bedienmittels,
- c) Erfassen eines Bewegungsablaufs des Bedieners und/oder des Bedienmittels durch die Erfassungseinheit, insbesondere (z. B. ausschließlich) im Bedienzustand, wobei der Bewegungsablauf als eine wenigstens zweidimensionale oder dreidimensionale Geste, insbesondere in einem Überwachungsbereich, durchgeführt wird,
- d) Ausführen von der dem Bedienelement zugeordneten Funktion (der Klimaanlage), insbesondere (z. B. ausschließlich) im Bedienzustand, wenn der erfasste Bewegungsablauf der dem Bedienelement zugeordneten Bedienungshandlung ausreichend entspricht.
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Hierzu erfolgt gemäß Schritt d) vorzugsweise eine digitale Auswertung des erfassten Bewegungsablaufes durch eine Auswerteeinheit, wie z. B. einem Mikroprozessor oder digitalen Signalprozessor, der Eingabevorrichtung. Der erfasste Bewegungsablauf wird dabei z. B. mit vorgespeicherten, definierten Bewegungsschemas der definierten Bedienungshandlung, beispielsweise durch eine Mustererkennung, verglichen. Entspricht der erfasste Bewegungsablauf dem vorgespeicherten Ablauf bzw. Bewegungsschema der Bedienungshandlung ausreichend, das heißt z. B. zumindest 50 % oder mindestens 70 % oder mindestens 90 % oder vollständig, so wird die der Bedienungshandlung und/oder dem Bedienelement zugeordnete Funktion der Klimaanlage ausgeführt. Hierdurch wird gewährleistet, dass eine sehr zuverlässige und intuitive Bedienung der Eingabevorrichtung zur Ansteuerung von Funktionen der Klimaanlage durchführbar ist.
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Es es denkbar, dass der Grundzustand und/oder der Bedienzustand und/oder der Anzeigezustand aktive Zustände bei / während einem Betrieb des Fahrzeuges sind, insbesondere bei eingeschalteter Eingabevorrichtung und/oder Klimaanlage, wobei im Grundzustand gegebenenfalls nur die Anzeige eines schwarzen Bildschirmes der Anzeigeeinheit oder nur die Anzeige von Informationen durch Anzeigeelemente ohne jegliche Bedienelemente erfolgt. Dagegen wird durch die Anzeigeeinheit im Bedienzustand zumindest ein Bedienelement grafisch angezeigt. Als weiterer Zustand ist gegebenenfalls der Anzeigezustand vorgesehen, in welchem ausschließlich grafische Anzeigeelemente ohne Bedienelemente dargestellt werden. Dies erlaubt eine Ausblendung von Bedienmöglichkeiten wie Bedienelementen im Grund- und/oder Anzeigezustand.
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Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Erfassung der Annäherung des Bedienmittels gemäß Schritt a) durch die Erfassungseinheit und/oder durch eine zweite Erfassungseinheit, insbesondere durch einen Annäherungssensor erfolgt. Die Erfassungseinheit, insbesondere eine erste Erfassungseinheit, und/oder die zweite Erfassungseinheit, sind dabei beispielsweise im Bereich oder an der Eingabevorrichtung angeordnet, um die Annäherung des Bedienmittels, insbesondere in einem Überwachungsbereich angrenzend zur Eingabevorrichtung und/oder zur Anzeigeeinheit zu erfassen. Dabei kann die Anzeigeeinheit und/oder die Eingabevorrichtung beispielsweise als frei programmierbares Display und/oder als LCD-Display und/oder als TFT-Display und/oder Touchscreen-Display ausgebildet sein. Das Bedienmittel ist vorzugsweise eine Hand oder ein sonstiges Körperteil des Bedieners oder ein Gegenstand, wie ein Bedienungshilfsmittel, welches zur Bedienung durch den Bediener ausgeführt ist. Dabei kann die Eingabevorrichtung, insbesondere die Anzeigeeinheit und/oder die Erfassungseinheit, im Bereich einer Mittelkonsole des Fahrzeuges zur Bedienung durch einen Fahrer oder Beifahrer angeordnet sein. Hierdurch wird eine einfache und komfortable Bedienung durch den Bediener möglich.
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Das Fahrzeug ist vorzugsweise ein Kraftfahrzeug und/oder ein Personenkraftfahrzeug und/oder ein Lastkraftfahrzeug. Dabei weist das Fahrzeug die Klimaanlage auf, welche insbesondere zur Erzeugung und Aufrechterhaltung einer Raumluftqualität und/oder eines Raumklimas und/oder einer Temperatur der Luft im Fahrzeuginnenraum für die Fahrzeuginsassen dient. Die Klimaanlage kann dabei wenigstens eine der folgenden Funktionen aufweisen: Heizfunktion zum Aufheizen der Luft, Kühlfunktion zur Kühlung der Luft, Befeuchtungsfunktion zum Befeuchten der Luft, Trocknerfunktion zum Trocknen der Luft, Filterfunktion zum Filtern der Luft, Einstellen der Gebläsestufe, Einstellen der Ausströmrichtung, Temperatureinstellung, Defrost, Ein- und Ausschalten des Automatikbetriebs oder dergleichen. Der Automatikbetrieb bewirkt dabei insbesondere, dass die Klimaanlage automatisch die vom Bediener eingestellte Temperatur regelt. Die Defrost-Funktion bewirkt die Einstellung einer bestimmten (z. B. hohen) Temperatur und einer bestimmten (z. B. höhsten) Gebläsestufe, um eine vereiste oder beschlagene (Front-)Scheibe zu trocknen. Dabei ist es möglich, dass den jeweiligen Funktionen bestimmte Bedienungshandlungen bzw. jeweils eine definierte und spezifische Bedienungshandlung zugeordnet wird. Dabei wird vorzugsweise der Funktion die definierte Bedienungshandlung zugeordnet (und/oder umgekehrt), welche auch dem Bedienelement zugeordnet ist, welchem die Funktion zugeordnet wurde. Mit anderen Worten kann dann, wenn ein bestimmtes Bedienelement angezeigt wird und die dem Bedienelement zugeordnete Bedienungshandlung durch den Bediener durchgeführt wird, die dem Bedienelement und/oder der Bedienungshandlung zugeordnete Funktion ausgeführt werden. Es kann dabei vorgesehen sein, dass, wenn keinerlei Bedienelement auf der Anzeigeeinheit angezeigt wird, welchem die Funktion zugeordnet ist, die Funktion auch nicht ausgeführt werden kann. Auch ist es denkbar, dass benutzerdefinierte Funktionen der Klimaanlage erstellt werden können, das heißt z. B. eine bestimmte Voreinstellung. Die Voreinstellung kann einzustellende Werte für einige oder sämtliche Funktionen der Klimaanlage, wie für die Temperatur und/oder die Gebläsestufe und/oder dergleichen, umfassen. Insbesondere bei der Anzeige des Bedienelements für die benutzerdefinierte Funktion, bevorzugt bei der Durchführung der definierten Bedienungshandlung, welcher diese benutzerdefinierte Funktion zugeordnet wurde (und/oder umgekehrt), kann dann entsprechend die benutzerdefinierte Funktion ausgeführt und die Voreinstellungen eingestellt werden. Hierdurch wird der Komfort bei der Bedienung der Klimaanlage deutlich gesteigert.
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Weiter kann es vorgesehen sein, dass die Eingabevorrichtung keinerlei mechanische Bedienelemente aufweist und somit nur Bedienelemente umfasst, die ausschließlich grafisch ausgeführt sind. Um dennoch einen hohen Komfort bei der Bedienung der Eingabevorrichtung zu erzielen, orientiert sich die Geste (insbesondere die Gestensteuerung der Eingabevorrichtung) vorzugsweise an der Bewegung zur Betätigung des üblicherweise verwendeten mechanischen Bedienelements, wie z. B. einem Drehregler. Die Geste entspricht damit zumindest nahezu der mechanischen Bedienungshandlung. Entsprechend kann die Geste beispielsweise eine zwei- oder dreidimensionale Drehbewegung bei einem Drehregler sein. Hierdurch wird eine intuitive und sichere Bedienung der Eingabevorrichtung ermöglicht.
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Ferner ist es denkbar, dass eine Bewegung beim Bewegungsablauf sich direkt auf das Bedienelement und/oder die Funktion auswirkt, insbesondere während und/oder vor Beendigung des Bewegungsablaufs und/oder der Geste und/oder der Bedienungshandlung. Damit kann insbesondere auch schon bei der Annäherung des Bedienmittels und/oder bei Durchführung der Bewegung für die Bedienungshandlung eine Rückmeldung für den Bediener an der Anzeigeeinheit dargestellt werden. Z. B. kann eine grafische Veränderung des Bedienelements erfolgen, um dem Bediener eine Bestätigung für die Erfassung des Bewegungsablaufs zu bieten.
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Es ist ferner im Rahmen der Erfindung denkbar, dass wenigstens zwei Bedienzustände vorgesehen sind, wobei in einem ersten Bedienzustand wenigstens ein erstes Bedienelement und in einem zweiten Bedienzustand wenigstens ein zweites Bedienelement angezeigt wird, wobei vorzugsweise ein Wechsel zwischen den Bedienzuständen durch eine weitere Bedienungshandlung, insbesondere einer Wischgeste, erfolgt. Der erste Bedienzustand kann beispielsweise ein Bedienmenü, z. B. zur Einstellung von Klimazonen oder bestimmter Funktionsbereiche der Klimaanlage, und der zweite Bedienzustand als Bedienmenü für z. B. Temperatureinstellungen, Temperaturskala, benutzerdefinierter Funktionen und/oder anderer Funktionsbereiche vorgesehen sein. Weiter kann es möglich sein, dass neben den Funktionen der Klimaanlage die Funktionen weitere Funktionen des Fahrzeuges und/oder der Eingabevorrichtung umfassen, und insbesondere zumindest ein weiteres Bedienelement und/oder eine die weitere definierte Bedienungshandlung, wie die Wischgeste, diesen weiteren Funktionen zugeordnet wird. Somit kann eine besonders einfache und zuverlässige Bedienung mit flexibel aufgebauten Bedienmenüs erzielt werden.
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Des Weiteren kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die Geste berührungslos zur Eingabevorrichtung erfolgt. Hierzu wird insbesondere eine Geste und/oder ein Bewegungsablauf gemäß Schritt c) erfasst, welcher beabstandet zur Erfassungseinheit und/oder zur Anzeigeeinheit durchgeführt wird. Die Geste kann dabei zweidimensional durchgeführt und/oder erfasst oder dreidimensional durchgeführt und/oder erfasst werden. Dies ermöglicht eine besonders einfache Bedienung der Eingabevorrichtung.
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Außerdem kann es vorgesehen sein, dass die Geste zumindest teilweise kontaktierend zur Eingabevorrichtung erfolgt, wobei insbesondere die Eingabevorrichtung als Touchscreen ausgeführt ist. Dabei kann insbesondere gemäß Schritt c) ein Bewegungsablauf erfasst werden, welcher zumindest teilweise oder vollständig kontaktierend an der Erfassungseinheit und/oder an der Anzeigeeinheit durchgeführt wird. Eine derartige Eingabe durch die kontaktierende Geste kann dabei alternativ zur berührungslosen Geste oder zusätzlich erfasst werden, um z. B. die Zuverlässigkeit und Flexibilität bei der Eingabe zu erhöhen.
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Gemäß einem weiteren Vorteil ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass das Bedienelement eine der Geste eindeutig zugeordnete grafische Ausgestaltung aufweist, wobei hierdurch der zur Ausführung der dem Bedienelement zugeordneten Funktion notwendige Bewegungsablauf und/oder die dem Bedienelement zugeordnete Bedienungshandlung für den Bediener deutlich wird. Dabei ist z. B. denkbar, dass das Bedienelement als eine grafische Visualisierung eines Drehreglers ausgebildet ist, wodurch deutlich wird, dass der Bewegungsablauf und/oder die Bedienungshandlung zumindest teilweise einer Kreisbewegung entspricht. Damit wird die Bedienung der Eingabevorrichtung besonders intuitiv.
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Ferner kann es im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die Geste eine Kreisbewegung und/oder eine horizontale und/oder vertikale Wischbewegung und/oder eine horizontale und/oder vertikale Streichbewegung oder dergleichen umfasst, wobei insbesondere die zugeordnete grafische Ausgestaltung als Drehregler und/oder horizontale und/oder vertikale Pfeile und/oder horizontale und/oder vertikale Balken oder dergleichen erfolgt. So ist es z. B. denkbar, dass einem ersten Bedienelement, welchem die Funktion zur Einstellung der Gebläsestufe der Klimaanlage zugeordnet ist, eine erste Bedienungshandlung zugeordnet ist, welche zumindest teilweise eine Kreisbewegung umfasst. Durch die Kreisbewegung oder ggf. auch durch andere Bewegungen, wie Streichen oder Wischen, können die Gebläsestufen z. B. hoch und/oder runter gesteuert werden. Weiter kann auch eine zweite Funktion zur Einstellung der Temperatur einem zweiten Bedienelement zugeordnet sein, welches z. B. als Pfeil ausgebildet ist, und dem zweiten Bedienelement ein zweiter Bewegungsablauf zugeordnet sein, welcher z. B. eine Streichbewegung (vertikal) nach oben umfasst, um die Temperatur zu erhöhen, und/oder eine Streichbewegung (vertikal) nach unten umfasst, um die Temperatur zu verringern. Hierdurch wird der Bedienungskomfort deutlich erhöht.
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Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist eine Eingabevorrichtung eines Fahrzeuges, aufweisend:
- – zumindest eine Erfassungseinheit zur Erfassung eines Bewegungsablaufs eines Bedieners des Fahrzeuges und/oder eines Bedienmittels des Bedieners in Form einer wenigstens zweidimensionalen Geste,
- – zumindest eine, insbesondere frei-programmierbare, Anzeigeeinheit, wobei
die Anzeigeeinheit einen Grundzustand und einen Bedienzustand aufweist, wobei im Bedienzustand grafische Informationen für den Bediener des Fahrzeuges darstellbar sind, wobei die grafischen Informationen im Bedienzustand wenigstens ein grafisches Bedienelement umfassen, wobei dem Bedienelement wenigstens eine definierte Bedienungshandlung und wenigstens eine Funktion von mindestens einer Klimaanlage des Fahrzeuges zuordenbar ist, und wobei die dem Bedienelement zugeordnete Funktion ausführbar ist, wenn der erfasste Bewegungsablauf der dem Bedienelement zugeordneten Bedienungshandlung ausreichend entspricht. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass, insbesondere durch die (erste) Erfassungseinheit und/oder durch eine zweite Erfassungseinheit, insbesondere durch einen Annäherungssensor, eine Annäherung des Bedienmittels des Bedieners an die Eingabevorrichtung detektierbar ist. Weiter ist denkbar, dass ein Wechsel von dem Grundzustand in den Bedienzustand der Anzeigeeinheit bei oder nach der (erfassten) Annäherung erfolgt, um das wenigstens eine grafische Bedienelement anzuzeigen. Als frei-programmierbare Anzeigeeinheit kann die Darstellung der Bedienelemente z. B. beliebig angepasst werden. Damit bringt die erfindungsgemäße Eingabevorrichtung die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren beschrieben worden sind. Zudem kann die erfindungsgemäße Eingabevorrichtung dazu geeignet sein, gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren betrieben zu werden.
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Des Weiteren kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die Erfassungseinheit wenigstens eine Stereokamera oder dergleichen zur Erfassung der Geste, insbesondere mit einem wenigstens zwei- oder dreidimensionalen Bewegungsablauf, aufweist. Alternativ ist es denkbar, dass die Erfassungseinheit zumindest eine Kamera, insbesondere eine CCD-Kamera aufweist. Die Erfassungseinheit, das heißt insbesondere die Kamera und/oder die Stereokamera, kann dabei z. B. an einem Gehäuse der Eingabevorrichtung, z. B. unterhalb der Anzeigeeinheit angeordnet sein, um den Überwachungsbereich, in welchem die Geste erfolgt, zu erfassen. Dies hat den Vorteil, dass ein-, zwei- und/oder dreidimensionale Gesten zuverlässig erfasst werden können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
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1 eine Vorderansicht auf eine erfindungsgemäße Eingabevorrichtung im Grundzustand,
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2 eine weitere Vorderansicht der erfindungsgemäßen Eingabevorrichtung in einem ersten Bedienzustand,
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3 eine weitere Vorderansicht auf eine erfindungsgemäße Eingabevorrichtung in einem zweiten Bedienzustand,
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4 eine weitere Ansicht auf eine erfindungsgemäße Eingabevorrichtung,
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5 eine Darstellung der Wechsel zwischen verschiedenen Bedienzuständen und dem Grundzustand der erfindungsgemäßen Eingabevorrichtung,
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6 Verfahrensschritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
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In 1 ist schematisch eine erfindungsgemäße Eingabevorrichtung 10 in einer Vorderansicht im Grundzustand I gezeigt. Dabei ist es möglich, dass sowohl der Grundzustand I als auch der Bedienzustand II aktive Zustände bei einem Betrieb des Fahrzeuges sind, wobei im Grundzustand I gegebenenfalls nur die Anzeige eines schwarzen Bildschirmes einer Anzeigeeinheit 30 oder nur die Anzeige von Informationen durch Anzeigeelemente 42 ohne Bedienelemente 41 erfolgt. Dagegen wird durch die Anzeigeeinheit 30 im Bedienzustand II zumindest ein Bedienelement 41 grafisch angezeigt. Für den Wechsel von dem Grundzustand I in den Bedienzustand II ist eine Erfassungseinheit 20 mit zumindest einem Erfassungsmittel 21, und/oder eine zweite Erfassungseinheit 22 vorgesehen. Die zweite Erfassungseinheit 22 kann beispielsweise als Annäherungssensor 22 vorgesehen sein, und ist in 5 dargestellt. Die Erfassungseinheit 20, insbesondere die erste Erfassungseinheit 20 und/oder die zweite Erfassungseinheit 22, überwacht dabei einen Überwachungsbereich derart, dass eine Annäherung A eines Bedienmittels 2 eines Bedieners 1 detektiert werden kann. Das Bedienmittel 2 ist hierbei beispielsweise eine Hand des Bedieners 1, insbesondere eines Fahrers oder Beifahrers des Fahrzeuges.
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Bei oder nach detektierter Annäherung A erfolgt ein Wechsel vom Grundzustand I in den Bedienzustand II der Anzeigeeinheit 30. Auch ist es möglich, dass mehrere Bedienzustände II, z. B. ein erster Bedienzustand II.1 und ein zweiter Bedienzustand II.2, mit unterschiedlichen Bedienelementen 41 vorgesehen sind.
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In 2 ist ein erster Bedienzustand II.1 gezeigt, in welchem durch die Anzeigeeinheit 30 sowohl grafische Bedienelemente 41 als auch grafische Anzeigeelemente 42 dargestellt werden. Hierbei ist der Unterschied, dass den grafischen Anzeigeelementen 42 weder eine Funktion noch eine Bedienungshandlung B zugeordnet ist, während den Bedienelementen 41 eine Funktion einer Klimaanlage des Fahrzeuges und eine entsprechende Bedienungshandlung B zugeordnet ist. Ein Bedienelement 41 kann ferner auch zumindest teilweise Anzeigeelemente 42 aufweisen.
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Das grafische Bedienelement 41 kann dabei grafisch derart ausgestaltet sein, dass es eindeutig auf den zur Ausführung der dem Bedienelement 41 zugeordneten Funktionen notwendigen Bewegungsablauf für den Bediener 1 deutlich macht. Dies ist z. B. in 3 zu sehen, wobei die Bedienelemente 41 jeweils vertikale Pfeile aufweisen, welche auf eine vertikale Streich- und/oder Wischgeste als Bewegungsablauf zur Einstellung der Temperatur der Klimaanlage hinweisen. Die entsprechende Geste wird durch die Erfassungseinheit 20, insbesondere durch ein oder zwei oder mehr Erfassungsmittel 21, erfasst. Die Erfassungseinheit 20 ist dabei beispielsweise in einem Gehäuse 11 der Eingabevorrichtung 10 angeordnet.
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In 4 ist ein weiteres Beispiel für verschiedene grafische Bedienelemente 41 dargestellt. Dabei ist ein erstes Bedienelement 41.1 erkennbar, welches grafisch als Drehregler ausgestaltet ist. Um eine dem ersten Bedienelement 41.1 zugeordnete erste Funktion auszuführen, muss der Bediener 1 daher eine erste Bedienungshandlung B, insbesondere eine Kreisbewegung, durchführen. Weiter ist ein zweites Bedienelement 41.2 als Pfeil und ein drittes Bedienelement 41.3 als Schieberegler ausgeführt. Dem zweiten Bedienelement 41.2 ist beispielsweise eine vertikale Streichbewegung als Bedienungshandlung B und dem dritten Bedienelement 41.3 eine vertikale Bewegung als Bedienungshandlung B zugeordnet. Für das dritte Bedienelement 41.3 ist es zudem denkbar, dass der Bewegungsablauf der entsprechenden Bedienungshandlung B stufenweise erfassbar ist. So kann beispielsweise der Schieberegler 41.3 sich grafisch derart bei dem Bewegungsablauf der Bedienungshandlung B verändern, dass abhängig von der Bewegungskoordinate (z. B. Höhe des Bedienmittels 2) eine entsprechende Stufe des Schiebereglers 41.3 eingestellt wird. Hierzu kann die Erfassungseinheit 20 z. B. eine vertikale Bewegungsrichtung R1 und/oder eine horizontale Bewegungsrichtung R2 des Bedienmittels 2 erfassen, aus welchen sich die Bedienungshandlung B zusammensetzt.
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In 5 wird ein Wechsel zwischen den Bedienzuständen II und dem Grundzustand I gezeigt. Dabei kann beispielsweise eine, durch einen horizontalen Doppelpfeil gekennzeichnete, horizontale Wischgeste zu einem Wechsel vom Grundzustand I in den ersten Bedienzustand II.1 und/oder umgekehrt und/oder vom zweiten Bedienzustand II.2 in einen Anzeigezustand III und/oder umgekehrt führen. Der Anzeigezustand III ist dabei ein weiterer Zustand, in welchem ausschließlich grafische Anzeigeelemente 42 (und keinerlei Bedienelemente 41), wie eine Temperaturskala, dargestellt werden. Dagegen ist im gezeigten Ausführungsbeispiel der Grundzustand I ein Zustand, in welchem keinerlei grafische Informationen 40 angezeigt werden. Eine vertikale Wischgeste, visualisiert durch einen vertikalen Doppelpfeil, kann dabei beispielsweise zu einem Wechsel vom Anzeigezustand III in den Grundzustand I oder umgekehrt und/oder zu einem Wechsel von einem ersten Bedienzustand II.1 in den zweiten Bedienzustand II.2 und/oder umgekehrt führen.
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In 6 sind schematische Verfahrensschritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens 100 gezeigt. Dabei wird gemäß einem ersten Verfahrensschritt 100.1 ein Wechsel von einem Grundzustand I in einen Bedienzustand II einer Anzeigeeinheit 30 durchgeführt, wenn eine Annäherung A eines Bedienmittels 2 eines Bedieners 1 an die Eingabevorrichtung 10 detektiert wird. Hierdurch werden z. B. Bedienelemente 41 eingeblendet und treten in den Vordergrund. Insbesondere wird durch die Annäherung die Eingabevorrichtung 10, insbesondere die Anzeigeeinheit 30, auch (im Bedienzustand II) aktiviert, wobei sie zuvor (im Grundzustand I) deaktiviert ist. Gemäß einem zweiten Verfahrensschritt 100.2 wird ein Bewegungsablauf des Bedieners 1 erfasst, wobei der Bewegungsablauf als eine wenigstens zweidimensionale Geste erfolgt. Gemäß einem dritten Verfahrensschritt 100.3 wird eine dem Bedienelement 41 zugeordnete Funktion ausgeführt, wenn der erfasste Bewegungsablauf der dem Bedienelement 41 zugeordneten Bedienungshandlung ausreichend entspricht.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bediener
- 2
- Bedienmittel
- 10
- Eingabevorrichtung
- 11
- Gehäuse
- 20
- Erfassungseinheit, erste Erfassungseinheit
- 21
- Erfassungsmittel, Kamera
- 22
- zweite Erfassungseinheit, Annäherungssensor
- 30
- Anzeigeeinheit
- 40
- grafische Informationen
- 41
- grafisches Bedienelement
- 41.1
- erstes Bedienelement, Drehregler
- 41.2
- zweites Bedienelement, Pfeil
- 41.3
- drittes Bedienelement, Schieberegler
- 42
- grafisches Anzeigeelement
- 100
- Verfahren
- 100.1
- erster Verfahrensschritt
- 100.2
- zweiter Verfahrensschritt
- 100.3
- dritter Verfahrensschritt
- A
- Annäherung
- B
- Bedienungshandlung
- R1
- Bewegungsrichtung
- R2
- Bewegungsrichtung
- I
- Grundzustand
- II
- Bedienzustand
- II.1
- Erster Bedienzustand
- II.2
- Zweiter Bedienzustand
- III
- Anzeigezustand