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Die Erfindung betrifft eine Injektionseinrichtung für medizinische Zwecke sowie ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Injektionseinrichtung.
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Injektionseinrichtungen der hier angesprochenen Art weisen typischerweise ein Injektionsteil mit einer Injektionsnadel auf, wobei ein Nadelschutz relativ zu dem Injektionsteil verlagerbar ist. Dabei dient der Nadelschutz dazu, einen Verwender der Injektionseinrichtung vor einem versehentlichen Kontakt mit und insbesondere einer Verletzung durch die Injektionsnadel zu schützen. Vor einer Verwendung der Injektionseinrichtung wird der Nadelschutz von dem Verwender relativ zu dem Injektionsteil verlagert, beispielsweise in proximaler Richtung nach hinten verlagert oder entfernt, um die Injektionsnadel freizulegen. Hierbei besteht ein gewisses Verletzungsrisiko aufgrund der manuellen Betätigung. Hinzu kommt, dass aufgrund einer fehlenden Steuerbarkeit der Verlagerung des Nadelschutzes kein Zusatznutzen in Zusammenhang mit dem Nadelschutz und dessen Verlagerbarkeit relativ zu dem Injektionsteil verwirklicht werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Injektionseinrichtung für medizinische Zwecke und ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Injektionseinrichtung zu schaffen, wobei die genannten Nachteile nicht auftreten.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche geschaffen werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem eine Injektionseinrichtung für medizinische Zwecke geschaffen wird, welche ein Injektionsteil aufweist, das seinerseits eine Injektionsnadel aufweisen kann. Die Injektionseinrichtung weist weiterhin einen relativ zu dem Injektionsteil verlagerbaren Nadelschutz auf, wobei das Injektionsteil eine erste Magneteinrichtung aufweist, und wobei der Nadelschutz eine zweite Magneteinrichtung aufweist. Die Magneteinrichtungen sind eingerichtet, um eine gesteuerte Relativverlagerung des Nadelschutzes relativ zu dem Injektionsteil zu bewirken. Die Injektionseinrichtung weist Vorteile gegenüber dem Stand der Technik auf. Dadurch, dass eine gesteuerte Relativverlagerung des Nadelschutzes zu dem Injektionsteil bewirkt werden kann, ist es insbesondere möglich, den Nadelschutz automatisiert oder parametergesteuert zu verlagern, sodass eine manuelle Verlagerung nicht mehr nötig ist. Des Weiteren kann eine gesteuerte Relativverlagerung des Nadelschutzes genutzt werden, um einen Zusatznutzen zu verwirklichen. Der Nadelschutz kann dann über seine Funktion einer Schutzkappe hinaus weitere Funktionen in der Injektionseinrichtung insbesondere in Zusammenhang mit einer Injektion übernehmen.
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Der Nadelschutz ist relativ zu dem Injektionsteil vorzugsweise zumindest in eine Schutzstellung und in eine Injektionsstellung verlagerbar. Vorzugsweise kann der Nadelschutz in eine Mehrzahl von Zwischenstellungen, besonders bevorzugt in ein Kontinuum von Zwischenstellungen, zwischen der Schutzstellung und der Injektionsstellung verlagert werden. Dabei zeichnet sich die Schutzstellung dadurch aus, dass der Nadelschutz eine an dem Injektionsteil angeordnete Injektionsnadel vollständig derart übergreift, dass eine versehentliche Berührung der Injektionsnadel und insbesondere eine Verletzung durch diese ausgeschlossen ist, wobei sich die Injektionsstellung dadurch auszeichnet, dass die Injektionsnadel so weit freigelegt ist, dass eine Injektion mit der Injektionseinrichtung durchgeführt werden kann.
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Eine gesteuerte Relativverlagerung schließt die Möglichkeit ein, den Nadelschutz in einer vorbestimmten Position aktiv festzuhalten. Weiterhin schließt eine gesteuerte Relativverlagerung ein aktives Verlagern des Nadelschutzes ein, beispielsweise um diesen von der Schutzstellung in die Injektionsstellung zu verlagern. Dabei ist die Relativverlagerung vorzugsweise parameterabhängig steuerbar, wobei insbesondere eine Verlagerungsgeschwindigkeit, ein Verlagerungsweg, eine Verlagerungsbeschleunigung, eine Verlagerungskraft, und/oder eine Verlagerungsrichtung des Nadelschutzes vorgegeben werden kann/können. Eine gesteuerte Relativverlagerung schließt zusätzlich oder alternativ ein, dass eine anderweitig, beispielsweise manuell oder im Zuge einer Injektion bewirkte Verlagerung des Nadelschutzes gehemmt wird, wobei insbesondere mithilfe der Magneteinrichtungen eine Gegenkraft aufgebaut wird. Auch diese Art der gesteuerten Relativverlagerung erfolgt bevorzugt parameterabhängig, wobei insbesondere die Gegenkraft vorgegeben werden kann.
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Bevorzugt ist die Injektionseinrichtung eingerichtet für eine axiale Relativverlagerung des Nadelschutzes relativ zu dem Injektionsteil. Dabei weist das Injektionsteil – und vorzugsweise auch das Außenteil – eine Längsachse auf, die bei zylindersymmetrischer Ausgestaltung der Injektionseinrichtung mit der Symmetrieachse zusammenfällt. Diese Längsachse definiert die axiale Richtung. Dabei ist der Nadelschutz bevorzugt in axialer Richtung aus einer distalen Schutzstellung in einer proximale Injektionsstellung und umgekehrt verlagerbar.
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Eine axiale Richtung spricht hier und im Folgenden demnach eine Längsrichtung der Injektionseinrichtung an, die vorzugsweise mit einer Symmetrieachse, der bevorzugt zylindrischen Injektionseinrichtung zusammenfällt. Eine Umfangsrichtung umgreift die axiale Richtung konzentrisch. Eine radiale Richtung steht senkrecht auf der axialen Richtung. Dass bei einer Injektion bestimmungsgemäß dem Körper eines Patienten zugewandte Ende der Injektionseinrichtung weist in distale Richtung, wobei das gegenüberliegend angeordnete Ende der Injektionseinrichtung – in axialer Richtung gesehen – in proximale Richtung weist.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung ist als Autoinjektor ausgebildet. Dabei ist ein Autoinjektor insbesondere eine Injektionseinrichtung, welche eingerichtet ist, um eine von dem Injektionsteil umfasste Medikamentendosis im Rahmen einer einmaligen Injektion vollständig in den Körper eines Patienten zu injizieren. Ein anderes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung ist als Pen ausgebildet. Dabei ist ein Pen insbesondere eine Injektionseinrichtung, welche Einzeldosen eines von dem Injektionsteil umfassten Medikaments im Zuge einer Mehrzahl von Injektionen in den Körper eines Patienten injizieren kann.
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Es wird ein Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass die erste Magneteinrichtung als ansteuerbare Magneteinrichtung ausgebildet ist. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass die zweite Magneteinrichtung als ansteuerbare Magneteinrichtung ausgebildet ist. Grundsätzlich reicht es aus, wenn eine der beiden Magneteinrichtungen ansteuerbar ist, es ist aber durchaus möglich, beide Magneteinrichtungen ansteuerbar auszubilden. Mithilfe von wenigstens einer ansteuerbaren Magneteinrichtung kann in sicherer und reproduzierbarer Weise eine gesteuerte Relativverlagerung des Nadelschutzes bewirkt werden.
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Es ist also gemäß einem Ausführungsbeispiel möglich, dass die ansteuerbare Magneteinrichtung an dem Injektionsteil angeordnet ist. In diesem Fall ist eine Kontaktierung der ansteuerbaren Magneteinrichtung in besonders einfacher Weise möglich, da kein Kontakt über bewegliche Teile vermittelt werden muss. Es ist aber auch ein Ausführungsbeispiel möglich, bei welchem die ansteuerbare Magneteinrichtung an dem Nadelschutz angeordnet ist. In diesem Fall ist insbesondere vorgesehen, dass die Ansteuerung über eine Schnittstelle zwischen dem Nadelschutz und einem Teil, relativ zu dem der Nadelschutz verlagerbar ist, beispielsweise dem Injektionsteil, hergestellt wird. Um die insbesondere elektrische Verbindung herzustellen, sind in an sich bekannter Weise Längskontakte und insbesondere Reibkontakte möglich. Auch eine induktive Übertragung von elektrischer Leistung kommt infrage.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung weist ein Steuergerät auf, welches mit wenigstens einer der Magneteinrichtungen zu deren Ansteuerung wirkverbunden ist. Das Steuergerät ist weiterhin bevorzugt eingerichtet, um eine gesteuerte Relativverlagerung des Nadelschutzes durch Ansteuerung der wenigstens einen Magneteinrichtung zu bewirken. Insbesondere ist das Steuergerät bevorzugt eingerichtet, um die gesteuerte Relativverlagerung des Nadelschutzes parameterabhängig zu bewirken.
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Es wird auch ein Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass eine der Magneteinrichtungen als Proportionalmagnet oder als Linearmagnet ausgebildet ist. Dabei gewährleistet die Ausgestaltung von einer der beiden Magneteinrichtungen als Proportional- oder Linearmagnet in besonders effektiver und zugleich einfach ansteuerbarer Weise, dass eine gesteuerte Relativverlagerung des Nadelschutzes relativ zu dem Injektionsteil bewirkt werden kann. Der Proportional- oder Linearmagnet kann beispielsweise eine bestrombare Spule oder auch eine Mehrzahl bestrombarer Spulen aufweisen.
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Vorzugsweise ist die andere Magneteinrichtung als Permanentmagnet ausgebildet. Ein Permanentmagnet ist dabei eine ebenso einfache wie kostengünstige Ausgestaltung für eine Magneteinrichtung. Die Kombination von einer als Proportional- oder Linearmagnet ausgebildeten Magneteinrichtung mit einer als Permanentmagnet ausgebildeten Magneteinrichtung ermöglicht in besonders einfacher, effektiver und kostengünstiger Weise eine steuerbare Relativverlagerung des Nadelschutzes relativ zu dem Injektionsteil. Bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die erste Magneteinrichtung als Proportional- oder Linearmagnet ausgebildet ist, wobei die zweite Magneteinrichtung als Permanentmagnet ausgebildet ist. Weiterhin wird ein Ausführungsbeispiel bevorzugt, bei welchem die zweite Magneteinrichtung als Proportional- oder Linearmagnet ausgebildet ist, wobei die erste Magneteinrichtung als Permanentmagnet ausgebildet ist.
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Im Folgenden wird der einfacheren Darstellung wegen nur noch der Begriff „Proportionalmagnet“ verwendet, dabei ist jedoch stets auch die Ausgestaltung als Linearmagnet mit angesprochen.
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Es wird auch ein Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass diese ein Außenteil aufweist, welches das Injektionsteil umgreift. Das Außenteil weist dabei einen größeren Außendurchmesser auf als das Injektionsteil und dient insofern der besseren Greifbarkeit und Handhabbarkeit der Injektionseinrichtung durch einen Verwender. Weiterhin wird das innerhalb des Außenteils angeordnete Injektionsteil durch das Außenteil vor Beeinträchtigungen und/oder Beschädigungen geschützt.
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Vorzugsweise ist der Nadelschutz in dem Außenteil geführt. Dabei ist es möglich, dass das Außenteil an einer inneren Umfangsfläche wenigstens eine Längsnut, vorzugsweise eine Mehrzahl von Längsnuten aufweist, in welche wenigstens ein Führungsvorsprung, vorzugsweise eine Mehrzahl von Führungsvorsprüngen, des Nadelschutzes eingreifen. Dadurch wird eine unerwünschte Relativdrehung des Nadelschutzes relativ zu dem Außenteil und zugleich auch relativ zu dem Injektionsteil vermieden, und die Relativverlagerung des Nadelschutzes relativ zu dem Injektionsteil und zu dem Außenteil wird sicher geführt.
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Es wird ein Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass das Außenteil wenigstens eine Rastposition für den Nadelschutz aufweist. Dabei ist es möglich, dass der Nadelschutz in seiner Schutzstellung einrastbar ist. Er wird dann sicher und stabil in der Schutzstellung gehalten, auch wenn beispielsweise eine als Proportionalmagnet ausgestaltete Magneteinrichtung nicht bestromt ist. Eine versehentliche Verlagerung des Nadelschutzes und ein damit verbundenes Verletzungsrisiko können so vermieden werden.
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Alternativ oder zusätzlich ist bevorzugt vorgesehen, dass das Außenteil eine Rastposition für den Nadelschutz in dessen Injektionsstellung aufweist. Der Nadelschutz ist dann zur Durchführung einer sicheren und störungsfreien Injektion auch in der Injektionsstellung verrastbar, sodass er dort sicher gehalten wird, auch wenn beispielsweise eine als Proportionalmagnet ausgebildete Magneteinrichtung nicht bestromt wird.
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Es ergibt sich als weiterer Vorteil, dass aufgrund eines fehlenden Vorspannelements, welches dank des gesteuert verlagerbaren Nadelschutzes eingespart werden kann, und gegebenenfalls dank der Rastposition in der Injektionsstellung ein von dem Nadelschutz ausgeübter Druck auf die Haut des Patienten reduziert oder sogar ganz vermieden werden kann.
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Besonders bevorzugt weist das Außenteil eine Mehrzahl von Rastpositionen für den Nadelschutz auf, die entlang der axialen Richtung versetzt zueinander angeordnet sind. Auf diese Weise ist es möglich, den Nadelschutz in einer Vielzahl von verschiedenen Positionen sicher und stabil anzuordnen, auch wenn beispielsweise eine als Proportionalmagnet ausgebildete Magneteinrichtung nicht bestromt wird.
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Die wenigstens eine Rastposition ist vorzugsweise als radiale Vertiefung in der inneren Umfangsfläche des Außenteils und ganz besonders in einer Längsnut, die zur Führung des Nadelschutzes dient – oder versetzt zu dieser –, ausgebildet. Der Nadelschutz weist bevorzugt eine Eigenelastizität auf, welche wenigstens einen Vorsprung, insbesondere den wenigstens einen Führungsvorsprung oder einen Rastvorsprung, radial nach außen drängt. Dabei ist vorzugsweise die an dem Nadelschutz angeordnete, zweite Magneteinrichtung – in axialer Richtung gesehen – auch auf Höhe des Vorsprungs angeordnet, sodass dieser bei einer Ansteuerung von wenigstens einer der beiden Magneteinrichtungen gegen die Elastizität des Nadelschutzes radial nach innen verlagert wird. Der Vorsprung kann dann aus der die Rastposition darstellenden Vertiefung heraus verlagert werden und relativ zu dem Außenteil und dem Injektionsteil in axialer Richtung verlagert werden. Endet die Bestromung, drängt die Eigenelastizität des Nadelschutzes den Vorsprung radial nach außen, wobei er in eine als Vertiefung ausgebildete Rastposition des Außenteils einrasten kann. Dabei weist die wenigstens eine Rastposition bevorzugt eine Anlaufschräge auf, welche als Einführhilfe für den Vorsprung des Nadelschutzes ausgebildet ist, sodass dieser sicher in die vorbestimmte Rastposition einrastet.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung ist vorgesehen, dass das Injektionsteil eine Führungshülse zur Aufnahme eines Primärpackmittels aufweist. Das Primärpackmittel ist bevorzugt eine Karpule oder eine Spritze. Die erste Magneteinrichtung ist bevorzugt an der Führungshülse angeordnet. Das Injektionsteil weist also besonders bevorzugt die Führungshülse einerseits und das in der Führungshülse angeordnete Primärpackmittel, insbesondere die Karpule oder die Spritze, welche durch die Führungshülse geführt und gehalten wird, andererseits auf. Zugleich wird das typischerweise aus einem zerbrechlichen oder leicht beschädigbaren Material bestehende Primärpackmittel durch die Führungshülse geschützt. Die erste Magneteinrichtung ist dann insbesondere an einer Außenfläche, besonders bevorzugt einer Mantelfläche, der Führungshülse angeordnet. Durch die Führungshülse kann der gesamte Aufbau der Injektionseinrichtung stabilisiert und besonders dauerhaft und hochwertig gestaltet werden.
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Es wird alternativ ein Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass das Injektionsteil als Primärpackmittel ausgebildet ist. Dabei ist das Injektionsteil besonders bevorzugt als Karpule oder als Spritze ausgebildet. Die zweite Magneteinrichtung ist in diesem Fall an dem Primärpackmittel angeordnet oder in das Primärpackmittel integriert. In diesem Fall kann auf eine Führungshülse verzichtet werden, sodass die Injektionseinrichtung kostengünstiger und einfacher aufgebaut sein kann. Ist die Magneteinrichtung an dem Primärpackmittel angeordnet, kann sie beispielsweise aufgeklebt, aufgesteckt, aufgeschraubt oder in anderer geeigneter Weise befestigt sein. Eine in das Primärpackmittel integrierte Magneteinrichtung kann beispielsweise verwirklicht werden, indem diese in einem Zweikomponenten-Spritzgussverfahren bei der Herstellung des Primärpackmittels an einen Grundkörper angespritzt oder gemeinsam mit diesem hergestellt wird. Dabei ist es insbesondere möglich, dass als eine der Komponenten des Zweikomponenten-Spritzgussverfahrens eine magnetische Komponente verwendet wird, die in geeigneter Weise in das Primärpackmittel integriert wird. Das Primärpackmittel wird dabei vorzugsweise zumindest bezüglich der nichtmagnetischen Komponente aus einem Kunststoff hergestellt.
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Es wird auch ein Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass es ein Steuergerät zur Ansteuerung der wenigstens einen ansteuerbaren Magneteinrichtung aufweist. In dieser Weise ist besonders sicher und insbesondere parametrierbar die Relativverlagerung des Nadelschutzes steuerbar. Besonders bevorzugt ist das Steuergerät eingerichtet zur Positionsbestimmung des Nadelschutzes relativ zu dem Injektionsteil. Dabei kann insbesondere mittels eines Proportionalmagneten ohne weiteres über eine in diesem induzierte Spannung eine Position eines weiteren Magneten, insbesondere eines Permanentmagneten, relativ zu dem Proportionalmagneten festgestellt werden. Die Positionsbestimmung kann insbesondere genutzt werden, um zu prüfen, in welcher Stellung der Nadelschutz angeordnet ist, und/oder um eine maximale Freigabelänge und damit insbesondere eine maximale Eindringtiefe einer an dem Injektionsteil angeordneten Injektionsnadel in den Körper eines Patienten zu definieren. Dabei ist die maximale Eindringtiefe der Injektionsnadel besonders bevorzugt patientenabhängig und/oder abhängig von einer Art der Injektion parametrierbar, wo beispielsweise verschiedene Eindringtiefen für Patienten mit verschiedenem Body-Mass-Index (BMI) sowie für verschiedene Injektionsarten, insbesondere eine subkutane, intrakutane, intradermale, intraarterielle, intravenöse, intramuskuläre oder andere Injektion, vorgegeben werden können. Dabei kann das Steuergerät vorzugsweise durch einen Arzt oder einen Verwender der Injektionseinrichtung parametriert werden.
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Besonders bevorzugt wird auch ein Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung, das sich dadurch auszeichnet, dass es kein elastisches Element, insbesondere kein Federelement, für eine Vorspannung des Nadelschutzes in seine Schutzstellung aufweist. Auf ein solches elastisches Element kann verzichtet werden, da der Nadelschutz einerseits durch die Magneteinrichtung gesteuert relativ zu dem Injektionsteil verlagert werden kann, wobei er andererseits vorzugsweise zumindest in der Schutzstellung verrastet werden kann. Ein Verzicht auf ein elastisches Element erhöht die Sicherheit der Injektionseinrichtung, weil bei einem Versagen der Magneteinrichtungen keine Kräfte mehr auf den Nadelschutz wirken. Dieser kann also nicht beispielsweise unkontrolliert durch das elastische Element in distaler Richtung katapultiert und insbesondere herausgeschleudert werden. Außerdem entfällt mit dem elastischen Element ein vergleichsweise anfälliges Verschleißteil, wodurch die Lebensdauer und Haltbarkeit der Injektionseinrichtung erhöht ist. Weiterhin wird ein durch das elastische Element vermittelt über den Nadelschutz ansonsten auf die Haut des Patienten ausgeübter Druck vermieden.
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Die Aufgabe wird insbesondere auch gelöst, indem ein Verfahren zum Betreiben einer Injektionseinrichtung für medizinische Zwecke geschaffen wird, wobei eine Relativverlagerung zwischen einem Nadelschutz und einem zur Anordnung einer Injektionsnadel eingerichteten, vorzugsweise eine Injektionsnadel aufweisenden, Injektionsteil gesteuert wird, indem wenigstens eine Magneteinrichtung angesteuert wird, die an dem Nadelschutz oder an dem Injektionsteil angeordnet ist. Besonders bevorzugt wird im Rahmen des Verfahrens eine Injektionseinrichtung nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele betrieben. Im Rahmen des Verfahrens ergeben sich die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit der Injektionseinrichtung erläutert wurden.
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Dabei schließt eine Steuerung der Relativverlagerung zwischen dem Nadelschutz und dem Injektionsteil insbesondere ein, dass der Nadelschutz relativ zu dem Injektionsteil in einer vorbestimmten Position gehalten wird, dass der Nadelschutz aktiv relativ zu dem Injektionsteil verlagert wird, und/oder dass eine Verlagerung des Nadelschutzes relativ zu dem Injektionsteil aktiv gehemmt wird. In letztem Fall wird vorzugsweise parameterabhängig eine Gegenkraft erzeugt, welche einer Verlagerung des Nadelschutzes entgegenwirkt, die durch von außen an diesem angreifende Kräfte getrieben wird. Die zu erzeugende Gegenkraft ist vorzugsweise in einem Steuergerät der Injektionseinrichtung parametrierbar, insbesondere abhängig von einem bestimmungsgemäßen Verwender der Injektionseinrichtung und/oder einer Injektionsart.
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Es wird eine Ausführungsform des Verfahrens bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass geprüft wird, ob eine an dem Injektionsteil angeordnete Injektionsnadel einen vorbestimmten Einstichweg zurückgelegt hat. Im Rahmen dieser Ausführungsform des Verfahrens kann geprüft werden, ob die Injektionsnadel mit einer – vorzugsweise parametrierbaren – Eindringtiefe in den Körper eines Patienten eingedrungen ist. Die Eindringtiefe ist dabei insbesondere in Abhängigkeit von dem konkreten Patienten und/oder von einer Injektionsart parametrierbar. Zur Prüfung des vorbestimmten Einstichwegs ist vorzugsweise eine Position einer Stirnfläche des Nadelschutzes genau auf Höhe einer Spitze der Injektionsnadel bekannt, wobei der Nadelschutz mit seiner Stirnfläche zu Beginn der Injektion auf diese bekannte Höhe verlagert wird. Die Injektionseinrichtung wird dann mit der Stirnfläche des Nadelschutzes in dieser Position auf die Haut des Patienten aufgesetzt. Anschließend wird die Injektionsnadel in den Körper des Patienten hineinverlagert, wobei der Nadelschutz relativ zu der Injektionsnadelspitze in proximaler Richtung verlagert wird. Dabei kann das Erreichen einer vorbestimmten Endposition des Nadelschutzes detektiert werden, wobei der Weg zwischen der bekannten Position auf Höhe der Spitze der Injektionsnadel und der vorbestimmten Endposition dem vorbestimmten Einstichweg entspricht. Es ist möglich, dass der Nadelschutz an der vorbestimmten Endposition aktiv gehalten oder arretiert wird, sodass für den Verwender erkennbar ist, dass die vorbestimmte Eindringtiefe erreicht wurde. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass der Nadelschutz bereits zu Beginn der Injektion auf die vorbestimmte Endposition verlagert wird, wobei dann die Injektion derart erfolgt, dass die Injektionseinrichtung mit der Injektionsnadel bis zum Erreichen eines Hautkontakts mit der Stirnfläche des Nadelschutzes in den Körper des Patienten geführt wird.
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Es wird auch eine Ausführungsform des Verfahrens bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass eine beim Einstechen der Injektionsnadel wirkende Gegenkraft in vorbestimmter Weise beeinflusst wird. Es zeigt sich, dass das Einschieben der Injektionsnadel in Körpergewebe eines Patienten stets eine gewisse Kraft erfordert. Dabei ist es gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens möglich, dass die insgesamt für die Injektion nötige Kraft verringert wird, indem der Nadelschutz während des Eindringens der Injektionsnadel in das Körpergewebe aktiv zurückverlagert wird. Es braucht dann nicht zusätzlich eine Kraft zur Verlagerung des Nadelschutzes aufgewandt werden. Auf diese Weise kann die Injektion für den Verwender, insbesondere für einen die Injektion selbst durchführenden Patienten, verringert werden. Dies ist insbesondere günstig bei alten und gebrechlichen Patienten, bei Epileptikern oder auch bei Kindern. Alternativ ist bei einer Ausführungsform des Verfahrens vorgesehen, dass die beim Eindringen der Injektionsnadel in das Körpergewebe wirkende Kraft durch Erzeugen einer der Verlagerung des Nadelschutzes entgegenwirkenden Gegenkraft vergrößert wird. Auf diese Weise kann zum einen die Haut des Patienten bei der Injektion gespannt werden, zum anderen kann verhindert werden, dass die Injektionsnadel versehentlich zu weit und insbesondere zu schwungvoll in das Körpergewebe hineingeschoben wird. Diese Ausführungsform des Verfahrens kann vorteilhaft kombiniert werden mit einer Positionserkennung, wobei der Nadelschutz insbesondere an einer vorbestimmten Endposition für die Eindringtiefe der Injektionsnadel gehalten oder arretiert werden kann. Die Erzeugung einer Gegenkraft bewirkt zusätzlich eine erhöhte Sicherheit der Injektionseinrichtung, weil beispielsweise Kinder, die mit der Injektionseinrichtung spielen, nicht versehentlich eine Injektion durchführen können.
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Es wird auch eine Ausführungsform des Verfahrens bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass der Nadelschutz nach erfolgter Injektion aktiv ausgefahren, das heißt in distaler Richtung verlagert wird, um die Injektionsnadel aus einer Injektionsposition zurück zu verlagern. Dies spricht insbesondere an, dass das Injektionsteil durch distale Verlagerung des Nadelschutzes von dem Körper des Patienten wegbewegt wird, wobei zugleich die Injektionsnadel aus dem Körpergewebe des Patienten zurückgezogen wird. Der Verwender und insbesondere der Patient, welcher die Injektionseinrichtung selbst bedient, muss dann die Injektionsnadel nach beendeter Injektion nicht aus eigener Kraft aus dem Körpergewebe herausziehen, sondern diese wird vielmehr durch aktive Verlagerung des Nadelschutzes herausgedrängt. Auch kann eine zu lange Verweildauer der Injektionsnadel im Körper des Patienten vermieden werden.
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In besonders bevorzugter Weise kann im Rahmen des Verfahrens eine Zeitsteuerung für die Injektionsdauer vorgesehen sein. Dabei ist es möglich, dass das Erreichen einer maximalen Eindringtiefe der Injektionsnadel in das Körpergewebe detektiert wird, wonach die Injektion gestartet oder jedenfalls ein Beginn der Injektion angenommen wird. Nach einer vorbestimmten, insbesondere parametrierbaren Zeitdauer kann dann der Nadelschutz in distaler Richtung verlagert werden, um ein Ende der Injektion anzuzeigen und vorzugsweise zugleich die Injektionsnadel aus dem Körpergewebe herauszudrängen. Das Ende der Injektion kann auch durch eine kurze Bewegung, insbesondere Vibration, des Nadelschutzes angezeigt werden.
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Es wird auch eine Ausführungsform des Verfahrens bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass eine maximale Eindringtiefe für die Injektionsnadel vorgegeben wird. Dies entspricht der bereits zuvor erläuterten Ausführungsform des Verfahrens, wobei der Nadelschutz beim Erreichen einer vorbestimmten Endposition, welche die maximale Eindringtiefe definiert, gehalten oder arretiert wird. Dabei ist ein weiteres Eindringen der Injektionsnadel in das Körpergewebe des Patienten aufgrund des gesperrten Nadelschutzes nicht mehr möglich. Dadurch kann vermieden werden, dass die Injektionsnadel durch den Verwender versehentlich zu tief in das Körpergewebe vorgeschoben wird. Insbesondere kann so eine Verletzung von unter dem bestimmungsgemäßen Injektionsort angeordneten Bereichen des Körpers vermieden werden. Es ist auch bevorzugt möglich, dass mittels einer Messung einer erforderlichen Kraft zum Vorschieben der Injektionsnadel detektiert werden kann, in welchem Teil des Körpergewebes des Patienten sich die Injektionsnadel befindet, beispielsweise im Fett- oder im Muskelgewebe. Dadurch kann vorzugsweise eine Endposition des Nadelschutzes relativ zu dem Injektionsteil im Sinne eines bestimmungsgemäßen Injektionsortes während des Eindringens der Injektionsnadel in die Haut des Patienten ermittelt werden.
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Es wird auch eine Ausführungsform des Verfahrens bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass der Nadelschutz zumindest für eine vorbestimmte Zeitdauer zu Vibrationen angeregt wird. Dies kann beispielsweise durchgeführt werden, um das Ende einer vorbestimmten Injektionsdauer anzuzeigen, in ähnlicher Weise, wie dies für elektrische Zahnbürsten zur Anzeige einer Putzdauer bekannt ist. Es ist aber auch möglich, dass der Nadelschutz während dem Eindringen der Injektionsnadel in das Körpergewebe des Patienten zu Vibrationen angeregt wird, um das Eindringen der Injektionsnadel zu erleichtern. Dabei kann der Nadelschutz insbesondere zu hochfrequenten Schwingungen angeregt werden, um die Eigenschaften des Körpergewebes und der Haut in für das Eindringen der Injektionsnadel günstiger Weise zu beeinflussen. Eine ähnliche Vorgehensweise ist beispielsweise von Rasierklingen bekannt, welche zu Vibrationen angeregt werden können, um die Rasur zu erleichtern oder gründlicher zu gestalten.
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Die Beschreibung der Injektionseinrichtung einerseits und des Verfahrens andererseits sind komplementär zueinander zu verstehen. Merkmale der Injektionseinrichtung, die explizit oder implizit in Zusammenhang mit dem Verfahren erläutert wurden, sind bevorzugt einzeln oder miteinander kombiniert Merkmale eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Injektionseinrichtung. Verfahrensschritte, die explizit oder implizit in Zusammenhang mit der Injektionseinrichtung erläutert wurden, sind bevorzugt einzeln oder miteinander kombiniert Schritte einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens. Dieses zeichnet sich bevorzugt durch wenigstens einen Verfahrensschritt aus, welcher durch wenigstens ein Merkmal der Injektionseinrichtung bedingt ist. Die Injektionseinrichtung zeichnet sich bevorzugt durch wenigstens ein Merkmal aus, welches durch wenigstens einen Schritt einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens bedingt ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Injektionseinrichtung in einer ersten Funktionsstellung;
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2 das Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung gemäß 1 in einer zweiten Funktionsstellung;
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3 die Injektionseinrichtung gemäß 1 in einer dritten Funktionsstellung;
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4 die Injektionseinrichtung gemäß 1 in einer vierten Funktionsstellung;
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5 eine Schnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Injektionseinrichtung; und
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6 eine Schnittdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels der Injektionseinrichtung.
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1 zeigt eine Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Injektionseinrichtung 1 im Längsschnitt. Die Injektionseinrichtung 1 ist ausgebildet für medizinische Zwecke und dient insbesondere der Injektion von Wirk- und/oder Hilfsstoffen in Körpergewebe eines Patienten. Hierzu weist die Injektionseinrichtung 1 ein Injektionsteil 3 auf, welches eine Injektionsnadel 5 aufweist. Weiterhin weist die Injektionseinrichtung 1 einen relativ zu dem Injektionsteil 3 verlagerbaren Nadelschutz 7 auf. Dabei ist an dem Injektionsteil 3 eine erste Magneteinrichtung 9 angeordnet, wobei an dem Nadelschutz 7 eine zweite Magneteinrichtung 11 angeordnet ist.
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Die Magneteinrichtungen 9, 11 sind eingerichtet, um eine gesteuerte Relativverlagerung des Nadelschutzes 7 relativ zu dem Injektionsteil 3 – in axialer Richtung, also in 1 vertikal – zu bewirken. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die erste Magneteinrichtung 9 als Proportional- oder Linearmagnet ausgebildet, wobei sie insoweit als ansteuerbare Magneteinrichtung ausgebildet ist. Die zweite Magneteinrichtung 11 ist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als Permanentmagnet ausgebildet, beziehungsweise sie weist eine Mehrzahl von entlang einer Umfangslinie des Nadelschutzes 7 verteilt angeordneten, einzelnen Permanentmagneten auf, von denen in der Schnittansicht von 1 zwei einzelne Permanentmagnete dargestellt sind. In entsprechender Weise ist es möglich, dass auch die erste Magneteinrichtung 9 eine – in Umfangsrichtung gesehen – verteilte Anordnung einzelner Proportional- oder Linearmagnete aufweist. Besonders bevorzugt wird generell eine symmetrische Verteilung, wobei benachbarte Magnete gleiche Winkelabstände voneinander aufweisen. Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass separate Permanentmagnete der zweiten Magneteinrichtung 11 mit entsprechenden separaten Proportional- oder Linearmagneten der ersten Magneteinrichtung 9 fluchten, sodass eine maximale magnetische Überlappung und damit ein hoher Wirkungsgrad der Magneteinrichtungen 9, 11 erreicht werden kann.
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Die Injektionseinrichtung 1 weist ein Außenteil 13 auf, welches das Injektionsteil 3 umgreift. Dabei erhöht das Außenteil 13 den Bedienkomfort der Injektionseinrichtung 1 und schützt zugleich das Injektionsteil 3 vor einer Beschädigung. Der Nadelschutz 7 ist in dem Außenteil 13 geführt, wobei dieses hier – in Umfangsrichtung gesehen – verteilt angeordnete, radiale Längsnuten 15 aufweist, wobei der Nadelschutz eine entsprechende Anzahl – in Umfangsrichtung gesehen – verteilt angeordnete Führungsvorsprünge 17 aufweist, welche in die Längsnuten 15 greifen. Auf diese Weise wird eine Relativdrehung des Nadelschutzes 7 zu dem Außenteil 13 und vorzugsweise auch zu dem Injektionsteil 3 um deren Längsachse verhindert, und es wird zugleich eine sichere und stabile Führung des Nadelschutzes 7 in dem Außenteil 13 gewährleistet.
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Es ist auch alternativ zu 1 ein Ausführungsbeispiel möglich, bei welchem die erste Magneteinrichtung 9 als Permanentmagnet ausgebildet ist, wobei die zweite Magneteinrichtung 11 als Proportional- oder Linearmagnet ausgebildet ist. Eine elektrische Kontaktierung der relativ zu dem Injektionsteil 3 verlagerbaren zweiten Magneteinrichtung 11 erfolgt dann vorzugsweise über Reibkontakte, die insbesondere als Längskontakte in den Führungsnuten 15 des Außenteils 13 vorgesehen sein können. Entsprechende Gegenkontakte können beispielsweise an den Führungsvorsprüngen 17 angeordnet sein.
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Bevorzugt weist das Außenteil 13 wenigstens eine Rastposition für den Nadelschutz 7 auf. Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Außenteil 13 bevorzugt genau eine Rastposition für den Nadelschutz 7 auf, die jedoch in 1 nicht dargestellt ist. Der Nadelschutz 7 ist in 1 in seiner Schutzstellung angeordnet dargestellt, in welcher er die Injektionsnadel 5 vollständig um- und übergreift, sodass eine versehentliche Berührung derselben und insbesondere eine Verletzung eines Verwenders der Injektionseinrichtung 1 ausgeschlossen ist. Die Rastposition ist bevorzugt derart an dem Außenteil 13 vorgesehen, dass der Nadelschutz 7 in seiner in 1 dargestellten Position, also der Schutzstellung, in der Rastposition eingerastet ist.
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Die wenigstens eine Rastposition ist vorzugsweise als radiale Ausnehmung in einer inneren Umfangsfläche 19 des Außenteils 13 ausgebildet. Dabei ist es möglich, dass eine Vielzahl radialer Ausnehmungen entlang einer Umfangslinie verteilt – bevorzugt jeweils an den Winkelpositionen der Längsnuten 15 und/oder zu diesen versetzt – und insbesondere mit den Führungsvorsprüngen 17 und/oder mit zusätzlichen Rastvorsprüngen fluchtend vorgesehen ist, wobei die radialen Ausnehmungen vorzugsweise tiefer in das Material des Außenteils 13 eingreifen, als die Längsnuten 15. Die Führungsvorsprünge 17 und/oder Rastvorsprünge können dann am Ort der Rastposition in die radialen Ausnehmungen eingreifen, sodass der Nadelschutz 7 hier einrastet. Dabei werden die Führungsvorsprünge 17 und/oder Rastvorsprünge vorzugsweise bei fehlender Bestromung der ersten Magneteinrichtung 9 durch eine Eigenelastizität des Nadelschutzes 7 in die radialen Ausnehmungen gedrängt. Sie werden radial nach innen gezogen, wenn die erste Magneteinrichtung 9 bestromt wird. Um dies sicher zu gewährleisten, sind die Permanentmagnete der zweiten Magneteinrichtung 11 bevorzugt an gleichen Winkelpositionen – in Umfangsrichtung gesehen – wie die Führungsvorsprünge 17 und/oder die Rastvorsprünge angeordnet, wie dies auch in 1 dargestellt ist. Wird die erste Magneteinrichtung 9 bestromt, werden die Permanentmagnete der zweiten Magneteinrichtung 11 radial nach innen in Richtung der ersten Magneteinrichtung 9 gezogen, wobei zugleich auch die Führungsvorsprünge 17 und/oder Rastvorsprünge radial nach innen gezogen werden, wodurch sie aus den radialen Ausnehmungen herausverlagert werden.
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Besonders bevorzugt wird die wenigstens eine Rastposition durch eine – in Umfangsrichtung gesehen – umlaufende Ringnut ausgebildet. Sie ist in diesem Fall besonders einfach herstellbar. An den Schnittorten der Längsnuten 15 mit der Ringnut sind dann bevorzugt radiale Ausnehmungen angeordnet, in welche die Führungsvorsprünge 17 einrasten können.
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Vorzugsweise weist die wenigstens eine Rastposition eine Anlaufschräge für die Führungsvorsprünge 17 und/oder Rastvorsprünge auf, sodass diese sicher und stabil in die wenigstens eine Rastposition gedrängt werden, auch wenn sich der Nadelschutz 7 mit den Führungsvorsprüngen 17 und/oder Rastvorsprüngen nicht genau auf axialer Höhe der Rastposition befindet. Dies erhöht die Sicherheit der Injektionseinrichtung 1 und führt zu einer definierten Anordnung des Nadelschutzes 7 in einer vorbestimmten Position.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Injektionsteil 3 eine Führungshülse 21 auf, die eingerichtet ist zur Aufnahme eines Primärpackmittels 23, das hier als Karpule 25 ausgebildet ist. Insbesondere handelt es sich bei der Karpule 25 hier um eine Doppelkammerkarpule. Die Injektionsnadel 5 ist vorzugsweise für eine mehrfache Verwendung der Karpule 25 lösbar mit der Führungshülse 21 verbunden und durchsticht ein Septum 27 der Karpule 25, wenn die Karpule 25 bestimmungsgemäß in die Führungshülse 21 eingesetzt und/oder die Injektionsnadel 5 bestimmungsgemäß auf die Führungshülse 21 aufgeschraubt wird. Die erste Magneteinrichtung 9 ist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel an der Führungshülse 21 angeordnet.
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Alternativ ist auch ein Ausführungsbeispiel möglich, bei welchem das Injektionsteil 3 selbst als Primärpackmittel ausgebildet ist, insbesondere als Karpule oder als Spritze. In diesem Fall ist die erste Magneteinrichtung 9 an dem Primärpackmittel angeordnet oder in das Primärpackmittel integriert. Insbesondere ist es möglich, dass das Primärpackmittel in diesem Fall in einem Einkomponenten-Spritzgussverfahren mit Einleger für die erste Magneteinrichtung 9, oder in einem Zweikomponenten-Spritzgussverfahren mit einer Kombination aus Kunststoff-Spritzguss für einen Grundkörper des Primärpackmittels und Metallpulver-Spritzguss für die erste Magneteinrichtung 9 hergestellt ist, wobei Magnetelemente der ersten Magneteinrichtung 9 in den Grundkörper des Primärpackmittels eingespritzt oder mit dem Material des Grundkörpers umspritzt werden. Das Primärpackmittel wird vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt.
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Die Injektionseinrichtung 1 weist bevorzugt ein in den Figuren nicht dargestelltes Steuergerät zur Ansteuerung der wenigstens einen ansteuerbaren Magneteinrichtung 9, 11 auf. Dabei ist das Steuergerät bevorzugt eingerichtet, um eine Position des Nadelschutzes 7 relativ zu dem Injektionsteil 3 zu bestimmen. Dies ist bei Verwendung eines Proportional- oder Linearmagneten ohne weiteres möglich, indem eine durch einen relativ hierzu verlagerten Permanentmagneten induzierte Spannung detektiert wird.
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Wichtig ist, dass bei der Injektionseinrichtung 1 der Nadelschutz 7 relativ zu dem Injektionsteil 3 in gesteuerter Weise verlagerbar oder auch an einer vorbestimmten Position festhaltbar ist, indem die wenigstens eine ansteuerbare Magneteinrichtung, hier konkret die erste Magneteinrichtung 9, in geeigneter Weise angesteuert wird. Die Funktionsweise der Injektionseinrichtung 1 wird anhand der 2 bis 4 näher erläutert.
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2 zeigt das Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung 1 gemäß 1 in einer zweiten Funktionsstellung. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insoweit auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Der Nadelschutz 7 ist hier so weit – in axialer Richtung, also in Richtung einer Symmetrie- oder Längsachse der Injektionseinrichtung 1 – aus seiner in 1 dargestellten Schutzstellung zurückgezogen, dass eine Schutzkappe 31 durch einen Verwender manuell von der Injektionsnadel 5 abgezogen werden kann.
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Die in 2 dargestellte Position des Nadelschutzes 7 ist zugleich vorzugsweise eine Position, welche der Nadelschutz 7 zu Beginn einer Injektion einnimmt. Eine stirnseitige Öffnung 37 und insbesondere eine Stirnfläche 38 des Nadelschutzes 7 ist/sind dann gerade auf Höhe einer Spitze der Injektionsnadel 5 angeordnet. Somit ist zum einen eine Verletzung des Verwenders ausgeschlossen, zum anderen kann ein vorbestimmter Einstichweg sichergestellt und/oder geprüft werden, wenn der Nadelschutz 7 zu Beginn der Injektion in einer definierten, vorbestimmten Relativposition zu der Injektionsnadel 5 angeordnet ist. Die entsprechende Position des Nadelschutzes 7, insbesondere die entsprechende Position der zweiten Magneteinrichtung 11 relativ zu der ersten Magneteinrichtung 9, ist vorzugsweise in dem Steuergerät hinterlegt und insbesondere parametrierbar. Wird die Injektionseinrichtung 1 nach Abzug der Schutzkappe 31 in der in der 2 dargestellten Position des Nadelschutzes 7 mit der Stirnfläche 38 auf die Haut eines Patienten aufgesetzt, liegt die Öffnung 37 fluchtend mit der Spitze der Injektionsnadel 5 auf der Haut des Patienten auf. Eine von dieser Position aus gemessene Relativverlagerung des Nadelschutzes 7 in proximaler Richtung zeigt dann zugleich den Einstichweg der Injektionsnadel 5 in das Körpergewebe des Patienten an, sodass die Eindringtiefe bestimmt und die Einhaltung eines vorbestimmten Einstichwegs geprüft werden kann.
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Die in 2 dargestellte Relativposition des Nadelschutzes 7 relativ zu der Injektionseinrichtung 3 ist zugleich auch eine bevorzugte Position, welche der Nadelschutz 7 einnimmt, damit ein Verwender die Schutzkappe 31 manuell abziehen kann. In dieser Position ist nämlich zum einen gewährleistet, dass die Schutzkappe 31 von dem Verwender ergriffen und abgezogen werden kann, zum anderen ist gewährleistet, dass die Injektionsnadel 5 nicht über die Öffnung 37 hinausragt, sodass sich der Verwender nicht versehentlich an der Injektionsnadel 5 verletzen kann.
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3 zeigt eine Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels der Injektionseinrichtung 1 gemäß 1 in einer dritten Funktionsstellung. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insoweit auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Der Nadelschutz 7 ist hier relativ zu dem Injektionsteil 3 und zugleich relativ zu dem Außenteil 13 weiter in proximaler Richtung zurückgezogen als in der in 2 dargestellten, zweiten Funktionsstellung. Dabei ragt die Injektionsnadel über die Öffnung 37 hinaus, sodass sie in das Körpergewebe eines Patienten eindringen kann oder bereits eingedrungen sein kann. Es ist möglich, dass mithilfe der Magneteinrichtungen 9, 11 eine maximale Eindringtiefe der Injektionsnadel 5 in das Körpergewebe des Patienten limitiert wird. Beispielsweise ist es möglich, dass die in 3 dargestellte Funktionsstellung einer derart limitierten Eindringtiefe der Injektionsnadel 5 entspricht. Der Nadelschutz 7 kann dann mithilfe der Magneteinrichtung 9, 11 in einer vorbestimmten Position, beispielsweise in der in 3 dargestellten Position, gehalten werden, sodass ein weiteres Eindringen der Injektionsnadel 5 in das Körpergewebe verhindert werden kann.
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Dabei ist die maximale Eindringtiefe der Injektionsnadel 5 vorzugsweise parametrierbar und insbesondere in dem Steuergerät hinterlegbar. Sie kann dabei insbesondere abhängig von Eigenschaften des konkreten Patienten und/oder von einer Injektionsart gewählt werden. Beispielsweise kann für Patienten mit höherem Body-Mass-Index eine größere Eindringtiefe gewählt werden als für Patienten mit niedrigem Body-Mass-Index. Außerdem kann die Eindringtiefe abhängig davon gewählt werden, ob eine subkutane, intrakutane, intradermale, intramuskuläre, intraarterielle oder intravenöse, oder eine andere Injektion vorgenommen werden soll.
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4 zeigt das erste Ausführungsbeispiel der Injektionseinrichtung 1 gemäß 1 in einer vierten Funktionsstellung. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Dabei ist in der in 4 dargestellten Funktionsstellung der Nadelschutz 7 maximal weit in proximaler Richtung zurückgezogen, sodass ausgehend von der Öffnung 37 eine maximale Injektionslänge der Injektionsnadel 5 freigegeben ist.
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Ein Vergleich der 3 und 4 zeigt, dass beispielsweise bei einer Injektion in das Fettgewebe eines Patienten eine Verlagerung des Nadelschutzes 7 bei der in 3 dargestellten Position begrenzt werden kann, sodass der Nadelschutz bei Erreichen dieser Position durch die Magneteinrichtungen 9, 11 gehalten wird. Soll dagegen tiefer als in das Fettgewebe injiziert werden, beispielsweise bei einer intramuskulären Injektion, kann der Nadelschutz 7 vor oder während der Injektion bis in die maximale Injektionsstellung gemäß 4 verlagert werden. Wie bereits angesprochen, kann die Injektions- oder Eindringtiefe, mithin ein vorbestimmter Einstichweg, mithilfe einer geeigneten Ansteuerung der Magneteinrichtungen 9, 11 limitiert werden, insbesondere in parametrierbarer Weise.
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Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass der Nadelschutz 7 während eines Eindringens der Injektionsnadel 5 in Körpergewebe aktiv zurückverlagert wird, sodass eine bei der Injektion wirkende Gegenkraft für den Verwender minimiert wird. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass beim Einstechen der Injektionsnadel 5 aktiv eine Gegenkraft mithilfe der Magneteinrichtungen 9, 11 erzeugt wird, um beispielsweise zu verhindern, dass die Injektionsnadel 5 zu schwungvoll und/oder zu weit in das Körpergewebe eingeführt wird. Auch kann die Haut des Patienten durch eine solche Gegenkraft gespannt werden. Weiterhin kann eine Schmerzreduktion durch einen gezielten Druck auf um die Einstichstelle herum angeordnetes Gewebe und damit eine Reizung der Umgebung der Einstichstelle bewirkt werden. Die Gegenkraft kann auch als Sicherheitsmerkmal verwendet werden, um beispielsweise eine Verletzung von Kindern, die mit der Injektionseinrichtung 1 spielen, zu vermeiden.
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Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass die Injektionsnadel 5 nach erfolgter Injektion durch aktives Verlagern des Nadelschutzes 7 in distaler Richtung aus dem Körpergewebe herausgedrängt wird. Dabei kann eine Verweildauer des Nadelschutzes 7 in einer vorbestimmten Injektionsstellung parametriert werden, insbesondere kann eine vorbestimmte Haltezeit und/oder Injektionszeit programmiert werden.
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Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass der Nadelschutz 7 mittels der Magneteinrichtungen 9, 11 zu Vibrationen angeregt wird. Dies kann beispielsweise zum Anzeigen eines Endes einer vorbestimmten Injektions- oder Haltezeit genutzt werden, es können dem Nadelschutz 7 aber auch Vibrationen während des Eindringens der Injektionsnadel 5 in das Körpergewebe aufgeprägt werden, wodurch gegebenenfalls das Eindringen der Injektionsnadel 5 in das Körpergewebe erleichtert wird. Auch eine Schmerzreduktion ist auf diese Weise möglich.
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Durch aktive Steuerung der Relativbewegung des Nadelschutzes 7 relativ zu dem Injektionsteil 3 ist es auch möglich, eine Einstechgeschwindigkeit der Injektionsnadel 5 in das Körpergewebe zu beeinflussen, insbesondere in parametrierbarer Weise festzulegen. Ebenso kann eine Mindestkraft bestimmt werden, die ein Patient zum Durchführen der Injektion mindestens aufbringen muss. Dies kann insbesondere auch dazu dienen, die Auswirkungen eines Tremors des Patienten bei der Injektion zu lindern und den Einstichvorgang definierter zu gestalten.
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Die Injektionseinrichtung 1 weist vorzugsweise eine Spannungsquelle zur Bestromung der wenigstens einen ansteuerbaren Magneteinrichtung 9, 11 auf. Dabei kann es sich um eine Batterie oder einen Akkumulator handeln.
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5 zeigt eine Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Injektionseinrichtung 1 im Längsschnitt. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Auch bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Schutzkappe 31 durch einen Benutzer manuell entfernt, wobei hierzu der Nadelschutz 7 vorzugsweise aktiv in die in 2 dargestellte Position verlagert wird, sodass der Benutzer die Schutzkappe 31 gefahrlos abziehen kann, ohne die Nadelspitze der Injektionsnadel 5 zu berühren.
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Weiterhin weist das zweite Ausführungsbeispiel gemäß 5 im Vergleich zu dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 eine Mehrzahl von Rastpositionen 39 auf, wobei der besseren Übersichtlichkeit wegen hier nur eine der Rastpositionen mit dem Bezugszeichen 39 gekennzeichnet ist. Wie bereits zuvor in Zusammenhang mit der in 1 nicht dargestellten, einzigen Rastposition des ersten Ausführungsbeispiels der Injektionseinrichtung 1 erläutert, sind die Rastpositionen 39 hier bevorzugt als – in Umfangsrichtung gesehen – umlaufende Ringnuten ausgebildet, welche sich radial – ausgehend von der inneren Umfangsfläche 19 des Außenteils 13 tiefer in dessen Material hinein erstrecken als die Längsnuten 15. Dementsprechend sind an Schnittorten, an welchen die Längsnuten 15 die Ringnuten der Rastposition 39 schneiden, radiale Ausnehmungen 41 ausgebildet, in denen die Führungsvorsprünge 17 einrasten können. Dabei ist hier der besseren Übersichtlichkeit wegen nur eine der Ausnehmungen mit dem Bezugszeichen 41 gekennzeichnet. Die Ringnuten der Rastpositionen 39 weisen vorzugsweise Anlaufschrägen auf, also insbesondere abgeschrägte Kanten an der inneren Umfangsfläche 19, sodass die Führungsvorsprünge 17 sicher und schnell in die Rastpositionen 39 einrasten können, auch wenn sie nicht exakt auf axialer Höhe der Rastpositionen 39 angeordnet sind.
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6 zeigt eine Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels der Injektionseinrichtung 1 im Längsschnitt. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Das dritte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß 5 dadurch, dass in der Führungshülse 21 als Primärpackmittel 23 hier eine Spritze 43 angeordnet ist, wobei die Spritze 43 selbst die Injektionsnadel 5 trägt. Auch die Schutzkappe 31 ist hier auf der Spritze 43 gehalten. Der Nadelschutz 7 ist insbesondere in Hinblick auf die distale Öffnung 37 entsprechend an die Geometrie der Schutzkappe 31 angepasst.
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Es ist möglich, dass die Führungshülse 21 insoweit universell ausgebildet ist, als sie sowohl für Karpulen 25 als auch für Spritzen 43 als Primärpackmittel 23 verwendet werden kann. Insbesondere zeigt ein Vergleich der 5 und 6, dass dies bei den hier dargestellten Ausführungsbeispielen der Fall ist. Dabei muss zur Verwendung einer Karpule 25 als Primärpackmittel 23 lediglich noch ein in 5 dargestelltes Zusatzelement 45 zur Halterung der Injektionsnadel 5 an der Führungshülse 21 befestigt werden.
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Insgesamt zeigt sich, dass sowohl die Sicherheit als auch der Injektionskomfort bei der Verwendung einer Injektionseinrichtung durch die hier vorgeschlagene Injektionseinrichtung 1 sowie das Verfahren zur Verwendung einer Injektionseinrichtung erhöht werden können.