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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anwenderschnittstelle und ein Verfahren zur Ausgabe einer Rückmeldung über eine Eingabe eines Anwenders mittels einer Fingerleiste. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine einfache und intuitive Möglichkeit zur Eingabe sich auf unterschiedliche Lautstärkeanpassungen beziehenden Wischgesten.
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Moderne Fortbewegungsmittel verzichten in zunehmendem Maße auf in Hardware ausgeführte Schalter, welche lediglich einer einzigen Funktion zugeordnet sind. Vielmehr werden die zunehmenden Funktionsumfänge über Bildschirme (auch ”Touchscreens”) angezeigt und bedient. Um weitere Hardwareelemente einzusparen, ist im Stand der Technik bereits eine sogenannte ”Fingerleiste” vorgeschlagen worden, mittels welcher eine eindimensionale Führung des Fingers eines Anwenders während einer Wischgeste ermöglicht wird. Eine solche Fingerleiste ist in der beim Deutschen Patent- und Markenamt eingereichten Anmeldung mit der Nummer
DE 13166985 und dem Titel „Infotainmentsystem, Fortbewegungsmittel und Vorrichtung zur Bedienung eines Infotainmentsystems eines Fortbewegungsmittels” beschrieben worden, deren Inhalt hiermit durch Bezugnahme einbezogen wird.
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US 8,026,902 B2 offenbart eine Eingabevorrichtung für ein Fortbewegungsmittel, mittels welcher Schieberegler dargestellt und zur Anpassung von Audiolautstärken und Klimaumfängen verwendet werden können.
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JP 2010-36620 offenbart ein Anwenderendgerät, auf dessen Display ein Schieberegler dargestellt und zur Anpassung einer Audiolautstärke verwendet werden kann.
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Die im Stand der Technik bekannten Lösungen stellen für die Anpassung unterschiedlicher Audiolautstärken keine zufriedenstellenden Ansätze bereit. Insbesondere wird das Potential einer Fingerleiste zur Führung einer Wischgeste während der Führung eines Fortbewegungsmittels nicht erkannt. Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorstehend identifizierten Nachteile des Standes der Technik zu beheben.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorstehend identifizierte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Ausgabe einer Rückmeldung über eine Eingabe mittels einer Eingabeeinrichtung zur Entgegennahme zweidimensional geführter eindimensionaler Wischgesten (nachfolgend ”Fingerleiste” genannt) gelöst. Das Verfahren umfasst den Schritt eines Erfassens einer vordefinierten Anzahl auf die Fingerleiste aufgelegter Finger. Mit anderen Worten kann die Fingerleiste eine Anzahl sie berührender Finger auflösen und entsprechende Steuersignale erzeugen. Im Ansprechen auf die erkannte Anzahl aufgelegter Finger wird eine entsprechend der Anzahl vordefinierte Lichtfarbe ausgeschüttet. Dies kann beispielsweise durch ein Leuchtmittel erfolgen, welches während der Bedienung der Fingerleiste für den Anwender sichtbar ist. Insbesondere kann das Leuchtmittel in der Nähe der Fingerleiste oder als Bestandteil der Fingerleiste vorgesehen sein. Insbesondere für den Fall, dass in Abhängigkeit der Anzahl aufgelegter Finger unterschiedliche Funktionen durch auf der Fingerleiste ausgeführte Wischgesten angepasst werden, kann der Anwender über die ausgeschüttete Lichtfarbe einen wichtigen Hinweis zur Auswirkung seiner Wischgeste erhalten.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß kann bereits während der Annäherung des Anwenders an die Fingerleiste eine Helligkeit der ausgeschütteten Lichtfarbe in Abhängigkeit einer aktuell eingestellten Lautstärke angepasst werden. Auf diese Weise erhält der Anwender eine optische Rückmeldung darüber, wie laut eine Audioausgabe derzeit erfolgen würde. Insbesondere für den Fall, dass aktuell kein Audiosignal ausgegeben wird, kann die Helligkeit daher einen wichtigen Hinweis dazu geben, in welcher Richtung und in welchem Maße eine Anpassung zur Realisierung eines aktuellen Anwenderwunsches vorzunehmen ist.
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Zur weiteren Unterstützung des Anwenders kann im Ansprechen auf eine erkannte Berührung der Fingerleiste durch ein Eingabemittel (z. B. eine Hand eines Anwenders) ein Helligkeitsverlauf entlang der Fingerleiste angezeigt werden, durch welchen dem Anwender eine Orientierung dazu gegeben wird, in welche Richtung Wischgesten auf der Fingerleiste Einfluss auf die Audiolautstärke haben. Insbesondere können Bereiche geringer Helligkeit für geringe Audiolautstärken und Bereiche höherer Helligkeit für höhere Lautstärken stehen.
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Bevorzugt kann während der Ausführung einer Wischgeste auf der Fingerleiste das Auflegen eines weiteren Fingers erkannt werden und im Ansprechen darauf die ausgeführte Lichtfarbe verändert werden, um den Anwender darüber zu informieren, dass nun auch die durch seine Wischgeste angepasste Audiosignalquelle umgeschaltet wurde. Mit anderen Worten kann die Anzahl aufgelegter Finger für eine jeweilige Audiosignalquelle (z. B. Medienwiedergabe, Telefonie, Navigations-/Sprachausgaben o. ä.) stehen. Durch die Erhöhung der Anzahl auf die Fingerleiste aufgelegter Finger kann eine besonders schnelle Umschaltung der angepassten Audiosignalquelle erfolgen.
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Sofern während einer Wischgeste die Anzahl auf der Fingerleiste aufgelegter Finger verringert wird, kann die zuvor ausgeschüttete Lichtfarbe beibehalten werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch die Zuordnung der Wischgeste zu der Audiosignalquelle, deren Lautstärke angepasst wird, beibehalten werden. Mit anderen Worten kann beispielsweise eine Multi-Touch-Wischgeste zur Anpassung einer Navigationsausgabelautstärke gestartet werden und zur Erhöhung des Anwenderkomforts als Ein-Finger-Wischgeste fortgeführt werden, ohne die Zuordnung zur Navigationsausgabelautstärke zu verlieren. Insbesondere können also mit zwei oder drei Fingern gestartete Wischgesten als Ein-Finger-Wischgesten fortgesetzt bzw. vollendet werden, ohne infolgedessen eine der Ein-Finger-Wischgeste originär zugeordnete Audiosignalquelle hinsichtlich ihrer Lautstärke anzupassen.
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Zum Ausschalten der erfindungsgemäß ausgestalteten Anwenderschnittstelle kann bevorzugt eine Anwendereingabe mit einer vordefinierten Mindestdauer (”Long press-Geste”) mittels der Fingerleiste erkannt werden, welche insbesondere mindestens zwei, bevorzugt mindestens drei Sekunden, andauert. Im Ansprechen darauf wird die Anwenderschnittstelle ausgeschaltet. Das Ausschalten der Anwenderschnittstelle kann sich auch lediglich auf eine Anzeigeeinrichtung der Anwenderschnittstelle beziehen, so dass beispielsweise eine Hintergrundbeleuchtung („Backlight”) der Anzeigeeinrichtung ausgeschaltet und somit einerseits die in die Fahrgastzelle ausgeschüttete Lichtleiste und andererseits die aufgenommene elektrische Leistung der Anwenderschnittstelle reduziert werden.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Anwenderschnittstelle für ein Fortbewegungsmittel vorgeschlagen. Diese umfasst eine Eingabeeinrichtung zur Entgegennahme geführter eindimensionaler Wischgesten (”Fingerleiste”), welche auch eine Annäherungssensorik aufweisen kann. Unter einer ”Annäherung” sei im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Erkennung einer vordefinierten Nähe des Eingabemittels vor einer Herstellung eines Kontaktes mit der Anwenderschnittstelle verstanden. Zudem umfasst die Anwenderschnittstelle einen Lichtauslass und eine Auswerteeinheit. Der Lichtauslass kann beispielsweise mit einem Leuchtmittel (insbesondere LED- basiert) gekoppelt und eingerichtet sein, über einen Lichtleiter Licht des Leuchtmittels in die Fahrgastzelle ausschütten. Die Auswerteeinheit kann auch als elektronisches Steuergerät verstanden werden, welches einen programmierbaren Prozessor (z. B. Mikrocontroller, Nanocontroller o. Ä.) aufweist. Die Fingerleiste ist eingerichtet, eine Anzahl aufgelegter Finger aufzulösen und in entsprechende elektrische Signale zu wandeln, welche von der Auswerteeinheit empfangen werden. Die Auswerteeinheit ist ihrerseits eingerichtet, eine für die Anzahl aufgelegter Finger vordefinierte Lichtfarbe auszuwählen und den Lichtauslass anzuweisen, die ausgewählte Lichtfarbe auszuschütten. Mit anderen Worten ist die erfindungsgemäße Anwenderschnittstelle eingerichtet, ein Verfahren gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt auszuführen bzw. zu unterstützen, so dass sich die Merkmale, Merkmalskombinationen und die sich aus diesen ergebenden Vorteile des erstgenannten Erfindungsaspektes für die Anwenderschnittstelle entsprechend ergeben und zur Vermeidung von Wiederholungen auf das erfindungsgemäße Verfahren verwiesen wird.
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Der Lichtauslass kann beispielsweise linienförmig entlang der Fingerleiste angeordnet sein. Insbesondere kann der Lichtauslass derart in die Fingerleiste integriert sein, dass der Finger eines Anwenders beim Ausführen einer Wischgeste auf der Fingerleiste auch den Lichtauslass überstreicht. Hierbei kann eine aktuelle Position des Fingers auf der Fingerleiste durch eine besondere Farbe und/oder eine besondere Intensität gekennzeichnet werden, um dem Anwender eine Rückmeldung darüber auszugeben, an welcher Stelle sein Finger von der Anwenderschnittstelle aktuell detektiert wird.
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Die Auswerteeinheit kann erfindungsgemäß eingerichtet sein, einen weiteren auf der Fingerleiste aufgelegten Finger zu erkennen und im Ansprechen darauf die ausgeschüttete Lichtfarbe zu verändern. Mit anderen Worten erkennt die Auswerteeinheit aus den Signalen der Fingerleiste, dass zusätzlich zu mindestens einem bislang aufgelegten Finger ein weiterer Finger auf die Fingerleiste aufgelegt wurde und quittiert die erkannte Anzahl von Fingern durch eine entsprechende Ansteuerung des Leuchtmittels. Alternativ oder zusätzlich ist die Auswerteeinheit eingerichtet, eine verringerte Anzahl auf der Fingerleiste aufgelegter Finger zu erkennen, und im Ansprechen darauf eine zuvor ausgeschüttete Lichtfarbe beizubehalten. Mit anderen Worten wird im Ansprechen auf eine verringerte Anzahl aufgelegter Finger gerade keine Anpassung der ausgeschütteten Lichtfarbe vorgenommen. Entsprechend wird bei einer verringerten Anzahl aufgelegter Finger auch keine Anpassung einer der Wischgeste zugeordneten Funktion (z. B. eine Audiolautstärke, ein Klimabedienumfang o. Ä.) vorgenommen. Dies ermöglicht eine besonders ergonomische Anpassung solcher Funktionen, welche Multi-Touch-Wischgesten zugeordnet sind.
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In Reaktion auf eine mit einer ersten Anzahl auf die Fingerleiste aufgelegter Finger gestarteten Wischgeste kann die Anwenderschnittstelle eingerichtet sein, eine Audio-Lautstärke für eine Medienwiedergabe (z. B. Musikwiedergabe oder Wiedergabe von Videomaterial) anzupassen. Alternativ oder zusätzlich kann die Anwenderschnittstelle in Reaktion auf eine mit einer zweiten Anzahl auf die Fingerleiste aufgelegter Finger gestarteten Wischgeste eine Audiolautstärke für eine Navigationsansage anpassen. Alternativ oder zusätzlich kann die Anwenderschnittstelle in Reaktion auf eine mit einer dritten Anzahl auf die Fingerleiste aufgelegter Finger gestarteten Wischgeste eine Audiolautstärke für eine Telefoniefunktion anpassen. Vorstehendes gilt insbesondere vorbehaltlich der Tatsache, dass die Anzahl aufgelegter Finger während der Wischgeste nicht erhöht wird, da hierdurch optional eine erneute Zuordnung der Auswirkung der Wischgeste zu einem Funktionsumfang vorgesehen sein kann. Die erste Vielzahl kann beispielsweise ein einziger Finger sein, welcher auf die Fingerleiste aufgelegt wird. Die zweite Vielzahl kann beispielsweise genau zwei Finger enthalten. Alternativ kann die zweite Vielzahl genau drei Finger enthalten. Alternativ oder zusätzlich kann die dritte Fingerzahl genau zwei Finger enthalten. Die dritte Vielzahl kann ebenso gut genau drei Finger enthalten. Besonders ergonomisch wird die Anpassung von Audiolautstärken dadurch gestaltet, dass insbesondere unter der Voraussetzung, dass aktuell nur eine einzige Audiosignalquelle ein Audiosignal ausgibt, eine Wischgeste mit nur einem Finger stets die Audiolautstärke der aktuell ausgebenden Audiosignalquelle anpasst, unabhängig davon, welche Audiosignalquelle einer ein-Finger-Wischgeste in anderen Betriebszuständen zugeordnet ist. Mit anderen Worten kann beispielsweise während einer Ausgabe einer Navigationsansage eine Ein-Finger-Wischgeste die Lautstärke der Navigationsausgabe anpassen, während in anderen Betriebszuständen der Anwenderschnittstelle zur Anpassung der Navigationslautstärke eine Multi-Touch-Wischgeste auf der Fingerleiste vorgesehen ist. Entsprechendes gilt für die Telefonielautstärke, welche während eines Telefonates bzw. während eines eingehenden Anrufes mit lediglich einem Finger angepasst werden kann, obwohl zur Anpassung der Telefonielautstärke in anderen Betriebszuständen der Anwenderschnittstelle eine Multi-Touch-Wischgeste vorgesehen ist.
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Die Anwenderschnittstelle kann bevorzugt eine Anzeigeeinrichtung umfassen, welche eingerichtet ist, im Ansprechen auf eine Erfassung einer Wischgeste auf der Fingerleiste einen Schieberegler auf der Anzeigeeinrichtung darzustellen, welcher die aktuell eingestellte Audiolautstärke ebenso wie die zugeordnete Audiosignalquelle und optional eine Anzahl von Fingern beschreibt, welche zur Anpassung unter Verwendung der Fingerleiste vordefiniert ist. Der Schieberegler kann beispielsweise eine Statusleiste (üblicherweise eine oberste Zeile in einer graphischen Anwenderschnittstelle) überlagert. Optional können auch mehrere oder gar sämtliche Audiolautstärken der mittels der Fingerleiste bedienbaren Audiosignalquellen entsprechend (z. B. übereinander) dargestellt werden. Die Schieberegler können unterschiedliche Farben aufweisen, um den Anwender darüber zu informieren, in welcher Farbe die Fingerleiste für den Fall erstrahlt, dass die betreffende Audiosignalquelle aktuell angepasst wird. Alternativ oder zusätzlich können die Schieberegler Piktogramme aufweisen, welche die Anzahl der Finger symbolisieren, welche zur Anpassung der Audiosignalquelle mittels der Fingerleiste (zunächst) aufzulegen ist. Der oder die Schieberegler kann bzw. können auch zur direkten Entgegennahme von Anwendereingaben ausgestaltet sein. Hierzu kann beispielsweise die Anzeigeeinrichtung eine berührungsempfindliche Oberfläche aufweisen, welche Wischgesten und/oder Tippgesten auf den Schieberegler bzw. den Schiebereglern auflösen kann.
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Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Computerprogrammprodukt (z. B. ein Datenspeicher) vorgeschlagen, auf welchem Instruktionen gespeichert sind, die eine Auswerteeinheit einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle in die Lage versetzen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt auszuführen. Das Computerprogrammprodukt kann als CD, DVD, Blue-Ray Disk, Flashspeicher, Festplatte, RAM/ROM, Cache etc. ausgestaltet sein.
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Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Signalfolge, repräsentierend Instruktionen vorgeschlagen, welche eine Auswerteeinheit einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle in die Lage versetzen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt auszuführen. Auf diese Weise wird auch die informationstechnische Bereitstellung der Instruktionen für den Fall unter Schutz gestellt, dass sich die hierzu erforderlichen Speichermittel außerhalb des Geltungsbereiches der beigefügten Ansprüche befinden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen ist:
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1 eine schematische Übersicht über Komponenten eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fortbewegungsmittels mit einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle;
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2 das Ergebnis einer Annäherung einer Hand eines Anwenders an ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle;
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3 einer Darstellung einer Wischgeste mit der Hand eines Anwenders auf einer Fingerleiste eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle;
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4 einer Darstellung des Ergebnisses einer Ein-Finger-Wischgeste auf der Fingerleiste eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle;
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5 einer Darstellung einer Ausführung einer Zwei-Finger-Wischgeste mit der Hand eines Anwenders auf einer Fingerleiste eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle;
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6 einer Darstellung des Ergebnisses einer Zwei-Finger-Wischgeste auf der Fingerleiste eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle;
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7 einer Darstellung einer Ausführung einer Drei-Finger-Wischgeste auf der Fingerleiste eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle;
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8 einer Darstellung einer Einblendung eines Schiebereglers auf einer Anzeigeeinrichtung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle im Ansprechen auf die Ausführung einer Wischgeste auf einer Fingerleiste; und
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9 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Ausgabe einer Rückmeldung über eine Eingabe mittels einer Fingerleiste.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt einen Pkw 10 als Ausführungsbeispiel eines Fortbewegungsmittels mit einer Anwenderschnittstelle 1. Zwei Bildschirme 2, 2a in Form von Touchscreens sind als Anzeigeeinrichtung in das Armaturenbrett des Pkws 10 eingelassen. Zwischen den Bildschirmen 2, 2a ist eine Fingerleiste 3 als Teil einer Erfassungseinheit angeordnet. Ein Datenspeicher 5 ist zur Speicherung von Instruktionen vorgesehen, welche die Anwenderschnittstelle 1 zur Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens einrichten. Ein Lautsprecher 6 ist zur Ausgabe von Hinweis- und Signaltönen sowie zur akustischen Untermalung von Anwendereingaben und Reaktionen der Anwenderschnittstelle 1 vorgesehen. Die vorgenannten Komponenten sind ebenso wie zwei Ambientelichtleisten 7a und 7b, welche in das Armaturenbrett bzw. eine Tür des Pkws 10 eingelassen sind, informationstechnisch mit einem elektronischen Steuergerät 4 als Auswerteeinheit verbunden. Ein Fahrersitz 8a und ein Beifahrersitz 8b sind vorgesehen, einen Fahrer bzw. einen Beifahrer als potentielle Anwender der erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle 1 aufzunehmen.
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2 zeigt eine Annäherung einer Hand 9 eines Anwenders an eine erfindungsgemäße Anwenderschnittstelle 1. Zwischen dem Bildschirm 2 und dem Bildschirm 2a sind eine Fingerleiste 3 und eine Infrarot-LED-Leiste 3a als Bestandteil einer Eingabeeinrichtung zur Erkennung einer Annäherung der Hand 9 vorgesehen. Die Fingerleiste 3 weist distale Schaltflächen 12a, 12b auf, zwischen welchen ein Wischgestenbereich 12c angeordnet ist. Die gesamte Fingerleiste 3 ist durch einen linienförmigen Lichtauslass 11 durchsetzt, welcher in Ansprechen auf die erkannte Annäherung im Wischgestenbereich 12c einen Helligkeitsverlauf ausgibt. Durch den Helligkeitsverlauf wird dem Anwender angezeigt, in welche Richtung eine Wischgeste auszuführen ist, um die der Fingerleiste 3 aktuell zugeordnete Audiolautstärke zu erhöhen bzw. zu verringern.
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3 zeigt die Ausführung einer Ein-Finger-Wischgeste auf der Fingerleiste 3 entlang eines Pfeils P, welche zur Anpassung einer Audiolautstärke einer aktuellen Audiolautstärke (vorliegend „Medienwiedergabe”) vordefiniert ist. Auf dem Bildschirm 2 werden drei Schieberegler 13, 14, 15 angezeigt, wobei der Schieberegler 13 ein Piktogramm 13b (”Notensymbol”) und eine Balkenfarbe aufweist, welche mit der vom Lichtauslass 11 im Wischgestenbereich 12c ausgeschütteten Lichtfarbe übereinstimmt. Unterhalb des Schiebereglers 13 ist ein Schieberegler 14 dargestellt, welcher ein Piktogramm 14a (”Hand mit zwei ausgestreckten Fingern”) und ein Piktogramm 14b (”Zielflagge”) zeigt. Die Farbe des Schiebereglers 14 ist aktuell schwarz. Unterhalb des Schiebereglers 14 wird ein Schieberegler 15 zur Anpassung einer Telefonielautstärke angezeigt, der ein Piktogramm 15a (”Hand mit drei ausgestreckten Fingern”) und ein Piktogramm 15b (”Telefonhörer”) aufweist. Die Balkenfarbe des Schiebereglers 15 ist aktuell schwarz.
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4 zeigt das Ergebnis einer fortgeführten Wischgeste der Hand 9 des Anwenders in Richtung des Pfeils P, im Ansprechen worauf der Balken des Schiebereglers 13 in Richtung des Pfeils P verlängert und das Piktogramm 13b entsprechend nach rechts verschoben worden ist. In korrespondierendem Maße wird die Audiolautstärke der Medienwiedergabe erhöht.
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5 zeigt eine Ausführung einer Zwei-Finger-Wischgeste einer Hand 9 eines Anwenders auf der Fingerleiste 3 in Richtung eines Pfeils P, im Ansprechen worauf der Schieberegler 14 eine blaue Balkenfarbe entsprechend dem vom Lichtauslass 11 im Wischgestenbereich 12c ausgeschütteten Licht erhält. Um dem Anwender anzuzeigen, auf welche Weise er zur Anpassung der Lautstärke der Medienwiedergabe wechseln kann, weist nun der obere Schieberegler 13 ein Piktogramm 13a (”Hand mit einem ausgestreckten Finger”) auf. Der Schieberegler 13 ist nun schwarz (”inaktiv”) dargestellt.
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6 zeigt das Ergebnis einer fortgeführten Zwei-Finger-Geste auf der Fingerleiste 3 des Anwenders, im Ansprechen worauf der Balken des Schiebereglers 14 entsprechend in Richtung des Pfeils P verlängert und das Piktogramm 14b entsprechend nach rechts verschoben worden ist.
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7 zeigt die Ausführung einer Drei-Finger-Wischgeste mit der Hand 9 eines Anwenders auf der Fingerleiste 3, im Ansprechen worauf der Lichtauslass 11 im Wischgestenbereich 12c entsprechend der Balkenfarbe des Schiebereglers 15 grünes Licht ausschüttet. Der Schieberegler 14 auf dem Bildschirm 2 wird nun schwarz dargestellt und trägt ein Piktogramm 14a, um dem Anwender zu veranschaulichen, dass zur Anpassung der Navigationsausgabelautstärke eine Zwei-Finger-Wischgeste auf der Fingerleiste 3 auszuführen ist. Die Fortführung der dargestellten Drei-Finger-Wischgeste auf der Fingerleiste 3 in Richtung des Pfeils P erhöht die Lautstärke der Telefonieausgabe, verlängert den Balken des Schiebereglers 15 in Richtung des Pfeils P und verschiebt das Piktogramm 15b entsprechend nach rechts.
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8 zeigt die Ausführung einer Ein-Finger-Wischgeste auf einem alternativen Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle 1. Ein Doppelpfeil P veranschaulicht eine in horizontaler Richtung ausführbare Wischgeste auf der Fingerleiste 3, im Ansprechen worauf eine Statusleiste (nicht dargestellt) am oberen Rand des Bildschirms 2 von einem Schieberegler 16 überlagert wird, welcher einen mit dem vom Lichtauslass ausgeschütteten Licht korrespondierenden Farbverlauf zeigt. Eine aktuelle Position 16a des Schiebereglers 16 repräsentiert die aktuell mittels der Hand 9 des Anwenders eingestellte Audiolautstärke. Ein mit einem Minussymbol versehener, nach links gerichteter Pfeil 16b veranschaulicht die Verringerung der aktuellen Audiolautstärke als Auswirkung einer nach links gerichteten Wischgeste und animiert den Anwender zur Anpassung der Audiolautstärke mittels des Schiebereglers 16. Ein mit einem Plussymbol versehener, nach rechts gerichteter Pfeil 16c veranschaulicht die Wischgeste in Richtung zur Erhöhung der Lautstärke einer aktuell ausgegebenen Audioquelle.
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9 veranschaulicht Schritte eines Verfahrens zur Ausgabe einer Rückmeldung über eine Eingabe mittels einer Fingerleiste. In Schritt 100 wird eine Annäherung eines Anwenders an eine Erfassungseinheit erkannt und im Ansprechen darauf in Schritt 200 eine Helligkeit einer ausgeschütteten Lichtfarbe in Abhängigkeit einer aktuell eingestellten Lautstärke angepasst. In Schritt 300 wird eine Berührung der Fingerleiste durch eine Hand eines Anwenders erkannt und im Ansprechen darauf in Schritt 400 ein Helligkeitsverlauf angezeigt, wobei Bereiche geringer Helligkeit für geringere Lautstärken und Bereiche hoher Helligkeit für höhere Lautstärken stehen. In Schritt 500 wird eine vordefinierte Anzahl auf die Fingerleiste aufgelegter Finger erfasst und im Ansprechen darauf in Schritt 600 eine der Anzahl aufgelegter Finger zugeordnete Lichtfarbe ausgeschüttet. Die Lichtfarbe repräsentiert auch eine der Fingerleiste zugeordnete Audiosignalquelle bzw. die Auswirkung einer Wischgeste auf der Fingerleiste auf die Audiosignalquelle. In Schritt 700 wird das Auflegen eines weiteren Fingers auf die Fingerleiste erkannt und im Ansprechen darauf in Schritt 800 die ausgeschüttete Lichtfarbe ebenso wie die der Wischgeste zugeordnete Funktion verändert. In Schritt 900 wird nun eine verringerte Anzahl auf der Fingerleiste aufgelegter Finger während einer Wischgeste erkannt und im Ansprechen darauf in Schritt 1000 keine Änderung der ausgeschütteten Lichtfarbe vorgenommen. Entsprechend bleibt auch eine Audiosignalquelle der Wischgeste auf der Fingerleiste zugeordnet, welche vor dem Abheben des Fingers bzw. der Finger der Fingerleiste zugeordnet war. In Schritt 1100 wird eine Anwendereingabe mit einer vordefinierten Mindestdauer (”Longpress”) erfasst, welche zwei Sekunden andauert. Im Ansprechen darauf wird in Schritt 1200 die Anwenderschnittstelle ausgeschaltet. Zumindest wird hierbei das Backlight einer Anzeigeeinrichtung der Anwenderschnittstelle ausgeschaltet.
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Auch wenn die erfindungsgemäßen Aspekte und vorteilhaften Ausführungsformen anhand der in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungsfiguren erläuterten Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben worden sind, sind für den Fachmann Modifikationen und Kombinationen von Merkmalen der dargestellten Ausführungsbeispiele möglich, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen, deren Schutzbereich durch die beigefügten Ansprüche definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anwenderschnittstelle
- 2, 2a
- Bildschirm
- 3
- Fingerleiste
- 4
- Elektronisches Steuergerät
- 5
- Datenspeicher
- 6
- Lautsprecher
- 7a, 7b
- Ambientelichtleisten
- 8a
- Fahrersitz
- 8b
- Beifahrersitz
- 9
- Hand des Anwenders
- 10
- Pkw
- 11
- Lichtauslass
- 12a, 12b
- Schaltflächen auf der Fingerleiste 3
- 12c
- Wischgestenbereich auf der Fingerleiste 3
- 13, 14, 15
- Schieberegler
- 13a, 14a, 15a
- Piktogramm
- 13b, 14b, 15b
- Piktogramm
- 16
- Schieberegler
- 16a
- Aktuelle Position des Schiebereglers 16
- 16b, 16c
- Horizontale Pfeile in Richtung geringerer bzw. höherer Lautstärken
- P
- Pfeil
- 100 bis 1200
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 13166985 [0002]
- US 8026902 B2 [0003]
- JP 2010-36620 [0004]