DE102015122225A1 - Verfahren zur Reynoldszahl-Korrektur einer Durchflussmessung eines Coriolis-Durchflussmessgeräts - Google Patents
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Abstract
Ein Verfahren zur Ermittlung einer reynoldszahlkompensierten Strömungsgeschwindigkeit und/oder eines reynoldszahlkompensierten Durchflusses (G) durch ein Coriolis-Durchflussmessgerät (1), gekennzeichnet durch die folgenden Schritte: a. Ermittlung von zumindest einem Meterfaktor (C) während eines Kalibrationszeitintervalls in einer Kalibrationsanlage (a) anhand von Messwerten (A und B) des Coriolis-Durchflussmessgeräts (1) und einer Kolbenprüfvorrichtung (2) der Kalibrationsanlage (a) durch eine Auswerteeinheit (3) der Kalibrationsanlage (a); b. Übertragung des Meterfaktors (C) von der Auswerteeinheit (3) der Kalibrationsanlage (a) an eine Auswerteeinheit (1a) des Coriolis-Durchflussmessgeräts (1); c. Zuordnung einer Reynoldszahl (H) zu diesem Meterfaktor (D), während das Coriolis-Durchflussmessgerät (1) an die Kalibrationsanlage (a) angeschlossen ist, und Hinterlegen zumindest eines Datensatzes bezüglich zumindest eines Zahlenpaares (D) bezüglich jeweils einer Reynoldszahl und eines Meterfaktors im Coriolis-Durchflussmessgerät; d. Ermittlung eines unkorrigierten Messwertes (E) für eine Strömungsgeschwindigkeit und/oder eines Durchflusses eines Messmediums (M) an einer Messstelle (b), sowie der Dichte des Messmediums (M) an der Messstelle (b) und der Viskosität des Messmediums an der Messstelle (b); e. Ermittlung einer Reynoldszahl anhand des in Schritt d) bestimmten Messwertes (E) der Strömungsgeschwindigkeit und/oder Durchfluss, sowie der Dichte und der Viskosität des Messmediums (M) und Zuordnung eines dieser Reynoldszahl zugehörigen Meterfaktors (C); und f. Korrektur des unkorrigierten Messwerts (E) der Strömungsgeschwindigkeit und/der des Durchflusses anhand des zugeordneten Meterfaktors (C) und Ausgabe der reynoldszahl-korrigierten Strömungsgeschwindigkeit und/oder des reynoldszahl-korrigierten Durchflusses (G); und ein Coriolis-Durchflussmessgerät
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren einer Durchflussmessung anhand eines Coriolis-Durchflussmessgerätes mit einer Reynoldszahl-Korrektur nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Es ist bekannt, Durchflussmessgeräte auf einer Kalibrationsanlage mittels einer Kolbenprüfvorrichtung, eines sogenannten Piston-Provers, zu überprüfen, um sie somit dahingehend zu überprüfen, ob sie unter Anwendungsbedingungen den exakten Messwert ausgeben.
- In vielen Fällen wird allerdings von einem Verwender des Durchflussmessgeräts gegenüber einem Kunden ein Volumendurchfluss angegeben, welcher auf 15°C und auf Normaldruck normiert ist. Dieser Wert ist die Grundlage zum Abrechnen der an den Kunden abgegebenen Menge an Fluid, z.B. in Form von Erdöl oder anderen Produkten.
- Ausgehend von den vorgenannten Tatsachen ist es nunmehr Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Kompensation eines an einer Messstelle ermittelten Durchflusses oder einer Strömungsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von einer ermittelten Reynoldszahl durchzuführen.
- Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Ermittlung einer reynoldszahlkompensierten Strömungsgeschwindigkeit und/oder eines reynoldszahlkompensierten Durchflusses durch ein Coriolis-Durchflussmessgerät weist zumindest die folgenden Schritte auf:
Schritt a: Ermittlung von zumindest einem Meterfaktor während eines Kalibrationszeitintervalls in einer Kalibrationsanlage anhand von Messwerten des Coriolis-Durchflussmessgeräts und einer Kolbenprüfvorrichtung der Kalibrationsanlage durch eine Auswerteeinheit der Kalibrationsanlage;
Die vorgenannte Ermittlung kann durch Vergleich der Messwerte des Coriolis-Durchflussmessgeätes und der Kolbenprüfvorrichtung erfolgen. Alternativ oder zusätzlich zu dem Vergleich sind selbstverständlich auch eine Vielzahl weiterer mathematischer Operationen vorgenommen werden. Der Meterfaktor ist ein Fachbegriff, welcher beispielsweise durch die API (American Petroleum Institute) und andere Instituten regelmäßig genutzt wird und entsprechend definiert ist. - Schritt b: Im Anschluss an die Ermittlung wird der vorgenannte Meterfaktors von der Auswerteeinheit der Kalibrationsanlage an eine Auswerteeinheit des Coriolis-Durchflussmessgeräts übermittelt. Dieses Übermitteln wird in Fachkreisen auch derart bezeichnet, dass der Meterfaktor von der Kalibrationsanlage in das Coriolis-Durchflussmessgerät zurückgeschrieben wird.
- Schritt c: Im Coriolis-Durchflussmessgerät wird eine Reynoldszahl zu diesem Meterfaktor zugeordnet und zumindest ein Datensatzes bezüglich eines Zahlenpaares mit jeweils einer Reynoldszahl und einem Meterfaktor im Coriolis-Durchflussmessgerät hinterlegt. Diese Reynoldszahl kann z.B. durch Messung der Dichte und der Viskosität durch das Coriolisgerät selbst ermittelt werden oder durch einen oder mehrere zusätzliche Sensoren. Es kann jedoch auch die Reynoldszahl bekannt sein, sofern das Kalibrationsmedium, welches durch die Kalibrationsanlage geleitet wird, bekannt ist.
- Schritt d: Durch das Coriolis-Durchflussmessgerät kann zudem eine Ermittlung eines unkorrigierten Messwertes E für eine Strömungsgeschwindigkeit und/oder einen Durchfluss eines Messmediums an einer Messstelle erfolgen.
- Schritt e: Es wird durch das Coriolis-Durchflussmessgerät die Dichte des Messmediums an der Messstelle und die Viskosität des Messmediums an der Messstelle ermittelt. Aus dem unkorrigierten Messwert, der Dichte und der Viskosität wird eine Reynoldszahl ermittelt. Zu dieser Reynoldszahl wird ein Meterfaktor anhand des oder der hinterlegten Zahlenpaare ermittelt werden.
- Schritt f: Schließlich wird eine Korrektur des unkorrigierte Messwerts der Strömungsgeschwindigkeit und/der des Durchflusses anhand des zugeordneten Meterfaktors durchgeführt und eine reynoldszahl-korrigierte Strömungsgeschwindigkeit und/oder ein reynoldszahl-korrigierter Durchflusses ausgegeben.
- Durch die Erstellung, Hinterlegung und Zuordnung eines oder mehrerer Reynoldszahl-Meterfaktor Zahlenpaares kann die Reynoldszahlabhängigkeit des Meterfaktors bei der Messung berücksichtigt werden.
- Die vorgenannten Schritte müssen dabei nicht zwingend in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Es ist von Vorteil wenn mehrere Meterfaktoren gemäß Schritt a) bei unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten bzw. Durchflüssen ermittelt werden und dass mehrere Zahlenpaare aus einer Reynoldszahl und einem Meterfaktor erstellt werden und die auf der Auswerteeinheit des Coriolis-Durchflussmessgerätes hinterlegt werden. Es ist von Vorteil, wenn mehrere Zahlenpaare genutzt werden, um einem Durchfluss und/oder einer Strömungsgeschwindigkeit bei ermittelter Reynoldszahl einen Meterfaktor zuzuweisen.
- Es ist zudem von Vorteil, wenn der Datensatz zumindest 20 Zahlenpaare aus jeweils einer Reynoldszahl und einem Meterfaktor umfasst. Dadurch kann vorteilhaft eine sehr genaue Zuordnung der Meterfaktoren zu einer Reynoldszahl erfolgen.
- Die Reynoldszahl in Schritt c) kann anhand des Coriolis-Durchflussmessgeräts durch Ermittlung einer Strömungsgeschwindigkeit und/oder eines Durchflusses und einer Dichte und einer Viskosität eines Kalibrationsmediums während des Kalibrationsintervalls ermittelt werden.
- Die Übertragung des Meterfaktors gemäß Schritt b) von der Kalibrationsanlage an das Coriolis-Durchflussmessgerät kann vorteilhaft durch eine serielle Schnittstelle, insbesondere via Modbus-Protokoll, erfolgen.
- Weiterhin erfindungsgemäß ist ein Coriolis-Durchflussmessgerät mit einer Auswerteeinheit, wobei Auswerteeinheit, wobei die Auswerteeinheit insbesondere eine Speichereinheit aufweist, auf welcher Auswerteeinheit, bzw. Speichereinheit zumindest ein Datensatz aus Zahlenpaaren von jeweils einem Meterfaktor und einer zugehörigen Reynoldszahl hinterlegt ist und wobei die Auswerteeinheit ausgerüstet ist um eine unkorrigierte Strömungsgeschwindigkeit und/oder einen unkorrigierten Durchfluss durch Ermittlung der Reynoldszahl z.B. an einer Messstelle und durch Zuordnung des jeweiligen Meterfaktors des Datensatzes zu korrigieren.
- Üblicherweise umfasst eine Auswerteeinheit zumindest eine Speicher- und eine Recheneinheit.
- Es ist von Vorteil, wenn in der Auswerteeinheit, insbesondere in der Speichereinheit, zudem einer oder mehrere Korrektorfaktoren und/oder einer oder mehrere Korrekturalgorithmen hinterlegt sind, sofern die an der Messstelle ermittelte Reynoldszahl nicht einer Reynoldszahl entspricht, welche als Zahlenpaar mit einem Meterfaktor hinterlegt ist. Dadurch kann trotzdem ein Meterfaktor, beispielsweise durch Interpolation mit den zur ermittelten Reynoldszahl benachbarten bzw. nächstgelegenen Zahlenpaaren erfolgen.
- Zur Verdeutlichung der Erfindung wird diese nachfolgend unter Zuhilfenahme einer beiliegenden Figur näher erläutert. Es zeigt:
-
1 schematische Darstellung eines Verfahrensablaufs zur reynolszahlkompensierten Durchflussmessung. - Das Ziel des Verfahrens ist die Kalibration eines Coriolis-Durchflussmessgeräts anhand eines Provers, also eines hochgenauen volumetrischen Messinstruments.
- Das Messprinzip eines Coriolis-Durchflussmessgerätes wird nachfolgend anhand eines Zweirohr-Coriolisdurchflussmessgerätes kurz erörtert. Es sind jedoch z.B. auch Einrohr- oder 4-Rohr-Coriolisdurchflussmessgeräte bekannt, welche ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung erfasst sind.
- Das Messprinzip basiert auf der kontrollierten Erzeugung von Corioliskräften. Diese Kräfte treten in einem System immer dann auf, wenn sich gleichzeitig translatorische (geradlinige) und rotatorische (drehende) Bewegungen überlagern. Die Größe der Corioliskraft hängt von der bewegten Masse, deren Geschwindigkeit im System und somit vom Massefluss ab. Anstelle einer konstanten Drehgeschwindigkeit tritt beim Messaufnehmer eine Oszillation auf.
- Beim Messaufnehmer können dabei zwei vom Messstoff durchströmte, parallele Messrohre in Gegenphase zur Schwingung gebracht werden und bilden eine Art Stimmgabel. Die an den Messrohren erzeugten Corioliskräfte bewirken eine Phasenverschiebung der Rohrschwingung. Bei Nulldurchfluss, also bei Stillstand des Messstoffs, schwingen beide Rohre in Phase. Bei Massefluss wird die Rohrschwingung einlaufseitig verzögert und auslaufseitig beschleunigt.
- Je größer der Massefluss ist, desto größer ist auch die Phasendifferenz der beiden schwingenden Messrohre. Mittels elektrodynamischer Sensoren wird die Rohrschwingung ein- und auslaufseitig abgegriffen. Die Systembalance wird durch die gegenseitigen Schwingungen der beiden Messrohre erreicht. Das Messprinzip arbeitet grundsätzlich unabhängig von Temperatur, Druck, Viskosität, Leitfähigkeit und Durchflussprofil.
- Zusätzlich zum Massendurchfluss ist auch eine Dichtemessung des Messmediums möglich. Dabei wird das Messrohr in seiner Resonanzfrequenz angeregt. Sobald sich die Masse und somit die Dichte des schwingenden Systems, also des Messrohrs und des Messstoffes sich ändert, so wird die Erregerfrequenz nachgeregelt. Die Resonanzfrequenz ist somit eine Funktion der Messstoffdichte. Aufgrund dieser Abhängigkeit lässt sich z.B. mittels eines Mikroprozessors, ein Dichtesignal gewinnen.
- Durch den Massedurchfluss und die Dichte lässt sich zudem ein Volumendurchfluss ermitteln.
- Zur rechnerischen Kompensation von Temperatureffekten kann die Temperatur am Messrohr erfasst werden. Dieses Signal entspricht der Prozesstemperatur und steht auch als Ausgangssignal zur Verfügung.
- Mit einer zusätzlichen Qualifikation eines Coriolis-Durchflussmessgeräts auf einer Kalibrierablage bei verschiedenen Reynoldszahlen kann das Coriolis-Durchflussmessgerät individuell eingestellt werden. Dies wird nunmehr nachfolgend im Detail näher erläutert.
- Zunächst wird ein zu-korrigierende Coriolismessgerät
1 eine Kalibrationsanlage a eingefügt. Diese Kalibrationsanlage a umfasst eine Kolbenprüfvorrichtung2 , den sogenannten Piston-Prover. Dieser kann bislang Messwerte zu einer ersten Durchflussrate A eines fließfähigen Mediums bzw. Fluids Fl, welches durch das Durchflussmessgerät und durch die Kalibrieranlage geleitet wird auf volumetrische Weise hochgenau bestimmen. Die Messwerte einer zweiten Durchflussrate B können auch mittels des Coriolis-Durchflussmessgerätes bestimmt werden. Durch Vergleich der Prover-Messwerte mit den Messwerten des an die Kalibrationsanlage angeschlossenen Coriolis-Durchflussmessgeräts kann ein sogenannter Meterfaktor C bestimmt werden, wie er z.B. durch das API (American Petroleum Institute) in den Richtlinien MPMS Chapter 12 “Calculation of Petroleum Quantities” definiert wird. - Dieser Meterfaktor C kann z.B. durch eine Auswerteeinheit
3 der Kalibrationsanlage, welcher oft auch Flow-Computer genannt wird, bestimmt werden. Diese Auswerteeinheit kann den besagten Meterfaktor C durch den Vergleich der Messwerte A und B oder davon abgeleitete Größen des Coriolis-Durchflussmessgeräts1 und des Provers2 ermitteln. - Die Reynoldszahl kann durch übliche Kalibrationsanlagen nicht kompensiert werden, da eine Ermittlung und Kompensation dieser Reynoldszahl in einer Kalibrationsanlage zumeist nicht vorgesehen ist.
- Im Anschluss wird dieser Meterfaktor von der Auswerteeinheit
3 der Kalibrationsanlage a in eine Auswerteeinheit1a des Coriolis-Durchflussmessgerätes1 übermittelt. Üblicherweise besteht ein Coriolis-Durchflussmessgerät, wie die meisten anderen Durchflussmessgeräte auch, aus einem Messumformer und einem Messaufnehmer1b . Dabei dient der Messaufnehmer1b zum Erfassen von Messsignalen und der Messumformer wandelt diese in für den Nutzer verständliche Ausgabewerte um. Die Auswerteeinheit1a des Coriolis-Durchflussmessgeräts ist somit als Messumformer zu verstehen. - Dies kann vorzugsweise durch eine serielle Schnittstelle mittels Kommunikationsprotokolls, z.B. eines in der Gas- und Ölindustrie üblichen Kommunikationsprotokolls erfolgen. Die Übermittlung kann insbesondere über das Kommunikationsprotokoll Modbus erfolgen.
- Im Coriolis-Durchflussmessgerät wird für den jeweiligen Meterfaktor C eine Reynoldszahl H für den Kalibrationszeitpunkt oder das Kalibrationsintervall hinterlegt.
Re = ρ·ν·d / η - Die Reynoldszahl hängt somit von der ermittelten Dichte, Viskosität und der Strömungsgeschwindigkeit bei konstantem Querschnitt des oder der Rohre des Durchflussmessgeräts ab. Diese Reynoldszahl H wird an der Kalibrationsanlage durch das Coriolis-Durchflussmessgerät
1 ermittelt und gemeinsam mit dem Meterfaktor C als Zahlenpaar D als Datensatz in der Auswerteeinheit1a des Coriolis-Durchflussmessgeräts, insbesondere einer Speichereinheit der Auswerteeinheit1a , abgelegt - Der Kalibrationszeitpunkt oder das Kalibrationsintervall kann beispielsweise mittels eines Schleppzeigers oder einer im Coriolis-Durchflussmessgerät hinterlegten Historienmatrix bestimmt und in einer Speichereinheit der Auswerteeinheit des Coriolis-Durchflussmessgeräts hinterlegt werden.
- Eine adaptive Korrektur wird auf den gemessenen Fehler bestimmt und festgelegt. Die Kolbenprüfvorrichtung erkennt einen Fehler und es wird ein Meterfaktor zugeordnet um diesen Fehler zu beheben.
- Der gemessene Fehler ist ein ermittelter Fehler des Coriolis-Durchflussmessgeräts im Betrieb des Durchflussmessgeräts.
- Die adaptive Korrektur erfolgt durch eine Interpolation der Meterfaktoren die im Coriolis-Durchflussmessgerät abgespeichert vorliegen und welche zuvor während des Kalibrationsvorgangs durch die Kolbenprüfvorrichtung bestimmt wurden.
- Nachfolgend soll kurz ein konkreter Verfahrensablauf beschrieben werden.
- Das Durchflussmessgerät wird betriebsseitig so eingestellt, dass es anhand einer ermittelten Viskosität und Dichte, sowie der ermittelten Strömungsgeschwindigkeit selbständig eine Reynoldszahl bestimmen kann.
- Diese Reynoldszahl kann sodann überprüft werden, z.B. durch vor-Ort Kalibration. Dabei kann für jede Reynoldszahl ein Meterfaktor bestimmt werden, welcher es ermöglicht eine Massendurchfluss unter Bedingungen am Einsatzort korrigieren.
- Der Meterfaktor und die zu diesem Meterfaktor hinterlegte Reynoldszahl können als Zahlenwertpaar in der Auswerteeinheit des Coriolis-Durchflussmessgerätes hinterlegt werden.
- Es kann sodann ein Zahlenpaar D bestehend aus dem Meterfaktor der Reynoldszahl erstellt werden.
- Wird das Coriolis-Durchflussmessgerät
1 nun von der Kalibrationsanlage a getrennt, so kann für eine ermittelte Reynoldszahl eines Messmediums M an der Messstelle b bzw. dem Einsatzort ein Meterfaktor C zugeordnet werden und der ermittelte Massedurchfluss oder die ermittelte Strömungsgeschwindigkeit über diesen Meterfaktor C kompensiert werden und ein korrigierten Massedurchfluss oder eine korrigierte Strömungsgeschwindigkeit ermittelt werden. - Sofern die vom Coriolis-Durchflussmessgerät an der Messstelle ermittelte Reynoldszahl keinem Reynoldszahl-Meterfaktor-Zahlenpaar D entspricht, erfolgt eine Interpolation F zwischen den beiden nächst-gelegenen hinterlegten Zahlenpaaren D.
- Am Ende kann sodann ein reynoldskompensierter Messwert für einen Durchfluss und/oder eine Strömungsgeschwindigkeit G an eine Ausgabeeinheit
4 übermittelt werden. Die Auswerteeinheit ist in1 bezogen auf das Coriolis-Durchflussmessgerät1 räumlich getrennt. Es kann allerdings auch im Coriolis-Durchflussmessgerät1 , insbesondere in der Auswerteeinheit1a , integriert sein. - Insgesamt kann somit eine verbesserte Messperformance durch eine adaptive Reynoldszahl-Korrektur des Meterfaktors erreicht werden. Dadurch können Messgeräte durch Vorgabe eines Korrekturfaktor oder Korrelationsalgorithmus zwischen Meterfaktor(en) und Reynoldszahl(en) in der Kalibrationsanlage ermittelt und unter Messbedingungen individuell eingestellt werden.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Coriolis-Durchflussmessgerät
- 2
- Kolbenprüfvorrichtung
- 3
- Auswerteeinheit der Kalibrationsanlage
- 4
- Ausgabeeinheit
- A
- Messwert der Strömungsgeschwindigkeit und/oder des Durchflusses
- B
- Messwert der Strömungsgeschwindigkeit und/oder des Durchflusses
- C
- Meterfaktor
- D
- Datensatz mit Zahlenpaaren-Reynoldszahl/Meterfaktor
- E
- unkorrigierte Messwerte
- F
- Interpolation
- G
- korrigierte Strömungsgeschwindigkeit und/oder korrigierter Durchflusses
- H
- Reynoldszahl
- M
- Messmedium
- Fl
- Fluid in der Kabibrationsanlage
- a
- Kalibrationsanlage
- b
- Messstelle
Claims (9)
- Verfahren zur Ermittlung einer reynoldszahlkompensierten Strömungsgeschwindigkeit und/oder eines reynoldszahlkompensierten Durchflusses (G) durch ein Coriolis-Durchflussmessgerät (
1 ), gekennzeichnet durch die folgenden Schritte: a. Ermittlung von zumindest einem Meterfaktor (C) während eines Kalibrationszeitintervalls in einer Kalibrationsanlage (a) anhand von Messwerten (A und B) des Coriolis-Durchflussmessgeräts (1 ) und einer Kolbenprüfvorrichtung (2 ) der Kalibrationsanlage (a) durch eine Auswerteeinheit (3 ) der Kalibrationsanlage (a); b. Übertragung des Meterfaktors (C) von der Auswerteeinheit (3 ) der Kalibrationsanlage (a) an eine Auswerteeinheit (1a ) des Coriolis-Durchflussmessgeräts (1 ); c. Zuordnung einer Reynoldszahl (H) zu diesem Meterfaktor (D), während das Coriolis-Durchflussmessgerät (1 ) an die Kalibrationsanlage (a) angeschlossen ist, und Hinterlegen zumindest eines Datensatzes bezüglich zumindest eines Zahlenpaares (D) bezüglich jeweils einer Reynoldszahl und eines Meterfaktors im Coriolis-Durchflussmessgerät; d. Ermittlung eines unkorrigierten Messwertes (E) für eine Strömungsgeschwindigkeit und/oder eines Durchflusses eines Messmediums (M) an einer Messstelle (b), sowie der Dichte des Messmediums (M) an der Messstelle (b) und der Viskosität des Messmediums an der Messstelle (b); e. Ermittlung einer Reynoldszahl anhand des in Schritt d) bestimmten Messwertes (E) der Strömungsgeschwindigkeit und/oder Durchfluss, sowie der Dichte und der Viskosität des Messmediums (M) und Zuordnung eines dieser Reynoldszahl zugehörigen Meterfaktors (C); und f. Korrektur des unkorrigierten Messwerts (E) der Strömungsgeschwindigkeit und/der des Durchflusses anhand des zugeordneten Meterfaktors (C) und Ausgabe der reynoldszahl-korrigierten Strömungsgeschwindigkeit und/oder des reynoldszahl-korrigierten Durchflusses (G). - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Meterfaktoren (C) gemäß Schritt a) bei unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten bzw. Durchflüssen ermittelt werden und dass mehrere Zahlenpaare (D) aus einer Reynoldszahl (H) und einem Meterfaktor (C) erstellt und auf der Auswerteeinheit (
1a ) hinterlegt werden. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Datensatz zumindest 20 Zahlenpaare (D) aus jeweils einer Reynoldszahl und einem Meterfaktor umfasst.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reynoldszahl (H) in Schritt c) anhand des Coriolis-Durchflussmessgeräts durch Ermittlung einer Strömungsgeschwindigkeit und/oder eines Durchflusses und einer Dichte und einer Viskosität eines Kalibrationsmediums während des Kalibrationsintervalls ermittelt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt d) ein Meterfaktor für eine ermittelte Reynoldszahl durch Interpolation mit den Meterfaktoren (C) der benachbarten Reynoldszahlen (H) erhalten wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung des Masterfaktors (C) gemäß Schritt b) von der Auswerteeinheit der Kalibrationsanlage (
3 ) an das Coriolis-Durchflussmessgerät (1 ) durch eine serielle Schnittstelle erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung via Modbus erfolgt.
- Coriolis-Durchflussmessgerät (
1 ) mit einer Auswerteeinheit (1b ), dadurch gekennzeichnet, dass auf der Auswerteeinheit (1b ) zumindest ein Datensatz aus Zahlenpaaren (D) von jeweils einem Meterfaktor (C) und einer zugehörigen Reynoldszahl (H) hinterlegt ist und wobei die Auswerteeinheit (1b ) ausgerüstet ist um eine unkorrigierte Strömungsgeschwindigkeit und/oder einen unkorrigierten Durchfluss (E) durch Ermittlung der Reynoldszahl und durch Zuordnung des jeweiligen Meterfaktors (C) eines Zahlenpaares (D) des Datensatzes zu korrigieren. - Coriolis-Durchflussmessgerät (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteeinheit (1b ) zudem einer oder mehrere Korrektorfaktoren und/oder einer oder mehrere Korrekturalgorithmen hinterlegt sind, wobei die Auswerteeinheit ausgerüstet, durch unter Verwendung eines der Korrekturfaktoren und/oder eines der Korrekturalgorithmen für eine an der Messstelle ermittelte Reynoldszahl einen Meterfaktor zu bestimmen, sofern die an der Messstelle ermittelte Reynoldszahl nicht einer Reynoldszahl (H) entspricht, welche als Zahlenpaar (D) mit einem Meterfaktor (C) hinterlegt ist.
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