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Die Erfindung bezieht sich auf eine optische Einrichtung zur Umformung von Laserstrahlung.
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Lasereinheiten, insbesondere Hochleistungs-Diodenlasereinheiten werden im Bereich der industriellen Materialbearbeitung, beispielsweise zum Schneiden, Schweißen oder Hartlöten von Karosseriebauteilen im Automobilbereich eingesetzt. Der Aufbau und die Funktionsweise derartiger Lasereinheiten, insbesondere Hochleistungs-Diodenlasereinheiten ist prinzipiell bekannt.
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Insbesondere das Laserstrahlschweißen und Laserhartlöten mittels Lasereinheiten gewinnen zunehmend an Bedeutung und werden vor allem zum Verschweißen oder Hartlöten von Werkstücken eingesetzt, die mit hoher Geschwindigkeit, mit schmaler Fügenahten und mit geringem thermischen Verzug zu fügen sind. Der zum Schweißen bzw. Löten erforderliche Energieeintrag erfolgt einen Laserstrahl, der über ein Lichtleitkabel an das Werkstück geführt und dort im Fügebereich ein so genannter Laserspot bzw. Laserpunkt erzeugt wird. Beispielsweise beim Schweißen oder Hartlöten von verzinkten Karosseriebauteilen erfolgt durch den Energieeintrag gleichzeitig ein Verdampfen der Zinkbeschichtung und das Fügen der Werkstücke. Nachteilig kann hierdurch bei Werkstücken mit Zinkschichten hoher Schichtdicke und/oder bei Schwankungen der Schichtdicke des Werkstückes ein unruhiger Fügeprozess entstehen, der insbesondere zu so genannten Mikrospritzern führt.
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Auch können derartige Lasereinheiten zum Aluminiumschweißen mit Zusatzdraht eingesetzt werden. Hier ist eine saubere oder vorbehandelte Oberfläche der Fügepartner zwingend erforderlich, um einen stabilen und ruhigen Fügeprozess zu erreichen. Beim Fügen mittels eines einzelnen Laserstrahls erfolgt das Schweißen und Verdampfen von ggf. vorhandenen Verunreinigungen gleichzeitig an der Stelle des Energieeintrags über den Laserstrahl. Nachteilig führt dies ebenfalls zu einem unruhigen Fügeprozessverlauf mit Auswürfen und gesteigerter Porenbildung.
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Beim Schneiden oder Schweißen von hochfesten Stählen mittels Laserstrahlung entsteht eine Aushärtung an der Schnittkante, die nachteilig zu Mikrorissen und unerwünschtem Härten in der Wärmeinflusszone führt.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine optische Einrichtung zur Umformung von Laserstrahlung bereitzustellen, durch welche die eingangs beschriebenen Nachteile der unterschiedlichen Fügeprozesse vermieden werden können, insbesondere ein stabiler und ruhiger Prozessverlauf bei einer reduzierten Fehlerquote erreicht wird. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine optische Einrichtung zur Umformung von Laserstrahlung gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen, Details und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen.
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Der wesentliche Aspekt der erfindungsgemäßen Strahlumformeinrichtung ist darin zu sehen, dass diese ein strahlformendes Optikmodul zur Erzeugung einer Fokusgeometrie in einer Bearbeitungsebene mit einem Hauptlaserspot und zumindest einem Nebenlaserspot aufweist. Durch die optische Ausgestaltung des strahlformenden Optikmoduls kann die Position, Form und/oder Leistungsdichteverteilung sowie der Leistungsinhalt des erzeugten Hauptlaserspot und des zumindest einen Nebenlaserspots individuell eingestellt werden. Vorteilhaft können durch Einsatz der erfindungsgemäßen Fokusgeometrie, d.h. einem Hauptlaserspot und einen, zwei oder mehrere Nebenlaserspots, Materialbearbeitungsschritte die bisher in einem Bearbeitungsschritt durchgeführt wurden, räumlich und zeitlich voneinander getrennt werden, wodurch eine deutliche Verbesserung der Prozessqualität und Reduzierung der Fehlerrate erreicht wird. In einem kartesischen Koordinatensystem mit x-y-z-Achse entspricht hierbei die Propagationsachse der z-Achse, die Vertikalachse der y-Achse und die Querachse der x-Achse. Durch die beschriebene Laserspotgeometrie kann beispielsweise beim Schweißen von verzinkten Blechen die Zinkschicht mittels der vorauseilenden Nebenlaserpunktes vor dem eigentlichen Füge- bzw. Schweißprozess verdampft werden, wodurch der Schweißprozess beruhigt wird und dem Entstehen von Mikrospritzern entgegengewirkt werden kann. Analog hierzu werden beim Aluminiumschweißen mit Zusatzdraht vor dem eigentlichen Fügeprozess über die vorauseilenden Nebenlaserpunkte der erzeugten Laserpunktgeometrie Verunreinigungen im Fügebereich gezielt entfernt, und dadurch die Porenbildung und das Entstehen von Auswürfen reduziert. Insbesondere wird bei Bearbeitungsprozessen mit Zusatzdraht der Abstand der vorlaufenden Nebenspots auf den Drahtdurchmesser abgestimmt. Analog hierzu sind die Form, die Leistungsdichteverteilung und der Leistungsinhalt an die jeweiligen Prozessparameter sowie die Nahgeometrie anpassbar.
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Weiterhin vorteilhaft ist die optische Einrichtung Teil einer mit zumindest einer Faser gekoppelten Laserbearbeitungsoptik, wobei der Hauptlaserspot die Abbildung des Faserendes bildet, d.h. der Hauptlaserspot ist als Abbildung des Faserendes ausgeführt.
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Vorteilhaft weist der Hauptlaserspot eine quadratische oder rechteckige Form aufweist, wobei der zumindest eine Nebenlaserspot kreisförmig, quadratisch oder rechteckförmig ausgebildet ist. Vorzugsweise weisen der Hauptlaserspot und der zumindest eine Nebenlaserspot eine unterschiedliche Form auf.
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In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist die optische Einrichtung zur Verwendung in einem Materialbearbeitungsprozess vorgesehen und der Hauptlaserspot weist eine an den Materialbearbeitungsprozess angepasste Leistungsdichteverteilung auf. Weiterhin vorteilhaft ist mittels des strahlformenden Optikmoduls die Leistung der Laserstrahlung auf den Hauptlaserspot und den zumindest einen Nebenlaserspot variabel aufteilbar ist. Sind zumindest ein erster und zweiter Nebenlaserspot vorgesehen, so ist weiter vorteilhaft mittels des strahlformenden Optikmoduls die Leistungsaufteilung zwischen dem ersten und zweiten Nebenlaserspot variabel einstellbar. Damit ist die Leistungsaufteilung der erzeugten Fokusgeometrie individuell auf den jeweiligen Anwendungsfall anpassbar.
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In einer Ausführungsvariante ist der zumindest eine Nebenlaserspot bezogen auf eine in der Bearbeitungsebene verlaufenden Vorschubachse vor- oder nachlaufend versetzt zum Hauptlaserspot angeordnet ist. In einer bevorzugten Ausführungsvariante sind der Hauptlaserspot auf der Vorschubachse und der zumindest eine Nebenlaserspot seitlich versetzt zur Vorschubachse in der Bearbeitungsebene angeordnet.
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Weiterhin vorteilhaft weist der zumindest eine Nebenlaserspot in der Bearbeitungsebene einen Abstand zur Vorschubachse, eine zur Fokussierung der Laserstrahlung eingesetzte Fokussieroptik einen Arbeitsabstand zur Bearbeitungsebene und eine Kollimationsoptik einen Kollimationsabstand zum Faserende auf, wobei der Abstand durch Änderung des Arbeitsabstandes und/oder des Kollimationsabstandes einstellbar ist.
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Besonders vorteilhaft kann die erfindungsgemäße optische Einrichtung, insbesondere das strahlformende Optikmodul bei bestehenden Lasereinheiten mit fasergekoppelten Laserbearbeitungsoptiken nachgerüstet werden, so dass das Standarequipment wir Laser, Faser und Optik weiter verwendet werden können.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen
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1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen optischen Einrichtung,
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2 einen Schnitt entlang der y-/z-Ebene durch die erfindungsgemäße optische Einrichtung gemäß 1 und
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3a–3i diverse Ausführungsvarianten der erfindungsgemäßen Fokusgeometrie.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäße optische Einrichtung 1 zum Umformen einer entlang einer Propagationsachse z propagierenden Laserstrahlung LS, welche beispielsweise für Lasereinheiten mit einer fasergekoppelten Laserbearbeitungsoptik verwendet werden kann und die zur Erzeugung einer Fokusgeometrie 2 in einer Bearbeitungsebene BE ausgebildet ist.
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Die Bearbeitungsebene BE stellt hierbei die Ebene dar, in welcher die Materialbearbeitung der Werkstücke, insbesondere eine Schneiden, Schweißen und/oder Hartlöten von Werkstücken durchgeführt wird.
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Die optische Einrichtung 1 umfasst zumindest ein strahlformendes Optikmodul 3. Die Propagationsachse z verläuft hierbei senkrecht zur Bearbeitungsebene BE und bildet die z-Achse eines zur Beschreibung des Aufbaus der optischen Einrichtung 1 bzw. des strahlformenden Optikmoduls 3 in den 1 und 2 eingeführten kartesischen Koordinatensystems mit einer x-Achse, y-Achse und z-Achse. Die durch eine nicht in den Figuren dargestellte Laserquelle wird eine Laserstrahlung LS entlang der Propagationsachse z dem strahlformenden Optikmoduls 3 zugeführt, d.h. die Propagationsrichtung der Laserstrahlung LS erstreckt sich entlang der Propagationsachse z. Die x-Achse des kartesischen Koordinatensystems werden nachfolgend als Querachse x und die y-Achse als Vertikalachse y bezeichnet. Die Querachse x und die Vertikalachse y spannen hierbei eine parallel zur Bearbeitungsebene BE verlaufende Ebene auf.
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Die Einführung des kartesischen Koordinatensystems in den 1 und 2 dient zur exakten Beschreibung des Aufbaus des strahlformenden Optikmoduls 3, des Verlaufs der umgeformten Laserstrahlung LS und der in der Bearbeitungsebene BE erzeugten Fokusgeometrie 2.
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Erfindungsgemäß ist das strahlformende Optikmodul 3 zur Erzeugung einer Fokusgeometrie in der Bearbeitungsebene BE mit einem Hauptlaserspot HS und zumindest einem Nebenlaserspot NS1, NS2 ausgebildet.
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Mittels des strahlformenden Optikmoduls 3 wird somit die beispielsweise von der fasergekoppelten Diodenlasereinheit erzeugte Laserstrahlung LS in eine Hauptlaserstrahlung HLS und eine bzw. erste und zweiten Nebenlaserstrahlung NL1, NL2 umgeformt, wobei die Verteilung der Laserleistung der Laserstrahlung LS in die erzeugten Haupt- und Nebenlaserstrahlung HLS, NL1, NL2 durch eine entsprechende Verschiebung des strahlformenden Optikmoduls 3 in einer durch die Quer- und Vertikalachse x, y aufgespannten Ebene, die parallel zur Bearbeitungsebene BE verläuft, individuell einstellbar ist und somit vorteilhaft an die Bedürfnisse des Materialbearbeitungsprozesses angepasst werden kann. Das strahlformende Optikmodul 3 ist hierzu vorzugsweise als Kollimationsoptik ausgebildet, d.h. das strahlformende Optikmodul wird nach der Kollimationslinse einer Bearbeitungsoptik eingesetzt.
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Die erfindungsgemäße optische Einrichtung 1 umfasst ferner eine in Richtung der Propagationsachse z des strahlformenden Optikmoduls 3 nachgeordnete Fokussieroptik 4, die beispielsweise in Form einer Fokussierlinse ausgebildet ist. Die Fokussieroptik 4 ist erfindungsgemäß zur Abbildung der Hauptlaserstrahlung HLS und der ersten und zweiten Nebenlaserstrahlung NL1, NLS2 in den Hauptlaserspot HS und zumindest einen, vorzugsweise einen ersten und zweiten Nebenlaserspot NS1, NS2 in der senkrecht zur Propagationsachse z verlaufenden Bearbeitungsebene BE ausgebildet. Der zumindest eine Nebenlaserspot NS1, NS2 ist vorzugsweise entlang einer durch eine senkrechte Projektion der Vertikalachse y in die Bearbeitungsebene BE entstehenden Vorschubachse VA dem Hauptlaserspot HS vor- oder nachgeordnet ist.
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Da die Vorschubachse VA der jeweiligen Vorschubrichtung einer fasergekoppelten Laserbearbeitungsoptik der Diodenlasereinheit entspricht, läuft damit der zumindest eine Nebenlaserspot NS1, NS2 dem Hauptlaserspot HS in Vorschubrichtung vor- oder nach.
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Das strahlformende Optikmodul 3 ist vorzugsweise zum nachträglichen Einbau in in den kollimierten Strahlengang der fasergekoppelten Laserbearbeitungsoptik eingesetzt, so dass die Fokussieroptik 4 bereits Teil der fasergekoppelten Laserbearbeitungsoptik sein kann. Das strahlformende Optikmodul 2 wird damit in die bestehende fasergekoppelte Laserbearbeitungsoptik integriert und ggf. die dort bereits vorhandene Fokussieroptik 4 entsprechend angepasst.
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Die durch die erfindungsgemäße optische Einrichtung 1 erzeugte Fokusgeometrie 2 umfasst somit einen Hauptlaserspot HP, der vorzugsweise im Schnittpunkt der Bearbeitungsebene BE und der Vorschubachse VA, die zugleich die Hauptstrahlachse der optischen Einrichtung 1 bildet, zuliegen kommt, und zumindest einen, vorzugsweise einen ersten und zweiten Nebenlaserspot NS1, NS2, die jeweils einen Abstand d zur Vorschubachse VA aufweisen. Bei der in den 1 und 2 dargestellten und zugleich bevorzugten Ausführungsvariante weisen der erste und zweite Nebenlaserspot NS1, NS2 in der Bearbeitungsebene BE jeweils denselben Abstand d zur Vorschubachse VA auf, d.h. sind symmetrisch zu einer die Bearbeitungsebene BE schneidenden und die Vorschubachse VA aufnehmenden Symmetrieebene angeordnet.
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Der Hauptlaserspot HS ist vorzugsweise quadratisch oder rechteckförmig ausgebildet, wobei der zumindest eine Nebenlaserspot NS1, NS2 kreisförmig, quadratisch oder rechteckförmig ist. Vorzugsweise ist jedoch die Querschnittsform bzw. Kontur des Hauptlaserspots HP und der Nebenlaserspots NS1, NS2 unterschiedlich zueinander ausgebildet.
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Ferner ist die Verteilung der Laserleistung des Laserstrahles LS in den Hauptlaserspot HS und den zumindest einem Nebenlaserspot NS1, NS2 durch Verschieben des strahlformenden Optikmoduls 3 entlang der Vertikalachse y sowie die Verteilung der Laserleistung des ersten und zweiten Nebenlaserspots NS1, NS2 durch Verschieben des strahlformenden Optikmoduls 3 entlang der Querachse x einstellbar.
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Das strahlformende Optikmodul 3 weist in einer Ausführungsvariante der Erfindung zumindest ein erstes Zylinderlinsenarray 5 sowie ein zweites Zylinderlinsenarray 6 auf, die jeweils eine Vielzahl von länglichen Zylinderlinsen aufweisen. Die Zylinderlinsen eines Zylinderlinsenarrays 5, 6 sind hierbei in an sich bekannter Weise in einer Ebene parallel zueinander angeordnet. Das erste und zweite Zylinderlinsenarray 5, 6 des strahlformenden Optikmoduls 3 sind hintereinander entlang des Strahlungsganges bzw. der Propagationsachse z beabstandet zueinander angeordnet, wobei die Zylinderlinsenarrays 5, 6 gekreuzt zueinander sind, d.h. die Längsachsen der Zylinderlinsen des ersten Zylinderlinsenarrays 5 erstrecken sich entlang der Vertikalachse y und die Längsachsen der Zylinderlinsen des zweiten Zylinderlinsenarrays 6 entlang der Querachse x. Hierbei sind die Längen der jeweiligen Zylinderlinsen des ersten und zweiten Zylinderlinsenarrays 5, 6 derart aneinander angepasst, dass sich ein deckungsgleicher Abbildungsraum ergibt. Die zueinander gekreuzten Zylinderlinsenarray 5, 6 sind zur Erzeugung der Hauptlaserstrahlung HLS ausgebildet. Durch eine entsprechende Wahl der Brennweiten der Zylinderlinsen des ersten und zweiten Zylinderlinsenarrays 5, 6 können die Abmessungen des oder der Nebenlaserspots NS1, NS2 bezogen auf die Quer- und Vertikalachse x, y in der Bearbeitungsebene BE unabhängig voneinander eingestellt werden.
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Ferner weist das strahlformende Optikmodul 2 gemäß der in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsvariante eine zwischen dem ersten und zweiten Zylinderlinsenarray 5, 6 aufgenommene Keilplattenanordnung 7 auf, die zur Erzeugung des zumindest einen, vorzugsweise des ersten und zweiten Nebenlaserstrahlung NLS1, NLS2 ausgebildet ist.
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Die Keilplattenanordnung 7 umfasst beispielsweise einen ersten und zweiten Keilplattenabschnitt 7.1, 7.2, die entlang der Querrichtung x aneinander anschließen und sich über die durch erste und zweite Zylinderlinsenarrays 5, 6 vorgegebene Abbildungsfläche des strahlformenden Optikmodul 3 erstrecken. Der erste und zweite Keilplattenabschnitt 7.1, 7.2 weisen jeweils einen ersten Keilwinkel w1 entlang der Querachse x und einen zweiten Keilwinkel w2 entlang der Vertikalachse y auf. Hierbei bestimmt der Betrag des ersten Keilwinkels w1 entlang der Querachse x den Abstand d der Nebenlaserspots NS1, NS2 von der Vorschubachse VA und der Betrag des zweiten Keilwinkels w2 entlang der Vertikalachse y den Vor- bzw. Nachlauf der Nebenlaserspots NS1, NS2.
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Das erste und zweite Zylinderlinsenarray 5, 6 sowie die Keilplattenanordnung 7 bildenein Modul aus und sind hierzu beispielsweise mechanisch miteinander verbunden, wobei das Modul entlang der Quer- und Vertikalachse x, y verstellbar innerhalb der erfindungsgemäßen Strahlumformeinrichtung 1 gelagert sind, um die eingangs beschriebene Einstellung der Verteilung der Laserleistung des Laserstrahls LS in die Haupt- und Nebenlaserstrahle HS, NS1, NS2 zu ermöglichen.
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Die erfindungsgemäße optische Einrichtung 1 bzw. die Fokussieroptik 4 weist einen Arbeitsabstand D zur Bearbeitungsebene BE auf. Durch eine entsprechende Änderung des Arbeitsabstandes AB kann der Abstand d der Nebenlaserspots NS1, NS2 zur Vorschubachse VA bzw. der Abstand d‘ der Nebenlaserspots NS1, NS2 in der Bearbeitungsebene BE zueinander angepasst werden.
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In 2 ist beispielhaft die Auswirkung einer Verringerung des Arbeitsabstandes AB in negativer Längsrichtung –z und einer Vergrößerung des Arbeitsabstandes AB in positiver Längsrichtung +z auf den Abstand d‘ der Nebenlaserpunkte NP1, NP2 in der Bearbeitungsebene BE anhand einer schematischen Abbildung der dadurch entstehenden Fokusgeometrien 2, 2‘, 2‘‘ dargestellt, und zwar nimmt der Abstand d‘ der Nebenlaserspots NS1, NS2 bei einer Verringerung des Arbeitsabstandes –z ab und bei einer Vergrößerung des Arbeitsabstandes +z zu.
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Es versteht sich, dass die eingangs beschriebene Ausgestaltung der optischen Komponenten der erfindungsgemäßen optischen Einrichtung 1 und der durch diese erzeugten Fokusgeometrien 2, 2‘, 2‘‘ nur beispielhaft gewählt sind und eine Vielzahl hierzu unterschiedlicher Fokusgeometrien mit denselben oder unterschiedlichen optischen Komponenten erzeugbar sind, ohne dass hierdurch der Erfindungsgedanke verlassen wird. Damit ist eine einfache und spezielle Anpassung an die jeweiligen Anforderungen des Bearbeitungsprozesses, insbesondere Schweiß- oder Lötprozesses problemlos möglich.
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In den 3a–3i sind beispielhaft unterschiedliche Fokusgeometrien beispielhaft dargestellt, die mittels der erfindungsgemäßen optischen Einrichtung 1 erzeugbar sind.
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3a zeigt beispielsweise einen quadratischen Hauptlaserspot HS und einen ersten und zweiten kreisförmigen Nebenlaserspot NS1, NS2. Unterschiedlich hierzu sind in 3b der erste und zweite Nebenlaserspot NP1, NP2 rechteckförmig bzw. linienförmig ausgebildet, wobei sich diese entlang der Vorschubachse VA erstrecken und freiendseitig mit dem quadratischen Hauptlaserspot HS zumindest teilweise überlappen. Die dadurch erzeugte Fokusgeometrie ist näherungsweise U- oder C-förmig ausgebildet.
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3c zeigt eine Ausführungsvariante mit einem quadratischen Hauptlaserspot HS und einem ersten und zweiten linienförmigen NebenlaserspotNS1, NS2, die sich senkrecht zur Vorschubachse BA in der Bearbeitungsebene BE erstrecken, wobei diese zumindest freiendseitig zumindest teilweise überlappen.
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3d zeigt eine rechteckgen Hauptlaserspot HS mit Randüberhöhung und einen ersten und zweiten kreisförmigen Nebenlaserspot NS1, NS2. Die Randüberhöhung stellt beispielsweise eine an den Bearbeitungsprozess angepasste Leistungsdichteverteilung dar.
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3e zeigt eine Fokusgeometrie, die einen rechteckigen Hauptlaserspot HS und einen erste und zweiten linienförmigen Nebenlaserspot NS1, NS2 aufweist, wobei sich die linienförmigen Nebenlaserspot NS1, NS2 entlang der Vorschubachse VA erstrecken und in den rechteckförmigen Hauptlaserspot HS übergehen.
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3f zeigt eine Ausführungsvariante mit einem rechteckförmigen Hauptlaserspot HS mit Randüberhöhung und einem ersten und zweiten linienförmigen Nebenlaserspot NS1, NS2, die sich senkrecht zur Vorschubachse VA in der Bearbeitungsebene BE erstrecken, wobei diese zumindest freiendseitig zumindest teilweise überlappen.
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3g zeigt eine Fokusgeometrie umfassend einen punktförmigen Hauptlaserspot HS und zwei quadratischen Nebenlaserspots NS1, NS2, die sich zu einem Quadrat ergänzen, welches dem punktförmigen Hauptlaserspot HS im Gegensatz zu den Ausführungsbeispielen gemäß 3a–3f nachläuft.
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Bei der Ausführungsvariante gemäß 3h sind zwei rechteckige Nebenlaserspots NS1, NS2 beanstandet zueinander angeordnet.
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Bei der Ausführungsvariante gemäß 3i ist unterschiedlich zur Ausführungsvariante gemäß 3h ein Nebenlaserspot NS1 vorgesehen.
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Insbesondere beim Laserschneiden oder -schweißen kann durch die Wahl der Abmessungen der Nebenlaserspots NP1, NP2 und die von diesen bereitgestellten Laserleistung die resultierende Härte in der Wärmeeinflusszone eingestellt werden.
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Durch eine entsprechende Wahl der Brennweite der Fokussieroptik 4 kann die Abmessung der Fokusgeometrie, insbesondere des Hauptlaserspots HS und der Nebenlaserspots NS1, NS2 ebenfalls eingestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- optische Einrichtung
- 2, 2‘, 2‘‘
- Fokusgeometrie
- 3
- strahlformendes Optikmodul
- 4
- Fokussieroptik
- 5
- erstes Zylinderlinsenarray
- 6
- zweites Zylinderlinsenarray
- 7
- Keilplattenanordnung
- 7.1
- erster Keilplattenabschnitt
- 7.2
- zweite Keilplattenabschnitt
- LS
- Laserstrahlung
- HLS
- Hauptlaserstrahlung
- NLS1
- erste Nebenlaserstrahlung
- NLS2
- zweite Nebenlaserstrahlung
- HS
- Hauptlaserspot
- NS1
- erster Nebenlaserspot
- NS2
- zweiter Nebenlaserspot
- d
- Abstand
- d‘
- Abstand
- AB
- Arbeitsabstand
- VA
- Vorschubachse
- w1
- erster Keilwinkel
- w2
- zweiter Keilwinkel