DE102015004919A1 - Verfahren zur Gehirnwellenbeeinflussung zum Stressabbau und zur Leistungssteigerung - Google Patents

Verfahren zur Gehirnwellenbeeinflussung zum Stressabbau und zur Leistungssteigerung Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Beeinflussung von Gehirnwellen zum Stressabbau und zur Leistungssteigerung, dadurch gekennzeichnet, dass das rhythmische Tonsignal zur Gehirnwellensynchronisation, im Folgenden ”Synchronisationsbeat” genannt, im zeitlichen Verlauf vom aktuellen Gehirnwellenzustand, zum Beispiel ”Stresszustand”, auf den angestrebten Gehirnwellenzustand, zum Beispiel ”Tiefenentspannung” als Verlauf geführt wird (1) und insbesonders durch Tempoänderung (2), zum Beispiel Verlangsamung, die Töne oder Musik gleichfalls im zeitlichen Verlauf zum Synchronisationsbeat in Amplitude (3) und Quantität der Notation (4) angepasst sind. Gegen Ende erfolgt optional ein Verlauf zurück in einen oberen Alpha-Zustand, um die Person wieder in einen aktiven Wachzustand zu versetzen (1, 2, 3). Die Gesamtheit aller Signale wird hier als ”Session” bezeichnet.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beeinflussung von Gehirnwellen zum Stressabbau und zur Leistungssteigerung beim Menschen, welches mittels rhythmischer Tonsignale zur Gehirnwellensynchronisation, im Folgenden ”Synchronisationsbeat” genannt, im zeitlichen Verlauf vom aktuellen Gehirnwellenzustand auf den angestrebten Gehirnwellenzustand geführt wird, wobei der Synchronisationsbeat der primär vorherrschenden Gehirnwellenfrequenz entspricht und an die Tonation der begleitenden Töne oder Musik, die hörbare Wahrnehmungsschwelle und den Bassbereich angepasst ist. Die begleitenden Töne oder Musik sind durch Tempoänderung, Anpassungen der Amplituden, Anpassungen der Quantität der Notation und Anpassungen der Effekte gleichfalls im zeitlichen Verlauf zum Synchronisationsbeat angepasst. Dadurch wird ein optimales Einschwingen der Gehirnwellen auf den Synchronisationsbeat und die Töne oder Musik, sowie ein angenehmes Anhören ermöglicht. Die Gesamtheit aller Signale wird hier als ”Session” bezeichnet. Das Anhören kann mit Kopfhörern oder Lautsprechern erfolgen.
  • Ein Großteil der Menschen sind heute starken psychischen Belastungen ausgesetzt, welche durch zahlreiche Beanspruchungen im privaten und beruflichen Bereich ausgelöst werden. Im privaten Bereich können das zum Beispiel Anspannungen und Konflikte mit dem Partner, finanzielle Sorgen, Existensängste, Krankheiten oder die Erziehung eines Kindes sein. Im beruflichen Bereich sind das besonders der Leistungsdruck im Beruf, lange Arbeitszeiten, die Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, die Belastung bei Studenten im Studium und bei Prüfungen, der Leistungsdruck von Führungskräften sich gegen die Mitbewerber abzuheben und bei Unternehmen sich auf dem Markt stetig gegen die Konkurrenz durchzusetzen. All diese Belastungen sind auch als „Stress” bekannt. Es ist allgemein bekannt, dass Stress die Leistungsfähigkeit einer Person durch die Ausschüttung von Stresshormonen verringert, Krankheiten begünstigen kann und den Körper schwächt. Besonders im beruflichen Bereich kommt es dann zu dem bekannten „Burnout” Effekt und die Person fühlt sich „ausgebrannt”, leer und hat wenig eigene Energie und Motivation.
  • Aus dieser Tatsache werden Verfahren benötigt, welche Stress beim Menschen abbauen und die Leistungsfähigkeit steigern können.
  • Ein Verfahren zum Stressabbau und zur Leistungssteigerung besteht darin, eine Person so zu beeinflussen, dass die Gehirnwellen auf einen bestimmten angestrebten Bewusstseinszustand gebracht werden.
  • Der Bewusstseinszustand wird nach bestimmten EEG-Frequenzbändern der Gehirnwellen eingeteilt, wobei dabei die am aktivsten vorherrschenden Gehirnwellen zur Beurteilung des aktuellen Bewusstseinszustandes herangezogen werden, da das Gehirn in der Summe in einer Komposition in verschiedenen Gehirnwellenfrequenzbändern schwingt. Die Schwingung der Gehirnwellen wird in Hz angegeben und kann mittels Elektroenzephalogramm (EEG) gemessen und nachgewiesen werden. 1 Hz entspricht einer Schwingung pro Sekunde. Der Delta-Zustand wird dem Frequenzbereich von 0,1 bis 4 Hz festgelegt. Diesem Bereich wird ein Bewusstseinszustand der traumlosen Tiefschlafphase und Trance zugeordnet. Der Theta-Zustand wird dem Frequenzbereich von 4 bis 8 Hz festgelegt. Diesem Bereich wird der mittleren bis leichten Schlafphase, Meditationsphase und Tiefenentspannung zugeordnet. Der Alpha-Zustand wird dem Frequenzbereich von 8 bis 13 Hz festgelegt. Dieser Bereich wird der leichten Entspannungsphase, entspannter Wachheit und dem sogenannten Super Learning zugeordnet. Alpha-Wellen entstehen auch, wenn die Augen geschlossen werden. Beim Öffnen der Augen ändern sich die Alpha-Wellen in Beta-Wellen (Berger-Effekt). Der Beta-Zustand wird dem Frequenzbereich von 13 bis 38 Hz festgelegt. Hierbei wird in 3 Bereiche unterteilt. Tiefer Beta-Zustand von 13 bis 15 Hz im Bewusstseinszustand als entspannte Aufmerksamkeit, Mittlerer Beta-Zustand von 15 bis 22 Hz im Bewusstseinszustand normaler Aufmerksamkeit bis mittlerer Konzentration und der Hohe Beta-Zustand von 22 bis 38 Hz im Bewusstseinszustand von Stress, Angst und überhöhter Anspannung. Der Gamma-Zustand wird dem Frequenzbereich von 38 bis 70 Hz festgelegt. Diesem Bereich wird ein Bewusstseinszustand von hoher Konzentration, Lernprozessen zugeordnet. Er kommt aber auch beim Meditieren vor.
  • Stand der Technik
  • Im Patent US 4834701 wird ein Verfahren zur Frequenzreduktion beschrieben, in dem Töne links und rechts (f1, f2) unterschiedlicher Frequenzen zugeführt werden. Die Stimulierung erfolgt mit einer Differenzfrequenz (f1, f2). Das Hören der Frequenzen wird über den zeitlichen Verlauf jedoch als unangenehm empfunden und schränkt die Anwendungsmöglichkeiten stark ein. Das Problem wird entsprechend Patentanspruch 1, 2, 3, 4 und 5 gelöst.
  • Im Patent US 3896790 wird ein Verfahren beschrieben, dass Biopotentiale elektrischer Aktivitäten erfasst und umwandelt und aus den erhaltenen Elektroenzephalogramm ein Frequenzband mit Alpha-Rhythmen isoliert und daraus ein Kontrollsignal für ein Toneffekt am Körper bildet, welches proportional zu den Alpha-Rhythmen im EEG-Spektrum ist. Der psychophysiologische Effekt ist jedoch durch die Kontrolle des Alpha-Zustandes beschränkt, welche keine effektive Korrektur des Bewusstseinszustandes ermöglicht. Ein weiterer Nachteil ist, dass für das Verfahren ein Kontrollsignal abgenommen werden muss, welches nur bei stationärer Anwendung möglich ist und das Hören der Frequenzen über den zeitlichen Verlauf als unangenehm empfunden wird. Das Problem wird entsprechend Patentanspruch 1, 2, 3, 4, 5 und 6 gelöst.
  • Im Patent US 5954630 wird ein Verfahren beschrieben, in dem niederfrequente Wellen amplitudenmoduliert werden. Das Hören der Frequenzen wird über den zeitlichen Verlauf jedoch als unangenehm empfunden. Es entsteht dadurch eine Abneigung, welches die Wirksamkeit verringert und schränkt die Anwendungsmöglichkeiten stark ein. Das Problem wird entsprechend Patentanspruch 2, 3, 4 und 5 gelöst.
  • Im Patent US 5159703 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem mit Amplituden- oder Frequenzmodulation niedriger Frequenzen oder Ultraschall-Frequenzen eine Kommunikation (Subliminals) in einen teilweise nicht wahrnehmbaren Bereich des menschlichen Hörspektrums realisiert wird. Nachteil des Verfahrens ist, dass spezielle Geräte mit der erforderlichen Frequenzbandbreite zur Wiedergabe erforderlich sind. Zahlreiche Menschen, vor allem Personen mit Hörproblemen und ältere Menschen können die aufmodulierten Frequenzen nicht mehr wahrnehmen. Das schränkt die Anwendungsmöglichkeiten erheblich ein und macht das Verfahren für den normalen Gebrauch kaum nutzbar. Das Problem wird entsprechend Patentanspruch 3 gelöst.
  • Im Patent US 4335710 wird ein Verfahren beschrieben, welches mittels eines Funktionsgenerators eine Stimulationsfrequenz und Rauschen erzeugt. Das Hören der Frequenzen wird über den zeitlichen Verlauf jedoch als unangenehm empfunden und schränkt die Anwendungsmöglichkeiten stark ein. Das Problem wird entsprechend Patentanspruch 1, 2, 3, 4, 5 und 6 gelöst.
  • Im Patent US 4928704 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem das EEG mit aktiven Filtern analysiert wird und daraus eine Stimulationsfrequenz und Amplitude gesteuert wird. Das Hören der Frequenzen wird über den zeitlichen Verlauf jedoch als unangenehm empfunden und schränkt die Anwendungsmöglichkeiten stark ein. Das Problem wird entsprechend Patentanspruch 1, 2, 3, 4, 5 und 6 gelöst.
  • Im Patent DE 4003476 A1 wird ein Verfahren und Gerät beschrieben, dass zur Synchronisation von Gehirnwellen eine Synchronisationsfrequenz nutzt, welche mit einem Amplitudenmodulator oder Verstärker ein beliebiges Tonsignal, zum Beispiel Musik, im Takt der Synchronisationsfrequenz amplitudenmoduliert ansteuert. Um die harten hörbaren Rechteck-Frequenzen zu mildern, wird hier ein R-C-Glied vorgeschaltet, um eine Abflachung der Flanken zu reichen. Nachteile: Das Hören der Synchronisationsfrequenzen wird als unangenehm empfunden, da kein Abgleich der Trägersignalfrequenz auf das restliche Tonsignal, zum Beispiel Musik, erfolgt. Dadurch entstehen Disharmonien im Tonsignal, welche die Anwendungsmöglichkeiten stark einschränken und vom Gehirn als unangenehm empfunden werden. Weitere Nachteile sind, dass keine Anpassungen an den aktuellen Gehirnwellenzustand über die Synchronisationsfrequenz gegeben ist. Das Problem wird entsprechend Patentanspruch 1, 2, 3, 5 und 6 gelöst.
  • Anwendungsbeispiel der Erfindung zum Stressabbau
  • Zur Anwendung der Erfindung gegen Stress wird zuerst der momentane Bewusstseinszustand festgestellt. Das kann einfach anhand des Verfassungszustandes und Wohlbefindens der Person selbst oder auch durch eine zweite Person oder einen Arzt festgestellt werden. Außerdem ist auch eine Feststellung mittels EEG-Messung der Gehirnwellen möglich. Danach wird eine entsprechende ”Session”, dass heißt, eine vorgefertigte Anwendungsvariante des Synchronisationsbeats und der Töne oder Musik entsprechend des aktuellen Bewusstseinszustandes und des gewünschten angestrebten Bewussteinszustandes möglicherweise unterteilt nach Altersgruppen, Geschlecht und Gehör ausgewählt. Im Anwendungsbeispiel zum Stressabbau wird bei gestressten Personen eine Session ausgewählt, welche im mittleren bis hohen Beta-Bereich zwischen 21 Hz bis 30 Hz für den Synchronisationsbeat als Startfrequenz beginnt und über den zeitlichen Verlauf in den Alpha-Bereich zwischen 13 Hz bis 8 Hz geführt wird (1, 5, 6, 7), entsprechend Anspruch 1. Die begleitenden Töne oder Musik sind ebenfalls auf den Synchronisationsbeat entsprechend der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5 und 6 angepasst (2, 3, 4, 8, 9). Die Session führt dadurch den Hörer vom aktiven Betazustand (Stress) in den gewünschten Bewusstseinszustand (Alphazustand – Entspannung, Tiefenentspannung). Damit sich die Person nach der Session nicht schläfrig fühlt, führt die Session am Ende wieder hinauf in einen entspannten Wachzustand im oberen Alpha- oder unteren Betazustand. Da das ”Einschwingen” der Gehirnwellen auf die Session bei einer Person von vielen Faktoren, wie zum Beispiel gesundheitliche Verfassung, Alter, Hörvermögen und Hörgewohnheiten unterschiedlich ist, sollte die Dauer der Session mindestens 15 Minuten lang sein, damit sich die Gehirnwellen im zeitlichen Verlauf synchronisieren.
  • Vorteile der Erfindung
    • 1. Ein Vorteil der Erfindung ist, dass entsprechend Patentanspruch 1 eine optimale ”Einschwingung” der Gehirnwellen auf die Session und damit einen angestrebten Bewusstseinszustand gegeben ist, welches bisher bekannte Verfahren so nicht ermöglichen.
    • 2. Ein weiterer Vorteil ist, dass entsprechend Patentansprüche 2, 3, 4, 5 ein angenehmes Hören ermöglicht wird, welches bisher bekannte Verfahren so nicht ermöglichen und löst damit die Probleme der Patente in [0006], [0008], [0010] und [0012].
    • 3. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Verfahren nicht an stationäre Einrichtungen gebunden ist und löst damit die Probleme der Patente in [0007] und [0011].
    • 4. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine Session überall und jederzeit ohne besondere medizinische oder technische Hardware mit einem beliebigen Wiedergabegerät angewendet und abgespielt werden kann und löst damit das Problem des Patent in [0009]. So kann eine Session auf einem beliebigen Datenträger oder Speichermedium, oder auch über das Internet oder als Streaming-Verfahren zur Verfügung stehen. Dadurch ist eine weltweite Anwendung möglich.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • US 4834701 [0006]
    • US 3896790 [0007]
    • US 5954630 [0008]
    • US 5159703 [0009]
    • US 4335710 [0010]
    • US 4928704 [0011]
    • DE 4003476 A1 [0012]

Claims (6)

  1. Verfahren zur Beeinflussung von Gehirnwellen zum Stressabbau und zur Leistungssteigerung, dadurch gekennzeichnet, dass das rhythmische Tonsignal zur Gehirnwellensynchronisation, im Folgenden ”Synchronisationsbeat” genannt, im zeitlichen Verlauf vom aktuellen Gehirnwellenzustand, zum Beispiel ”Stresszustand”, auf den angestrebten Gehirnwellenzustand, zum Beispiel ”Tiefenentspannung” als Verlauf geführt wird (1) und insbesonders durch Tempoänderung (2), zum Beispiel Verlangsamung, die Töne oder Musik gleichfalls im zeitlichen Verlauf zum Synchronisationsbeat in Amplitude (3) und Quantität der Notation (4) angepasst sind. Gegen Ende erfolgt optional ein Verlauf zurück in einen oberen Alpha-Zustand, um die Person wieder in einen aktiven Wachzustand zu versetzen (1, 2, 3). Die Gesamtheit aller Signale wird hier als ”Session” bezeichnet.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerfrequenz des Synchronisationsbeats auf die Tonation des Grundtones der übrigen Töne oder Musik (5) angepasst ist, um ein angenehmes Hören zu ermöglichen.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Synchronisationsbeat in der Amplitude kurz oberhalb, in oder unterhalb der hörbaren Wahrnehmungsschwelle der anderen Töne oder Musik eingebettet ist (6), um ein angenehmes Hören zu ermöglichen.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Synchronisationsbeat durch Hochpass-Filter im Bassbereich abgesenkt gefiltert oder abgeschnitten wird (7), um ein angenehmes Hören zu ermöglichen.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Töne oder Musik gleichfalls im zeitlichen Verlauf zum Synchronisationsbeat mittels Filter im Bereich der Höhen (8) abgesenkt werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Töne oder Musik gleichfalls im zeitlichen Verlauf zum Synchronisationsbeat mittels verschiedener Effekte, zum Beispiel Reverb-Effekt (Hall), in der Amplitude zunehmen (9).
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