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Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugklimaanlage mit einem als Wärmepumpenkreislauf mit Heizfunktion und als Kältekreislauf mit Kühl- und Entfeuchtungsfunktion betreibbaren Kältemittelkreislauf gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Fahrzeugklimaanlage.
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Es ist bekannt, dass Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge mit einer Klimaanlage ausgestattet werden, die von einem Kältebetrieb in einen Wärmebetrieb und umgekehrt geschaltet werden können.
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Ferner sind Fahrzeugklimaanlagen bekannt, deren Kältemittelkreislauf einen als Kältemittel-Kühlmittel-Wärmeübertrager ausgebildeten indirekten Kondensator aufweist, der im Wärmebetrieb über einen kondensatorseitigen Kühlmittelkreislauf und dem dort stromabwärts integrierten Heizungswärmeübertrager die Luft des Fahrzeuginnenraums erwärmt. Elektrifizierte Fahrzeuge benötigen neben mindestens einem Frontverdampfer einen separaten Kühlmittelkreislauf zur Konditionierung und Temperierung des in der Regel als Hochvoltbatterie realisierten Energiespeichers. Ein solcher Kühlmittelkreislauf kann mittels eines Wärmeübertragers mit dem Kältemittelkreislauf gekoppelt werden, wobei ein solcher Wärmeübertrager seinerseits ebenfalls als Verdampfer zum Kühlen eines Luftstromes bzw. als sogenannter Chiller zum Kühlen von Wasser ausgebildet ist.
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Auch der Einsatz des Kältemittelkreislaufs einer Fahrzeugklimaanlage in einem Wärmepumpenbetrieb zum Aufheizen der Fahrgastzelle ist bekannt. In seiner Verschaltung bzw. Funktion als Wärmepumpe ist der Kältemittelkreislauf in der Lage, einen Luft- oder auch Wasserstrom bzw. Kühlmittelstrom zu erwärmen und diese Wärme direkt oder indirekt an die Luft der Fahrgastzelle abzugeben.
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Eine gattungsbildende Fahrzeugklimaanlage mit einer integrierten Wärmepumpenanlage zum Kühlen und Heizen ist aus der
DE 101 63 607 A1 bekannt, bei welcher im Wärmepumpenbetrieb die Energie indirekt über Wärmeträgerflüssigkeiten in den Luftstrom für die Fahrzeugkabine eingebracht wird. Dies wird mit einem Flüssigkeits-Luft-Wärmetauscher, dem sogenannten Heizungswärmeübertrager im Klimagerät des Fahrzeugs realisiert, indem zum Heizen des Luftstromes das Kältemittel abgekühlt und gegebenenfalls kondensiert und zum Kühlen des Luftstromes das Kältemittel verdampft und erwärmt wird. Bei dieser bekannten Fahrzeugklimaanlage wird im Kältemittelanlagenbetrieb das von einem Kältemittelverdichter verdichtete Kältemittel über einen Gaskühler und einen inneren Wärmetauscher über ein erstes Expansionsventil in einen Verdampfer entspannt. Anschließend strömt das Kältemittel zurück über die Niederdruckseite zum Kältemittelverdichter. Im Heizbetrieb wird das von dem Kältemittelverdichter verdichtete Kältemittel über einen Kältemittel-Kühlmittel-Wärmetauscher geführt, wo ein Teil der Wärme des Kältemittels auf einen Kühlmittelkreislauf zum Heizen der Fahrgastzelle übertragen wird, und strömt anschließend über den inneren Wärmetauscher in das erste Expansionsventil und wird dabei in den Verdampfer entspannt. Anschließend wird das Kältemittel mittels eines zweiten Expansionsventil in einen Kältemittel-Wärmemittel-Wärmetauscher zur Wärmeaufnahme entspannt, wo dem Kältemittel Wärme aus dem Motorkühlmittel zugeführt wird. Schließlich strömt das Kältemittel über die Niederdruckseite und den inneren Wärmetauscher zurück zum Kältemittelverdichter.
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Der Reheat-Betrieb einer Fahrzeugklimaanlage zeichnet sich dadurch aus, dass die Luft, welche über das Klimagerät und den dort untergebrachten Wärmeübertragern in die Fahrgastzelle einströmt, zunächst entfeuchtet (also abgekühlt) und im Anschluss auf die gewünschte Ausblastemperatur erwärmt wird. In der Regel erfolgt der Reheat-Betrieb bei einer Umgebungstemperatur von ca. 5 bis 25°C und entsprechend erhöhter relativer Luftfeuchtigkeit.
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Verbrennungsmotorisch angetriebene Fahrzeuge führen ca. 50% der anfallenden Abwärme über das Kühlwasser an die Umgebung ab. Diese Abwärme kann auch zum Beheizen des Fahrzeugs genutzt werden, insbesondere auch im Reheat-Betrieb.
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Elektrofahrzeuge führen ihre Abwärme zu annähernd 100% über das Kühlwasser ab, jedoch auf deutlich geringerem Temperaturniveau. In der Regel ist dieses Temperaturniveaus so gering, dass die Abwärme nur bedingt bzw. nicht zum Heizen genutzt werden kann. Daher muss elektrisch geheizt werden.
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Eine energieeffiziente Methode besteht darin, die erforderliche Heizwärme mittels eines Wärmepumpenprozesses bereitzustellen. Hierbei erfolgt die Verdampfung des Kältemittels bekannterweise im Verdampfer des Klimagerätes oder bspw. zusätzlich über mindestens einen Wasser-Kältemittel-Wärmeübertrager, dem sogenannten Chiller, der entweder zur Kühlung eines Energiespeichers eingesetzt oder zur Wärmeentnahme aus weiteren Elektronikkomponenten genutzt werden kann, um einen Wärmeprozess zu betreiben. Die Kondensation des Kältemittels für den Heizbetrieb erfolgt nicht im Kondensator der Fahrzeugfront, sondern entweder in einem inneren Kondensator/Gaskühler über das Kühlwasser des Heizungskreises oder in einem mit Luft beaufschlagten Heizregister im Klimagerät. In beiden Fällen wird die Luft nach dem Verdampfer wieder erwärmt.
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Idealerweise entspricht die von dem mindestens einen Verdampfer aufgenommene Wärme zusammen mit der über den Verdichter ins Kältemittel eingetragenen Leistung exakt dem in das Kühlwasser und anschließend vom Kühlwasser (über den Heizungswärmeübertrager) oder dem vom Kältemittel über den Heizregister übertragenen Wärmestrom, der zur Einstellung der erforderlichen Komfortwärme für die Kabinenzuluft unter Berücksichtigung der auftretenden Wärmeübergangsverlusten aufzubringen ist.
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So müsste bei einem Heizleistungsdefizit eine weitere Wärmequelle, zum Beispiel ein Chiller benutzt werden und bei einem Heizleistungsüberschuss eine weitere Wärmesenke (Kondensator/Gaskühler) bereitgestellt werden.
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Da es sich bei einem Wärmepumpenprozess um einen geschlossenen Kreisprozess handelt, muss die einer Fahrzeugklimaanlage durch Verdichter und Wärmezufuhr an den mindestens einen Verdampfer zugeführte Leistung einem Kondensator/Gaskühler wieder abgeführt werden. Besteht auf Seiten von Kälte- und Wärmebedarf ein betragsmäßiges Ungleichgewicht, wobei in der Regel ein Leistungsüberschuss auf der Heißseite besteht, wird das System der Fahrzeugklimaanlage instabil und der Hochdruck steigt, bis es zur Systemabregelung aufgrund des Erreichens der Hochdruckgrenze bis im äußersten Fall zu Hochdruckausstiegen und Abschalten der Klimaanlagekommen kann.
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Alternativ wäre es möglich, den Kondensator bzw. Gaskühler als zusätzliche Wärmesenke neben dem Heizgaskühler bzw. Heizkondensator bereitzustellen. Jedoch ist in diesem Fall mit einem rapiden Einbruch des Hochdrucks zu rechnen, da sich das Druckniveau im System auf den sich durch die Umgebungstemperatur vorgegebenen Kondensationsdruck einstellen wird, der sich seinerseits unterhalb des Drucks, der zum Eintrag von Wärme in den Luftstrom durch ein Heizregister oder in das Kühlwasser erforderlich ist, einstellen würde.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Fahrzeugklimaanlage der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass ein stabiler und gut regelbarer Wärmepumpenprozess erzielt wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Fahrzeugklimaanlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Eine solche Fahrzeugklimaanlage mit einem als Wärmepumpenkreislauf mit Heizfunktion und als Kältekreislauf betreibbaren Kältemittelkreislauf mit Kühl- und Entfeuchtungsfunktion umfasst:
- – einen Verdampfer, einen Kältemittelverdichter, einen Kältemittelkondensator oder einen Gaskühler, ein dem Verdampfer zugeordnetes erstes Expansionsventil und einen Wärmetauscher, wobei die aufgeführten Komponenten den Kältemittelkreislauf bilden, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass
- – ein zweites Expansionsorgan dem Kältemittelkondensator/Gaskühler stromabwärts vorgeschaltet ist,
- – ein Absperrventil dem Wärmetauscher stromabwärts nachgeschaltet und mit dem ersten Expansionsventil verbunden ist, und
- – über einen Abzweigpunkt des Kältemittelkreislaufes wenigstens ein Kältemittel-Teilstrom über das zweite Expansionsorgan stromabwärts abgeleitet wird.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Fahrzeugklimaanlage wird im Wärmepumpenprozess die überschüssige Energie im Heizungskreis über den Kondensator/Gaskühler abgeführt, der über ein zweites Expansionsorgan auf ein Zwischendruckniveau eingestellt ist.
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Damit bleibt der Wärmepumpenprozess stabil und gut regelbar. Das Hochdruckniveau kann stabil auf einem Zielwert gehalten werden. Es sind weder Druckanstiege noch Systemabschaltungen aufgrund eines „Überhitzens” zu erwarten. Es kann weiterhin Wärme im erforderlichen Umfang aus dem Kältemittelkreislauf in den Heizungskreislauf übertragen werden, da der Abgabewärmestrom entsprechend einer Sollwertvorgabe geregelt werden kann und überschüssige Anteile an die Umgebung übertragen werden.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist für den Kälteanlagenbetrieb der Fahrzeugklimaanlage ein dem Kältemittelverdichter nachgeschaltetes Absperrventil mit dem Abzweigpunkt verbunden.
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Für einen Heizbetrieb der Fahrzeugklimaanlage ist weiterbildungsgemäß ein dem Kältemittelverdichter nachgeschaltetes Absperrventil mit dem Wärmetauscher verbunden.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Wärmetauscher des Kältemittelkreislaufes zur Kopplung an einen Heizungskreislauf als Kältemittel-Heizmittel-Wärmetauscher ausgebildet ist und in dem Heizungskreislauf ein Heizungswärmetauscher zur Durchführung der Heizfunktion angeordnet ist. Anstelle des Kältemittel-Heizmittel-Wärmetauschers kann ein als Heizregister ausgebildete Wärmetauscher eingesetzt werden, der in einem Klimagerät der Fahrzeugklimaanlage angeordnet ist und dort direkt von Luft zur Erwärmung der Fahrgastzelle umströmt wird.
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Bei einem Heizdefizit ist weiterbildungsgemäß ein Chiller mit einem dritten Expansionsorgan parallel zum Verdampfer und dem ersten Expansionsorgan parallel geschaltet, wobei der Chiller mit einem Kühlmittelkreislauf gekoppelt ist, welcher eine Wärmequelle, bspw. Elektronikkomponenten, und einen Niedertemperaturkühler aufweist. Damit kann diesen Wärmequellen Wärme entzogen werden und diese Wärme dem Kältekreis und gegebenenfalls dem Kühlkreis als Heizenergie zur Verfügung gestellt werden.
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In vorteilhafter Weise ist weiterbildungsgemäß das zweite Expansionsorgan mit einem Leitungsquerschnitt entsprechend des Leitungsdurchmessers im Vor- und Nachlauf des Expansionsorgans ausgebildet. Andernfalls wird weiterbildungsgemäß ein Bypassventil dem zweiten Expansionsorgan parallel geschaltet. Damit können Druckverluste ausgeglichen werden, falls der Strömungsquerschnitt des zweiten Expansionsorgans für den normalen Kühlmodus der Fahrzeugklimaanlage nicht ausreichend ist.
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Eine solche erfindungsgemäße Fahrzeugklimaanlage ist geeignet für den Einsatz in allen Fahrzeugtypen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
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1 ein Schaltbild einer Fahrzeugklimaanlage als erstes Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung, und
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2 ein Schaltbild einer Fahrzeugklimaanlage als zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die Fahrzeugklimaanlage 1 gemäß 1 umfasst einen Kältemittelkreislauf 2, einen Heizungskreislauf 8 und einen Kühlmittelkreislauf 10.
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Der Kältemittelkreislauf 2 besteht aus einem Verdampfer 3, einem Kältemittelverdichter 4, einem Kältemittelkondensator bzw. Gaskühler 5, einem als Expansionsventil ausgebildeten ersten Expansionsorgan 6 und einem Kältemittel-Heizmittel-Wärmeübertrager 7. Auf der Hochdruckseite des Kältemittelverdichters 4 sind zwei Absperrventile 14 und 15 vorgesehen. Das Absperrventil 14 wird bei geschlossenem Absperrventil 15 für den Kältemittelanlagenbetrieb geöffnet und das Absperrventil 15 wird bei geschlossenem Absperrventil 14 für den Heizbetrieb geöffnet.
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Der Heizungskreislauf 8 besteht aus dem Kältemittel-Heizmittel-Wärmeübertrager 7, mit Wasser als Heizmittel, einer Wasserpumpe 18, einem Heizelement 19 und einem Heizungswärmetauscher 9.
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Der Verdampfer 3 und der Heizungswärmetauscher 9 sind in einem Klimagerät 1.1 der Fahrzeugklimaanlage 1 untergebracht.
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Das von dem Kältemittelverdichter 4 auf einen Hochdruck p1 verdichtete Kältemittel wird im Kälteanlagebetrieb des Kältemittelkreislaufes 2 über das geöffnete Absperrventil 14 dem im Frontbereich des Fahrzeugs angeordneten Gaskühler 5 über ein als Expansionsventil ausgebildetes zweites Expansionsorgan 17 auf dem Druckniveau p2 ≤ p1 maximal entdrosselt zugeführt. Nach einer Kondensation des Kältemittels in dem Gaskühler 5 wird das Kältemittel über ein Rückschlagventil 24 und das erste Expansionsventil 6 in den Verdampfer 3 auf einen Druck p3 entspannt, wobei p3 < p2 ≤ p1 gilt. Die dem Kältemittel mittels des Gaskühlers 5 entzogene Wärme wird über einen Luftstrom L2 in die Fahrzeugumgebung abgeführt. Der dem Verdampfer 3 zugeführte Luftstrom L1 wird von diesem gekühlt und der Fahrgastzelle des Fahrzeugs zugeführt. Hierzu wird eine Luftklappe 1.11 des Klimagerätes 1.1 so eingestellt, dass dieser Luftstrom L1 nicht oder nicht vollständig über den Heizungswärmetauscher 9 geführt wird.
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Das zweite Expansionsventil 17 ist mit seinem Strömungsquerschnitt so auszuführen, dass es für diesen normalen Kälteanlagebetrieb (AC-Modus) nahezu keine Druckverluste verursacht. Daher sollte der Öffnungsdurchmesser idealerweise dem Durchmesser der dem Gaskühler 5 zugeführten Klimaleitung im Vor- und Nachlauf entsprechen. Alternativ wäre es auch möglich, dem zweiten Expansionsventil 17 zur Entdrosselung ein abschaltbares Bypassventil 25 parallel zu schalten, wie dies in 1 gestrichelt dargestellt ist.
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Zwischen dem Absperrventil 14 und dem zweiten Expansionsventil 17 befindet sich ein Abzweigpunkt 2.1 des Kältemittelkreislaufes 2, der stromabwärts über ein Absperrventil 16 mit dem ersten Expansionsventil 6 und stromaufwärts mit dem Kältemittel-Kühlmittel-Wärmetauscher 7 verbunden ist. Im Kälteanlagebetrieb ist dieses Absperrventil 16 geschlossen, so dass das verdichtete Kältemittel über das zweite Expansionsventil 17 dem Gaskühler 5 zugeführt wird.
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Für den Heiz- und Reheat-Betrieb der Fahrzeugklimaanlage 1 wird das verdichtete Kältemittel bei geschlossenem Absperrventil 14 über das geöffnete Absperrventil 15 dem Kältemittel-Heizmittel-Wärmetauscher 7 zugeführt, der als Kältemittel-Wasser-Wärmetauscher 7 ausgeführt ist. Dieser Kältemittel-Wasser-Wärmetauscher 7 bildet stromabwärts mit der Wasserpumpe 18, dem Heizelement 19 und dem in dem Klimagerät 1.1 angeordneten Heizungswärmetauscher 9 den Heizungskreislauf 8.
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Im Reheat-Betrieb der Fahrzeugklimaanlage 1 wird die von dem Verdampfer 3 an das Kältemittel abgegebene Wärme zusammen mit der vom Kältemittelverdichter 4 ins Kältemittel eingetragenen Antriebsleistung über den Kältemittel-Wasser-Wärmetauscher 7 auf den Heizungskreislaufes 8 übertragen, so dass der der Fahrgastzelle zugeführte Luftstrom L1 nach einer Kühlung an dem Verdampfer 3 an dem Heizungswärmetauscher 9 wieder erwärmt wird. Hierzu nimmt die Luftklappe 1.11 des Klimagerätes 1.1 die in der 1 dargestellte Stellung ein, so dass der Luftstrom L1 vollständig über diesen Heizungswärmetauscher 9 geführt wird.
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Um im Reheat-Betrieb der Fahrzeugklimaanlage 1 einen Leistungsüberschuss auf der Heißseite des Kühlmittelkreislaufes 2 zu vermeiden, wird bei geschlossenem Absperrventil 16 das Kältemittel nicht dem ersten Expansionsventil 6 zugeführt, sondern über das zweite Expansionsventil 17 in den Gaskühler 5 entspannt. Damit wird die im Kältemittel überschüssige und gebundene Wärme über den Gaskühler 5 auf den Luftstrom 12 übertragen und von diesem abgeführt. Damit kann Wärme im Reheat-Betrieb des Kältemittelkreislaufes 2 in einem Teilumfang über den Kältemittel-Wärmemittel-Wärmetauscher 7 partiell in den Heizungskreislauf 8 übertragen werden.
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Die Luftklappe 1.11 im Klimagerät 1.1 nimmt in diesem Fall eine Zwischenposition ein, nicht die gesamte Luftmenge strömt über den Heizungswärmetauscher 9. Stattdessen stellen sich zwei Teilvolumenströme über den Heizungswärmetauscher 9 und an dem Heizungswärmetauscher 9 vorbei ein, die stromabwärts wieder miteinander vermischt werden und die gewünschte Zwischentemperatur ergeben.
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Gemäß 1 umfasst die Fahrzeugklimaanlage 1 auch einen Kühlmittelkreislauf 10 mit einem dem Luftstrom 12 ausgesetzten Niedertemperaturkühler 13, der in Strömungsrichtung mit einer Wasserpumpe 20, einem Chiller 12, einer Wärmequelle 11 und einem Absperrventil 22 verbunden ist. Ein weiteres Absperrventil 23 überbrückt den Niedertemperaturkühler 13. Der Chiller 12 ist zusammen mit einem dritten als Expansionsventil ausgeführten Expansionsorgan 21, welches idealerweise eine integrierte Absperrfunktion aufweist, parallel zur Reihenschaltung aus dem Verdampfer 3 und dem ersten Expansionsventil 6 geschaltet. Als Wärmequelle 11 dienen bspw. eine Hochvoltbatterie und/oder elektrische Komponenten, wie bspw. Elektromotoren oder Leistungselektroniken.
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Der Chiller 12 dient u. a. dazu, bei einem Heizdefizit die von der Wärmequelle 11 auf das Kühlmittel des Kühlmittelkreislaufes 10 übertragene Wärme auf den Kältemittelkreislauf 2 zu übertragen, wobei in dieser Funktion der Chiller 12 zusammen mit dem dritten Expansionsventil 21 als Verdampfer arbeitet. Diese Wärme wird dann über den Kältemittel-Heizmittel-Wärmetauscher 7 auf den Heizungskreislauf 8 übertragen und damit letztendlich mittels des Heizungswärmetauschers 9 der Luftstrom L1 erwärmt. Bei Dieser Funktion des Chillers 12 ist, je nach Temperaturniveau im Kühlkreis 10, das Absperrventil 22 geschlossen und das Absperrventil 23 geöffnet oder umgekehrt, das Absperrventil 22 geöffnet und das Absperrventil 23 geschlossen.
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Ist der Chiller 12 nicht zur Heizungsunterstützung erforderlich, ist das dritte Expansionsventil 21 sowie das Absperrventil 23 geschlossen, jedoch das Absperrventil 42 geöffnet, so dass die Wärme der Wärmequelle 11 über den Niedertemperaturkühler 13 über den Luftstrom 12 nach außen abgeführt wird.
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Darüber hinaus kann ein Bedarf an dem Chiller gegeben sein, sollte eine aktive Batteriekühlung gefordert werden, d. h. die Kühlleistung des Niedertemperaturkühlers 13 ist nicht mehr alleine ausreichen, um die in der Wärmequelle 11 anfallende Wärme aus dem Kühlmittelkreislauf 10 abzuführen.
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Das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fahrzeugklimaanlage 1 gemäß 2 unterscheidet sich von derjenigen nach 1 dadurch, dass der Kältemittel-Wärmemittel-Wärmeübertrager 7 als Kältemittel-Luft-Wärmeübertrager, als sogenanntes Heizregister ausgebildet und in dem Klimagerät 1.1 angeordnet ist. Der Heizungskreislauf 8 ist daher nicht mit dem Kältemittelkreislauf 2 gekoppelt, sondern weist anstelle des Kältemittel-Wärmemittel-Wärmeübertragers 7 eine alternative Wärmequelle 11.1 auf.
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Mit diesem Heizungskreislauf 8 gemäß 2 kann gegebenenfalls die Wärme der Wärmequelle 11.1 mittels des Heizungswärmetauschers 9 zum Heizen des Luftstromes L1 eingesetzt werden. Für die Anordnung des Heizregisters 7 gibt es verschiedene Möglichkeiten, so kann der Luftstrom L1 nach dem Verdampfer 3 entweder über den Heizungswärmetauscher 9 und anschließend über das Heizregister 7 oder umgekehrt zuerst über das Heizregister 7 und anschließend über den Heizungswärmetauscher 9 geführt werden. Auch wäre es möglich, den Luftstrom L1 nur über den Verdampfer und das Heizregister 7 zu führen und auf den Heizungswärmetauscher 9 zu verzichten.
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Ansonsten entspricht die Funktion der in 2 dargestellten Fahrzeugklimaanlage 1 derjenigen gemäß 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugklimaanlage
- 1.1
- Klimagerät der Fahrzeugklimaanlage 1
- 1.11
- Luftklappe
- 2
- Kältemittelkreislauf der Fahrzeugklimaanlage 1
- 2.1
- Abzweigpunkt des Kältemittelkreislaufes 2
- 3
- Verdampfer des Kältemittelkreislaufes 2
- 4
- Kältemittelverdichter des Kältemittelkreislaufes 2
- 5
- Kältemittelkondensator, Gaskühler
- 6
- erstes Expansionsorgan, Expansionsventil
- 7
- Kältemittel-Heizmittel-Wärmetauscher
- 8
- Heizungskreislauf
- 9
- Heizungswärmetauscher des Heizungskreislaufes 8
- 10
- Kühlmittelkreislauf
- 11
- Wärmequelle
- 11.1
- Wärmequelle des Heizungskreislaufs
- 12
- Wärmeübertrager des Kühlmittelkreislaufes 10
- 13
- Niedertemperaturkühler des Kühlmittelkreislaufes 10
- 14
- Absperrventil
- 15
- Absperrventil
- 16
- Absperrventil
- 17
- zweites Expansionsorgan, Expansionsventil
- 18
- Wasserpumpe des Heizungskreislaufes 8
- 19
- Heizelement des Heizungskreislaufes 8
- 20
- Kühlmittelpumpe des Kühlmittelkreislaufes 10
- 21
- Drittes Expansionsorgan, Expansionsventil
- 22
- Absperrventil des Kühlmittelkreislaufs 10
- 23
- Absperrventil des Kühlmittelkreislaufs 10
- 24
- Rückschlagventil
- 25
- Bypassventil, Absperrventil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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