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Die Erfindung betrifft eine NiTi-Sensoreinrichtung zur Erfassung von Parametern eines Insassen eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, ein mit einer Sensoreinrichtung versehenes Lenkrad eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 7, sowie einen mit einer NiTi-Sensoreinrichtung versehenen Kraftfahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 12.
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Heutige Fahrerassistenzsysteme bedingen für bestimmte Anwendungen die Kenntnis von im Folgenden als Fahrerparameter bezeichneten Parameter des Fahrers eines Kraftfahrzeuges, die das aktuelle Verhalten oder den Zustand des Fahrers beschreiben. So benötigen einige Fahrerassistenzsysteme die Kenntnis darüber, ob der Fahrer die Hände am Lenkrad hat oder nicht, was als ein Hand-On-Erkennung bezeichnet wird. Weiterhin müssen verschiedene Notfallassistenzsysteme Kenntnisse über die Fahreraktivität bzw. Müdigkeit des Fahrers zum Ausführen ihrer Funktion haben. Andere Notfallassistenzsysteme regieren auf den aktuellen Gesundheitszustand des Fahrers, beispielsweise indem bei einer Fahrunfähigkeit des Fahrers aufgrund eines Herzinfarkts das Fahrzeug in einen sicheren Zustand überführt wird. Dafür sind Kenntnisse über den Gesundheitszustand des Fahrers notwendig, beispielsweise der kardinalen Parameter, und es erfolgt beispielsweise eine Überwachung des Fahrers hinsichtlich seiner Atmungsaktivität und Herzfunktion. Mit anderen Worten, es müssen Vitalparameter des Fahrers erfasst werden.
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Zur Hands-On-Erkennung werden beispielsweise kapazitive Sensoren eingesetzt, die zwar in Serie produziert werden, aber diverse Nachteile haben. So sind die Sensorfolien relativ dick, wodurch sie schwierig faltenfrei am Lenkrad anzubringen sind. Ferner sind diese Sensoren sehr empfindlich bezüglich Umgebungsänderungen wie beispielsweise Änderungen der Temperatur, der Feuchtigkeit oder des Tragens von Handschuhen. Zwar können zur Hands-ON-Erkennung auch andere Drucksensoren eingesetzt werden, allerdings sind auch diese Sensorfolien relativ dick und für eine Anwendung im Volumenfahrzeugbau zu teuer.
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Zur Erfassung von Vitalparametern werden ebenfalls kapazitive Sensoren im Fahrersitz eingesetzt, allerdings kommt es auch hier zu Problemen mit der elektrischen Aufladung, den Bekleidungsstoffen und der Reibung zwischen Fahrerbekleidung und Sitzoberfläche. Ferner sind auch diese kapazitiven Sensoren zu teuer für eine Anwendung im Volumenfahrzeugbau.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2011 076 074 A1 offenbart ein haptisches Lenkrad sowie ein Fahrerassistenzsystem, wobei das Lenkrad einen Lenkradkranz mit einer Vielzahl von berührungsempfindlichen und vorzugsweise drucksensitiven Sensoren aufweist. Diese Sensoren können ein Greifinformationssignal, dass eine Information über eine Auflagefläche, eine Position und/oder eine Haltekraft von Fahrerhänden an dem Lenkradkranz angibt beispielsweise einem CAN-Bus zur Verfügung stellen. Ein Fahrerassistenzsystem kann diese Greifinformationssignale dazu verwenden, Sicherheitsfunktionen, Fahrfunktionen und/oder Komfortfunktionen an die aktuell vorherrschende Greifkraft des Fahrers an dem Lenkradkranz anpassen. Dabei können die drucksensitiven Sensoren als Flächensensoren ausgebildet sein und/oder in eine für Kraftfahrzeuge typische kreisringtubusförmige Geometrie derart integriert sein, dass das von einem Fahrer gewohnte Greifen des Lenkradkranz ist nicht zu behindern. Beispielsweise können die drucksensitiven Sensoren mit drucksensitiven kapazitiven Elementen, Piezoelementen etc. ausgebildet sein. Mittels dieser Sensoren kann ein Teil oder die gesamte Oberfläche des Lenkradkranzes in Form einer zweidimensionalen Matrix von Sensorelementen bedeckt sein.
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Die Druckschrift
US 006 550 341 B2 offenbart ein Dehnungsmessgerät, bei dem auf einem Substrat ein oder mehrere Drähte aus Nitinol, also NiTi, als Dehnungsmessdrähte angeordnet sind. Wird auf die Dehnungsmessdrähte ein Zug ausgeübt, beispielsweise durch Verkrümmung des Substrates, so wird die Änderung des Widerstands der Dehnungsmessdrähte gemessen und so die ausgeübte Belastung bestimmt.
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Die Druckschrift
DE 10 2011 076 174 A1 offenbart ein Lenkrad, dessen Lenkradkranz eine Vielzahl von berührungsempfindlichen Sensoren aufweist, wobei die Sensoren insbesondere druckempfindlich sind.
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Wie bereits erwähnt, ist die Verwendung von drucksensitiven kapazitive Elementen oder Piezoelementen mit konstruktiven Nachteilen behaftet und/oder zu teuer.
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Die Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Sensor zur Überwachung von Fahreraktivitäten und/oder Fahrervitalparametern zu schaffen, der die oben genannten Nachteile überwindet.
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Diese Aufgabe wird durch einen Sensor mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Lenkrad mit den Merkmalen des Anspruchs 7, sowie durch ein Kraftfahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs Ziffer 12 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei der erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung zur Erfassung von Parametern eines Insassen eines Kraftfahrzeuges, insbesondere das Verhalten des Fahrers betreffende Parameter sowie Vitalparameter des Fahrers, wobei die Sensorvorrichtung die Einwirkung eines äußeren Druckes nachweist, umfasst die Sensorvorrichtung mindestens ein NiTi-Element, wobei das NiTi-Element auf dem superelastischen Effekt einer NiTi-Legierung basiert. Dabei wird der ausgeübte Druck durch die Verformung des NiTi-Elements bestimmt.
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NiTi-Legierungen, die auch unter dem Namen Nitinol bekannt sind, sind die bekanntesten Vertreter der sogenannten Form-Gedächtnis-Legierungen, deren ungewöhnliche Eigenschaften sich aus einer reversiblen Phasentransformation im Festkörper zwischen zwei unterschiedlichen martensitischen Kristallphasen ableiten, wobei die Phasentransformation durch einen mechanischen Druck bedingt wird und die Transformationstemperatur sich über das Legierungsverhältnis beeinflussen lässt. Eine Druckausübung auf Nitinol in einem vorgegebenen Temperaturbereich bewirkt eine Verformung des Nitinol. Eine Beendigung der Druckausübung bewirkt eine Rückkehr des Nitinol in seine ursprüngliche Form. Dieser Effekt wird als Superelastizität bezeichnet und die Verformung aufgrund des ausgeübten Drucks drückt sich in Änderungen der elektrischen Parameter der NiTi-Legierung aus. Beispielsweise kann die Verformung anhand der Änderung des elektrischen Widerstandes nachgewiesen werden, wodurch sich der Effekt zur Bestimmung einer Reihe von Verhaltens- und Vitalparametern eines Insassen eines Kraftfahrzeuges einsetzen lässt.
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Dabei ist das NiTi-Element zwischen zwei Sensorkomponenten angeordnet, wobei die Ausübung eines Druckes auf die Sensorkomponenten eine Verformung des NiTi-Elements bewirkt, der durch die Messung der geänderten elektrischen Parameter des NiTi-Elements bestimmt wird. Auf diese Weise lässt sich die Ausübung eines äußeren Druckes auf eine der beiden Sensorkomponenten anhand der NiTi-Legierung desNiTi-Elements nachweisen.
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Weiter bevorzugt ist der elektrische Parameter des NiTi-Elements der ohmsche Widerstand, so das eine einfache Widerstandsmessung die Phasentransformation der NiTi-Legierung nachweisen kann, was eine einfache Anwendung im Kraftfahrzeug ermöglicht.
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Vorzugsweise werden die Sensorkomponenten durch eine passive und eine aktive Sensorkomponente gebildet. Mit anderen Worten, die passive Sensorkomponente ist beispielsweise fest angeordnet, während die aktive Sensorkomponente beweglich ist, und den Druck auf die NiTi-Legierung überträgt.
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Weiter bevorzugt sind die Sensorkomponenten so ausgestaltet, dass die Ausübung eines Druckes auf zumindest eine Sensorkomponente eine Verformung des NiTi-Elements bewirkt. Insbesondere kann die Ausgestaltung der Sensorkomponenten in der Form von Noppen, Vorsprüngen und/oder Aussparungen erfolgen, wodurch ein Druck und damit eine Verformung des NiTi-Elements bewirkt werden kann.
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Weiter bevorzugt wird das NiTi-Element durch mindestens einen NiTi-Draht gebildet, dessen Transformationstemperatur so gewählt ist, dass der superelastische Effekt auftritt. Durch die Verwendung eines NiTi-Drahtes als Sensorelement ist die Verformung aufgrund des äußeren Einflusses ein Verspannen bzw. eine Spannungsverformung des NiTi-Drahtes, der durch den superelastischen Effekt nach einer Beendigung des ausgeübten Drucks wieder in seine ursprüngliche Form zurückkehrt.
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Insbesondere kann das NiTi-Element aus mehreren NiTi-Drähten bestehen, die in einer Sensorfolie eingebracht, oder mit Textilien ummantelt sind.
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Ein erfindungsgemäßes Lenkrad eines Kraftfahrzeuges weist im Griffbereich des Fahrers zumindest eine im vorangegangenen geschilderte Sensorvorrichtung zur Erkennung der Ausübung eines Druckes auf, wodurch erkannt werden kann, ob der Fahrer das Lenkrad ergriffen hat oder nicht. Auf diese Weise lässt sich einfach eine Hands-On-Erkennung realisieren, welche in einigen heutigen Fahrerassistenzsystemen notwendig ist.
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Weiter bevorzugt weist das Lenkrad eine Vielzahl von zumindest an der äußeren Umfangsseite des Lenkrades angeordneten Sensorvorrichtungen auf, die den auf das Lenkrad ausgeübten Druck bestimmen. Auf diese Weise ist es gleichgültig, an welcher Stelle der Fahrer das Lenkrad ergreift und eine Hands-On-Erkennung kann unabhängig von dem Orte des Ergreifen des Lenkrades erfolgen.
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Vorzugsweise weist das Lenkrad einen Lenkradkern und eine Lenkradummantelung auf, wobei im Lenkradkern eine Vielzahl von Aussparungen angeordnet sind, die die passive Sensorkomponente bilden und die aktive Sensorkomponente durch die Lenkradummantelung gebildet wird. Auf diese Weise kann die zwischen der passiven und aktiven Sensorkomponente angeordnete NiTi-Element in einfacher Weise verformt werden und so eine Hands-On-Erkennung durchgeführt werden.
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Weiter bevorzugt weist der Lenkradkern mehrere Komponenten auf. Auf diese Weise lassen sich die aktiven und passiven Sensorkomponenten einfach in das Lenkrad integrieren.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Lenkrad einen Lenkradkern und eine Lenkradummantelung auf, wobei zwischen Lenkradkern und Lenkradummantelung mindestens ein NiTi-Draht angeordnet ist, der durch jeweils außen auf dem Lenkradkern und innen auf der Lenkradummantelung angeordnete Druckelemente verformt wird.
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Mit der oben beschriebenen Anordnung von NiTi-Elementen im Lenkrad ist nicht nur eine Hands-On-Erkennung mit einer derartigen NiTi-Sensorvorrichtung durchführbar, sondern es kann auch die Griffkraft des Fahrers gemessen werden, die bei unterschiedlichen Fahrsituationen unterschiedlich ist. Die gemessene Griffkraft ermöglicht eine Interpretation der Fahreraktion in unterschiedlichen Fahrsituationen, so dass Fahreremotionen, Angst, Nervosität oder plötzliches Einschlafen festgestellt werden können.
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Ferner können die Hands-On-Sensoren in unterschiedlichen Lenkradsegmenten verbaut sein, wodurch es möglich wird, anhand der Lenkradsegmente den aktuellen Ort der Fahrerhand bzw. der Fahrerhände am Lenkrad zu bestimmen. So könnte bestimmt werden, ob der Fahrer mit beiden Händen, nur mit einer Hand oder mit dem Knie lenkt. Diese Information kann für einige Fahrerassistenzsysteme nützlich sein, um vorausschauend zu erkennen, wie der Fahrer in kritischen Situationen reagieren könnte.
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Bei einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz mit Sitzteil und Rückenlehne ist im Sitzteil und/oder Rückenlehne zumindest eine der oben erläuterten Sensorvorrichtung angeordnet. Dadurch kann beispielsweise erkannt werden, ob der Sitz belegt ist oder nicht. Ferner ist es möglich Vitalparameter eines Insassen, beispielsweise kardiologische Daten, Atmung und/oder Herzrate, mittels der im Sitz angeordneten Sensorvorrichtungen zu bestimmen.
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Weiter bevorzugt sind Sensorvorrichtungen zur Erfassung von Insassenparametern in den Seitenwangen des Kraftfahrzeugsitzes angeordnet.
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Diese Anordnung erlaubt die Erkennung von Bewegungen von Körperteilen des Fahrers wie Schulter, Rücken, Arme und Beine. Ferner kann die Körperhaltung bestimmt werden, woraus auf die Fahreraktivität geschlossen werden kann. Falls keine Aktivität detektiert oder erkannt wird, kann auf ein unnormales Verhalten des Fahrers geschlossen werden, beispielsweise eine Einschlafen des Fahrers oder einen Schlaganfall und ein Fahrerassistenzsystem kann eine geeignete Aktion einleiten.
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Mit den oben erläuterten Sensorvorrichtungen zur Erfassung eines von außen auf die Sensorvorrichtung ausgeübten Druckes lässt sich dieser auf einfache und preiswerte Weise mittels der Verwendung NiTi-Legierungen, insbesondere NiTi-Drähten, bestimmen und die so ermittelten Daten können geeigneten Fahrerassistenzsystemen zugeführt werden.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Dabei zeigt
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1 einen Drucksensor basierend auf einem NiTi-Draht,
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2 die Anordnung mehrerer Drucksensoren in einem Kraftfahrzeugsitz,
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3 eine erste Ausführungsform eines mit NiTi-Sensoren versehenes Lenkrad,
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4 eine zweite Ausführungsform eines mit NiTi-Sensoren versehenes Lenkrad, und
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5 eine dritte Ausführungsform eines mit NiTi-Sensoren versehenes Lenkrad.
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1 zeigt ein erste beispielhafte Ausgestaltung eines Drucksensors 1 basierend auf einem als NiTi-Element dienenden NiTi-Draht, der zur Messung eines auf ihn ausgeübten Druckes in der Lage ist. Der Drucksensor 1 umfasst ein bewegliches Element 2 aufweisend eine Basisplatte 3, die an ihrer Unterseite mit einer Reihe von Vorsprünge 4 ausgestattet ist, wobei die einzelnen Vorsprünge 4 parallel zueinander sich in Breitenrichtung der Basisplatte 3 erstrecken.
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Das Gegenstück zu dem beweglichen Element 2 bildet ein festes Element 5, welches eine Art Drucklager darstellt. Das bewegliche Element 5 umfasst eine Basisplatte 6, die mit einer Reihe von länglichen, parallel zueinander in Breitenrichtung der Basisplatte 6 verlaufenden Aussparungen 7 versehen ist. Die Aussparungen 7 bilden das Gegenstück zu den Vorsprüngen 4 der Basisplatte 3 des beweglichen Teils 2 des Drucksensors 1. Quer über die Aussparungen 7 der Basisplatte 6 des festen Teils 5 des Drucksensors 1 sind im vorliegenden Beispiel eine Reihe von Drähten 8, 9 gespannt. Dabei dienen die beiden äußeren Drähte 8 zur Erzeugung einer elastischen Gegenkraft, wenn die Vorsprünge 4 aufgrund eines äußeren Drucks 10 in die Aussparungen 7 eingreifen. Der mittlere Draht 9 ist als Messdraht ausgelegt und dient zur Ermittlung des auf den festen Teil 5 des Drucksensors 1 ausgeübten Drucks 10.
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Als Messdraht 9 wird ein NiTi-Draht verwendet, wobei der Begriff NiTi auch als Nitinol bekannt ist. Nitinol ist eine Nickel-Titan-Legierung, dessen beide Bestandteile in ungefähr gleichen Anteilen vorliegen. Die ungewöhnlichen Eigenschaften von Nitinol leiten sich ab aus einer umkehrbaren Phasentransformation im Festkörper zwischen zwei martensitischen Phasen. Als Funktion der Transformationstemperatur, welche eine Funktion des Legierungsverhältnisses ist, unterscheidet man ein superelastisches Verhalten sowie ein Formgedächtnismetallverhalten von Nitinol. Superelastisches Material verhält sich dabei ähnlich wie Federstahl. Es verbiegt sich daher unter Druckeinwirkung und nimmt mit dem Wegfall des Drucks seine ursprüngliche Form wieder an. Dabei ist der ohmsche Widerstand vom auf das superelastische Material ausgeübten Druck abhängig. Mit anderen Worten, der Widerstand des Materials, hier des NiTi-Drahtes 9, ursprünglichen Ausgangszustand unterscheidet sich dem Widerstand des einem Druck ausgesetzten Messdrahtes 9. Mit dem in 1 dargestellten Drucksensor 1 kann folglich ein auf den Drucksensor 1 ausgeübte Druck 10 gemessen werden. Dabei können die eine elastische Kraft erzeugenden äußeren Drähte 8 ebenfalls als NiTi-Drähte ausgelegt sein.
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2 zeigt ein Beispiel eines Fahrzeugsitzes 11 mit im Fahrzeugsitz angeordneten Drucksensoren 12, 13, 14, 15, 16 und 17, die in ihrer Bauart den Drucksensoren der 1 entsprechen. So sind im Beispiel der 2 die Drucksensoren 12 und 13 in den Seitenwrangen des Sitzteils des Fahrersitzes 11, die Drucksensoren 14 und Ziffer 15 im Rückenteil des Fahrersitzes 11 und die Drucksensoren 16 und Ziffer 17 den Seitenwrangen des Rückenteils des Fahrersitzes 11 angeordnet. Mittels der gezeigten Drucksensoren 12–17 ist beispielsweise eine Belegungsüberwachung des Fahrersitzes 11 möglich. Ferner können die Drucksensoren 12–17 zur Überwachung von Vitalparametern des Sitzinhabers, beispielsweise des Fahrers, eingesetzt werden. Insbesondere kann mit den im Sitzteil des Fahrersitzes 11 angeordneten Drucksensoren 12 und 13 beispielsweise auch das Fahrergewicht bestimmt werden.
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Ein weiteres Beispiel für die Anwendung von Drucksensoren basierend auf NiTe-Draht sind Lenkräder, die mit derartigen Drucksensoren ausgestattet sind, so dass eine Hands-On-Erkennung einfach durchführbar ist.
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So zeigt 3 ein erstes Beispiel eines Lenkrades 20, welches zur Hands-On-Erkennung eingesetzt werden kann. Das Lenkrad 20 weist einen Lenkradkern 21 auf, der von einer Lenkradummantelung 22 umgeben ist, wobei die Lenkradummantelung 22 üblicherweise elastisch ausgeführt ist. Der Lenkradkern 21 weist an seinem äußeren Umfang Aussparungen 23 in der Form von Kreissegmenten auf, so dass der Lenkradkern 21 und damit das Lenkrad 20 eine Vielzahl von Segmenten 24 aufweist. Die Aussparungen 23 sind so ausgeführt, dass die äußeren Ränder einer Aussparung 23 bis zur Lenkradummantelung 22 reichen, während in der Mitte der Aussparung 23 diese nach innen gerichtet ist. Über den Lenkradkern 21 ist ein NiTi-Draht gespannt, der unterhalb der Lenkradummantelung 22 das gesamte Lenkrad 20 umspannt. Betrachtet man jedes Segment 24 als einen einzelnen Drucksensoren, so sind die Messdrähte 25 an den Rändern der Segmente 24 miteinander verbunden. Der Messdraht 25 kann allerdings auch einstückig ausgeführt sein. Der NiTi-Draht 25 weist Anschlüsse 26 auf, die zur Messung des Drahtwiderstandes bzw. der elektrischen Eigenschaften des Drahtes aus dem Lenkrad 20 herausgeführt sind. Wird auf ein Segment 24 kein Druck ausgeübt, mit anderen Worten, das Lenkrad wird an dieser Stelle von der Hand des Fahrers nicht erfasst, so ergibt sich der mit Bezugszeichen 27 dargestellte Zustand dieses Segments 24, bei dem der Draht 25 an der Lenkradummantelung 22 anliegt. In der Situation 28 wird der Draht 25 nach ihnen in die Aussparung 23 gedrückt, was bedeutet, dass an dieser Stelle das Lenkrad 20 von einer Hand des Fahrers erfasst ist. Diese Änderung des Zustandes des NiTe-Drahtes 25 kann von einem Controller (nicht dargestellt) anhand der Änderung der elektrischen Parameter festgestellt werden.
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Zur Verdeutlichung der Drahtführung dienen die rechts neben dem Lenkrad 20 dargestellten Lenkradquerschnitte. So zeigt der obere Querschnitt den Zustand des Drahtes 25 am Rande eines Segments 24, während der untere Querschnitt den am Lenkradmantel 22 anliegenden Draht 25 in der Mitte einer Aussparung 23 zeigt. Die Aussparungen 23 können dabei mit einem elastischen Material verfüllt sein der jedoch ein Eindringen des Drahtes 25 in die Aussparung 23 eines Segmentes 24 beim Ergreifen des Lenkrad 20 an dieser Stelle ermöglichen muss.
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4 zeigt ein weiteres Beispiel eines mit Drucksensoren basierend auf NiTi-Drähten ähnlich dem der 3. Im Unterschied zu dem Lenkrad 20 der 3 ist in 4, die einen Quadranten des Lenkrad 20 zeigt, der ebenfalls mit Aussparungen 23 versehene Lenkradkern 21 unterschiedlich konstruiert, indem der Lenkradkern 21 aus drei Segmenten 30, 31 und 32 besteht, wie dies der im rechten Teil der 4 dargestellten Querschnittsansicht zu entnehmen ist. Dabei schließen die die linken und rechten Segmente 30 und 32 das mittlere Segment 31 ein, welches so gestaltet ist, dass die Aussparungen 23 sich ergeben. Das Lenkrad 20 ist mit einer flexiblen Beschichtung 22 versehen, die das Lenkrad 20 von außen umgibt. Dargestellt ist ferner auch hier der NiTi-Draht 25, die sich über die Aussparungen 23 spannt, wobei die Situation 27 den Draht 25 ohne äußere Druckeinwirkung darstellt, während die Situation 28 den Draht 25 bei Druckeinwirkung zeigt, bei der der Draht durch die Druckeinwirkung gelängt wird und sich an die Aussparung 23 anlegt. Werden beispielsweise die Breite der Aussparungen unterschiedlich ausgelegt, so kann festgestellt werden, in welchem Lenkradsegment das Hands-On stattfindet.
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5 zeigt ebenfalls einen Quadranten des Lenkrad 20 in Draufsicht (linker Teil) und in Querschnittsansicht (rechter Teil). Das Lenkrad 20 weist einen Lenkradkern 21 sowie eine diesen umgreifende Lenkradummantelung 22 auf. An der äußeren Seite des Lenkradkerns 21 um laufend um das Lenkrad 20 ein Drucksensor angeordnet, der aus einer passiven Komponente 33 sowie einer aktiven Komponente 34 besteht, zwischen denen ein NiTi-Draht 25 angeordnet ist. Ein Umfassen des Lenkrades 20 bewirkt ein Verschieben der aktiven Komponente 34 in Richtung der passiven Komponente 33, wodurch ein Druck auf den Messdraht 25 ausgeübt wird, der zu dessen Verformung und damit zur Änderung seiner elektrischen Parameter führt. Um die Verformung des Messdrahtes 25 zu bewirken bzw. zu vergrößern, können sowohl die passive Komponente 33 als auch die aktive Komponente 34 mit geeigneten Noppen 35 und 36 ausgestattet sein, wobei sich die Noppen 35 der passiven Komponente 33 nach außen erstrecken, während sich die Noppen 36 der aktiven Komponente 34 nach innen erstrecken. Insbesondere sind die Noppen 35, 36 der beiden Komponenten 33, 34 gegeneinander versetzt, so das eine optimale Veränderung des Messdrahtes 25 erreicht wird.