-
Die Erfindung betrifft ein Radarsystem, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit zumindest einem Sender und einem Empfänger, mit einem steuerbaren Hochfrequenzgenerator zur Generierung eines Sendesignals, mit einem Signalgenerator, der einen Taktgeber umfasst und ein Steuersignal zur Steuerung des Hochfrequenzgenerators bereitstellt, und mit einer Auswerteelektronik zur Auswertung eines Empfangssignals.
-
Ein solches Radarsystem ist beispielsweise aus der
EP 2 631 666 A1 bekannt.
-
Radarsysteme finden immer häufiger Verwendung in Fahrzeugen und dienen dort üblicherweise der Umfelderfassung, das heißt der Erkennung von Objekten im Umfeld eines Fahrzeuges. Beispielsweise wird mittels eines Radarsystems der Abstand oder die Geschwindigkeit eines Objektes bezüglich des Fahrzeuges ermittelt. Dazu umfasst das Radarsystem zunächst einen Hochfrequenzgenerator zur Generierung eines Radarsignals, zumindest einen Sender, zum Aussenden des Radarsignals und zumindest einen Empfänger, zum Empfangen eines vom Objekt reflektierten Anteils des Radarsignals. Dabei wird das ausgesendete Radarsignal auch als Sendesignal bezeichnet und der empfangene Anteil als Empfangssignal. Die Frequenz des Radarsignals liegt beispielsweise im Bereich von etwa 77 GHz.
-
Dabei ist es grundsätzlich bekannt, die Frequenz zeitlich zu variieren, beispielsweise über einen Bereich von etwa 100 MHz und auf diese Weise ein sogenanntes frequenzmoduliertes Dauerstrichradar zu realisieren, auch als FMCW-Radar bezeichnet. Dazu wird als Hochfrequenzgenerator üblicherweise ein spannungesteuerter Oszillator verwendet, der ein Sendesignal mit einer von einem Steuersignal abhängigen Sendefrequenz ausgibt. Das Steuersignal und entsprechend die Sendefrequenz als Funktion der Zeit umfassen hierbei zum Beispiel eine periodisch wiederkehrende Rampe mit linear an- oder absteigendem Verlauf. Das Steuersignal folgt also insgesamt einem sägezahn-, oder dreieckförmigen Verlauf mit einer Vielzahl von Rampen, die mit einer bestimmten Rampenperiode wiederkehren und jeweils eine bestimmte Rampensteigung aufweisen. Das Sendesignal selbst ist dann ein oszillierendes Signal mit zeitlicher veränderlicher Momentanfrequenz und wird auch als gechirptes Signal bezeichnet. Das Empfangssignal weist einen dem Sendesignal ähnlichen zeitlichen Verlauf auf.
-
Typischerweise werden das Sendesignal und das Empfangssignal in einem Mischer gemischt und ein Zwischenfrequenzsignal generiert, das an die Auswerteelektronik zur Auswertung, das heißt zur Bestimmung von Abstand und/oder Geschwindigkeit eines Objektes weitergegeben wird. Die Auswerteelektronik umfasst dazu typischerweise zumindest einen A/D-Wandler, der das analoge Zwischenfrequenzsignal in digitale Zwischenfrequenzdaten umwandelt. Von besonderer Bedeutung hinsichtlich der Genauigkeit des Radarsystems ist hierbei, dass die Auswertung möglichst synchron zum Sendesignal erfolgt.
-
Dazu ist aus der
EP 2 631 666 A1 ein Radarsystem bekannt, das einen Hochfrequenzgenerator aufweist, der ein Steuersignal von einer Phasenregelschleife erhält. Das Steuersignal wird auf Grundlage eines vom Hochfrequenzgenerator erzeugten Sendesignals und einer von einem Taktgeber erzeugten Referenzfrequenz generiert. Die Phasenregelschleife ist dabei auf Basis eines Frequenzteilers realisiert, da das Referenzsignal eine deutlich niedrigere Frequenz als das Sendesignal aufweist. Das Radarsystem umfasst weiterhin eine Antenne, die sowohl als Sender wie auch als Empfänger dient. Zur Auswertung eines von der Antenne empfangenen Empfangssignals umfasst das Radarsystem einen A/D-Wandler, der mittels eines Auswerte-Taktsignals getaktet ist, das vom Referenzsignal des Taktgebers abgeleitet ist. Dadurch ist das Auswerte-Taktsignal synchron zur Erzeugung des Sendesignals.
-
Weiterhin ist in der
US 2011/0285575 A1 ein Radarsystem offenbart, mit einer Frequenzquelle, die einen Taktgeber, eine Phasenregelschleife und einen spannungsgesteuerten Hochfrequenzgenerator umfasst. Der Hochfrequenzgenerator erzeugt abhängig von einem von der Phasenregelschleife bereitgestellten Steuersignal ein Sendesignal, das über eine Sendeantenne ausgesandt wird. Zugleich wird das Sendesignal mittels eines Mischers mit einem Empfangssignal gemischt, woraus ein Zwischenfrequenzsignal resultiert, das zur Auswertung an einen Mikrokontroller übergeben wird. Der Mikrokontroller steuert dabei zusätzlich ein Register an, mittels dessen die Erzeugung des Steuersignals in der Phasenregelschleife beinflussbar ist.
-
In der
DE 10 2008 009 596 A1 ist dagegen ein Radarsystem beschrieben, bei dem ein Hochfrequenzgenerator mittels eines in einer Tabelle gespeicherten Steuersignals angesteuert wird. Der Hochfrequenzgenerator erzeugt ein Sendesignal, das in einem speziellen Betriebsmodus des Radarsystems über einen Rückmesspfad mit einem Soll-Sendesignal vergleichbar ist, um darauffolgend mittels einer digitalen Signalverarbeitung ein neues Steuersignal in der Tabelle abzulegen. Die digitale Signalverarbeitung dient zusätzlich auch zur Auswertung eines Empfangssignals.
-
Die Leistungsfähigkeit bekannter Radarsysteme hinsichtlich der Synchronisation von Rampengenerierung und Auswertung verschlechtert sich jedoch bei einer zeitlichen Verkürzung der Rampenperiode und steilerer Rampensteigung. Bei kleiner werdenden Zeitskalen diesbezüglich ist eine ausreichende Synchronisation zunehmend erschwert und Störungen wirken sich stärker aus. Eine Verringerung der Rampenlänge wird jedoch aufgrund der dadurch erzielbaren Verbesserung der Auflösung des Radarsystems angestrebt.
-
Daher ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Radarsystem anzugeben, bei dem die Erzeugung des Sendesignals und die Auswertung des Empfangssignals möglichst gut synchronisiert sind. Das Radarsystem soll zusätzlich eine möglichst gute Auflösung bei einer Abstands-, Winkel- oder Geschwindigkeitsmessung aufweisen.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Radarsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Varianten sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Hierzu ist ein Radarsystem insbesondere zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug ausgebildet und umfasst zumindest einen Sender und einen Empfänger. Desweiteren umfasst das Radarsystem einen steuerbaren Hochfrequenzgenerator zur Generierung eines Sendesignals und einen Signalgenerator, der zum Einen einen Taktgeber umfasst und zum Anderen ein Steuersignal zur Steuerung des Hochfrequenzgenerators bereitstellt. Das Radarsystem umfasst weiterhin eine Auswerteelektronik zur Auswertung eines Empfangssignals, wobei das Steuersignal auch zur Taktung der Auswertung dient.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Auswertung des Empfangssignals und die Generierung des Sendesignals synchron erfolgen. Dies ist insbesondere durch die gleichzeitige Verwendung des Steuersignals zur Ansteuerung des Hochfrequenzgenerators einerseits und zur Ansteuerung der Auswerteelektronik erzielt. Dadurch ist es insbesondere möglich ein FMCW-Radar mit einer besonders hohen Signalrate, das heißt zeitlich besonders kurzen Rampen, also schnell wechselnder Momentanfrequenz zu realisieren. Eine Verschlechterung der Genauigkeit des Radarsystems bei einer solchen hohen Signalrate aufgrund von fehlender oder mangelhafter Synchronisierung ist dabei vorteilhaft vermieden oder zumindest reduziert. Die Auswertung und die Generierung des Sendesignals sind vorteilhaft derart korreliert, dass Effekte, die bei nicht-korrelierten Signalen auftreten, wie beispielsweise Rauschen vermieden oder zumindest reduziert sind. Das Radarsystem eignet sich besonders zum Betrieb mittels des an sich bekannten Pulskompressionsverfahrens.
-
Der Sender und der Empfänger umfassen jeweils eine Antenne zum Senden des Sendesignals beziehungsweise Empfangen des Empfangssignals. Alternativ dient eine einzige Antenne gleichermaßen als Sender und Empfänger. Dabei sät die Antenne bevorzugt zum Senden und/oder Empfangen von Signalen aus einem Frequenzbereich von etwa 20 GHz bis 150 GHz ausgebildet. Zur Ausbildung des Radarsystems als FMCW-Radar ist das Sendesignal vorzugsweise ein frequenzmoduliertes Signal, mit einer Momentanfrequenz, die in periodischen Zeitabständen einen linearen An- oder Abstieg aufweist. Die maximale Frequenzänderung beträgt hierbei bevorzugt wenigstens 1 MHz und höchstens 4 GHz. Zusätzlich umfassen der Sender und der Empfänger jeweils weitere elektronische Bauteile zur Signalaufbereitung, wie beispielsweise Verstärker, Filter oder Frequenzmischer.
-
Zur Generierung des Sendesignals umfasst das Radarsystem einen Hochfrequenzgenerator, der insbesondere ein spannungsgesteuerter Oszillator ist, der auch als VCO bezeichnet wird. Dieser erzeugt das Sendesignal in Abhängigkeit des Steuersignals, das heißt, der Hochfrequenzgenerator wird mittels des Steuersignals gesteuert. Das Steuersignal wird wiederum von einem Signalgenerator bereitgestellt, der hierzu einen Taktgeber umfasst sowie geeignete elektronische Bauteile zur Formung des zeitlichen Verlaufs des Steuersignals, um insbesondere ein für den Hochfrequenzgenerator geeignetes Rampensignal bereitzustellen. Insbesondere erzeugt der Signalgenerator ein periodisches Steuersignal auf Basis eines vom Taktgeber vorgegebenen Referenzsignals. Das Steuersignal und das Referenzsignal sind somit korreliert und der Hochfrequenzgenerator und der Taktgeber synchron zueinander getaktet. Der Taktgeber ist hierbei beispielsweise ein an sich bekannter, geeigneter Oszillator. Zur Rampengenerierung, das heißt zur Generierung des Rampensignals aus dem Steuersignal, umfasst der Signalgenerator insbesondere ein Linearisierung, die zur Ausbildung besonders linearer Rampen ausgebildet ist. Das auf diese Weise vom Signalgenerator aufbereitete Steuersignal wird dann als Rampensignal an den Hochfrequenzoszillator übergeben.
-
Das Sendesignal wird in geeigneter Weise an den Sender übergeben und vom Radarsystem ausgesendet. Der Empfänger empfängt daraufhin das Empfangssignal, das zur Auswertung an eine Auswerteelektronik übergeben wird. Dies umfasst insbesondere einen Frequenzmischer, der das Empfangssignal mit einem Teil des Sendesignals mischt und ein Zwischensignal erzeugt. Da dieses üblicherweise ein analoges Signal ist, umfasst die Auswerteelektronik zweckmäßigerweise einen A/D-Wandler, der das Zwischensignal in digitale Zwischendaten umwandelt. Dazu tastet der A/D-Wandler das Zwischensignal mit einer vorgegebenen Taktung oder auch Abtastrate ab; dieser Vorgang wird auch als Sampling bezeichnet. Allgemein gesprochen: mittels der Auswerteelektronik erfolgt eine Abtastung des Zwischensignals, das heißt des aufbereiteten Empfangssignals. Die auf diese Weise erzeugten Zwischendaten werden an eine geeignete digitale Signalverarbeitung weitergeleitet, die insbesondere auch einen Teil der Auswerteelektronik darstellt. Mittels der Signalverarbeitung werden aus den Zwischendaten die eigentlichen Informationen, insbesondere Abstand, Winkel und/oder Geschwindigkeit eines vom Radarsystem erfassten Objektes ermittelt.
-
Die Auswerteelektronik leitet die Taktung zur Auswertung vorzugsweise direkt aus dem Steuersignal ab, darunter wird insbesondere verstanden, dass der A/D-Wandler die Taktung zur Abtastung aus dem Steuersignal ableitet oder dieses direkt verwendet. Die Taktung wird dabei insbesondere nicht aus dem Referenzsignal des Taktgebers abgeleitet, sondern direkt aus dem vom Signalgenerator bereitgestellten Steuersignal, wodurch eine besonders vorteilhafte Synchronisation von Auswertung und Generierung des Sendesignals ermöglicht ist. In einer geeigneten, alternativen Ausgestaltung wird das Referenzsignal dagegen direkt zur Taktung des A/D-Wandler verwendet. Da das Steuersignal am Ausgang des Signalgenerators abgreifbar ist, wirken sich Störungen, die durch den Signalgenerator verursacht werden nicht auf die Synchronisation aus. Um eine besonders gute Synchronisation zu erzielen, wird das Taktsignal für die Auswerteelektronik direkt vor dem Hochfrequenzgenerator abgezweigt, so dass jegliche Störungen korreliert sind und entsprechend die Synchronisierung nicht beeinflussen. Insbesondere weist die Auswerteelektronik auch keinen eigenen Taktgeber auf, sondern jegliche getaktete Funktionen der Auswerteelektronik sind durch das Steuersignal vorgegeben. Zur Taktung der Auswerteelektronik wird das Steuersignal entweder direkt als Taktsignal an die Auswerteelektronik weitergeleitet oder zunächst in geeigneter Weise aufbereitet, beispielsweise mittels eines Frequenzfilters.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst der Signalgenerator eine Regelung oder eine Steuerung, die das Steuersignal bereitstellt und in Abhängigkeit des Sendesignals einstellt. Auf diese Weise ist insbesondere eine geeignete Linearisierung realisiert, zur Generierung eines für den Hochfrequenzgenerator besonders geeigneten Rampensignals mit besonders linearen Rampen. Auch ermöglicht die Steuerung oder Regelung einen Ausgleich von Störungen, beispielsweise aufgrund einer Temperaturerhöhung. Als Führungsgröße der Regelung dient insbesondere die Referenzfrequenz, als Regelgröße das Sendesignal, das heißt dessen Frequenz. Zur Realisierung der Regelung wird daher ein Teil des Sendesignals in den Signalgenerator zurückgeführt.
-
Die Regelung oder Steuerung umfasst insbesondere eine Vorstufe und eine Regel- beziehungsweise Steuerstufe. Die Vorstufe dient hierbei der Generierung des Steuersignals, welches zum Einen an die Auswerteelektronik und zum Anderen an die Regel- oder Steuerstufe übergeben wird. Die Regel- oder Steuerstufe dient dann insbesondere der Erzeugung eines geeigneten Rampensignals aus dem von der Vorstufe bereitgestellten Steuersignal.
-
Im Falle einer Regelung umfasst diese vorzugsweise eine Phasenregelschleife, auch als PLL bezeichnet oder ein DDS-System, das heißt direkte-digitale-Synthese-System. Diese Ausgestaltungen eignen sich besonders zur Regelung. Im Falle einer Steuerung, umfasst diese vorzugsweise ein Register mit tabellierten Werten. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine besonders Schnelle Steuerung dadurch, dass das Steuersignal lediglich aus der Tabelle ausgelesen werden muss.
-
In einer geeigneten Ausgestaltung sind der Hochfrequenzgenerator und die Auswerteelektronik jeweils ein Teil unterschiedlicher elektronischer Bauteile. Dadurch ist es insbesondere möglich, je nach Anwendungsgebiet des Radarsystems eine jeweils geeignete Kombination von einem Hochfrequenzgenerator und einer Auswerteelektronik zu realisieren. Beispielsweise ist es möglich, die gleiche Auswerteelektronik für Radarsysteme in verschiedenen Frequenzbereichen zu verwenden. Es muss dann lediglich der Hochfrequenzgenerator ausgetauscht werden.
-
Alternativ sind die Auswerteelektronik und der Hochfrequenzgenerator jedoch Teil des gleichen elektronischen Bauteils und vorzugsweise auf einem gemeinsamen Chip hergestellt, wodurch das Radarsystem besonders kompakt und einfach zu fertigen ist.
-
Insbesondere aufgrund der verbesserten Synchronisierung lässt sich auch eine Störung des Empfängers durch weitere Sender oder andere Radarsysteme vermeiden. Da die Auswertung des Empfangssignals korreliert zum Sendesignal erfolgt, werden vom Empfänger empfangene, jedoch nicht-korrelierte Signale vorteilhaft herausgefiltert. Dadurch ist es insbesondere möglich, ein Radarsystem mit mehreren Sender und Empfängern zu realisieren. In einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Radarsystem daher mehrere Sender und Empfänger auf ist hierdurch besonders zur Umfelderfassung eines Kraftfahrzeuges geeignet.
-
Bei bekannten Radarsystemen erfolgt eine Auswertung häufig jeweils separat für einen einer einzelne Rampe des Steuersignals zugeordneten Abschnitt des Empfangssignals. Um die Leistungsfähigkeit des Radarsystems, insbesondere hinsichtlich dessen Genauigkeit zu erhöhen, erfolgt die Auswertung jedoch zweckmäßigerweise für einen Abschnitt, der sich über eine Gruppe von Rampen erstreckt, auch als Signalgruppe bezeichnet. In einer bevorzugten Weiterbildung umfasst das Steuersignal daher eine Anzahl von periodisch wiederkehrenden Signalgruppen, die jeweils eine Mehrzahl von Rampen aufweisen, beispielsweise weist eine Gruppe 256 oder 512 Rampen auf. In einer geeigneten Ausgestaltung sendet der Sender die Signalgruppen aus, wobei die Rampen einer Signalgruppe jeweils eine Rampenlänge von wenigstens 10 µs und höchsten 150 µs aufweisen. Unter Rampenlänge wird dabei insbesondere die zeitliche Dauer einer Rampe verstanden. Insbesondere ist es dadurch möglich, das Radarsystem als sogenanntes fast ramp radar auszubilden. Bei einem solchen Radarsystem ist die Gruppenperiode etwa in der Größenordnung der Rampenperiode herkömmlicher Radarsysteme und die einzelnen Rampen weisen eine entsprechend große Rampensteigung auf, wodurch sich wiederum die Genauigkeit des Radarsystems besonders verbessert.
-
In einer zweckmäßigen Weiterbildung erzeugt der Signalgenerator aus dem Steuersignal ein zusätzliches Freigabesignal, zur erweiterten Ansteuerung der Auswerteelektronik. Dadurch ist es möglich, die Auswerteelektronik lediglich in solchen Zeitfenstern zu betreiben, in denen das Rampensignal hinreichend linear ist. Insbesondere weist das Rampensignal wiederkehrende Flanken auf, das heißt Amplitudensprünge, nämlich am Ende einer Rampe und zu Beginn der dieser nachfolgenden Rampe. Während dieser Amplitudensprünge erfolgt bevorzugterweise keine Auswertung. Durch das Freigabesignal ist es dann möglich, die Auswertung geeignet auszusetzen. Das Freigabesignal dient somit insbesondere der Taktung der Auswertung.
-
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:
-
1 schematisch ein Verschaltungsbeispiel eines Radarsystems,
-
2A ein Steuersignal als Funktion der Zeit,
-
2B ein Rampensignal als Funktion der Zeit, und
-
2C ein Freigabesignal als Funktion der Zeit.
-
In 1 ist ein Radarsystem 2 dargestellt, mit einem Sender 4, zum Senden eines Sendesignals 6, und einem Empfänger 8, zum Empfangen eines Empfangssignals 10. Zur Generierung des Sendesignals 6 umfasst das Radarsystem 2 einen Hochfrequenzgenerator 12, der insbesondere ein spannungsgesteuerter Oszillator ist. Zur Steuerung des Hochfrequenzgenerators 12 ist diesem ein Signalgenerator 14 vorgeschaltet, der ein Steuersignal 16 erzeugt und ein aus diesem direkt abgeleitetes Rampensignal 16‘. Dazu umfasst der Signalgenerator 14 in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel einen Taktgeber 18, der ein Referenzsignal 20 mit einer bestimmten Referenzfrequenz bereitstellt. Dieses wird von einer Vorstufe 22a einer Regelung 22 zum Einen als Basis zur Rampengenerierung in einem Regelstufe 22b verwendet und zum Anderen als Führungsgröße zur Regelung des Steuersignals 16. Dabei wirkt die Regelstufe 22b als Linearisierung und formt das Steuersignal 16 in ein Rampensignal 16‘ um, das an den Hochfrequenzoszillator 12 weitergegeben wird. Die Regelung 22 ist dabei beispielsweise als Phasenregelschleife, als direkt-digital-Synthesizer oder allgemein als Synthesizer ausgebildet. In einer alternativen, hier nicht gezeigten Ausgestaltung ist die Regelung 22 durch eine Steuerung ersetzt, beispielsweise auf Basis eines D/A-Wandlers, der zur Generierung des Steuersignals 16 auf in einer Tabelle gespeicherte Werte zugreift.
-
Das vom Empfänger 8 empfangene Empfangssignal 10 wird entweder zunächst vom Empfänger 8 aufbereitet oder direkt an eine Auswerteelektronik 24 übergeben. Diese umfasst in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel einen Frequenzmischer 26, der das Empfangssignal 10 mit dem Sendesignal 6 mischt, zur Erzeugung eines Zwischensignals 28, das dann an einen A/D-Wandler 30 der Auswerteelektronik 24 weitergereicht wird. Das Zwischensignal 28 wird vom A/D-Wandler 30 digitalisiert und als Zwischendaten 32 an eine digitale Signalverarbeitung 34 weitergeleitet. Dort erfolgt dann eine Auswertung und eine Ermittlung von beispielsweise Entfernung oder Geschwindigkeit eines vom Radarsystem 2 erfassten Objektes. Die Auswertung erfolgt synchron zur Generierung des Sendesignals 6. Dazu wird das Steuersignal 16 vom Signalgenerator 14 an die Auswerteelektronik 24 übergeben. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt mittels des Steuersignals 16 eine Taktung des A/D-Wandlers 30. Das Steuersignal 16 wird direkt an die Auswerteelektronik 24 übergeben. Eine Taktung erfolgt nicht mittels des Referenzsignals 20, sondern mittels des direkt von der Regelung 22 erzeugten Steuersignals 16. In einer hier nicht gezeigten Variante erfolgt die Taktung des A/D-Wandlers 30 dagegen direkt mittels des Taktgebers 18.
-
Zusätzlich erzeugt der Signalgenerator 14 aus dem Steuersignal 16 ein Freigabesignal 16‘‘, zur zusätzlichen Steuerung der Auswerteelektronik 24. Das Freigabesignal 16‘‘ dient dabei insbesondere dazu, die Auswertung nur in bestimmte Zeitfenstern durchzuführen, in denen die Rampen des Rampensignals 16‘ hinreichend linear sind.
-
Zur Veranschaulichung zeigen die 2A, 2B und 2C jeweils ein Beispiel für das Steuersignal 16, für das Rampensignal 16‘ beziehungsweise für das Freigabesignal 16‘‘. Dabei ist in Richtung der Ordinate 36 die jeweilige Amplitude angegeben und in Richtung der Abszisse 38 die Zeit. Das in 2A gezeigte Steuersignal 16 ist hier ein Rechtecksignal, wobei die Flanken, genauer jede zweite Flanke zur Taktung der Auswerteelektronik 24 verwendet wird. Die Anzahl an Flanken während einer Rampe des Rampensignals 16‘ der 2B bestimmt dabei insbesondere die Auflösung der Auswertung für das Empfangssignal 10 das aus dem mittels dieser Rampe generierten Sendesignal 6 resultiert. Das in der 2C dargestellte Freigabesignal zeigt dagegen diejenigen Zeitfenster zu denen die Auswertung aktiviert ist, nämlich während eines hohen Signalpegels.
-
Bezugszeichenliste
-
- 2
- Radarsystem
- 4
- Sender
- 6
- Sendesignal
- 8
- Empfänger
- 10
- Empfangssignal
- 12
- Hochfrequenzgenerator
- 14
- Signalgenerator
- 16
- Steuersignal
- 16‘
- Rampensignal
- 16‘‘
- Freigabesignal
- 18
- Taktgeber
- 20
- Referenzsignal
- 22
- Regelung
- 22a
- Vorstufe
- 22b
- Regelstufe
- 24
- Auswerteelektronik
- 26
- Frequenzmischer
- 28
- Zwischensignal
- 30
- A/D-Wandler
- 32
- Zwischendaten
- 34
- digitale Signalverarbeitung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 2631666 A1 [0002, 0006]
- US 2011/0285575 A1 [0007]
- DE 102008009596 A1 [0008]