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Verfahren zur Ermittlung einer Position einer zu bestrahlenden Zielregion eines Patienten in einer Bestrahlungseinrichtung und Positionsbestimmungssystem
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung einer Position einer zu bestrahlenden Zielregion eines Patienten in einer Bestrahlungseinrichtung und ein Positionsbestimmungssystem.
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Bestrahlungseinrichtungen zur Strahlentherapie sind beim Stand der Technik bereits weithin bekannt und werden insbesondere zur Therapie von Tumoren und dergleichen eingesetzt. Dabei werden Teilchen, beispielsweise Elektronen, durch einen Beschleuniger, insbesondere einen Linearbeschleuniger (LINAC), beschleunigt und schließlich der Therapiestrahl auf eine Zielregion eines Patienten fokussiert, wobei beispielsweise die Strahlenquelle um den Patienten herum rotiert werden kann, so dass sich die höchste Bestrahlungsdichte tatsächlich in der Zielregion einstellt. Wesentlich für eine strahlentherapeutische Behandlung mit einer Bestrahlungseinrichtung ist es, die korrekte Zielregion zu bestrahlen, mithin den Patienten richtig für die Bestrahlung zu positionieren.
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Dabei werden bei strahlentherapeutischen Behandlungen vermehrt bildbasierte Positionierungsverfahren eingesetzt, wozu beispielsweise die Bestrahlungseinrichtung selber eine Bildaufnahmeeinrichtung umfassen kann, beispielsweise eine Röntgen-Bildaufnahmeeinrichtung. So können an der Gantry, mit der die Strahlenquelle um den Patienten verschwenkbar ist, insbesondere in einem 90° Winkel zur Strahlrichtung der Strahlenquelle, ein Röntgenstrahler und ein Röntgendetektor vorgesehen sein, die die Aufnahme von Röntgenbildern unter unterschiedlichen Projektionsrichtungen erlauben. Zweidimensionale Röntgenbilder, die zur Positionierung des Patienten verwendet werden, werden dabei häufig als „Portalbilder“ bezeichnet, es ist jedoch aufgrund der Rotierbarkeit der Aufnahmeanordnung auch möglich, unter Verwendung von Röntgenbildern unterschiedlicher Projektionsrichtungen einen dreidimensionalen, computertomographieartigen Bilddatensatz zu ermitteln. Röntgen-Bildaufnahmeeinrichtungen an Bestrahlungseinrichtungen nutzen meist die Kegelstrahlgeometrie.
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In mit der Bildaufnahmeeinrichtung der Bestrahlungseinrichtung aufgenommenen Portalbildern oder dreidimensionalen Röntgen-Bilddatensätzen sind insbesondere die Knochen des Patienten deutlich sichtbar. Eine solche Abbildung der Knochen wird auch aus den im Rahmen der Bestrahlungsplanung verwendeten Computertomographie-Planungsbilddatensätzen berechnet, so dass man durch einen Vergleich sicherstellen kann, dass die gemessene aktuelle Abbildung der Knochen des Patienten mit der Konstellation der Knochen zum Zeitpunkt der Planung übereinstimmt. Problematisch bei der Bestrahlungsplanung auf der Basis von Röntgenbildgebung ist jedoch, dass diese einen schlechteren Weichteilkontrast aufweist und das eigentlich zu bestrahlende Gewebe in der Zielregion schlecht oder gar nicht zeigt. Es ist jedoch bekannt, dass es auch bei gleicher Positionierung der Knochen zu leichteren Verschiebungen der Zielregion kommen kann, beispielsweise durch Verdauungsaktivitäten und/oder eine gefüllte Blase und dergleichen.
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Mithin wurde vorgeschlagen, zur Planung und/oder Vorbereitung einer Bestrahlungssitzung auf die Magnetresonanzbildgebung zurückzugreifen, mithin Magnetresonanzbilddatensätze zu verwenden, um die Zielregion, die zu bestrahlen ist, aufzufinden. Magnetresonanzbilddatensätze zeigen einen äußerst guten Weichteilkontrast, jedoch sind Knochen deutlich schlechter darstellbar, so dass der Aufwand zur Sicherstellung der gleichen Lagerung bei Bestrahlung und rein magnetresonanzbasierter Bestrahlungsplanung ungleich größer ist, als wenn dies knochenbasiert erfolgen soll.
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Mithin wurde vorgeschlagen, die Bestrahlungsplanung auf einem Computertomographie-Planungsbilddatensatz durchzuführen, auf den wenigstens ein Magnetresonanz-Planungsbilddatensatz registriert wurde, um die Defizite der Computertomographie bezüglich des Weichteilkontrasts auszugleichen. Insbesondere ist es bekannt, aus dem Computertomographie-Planungsbilddatensatz ein sogenanntes DRR (Digitally Reconstructed Radiograph) der Knochen zu berechnen, welches dann mit dem durch die Bildaufnahmeeinrichtung der Bestrahlungseinrichtung aufgenommenen Lokalisierungsbilddatensatz, also dem Portalbild oder dem computertomographieartigen dreidimensionalen Bilddatensatz, abgeglichen wurde. Dies ist dahingehend nachteilhaft, dass grundsätzlich immer ein CT-Planungsbilddatensatz vorhanden sein muss und dass der Abgleich mit dem Lokalisierungsbilddatensatz letztendlich durch ein Surrogat, nämlich die Knochen erfolgt. Will man beispielsweise als Zielregion die Prostata bestrahlen, zieht man die Beckenknochen heran, die sich als knöcherne Struktur im Lokalisierungsbilddatensatz und im DRR abzeichnen. Allerdings können dabei die bereits genannten Probleme auftreten, dass die Lagebeziehung der Knochen zu der Zielregion nicht vollständig konstant sein muss.
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In einer alternativen Lösung wurde vorgeschlagen, Goldmarker in die Zielregion, beispielsweise die Prostata und/oder einen Weichteiltumor, einzubringen, die sowohl im Magnetresonanz-Planungsbilddatensatz als auch im Lokalisierungsbilddatensatz an der Bestrahlungseinrichtung sichtbar sind und auf diese Weise ebenfalls einen Abgleich ermöglichen. Damit umgeht man das beschriebene Verwenden der Knochen als ein Surrogat, jedoch erfordert das Legen der Bildmarker einen interventionellen Eingriff, was als kritisch oder inakzeptabel angesehen werden kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Verwendung von Magnetresonanzbildgebung eine verbesserte Positionierung einer zu bestrahlenden Zielregion eines Patienten in einer Bestrahlungseinrichtung zu ermöglichen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Verfahren zur Ermittlung einer Position einer zu bestrahlenden Zielregion eines Patienten in einer Bestrahlungseinrichtung vorgesehen, welches folgende Schritte umfasst:
- – Positionierung eines Patienten auf einer wenigstens in der Magnetresonanzbildgebung sichtbare Marker umfassenden Patientenlagerungseinrichtung,
- – Aufnahme eines ein die zu bestrahlende Zielregion umfassendes Zielgebiet des Patienten gemeinsam mit den Markern zeigenden Magnetresonanzbilddatensatzes mit einer Magnetresonanzeinrichtung,
- – durch insbesondere automatische Auswertung des Magnetresonanzbilddatensatzes Bestimmung einer die dreidimensionale Position der Zielregion relativ zu den Markern beschreibenden Ortsinformation,
- – Transport der Patientenlagerungseinrichtung bei unbewegtem Patienten zu der Bestrahlungseinrichtung,
- – insbesondere automatische Bestimmung einer die Position der Zielregion in der Bestrahlungseinrichtung beschreibenden Zielinformation unter Verwendung einer die Position der Marker in der Bestrahlungseinrichtung angebenden Markerinformation und der Ortsinformation.
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Es wird mithin vorgeschlagen, die bildbasierte Verifikation der korrekten Positionierung des Patienten in der Bestrahlungseinrichtung nicht gestützt auf knöcherne Strukturen durchzuführen, sondern fokussiert auf die interessierenden Weichteilstrukturen, wie sie im Magnetresonanzbilddatensatz sichtbar sind. Auf die aufwändige Berechnung eines Knochen-DRRs kann somit verzichtet werden. Stattdessen schlägt die vorliegende Erfindung eine zweistufige Positionierung auf die Zielregion vor. Es wird vorgeschlagen, den Patienten auf einer magnetresonanzverträglichen Patientenlagerungseinrichtung zu lagern, die mit Markern bestückt ist, die zumindest in der Magnetresonanzbildgebung sichtbar sind. Vor der Durchführung der Bestrahlung wird der Patient dann mitsamt der Patientenlagerungseinrichtung in einer Magnetresonanzeinrichtung gescannt, so dass ein Magnetresonanzbilddatensatz aufgenommen wird. Dieser ermöglicht auf grundsätzlich bekannte Art die Bestimmung der genauen Lage der zu bestrahlenden Zielregion, beispielsweise eines Weichteiltumors. Somit ist es aber, nachdem die Marker auch im Magnetresonanzbilddatensatz sichtbar sind, möglich, insbesondere durch automatische Auswertung des Magnetresonanzbilddatensatzes, die dreidimensionale Position der Zielregion relativ zu den Markern zu ermitteln, mithin die Ortsinformation. Zur automatischen Auswertung können beispielsweise Segmentierungsalgorithmen und dergleichen eingesetzt werden.
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Sodann wird der Patient, ohne dass er relativ zur Patientenlagerungseinrichtung, insbesondere relativ zu den Markern, bewegt wird, zu der Bestrahlungseinrichtung transportiert, wo dann eine bekannte und/oder bestimmbare Markerinformation genutzt wird. Die Markerinformation beschreibt die Position der Marker in der Strahlungseinrichtung. Dabei sind zwei grundsätzliche Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung denkbar, die im Folgenden noch näher erläutert werden sollen. So ist es zum einen möglich, Marker zu verwenden, die auch in der Röntgenbildgebung sichtbar sind und einen Lokalisierungsbilddatensatz mit einer Bildaufnahmeeinrichtung der Bestrahlungseinrichtung aufzunehmen, wie dies grundsätzlich bekannt ist. Dies ermöglicht es, wiederum, insbesondere über Segmentierungsalgorithmen, die Position der Marker in dem Lokalisierungsbilddatensatz und mithin in der Bestrahlungseinrichtung zu bestimmen, so dass dann die Markerinformation vorliegt. Eine andere Variante, die eine rein auf Magnetresonanzbildgebung basierende Bestrahlungsplanung ermöglicht, sieht jedoch vor, dass die Patientenlagerungseinrichtung nur auf einer Art, also in definierter Position und Orientierung, an die Bestrahlungseinrichtung angekoppelt werden kann, so dass mithin die Markerinformation von Haus aus bekannt ist, da nur eine einzige Möglichkeit hierfür existiert.
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Dabei sei an dieser Stelle angemerkt, dass es grundsätzlich auch denkbar ist, gänzlich auf die Marker zu verzichten, wenn auch seitens der Magnetresonanzeinrichtung eine Ankopplungsvorrichtung gegeben ist, die eine vorgegebene Positionierung der Patientenlagerungsplatte in der Magnetresonanzeinrichtung sicherstellt. Ist eine solche Ankopplungsvorrichtung sowohl seitens der Magnetresonanzeinrichtung als auch seitens der Bestrahlungseinrichtung vorhanden, kann eine in dem Magnetresonanzbilddatensatz feststellbare Ortsinformation der Zielregion relativ zu der Patientenlagerungseinrichtung unmittelbar genutzt werden, um seitens der Bestrahlungseinrichtung, in der die Position der Patientenlagerungseinrichtung ja auch festgelegt ist, die zu bestrahlende Zielregion zu kennen. Nachdem Derartiges seitens einer Magnetresonanzeinrichtung doch komplizierter zu realisieren ist, wäre eine derartige Ausgestaltung weniger bevorzugt.
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Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bestimmte Zielinformation kann unter Erweiterung auf ein Verfahren zur Einstellung einer Bestrahlungseinrichtung vor einer Bestrahlung eines Patienten auch zur automatischen Einstellung der Bestrahlungseinrichtung verwendet werden. Die Zielinformation, mithin die Position der Zielregion in der Bestrahlungseinrichtung, dient also der konkreten Ansteuerung der Bestrahlungseinrichtung.
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Insgesamt erlaubt es die vorliegende Erfindung also, auch ohne einen Computertomographie-Planungsbilddatensatz und ohne fehleranfällige Knochendarstellung durch die Magnetresonanzbildgebung die Repositionierungs-Präzision der Bestrahlungseinrichtung zu nutzen. Bei einer regelmäßigen Wiederholung der Magnetresonanzmessung vor jedem einzelnen Bestrahlungsvorgang wird so die Präzision der Positionierung auch bei verschieblichen Zielregionen erhöht, so dass die Schädigung empfindlicher Organe, beispielsweise des Darms, verringert werden können, da die Fehlertoleranzen um die sogenannten „organs at risk“ (gefährdeten Organe) bzw. die Zielregion kleiner gewählt werden könnten. Nachdem eine mit Markern versehene Patientenlagerungseinrichtung, die magnetresonanzverträglich ist, verwendet wird, auf der der Patient während der gesamten Zeit verbleibt, eliminiert das vorgeschlagene bildbasierte Verfahren auch eine Reihe von Präzisionsanforderungen an die Magnetresonanzeinrichtung selbst, beispielsweise die Verfahrgenauigkeit der Patientenliege der Magnetresonanzeinrichtung und/oder, falls vorgesehen, die Kalibriergenauigkeit eines Magnetresonanzlasers/ Simulationslasers im Scannerraum der Magnetresonanzeinrichtung.
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Wie bereits erwähnt, sieht eine erste Ausgestaltungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, dass die Markerinformation durch Auswertung wenigstens eines durch eine Bildaufnahmeeinrichtung der Bestrahlungseinrichtung aufgenommenen, die auch in der Röntgenbildgebung sichtbaren Marker zeigenden Lokalisierungsbilddatensatzes ermittelt wird. Alternativ oder auch zur Erlangung einer höheren Genauigkeit zusätzlich kann in einer anderen Erfindungsvariante vorgesehen sein, dass die Markerinformation durch Vorbestimmung unter Verwendung einer eine vorgegebene Positionierung der Patientenlagerungseinrichtung in der Bestrahlungseinrichtung sicherstellenden Ankopplungsvorrichtung ermittelt wird. In dem Fall, in dem lediglich eine Ankopplungsvorrichtung verwendet wird, um nur eine einzige Position der Patientenlagerungseinrichtung in der Bestrahlungseinrichtung zu erlauben, ist die Position der Patientenlagerungseinrichtung und somit auch der Marker in der Bestrahlungseinrichtung grundsätzlich bekannt, so dass eine Röntgenbildgebung gänzlich wegfallen kann und somit eine Belastung des Patienten diesbezüglich vermieden werden kann. Nichtsdestotrotz kann es auch zweckmäßig sein, durch Niedrigdosisbildgebung, gegebenenfalls zusätzlich, Lokalisierungsbilddatensätze aufzunehmen, wobei die Dosis hier, insbesondere bei geeigneter Markerwahl, äußerst gering und den Patienten möglichst wenig belastend gewählt werden sollte.
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Als Lokalisierungsbilddatensatz kann wenigstens ein zweidimensionales oder ein dreidimensionales Röntgenbild angefertigt werden. Es sind also die grundsätzlich bekannten Portalbilder genauso denkbar wie aus mehreren unter unterschiedlichen Projektionsrichtungen aufgenommenen Projektionsbildern rekonstruierte, dreidimensionale Röntgenbilder, die beispielsweise durch Rückprojektion ermittelt werden können. Dabei kann die Aufnahmeanordnung der Bildaufnahmeeinrichtung, umfassend einen Röntgenstrahler und einen Röntgendetektor, die sich gegenüberliegen, beispielsweise gemeinsam in der Gantry um den Patienten herum verschwenkt werden. Dreidimensionale Lokalisierungsbilddatensätze haben den Vorteil, dass sie bei Auswertung, beispielsweise durch Segmentierung, recht unmittelbar die Position der Marker dreidimensional wiedergeben können. Dies ist wichtig, nachdem Verschiebungen von Zielregionen in allen Raumrichtungen auftreten können und daher eine dreidimensionale Zielinformation, die die dreidimensionale Ortsinformation voll ausnutzt, notwendig ist.
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Jedoch gibt es auch bei der Verwendung von wenigstens einem zweidimensionalen Röntgenbild als Lokalisierungsbilddatensatz Möglichkeiten, dreidimensionale Positionen der Marker in der Bestrahlungseinrichtung zu bestimmen. So kann zunächst vorgesehen sein, dass aus wenigstens zwei in insbesondere zueinander senkrecht stehenden Projektionsrichtungen aufgenommenen, zweidimensionalen Röntgenbildern die dreidimensionale Position der Marker in der Bestrahlungseinrichtung bestimmt wird. Hier können bekannte Techniken der Rückprojektion eingesetzt werden, um eine dreidimensionale Position der Marker zu ermitteln. Wird nur ein einziges zweidimensionales Röntgenbild als Lokalisierungsbilddatensatz verwendet, kann ausgenutzt werden, dass die Kegelstrahlgeometrie verwendet wird. In der Kegelstrahlgeometrie geben nämlich der Abstand zweier Marker und die Größe, in der die Marker dargestellt werden, einen Hinweis auf den Abstand der Marker von dem Röntgenstrahler, welcher bei bekannter Anordnung und Größe der Marker in der Lagerungseinrichtung auch quantifiziert werden kann. Allerdings ist die Nutzung von wenigstens zwei insbesondere zueinander senkrecht stehenden Röntgenbildern oder eines dreidimensionalen Röntgenbildes meist genauer, so dass diese Vorgehensweisen bevorzugt sind.
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Die Marker können in dem Lokalisierungsbilddatensatz durch Segmentierung automatisch lokalisiert werden. Marker sind meist so ausgebildet, dass sie möglichst genau und sich deutlich abhebend in der jeweiligen Bildgebungsvariante, hier Röntgenbildgebung und Magnetresonanzbildgebung, sichtbar sind. Entsprechend sind Segmentierungsalgorithmen bekannt, die derartige Marker auffinden können. Dabei sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass die Marker auch beispielsweise von ihrer Form her ihr Auffinden durch automatische Segmentierungsalgorithmen begünstigend gewählt werden können.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die Ortsinformation als eine Verschiebung gegenüber einer aus einem durch Magnetresonanzbildgebung aufgenommenen, die Zielregion und die Marker zeigenden Bezugsbilddatensatz bestimmten Bezugsposition der Zielregion zu den Markern bestimmt wird. In vielen Fällen kommt es vor, dass bei einer mehrstufigen Bestrahlung mit mehreren einzelnen Bestrahlungsvorgängen, die beispielsweise im Abstand von einigen Tagen und/oder wenigen Wochen aufeinanderfolgen können, zunächst die Bestrahlung grundsätzlich anhand eines Planungsbilddatensatzes zu planen, der vorliegend durch Magnetresonanzbildgebung aufgenommen wird. Vom Planungszeitpunkt zum ersten Bestrahlungsvorgang, falls dieser nicht unmittelbar erfolgt, bzw. zwischen den einzelnen Bestrahlungsvorgängen kommt es selbstverständlich zu Veränderungen der Position der Zielregion innerhalb des Körpers des Patienten. Sind jedoch zu einem Zeitpunkt erst grundsätzliche Einstellungen zur korrekten Positionierung des Patienten, konkret also der zu bestrahlenden Zielregion, in der Bestrahlungseinrichtung bekannt, kann es zweckmäßig sein, bei späteren Zeitpunkten bzw. bei Strahlungsvorgängen lediglich die Verschiebung gegenüber dieser bekannten Bezugsposition, also die Abweichung von dieser, anzugeben, um eine neue korrekte Positionierung des Patienten in der Bestrahlungseinrichtung zu ermöglichen. Mithin wird bei der hier beschriebenen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Bezugsbilddatensatz betrachtet, wobei die Ortsinformation als eine Verschiebung gegenüber dieser Bezugsposition der Zielregion zu den Markern ermittelt wird. Idealerweise existiert dann, wenn eine Ankopplungsvorrichtung zur definierten Positionierung verwendet wird, zu der Bezugsposition auch schon eine Zielinformation, so dass die Ortsinformation als Verschiebung unmittelbar auf die Bezugs-Zielinformation angewandt werden kann, um die Zielregion korrekt in der Bestrahlungseinrichtung positionieren zu können.
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Dabei kann als Bezugsbilddatensatz ein bei einer Planung der Bestrahlungstherapie verwendeter Planungsbilddatensatz und/oder ein zur Vorbereitung eines vorhergegangenen Bestrahlungsvorgangs verwendeter Magnetresonanzbilddatensatz verwendet werden. Dieses Vorgehen lässt sich zweckmäßig anwenden, wenn eine Ankopplungsvorrichtung zur Sicherstellung einer bestimmten Positionierung der Patientenlagerungseinrichtung in der Bestrahlungseinrichtung gegeben ist, aus der dann insbesondere bereits aus dem Planungsbilddatensatz eine Bezugs-Zielposition über die (dort absolute) Ortsinformation bestimmt werden kann. Allerdings ist es auch zweckmäßig, als Bezugsbilddatensatz einen zur Vorbereitung eines vorhergegangenen Bestrahlungsvorgangs, insbesondere des ersten Bestrahlungsvorgangs, verwendeten Magnetresonanzbilddatensatz zu verwenden, denn dann lassen sich die neuen Zielinformationen danach jeweils durch Anwendung der eine Verschiebung beschreibenden Ortsinformation ermitteln. In den hier beschriebenen Fällen ist es also nur ein einziges Mal notwendig, die Zielinformation über die Markerinformation und die Ortsinformation zu bestimmen; danach ergibt sich eine abgeleitete, neue Zielinformation aus der Verschiebung der neuen, sich auf die Bezugs-Ortsinformation beziehenden Verschiebung.
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Zweckmäßigerweise können aus Gold und/oder einem anderen, sowohl in der Magnetresonanzbildgebung als auch in der Röntgenbildgebung sichtbaren Material bestehende und/oder Gold umfassende Marker verwendet werden. Goldmarker sind besonders geeignet, da sie im Wesentlichen inert sind und sowohl in der Magnetresonanzbildgebung als auch in der Röntgenbildgebung, falls benötigt, deutlich sichtbar sind. Selbstverständlich sind auch andere Arten von Markern denkbar, je nachdem, ob diese sowohl für die Magnetresonanzbildgebung als auch für die Röntgenbildgebung benötigt werden oder ob Marker für die Magnetresonanzbildgebung ausreichend sind.
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In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zum Transport des Patienten eine automatische Transporteinrichtung, insbesondere ein Shuttle-System, verwendet wird. Auf diese Weise kann der Transport des Patienten von der Magnetresonanzeinrichtung zu der Bestrahlungseinrichtung automatisch und/oder geführt erfolgen, beispielsweise unter Verwendung von Schienen. Entsprechend kann alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein, dass die Patientenlagerungseinrichtung wenigstens teilweise über ein Schienensystem zu der Bestrahlungseinrichtung geführt wird. Derartige Ausgestaltungen gemeinsam mit der bevorzugten Tatsache, dass die Bestrahlungseinrichtung und die Magnetresonanzeinrichtung räumlich nah beieinander angeordnet sind, erhöhen die Sicherheit, den Patienten möglichst ohne Bewegung von der Magnetresonanzeinrichtung bis zur Bestrahlungseinrichtung zu transportieren.
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Neben dem Verfahren betrifft die Erfindung auch ein Positionsbestimmungssystem zur Ermittlung einer Position einer zu bestrahlenden Zielregion eines Patienten in einer Bestrahlungseinrichtung, umfassend eine Patientenlagerungseinrichtung mit wenigstens in der Magnetresonanzbildgebung sichtbaren Markern, eine Magnetresonanzeinrichtung zur Aufnahme eines die zu bestrahlende Zielregion umfassenden Zielgebiets des Patienten gemeinsam mit den Markern zeigenden Magnetresonanzbilddatensatzes, eine Auswerteeinrichtung zur Ermittlung einer die dreidimensionale Position der Zielregion relativ zu den Markern beschreibenden Ortsinformation aus dem Magnetresonanzbilddatensatz und zur Bestimmung einer die Position der Zielregion in der Bestrahlungseinrichtung beschreibenden Zielinformation unter Verwendung einer die Position der Marker in der Bestrahlungseinrichtung angebenden Markerinformation und der Ortsinformation. Bevorzugt ist das Positionsbestimmungssystem mithin zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet. Sämtliche Ausführungen bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich analog auf das erfindungsgemäße Positionsbestimmungssystem übertragen, mit welchem mithin ebenso die bereits genannten Vorteile erhalten werden können.
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Konkret kann, insbesondere auch bezüglich des Verfahrens, vorgesehen sein, dass die Marker in einer Patientenlagerungsplatte und/oder ein Vakuumkissen der Patientenlagerungseinrichtung integriert sind. Es existieren also grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, die Marker in einer Patientenlagerungseinrichtung anzuordnen, wobei die Anordnung in einer Patientenlagerungsplatte, die in ihrer Form möglichst unveränderlich ist, bevorzugt wird. Allerdings kann es auch zweckmäßig sein, die Marker beispielsweise in einem Vakuumkissen anzuordnen, nachdem dieses näher am Patienten plaziert ist; diese Ausgestaltung ist jedoch zweckmäßiger, wenn keine Vorbestimmung der Markerposition anhand einer Ankopplungsvorrichtung erfolgen soll.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
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1 einen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 einen auf einer Patientenlagerungseinrichtung plazierten Patienten,
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3 eine Prinzipskizze eines Magnetresonanzbilddatensatzes bei einem ersten Bestrahlungsvorgang,
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4 die Position einer Zielregion relativ zu einem Marker,
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5 eine Prinzipskizze eines Magnetresonanzbilddatensatzes bei einem zweiten Bestrahlungsvorgang, und
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6 ein erfindungsgemäßes Positionsbestimmungssystem.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geht es darum, eine zu bestrahlende Zielregion korrekt in einer Bestrahlungseinrichtung zur Bestrahlungstherapie zu positionieren. Hierzu wird eine Zielinformation benötigt, die die Position der Zielregion in der Bestrahlungseinrichtung möglichst genau angibt. Dabei wird im hier beispielhaft gezeigten Ausführungsbeispiel als Zielregion die Prostata eines Patienten diskutiert; selbstverständlich sind jedoch auch andere zu bestrahlende Weichteil-Zielregionen, beispielsweise außerhalb der Prostata liegende Weichteiltumore und dergleichen, denkbar.
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Anhand der 1 lassen sich verschiedene Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutern, wobei sich der dort gezeigte Ablaufplan auf einen Bestrahlungsvorgang bezieht. Eine Bestrahlungstherapie kann dabei auf mehrere Bestrahlungsvorgänge aufgeteilt sein.
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In einem Schritt S1 wird der Patient auf einer Patientenlagerungseinrichtung positioniert und bevorzugt auch fixiert. Die Patientenlagerungseinrichtung ist magnetresonanzverträglich ausgestaltet und umfasst wenigstens in der Magnetresonanzbildgebung sichtbare Marker.
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Dies ist beispielhaft in 2 gezeigt, in der der Patient 1 mit der ebenso hervorgehobenen Zielregion 2 auf der eine Patientenlagerungsplatte 3 umfassenden Patientenlagerungseinrichtung 4 angeordnet ist. In die Patientenlagerungsplatte 3 sind mehrere Marker 5 integriert, vorliegend z. B. Goldmarker, die mithin auch in der Röntgenbildgebung sichtbar sind. In alternativen Ausgestaltungen können Marker 5 auch in ein Vakuumkissen als oder als Teil der Patientenlagerungseinrichtung 4 integriert sein.
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Die Patientenlagerungseinrichtung 4 kann dabei eine Vielzahl von Markern 5 umfassen, um Zielregionen möglichst entlang der gesamten Patientenliege 3 abdecken zu können, wobei die Marker, wie grundsätzlich bekannt, in ihrer Form und/oder Größe und/oder sonstigen Merkmalen so gestaltet sein können, dass sie voneinander unterscheidbar sind. Grundsätzlich ist es auch möglich, bestückbare Marker 5 zu verwenden, die in speziell vorgesehene Aussparungen der Patientenlagerungseinrichtung 4 dort eingesetzt werden, wo sie nach der Lage der Zielregion 2 benötigt werden. Die Form und/oder Größe und/oder sonstigen Merkmale der Marker 5 können zudem dahingehend angepasst sein, dass sie im Rahmen einer automatischen Auswertung, insbesondere Segmentierung, eines sie zeigenden Bilddatensatzes möglichst leicht auffindbar sind und/oder Orientierungsinformationen der Marker 5 liefern.
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Noch im Schritt S1 der 1 wird der Patient 1 auf der Patientenlagerungseinrichtung 4 dann in eine Magnetresonanzeinrichtung eingefahren, wobei die Patientenlagerungseinrichtung 4 beispielsweise auf eine Patientenliege der Magnetresonanzeinrichtung aufgebracht werden kann oder diese ersetzen kann.
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In einem Schritt S2 wird sodann ein die zu bestrahlende Zielregion 2, hier also die Prostata, umfassendes Zielgebiet des Patienten 1 derart aufgenommen, dass auch die Marker 5 im resultierenden Magnetresonanzbilddatensatz zu sehen sind. Dies ist in 3 skizzenhaft als ein abstrahierter Magnetresonanzbilddatensatz 6 dargestellt, der die Marker 5 (oder zumindest ein Teil der Marker 5) sowie die Zielregion 2 zeigt. Der Magnetresonanzbilddatensatz 6 bietet mithin eine Grundlage, die Position der Zielregion 2 relativ zu den Markern 5 zu bestimmen. 4 zeigt hierzu eine Orientierungsskizze, wobei die Zielregion 2 und ein Marker 5 im räumlichen Verhältnis zueinander gezeigt sind, wobei ihre räumliche Position zueinander durch einen dreidimensionalen Vektor 7 definiert wird, der, wie grundsätzlich bekannt, aus drei orthogonalen Komponenten 8 zusammengesetzt werden kann. Nachdem mehrere Marker 5 gegeben sind, entsteht letztlich, je nachdem, ob die Ausgestaltung der Marker 5 so gewählt ist, dass bereits aus ihr eine absolute Orientierung des Vektors 7 bestimmt werden kann, spätestens mit Verwendung von drei Markern 5 auch eine Aussage über die Position der Zielregion 2 zu der Patientenlagerungseinrichtung 4 im Allgemeinen.
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Der Schritt S3 ist optional und bezieht sich vorliegend auf eine Ausgestaltung, in der durch eine Ankopplungsvorrichtung seitens der Bestrahlungseinrichtung sichergestellt ist, dass die Patientenlagerungseinrichtung 4 nur in einer bestimmten Position und Orientierung mit der Bestrahlungseinrichtung verbunden werden kann. Mithin ist in diesem Fall, worauf im Folgenden noch näher eingegangen werden wird, die Position der Marker 5 in der Bestrahlungseinrichtung bereits vorbestimmt und bekannt.
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Nichtsdestotrotz soll zunächst eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgestellt werden, in der die Position der Marker 5 in der Bestrahlungseinrichtung nicht vorgegeben ist. Dann wird nun mit einem Schritt S4 fortgefahren, welcher auch in der zuvor angesprochenen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wenigstens einmal durchgeführt werden muss, in dem insbesondere automatisch eine Ortsinformation ermittelt wird, die die relative Position der Zielregion 2 zu den Markern 5 beschreibt, wie dies durch 4 angedeutet wurde. Die Zielregion 2 und die Marker 5 können in dem Magnetresonanzbilddatensatz 6 durch Segmentierung aufgefunden werden, wozu bekannte Segmentierungsalgorithmen eingesetzt werden können. Es sind auch Ausführungsbeispiele denkbar, in denen der Schritt S4 wenigstens teilweise manuell durchgeführt wird.
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In einem Schritt S5 wird sodann die Patientenlagerungseinrichtung 4, ohne dass der Patient 1 bewegt wird, zu der Bestrahlungseinrichtung transportiert. Hierzu wird eine automatische Transporteinrichtung verwendet, beispielsweise ein Shuttle-System, welche ein Schienensystem aufweist. So ist eine Führung und möglichst erschütterungsfreie Verbringung des Patienten 1 auf der Patientenlagerungseinrichtung 4 zu der Bestrahlungseinrichtung gesichert.
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In der nun zunächst dargestellten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Position der Marker 5 in der Bestrahlungseinrichtung nicht vorbekannt, so dass in diesem Fall, in dem auch Marker 5 verwendet werden, die auch in der Röntgenbildgebung sichtbar sind, ein Schritt S6 durchgeführt wird, in dem ein Lokalisierungsbilddatensatz, der die Marker 5 zeigt, mit einer Bildaufnahmeeinrichtung der Bestrahlungseinrichtung aufgenommen wird. Aus diesem Lokalisierungsbilddatensatz soll dann die dreidimensionale Position der Marker in der Bestrahlungseinrichtung, insbesondere durch automatische Auswertung, beispielsweise mit Segmentierungsalgorithmen, aufgefunden werden. Diese Position der Marker 5 in der Bestrahlungseinrichtung wird, wie bereits angedeutet wurde, als Markerinformation bezeichnet. Dabei sind im Schritt S6 verschiedene Varianten denkbar.
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Bevorzugt ist es, den Patienten 1 einer möglichst geringen Dosis an Röntgenstrahlung auszusetzen, was aufgrund der Verwendung der auch bei äußerst geringer Dosis deutlich sichtbaren Marker 5 unproblematisch möglich ist, wobei es jedoch zudem zweckmäßig ist, mit wenigen zweidimensionalen Röntgenbildern als Lokalisierungsbilddatensatz zu arbeiten. Durch Aufnahmen zweier zueinander senkrecht stehender, zweidimensionaler Röntgenbilder ist es auf bekannte Art und Weise durch Rückprojektion möglich, eine dreidimensionale Position der Marker 5 zu bestimmen. Nachdem Bildaufnahmeeinrichtungen von Bestrahlungseinrichtungen jedoch häufig auch die Kegelstrahlgeometrie verwenden, kann bereits ein einziges Röntgenbild ausreichend sein, um die Marker 5 auch dreidimensional zu lokalisieren, nachdem die Darstellungsgröße der Marker 5 und der Abstand zwischen den Markern 5 von ihrem Abstand zur Strahlungsquelle der Bildaufnahmeeinrichtung abhängen.
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Möglich ist es jedoch auch, einen dreidimensionalen Lokalisierungsbilddatensatz zu verwenden, der aus zweidimensionalen Projektionsbildern unterschiedlicher Projektionsrichtungen als dreidimensionales Röntgenbild rekonstruiert werden kann, beispielsweise durch gefilterte Rückprojektion. Hierzu kann die Bildaufnahmeeinrichtung der Bestrahlungseinrichtung, also insbesondere die aus Röntgenstrahler und Röntgendetektor bestehenden Aufnahmeanordnung, zweckmäßigerweise in der Gantry wie auch die Strahlungsquelle der Bestrahlungseinrichtung um den Patienten 1 herum rotiert werden. In einem dreidimensionalen Lokalisierungsbilddatensatz ist die Position der Marker 5 mit deren Segmentierung letztlich unmittelbar bekannt.
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Ist alternativ eine Ankopplungsvorrichtung für die Patientenlagerungseinrichtung 4 in der Bestrahlungseinrichtung gegeben, ist die Markerinformation vorbestimmt und der Schritt S6 kann wegfallen oder dient nur zu Kontrollzwecken.
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In einem Schritt S7 ist es dann möglich, nachdem die Position der Marker 5 in der Bestrahlungseinrichtung als Markerinformation genauso bekannt ist wie die relative Position der Zielregion 2 zu den Markern 5 als Ortsinformation, aus der Markerinformation und der Ortsinformation die Zielinformation zu bestimmen, die die Position der Zielregion 2 in der Bestrahlungseinrichtung angibt.
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In einem Schritt S8 kann die Zielinformation dann genutzt werden, um die Bestrahlungseinrichtung automatisch exakt auf die Zielregion 2 einzustellen.
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Ein modifiziertes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, wie bereits dargelegt wurde, denkbar und insbesondere vorteilhaft, wenn die Markerinformation, also die Position der Marker 5 in der Bestrahlungseinrichtung, durch Verwendung einer Ankopplungsvorrichtung vorbekannt ist. Dann kann nach dem ersten Durchlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens, beispielsweise beim ersten Bestrahlungsvorgang einer Mehrzahl von Bestrahlungsvorgängen, die bestimmte Zielinformation als eine Bezugs-Zielinformation abgespeichert werden. Wird nun als Ortsinformation lediglich die Verschiebung der Zielregion 2 gegenüber der der Bezugs-Zielinformation zugeordneten Bezugsposition der Zielregion 2 bezüglich der Marker 5 bestimmt, lässt sich aus der Bezugs-Zielinformation leicht die aktuelle Zielposition ermitteln, da lediglich die Verschiebung auch auf die Bezugs-Zielposition angewandt werden muss. Mithin wird in dieser Ausführungsvariante im optionalen Schritt S3 überprüft, ob eine Bezugs-Zielinformation bereits vorliegt. Ist dies der Fall, wird in einem Schritt S4‘ zwar erneut der Magnetresonanzbilddatensatz, der im Schritt S2 aufgenommen wurde, ausgewertet, in diesem Fall jedoch bezüglich einer möglichen Verschiebung der Zielregion 2, was durch 5 anhand des abstrahiert dargestellten Magnetresonanzbilddatensatzes 6‘ näher erläutert wird. Erneut sind die Marker 5 und die Zielregion 2 deutlich zu erkennen, wobei letztere jedoch gegenüber der Bezugsposition 9 deutlich verschoben ist. Die entsprechende Verschiebung 10 wird nun im Schritt S4‘ durch wiederum automatische Auswertung des Magnetresonanzbilddatensatzes 6‘ bestimmt.
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Entsprechend wird nach dem Transport des Patienten 1 zur Bestrahlungseinrichtung im Schritt S5 danach in einem Schritt S7‘ dieser Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens die neue Zielinformation durch Anwendung der Verschiebung auf die Bezugs-Zielinformation ermittelt, bevor im Schritt S8 wiederum die Einstellung der Bestrahlungseinrichtung anhand der Zielinformation erfolgt.
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6 zeigt schließlich ein erfindungsgemäßes Positionsbestimmungssystem 11, in dem das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann. Dieses umfasst, wie bereits diskutiert, eine Magnetresonanzeinrichtung 12, wie sie im Stand der Technik grundsätzlich bekannt ist. In dieser kann der Magnetresonanzbilddatensatz 6, 6‘ aufgenommen werden. Eine Transporteinrichtung 13 erlaubt es, die Patientenlagerungseinrichtung 4 von der Magnetresonanzeinrichtung 12 wenigstens teilweise automatisch zu der Bestrahlungseinrichtung 14 zu bewegen. Dabei umfasst die Transporteinrichtung 13 vorliegend ein angedeutet dargestelltes Schienensystem 15 und ein Shuttle-System 16 zur Automatisierung.
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Die Bestrahlungseinrichtung 14 weist eine Gantry 17 auf, entlang der die Strahlungsquelle 22, beispielsweise ein Linearbeschleuniger (LINAC) um den (aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens korrekt positionierten) Patienten 1 rotiert werden kann. Ebenfalls an der Ganty angeordnet ist die Aufnahmeanordnung einer Bildaufnahmeeinrichtung der Bestrahlungseinrichtung 14, die einen Röntgenstrahler 18 und einen Röntgendetektor 19 umfasst, die sich gegenüberliegen und Röntgenbilder in der Kegelstrahlgeometrie aufnehmen können. Die Bestrahlungseinrichtung 14 umfasst ferner einen Sockel 20, an dem die Patientenlagerungseinrichtung 4 gelagert werden kann. Optional ist dabei eine Ankopplungsvorrichtung 21 vorgesehen, die die definierte Position und Orientierung der Patientenlagerungseinrichtung 4 in der Bestrahlungseinrichtung 14 sicherstellen kann.
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Die Auswertung von Magnetresonanzbilddatensätzen 6, 6‘ bzw., falls vorgesehen, Lokalisierungsbilddatensätzen, beispielsweise mittels Segmentierungsalgorithmen, wird automatisiert durch eine hier nur angedeutete Auswertungseinrichtung 23 vorgenommen, die sich bevorzugt aus Steuereinrichtungen der Magnetresonanzeinrichtung 12 und der Bestrahlungseinrichtung 14 zusammensetzt.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Patient
- 2
- Zielregion
- 3
- Patientenlagerungsplatte
- 4
- Patientenlagerungseinrichtung
- 5
- Marker
- 6
- Magnetresonanzbilddatensatz
- 6‘
- Magnetresonanzbilddatensatz
- 7
- Vektor
- 8
- Komponente
- 9
- Bezugsposition
- 10
- Verschiebung
- 11
- Positionsbestimmungssystem
- 12
- Magnetresonanzeinrichtung
- 13
- Transporteinrichtung
- 14
- Bestrahlungseinrichtung
- 15
- Schienensystem
- 16
- Shuttle-System
- 17
- Gantry
- 18
- Röntgenstrahler
- 19
- Röntgendetektor
- 20
- Sockel
- 21
- Ankopplungsvorrichtung
- 22
- Strahlungsquelle
- S1–S8
- Schritt